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Uri Bülbül

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Gib mal einfach ein Statement zur Jamaika-Koalition ab:

Drehpimmel30000’s Profile PhotoPhønix aus dem Aschenbecher
Der Parlamentarismus hat sich abgewirtschaftet. Die Parteien und ihre kapitalistischen Spender und Unterstützer, die Lobbyisten im Parlament, die ein uns ausgehen und ihre Hausausweise haben, als wären sie Parlamentarier haben ganz offen das Sagen im Parlament. Natürlich läuft es subtiler ab als «hier hast du Geld, dann mach mal», aber höfliche und etwas verklauselierte Umgangsformen und Redeweisen ändern nichts an den Tatsachen. Es gibt dafür schon längst einen Begriff, aber weil Worte wie diese nach Ideologie riechen und man doch so gerne ideologiefrei wäre und sich eitel undogmatisch wähnt, hat man gleich die ganze Reflektion über die Situation ausgeschaltet - ich meine den Terminus: «Staatsmonopolitischer Kapitalismus». Die Realität des politischen Machtgefüges wurde dadurch ziemlich exakt erklärt, bis der Begriff in der ideologischen Mottenkiste verschwand. Das Machtgefüge in der Interaktion zwischen Wirtschaftsinteressen und Politik durch Gesetzgebung und Kontrolle, Steuererleichterungen etc. aber weiter ging. Doch ob man diesen alten Begriff verwendet oder ob man das Engagement z.B. von https://www.abgeordnetenwatch.de/ unterstützt, man muss das System nicht einfach hinnehmen und sich in zur Bequemlichkeit illusionierten Machtlosigkeit («Man kann ja eh nichts machen») ausruhen.
Die Diskussionen um Koalitionen und Farbenspiele sind zum Teil Ausdruck der Parteien- und Demokratiedekadenz, zum Teil des unübersichtlichen Machtgefüges zwischen Wirtschaft und Politik, zum Teil ein demagogisches Ablenkungsmanöver vom Elend der bürgerlichen Demokratie im gegenwärtigen Zustand.
Zugleich wächst eine faschistoide Partei heran und sammelt Wählerstimmen und die Parallelen zu 1932 sind unübersehbar - auch gerade, was das Thema der Neuwahlen anbelangt.
Ich finde es absolut unglaubwürdig, dass am Ego eines einzelnen Parteivorsitzenden wie Christian Lindner die Regierungsbildung gescheitert sein soll.
Und ich finde es katastrophal, dass linke Parteien sich nicht auf ein gemeinsames Vorgehen einigen können, sondern immer und immer wieder seltsame Grabenkämpfe vollführen: LINKE, GRÜNE und SPD müssten sich auf jeden Fall um ein gemeinsames Grundsatzprogramm und eine Vorgehensweise einigen können. Wenn nicht einmal das möglich ist, sondern absolut utopisch, muss man sich nicht mehr fragen, ob der Mensch ein vernunftbegabtes Wesen sei. Nein, ist er nicht - nicht einmal da, wo er sich am meisten darauf beruft: in der Demokratie.
Die Jamaika-Koalition hätte vordergründig auf der anderen Seite die Interessen des Kapitals gut vertreten können. Aber den Parteien fehlt mittlerweie in der Dekadenz selbst das geistige Instrumentarium, um politisch handeln zu können. Die Personen sind aufgescheuchte Hühner an einem Schachbrett. Aber zu diesem Thema möchte ich noch auf eine Email verweisen, die ich heute erhalten habe: ...

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Gib mal einfach ein Statement zur Jamaika-Koalition ab: @Drehpimmel30000 Teil 2

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Es gibt auch heute und wie immer Widerstands- und Protestformen; die Welt wird moderner, der Widerstand darf dabei nicht auf dem Stand von 1848 stehen bleiben. Es ist immer Phantasie gefragt und Mut zu politischem Handeln. Neben abgeordnetenwatch finde ich durchaus auch change.org interessant, aber auch alle Formen der Kommunikation via soziale Medien und Formen, Dinge und Informationen in Gang zu setzen, in Umlauf zu bringen.
Und hier also mein Zitat aus change.org:
«Hallo Uri,
noch immer gibt es keine neue Bundesregierung. Und wir wissen nicht, ob man sich in Berlin im nächsten Jahr einigen wird. Möglicherweise müssen wir alle den Bundestag noch einmal neu wählen. Das zeigt: wir können uns auf die Parteien nicht verlassen. Wir müssen unser Schicksal selbst in die Hand nehmen.
Genau dafür gibt es Change.org: eine offene, unabhängige Plattform über die sich Bürgerinnen und Bürger Gehör verschaffen können, um ihre Anliegen in die Politik einzubringen.
Unsere Vision ist eine Gesellschaft, in der sich niemand ohnmächtig fühlt und Politik nicht zugunsten einer Elite, sondern für alle und von allen gemacht wird.
Dazu müssen wir unbedingt finanziell unabhängig bleiben. Für einen kraftvollen Start in das neue Jahr benötigen wir jetzt mindestens 200 neue Förderinnen und Förderer.
Bitte unterstützen Sie uns – schon ab 5 Euro im Monat, sorgen Sie dafür, dass wir Bürgerinnen und Bürger gehört werden.»
Ob du das unterstützt, ist deine Entscheidung. Deiner Phantasie und kritischen Denkkraft bleibt überlassen, welche Organisations- und Kommunikationsstrukturen du selbst schaffst und politisch aktiv wirst.
Ich selbst arbeite für ein freies Theater, gründe gerade mit Freunden ein Netzwerk freier Spielstätten, suche Möglichkeiten die Freiheit der Kunst, des Wortes und der Gedanken strukturell zu verbessern.
Mein Schreiben hier dient auch diesem Ziel.

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Die Welt und das internationale Machtgefüge verändert sich im rasanten Tempo. Was sind deine Antworten und Tipps auf die Herausforderungen, die diese Veränderungen mit sich bringen?

simonalein_’s Profile PhotoSimona ⁽⁽⁽i⁾⁾⁾
Die Welt verändert sich in rasantem Tempo nicht erst seit heute oder gestern. Siehe das Manifest der Kommunistischen Partei, darin ist das Veränderungstempo schon beschrieben und auch Antworten gegeben, die an Gültigkeit ebensowenig verloren haben wie die Tatsache, dass nichts bisher erfolgreich realisiert wurde, was den Kapitalismus abschafft und die Bourgesoisie entmachtet. Die Gründe dafür sind vielfältig und vielschichtig. Letztendlich kann man vielleicht ganz ohne Resignation konstatieren: Vielleicht ist die Entwicklung der Menschheit einfach noch nicht soweit.
Liked by: Ruu et immutati

Soo, es ist Zeit, viele wissen es ja nicht aber eigentlich ist Weihnachten erst ab 25.12. und am 26.12. noch, ergo ist es leicht inkorrekt zu früh Frohe Weihnachten zu wünschen aber gut, auch auf diese Ungenauigkeit und etwaigen Weihnachts h a s s hin , besinnliche Tage diir. Dein Käng

DerApfeltyp’s Profile PhotoRuu
Ja, ja, Weihnachten fängt mit dem ersten Weihnachtstag an und nicht schon am Heiligabend. Aber eigentlich stört mich das Wort "eigentlich" in deiner Belehrung; denn du weißt selbst, und dieses Wort verrät es, dass man schon vor Heilgabend seine Weihnachtsgrüße und Wünsche losschicken darf.
Rutsch mal gut ins neue Jahr, aber nicht heute am 30. Dezember schon :)
Liked by: et immutati Ruu

Wirst du an Silvester knallen?

DerApfeltyp’s Profile PhotoRuu
Es gibt Fragen, die können nicht bis nächstes Jahr warten :)
Nein, ich mag keine Böller, Raketen und all den Knallquatsch nicht. Ich halte es für eine große und unästhetische Verschwendung, wenn das Feuerwerk nicht von Profis gemacht wird.
Ich knalle gewiss nicht.

Weißt du schon, was du mit den Archiv-Kisten in deinem Wohnzimmer machst?

Ach ja, danke der Nachfrage. Für mich eine gute Gelegenheit, hier noch einmal auf den schönen Film mit der wundervollen Musik meiner Freunde Utku Yurttaş und Kazım Çalışgan aufmerksam zu machen. Kazım übernahm auch die Tonbearbeitung, des Films, bei dem Yared Schneider: Kamera, Schnitt und Regie machte. Ich finde eine tolle Arbeit, was ich sagen kann, ohne mich damit selbst gelobt zu haben. Aber meine Monologe waren One-Takes und spontan improvisiert. Der Text kommt vom Herzen und unmittelbar mit der Leidenschaft, die mich tatsächlich umtreibt.
https://youtu.be/Mnuer1lIkUIKlugdiarrhoe’s Video 145986404281 Mnuer1lIkUIKlugdiarrhoe’s Video 145986404281 Mnuer1lIkUI
Die Musikaufnahmen entstanden bei unserem Besuch in Berlin mit Kazım Çalışgan bei Utku Yurrtaş im STEINWAY-Haus, wo meine Freunde mit freundlicher Genehmigung der Hausleitung den herrlichen Flügel dort benutzen durften. Zwei leidenschaftliche Musiker begleitet von einem leidenschaftlichen Literaten und ganz ohne die Absicht, diesen Film zu vertonen. Damals wussten wir nicht einmal, dass wir «Den Gang zum Archiv II» drehen würden.
Das Wohnzimmer ist zwar frei geräumt, weil ich das Haus mit meinem Holzofen beheizen und es wieder etwas gemütlich haben wollte, damit aber ist das Archivproblem nicht gelöst. Das Archiv lagert halbwegs trocken und sicher im Schuppen hinter dem Haus und bedarf noch immer einer Lösung, die politisch, philosophisch wie administrativ tragbar und gut ist.
Ich freue mich über diese Nachfrage hier, von wem sie auch kommen mag. Sie gibt mir Hoffnung, mich weiter zu engagieren.
Danke.
Liket diesen Film und teilt ihn doch, damit sich das Kulturarchiv als Idee etwas herumspricht.

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Klugdiarrhoe’s Video 145986404281 Mnuer1lIkUIKlugdiarrhoe’s Video 145986404281 Mnuer1lIkUI

Was liebst du an Männern beziehungsweise Frauen, also je nach Geschmack :D

The_open_door’s Profile Photoet immutati
An Frauen ihre Erotik - zweifelsohne, und ich liebe an allen Menschen die Menschlichkeit. Und ich meine damit die Herzenswärme, ihre Vielschichtigkeit, Vielseitigkeit. Darin eingebunden ist auch ihre Widersprüchlichkeit.
Und mit Erotik meine ich nicht die Schönheit der Oberflächlichkeit, der Mode, der Äußerlichkeit. Es ist der große und geheminisvolle Zusammenhang von vielen Faktoren, die Erotik ausmacht. Und diese ist auch nicht einfach objektiv, sondern liegt auch, aber nicht allein, im Auge des Betrachters.
Wer blind gegenüber der Erotik ist, verpasst meiner Meinung nach etwas, aber er selbst wird das natürlich nicht so sehen. So vielschichtig und dialektisch ist was im Auge des Betrachters liegt.

Schläfst du im Dunkeln oder mit etwas Licht an?

Ich hatte mal ein ganz seltsames Erlebnis, das ich nie vergessen werde: ich war auf Besuch und schlief in einem völlig abgedunkelten Zimmer. Das war mir zunächst nicht klar. Ich machte einfach das Licht aus und Augen zu und schlief schnell ein. Dann erwachte ich plötzlich und konnte nicht einmal den Unterschied merken zwischen geschlossenen und offenen Augen, war völlig orientierungslos und brauchte fast eine Minute, die sich wie eine Ewigkeit anfühlte, bis ich mich auch nur gedanklich orientieren konnte. Denn ich hatte mich im Bett aufgerichtet beim Erwachen und wusste nicht einmal, wo das Kopfende war, wo sich der Lichtschalter befand. Und tatsächlich orientierte ich mich erst in die falsche Richtung und begriff allmählich, dass ich das Fußende abtastete. Dann endlich machte ich Licht und sofort die Rollläden etwas auf.
So etwas habe ich nie wieder erlebt, aber ich schlafe dennoch ohne zusätzliche Lichtquellen. Das Licht, was durch das Fenster scheint reicht mir völlig aus.

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Zwischen den Jahren müsste eigentlich genau die richtige Zeit sein für Geschichten aus den Zwischenwelten. Ist der kafkASKe Fortsetzungsroman SOKRATES nicht eine solche Geschichte aus den Zwischenwelten? Folge 349: Der Dichter und sein Avatar...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Verhaftet? Er? Und nun in dieser Villa? Und in deren Bibliothek im Kaminzimmer zwei Bücher im Regal, die von ihm sein sollten, die er aber nicht geschrieben hatte: «„Der sprechende Delphin“ und „Die Paradiesologie“», murmelte er halblaut gedankenverloren die beiden Titel vor sich hin. «Das ist schon ein Experiment wert, aber die ersten Ergebnisse sind unglaublich unheimlich», sagte er und blickte ängstlich auf seinen Computer. «Das darf doch nicht wahr sein! Ich kann noch nicht einmal einen Text wortwörtlich wiederholen, den ich wirklich selbst geschrieben habe!» Er biss sich auf die Unterlippe. Es war womöglich nicht gut und richtig, in diesem Zimmer laut zu sinnieren. Es war auch nicht wirklich richtig, ein Buch, noch dazu ein so seltsames mit der Einleitung zu beginnen. Nur Autorenlaien glaubten, dass man ein Buch mit der Einleitung begann. In Wirklichkeit begann man irgendwo, sortierte dann langsam, je mehr der Text wuchs, man gliederte und gliederte neu und sortierte die Kapitel um und schrieb noch einmal Bezüge zwischen den Kapiteln, die man umsortierte, in die Kapitel und ließ so langsam das Gedankengebäude und den Buchtext wachsen. Die Struktur entwickelte sich nach und nach. Und irgendwann war es dann soweit, da stand das Werk fast komplett und dann wusste man auch, wie die Einleitung dazu aussehen sollte. Aber in diesem Fall war es ein Experiment und es ging ihm in erster Linie gar nicht darum, ein Buch zu schreiben, eine Abhandlung, einen Essay oder wissenschaftlichen Aufsatz. Es ging erst recht nicht um die Unterschiede zwischen diesen Textgattungen, wenn es sie denn überhaupt gab. Waren die Gattungsgrenzen nicht immer fließend? Was genau musste den Unterschied zwischen einem Essay und einer Abhandlung ausmachen? Und was genau musste diese beiden von einem „wissenschaftlichen Aufsatz“ unterscheiden? Was überhaupt sollte „wissenschaftlich“ denn bedeuten? Nein, nein, seine Gedanken schweiften ab, als wollten sie den Kern des Problems, das ihn wirklich plagte, umschleichen wie die Katze den heißen Brei! «Wenn ich eine Paradiesologie tatsächlich schreiben wollen würde oder geschrieben hätte», sagte er sich, «wie würde ich dieses Buch beginnen? Nicht mit der Einlaitung – das ist schon klar, aber um meine gedankliche Versuchsanordnung etwas zu erleichtern, sage ich mir mal: ich fange mit der Einleitung an.» Aber da scheute er wie ein ungezogenes Springpferd vor der kleinen Hürde. Nein, da wollte er nicht weiterdenken. Denn was sich da vor seinen Sinnen und seinem Verstand abgespielt hatte, war unglaublich. So machte Uri Nachtigall einen Schwenk ganz schnell, um auf andere Gedanken zu kommen: «Warum soll mich eigentlich diese Paradiesologie mehr beschäftigen als das andere Buch, das man ebenfalls mir zuschreibt?» fragte er sich schnell. «Ich soll also ein Buch über das Paradies geschrieben haben bzw. sogar über die Wissenschaft vom Paradies, denn nichts anderes bedeutet die Endung -logie und eines über einen sprechenden Delphin.»

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Möchtest du lieber geben oder nehmen?

In der Liebe geben, geben und noch mal geben. Geben ist viel viel schöner als nehmen, denke ich, aber wenn das so ist, warum gönne ich dieses Schöne meiner Geliebten nicht?
Mir fällt es leichter zu geben als zu nehmen.
Aber kurz flackerte eine Wahnsinnslust im Nehmen auf. Ich sollte auch mal wieder nehmen. Das Liebergeben kann ja dennoch bleiben.
Aber was heißt hier bitte "möchtest du"? Habe ich denn eine Wahl?

Theater Vision 2018: "Schlichtes Bühnenbild: Tisch und zwei Stühle. Von rechts erscheint der Bayer mit Bierkrug, dem der den von links ersch. Preußen übern Schädel drischt. ( oder umgekehrt, je nach Bundesland der Aufführung )= Stürmische Heiterkeit im Publikum garantiert. Na ? Wie wäre das Herr B.

Ein «schlichtes Bühnenbild» ist immer das Beste. Ich bin in diesen Dingen gerne ein Minimalist. Ein roter oder blauer Stuhl auf der Bühne kann schon bezaubern. Schönes Licht dazu, etwas Theaternebel und schon kann man loslegen mit einer wundervolle Rezitation - warum nicht mal den Erlkönig oder Rilkes Panther?
Bayovarisch-preußische Brutalitäten und Grobschlächtigkeiten hingegen können vielleicht «stürmische Heiterkeit im Publikum» auslösen, sind aber doch recht unschön, muss ich sagen. Und es kann nicht alles nach Publikumsgeschmack gehen, schon gar nicht, wenn man ein recht grobschlächtiges Publikum in der Finsternis des Zuschauerraums sitzen hat.
Meine Theatervision sieht so aus, dass ich oriental-jazzige Elemente mit improvisierter Musik, Tanz und einem Derwisch im Februar auf der Bühne verbinden möchte und dazu in Rezitation und epischer Prosa den Ödipusstoff aufgreife und mit Nietzsches trunkenem Lied aus «Also sprach Zarathustra» und seinem Gedicht «Vereinsamt» verknüpfe und ebenso Eichendorffs «Aus der Heimat» in derselben Aufführung unterbringe. Von mir selbst wird das Ödipus-Motiv-Wiedergebende Gedicht «Blue Moon» zu hören sein:
Unter Deinem Licht treffen sich zwei.
Es ist Nacht.
Am hellichten Tag dem Uhrwerk nach.
Dunst lastend über dem ganzen Himmel.
Schweigen.
«Lass das Forschen sein. Es ist Unglück und Leid darin.
Und das Öffnen der Gräber wird den Teppich nicht lüften,
unter den wir alles gekehrt.»
Ich - unter dem Mond, dem Blauen.
Achtet meiner nicht!
Nur was keiner achtet entrinnt ins Dunkel.
Lasst mich!
Und die Aufführung wird den Titel «Artaud's Lost Song» tragen. Ich hoffe, Ihnen sagt Antonin Artaud etwas, lieber Graf. Und ein Derwisch wird sich in roter Kutte drehen inmitten der Szenerie. Und ein Klavierspieler spielt das Dancing Piano.
Das ist meine Theatervision für 2018.

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Die Aufhebung der Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit, zwischen Romanfiguren und realen Menschen; die Charaktere können hin und her fließen und ihre Eigenschaften einander leihen. Was überhaupt ist Wirklichkeit? SOKRATES Folge 348:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Während Uri Bülbül über seinem Roman und über seinem Avatar brütete, waren Alice und Philomena unterwegs in Casablanca und hatten ihr vorläufiges Ziel in Rick's Café erreicht. Eines Tages war Philomena wie aus dem Nichts aufgetaucht im virtuellen Leben des Literaten, der sich eine Zeit der Einsamkeit und der Kreativität gönnte, sich selbst und sein Leben neu sortierte und glaubte, so in seine Reifephase hineintreten zu können. Seine Ehe war gescheitert und nur von sehr kurzer Dauer. Er lebte nun seine neue Freiheit aus, lebte im Theater für das Theater und fand eine schöne Wohnung in einem verwunschenen Haus in einer sehr schönen Wohngegend und genoss die Romantik, ohne zu ahnen, wohin das führen würde. Und da tauchte Philomena auf, sagte, sie lese ihn und sie nehme ihn wahr und er war davon sehr gerührt und bereit sein Herz zu öffnen und sich auf eine anonyme wie virtuelle Freundschaft einzulassen. Und alsbald war auch die Idee geboren, Philomena in den Fortsetzungsroman zu integrieren. Dieser Roman sollte wie sein ganzes Denken und Schaffen, Fiktion und Wirklichkeit, Virtualität und Realität miteinander verknüpfen. Er sollte interaktiv sein und seine Figuren sollten auch selbst in Wirklichkeit das Wort ergreifen können. Es war ein neuartiges Literaturschaffen. Also sollte auch Philomena einen ihr gebührenden Platz und eine schöne Rolle im Roman erhalten wie übrigens Alice @Gehirn_Zelle auch. Aber sie waren einander eher distanziert, der Literat und die Autorin des ask-Profils @Gehirn_Zelle mit ihren auffällig guten und schönen Antworten. Er fand das Profil sehr interessant und die Antworten gut und poetisch formuliert. Aber das führte keineswegs zu einer Freundschaft wie zwischen Philomena und ihm. Viel später erst kam es, dass Philomena nicht wie zuerst angedacht in Hardenbergs Leben auftauchte, sondern mit Alice auf eine Reise ging. Wenn Blaine ihnen hier in Rick's Café begegnete und den Klavierspieler vorwurfsvoll zurechtwies, „As Time Goes By“ nicht mehr zu spielen und ob er es ihm denn nicht klar genug gesagt habe, würden sie ihn beide für einen Wichtigtuer halten – sowohl Philomena als auch Alice. Natürlich konnte Musik triggern und angenehme wie unangenehme, schmerzvolle Erinnerungen und Liebesmelancholie hervorrufen. Aber konnte er sich denn nicht denken, dass Sam dieses Lied nicht grundlos spielte? Eine Dreiecksbeziehung – zwei Männer und eine Frau. Sie verliebt sich in den einen und bleibt bei dem andern. So werden Liebesgeschichten immer erzählt. Es gibt „die“ Liebe und es gibt Bindungen und Verpflichtungen. Bei Kant und Schiller spitzt sich das ästhetisch wie moralisch zu auf den Kampf zwischen Pflicht und Neigung. Aber so weit mussten Alice und Philomena nicht theoretisch ausholen. Beide wussten ziemlich genau, dass Ilsa Lund, wäre sie aus Fleisch und Blut, auch aus anderen Motiven so handeln würde, wie das Drehbuch sie handeln ließ. Uri Nachtigall jedenfalls schien in diesem Moment sehr weit weg von diesem Geschehen zu sein.

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Die Aufhebung der Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit zwischen

Frohe Weihnachten an euch alle und etwas Klugdiarrhoe-Besinnliches von mir angeregt durch Lucca: https://ask.fm/ARMANGIO/answers/144974596219

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Lieber Lucca, vielen Dank für Deine Worte an mich als Antwort. Ja, du hast natürlich recht: jeder sollte das Weihnachtsfest so begehen, wie er er gerne möchte. Und in der Tat, leider ist die «Erfüllung dieses vermeintlich kleinen Anspruchs ... vielen nicht möglich», wie du so zutreffend schreibst. Und das tut mir nicht nur Leid, es bewegt mich auch sehr. Es gibt immer mehr gestrandete und gescheiterte Existenzen in unserer Gesellschaft und das ist kein Zufall, sondern gerade die Kehrseite des systemisch gewollten und beschleunigten Konsum-Glitzerterrors als Blendwerk. Wie verstehen und visualisieren wir Wohlergehen? Immer mehr durch Konsum und Glitzer in Schaufenstern und durch die Güter, die wir besitzen, ohne dass sie uns glücklich machen oder womit wir eben doch glücklich werden.
Jeder nach seiner Façon ist sicherlich ein berechtigter libertärer Anspruch, wenn es um die individuellen Freiheiten geht. Aber ein Systemversagen oder Systemverbrechen dadurch zu rechtfertigen, geht nicht. Und wenn hier und an einigen anderen Stellen von Konsumrausch, Konsumwahn oder Konsumterror oder Kommerzialisierung die Rede war, ging es nicht um individuelle Freiheit der einzelnen freien Subjekte, sondern um das System, das Menschen opfert und mißbraucht, um günstig und profitabel Güter herstellen zu können, an denen man sich berauschen kann.
Es ist auch dasselbe System, das Kriege provoziert und durchführt, das Flüchtlinge erzeugt und an Grenzen abzuweisen versucht, damit die scheinheilige Ruhe der hierzulande berauscht ausgebeuteten Menschen nicht gestört wird. Aber das Elend, das dieses System erzeugt, klopft nun mehr als deutlich an die Pforten.
Ist es nicht ein christliches Gebot, allen Menschen zu helfen und die Feinde (diese vermeintlichen) zu lieben? Dein Freiheitsbegriff provoziert mich zu sagen, feier am besten mit Christian Lindner und seiner FDP - da ist die Freiheit noch ungestört, weil alles Elend der Welt ignoriert werden kann wie seine Ursachen auch und erst recht!
Ich wünsche Dir ein besinnliches Weihnachtsfest. Und schau, was ich auf fb gepostet habe - von über 400 fb-Freunden nur ein einziger, der dieses Posting geliked hat. Hätte ich einen bunt geschmückten Weihnachtsbaum gepostet, hätte ich sicher mehr als ein Dutzend Daumen unter meinem Posting.
Dennoch wünsche ich allen ein frohes Weihnachtsfest; denn durch Trauer allein ist nichts gewonnen. Seid fröhlich und stark für den Widerstand, ich möchte keine Trauerklöße zu Genossen haben für den Widerstand :)

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Frohe Weihnachten an euch alle und etwas KlugdiarrhoeBesinnliches von mir

Herr Bülbül ? Moment bitte. Dürfte ich mal kurz einen Blick auf Ihre Schreibmaschine werfen ?..Nur so, zur Kontrolle. Wie viele sind's denn so mittlerweilen.

Aber Herr Graf, selbstverständlich. Ich benutze ein Thinkpad E130 und schon lange keine Schreibmaschine mehr. Ich habe noch einen älteren Laptop, der im Büro als Ersatzcomputer ungenutzt herum steht, da ich alles mit meinem Thinkpad erledige, was zu seiner Erledigung einer Tastatur bedarf.
Sehr umsichtig und wachsam von Ihnen, dass Sie sich danach erkundigt haben, gab doch meine letzte Antwort auf die Frage, ob ich unsere geliebte und verehrte Filomena aus dem Roman schreiben wolle, Anlass zu Zweifeln.
Allerdings können diese Zweifel eher berechtigterweise meinen Geisteszustand betreffen, da ich doch in den letzten drei Monaten sehr verwirrt und geistig abwesend bis durch den Wind bin. Irgendwie normalisieren sich Zustände aber dadurch, dass man sich an sie gewöhnt.
Ich brauche im Moment keine zwei Schreibmaschinen oder Computer, um verwirrt und durcheinander zu sein.
Sie aber haben durch Ihr wachsames Verhalten zu meiner Beruhigung beigetragen. Es war also völlig richtig, Sie im Roman zum Militärattaché zu machen und in Marokko zu platzieren. Achten Sie auf uns und warnen Sie uns bitte, wenn unsere Sicherheit und Seelenwohl gefährdet sein sollten.
Zudem ist es nun die beste Zeit, Ihnen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest zu wünschen und Sie zu ermuntern, auch die Feindesliebe als christliches Gebot nicht ganz unter den Tisch fallen zu lassen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und den Ihrigen eine schöne Zeit.

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Hättest du lieber einen Zwillingsbruder, der fast genauso aussieht wie du oder einen Zwillingsbruder, der ganz anders aussieht als du?

Ach so, es geht gar nicht um die Eier. Jetzt verstehe ich.
Aber deine Frage lässt überhaupt nicht die Möglichkeit zu, dass ich am liebsten gar keinen Bruder hätte - nicht Zwilling, nicht älter, nicht jünger, nicht so aussehend wie ich und auch nicht anders aussehend.
Ich bin ein griesgrämiger Einzelgänger und will es bleiben, mal abgesehen davon, dass meine Eltern (beide tot) aufgrund ihrer Gesundheitssituation keine Kinder mehr zeugen können.
Liked by: et immutati Ace

Wann gibt es den nächsten Geschichten-Teil?

JETZT! SOKRATES Folge 347
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Uri Bülbül hatte seinen Avatar im kafkASKen Fortsetzungsroman in einer Psycho-Villa abgestellt. Uri Nachtigall, wie er ein Dichter, Literat, Philosoph, ein Theaterphilosoph, ein vielleicht so sehr freiheitsliebender Mensch wie er selbst. Das ging aus den bisher geschriebenen Folgen nicht hervor. Das Ganze begann im Roman mit einer gebrochenen Nase in einer sehr unerwarteten Situation. Der Avatar Uri Nachtigall, seines Zeichens Theaterphilosoph als Freiberufler tätig im Cascando-Theater seiner Freunde, das dritte Leitungsmitglied wie in der Realität nur in einem anderen Theater mit einem anderen Namen, wurde unter der Dusche von der Kommissarin Johanna Metzger überrascht. Diese Überraschung konnte er galant und souverän meistern, ja so konnte Uri Bülbül auch sein - galant, souverän und wortgewandt. Manchmal entwickelte er eine Eloquenz, die seine Freunde begeisterte und die Betroffenen schockierte und entgeisterte. Der Theaterphilosophenavatar Uri Nachtigall konnte eine solche Rhetorik und Eloquenz nicht unter Beweis stellen, seine Galanterie mit der jungen Kommissarin endete schnell mit einer gebrochenen Nase. Der Brutalokommissar Alfred Ross, der ein sadistisches Verhältnis mit seiner jungen Kollegin hat und gewiss auch sehr eifersüchtig sein kann, bricht dem Theaterphilosophen kurzerhand mit einem Fausthieb die Nase. Blutend, nackt und wehrlos liegt er auf dem Boden vor den beiden Kriminalbeamten und hört, wie sie davon reden, ihn am besten an Ort und Stelle zu erschießen. Soll er das ernst nehmen oder als Einschüchterungsversuch einschätzen und versuchen seine Souveränität wieder zu erlangen? Hat der Romanavatar überhaupt eine Wahl? Er landet in der Psycho-Villa eines ask.fm-Psychodoktors, der natürlich als Psychodoktor ein Fake ist und gerademal knapp über 20 Jahre arrogant seine Leserinnen und Leser als seine Patienten betrachtet und anspricht. Viel Interessantes hat der Typ außer seinem Gehabe nicht zu bieten auf seinem Profil und darf, weil er auch sonst nicht, auf Kooperationsvorschläge des Literaten Uri Bülbül eingeht, im Roman selbst durch Abwesenheit glänzen, bis auch dieser Glanz verblasst. Die Villa selbst, dieses sogenannte Sanatorium wird von seinem Stellvertreter, dem jungen Arzt Doktor Zodiac und seiner Assistentin und Krankenschwester Maja geführt. Diese Schwester Maja hat durchaus etwas Unheimliches und Gruseliges, aber verhält sich dem verängstigt hilfesuchenden Theaterphilosophen gegenüber teilweise mütterlich. Ist er ihr Gefangener wie eine Fliege im Spinnennetz? Oder handelt sie zu seinem Wohl, als sie seine Arbeitssachen und Computer aus seiner Wohnung in sein Zimmer im Sanatorium bringen lässt, damit der Theaterphilosoph noch eine Weile hier verbleiben kann und trotzdem seiner Arbeit nachgehen. Das Motiv für den Philosophen ist, dass er zwei Bücher im Regal entdeckt hat, die er selbst geschrieben haben soll, die aber nicht von ihm stammen. Was also wird hier gespielt?

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