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Uri Bülbül

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Wie gut kennst du dich mit computern (und dem drum und dran) aus?

sopzock’s Profile PhotoSam
Ich bin in erster Linie ein Anwender. Ich verstehe von Computern nur so viel, wie es mir für die Anwendung bei der Nutzung als Denk-, Informations- und Schreibwerkzeug nützlich ist. Dazu gehört es auch, dass ich verstehen kann, wenn über Probleme mit Computern kommuniziert wird. Und was viel wichtiger ist, wenn mir jemand Kompetenz vorzutäuschen versucht, die er nicht hat.
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Warum ist 98% der Menschen Vertrauen so wichtig? Was hat man davon, wenn du jemanden alles anvertraust, er/ sie nichts weitererzählt, doch in dem Moment wo man ihn / sie braucht nicht da ist. Sollte da nicht Verlässlichkeit wichtiger sein?...Danke :)

liebeanalle’s Profile PhotoBetty
Man könnte eigentlich Vertrauen und Verlässlichkeit als zwei Seiten einer Medaille betrachten. Vertrauen ist das subjektive Gefühl, das man einem Menschen entgegen bringt. Und wie jedes positive Gefühl ist auch Vertrauen angenehm; nicht unbedingt für denjenigen, dem es entgegengebracht wird, sondern für denjenigen, der dieses Gefühl hat. Und wenn das, was man auch gemeinhin als das «Urvertrauen» bezeichnet, bei einem Menschen nicht zerstört oder empfindlich gestört wurde, ist das Gefühl des Vertrauens nicht mit Angst vor Enttäuschung kombiniert, sondern einfach ungeteilt schön. In den anderen Fällen, bei denen negative Erfahrungen zu Vertrauensverlusten geführt haben, wird das Vertrauen auch von Angst begleitet und ist zwiegespalten oder ganz von Angst überlagert. Dann hat Vertrauen natürlich auch keine positive Bedeutung mehr für den betreffenden Menschen.
Vertrauen löst aber bei den Menschen, denen es entgegen gebracht wird, die also Objekte des Vertrauens werden, manchmal ein komisches Verhalten aus; da es auch mit Macht über den vertrauenden Menschen assoziiert wird. Wenn also x y vertraut, dann kann y das Gefühl bekommen, Macht über x zu haben. Und seltsamer Weise kann das, je nachdem wie stark die Gefühle sind, y durchaus auch aggressiv gegen x machen. Es gibt psychologische Beobachtungen, dass die Hilfsbedürftigkeit des einen Menschen bei dem anderen nicht Mitleid, sondern Aggression auslöst. Insbesondere dann, wenn man selbst Angst davor hat, hilfsbedürftig zu sein. Wenn also y Angst davor hat, selbst in seinem Vertrauen enttäuscht zu werden, neigt er dort, wo ihm von x Vertrauen entgegengebracht wird dazu, dieses Vertrauen brechen zu wollen. Hinzu kommt, dass man davon ausgehen kann, dass das Unterbewusstsein eine Negation nicht versteht, sondern bei einer Negation von der Setzung ausgeht; will sagen: wenn man einem Kind sagt: Fall nicht hin! Dann kommt das Nicht beim Kind nicht an; es wird sich einer Gefahr des Hinfallens als Setzung bewusst und versteht die Warnung als Aufforderung. So übertragen sich häufig elterliche Ängste auf Kinder, die durch Warnungen ihre Naivität verlieren und die Ängste als Setzungen übernehmen.
Die objektive Seite des Vertrauens, also das, was von den anderen Menschen ausgeht, ist die Verlässlichkeit. Sie wird nur dort wahrgenommen, wo sie vorhanden ist und stellt keinen Vorschuss dar. Verlässlichkeit ist nur dann vorhanden, wenn sie erlebbar ist und dann ist sie auch nicht zu bezweifeln. Sie kann aber ein Bedürfnis nach Vorschuss und emotionaler Kreditwürdigkeit nicht ersetzen. Natürlich ist mir ein zuverlässiger Mensch lieb, aber ich vertraue seiner Zuverlässigkeit, nachdem ich sie mehrmals erlebt habe; aber auch da kann ein Lakatos-Effekt eintreten (der Truthahn, der annimmt, dass er wenn er morgens Futter bekommt, auch abends Futter bekommt, weil er diese Erfahrung gemacht und zu einer allgemeinen Regel erhoben hat; aber an Thanksgiving kommt es anders) he, he :)

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aber du kannst den Schneemann auch ersetzen durch ein Zebra mit Flügeln, falls der Schneemann dir nicht gefällt oder so :3

Der Schneemann ist schon eine sehr spezielle Idee und scheint mir aus der Phantasiewelt der Hollywoodschreiber zu stammen. Und die Idee, dass er durch einen Blitzschlag lebendig wird, finde ich am wenigsten reizend. Aber ein lebendiger Schneemann hätte schon etwas. Aber durch einen innigen Kuss einer schönen jungen Frau, die in ihrer Schönheit verkannt ist und sich nach Liebe sehnt, aber sich kein Mann für sie interessiert, den sie auch nur annähernd sympathisch finden kann, ist mir stärker als ein Blitzeinschlag, durch den schon in Frankenstein das Leben eingefahren ist.
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und wenn du mehr Geld kriegst, kannst du dir irgendwann vielleicht, wenn du Lust hast, selber einen Vulkan kaufen und da drin ein Dino-Ei finden oder so ein Holzhaus im Wald oder so und deshalb ist es besser, wenn du meine Pläne auch alle mit einbaust, damit die Geschichte lang wird :3

Geld mit dem Schreiben von Geschichten verdienen - ja, das ist der große Traum aller Schriftsteller und Möchtegernschriftsteller. Nein, darum geht es mir längst nicht mehr. Die illusionäre Hoffnung habe ich abgehakt. Klar kann, wer Lotto spielt, auch die Hoffnung in sich tragen, was er alles mit dem gewonnenen Geld machen könnte. Ich könnte mir einen Vulkan kaufen, oder eine Insel, worauf dann ein Vulkan ausbricht. Aber ein Dino-Ei passt selbst in diese sehr wahrscheinlichkeitsferne Welt nicht. Es muss schon eine Geschichte sein, in der ich ein Dino-Ei finde, aus dem dann ein Tyrannosaurus Rex schlüpft und mich als seinen Vater akzeptiert, bis er mich irgendwann so lieb hat und so lecker findet, dass er mich dann doch frisst.
Mit Geld allein wird sich diese Geschichte nicht realisieren lassen. Ebensowenig, wie wir mit einem dicken Buch das dicke Geld machen können. An der Dicke eines Buches allein kann der kommerzielle Erfolg eines Romans auf gar keinen Fall liegen.
Aber ich bin über diesen Punkt längst hinaus. Wenn es mir allein um einen wenig wahrscheinlichen kommerziellen Erfolg ginge, von dem ich wunderbar träumen kann, dass fände ich das Lottospielen angenehmer. Du musst dich nicht mit vielen Buchstaben und dem Schreiben dicker Bücher herumplagen, du kannst ein paar Zahlen in einem Kästchen ankreuzen und dann einfach hoffen und träumen.
Nein, es ist natürlich die Tätigkeit des Schreibens selbst, die mich begeistert, mein Leben bereichert und mich schreiben lässt. Damit ist natürlich nicht gesagt, dass ich deine Pläne nicht berücksichtigen will. Im Gegenteil: sie können auch eine sehr gute Herausforderung darstellen, um sie in mein Konzept einzuarbeiten, so dass der Roman nicht einfach zerstückelt wirkt, sondern eine Einheit bildet und wie aus einem Guss sich lesen lässt.

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und falls die Geschichte kein richtiges Buch wird, ist es trotzdem besser, wenn du meine Pläne alle mit einbaust, weil ich sonst nämlich traurig bin.

Du bist schon traurig, wenn ich nicht ALLE deine Pläne mit in die Geschichte einbaue? Du neigst zur Übertreibung, mein Lieber. Mein Plan ist, dass ich nach der 100. Folge von SOKRATES schon mal den ersten Band herausbringe. Also wird das Buch nicht ewig auf sich warten lassen. Und eigentlich sind deine Geschichten und Ideen mit bedacht. Ich werde sie weitestgehend einbauen. Ob ich aber wirklich ALLE deine Pläne einbauen kann, kann ich dir nicht versprechen.
Aber so viel ist sicher: einige deiner Ideen spielen schon jetzt eine entscheidende Rolle in der Erzählung, auch wenn sich das nicht sofort zeigt. Die Delphin-Mutter Ophelia beispielsweise wird noch ganz wichtig. Das ist in den bereits vorhandenen Folgen schon angelegt. Und dann hast du es immerhin auch schon bis in die Träume von Johanna und Luisa geschafft und Luisa ist mit deinen gewünschten Legosteinen unterwegs zu dir. Und in der nächsten Folge könnte sie schon in der Psycho-Villa ankommen, aber du bist ja vor dem Gartenhäuschen in einen tiefen Schlaf versunken, wo dich Lara, Betty und Uri Nachtigall finden werden.
Zu viel will ich ja nun auch nicht verraten, da sonst der Geschichte, die ganz schön viele Erzählstränge hat und dadurch eigentlich für den ask-Rahmen viel zu umfangreich wird, der zart angedeutete Spannungsbogen auch noch abhanden kommt.
Morgen jedenfalls ist wieder SOKRATES-Time :)

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hallo uri, wie gefällt dir meine beschreibung? lg

He, he, du bist der erste, der freiwillig eine verwandtschaftliche Beziehung zu mir aufbaut. Alle anderen wurden vom Schicksal dazu verdonnert.
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Was findet der Notarzt so seltsam? Nun aber wird Ayleen im Büro vermisst und ihr Chef geht zur Polizei. Bald werden wir auch in eine phantastische Traumwelt eintauchen müssen und zwei Adlige Herren kündigen sich an - einer von ihnen Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen. SOKRATES Teil 89...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
In der Rechtsanwaltskanzlei Kolbig und Partner wurde nun Ayleen ernsthaft vermisst. «Wo ist Frau Heersold? Wer hat sie gesehen? Wo steckt sie denn? Sie hat einen Prozesstermin und ist noch nicht da?» Markus Kolbig, der Gründer der Kanzlei war aufgebracht. Das kannte er von Ayleen nicht und so etwas wollte er in seiner Kanzlei auch nicht dulden. Es war schon schlimm genug, dass Besprechungstermine mit Mandanten verschoben werden mussten. Nun aber stand ein Prozesstermin an, und Ayleen Hersold, die gerade seit einige Wochen ihre Probezeit hinter sich hatte, war nicht aufzufinden. Die Rechtsanwaltsgehilfin sah ihn hilflos und eingeschüchtert an. «Ich versuche sie schon den ganzen Vormittag zu erreichen – wirklich! Zuhause geht sie nicht ans Telefon und an ihr Handy geht sie auch nicht. Das Handy ist ausgeschaltet. Ich habe mehrmals auf ihre Mailbox gesprochen – wirklich!» Funken sprühend sah er ihr in die Augen: «Ach wirklich? Und was sollen wir nun tun?» Der Zynismus ihr gegenüber machte die Gehilfin wütend und kurz flackerte etwas Rebellisches in ihr auf: «Woher soll ich das wissen? Sie sind der Chef!» «Ja», erwiderte er mit einer bedrohlichen Kälte, «ja, ich weiß, was zu tun ist. Geben Sie mir die Prozessakten! Ich hoffe, Sie haben sie heraus gelegt.» Das hatte die Gehilfin gewissenhaft getan; er riss sie ihr fast aus der Hand: «Wenn ich bei Gericht bin, gehe ich auch gleich im Polizeipräsidium vorbei! Ich werde eine Vermisstenanzeige aufgeben.» Er schlug die Tür zu seinem Büro hinter sich zu, um in wenigen Minuten ruhig und konzentriert die Akten zu studieren. Kaum saß er in seinem Ledersessel, wurde er tatsächlich auch ruhiger. Und der Inhalt der Akten trug auch seinen Teil dazu bei; es handelte sich um Familienrecht, eine Scheidung im gegenseitigen Einvernehmen: «Die Ehe der Parteien ist endgültig gescheitert. Die Parteien leben seit über drei Jahren voneinander getrennt... Scheidungsfolgeangelegenheiten sind nicht regelungsbedürftig....» Ja, das konnte er vor Gericht vertreten. Dann würde er sich sofort darum kümmern, dass Ayleen wieder auftauchte. Und wenn sie für ihr Verschwinden nicht wirklich einen triftigen Grund hatte, würde er sie schriftlich abmahnen.
Im Polizeipräsidium schlug Markus Kolbig eine unbestimmbar seltsame Stimmung entgegen. Wo Türen nur angelehnt standen und Menschen darin flüsterten und tuschelten, wurden sie, als man ihn bemerkte, schnell zugezogen; man grüßte ihn nur flüchtig und mit ängstlichem Blick, als habe man sein Kommen schier furchtsam erwartet und wäre zwar wenig überrascht noch weniger aber erfreut. Der Rechtsanwalt fragte sich allen Ernstes ob er selbst irgendeinen wichtigen Termin verpasst und durch seine Abwesenheit provokante Zeichen gesetzt hatte. Aber dann sah er etwas, was mit ihm nichts zu tun haben konnte: Vor dem Sonderdezernat Cyberkriminalität waren uniformierte Polizisten als Wachposten aufgestellt worden, die niemanden in den Flur der Abteilung ließen, der keine Sondervollmachten besaß.

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Wie stehst du zur Korrelation der subjektiven weltanschauliche Konzeption der personifizierenden Essayisten auf Ask?

Ich hoffe, du bist mir einen entscheidenden Schritt voraus, und verstehst deine Frage selbst: Eine Korrelation muss zwei Komponenten enthalten; es gibt eine Korrelation zwischen x und y oder es gibt sie nicht. Aber in deiner Frage ist nur ein x; es sei denn du meinst, die personifizierenden Essayisten auf ask haben untereinander Wechselbeziehungen. Aber was zum Teufel sind personifizierende Essayisten und was personifizieren sie? Ist das ein Geheimbund, eine Loge der gegenseitig Abhängigen oder in einem Wechselverhältnis Stehenden? Und nun meine ganz wichtige Rückfrage an dich: Ist so eine Korrelation erotischer Natur? Oder kommt der personifizierende Essayismus ganz ohne Fetische aus?

Gemäß des Determinismus ist die gesamte Existenz lediglich eine potentiell vorhersagbare Kausalkette, beginnend bei der Entstehung der Zeit. Demnach wäre der Freie Wille bloß eine menscherfundene Illusion. Akzeptierst du dieses Postulat?

Man erfindet keine Illusionen, jedenfalls nicht für sich selbst. Man erliegt Illusionen. Wenn man sich selbst mit Absicht täuschen will, ist in dem Willen schon so viel Absicht und damit Bewusstsein, dass die Täuschung daran verblasst. Natürlich gibt es aber unbewusste Fehlleistungen der Psyche, so dass Illusionen dadurch entstehen. Das lässt sich nicht leugnen. Nun hat man das aber willentlich nicht in der Hand. Oder anders gesagt: es gibt Bereiche in unserer Psyche, die sich unserem Willen und unserem Bewusstsein entziehen. Nur unsere Erfindungen sind das nicht. Eine Fiktion ist ebenso ein Ergebnis eines bewussten Willens- und Schöpfungsaktes wie die Lüge, weshalb es die Meinung gibt, dass Fiktion eine Form der Lüge sei. Ich sehe das anders: eine Lüge täuscht Echtheit vor, während die Rahmenbedingungen von Fiktion etwas, was man womöglich sonst für wirklich halten könnte, eindeutig als Fiktion kennzeichnen. Der Film im Kino, der Film im Fernsehen, der schon etwas schwieriger als Fiktion erkennbar sein kann. Es gab mal einen Film namens SMOG, in dem die Folgen der Umweltverschmutzung durch Abgase thematisiert werden sollte. Er war seinerzeit Fiktion, aber so täuschend echt, dass man ihn auch für einen Fernsehbericht halten konnte, weshalb man immer im Untertitel eingeblendet hat: «Dies ist ein Spielfilm». Orson Wells ist etwas ähnliches mit einem Hörspiel in den USA passiert, in dem es um eine Invasion in New York durch Marsmenschen ging. Umgekehrt könnte man natürlich auch wahre Nachrichten für Fiktion halten. Solche Täuschungen aber sind keine Folge der eigenen Absicht.
Dein zitierter Determinismus selbst erliegt einer Illusion: er ist wie ein Täuschungsbild. Je nach Sicht kann man sowohl eine junge als auch eine alte Frau sehen und beides ist in der Zeichnung begründet. So kann man auch Kausalität als Determinismus sehen oder als eine Erklärung, die mit Notwendigkeit zu dem geführt hat, was der Fall ist, nachdem der Fall eingetreten ist. Man erkennt sozusagen im Nachhinein die Kausalität, die unabwendbar erscheint, aber bevor der Fall eingetreten ist, keineswegs unabwendbar war. Nehmen wir die moderne Teilchenphysik: man kann den Aufenthaltsort von Elektronen nicht voraussagen und bestimmen, weil das so oder auch anders sein kann. Es ist nicht determiniert, es erscheint nur im Nachhinein unabänderlich kausal notwendig. Ist es nicht mit Schrödingers Katze ebenso? Die kausale Notwendigkeit ist eine junge und eine alte Frau zugleich. Im Grunde kann man beide Frauen sehen ;)

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Gemäß des Determinismus ist die gesamte Existenz lediglich eine potentiell
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was bedeutet epikureisch?

Epikur ist ein antiker Philosoph. Immer mehr bin ich vom französischen Existenzialismus weg gekommen, was natürlich nicht ganz stimmt, wenn man sich dem Epikureismus, die Lehre des Epikur zuwendet. Auch bei Camus («Der Mythos von Sisyphos») spielt die Lust am Leben eine zentrale Rolle. Das ist auch der Kern der Philosophie des Epikur: Man muss sich nicht durch den Gedanken an den Tod oder gar durch Todesfurcht das Leben vermiesen lassen. Epikur sagt, Furcht vor dem Tod sei wirklich töricht, denn «da, wo wir sind, ist der Tod nicht. Und wo der Tod ist, sind wir nicht (mehr)». Epikur will den Blick für das Leben schärfen, die Lust und die Freude am Leben stärken und den Menschen philosophisch die Möglichkeit eröffnen, das Leben zu genießen. Die Feinde der epikureischen Philosophie sahen darin eine Glückseligkeitslehre (Hedonismus, Eudämonie), die nur auf frivole Lüste und das Ausleben der Gelüste setzt, während Epikur eigentlich immer zu betonen versuchte, dass Lebenslust und Lebensfreude nicht dadurch gesteigert oder überhaupt erfahren wird, wenn man sich triebhaft von einem Gelage zum nächsten deliriert. Drogen-, Saufexzesse, dionysische Triebhaftigkeit in tranceartigen Saufgelagen und Festen brennt die Menschen immer mehr und stärker aus, hinterlässt schnell ein fahles Gefühl, macht aus der Lebenslust nur Asche. Du kannst einen Wald verbrennen und pyromanisch dich an den Flammen und der Hitze erfreuen - übrig bleibt nur eine Verwüstung; oder du kannst den Wald erfahren, sinnlich und pragmatisch, du kannst darin leben, seine Früchte entdecken, du kannst seine Tiere beobachten, jagen, du kannst Beeren sammeln und vieles andere mehr. Es kommt darauf an, wie du den Wald betrachtest. SO setzt die epikureische Lehre in der Lust auf die hegende und pflegende, auf die sensible und nicht auf die rauschhaft pyromanische Betrachtungsperspektive.
Aber da Epikur in seinem Lehrgarten der Lust auch Frauen, Sklaven überhaupt alle Menschen zuließ und gleichwertig behandelte, war er bei konservativen Philosophen, nicht gern gesehen. Mir macht das Epikur gerade äußerst sympathisch. Alle Menschen haben ein Recht auf eine schöne Philosophie des glücklichen Lebens.

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(oder mehrere)

Mein Abschied vom Marxismus Leninismus erfolgte durch die Lektüre von Michel Foucault, aber schon in der Schulzeit lernte ich das «Rhizom» von Deleuze und Guattari kennen. Später wurde mir auch «Anti-Ödipus» empfohlen. Obwohl es darin um die gesellschaftlichen Bedingungen der Psychoanalyse gehen soll, womit die Konzentration auf die bürgerliche Kleinfamilie bei Sigmund Freud Vater-Mutter-Kind gesprengt wird, hat mir der rechte Zugang zu diesem Buch wirklich gefehlt. Umso mehr konnte ich mit «Rhizom» etwas anfangen - vielleicht auch, weil es den Charakter eines Manifests hat.
Als ich Kontakt mit dem Schriftstellerverband der DDR hatte und nach meinen literarischen Vorbildern gefragt wurde, gab ich Joyce, Kafka, Beckett an, was die These meines Mentors bestärkte: «Bülbül, du bist ein Idiot!» Diese Autoren galten in der DDR-Ideologie als Autoren der bürgerlichen Dekadenz. Damit hatte ich mir jede Chance verbaut, in der DDR als Schriftsteller Fuß zu fassen. Aber als Schriftsteller Fuß zu fassen, ist sowieso ziemlich idiotisch. Besser ist es allemal freischwebend zu schreiben und ein Ideenabenteurer zu sein.
Aus dem hier genannten Repertoire schöpfe ich immer noch beim Schreiben und Denken, beim Dichten und Experimentieren. Und manchmal vermisse ich meinen Mentor, der mit seinem Kopfschütteln und Schmunzeln sagt: «Bülbül, du bist ein Idiot!»

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Gibt es einen Philosophen dessen Aussagen und Standpunkte dich entscheident geprägt haben?

Eine Kurzbiographie meiner intellektuellen Entwicklung: Als ich mit knapp 15 Jahren beschloss, mich der Schriftstellerei zu widmen, war auch klar, dass ich nicht nur Geschichten schreiben wollte, sondern auch mich mit der Welt und der menschlichen Gesellschaft auseinandersetzen. Durch Zufall entdeckte ich an der Kasse einer Buchhandlung ein Minibüchlein von Arthur Schopenhauer «Über die Schriftstellerey». Das Buch kam mir wie gerufen; so entdeckte ich Schopenhauer und las nach dem Minibüchlein auch andere Werke von Schopenhauer u.a. seine Schrift «Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde», was mich im rationalen Denken und Argumentieren bestärkte. Nach Schopenhauer kam ich fast gleichzeitig, während meiner Kafka-Lektüre zu Sigmund Freud mit seinen Aufsätzen «Abriss der Psychoanalyse» und «Das Unbehagen in der Kultur». In dem erst genannten Werk hat Freud auch eine ganz witzige Hamlet-Interpretation, in der er behauptet, Hamlets Zögern, seinen ermordeten Vater zu rächen läge darin begründet, dass es aufgrund des Ödipus-Komplexes sich mit der Tat des Mörders identifizieren könne, und an einem anderen schwerlich bestrafen wolle, was er am liebsten selbst getan hätte: nämlich, den Vater zu töten und die Mutter zu ehelichen.
Mein Mentor fand meine Beschäftigungen etwas abstrus und versuchte mich auf andere Bahnen zu lenken, ich solle Henry Millers «Das Lächeln am Fuße der Leiter» und Wolfgang Borcherts «Draußen vor der Tür» und auch Heinrich Bölls «Ansichten eines Clowns» und die «Verlorene Ehre der Katharina Blum» lesen, was ich auch brav tat. Zugleich aber auch widmete ich mich auch Samuel Becketts «Warten auf Godot» und seinen Gedichten. Mein Mentor rezitierte immer «Das trunkene Lied» von Friedrich Nietzsche, so dass ich auch «Also sprach Zarathustra», «Morgenröte», «Jenseits von Gut und Böse» und «Zur Genealogie der Moral» las; inzwischen an der Uni angekommen, nahm ich an einem Seminar über «Ethik nach Nietzsche» teil und lernte John Stuart Mills Abhandlung über den «Utilitarismus» kennen.
Aufgrund meiner Linksorientierung in der Politik, war es selbstverständlich mich mit Karl Marx und Lenin auseinander zu setzen und in diesem Zusammenhang auch Brechts Prosa zu lesen. Besonders interessant fand ich Brechts Verarbeitung des Marxismus in seinem Buch «Me-Ti. Buch der Wendungen».
Inzwischen von meinem Mentor allein gelassen oder in die Welt entlassen, musste ich während des Studiums Robert Musil, Hermann Broch, Heidegger und später auch Ludwig WIttgenstein lesen. Besonders Wittgenstein, den mir schon mein Deutschlehrer empfohlen hatte, damit ich auch mal von alten Schopenhauer und seinem Kantianismus wegkomme, hat mich später sehr gepackt. Und zwar ganz besonders der späte Wittgenstein mit seiner Sprachphilosophie in seinen «Philosophischen Untersuchungen». Der Wittgenstein des Tractatus war hingegen nie so mein Fall, auch wenn die Welt alles ist, was der Fall ist ;)

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Ach, das mit dem Nichtraucher passt schon, fand den namen Zigarettenstummel irgendwie lustig und dachte mir den prägt man sich ein, haha.

Ha, ha, ist es nicht bezeichnend, dass ich in meiner Antwort auf dich das Wort "Debilitäten" falsch geschrieben habe? Aber das Rechtschreibprogramm reagiert auf beide Varianten mit einem Fehler. Und Namen sind doch Schall und Rauch - oder doch Omen? «Schall und Rauch» wäre auch ein netter Name für eine Detektei, finde ich. Isabelle Schall und Maja Rauch gründen eine Detektei, weil sie Lust auf Abenteuer haben und warten auf ihren ersten Fall. Da kommt einer namens Zigarettenstummel mit einem kleinen und harmlosen Auftrag zu ihnen... Ach, neee, @preparty gefällt mir da schon besser. Aber was hast du nur für einen harmlosen Auftrag für die Mädels, und was läuft schief?

Warum hat man Kopfschmerzen wenn man geweint hat?

Vielleicht, weil sich durch die Tränen das manifestiert, was überhaupt zu ihnen geführt hat. Und nun macht einem das Kopfzerbrechen?

Ich mag deinen Account, der ist so anders.

Hmmm, ich habe deine Interessen gelesen: http://ask.fm/preparty/answer/129074784460 Insofern könnten wir ask-Freunde werden. Ich suche immer Freunde, die gerne und viel schreiben, sich nicht um Genregrenzen und andere Dibilitäten scheren, sondern ihren eigenen Weg durch Literatur und Poesie suchen, die gerne experimentieren und denen sprachlicher Ausdruck ebenso viel wert ist wie eine blühende Phantasie im Erfinden von Geschichten. Aber ich bin auch kritisch und akzeptiere nicht jeden Textmüll, bin nicht bereit schnell Bewunderung auszusprechen; wenn ich aber etwas gut finde, dann ist das auch ehrlich gemeint und so selten kommt es nun auch wieder nicht vor ;) Ansonsten bin ich Nichtraucher, hehe :)
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Der Todesfall wird Kreise ziehen. Die Kommissarin Johanna Metzger hat ihren Vater erschossen - wie es heißt in Notwehr. Aber es gibt Leute, die das genauer wissen wollen und Leute, die möglichst schnell die Akten schließen wollen. Warum nur? SOKRATES, des kafkASKen Romans 88. Teil...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Er lag auf dem Boden. Johanna und ihrer Mutter dröhnte der Schuss noch in den Ohren nach. Ilka Metzger, die von ihrem Mann „Ica“ genannt wurde, stand im Raum, als ginge sie das alles nichts an. Johanna steckte ihre Smith&Wesson, in die Tasche, nahm ihr Handy, um die Kurzwahltaste mit der Nummer ihres Partners zu drücken. «Ross, komm zum Haus meiner Eltern. Mein Vater wollte sich der Verhaftung entziehen, hat mir meine Dienstwaffe aus der Hand gerissen und mich zu Boden geschlagen. Als er mich erschießen wollte, habe ich ihn in Notwehr mit einer Zweitpistole, die ich zufällig bei mir trug, außer Gefecht gesetzt. Aber ich glaube, er ist tot.» Sie machte eine kleine Pause. «Nein, habe ich noch nicht. Es ist gerade eben passiert. Bitte, leite alles notwendige ein. Ruf auch den Notarzt, aber auch die Spurensicherung. Und komm bitte schnell!» Nach dem Ende des Telefonats sahen sich die Frauen in die Augen. Aus Johannas Knochen wich die professionelle Kälte. Ilka Metzger sah auf den leblosen Körper auf dem Boden. «Wir werden unseren dreißigsten Hochzeitstag nicht mehr feiern können», murmelte sie. Johanna, die gerade einen Schritt auf ihre Mutter machen wollte, blieb wie vom Donner gerührt stehen. «Nein», sagte sie, «das werdet ihr wohl nicht machen können. Aber du kannst ihm ja ein paar Grablichter auf seinen Grabstein stellen, worauf wahrscheinlich geschrieben stehen wird: „Hier ruht der liebevolle Familienvater Franz-Joseph Metzger“» Aus den Tiefen ihres Rachens sog Ilka den Schleim der letzten Ehejahre hoch und rotze dem Toten ins Gesicht. «Er wird eingeäschert!» verkündete sie entschlossen.
Auf dem Polizeipräsidium stieß Alfred Ross mit dem Polizeipräsidenten Dr. Alfons Albermann zusammen. «Entschuldigung!» rief er im Davoneilen. «Bin im Einsatz!» «Erwarte Ihren Bericht» murmelte Dr. Albermann. «Was für eine Eile! Sie sind doch nicht bei der Feuerwehr!» Ross aber hatte diese Worte seines Vorgesetzten sicher nicht gehört. Keine Minute später saß er in seinem Porsche, in dem er mit Blaulicht vom Hof des Präsidiums raste. Er traf mit dem Notarzt und einem Streifenwagen gleichzeitig am Tatort ein. Während der Notarzt schnell ins Haus eilte, gab Ross Anweisungen an die Streifenpolizisten Verstärkung anzufordern und das Haus für Schaulustige und Journalisten abzusperren. Einer der Polizisten ging zum Streifenwagen ans Funkgerät und Ross ins Haus. Der Notarzt über den am Boden liegenden Mann gebeugt richtete sich auf und schüttelte den Kopf. «Er war schon tot, als ich ankam. Nichts zu machen. Herzschuss.» Dann zögerte er kurz. «Da ist etwas komisch...» Er zögerte wieder. Ross interessierte sich weniger für den geschwätzigen Arzt. Er sah auf den Toten und sah die Polizeiwaffe neben ihm liegen. «So? Was ist denn komisch?» fragte er dann etwas genervt.

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und ich kann ja auch einen Sohn kriegen, ohne wen zu lieben, weil das geht bestimmt auch ohne Liebe. Und ich will auch nicht, dass die Mutter von meinem Sohn dann mit mir jeden Tag in demselben Haus wohnt, weil ich das wahrscheinlich nervig finden würde und deshalb kriegt sie dann ihr eigenes Haus

Ja, das kann ich sehr gut verstehen. Bei mir war es auch ein ewiges Herumgenerve mit der Mutter des Kindes. Schließlich zog sie aus, und mein Sohn und ich hatten unsere Ruhe :)

und das Haus ist direkt neben meinem und dann wird ihr Haus mit meinem Haus mit so einem Tunnel verbunden, wo nur das Kind durchpasst, damit das Kind sich immer freiwillig aussuchen kann, ob es lieber bei mir oder bei seiner Mutter sein will und so

Ich würde so einen Tunnel besser nicht bauen. Ich hätte Angst, dass die Mutter des Sohnes den Tunnel vergrößert und selbst irgendwann wieder bei mir in der Wohnstube steht. Das wäre für mich der schlimmste Horror. Ich würde mich zu Tode erschrecken; dann bräuchte ich auch keine Armbrustschießübungen mehr, denn ich wäre ja tot.

Also wilhelm ironie ist großartig, solltest du umbedingt gelesen haben. Ein wahrer prophet ähh poet natürlich. Du wirst durch ihn die neue Form der verarsche von anderen entdecken und glaub mir genau das lohnt sich.

Danke für den Tipp. Ich habe ihn auch sofort gegoogelt. Okay, ich werde ihn lesen und schreibe dir dann meine Meinung.
Also wilhelm ironie ist großartig solltest du umbedingt gelesen haben Ein wahrer
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Nicht? D: Du hast noch so viel zu lernen... Nun gut... Wir bauen dann demnächst mal zusammen eine Armbrust und dann gehen wir auf die Jagd, ok? Ich kenn' da ein paar super Rezepte! ;)

Nun ja, werter Lord, danke für das Angebot. Ich glaube, ich bin nicht der geeignete Jagdpartner für eure Lordschaft. Ich empfehle daher, mit @Maulwurfkuchen zur Jagd zu gehen. Er ist sich ziemlich sicher, dass er seinem Sohn sogar eine Weintraube vom Kopf schießen könnte. Bei ihm scheitert es nur daran, dass mir schleierhaft ist, wie er an einen Sohn kommen soll. Das erscheint mir unwahrscheinlicher, als dass er blind die Traube trifft.

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