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Uri Bülbül

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Ist Kunst systemrelevant?

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Teil 1:
Was genau ist “Kunst”? Und was ist “systemrelevant”? Genau mit diesen beiden analytischen Fragen beginnend will ich die Frage zu beantworten suchen. In einer etwas allgemein gefassten Form versuche ich Kunst einem von mir vorausgesetzten allgemeinen Verständnis von Kunst nach zu definieren. “Allgemein” meint in diesem Fall, dass ich “Kunst” nicht als “bildende Kunst” (Malerei, Bildhauerei ec.) verstehe, sondern als die Kategorie, in die jegliche Produkte des menschlichen ästhetischen Handelns fallen. Es ist natürlich noch keine Definition, wenn ich Kunst als Produkt des ästhetischen Handelns beschreibe. Denn darin steckt eine gewisse Tautologie, die recht augenfällig ist: Was ist Kunst? Produkt des ästhetischen Handelns. Was ist ästhetisches Handeln? Das ist ein Handeln, das Kunst hervorbringt. Ja, das ist schon richtig, aber erklärt im Grunde nichts. Das sind Sätze mit Laubbläser-Effekt: das Problem wird lautstark von einer auf eine andere Seite verlagert und wieder zurück.
Grundsätzlich können wir zwei Handlungstypen unterscheiden: 1. zweckorientiertes Handeln: es wird durchgeführt, um einen bestimmten vorab ins Auge gefassten Zweck zu erreichen: ich baue einen Stuhl, um darauf sitzen zu können. 2. zweckfreies Handeln, das aus Spaß an der Freude seiner selbst willen betrieben wird. Hier könnte man natürlich sagen, und das ist nicht von der Hand zu weisen: dann ist eben der Spaß der Zweck des Handelns, also gibt es eigentlich nur eine Kategorie des Handelns - nämlich diese: Handeln ist eine Aktivität zur Verfolgung bestimmter Zwecke (Zwecke werden auch als "Finalursachen" bezeichnet) - ohne eine Motivation gibt es kein Handeln. Ohne treibende Kraft keine Bewegung: Ohne Movens und Motivation keine Handlung! Im Begriff des Handelns ist sozusagen die bewegende Ursache, die Motivation, schon enthalten.
Das sei akzeptiert und doch können wir wieder unterschiedliche Motivationen feststellen und den Begriff des Zwecks in Abgrenzung zur Zweckfreiheit wieder in die Argumentation einbetten: Der Zweck ist eine besondere Form der Motivation im Handeln und kann enger gefasst werden als Motivation, zu der auch Spaß an der Freude gehört. Der Zweck ist das in einem Funktionszusammenhang gedachte oder erkannte Ziel, das mit einer Handlung verbunden wird. Ich wechsle den platten Reifen eines Autos, damit das Auto wieder fahrtüchtig wird. Ich baue einen Stuhl, damit man sich auf diesen setzen kann. Das ist der Funktionszusammenhang, in dem sich ein Stuhl befindet.
Eine komplexe Form von Funktionszusammenhängen können wir auch ein System nennen. Der Stuhl befindet sich in einem umfangreichen System von Wohnen. Ich kann auf ihm sitzen und wenn ich ins Bett gehe, meine Kleider auf ihm ablegen.
Es ist wichtig festzuhalten, dass Dinge nicht ausschließlich einem einzigen System zuzuordnen sind und durchaus auch in verschiedenen Systemkontexten stehen können.

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Herr Bülbül haben Sie eigentlich schon mal ein Buch /einen Roman herausgegeben...Also auf den Markt geworfen ? Es muss ja nicht gleich ne Enzyklopädie ( so wie bei mir ) sein..Aber so'n kleines Heftchen? Das liese sich bestimmt gut verkaufen. --Ich nehm' auch eins.

Also wie soll ich nur sagen: Sie hatten bisher sich weitsaus seriösere Titel und Berufe hochgestapelt. Nun "OberHellseher"? Das ist wirklich unter ihrer Würde! Ich möchte wieder Doktortitel neben Ihrem Otto sehen und etwas mit General oder Admiral zu Wasser und im Universum auf der Reise hinter den Mond oder noch gefährlichere Abenteuer, wie Sie sie als Militärattaché in SOKRATES bestehen werden, dass es Ihnen schier schwindelig wird. Nur weil wir im Moment bei Oberförster Friedhelm Förster hängen, heißt es ja nicht, dass keine besseren Zeiten kommen. Ich habe übrigens gehört, dass Tetanus-Erreger aerophob seien und an der Luft stürben und die Wahrscheinlichkeit, sich an Tetanus anzustecken äußerst gering sei. Haben Sie eine Ahnung davon als ex Dr. der Medizin? Sie müssen also, werter Otto, kein Hellseher sein und erst recht kein OBERHellseher, um meine literarischen Werke in Print auf dem freien Markt zu finden - selbst Amazon bietet mein Gedrucktes feil. Es hilft, Google zu fragen, zu bestellen und zu bezahlen. Aber auch auf meiner Homepage www.uribuelbuel.de findet sich ein Link zum von mir so verachteten kommerziellen Verkauf gedruckter Geistesgüter. Mögen die himmlischen Kräfte mich vor einem Bestseller bewahren. Amen. Gelobt sei die Corona-Maske.

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Liked by: Olli Wer?

Von Menschen, Bürokraten, Apparaten, Apparatschiks, Rädern im Getriebe und ganz zu schweigen vom Sand... SOKRATES zur Geisterstunde mit der Folge 411:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
«Ach, der kommt schon wieder zu sich», soll die Sportlehrerin gesagt haben, während sie sich in Ruhe anzog, ihre Frisur vor der Spiegelkommode zurechtmachte und das Haus verließ, nachdem sie sich in aller Ruhe und Zärtlichkeit von ihrer Geliebten verabschiedet hatte. Auch die Ehefrau soll kurz darauf das Haus verlassen haben, nachdem sie das Bett gemacht und alles aufgeräumt hatte, was nach einem Liebesakt aussah. Sie ging erst einkaufen und meldete den Fund ihres verstorbenen Ehemannes erst nach ihrer Rückkehr mit zwei Paar neuen Schuhen, einem Hut und einem Blazer. Ben noch in der sechsten Klasse ein Dreikäsehoch fiel dadurch in dieser Geschichte auf, dass er seine Mutter fragte, was eine lesbische Schlampe sei. Er erntete mit seiner Frage nicht nur einen empörten Aufschrei, sondern auch die Gegenfrage, woher er diesen Ausdruck habe. Die Wahrheit zu sagen, das lernte Ben bald, brachte überhaupt keine Vorteile. Wahrheit musste immer das sein, was die Normalität und damit die Macht immer hören wollte. Auch damit hätte Ben keine Schwierigkeiten gehabt, wenn er denn nur immer gewusst hätte, was das denn war. So wuchs nicht nur Ben allmählich zu einem jungen Mann heran, mit ihm wuchs auch das Image eines Sonderlings, die Hoffnung seiner Mutter, mit dem Älterwerden würde sich auch langsam ein anderer Realitätssinn bei ihrem Sohn einstellen, erfüllte sich nicht. Schließlich war Ben nicht auf den Kopf gefallen und nun wahrlich alles andere als dumm! Warum sollte er sich der Übermacht einer Normalität beugen, die alles andere als an der Wahrheit interessiert war? Ben begann auf eigene Faust zu forschen und kam alsbald dahinter, dass er mit seinen Visionen nicht allein auf der Welt war. Dies führte ihn zu weiteren Erkenntnissen und Bekanntschaften. Für ihn kristallisierte sich ein neues soziales Umfeld heraus, das seine Wahrnehmungen zwar nicht im individuellen Einzelnen, aber doch im Prinzip bestätigte, die Möglichkeit akzeptierte und ihn nicht als einen Phantasten und Lügner abstempelte. Dadurch wurde Ben aber auch etwas renitent, was ihm zwei Schulverweise bescherte, seine Akte im Schulamt wuchs und nahm einen beachtlichen und außergewöhnlichen Umfang an. Die Empfehlung des Schulamtes, ihn aus der Schule auszuschließen und psychiatrisch behandeln zu lassen stand an, die Entwicklungen hatten einen bedrohlichen Reifegrad erreicht. Eigentlich schwebte Ben in ernsthafter Gefahr. In der Psychiatrie zu landen und medikamentös gefügig gemacht zu werden, bis seine Visionen verschwanden und er auch das nur sah, was alle anderen sahen, konnte auch bedeuten, dass er seine körperliche Gesundheit verlor, krank und medikamentenabhängig wurde und sich immer weiter von einem gesunden Leben in Freiheit entfernte. Aber Ben sollte auch etwas Glück im Unglück haben. Die Sachbearbeiterin im Schulamt bereitete die Akte zur Vorlage in der vorgesetzten Behörde, der Bezirksregierung, zur Genehmigung des Verfahrens vor.

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Jeder kennt sie und (fast) jeder mag sie, Spaghetti Bolognese. Doch irgendwie bereitet sie jeder anders zu. Wie machst du deine "Bolognese"? Erkläre alles möglichst genau und bitte mit Rezept ^^

ShortMan679’s Profile PhotoSaturas
Ich nehme erst Zwiebeln und dünste sie leicht, dann kommt das Hackfleisch in den Topf, später Salz, Pfeffer, edelsüße Paprika, eine Menge Tomatenmark. Für 500g Hackfleisch nehme ich zwei kleine Dosen Tomatenmark und heißes, vorgekochtes Wasser, ganz zum Schluss noch frische kleingeschnittene Tomaten, die aber nicht zu lange kochen und dadurch verkochen sollen, sondern ihren frischen Geschmack behalten und lediglich schön aufgewärmt sein. Damit wäre meine Bolognese fertig.
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Filme im Kopf - ich habe mal scheinbar eine Frage erhalten und weiß nicht, ob ich sie je beantwortet habe - ich google, finde diesbezüglich nichts: welchen Film hast du zuletzt gesehen? Hast du ihn gemocht? Ich habe einen Zettel mit Filmen im Kopf...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Das Meiste sehe ich im Kopf mit dem Kopf. Die Augen liefern mehr oder minder Zusammenhangloses. Die Bilder, die Filme, die Gedanken - sie alle entstehen im Kopf. Welchen Film habe ich zuletzt gesehen? Und habe ich ihn gemocht? Ich finde diesen Zettel auf meinem unaufgeräumten Schreibtisch, der vielleicht auch meinem Kopf und Herzen gleicht. Ich entstaube, versuche Ordnung zu schaffen in diffuser Trauer. Vor wenigen Minuten den Film in meinem Kopf. Er ging gut aus, und ich frage mich: Kerl, bist du paranoid? Und mein Verfolger, der mich immer wieder bei mir denunziert, Bestrafung, Überwachung und Folter verlangt, erklärt dazu: «Nein, du bist normal, langweilig und ein bißchen spießig.» Dann schlägt er mir vor, mit mir in den Keller zu gehen und ein paar Leichen auszugraben, damit sie endlich wieder befreit wären. Ich bezweifle, dass ihnen diese Freiheit hilf - «uns übrigens auch nicht», wende ich meinem Verfolger ein. Wir sind schon ein Team und ich spreche von «uns»! Er drückt mir wortlos den Spaten in die Hand. Damit kann ich nur im Garten graben, der Keller ist betoniert. Im Garten ein Loch - sieht aus wie mein Grab, gähnend leer und im Nebel ein Frauenschatten, und mein Verfolger sagt: «Winke nicht!» Warum sollte ich auch? Ich sollte besser einen anderen Film drehen. Auf der Rückseite des Zettels: Niklas Hardenberg im Interview. Er geht mit einer Journalistin eine Allee entlang - eine wunderschöne Allee im Herbst mit allen dazu gehörigen Millionen Farben. SIe kommen langsam aus dem Fluchtpunkt schlendernd auf die Kamera zu. Die Journalistin, eine schlanke Frau mit kurzen Haaren und später wird man sehen: mit einer Brille. Sie steckt in Jeans und in einem Parka. Hardenberg hat einen Mantel und einen Hut. In der Hand eine sehr altmodische Aktentasche. Der Film beginnt mit einer Kranfahrt aus der Vogelperspektive langsam im Sinkflug auf die Allee. In der Ferne auf der anderen Seite eine Villa, ein kleines Schlösschen, man wird es sehen, wenn die Kamera um 180° schwenkt, weil die beiden an ihr vorbei schlendern und sie sich drehen muss, um bei ihnen zu bleiben. Sie gehen auf die Villa zu. Die Allee mündet in ein großes Rondell mit einem Blumenbeet in der Mitte vor der Villa. Am Rande in der Grünanlage zwischen den Bäumen ein buckeliger Gärtner. Quasimodo höchstpersönlich. Er steht gedankenverloren vor einem großen Berg Laub, das er zusammengekehrt hat. Gestützt auf seinen Rechen betrachtet er die Wiese oder lässt einfach seine Gedanken schweifen. Es interessieren ihn die Herannahenden nicht, wenn er sie überhaupt erblickt hat.

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Filme im Kopf  ich habe mal scheinbar eine Frage erhalten und weiß nicht ob ich

Aber das Komma muss zwischen "daran" und "dass".

Auch damit hast du völlig recht, setzen wir die Kommas richtig. Die korrigierte Fassung ist im Google-Dokument. Von dort aus wird das Buch in Druck gehen. Das heißt, ich verwende diese Textversion, um das Buch zu erstellen. Aber während ich dir so schreibe, kommt mir die Idee, dass ich doch auch ein Hörbuch aus den SOKRATES-Folgen machen könnte. Soll ich Dir und auch anderen, die es interessiert nicht auch eine Hörversion der Geschichten hier anbieten. Und wir starten mal nicht mit der ersten Folge, sondern mit der 410. Was hältst du davon? Auf Google jedenfalls kannst du die Geschichte auch kommentieren, wenn du magst: https://docs.google.com/document/d/1h1HZ1wLyJ-klREpEtMe5ohnR7Y34-M8PB3-ngerLJHY/edit
Aber das Komma muss zwischen daran und dass

Träumst du manchmal davon, bei einer Lotterie zu gewinnen? Was würdest du mit deinen Millionen anfangen?

Nein, gewiss nicht. Ich will und genieße die innere Notwendigkeit der Entwicklung meines Lebens. Das allein bedeutet wahres Glück für mich. Zufällig gewonnene Millionen gehören nicht dazu und sind kein wirklicher Gewinn für mich.

Bei dem 410. Geschichtenstück fehlt bei dem letzten Satz ein Wort, glaube ich. Also weil entweder müsste da nach "Geistes" noch "daran" stehen oder du müsstest nach dem Komma das "dass" durch "weil" ersetzen.

Ja, das ist ein guter und sehr wichtiger Hinweis. Ich entscheide mich fpr die erste Variante: Daraufhin war ihm das Herz zusammengekrampft, gestorben aber war er nach eigenen Angaben des Geistes, daran dass die Frauen sich weigerten, den Notarzt anzurufen.
Wie schön, dass du so aufmerksam diese Geschichte verfolgst. Das ist für mich eine große Freude und Ermutigung. Ich bin dankbar für jeden Hinweis und jede Korrektur. Nur so macht das Schreiben wirklich Spaß.
In den nächsten Folgen wird es nach Ben @Gedankenkammer , der eine furchtbare Ahnung haben wird, ohne dass er wirklich weiß, wie er helfen kann, um den Landvermesser mit Basti gehen, die versuchen werden, das Wolfswelpchen zu retten. Aber wie kommt man an Norbert vorbei? Schließlich glaubt er auch an die Richtigkeit und Wichtigkeit seiner Aufgabe, Unheil verhindern zu müssen, indem er das Welpchen in der Kiste seinem Tod überlässt, wenn er es schon nicht dem Förster übergeben kann.

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Wie soll man wissen, ob du ein guter Mensch bist?

Ich bin ein Mensch. Das reicht! Wer von sich behauptet, ein guter Mensch zu sein, ist gefährlich und ein Lügner! Sich um das Gute bemühen und um Ehrlichkeit sowie Aufrichtigkeit, sind schon eine Menge. Darüberhinaus ist alles eine Verlogenheit.

Vom "Geisterseher" zur "Gedankenkammer" - die paranormale Kraft eines jungen Mannes und was sich daraus entwickeln kann. Die Normalität aber arbeitet immer gegen das Individuum, egal, welche Fähigkeiten es in sich entdeckt. SOKRATES - Folge 410:

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Normalität war ja die eine Sache, daneben gab es ja auch eine andere: die Selbstverständlichkeit! Für ihn waren die Dinge, die er sah immer schon selbstverständlich. Wenn man Dinge sieht, sieht man sie eben, die Verwunderung kommt erst, wenn man das Gesehene nicht mit anderen teilen kann. Und das Schlimme dabei ist noch nicht einmal, dass der andere das nicht sieht, was man sieht. Schlimm wird es erst, wenn der andere einem zu verstehen gibt, dass man spinnt, dass es nicht normal sei, was man da sieht und dass die überwiegende Mehrheit der Menschen diese Aussage bestätigt. So wird Wahrnehmung zu einer sozialen Angelegenheit: entweder man sieht, was alle sehen und vor allem: man sieht nicht, was alle nicht sehen oder man ist verrückt! Wenn das selten passiert, sind das nur Sprüche unter Freunden: "ach, du spinnst doch!" Wenn man das aber immer und immer wieder zu hören bekommt, fragt man sich schon, ob man nicht vielleicht doch spinnt. Über das Spinnen hatte sich Ben auch schon viele Gedanken gemacht. Seinen Nickname hatte er doch nicht umsonst @Gedankenkammer, er zog sich in der Schule aber auch in seiner Familie immer weiter zurück, zurück in seine Gedanken, zurück in seine Gedankenkammer. Denn je mehr er seiner Mutter ganz im Vertrauen von seinen Wahrnehmungen erzählte, desto mehr spürte er auch ihre Sorge, dass ihr Sohn nicht normal war. Es hätte Ben nicht weiter gejuckt, wenn seine Mutter etwas anderes als große Sorge ausgestrahlt hätte, wenn sie zum Beispiel gesagt hätte: "mein Sohn Ben ist nicht ganz normal, aber das macht gar nichts, ich liebe ihn, wie er ist, man muss ja nicht unbedingt ganz normal sein. Mein Sohn kann Dinge sehen, die andere nicht sehen können, das ist sehr anormal, und anormal ist genial." Aber so war es eben nicht. Seine Mutter war in Sorge und von Schuldgefühlen und schlechtem Gewissen geplagt, als habe sie ein Monster in die Welt gesetzt. Und das konnte Ben nicht unberührt lassen. Schließlich war er die Ursache des Kummers seiner Mutter. So musste Ben schon einmal die Schule wechseln, weil er den Grund des Herzinfarkts des Ehemannes einer Lehrerin laut aussprach. Juristisch gesehen war es mindestens Unterlassene Hilfeleistung mit Todesfolge aus Habgier. Aber in der Strafprozessordnung waren keine Zeugen mit parapsychologischen Fähigkeiten zugelassen. Denn Ben hatte die Information vom Verstorbenen höchst persönlich erhalten. Er fand das deshalb besonders glaubwürdig, er wusste es sozusagen aus erster Hand, in der Schule aber machte er sich mit seinen Behauptungen mehr als unbeliebt. Er hatte seine Frau in einem lesbischen Akt mit ihrer Kollegin, die Mathematik und Sport unterrichtete inflagranti erwischt. Daraufhin war ihm das Herz zusammengekrampft, gestorben aber war er nach eigenen Angaben des Geistes, dass die Frauen sich weigerten, den Notarzt anzurufen.

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Warum mir die Germanistik am Herzen liegt und wie dennoch Fehler entstehen...

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Mir ist es sehr wichtig, mich in eigener Sache zu äußern. Fehler machen wir alle und Fehler gehören zum Schreiben und zum Sprechen dazu; manche geschehen aus Unkenntnis, andere aus Leichtsinn oder Unkonzentriertheit, es gibt auch die sog. freudschen Fehlleistungen, bei denen man Assoziationsketten und Verdrängtes verrät. Deshalb sollte man auch allgemein mit arrogantem Verhalten bei entdeckten Fehlern vorsichtig sein. Ich habe mir aber auch hier und da erlaubt, arrogant zu sein und das wird wohl auch in Zukunft bleiben.
Ich habe gestern auf meiner Seite hier bei der Rockmusikfrage einen Fehler entdeckt, den ich weder einfach stehen lassen noch korrigieren will, also kommentiere ich ihn hier, weil das auch eine Gelegenheit ist, sich kurz zur Germanistik zu äußern.
Irgendwann hat man in Deutschland Ende 90er bis zur Jahrtausendwende einen munteren Kahlschlag an deutschen Universitäten betrieben, die Geisteswissenschaften in einer Mischkalkulation von unverändert und verstümmelt einem Paradigmenwechsel unterzogen und die Studiengänge unter dem Vorwand der europäischen Vereinheitlichung der Abschlüsse technokratisch deformiert. Dazu gehörte es teilweise auch die Humboldtschen Bildungsideale zu diffamieren und als nicht zeitgemäß hinzustellen. Langzeitstudenten, die an den Universitäten neben ihrem Studium auch viel Kultur und Politik betrieben und sich an alternativen Lebensformen übten wurden langsam aber sicher verdrängt und der neue technoakratische Typus des zweckorientierten Studenten entstand und vermehrte sich unsäglich. Das Ergebnis: kritisches Potenzial in der Gesellschaft, was sich aus Leuten speiste, die an den Universitäten herumlümmelten und sich mit Azubis, Arbeitern, Handwerken, Ungelernten vermischten, wurde radikal reduziert. Eine geistige Verödung der Gesellschaft! Das hört und liest man nicht gerne, weil man ja auch selbst ein Teil dieser Verödung ist und womöglich sich so viel Mühe gegeben hat, seine Creditpoints zu sammeln und Bachelor oder Master zu werden. Aber genau da liegt der Hase im Pfeffer - kritisches Potenzial und gesellschaftlicher Status gehen nicht Hand in Hand. Das ist doch logisch! Warum sollte die Gesellschaft repräsentiert durch die Machthaber den subversiven Elementen in ihr auch noch Anerkennung zollen?
Die Germanistik jedenfalls gehörte als ein philologisches Fach zu den sprach- und grammatiksensibilisierenden und literaturfördernden Fächern in deutscher Sprache, die anderen Philologien betrieben das Geschäft in der jeweiligen Sprache ebenso. Zu einer kleinen Feinheit im Deutschen gehört u.a. die Unterscheidung zwischen "wieder" und "wider", während das erstere für erneut und nocheinmal steht, bedeutet das andere ohne Dehnungs-E: gegen! Widerstand leistet man ohne E und man wiederholt sich immer und immer wieder mit E! So widerlegt man auch ohne E, was ich in meiner Rock-Antwort falsch geschrieben habe - weiß nicht warum. Wer meine Artikel hier liest, sollte am besten zu den Widerständigen gehören ;)

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wer nervt dich?

Mich müsste man eigentlich besser fragen: WAS mich nervt! Bei allen Menschen und in allen Situationen eine geschwätzige Kommunikationsverweigerung. Ja, das klingt paradox, ist aber leider oft der Fall - viel Gelaber um nichts! Gerade, wenn man Dinge zu organisieren versucht, zu sortieren und in schöne Abläufe bringen, sind Wortnebelbänke sehr hinderlich und ärgerlich!
Ich plädiere für mehr Pragmatik auf dem Weg zum Glück.

Was ist eine diät?

Eine Diät ist das, was die sogenannten Volksvertreter in den Parlamenten sich immer wieder aus Steuermitteln erhöhen und fett und fetter, feist und feister werden und mit immer neueren und perfideren Lügen die Bevölkerung ihrer Gesellschaft unterdrücken! Und die anderen Menschen einzuhalten versuchen, um in Form zu bleiben oder zu kommen. Gesund ist das alles nicht!
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«Wann gibt es das nächste Geschichtenstück?» diese Frage steht wie ein Mahnmal ganz oben und die Antwort darauf ist schon vier Tage alt. Ich habe euch noch so viel zu erzählen. SOKRATES - Folge 409:

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Ben @Gedankenkammer ahnte, dass er seinen nächsten Gedanken nicht gefahrlos aussprechen konnte; er kam ihm zwar klar und deutlich in den Sinn, sollte ihm aber besser nicht auch noch über die Lippen kommen: «Du kannst das Problem des Wolfswelpen nicht mit der Black Box lösen!» Ben hielt die Luft an, schluckte kurz und sagte, während er sich langsam nach dem zerknüllten Buch auf dem Boden bückte: «Als Kant gegen den Geisterseher Emanuel Swedenborg argumentierte und dabei bei aller rhetorischen Gewandtheit von einer Ahnung besessen war, dass er nach dem Motto handelte, was nicht sein kann, was nicht sein darf, war er in einem mechanistischen Weltbild verfangen und kannte die Relativitätstheorie nicht – nicht einmal ansatzweise.» Damit richtete sich Ben @Gedankenkammer wieder auf und hatte das gelbe Büchlein vom Boden aufgehoben, das nun aber unübersehbar auch für Frank Norbert Stein vollkommen knitterfrei war wie ein druckfrisches Exemplar aus dem Regal eines Buchhändlers. Der Hausmeister schwieg und fror. Es war kalt geworden in seiner Werkstatt – so kalt wie in einem Kühllager. «Gut», sagte Ben, «ich wollte es dir nur gesagt haben. Jetzt gehe ich auf mein Zimmer. Ich glaube nicht, dass Schwester Maja und Dr. Zodiac Zeit für mich haben.» So drehte er sich weg noch etwas in den Bart murmelnd, um Zeit zu gewinnen, weil Norbert ihn nicht sofort verstehen konnte und sich fragen musste, ob er überhaupt richtig gehört hatte, aber deutlicher musste Ben sich nicht äußern. Er ging. Es war mehr als genug, was er dem Hausmeister mitgeteilt hatte. Nun sollte Norbert allein mit alldem fertig werden. Ben war weg. Und Norbert fragte sich, ob er richtig gehört hatte: was? Rufus war weg? Wie "weg"?
Ich muss mich nicht unnötig lange mit den Gedanken dieses dogmatischen Narren beschäftigen, sagte sich auf dem Weg auf sein Zimmer Ben @Gedankenkammer. Dieses Herunterbeten eines dualistischen und letztendlich mechanistischen Weltbildes war so fruchtbar wie ein Haufen Sand in einem Blumentopf. Obwohl doch gerade der Dualismus den Geist zulassen musste, würgte er ihn in einem auf die Mechanik der Atome zurückgeführten Erklärungsmuster ab. Aber auch das war absurd, wie konnte man in den Atomen nach mechanischen Zusammenhängen suchen? Ben kam am Speisesaal vorbei und versäumte es nicht, einen Blick hinein zu werfen. Der arme Förster, dachte er, er verabschiedete sich gerade von Kommissar Hoffmann und Schwester Maja. Ben wusste, dass sie Maja Maylayla hieß, so weit war er schon in ihr Privatleben vorgedrungen. Es war Neugier, aber vielleicht auch ein bisschen mehr. Friedhelm Förster sah gar nicht gut aus. Er hatte eine suizidale Aura, aber was sollte Ben dagegen tun? Was ist normal und was ist anormal? Diese Frage musste Ben für sich immer wieder neu verhandeln und klären. Und das? War das nun normal oder anormal? Musste diese Frage nicht jeder Mensch für sich immer wieder neu klären? Ben konnte sich nie ganz sicher sein, was als normal galt und was nicht.

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Wann gibt es das nächste Geschichtenstück?

Die Folge 408 erschien am 01. April und war doch kein Aprilscherz. Die Folgen 409 und 410 sind komplett geschrieben, die Folge 411 reift gerade heran. In diesen Folgen widme ich mich Ben @Gedankenkammer , der mit Immanuel Kants "Träume eines Geistersehers" in der Hand in der Villa herumlief und eigentlich mit dem Theaterphilosophen ins Gespräch kommen wollte, dann aber viele, viele Folgen lang gar keine Erwähnung fand. Der Handlungsstrom war eben so; nun aber verdichten sich die Ereignisse in der Villa und im Hattinger Wald, da wird ein scharfsinniger Geist, der sich mit den "Träumen eines Geistersehers" und vor allem aber mit der Geisterseherei beschäftigt, dringend gebraucht. Den Grund dafür, warum sich @Gedankenkammer mit der Geisterseherei beschäftigt, werden wir bald erfahren. Wie schon gesagt, diese Folgen sind schon geschrieben. Ich könnte dir auch schon erzählen, wie es nach der Folge 411 weitergeht, aber danach hast du ja gar nicht gefragt. Also mache ich es, wie rhetorisch gewiefte Politiker und erzähle, wonach keiner gefragt hat: Da gibt es etwas, was neu auf meiner Autorenhomepage platziert werden wird - nebst Foto der SOKRATES-Urschrift, was du auch hier sehen kannst - sie kommt von Philomena @Phinaphilo - und hier der Text von meiner HP:
Wir schreiben den 27. August im Jahre des Herrn 1749 in Frankfurt am Main. Im Hause des kaiserlichen Rates, einem Doktor der juristischen Fakultät liegt die Ehefrau schweißgebadet in den Wehen, schreit, schnauft und stöhnt - der Herr Doktor jur. Justizrat des Kaisers ist hinausgeschickt und versucht die Kontenance zu wahren. Fast 300 km davon entfernt in einem schwäbischen Städtchen Nähe der Landeshauptstadt jenseits der Stadtmauern lebt in Obstgärten eines Bauern in einer ärmlichen Hütte ein Dichter, den sie die türkische Nachtigall nennen und scheidet aus dem Leben. Auf seinem Nachttischchen kein Gebetsbuch, sondern ein in Ledergebundener Band mit der Aufschrift SOKRATES und seinem eigenen Namen - die handschriftlich verfasste Urschrift eines endlosen Romans - benannt nach dem antiken griechischen Philosophen Sokrates. Rund 265 Jahre am 02. Januar 2014 im digitalen Zeitalter des Internets und von Google angekommen, beginnt ahnungslos von dieser Urschrift ein Dichter desselben Namens wie der am 27. August 1749 in Waiblingen verstorbene Gartenpoet auf ask.fm mit dem Nicknamen Klugdiarrhoe einen kafkASKen Fortsetzungsroman mit em Titel SOKRATES. Fast zwei Jahre später erst, also 2016 lässt ihm die Hamburger Gelehrtendame Philomena, in deren Besitz sich die Urschrift befindet den Waiblingener Roman zukommen. Dem Internetdichter bleibt angesichts der Post aus Hamburg vor Ehrfurcht beinahe das Herz stehen. Ist er die Reinkarnation des vor 265 Jahren verstorbenen schwäbischen Dichters türkischer Abstammung? Oder ist er es gar selbst, der durch eine Zeitreise am 02. Januar 2014 wie in Trance seinen Roman zu schreiben beginnt, der bereits seit 265 Jahren schon existiert?

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Wann gibt es das nächste Geschichtenstück

Hast du ein freund und kann man dir schreiben

Mein Freund ist der Akkusativ. Je mehr Leute ihn ignorieren, desto mehr halte ich zu ihm. Und du - du kleiner Anmachroboter, achte darauf, wem du schreibst, bevor du diese Frage durch die Weltgeschichte schickst.

Magst du Coke oder Pepsi?Warum?

Ich mag Coke, bin da so grob gestrickt wie ein Cowboy. Pepsi assoziiere ich mit Paris und Frankreich und einem übertriebenen Feingetue. Alles Attitude sagt die Stimme des Vorurteils in mir. Coke muss auch schön echt gezuckert sein - nicht diese Ersatzvarianten für ein pseudogesundes Leben. Wenn ich Coke will, trinke ich Coke. Wenn ich meinen Durst löschen will, trinke ich immer Leitungswasser - komme am Tag auf 2-3 Liter. Coke dagegen liegt im Vergleich dazu im Promillebereich.
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Welchen Rat würdest du der jüngeren Generation geben?

Die jüngere Generation ist wirklich bestens beraten, auf die älteren Generationen, die einen Schrottplatz und Müllhalde und einen Wüstenplaneten ihr hinterlassen haben, nicht zu hören. Ich würde der jüngeren Generation den Rat geben, allen, die ihr einen Rat geben: «Halt besser die Fresse!» zu sagen.

Was ist Würde?

ssippi’s Profile PhotoOlli Wer?
Konjunktiv von werden ist würde. Z.B. Ich würde morgen gerne... aber es wird wieder nichts daraus, also muss ich die Würde wahren und es übermorgen wieder wollen. So gesehen ist die Würde auch eine Haltungsfrage: man muss eben an seinen Wünschen festhalten.
Oder aber wir verstehen unter "Würde" die Unantastbarkeit der Persönlichkeit, dessen, woran der Mensch an sich selbst glaubt. Soziale und psychische Erniedrigungen tasten diese Würde an: jemand würde sich gerne einem Zwang entziehen, gibt ihm aber nach oder wird durch die Übermacht der Gewalt diesem Zwang gebeugt. «Ich bin kein Speichellecker!», sagte K. F. rotzte auf den Boden, nachdem er den Schnodder lang durch die Nase zog und befahl: «Leck oder stirb!» Würde wahren oder weiterleben? Das ist hier die Frage ^^
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