Nach einem intensiven Abend mit Gästen ging Uri Bülbül in einer Vollmondnacht durch seinen Garten. Er war nun allein (?) mit sich und seinen Gedanken, Ruhe kehrte ein (?) und ein Gefühl der Dankbarkeit (?) erfüllte ihn. Er lächelte und weinte zugleich...
Es gibt ganz intensive Abende. Und es fällt mir nicht ganz leicht, zuzugeben, dass ein Abend mit Gästen ebenfalls intensiv sein kann. Schon diese Formulierung bringt mich zum Philosophieren. Und ich bin noch gar nicht in meiner Antwort bei der Kulturlaube angelangt, wo ich vor einiger aber noch nicht allzu langer Zeit mein kleines Philosophenfilmchen «Radio Verrückter Uri III» machte.
In diesem Filmchen war mir etwas lebendig und klar:
https://youtu.be/6RrckwCoWoE
Nämlich die Perspektivgebundenheit von Wahrheit und Erkenntnis. Ich konnte sogar deutlich erkennen, dass die Perspektive nicht einfach nur ein Weg zur Wahrheit ist, sondern ein essentieller Bestandteil davon. Die Perspektive erst generiert das Phänomen und damit Wahrheit und Erkenntnis.
Und nun muss ich dies wieder abrufen, um zu erkennen und mitzuteilen, dass es unterschiedliche Arten von Intensität geben kann; gemeint ist nicht quantitativ ein Mehr oder Weniger an Intensität, sondern dass ein «intensiver Abend» ganz unterschiedlich sein kann. Er kann mit Gästen sein, mit Freunden oder ganz allein, wohinter das erste Fragezeichen in Klammern steht. Gerade nach dem Weggang der Gäste und Freunde kann die Intensität des Abends wunderbar aufscheinen in der nun am deutlichsten spürbaren Ruhe des Abends. Aber auch die Begegnung mit Menschen kann zu einem ganz besonderen intensiven Abend werden. Ich habe festgestellt, dass sich die Perspektive und der Blick durch die Anwesenheit von Menschen ändern können - die Wahrnehmung wird eine andere, wofür ich den Begriff der «induzierten Wahrnehmung» verwenden möchte, den ich aber von der Suggestion getrennt sehe. Während die Suggestion eine bestimmte Sichtweise anderen aufoktroyiert und mental, psychisch manipulativ ist, geschieht die Induktion unabsichtlich: Menschen kommen zusammen und lösen ineinander Dinge aus, die sie selbst überraschen und womit sie nicht gerechnet haben.
Der Garten selbst aber induziert auch Wahrnehmungen. Und oft erfordert dies geradezu das Alleinsein, weshalb ich die tiefe Einsamkeit des nächtlichen Gartens liebe. Zu allen Jahreszeiten entfaltet der Garten eine besondere induktive Erkenntnismagie zwischen 0.00 und 4.00 Uhr. Ruhe ist etwas ganz Besonderes und meiner Meinung nach gehört das zweite Fragezeichen genau hinter dieses Wort und nicht hinter die Einkehr; denn man muss erst einmal wissen und fühlen, was Ruhe bedeutet. «Wanderers Nachtlied» eröffnet eine romantische Dimension der Ruhe. Und es gilt zu verstehen, dass Lärm, Hektik, Bewegung, Gerede, Geplapper, Unterhaltung, Geschwätz, Musik, Krach - jede molekulare Luftbewegung immer mehr ist als eine in Dezibel messbare Geräuschkulisse. Die Ruhe symbolisiert ex negativo unser Verhältnis zur Welt und zum Leben. Und dies alles erfahren und denken zu dürfen macht mich lächeln und weinen und meine Dankbarkeit streckt ihre Flügel aus, um dir unter ihnen auch Ruhe zu schenken. Ach, wenn es nur so einfach wär' :)
In diesem Filmchen war mir etwas lebendig und klar:
https://youtu.be/6RrckwCoWoE
Nämlich die Perspektivgebundenheit von Wahrheit und Erkenntnis. Ich konnte sogar deutlich erkennen, dass die Perspektive nicht einfach nur ein Weg zur Wahrheit ist, sondern ein essentieller Bestandteil davon. Die Perspektive erst generiert das Phänomen und damit Wahrheit und Erkenntnis.
Und nun muss ich dies wieder abrufen, um zu erkennen und mitzuteilen, dass es unterschiedliche Arten von Intensität geben kann; gemeint ist nicht quantitativ ein Mehr oder Weniger an Intensität, sondern dass ein «intensiver Abend» ganz unterschiedlich sein kann. Er kann mit Gästen sein, mit Freunden oder ganz allein, wohinter das erste Fragezeichen in Klammern steht. Gerade nach dem Weggang der Gäste und Freunde kann die Intensität des Abends wunderbar aufscheinen in der nun am deutlichsten spürbaren Ruhe des Abends. Aber auch die Begegnung mit Menschen kann zu einem ganz besonderen intensiven Abend werden. Ich habe festgestellt, dass sich die Perspektive und der Blick durch die Anwesenheit von Menschen ändern können - die Wahrnehmung wird eine andere, wofür ich den Begriff der «induzierten Wahrnehmung» verwenden möchte, den ich aber von der Suggestion getrennt sehe. Während die Suggestion eine bestimmte Sichtweise anderen aufoktroyiert und mental, psychisch manipulativ ist, geschieht die Induktion unabsichtlich: Menschen kommen zusammen und lösen ineinander Dinge aus, die sie selbst überraschen und womit sie nicht gerechnet haben.
Der Garten selbst aber induziert auch Wahrnehmungen. Und oft erfordert dies geradezu das Alleinsein, weshalb ich die tiefe Einsamkeit des nächtlichen Gartens liebe. Zu allen Jahreszeiten entfaltet der Garten eine besondere induktive Erkenntnismagie zwischen 0.00 und 4.00 Uhr. Ruhe ist etwas ganz Besonderes und meiner Meinung nach gehört das zweite Fragezeichen genau hinter dieses Wort und nicht hinter die Einkehr; denn man muss erst einmal wissen und fühlen, was Ruhe bedeutet. «Wanderers Nachtlied» eröffnet eine romantische Dimension der Ruhe. Und es gilt zu verstehen, dass Lärm, Hektik, Bewegung, Gerede, Geplapper, Unterhaltung, Geschwätz, Musik, Krach - jede molekulare Luftbewegung immer mehr ist als eine in Dezibel messbare Geräuschkulisse. Die Ruhe symbolisiert ex negativo unser Verhältnis zur Welt und zum Leben. Und dies alles erfahren und denken zu dürfen macht mich lächeln und weinen und meine Dankbarkeit streckt ihre Flügel aus, um dir unter ihnen auch Ruhe zu schenken. Ach, wenn es nur so einfach wär' :)
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Dinofino ~ O-Reh Gano