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Uri Bülbül

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Bin neu hier auf der Seite. Kann man hier Frauen kennen lernen?

Nein, hier kann man philosophieren. Schau dir mein Profil an! Sieht das nach Frauen kennenlernen aus?

Wie nutzt du deine Naivität? (Des)illusionen oder Visionen?

Meine Naivität ist auch meine Kraft, unbedacht, Dinge anzufangen. Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, und ich weiß nicht, was aus mir geworden wäre, wenn ich nicht einfach angefangen hätte. Dieses "einfach angefangen" ist meine Naivität, und si kann von mindestens zwei Seiten betrachtet werden: 1. es ist schön, initiativ und tatkräfitg zu sein; 2. jeder Anfang bedeutet aber auch, dass etwas anderes zurückgelassen wird und womöglich und bei mir leider immer: in unvollendeter Form. Vielleicht aber gibt es diese Vollendung gar nicht, und es ist gut, dass einfach etwas angefangen wird. Aber ich sehe auch die Bruchstücke, das Chaos der Baustellen, die Bauruinen. Da stehe ich momentan. Es ist extrem belastend. Oder sind diese Bruchstücke der Bauruinen die Moleküle eines größeren Ganzen? Alles hat mehrere Seiten und es ist sehr, sehr ratsam, den Blick nicht einzuengen. Es ist momentan womöglich die heikelste Frage meines Lebens! Ich muss mein altes Zuhause auflösen und das Haus, in dem ich zur Miete wohnte und worin ich wundervoll angekommen mich wähnte, zum Abbruch freigeben. Was nehme ich noch mit und was gehört einfach auf den Müll des Abbruchs? Da stehe ich! Und kann nicht anders!
Ich kann so vieles erklären und jede Erklärung ist zugleich auch eine Verklärung. Vielleicht muss sich meine Naivität momentan darauf konzentrieren, dass der Schwebezustand zwischen (Des)illusionen und Visionen produktiv und kreativ sein kann. Ich mache jetzt einen Schritt nach dem anderen. Ich möchte nicht ausrutschen und fallen in dieser glatten Situation - es gibt wenig Halt, und wie wenig das ist, kannst du auch daran sehen, dass ich mich an die Kommunikation hier klammere und gerne antworte. Vielleicht ist aber dieses Wenige auch wahnsinnig viel; ja, man muss einfach machen, nicht unüberlegt, nicht planlos, die Naivität kann auch der Glaube an die Richtigkeit der Schritte sein, bis sich im Nachhinein herausstellt, dass ein Schritt ein Fehltritt war. Aber das ist das Risiko im Leben. Wer das nicht eingehen kann, hat es schwer zu leben.
Ich finde es wichtig, sich dem Leben zu verschreiben und alles Tötende zu reduzieren und sich dem Töten entgegen zu stellen und entgegen zu wirken! Keine Idee und keine Ideologie für den Krieg, für das Töten und Zerstören! Auch das hat eine gewisse Naivität und ist doch so sehr wichtig.
Du bedankst dich bei mir im Chat für meine Ansichten. Danke für Deine Fragen und Dein Interesse an mir! Momentan hält mich das neben meinen Hundefreunden am Leben und aufrecht! Du schreibst auch, ich dürfe deine Fragen auch gerne löschen. Ach, die Sprache: siehst du, was sie macht? Wortklauberisch könnte ich sagen: «ich weiß, was ich darf! Du hast mir gar nichts zu erlauben!» Und ach wie dumm und falsch wäre das und an dem vorbei, was du mir zur Entlastung mitteilen wolltest. Der Sinn liegt nicht in den Worten, sondern dahinter! Der Sinn liegt im lebendigen Verstehen, manche halten diese Annahme auch schon für naiv! Ich nicht! Stichwort: Positivi

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Warum so ein negatives Bild von System und Strukturen? Sagen doch begrifflich bloß aus, dass alles mit allem verbunden wäre. Und wenn sich keiner mehr als Teil des (debilen) Systems verstehen mag, wer übernimmt dann noch Verantwortung was daran zu verändern? Oder ist dieser Antrieb auch schon debil?

Oh, wie gut, dass du diese Frage stellst. Nein, es ist meine missverständliche Ausdrucksweise in diesem Fall. Nicht das Systemische oder das Vorhandensein eines Systems bezeichne ich als debil, sondern nur ein bestimmtes System, nämlich das neoliberal ökonomistisch auf die Spitze getriebene kapitalistische System, das einzig und allein auf den schnellen Börsenerfolg setzt.
Ich bin zwar der Meinung, dass der Kapitalismus an sich schon fragwürdig ist und überwunden werden sollte. Aber selbst den Kapitalismus in seinen Entstehungsphasen und einigen Entwicklungen, so z.B. in seiner sozial-liberalen Form nicht als debil bezeichnen. Das wäre eine vielzu undifferenzierte Herangehensweise an das kapitalistische System, das analysiert, aber nicht verteufelt und moralisch verdammt gehört! Für mich ist z.B. Yanis Varoufakis ein pragmatischer Vertreter solcher Analysen in der Gegenwart. Sein klägliches Scheitern als Minister in der Politik hingegen würde ich als den Sieg der Debilitätsfraktion bezeichnen.
Aber das ist natürlich Polemik und Beschimpfung. Die Leute sind ja nicht psychologisch debil. Sie vertreten Interessen der Profitmaximierung und Macht um jeden Preis, koste es an menschlichen Opfern, was es wolle.
Ich habe überhaupt kein negatives Bild von Strukturen und Systematik, sondern verstehe mich auch als postmoderner Denker in der Linie strukturalen Verständnisses von der Welt. Ich lehne mich gerne an Noam Chomsky an, der von sprachlichen (grammatischen) Strukturen kommend auch politische Strukturen zu analysieren vermag. Karl Marx selbst hat das kapitalistische System in seiner politischen Ökonomie als ökonomische Struktur untersucht. Diese wichtigen theoretischen Leistungen würde ich auf gar keinen Fall mit einem dumm angewandten Wort vom Tisch wischen wollen. Und ich habe leider nicht daran gedacht, dass meine Ausdrucksweise zu diesem Missverständnis geradezu führen muss. Das war dumm von mir! Vielen Dank für deinen Hinweis! Strukturales Denken ist wichtig!

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Welchen Vorteil bringt die Arroganz? Ist sie Ursache oder Antwort?

Arroganz ist ein Ausdruck, ein Symptom der Dummheit. Sie hat keinerlei Vorteile. Wer auf Vorteile von Arroganz aus ist, handelt aus Dummheit und aus der Not heraus, nicht zu wissen, wie er diese Dummheit kaschieren soll. Arroganz ist die Antwort auf die soziale Umwelt, die mit Ansprüchen und Anforderungen das hilflose Subjekt überfordert. Sie darf auch nicht damit verwechselt werden, dass jemand stolz auf seine Leistungen ist oder sicher im Wissen und Auftreten, so dass er sich nicht von Kreti und Pleti sagen lässt, wie er seine Aufgaben zu lösen oder seine Sache zu machen hat. Wenn ein Koch einen Gast nach seinen Wünschen fragt, dann möchte er vom Gast nicht erklärt bekommen, wie er die Speisen zubereiten soll, sondern welche Speisen der Gast wünscht. Das ist nicht arrogant.
Ein großer Nachteil ist es im übrigen, dass das begriffliche und logische Differenzierungsvermögen der Leute stark nachgelassen hat. Viele politische Diskussionen werden am Rande der Debilität geführt. Bin ich nun arrogant, wenn ich das feststelle?
Es geht eben nicht um die individuelle Intelligenz der Menschen, sondern um den öffentlichen und gesellschaftlichen Diskurs. Es ist ein Phänomen, dass hochintelligente Menschen in debilen Strukturen funktionieren oder Ideologien kolportieren, ohne diese zu hinterfragen. Ich frage mich, wie das möglich ist, aber ich habe keine befriedigende Antwort darauf. Ich bräuchte diese nicht nur kulturphilosophisch, ich brauche sie auch dringend für meine konkreten Projektplanungen und die Ziele, die ich mit meiner Gesellschaft für Kunst und Kulturelle Bildung ansteuern möchte. Sie ist aber nicht in Sicht. Ich stochere blind im Nebel herum.

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TW Krieg: Eine diktatorisch regierte Supermacht überfällt euer Heimatland. Flucht ist keine Option. Militärische Unterstützung ist vorhanden aber unzuverlässig. Glaubst du an den Kampf für die Freiheit oder ziehst du den Diktatfrieden vor? Muss Demokratie um jeden Preis verteidigt werden?

RyoMcCauley’s Profile PhotoTyler Durden
Ich habe lange überlegt, wie ich auf diese Frage eingehen soll. Sollte ich mich womöglich gar nicht dazu äußern? Aber irgendetwas scheint mich doch so gereizt zu haben, dass sie mich beschäftigte. Am leichtesten zu beantworten ist doch der letzte Teil der Frage und das ist auch der Grund, warum ich überhaupt an dieser Antwort schreibe:
Ja, die Demokratie müsste um jeden Preis verteidigt werden, wenn sie nicht ein Ammenmärchen pseudolibertärer Staatspolitiker und Machthaber wäre!
Wir haben in diesem Staat Bundesrepublik Deutschland gewiss so manch eine Freiheit, die es andernorts in Staaten und Gesellschaften nicht gibt, sogar die Freiheit, die reale Existenz einer ideal stilisierten Demokratie zu bestreiten und darüber zu lamentieren, wie die "wahre" Demokratie aussehen müsste. Um es klipp und klar zu sagen: Nirgendwo sonst möchte ich politisch und philosophisch betrachtet leben!
Aber daraus zu schließen, dass wir hier eine wahre und perfekt entwickelte Demokratie haben, ist der reinste Quatsch! Es gäbe so viel zu tun, um Demokratie zu realisieren, aber seit ich in diesem Staat lebe, es sind mittlerweile 53 Jahre, ist die Entwicklung restriktiv und ein kontinuierlicher Abbau von Demokratie und Raubbau an politischen Idealen. Und es ist auch ein Ausdruck dieser Entwicklung, dass eine solche Frage, was ich früher als demagogisch bezeichnet hätte, in bester Absicht von einem jungen Menschen gestellt wird, also deshalb eben nicht demagogisch sein kann, aber die Demagogie der Manipulatoren unfreiwillig kolportiert!
Da wird von einer "diktatorisch regierten Supermacht" gesprochen! Ja, wieviele Supermächte gibt es denn? USA, China, Russland. Und die demokratische Staatsstrukturierung ist in allen diesen Supermächten mehr als fraglich, auch wenn die USA gewiss nicht diktatorisch regiert werden.
Allein daraus den Umkehrschluss zu ziehen, also müssen die USA demokratisch sein, ist Unfug. Wie die Schweiz haben die USA einige plebiszitäre Elemente, die bemerkenswert sind: z.B. die Wahl der Richter und die Jury in der Justiz, auch die Wahl der Exekutivorgane wie der obersten Polizisten (Sheriffs, Marshalls) sieht nach demokratischen Elementen aus. Die Präsidentschaftswahlen hingegen ist eine Sache der Oligarchen und Milliardäre! Andere Länder, andere Sitten, andere Regierungselemente! Keines davon ist es wert, als "demokratisch" idealisiert zu werden.
In Russland regiert Putin diktatorisch, in der Türkei ist es Erdogan. Nun gut, die Türkei ist keine Supermacht, aber nie hat eine Regierungsweise die bundesdeutsche Diplomatie davon abgehalten, mit anderen Staaten gute Geschäfte zu machen. Nichts ist von diesen Modellen ist es wert, dass je ein Mensch sein Leben dafür riskiert, geschweige denn verliert. Und einen "Kampf für Freiheit" gibt es genauso wenig wie das "Fcking for Virginity"! Freiheit kann nur mit zivilen Mitteln entwickelt werden - Freiheit setzt ziviles Leben voraus! Und ein ziviles Leben braucht die Abschaffung der Staatlichkeit.

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Liked by: Tyler Durden

Ich war auf deiner Website. Ein schönes Kuriositätenkabinett! Deine Romane hab ich nicht gelesen und werde es auch nicht, ich lese einfach nicht gerne. Max 2 Bücher im Jahr und meist dieselben. Ist Nichtgernlesen verwerflich? Bleibt einem der Olymp der Intellektualität dadurch prinzipiell verwehrt?

Es gibt keinen Olymp der Intellektualität. Manche wähnen sich im Elfenbeinturm und sind doch nur auf dem Elefantenfriedhof zwischen Gebeinen toter Riesen. Sie sind Doktoren oder Professoren gar! Sitzen auf Lehrstühlen wie Könige auf einem Thron die Narren der Magnaten!
Ich bin glücklich, dass du mich fragst, wir hier kommunizieren, du so anregende Fragen stellst und dann auch noch auf meiner Homepage warst.
Der Ausdruck "Kuriositätenkabinett" macht mich natürlich nicht glücklich. Aber es ist ein ehrlicher Ausdruck deiner Sichtweise und genau darauf kommt es an.
Wieviel du liest, ist deine Sache, ich habe meine Romane einfach geschrieben. Ich schreibe immer einfach ;) Worte, Romane, Literaturbetrieb, Bildung - all das ist nicht wichtg! Nicht nur mir nicht, sondern überhaupt: ich erinnere da immer und immer wieder sehr gerne an den Paulusbrief 13 an die Korinther:
«Und wenn ich prophetisch reden könnte / und alle Geheimnisse wüsste / und alle Erkenntnis hätte; / wenn ich alle Glaubenskraft besäße / und Berge damit versetzen könnte, / hätte aber die Liebe nicht, / wäre ich nichts.»
Meine Hundefreunde wissen das! Paulus wusste das und konnte es sogar ausdrücken - so schön.
Weißt du es?
Nichtgernlesen ist nicht verwerflich, ich bewundere dich, dass du durch Kriegsgebiete reist. Willst du den Menschen dort helfen? Was kannst du ihnen geben? Was geben sie dir?
Das sind für mich die wichtigen Fragen.
Ich habe letztens gelesen, dass Wissenschaftler bezweifeln, dass Hunde lieben können. Irgendwas hat wohl nicht in ihr Untersuchungs- und Denkschema gepasst. Das ist Positivismus.
Ich weiß, dass meine vierbeinigen Freunde lieben können und lieben und sie zu Mitleid, Freundschaft und vielem anderen fähig sind, wenn man ihnen genügend Spielraum lässt, sich zu artikulieren und zu kommunizieren.
Wenn sie an die Regeln der Hundeschulen und Hundetrainer gefesselt werden, verhalten sie sich natürlich dementsprechend. Das ist womöglich romantische Ironie, das Dialektische daran ist: sie geben ihre Liebe zum Menschen nicht auf.
Seltsam.

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Letzte Frage für heute: Welcher -ismus ist dein liebster Nachbar?

Ich möchte noch ein bisschen bei den Bülbüls verweilen: vielleicht entwickle ich, meine Abneigung gegen -ismen überwindend so etwas wie einen Bülbülismus.Du hast mir in Deiner Frage eine kleine Falle gestellt, ob absichtlich oder nicht, sei mal dahingestellt. Du die Wendung verwendet: «des Menschen Fruchtschädlinge wären»: «Auf Wikipedia steht im Kapitel "Menschen und Bülbüls", dass Bülbüls gelegentlich des Menschen Fruchtschädlinge wären.»Auf Wikipedia steht aber: «Einige Arten werden als Fruchtschädlinge in ihren Verbreitungsgebieten bejagt oder zumindest vertrieben, vor allem solche, die in größeren Schwärmen auftreten.»Es handelt sich wahrscheinlich um Obst und nicht um des Menschen Frucht, womit ja Embyronen gemeint sind. Also ich musste es loswerden. Es ließ mich nicht los. Und warum ließ es mich nicht los? Das Elend der Philosophie ist die Sprache, nichts lässt sich eindeutig formulieren, auch in der Naturwissenschaft nicht, auch wenn sie ganz dolle "exakt" sein will.Und da ist bei Dir noch eine Ungenauigkeit: Ich spreche vom "Positivismus" und Du erwiderst etwas über Menschen, die Wissenschaft praktizieren; manche von ihnen seien Aparatschiks. Gewiss trifft das auf einige Menschen zu; du hast sie überall vertreten, ganz egal, um welchen Bereich es sich handelt.Das Problem aber ist das System, was die Menschen in ein Gefüge setzt wie die Grammatik einzelne lose Wörter. Das Regelwerk ist das System. Der Positivismus ist ein überindividuelles Regelwerk, einzelne Menschen haben darin Spielräume, aber das System funktioniert, solange die Individuen nicht zum Sand im Getriebe werden. Wenn eine schraube sich löst und aus seinem kontextuellen Gefüge in den laufenden Motor fällt, richtet sie verheerenden Schaden an. Davor hat das System Angst und hat Auffangstationen: Irrenhäuser (oder nenn sie "Psychiatrie") oder Gefängnisse oder andere Mittel. Sie müssen nicht alle furchtbar sein; eine gute korrumpierende Bezahlung, ein angenehmes Leben, da gibt es ganz verschiedene Methoden. Das rebellische Individuum sollte aber immer auch auf sein eigenes Leben, seine Existenz und seine Gesundheit achtend dialektisch vorgehen: Widerstand braucht Phantasie und keine Märtyrer. Ich bin gegen heldenhafte Märtyrer. Manche Kompromisse müssen geschlossen werden, um erfolgreich zu widerstehen und nicht mit dem Konterfei auf einem T-Shirt und dem Leben im Sarg zu landen. Das hat mich der Marxismus ebenso gelehrt wie dass er dialektisch aufgehoben werden muss, wenn ich nicht im Dogma als Aparatschik leben soll. Ich will Sand im Getriebe sein, ohne im Knast oder Irrenhaus zu landen. Aber das ist nur die Illusion eines Uri in Westdeutschland. Das System erlaubt es mir. Anderswo kommen andere wegen viel geringeren Systemvergehen ums Leben! Ein schwer erträglicher Gedanke!

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Letzte Frage für heute Welcher ismus ist dein liebster Nachbar
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Auf Wikipedia steht im Kapitel "Menschen und Bülbüls", dass Bülbüls gelegentlich des Menschen Fruchtschädlinge wären. Ist da was dran? Hat die Wut dich schon mal als Exot in irgendeinen Käfig im Wohnzimmer der Ignoranten gebracht?

Die Frage mit den Fruchtschädlingen klammere ich mal aus. Sie bringt mich nur auf dumme zynische Bemerkungen. Es gibt eine Gedichtzeile von Beckett: ist es nicht besser abtreiben als unfruchtbar sein? Ich habe den Ausdruck "Fruchtschädling" nie zuvor gehört. Der Wurm wohnt im Apfel, bis ihn die Nachtigall stört. Kennst du den Film "wer die Nachtigall stört"? Es ist nicht schlimm, mich mit meiner Literatur und Philosophie zu ignorieren. Hast du etwas von mir gelesen? Wer will so etwas schon haben? Ich bin von Verrückten umgeben wie der Wurm vom Apfel. Als Fruchtschädling fresse ich mich durch den Wahnsinn mit dem Schreiben. Mit meiner Wut habe ich mir selbst mehr geschadet als anderen. Jetzt bin ich ruhig. Und die Welt sowieso das Wohnzimmer der Ignoranten. Und du? Während ich vom Wahnsinn des Positivismus spreche, erzählst irgendwas vom Werkzeugkasten. Du sollst die Thesis schreiben, nicht sie dich! Ich rede von Positivismus! Verabsolutiert hat er alles eingenommen und behauptet von sich, Wissenschaft zu sein. Und zwar er allein soll Wissenschaft sein. Und die philosophische Untermalung zu diesem Wahnsinn lieferte der Depp aus Königsberg. Der Pinocchio, der Philosoph sein wollte. Ein kritizistisches Klappergestell, dessen Fäden absolutistisch gezogen werden, bis mahnend der Finger sich hebt: Los, habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! Wenn du das machst, ist es aus mit deiner Thesis! Klapper du lieber mit der Toleranz der Werkzeugkiste. Da kannst du fragen, ob nicht Worte auch Welt simulieren. Nein, sie simulieren, wenn sie neben Ausdruck und Appell auch Semantik als Aussage darstellen, nur eine Beziehung der Vernunft zum Leben, die es nicht gibt! KLINGENDE SCHELLE!
So also hört es sich an oder liest es sich, wenn du mich wütend machst. Aber du machst mir Freude, weil du mit dem Käfig voller Bülbüls im Wohnzimmer der Ignoranten einen süßen Schmerz ausgelöst hast, mit anderen Worten: du hast den Nerv des Bülbül getroffen.
Danke, dass es dich gibt!

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Wie sehr brauchst du die Komplexität? Wäre es schöner, wenn alles einfacher wäre?

So viel Weisheit spricht aus deinen Sätzen: «...mich aus der Ferne für das zu engagieren was mir wichtig ist. Menschen, Umwelt, Teil des Ganzen sein, was beitragen zum Wohle aller Lebewesen. Die Spiritualität hat mich in die Naturwissenschaften gebracht und die zu den Menschen und die wiederum zu Erkenntnissen und so schließt sich der Kreis.»
Ich hingegen spreche aus Zorn, Wut und Scham: «Wir wollen uns so große Gedanken machen als Menschheit: so entstehen Religionen und Metaphysik, aber wir bekommen nicht den einfachsten Frieden auf der Welt hin, stattdessen morden wir immer weiter und weiter, führen Kriege und sind militaristisch! Leider muss ich hier von einem "wir" sprechen, weil ich doch lieber ein leidender Hund wäre als ein Mensch im Zustand dieser Menschheit!
Die Zugehörigkeit zur Menschheit ist beschämend.»
Ich fühle Ohnmacht und so viele zerborstene Hoffnungen, Irrglauben meinerseits! Ich bin auch wütend auf mich, weil ich falschen Menschen, Idealen, Organisationen, Freunden vertraut habe. Und ich bin wütend darüber, dass ich nicht mit 61 Jahren und den dazugehörigen Erfahrungen nicht noch weitere 61 Jahre wirken kann und im Kreis wandern wie Du: «Die Spiritualität hat mich in die Naturwissenschaften gebracht..." usw.
Ich bleibe in meiner wutgefärbten Sicht: die Naturwissenschaften sind positivistischer Bockmist, prinzipiell unfähig, Leben und Lebendiges zu erkennen, Vitalität zu fördern und Teil des Ganzen zu sein. Nichts können sie zum Wohle aller Lebewesen beitragen! Und so schließt sich kein Kreis!
Aber nein, ich werde nicht dabei stehen bleiben: was mich wirklich innerlich ergriffen hat, ist dialektisches Denken! Komplexität und Einfachheit gehören zusammen: "einfach" heißt nicht "schlicht" oder "primitiv", sondern aus Einem bestehend: einfach vs. vielfach (d.h. zusammengesetzt) sozusagen. Das Universum ist komplex und einfach zugleich wie das Leben! Das Leben ist eine Monade des Universums, oder ein Brennpunkt, ein Fokus. Und die Naturwissenschaften? Sie simulieren eine Wirklichkeit, die sie dann erforschen und totalitär zum Universellen erheben. Schau dir die ganze Determinationsdebatte der Neurologen an. Das ist unseriös und widerspricht dem propagierten eigenen Wissenschaftsethos! Aber schau mich an: wie wütend und großmäulig ich werden kann und vom Universum und Leben schwadronieren, wenn du meinen polemischen Nerv triffst. Aber du hast ihn eher gestreichelt als mit dem Bohrer wie ein Zahnarzt getroffen ;)
Interessant, dass dich die Spiritualität zu den Naturwissenschaften gebracht hat. Ein bisschen assoziiere ich damit Rupert Sheldrake. Und ich weiss, dass ich mich beruhigen muss, wenn ich wenigstens einbisschen Philosophie betreiben will, die doch Liebe sein will dem Namen nach! Ich weiß nicht, ob ich Komplexität brauche, ich hätte so gerne mehr intuitive Erkenntnis und mehr Kenntnis über Intuition. So hilflos meine Hundefreunde in der Menschenwelt sind, sie sind dem Menschen zugewandt. Ich nicht! Oder?

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Hey, Du hast mir mit deiner Antwort große Freude gemacht. Aber klar kann ich sehr viel auch über dich erkennen - so viel, wie ich zu erkennen vermag! Uri ist nicht mein Name, den mir meine Eltern gegeben haben. Ich heiße Uğur, mit dem türkischen weichen G, was zur Dehnung der Vokale dient.

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
@y_soflyyy Zu Uri kam ich sehr früh in Deutschland, weil meine Freunde den Namen nicht richtig aussprechen konnten und es wie "Uhr" aussprachen und dann ein "i" anhängten, weil das so üblich war unter Freunden: aus Dietmar, wurde Didi, aus Tobias Tobi, aus Michael Michi und aus "Uhr" oder "Uğur" Uri! Kaum hatte ich den Namen, der mir sehr gut gefiel, tauchte Uri Geller aus, der Magier und "Löffelverbieger". Auch in der Schweiz gibt es einen Kanton namens Uri. Ich habe mich auch bald an den "Witz" gewöhnen müssen, der von Menschen kam, die mich nach meinem Namen fragten, ob ich denn auch Löffel verbiegen könne. "Ja", sagte ich, "klar: mit Gewalt"
Meine Lehrer nannten mich immer Ugur mit dem hart ausgesprochenen G. Und meine Freunde Uri!
Mir gefiel Uri, zumal er ja nicht nur ein Phantasie- und Kantonname in der Schweiz war, sondern auch ein Jungenname in Israel! Und das unterstrich doch sehr die Daseinsberechtigung meines neuen Namens, den meine Eltern seltsam fanden; mein Vater hat sich in seinen späten Lebensjahren damit abgefunden und nannte mich dritten gegenüber dann auch "Uri".
Und nun lese ich zum erstenmal deine Erklärung zu dem Namen: Er bedeutet Gott ist Licht. Ist Gott Licht?
( https://ask.fm/y_soflyyy/answers/174418604053 )
Fragst Du mich das wirklich?
Ich bin ein atheistischer Mystiker, ein postmoderner Romantiker, Gott ist nichts von alledem, was die Religionen aus ihm machen! Es gibt das Unvorstellbare des Universums, von dem wir nicht einmal wissen (können?), ob es eine Kugel ist oder sich immer weiter ins Unendliche ausdehnt, und wenn es eine Kugel ist, wovon diese Kugel noch umgeben ist. Von Gott? Oder von nichts?
Wir wollen uns so große Gedanken machen als Menschheit: so entstehen Religionen und Metaphysik, aber wir bekommen nicht den einfachsten Frieden auf der Welt hin, stattdessen morden wir immer weiter und weiter, führen Kriege und sind militaristisch! Leider muss ich hier von einem "wir" sprechen, weil ich doch lieber ein leidender Hund wäre als ein Mensch im Zustand dieser Menschheit!
Die Zugehörigkeit zur Menschheit ist beschämend.
Aber auch in dieser Menschheit gibt es eine Menge Menschen, die auch mir vorbildhaft erscheinen, so zum Beispiel jene, von denen du schreibst: «Aktuell verbinde ich den Namen übrigens stark mit deinem Namensvetter Uri Weltmann. Einer der führenden Aktivisten von Standing Together, eine der für mich derzeit interessantesten Friedens (oder Widerstands?) -Organisationen im heiligen Land. Er wird manchmal gemeinsam mit einem arabischem Counterpart von internationalen Medien interviewt, stellvertretend für die Ansichten aller die gegen den Krìeg protestieren.» Das ist in den meisten Ländern sehr, sehr mutig und mit großem persönlichen Risiko verbunden. Ich bin kein Weltmann, ich bin nur ein Bülbül. Wahrscheinlich habe ich Dich nach Deinem Persönlichkeitsbild von dir im Spiegel deiner Erzählung gefragt, um über mich zu erzählen :)

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Hey Du hast mir mit deiner Antwort große Freude gemacht Aber klar kann ich sehr

Guten Morgen und Ho Ho Ho 🎅🏽🍷 Ich habe jetzt gesehen, dass ich 89 Tabs geöffnet habe. Ich frag mich, ob ich anfangen sollte auszusortieren oder die 100 voll machen?

sweet_chilli1’s Profile Photole petit
Sofern dein Rechner das mitmacht, würde ich die 100 vollmachen. Ist dann eine schöne runde Sache von 100 Themen und Tabs. Dann kannst du mit dem Abarbeiten beginnen oder das Abarbeiten fortsetzen, je nachdem, wie du die Tabs angehen möchtest. Ich hoffe nicht, dass du in jedem Tab ein Musikvideo hast. Das fände ich sehr langweilig. Ich denke an geöffneten Tabs sofort an Themen, Nachrichten, Wikipedia Recherchen usw. Noch elf Tabs bis zur Abrundung! Wie schön! Jubelt es in mir. Aber man muss auch keine elf weiteren Tabs erzwingen, ich hoffe, sie kommen wie von alleine.
Liked by: le petit

Wahr oder Falsch?: Wenn man nichts sinnvolles zu einem Thema zu sagen hat, sollte man am besten gar nichts sagen

Wer will und soll das entscheiden? Wenn sich jemand zum Sprechen selbst entschieden hat, hat er auch jedes Recht Gehör zu finden. Der Sinngehalt kann überraschen. Und man sollte für Überraschungen offen sein.
Leider langweilen mich die meisten Menschen mit ihrem Gerede, weil sie nur in Stereotypen sprechen, jeder Satz ein normiertes Versatzstück! Aber das kann man nur erkennen, wenn jemand spricht.
Es ist falsch, anderen den Mund zu verbieten, aber ins Wort fallen kann man schon, wenn nur Versatzstücke altbekannter Gemeinplätze einem entgegenkommen.

ok, dann meine frage: was hab ich dir so schlimmes gemacht? ich war immer ehrlich zu dir, hab für eine zeit nur noch dich gesehen, hatte nur gutgemeinte intentionen mit dir.

Ok. Jetzt tun wir so als ob:
Ehrlich ist gut, aber reicht nicht. Du hast nur noch mich gesehen? Das ist unnötig wie langweilig. Dauernd angestarrt zu werden, ist für mich unangenehm. Ich will nicht unter Beobachtung stehen. Gutgemeinte Absichten sind furchtbar. Sie sind eben nur gut gemeint und nicht wohltuend, weil du mich nicht verstehst! Bitte, geh weg und komm nicht wieder!

Arbeitest du viel?

schalala91213’s Profile PhotoLisa-Marie
Es klingt wie eine einfache Frage, aber ich kann sie gar nicht so einfach beantworten. Nichtsdestotrotz bewegt sie mich, also versuche ich eine Antwort und reflektiere zugleich meine Situation.
Bei mir gibt es keine klare Trennung zwischen Arbeits- und Freizeit, was daran liegt, dass ich ein künstlerisches Leben in Philosophie und Literatur führe.
Ich bin zwar inhaltlich der Romantik sehr nahe und nenne mich, wenn ich denn kategorisiert, verortet und in eine Schublade gesteckt werden soll, einen POSTMODERNEN ROMANTIKER.
Wenn ich dir nun hier erläuterte, was mit "postmoderner Romantik" gemeint ist, wäre das dann Arbeit oder Freizeit? Ich könnte wetten, dass ich fast der einzige Mensch bin, der seine Ask-Antworten als Arbeit versteht, obwohl das wirklich etwas Verrücktes an sich hat. Aber das Verrückte wäre die romantische Komponente der "postmodernen Romantik".
Was aber wäre "postmodern"?
Diese Epochenbezeichnung hat sehr viele polemische Gegner gefunden - gerade in Deutschland ist die Postmoderne geradezu verschrien! Sie gilt als eine Beliebigkeitsphilosophie, Irrational und vollkommen kulturrelativistisch. Alles steht nebeneinander, nichts gehört wirklich zusammen, Argumente, Begründungen, Rationalität scheinen außer Kraft gesetzt: Postmoderne=beliebiger Quatsch!
Ähnlichen Vorwürfen war auch die Romantik schon im ausgehenden 18. und 19. Jahrhundert ausgetzt. Goethe selbst bezeichnete die Romantik als das Kranke! Geister, Gespenster, Spukgeschichten, reaktionäre Rückwendung zum Mittelalter und unlängst noch hat die Youtube-Philosophin Claudia Simone Dorchain gegen die Romantik polemisiert und alles zusammengefasst und abgelesen, was bisher gegen die Romantik in Philosophiegeschichte vorgebracht worden ist. Dabei ist die Romantik im Wesentlichen eines: Der alternative Widerstand zum entstehenden und um sich greifenden Positivismus und die Vorherrschaft einer bestimmten Art der Naturwissenschaft und ihrer Methode. Der Irrationalismus-Vorwurf basiert hauptsächlich darauf, dass die Romantik (wie auch die Postmoderne) sich gegen die Verabsolutierung der Vernunft durch die Aufklärung und ihre philosophische Fokussierung im Kantischen Kritizismus wandte.
Um noch einmal auf Goethe zurückzukommen: 1. hat er selbst Spukgedichte geschrieben (z.B. Der Erlkönig; Die Braut von Korinth); 2. ist er auch mit seiner Zurückhaltung gegen Kant nicht so weit von der Romantik entfernt. 3. Mit seiner Farbenlehre und auch mit seiner Methode, die Naturphänomene in Metamorphosen zu betrachten, war Goethe ein nach Alternativen Suchender zur Newtonschen Mechanik und zum Positivismus.
Das alles beschäftigt mich Tag und Nacht, wenn ich mit Hunden spazieren gehe, oder auf meiner Matratze liege. Vor einer halben Stunde habe ich einer Kollegin geschrieben, wie wichtig es wäre, gemeinsam mit ihrem Verband und mir eine Bildungsplattform nach dem Modell der ask-Technik zu entwickeln. Da ich Arbeit nicht als Job verstehe, kann ich aber deine Frage verneinen!

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Möchtest du mal ganz groß rauskommen?

andy4me’s Profile PhotoNur die Wurst hat 2
"Ganz groß rauskommen" in diesem System, in dieser Kulturindustrie wäre ein riesen Skandal und die größte Verwerfung in meinem Leben und in meiner Moral. Das kann ich gar nicht wollen! Eine ethische Katastrophe!
Es müsste ein ganz anderes Kulturverständnis realisiert sein, eben das, was ich den Paradigmenwechsel in der Kultur nenne, was mich, so wie ich bin, ganz groß rausbrächte. Ein Wunder also müsste geschehen. Ja, das würde ich sehr begrüßen, weil das eine Wohltat nicht nur für mich wäre. Eine KultuRRevolution. Es gibt viele Menschen, die sich kulturell schon umorientiert haben und gute Alternativen präsentieren, aber es sind noch vereinzelte Kristallisationen des Schönen - ein Schneeballeffekt ist nicht in Sicht.
Das wirklich Schöne aber wäre, dass in dieser neuen Kultur niemand ganz groß raus kommen müsste. Alle wären individuell riesig! Gleich gerate ich ins Schwärmen °-°

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Glaubst du, dass Liebe ein Leben lang halten kann?

Ein an die Wand gedübeltes Regal kann halten, ein Brett unter dem Körpergewicht, ein Ast, an dem du dich hochziehst, ohne dass daraus gleich eine Hochzeit wird! Aber die Liebe ist nicht zum Belasten da. Sie bewirkt ganz andere Dinge.

Wärst du lieber ein Vogel oder ein Fisch?

Ich weiß nicht, was ich gerne wäre. Aber ich bin ein schräger bunter Vogel jenseits der Normalität. Und glaub mir: das macht weder stolz noch glücklich!

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