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Uri Bülbül

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Reagierst oder agierst du mit der Antwort auf diese Frage?

thelemata’s Profile Photocomfortably numb
Ich nehme mal das Fußballspiel als Metapher: Jede Frage ist ein Zuspiel, ein Pass. Man bekommt den Ball - natürlich nicht immer in einer günstigen Position und nicht immer in einem günstigen Moment. Und schon gar nicht immer direkt vor dem Tor. Manche Pässe sind auch schlecht zugespielt. Man bekommt den Ball nicht in den Lauf, sondern in den Rücken gespielt, muss bremsen, Laufrichtung ändern und hoffen, dass der Gegner nicht schneller ist. Manchmal kann man auch ein Eigentor schießen. Sollte man natürlich nicht.
Und wir spielen doch alle gegen die Dummheit. Und alle haben Interesse, dass sie besiegt wird. Dabei möchten wir auch schön spielen und selbst gut aussehen in unserem Kampf. Es soll nicht verkrampft und ungelenk wirken, sondern elegant und souverän. So viel Eitelkeit muss sein.
Und im Grunde hat man runde 3000 Zeichen Raum und Zeit, etwas aus dem Zuspiel zu machen. Man ist am Ball und nun gilt es, das Spiel zu gestalten. Ist das eine Aktion oder eine Reaktion, darauf dass man den Ball erhalten hat? Die gute Annahme ist sicherlich eine Reaktion und dann geht diese in eine eigene Aktion über.

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Rechtsklick in das Fenster > Einstellungen > Zugriff erlauben

Keiner mag Klugscheißer! Sei froh, dass du anonym bist. Der Rechtsklick, den ich schon längst ausprobiert habe, führt auf «Globale Einstellungen» und «Über Adobe Flash Player» und der Menüpunkt Einstellungen ist nicht aktiv. Man kann aber von diesem Menü keinen Screenshot machen. Wenn ich ein Filmchen mal wieder mitzuteilen habe, mache ich es über den mittlerweile gewohnten Gang.

Was macht dieses Leben so lebenswert?

Das Leben macht das Leben lebenswert. Es ist an und für sich sehr schön. Der Mensch aber setzt alles daran, das Leben schlecht zu reden und schlecht zu machen; anderen Menschen zu erschweren und zu vergällen; er schafft Zerstörung und Brutalität und schiebt es dann auf das Leben und die Natur. Aber nicht das Grausamste in der Natur kommt auch nur annähernd an jene Grausamkeit und Brutalität, die der Mensch in die Welt bringt. Der Mensch verstellt den Blick auf die Schönheit des Lebens. Selbst Krankheit und Tod werden erst durch den Menschen zu einer furchtbaren Katastrophe. Der Mensch ist etwas, das überwunden werden muss. Sonst ist das Leben nicht mehr lebenswert.

Muss Gott gestorben sein, um jetzt tot sein zu können?

Es sind Begriffsjonglagen und mehr nicht. Klar muss etwas oder jemand gestorben sein, um dann tot zu sein. Aber der Begriff «tote Materie» wird z.B. in der Kosmologie auch benutzt, um Planeten mit keinerlei Anzeichen auf Leben zu beschreiben. Aber auch da wird der Tod eigentlich als das Gegenstück zum Leben angesehen. Ich weiß nicht, wie sinnvoll es ist, Steine als tot zu bezeichnen. Im Unterschied zu Gott ist wenigstens die Existenz von Steinen durchaus handfest und nur philosophisch bezweifelbar, wenn man alle Existenz außerhalb des denkenden Bewusstseins bezweifelt. Ansonsten kann man sagen: Steine existieren, von Gott weiß man diesbezüglich nichts Sicheres.
In Nietzsches Philosophie würde ich den Tod Gottes als eine Metapher sehen, dass eine religiös motivierte und dominierte Epoche fundamental zu Ende gehen muss, damit eine Philosophie der Zukunft, wenn auch nur als Vorspiel zu wirken beginnen kann. Die Philosophie der Zukunft muss und kann sich nur in der Zukunft erweisen und entfalten und nicht in der Gegenwart. Und die Gegenwart der Moderne ist voll von Dogmatik und Religion. Das heißt, Nietzsche sieht zwar einerseits «atheistisch» auf die Welt; aber es ist auch Philosoph genug, um zu wissen, dass man keinen «Atheismus» praktizieren oder denken kann, ohne Gott erst einmal zu setzen. Das ist das logische Paradoxon des Atheismus: er setzt immer Gott, um ihn negieren zu können; denn man kann nicht etwas negieren, was man nicht zuvor als seiend zumindest logisch gesetzt hat. Es ist wie mit der Aufforderung: «Denke nicht an einen weißen Elefanten!» Kaum ist das ausgesprochen, muss man unwillkürlich an einen weißen Elefanten denken. Dieses Paradoxon versucht Nietzsche mit dem «Gott ist tot»-Gedanken zu umgehen. Er will nicht noch einmal etwas setzen, was er aus der Welt haben möchte: den Begriff Gottes und erst recht den Glauben an Gott. Er will eine freie Welt und kann diese nicht entwickeln und denken, wenn er sich in die Rolle eines A-Theisten begibt.
Dem theologischen Begriff nach ist Gott unsterblich. Umso geistreicher ist es, wenn man, statt zu sagen: er existiert nicht, sagt: Er ist gestorben. Das ist der Versuch einer logischen Vernichtung eines zumindest dem Begriff nach existenten Gottes. Aber genau dieser Begriff hat Schaden genug in der Geistesgeschichte angerichtet und soll nun aus dieser getilgt werden. Gott lebt überall dort, wo der Begriff ihn am Leben hält. Mehr ist uns nicht gegeben. Und die komplexesten Gottesbeweise münden darin, dass gesagt wird: wie kann man einen Begriff von etwas derart Umfassenden haben, wenn es dieses Umfassende nicht gäbe? Da Gott aber nicht lebt wie ein Lebewesen lebt, ist sein Tod auch nicht in seinem Leben vorprogrammiert und inbegriffen. Also kann er nicht im natürlichen Fluss seines Daseins ertrinken und gestorben sein. Er stirbt im Vorspiel einer Philosophie der Zukunft :)

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Muss Gott gestorben sein um jetzt tot sein zu können

wieso machst du so wenig VAs? wozu bietet das ASK überhaupt an. scheint ja wohl überflüssig zu sein. oder wie denkst du darüber? braucht man videoantowrten?

Mein Betriebssystem möchte nicht, dass ask auf meine Cam zugreift. Ich komme nicht weiter als bis zu dem auf dem Screenshot abgebildeten Punkt. Dabei gibt es wirklich Fragen, die geradezu nach einer Videoantwort verlangen. Ich muss meine Videos auf youtube deponieren und dann auf ask verlinken. Ich bin eigentlich mit dieser Lösung nicht unzufrieden. Ohnehin schreibe ich lieber, als dass ich völlig unprofessionell den Fernsehsprecher vor meinem Netbook mime. Selbst die gut gemeinten Videoantworten, die ich bisher gesehen habe, wirken auf mich ein wenig unperfekt, wenn ich es mal vorsichtig formulieren darf. Im Grunde aber finde ich die Möglichkeit, auch Videoantworten zu geben, sehr gut. Wer das lieber macht, sollte unbedingt die Möglichkeit dazu haben.
wieso machst du so wenig VAs wozu bietet das ASK überhaupt an scheint ja wohl

Hattest du schon Bekanntschaft mit der Schreibblockade machen dürfen, sodass du kein Wort oder nur einen Satz, den man sofort wieder verwirft, auf das Papier gebracht hast? Wenn dem so ist, könntest du davon berichten? Hättest du Tipps, Ideen, wie man solch eine Blockade überwinden könnte?

Ich habe keine Schreibblockade. Wenn ich nicht schreiben will, lasse ich es, und wenn es mich überkommt, dann will ich aber auch unbedingt schreiben. Es kann natürlich gut sein, dass mir der Text nach einer Weile nicht gefällt. Am besten kann ich das beurteilen, wenn ich meine Texte mindestens einen Tag liegen lasse. Dann habe ich schon eine gewisse Distanz, die mich mehr sehen lässt.
Manche Themen, Formulierungen und Textanfänge lasse ich lange im Kopf kreisen und schreibe sie nicht auf, ganz egal, wie gut sie wären. Manchmal vergesse ich sie auch. Aber das ist mir auch wichtig. Nur durch das Nichtschreiben gewinnt das Schreiben auch an Bedeutung für mich. Umso mehr schätze ich es.
Das Wichtigste ist, immer zu schreiben und auch nicht zu schreiben. Ich schreibe Tagebücher, mache Notizen, schreibe Emails, Artikel, ask-Antworten, literarische Texte. Es gibt immer etwas zu schreiben. Aber manchmal muss ich einfach innehalten und mich auch bewusst für das Nichtschreiben entscheiden. So könnte ich zwar gut und gerne mehrere Folgen des Fortsetzungsromans in einer Woche schreiben; aber ich lasse es bewusst, schreibe andere Dinge, gehe anderen Spuren und Gedanken nach. Auch bei den mir gestellten Themen und Fragen, die ich bearbeiten muss, wähle ich oft den Weg des Nichtschreibens. Ich mache mir einfach Gedanken, lasse sie gehen. Sollen sie doch vergessen werden, wenn sie nicht bei mir bleiben wollen.
Auf gar keinen Fall zwinge ich mich zu zweckrationalem Schreiben: ich muss jetzt etwas schreiben, damit mein Roman vorankommt oder so etwas. Das ist für die Schreibkreativität tödlich. Wenn du eine Schreibblockade hast, frage dich doch mal ernsthaft, wann du das letzte Mal wirklich gerne etwas geschrieben hast. Nicht schreiben wolltest, sondern tatsächlich geschrieben hast. An dieses Gefühl musst du anknüpfen und nicht daran, dass du dir vorgenommen hast zu schreiben. Und manchmal ist es auch ganz gut, statt zu schreiben, zu lesen. Aber lass dich nicht von der vermeintlichen Perfektion der Bücher, die du liest allzu sehr faszinieren. Dann kommst du schnell an den Punkt, an dem du glaubst, niemals so gut schreiben zu können. Aber wichtig ist eigentlich, dass du deine eigene Sprache und deinen Schreibstil findest und nicht nach einer vermeintlichen Perfektion nachstrebst, die an dich herangetragen wurde.

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Sind unsere Träume das Spiegelbild unseres Innersten oder ist unser Innerstes das Spiegelbild unserer Träume?

Nicolai1995’s Profile PhotoialociN
Wir müssen das «oder» in deiner Frage dialektisch begreifen; es ist ein einschließendes Oder und steht in diesem Fall für «sowohl als auch». Während unsere Träume unser Innerstes zu füllen beginnen, spiegeln sie auch dieses Innerste wider. Schade ist nur, dass ich von meinen vielen Träumen immer nur ein Gefühl als Hauch einer Erinnerung behalte und ganz selten die Bilder und die Ereignisse. Ich bin so voller Geschichten, an die ich mich nicht erinnern kann.

HeuteBinIch14’s Profile PhotoGundel Gaukel ey
Ein Herz, tausendfach verschickt, kann mein Herz natürlich nicht erwärmen. Darauf allein herzlich zu reagieren, wäre ein wenig übertrieben. Da ich jedoch Gundel irgendwie zu kennen glaube, und schon seit fast einem Jahr Kontakt mit ihrem Profil halte, kann ich getrost sagen, sie gehört zu denjenigen, deren Profil ich tatsächlich vermissen würde, wenn es nicht mehr da wäre. Für eine kurze Zeit hattest du es ja auch lahm gelegt und ich hatte mich ein wenig erschrocken und war sehr froh, als du es wieder aktiviertest.
Einige deiner Fragen finde ich ziemlich abgedreht und muss über sie den Kopf schütteln. Aber wahrscheinlich bin in erster Linie nicht ich die Person, an die du sie richtest. Es gibt viele andere ask-User, auf die du vermutlich abzielst - auch wenn ich nicht ganz verstehe, in welcher Absicht.
Willst du sie und dich unterhalten?
Willst du Themen, die dir wichtig sind, mit ihnen besprechen? Das käme meinen Intentionen am nächsten. Willst du manchmal einfach nur Dampf ablassen? Und weißt nicht genau, wohin mit dir und deinen Gefühlen?
Oft mündet deine Haltung ja in Publikumsbeschimpfung, etwa wie «Willst du dir nen Namen machen, musst du auf die Straße kacken.» Was für mich so viel bedeutet wie, das Publikum reagiert nur auf primitive Sensation positiv. Ansonsten kannst du Kunst produzieren, so viel du willst, kannst dir den Arsch mit Literatur, Filme, Theater, Malerei oder Musik aufreißen. Damit wirst du keinen Erfolg haben. Aber die Frage für mich ist ohnehin: was bezwecke ich mit meinen Handlungen? Ich will mir und den anderen (zugleich) das Leben und die Welt verschönern. Und da nenne ich mich durchaus zu erst, weil mir meine Sachen, die ich mache erst einmal selbst gefallen müssen. Dann erst kann ich hinter ihnen stehen.
Und ich will nicht viel in die Welt absondern, wohinter ich nicht stehen kann. Mich nerven am meisten Fragen nach dem Sinn meines Tuns. Ich mache alles, weil es MIR FREUDE MACHT. Und alles andere kommt danach. Darin bin ich egoistisch. Wenn ich in erster Linie einem ominösen Publikum gefallen wollte, wäre ich ein armer, einsamer und alternder Mann :(
Wenn es dir eine Freude ist, zu sehen, wie verschiedene User auf dein Herzchen als Frage reagieren, dann wünsche ich dir damit auch viel Freude und hoffe, es läuft alles nach deinem Herzen.

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Wer oder was ist unsterblich? Existiert Unsterblichkeit?

Kompetitiv’s Profile Photoaequitas et veritas
Alles, was nicht lebt, ist auf jeden Fall unsterblich. Ich denke, das kann ich dir mit Gewissheit zusichern. Alles andere wird eine sehr waghalsige Spekulation im quasi religiösen Bereich. Wenn du dir selbst mal ein paar Gedanken machen würdest, anstatt jede für philosophisch gehaltene Frage in die Welt hinaus zu posaunen und auf geistreiche Antworten zu hoffen, weil du die Frage schon für sehr geistreich hältst, könntest du dir auch denken, dass in dieser Frage niemand über mehr wissen verfügt als ein anderer also auch nicht als du.
Also frage ich dich, was du dich zuvor hättest mal selbst fragen sollen: WAS KANNST DU MIT GEWISSHEIT ÜBER UNSTERBLICHKEIT SAGEN? Und warum sollte ich mehr darüber sagen können als du? Meinst du, ich war schon mal unsterblich? Dann bin ich aber doch gestorben und wieder geboren worden und habe mein Wissen über die Unsterblichkeit mit in mein nächstes, also in dieses Leben mitgenommen?

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http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/117424378809 Ich hatte es versprochen. Und mit einer klitzekleinen Verspätung machen wir uns jetzt an die Folge 34 des Fortsetzungsromans SOKRATES. Es wird kafkASK...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Er durfte nur nicht ertrinken. Allerdings war er allem Anschein nach auf Ophelias Hilfe angewiesen. Sie schwamm wieder neben ihm: «Meinst du, du bist auf meine Hilfe angewiesen? Meinst du, ich könnte dich an Land bringen? Ich kenne eine Vulkaninsel. Sie ist groß und der Vulkan in ihrer Mitte ist aktiv. Aber rund um den Berg mit dem Krater ist ein schöner tropischer Urwald, worin auch ein herrlicher See mit einem Wasserfall ist. Du könntest dich dort wie im Paradies fühlen.»
«Hmmm, wie Robinson Crusoe – nur ohne Freitag oder wie Tarzan ohne Jane.» Mit einem Satz schoss Ophelia pfeilschnell durch das Wasser weg von ihm. Und in etwa hundert Meter Entfernung sprang sie einige Meter hoch aus dem Wasser, wirbelte um sich herum und ließ sich krachend wieder ins Meer fallen und wiederholte ihre Sprünge mehrere Male. Er war froh, dass sie es nicht in seiner Nähe tat. Durch das Spritzwasser und die Wellen wäre er bestimmt wieder in die Bredouille geraten. «Was habe ich nur wieder falsch gemacht?» fragte er sich. «Verträgt sie überhaupt keine Ironie? Woher weiß sie überhaupt, wie es auf der Insel aussieht? Vielleicht ist sie einfach eine notorische Lügnerin. Vielleicht hat Hamlet recht. Vielleicht kann man Weibern niemals trauen. Gertrude, diese Schlampe, war womöglich eine Mitwisserin des Mordes an ihrem Ehemann und versteckte sich nur hinter ihrer dämlichen Naivität. Und Ophelia hatte nichts weiter in ihrem Ziegenhirn, als sich brav an alle gesellschaftlichen Normen zu halten und sittsam und brav zu sein. Weiber haben so etwas Konformistisches. Schnell glauben sie an die Gültigkeit irgendwelcher Regeln. Und schnell lassen sie einen Mann fallen, wenn er sie beim Nestbau nach diesen Regeln nicht unterstützt.» Gallige Gedanken stiegen in ihm auf, und er wurde sogar ein bißchen wütend. Ophelia aber schien vergnügt; schwamm und sprang umher, tauchte tief unter ihm durch und schoss irgendwo wieder in die Höhe, ließ sich ins Wasser fallen und erfreute sich an diesem Spiel. Er schwamm in ruhigen Zügen, weil er nicht abkühlen wollte. Auch in diesem Wasser mit einer angenehmen Temperatur um etwa 20°C konnte man nicht ewig schwimmen, ohne abzukühlen.
Etwa zehn bis 15 Meter unter ihm in der Tiefe, kam ein weiterer Schatten auf ihn zu und schoss Torpedo gleich auf ihn zu, rammte ihn aber nicht mit der Spitze, sondern schlug ihm mit der Schwanzflosse ins Gesicht, dass ihm schwarz vor Augen wurde. Er wollte, da seine Nase getroffen wurde, vor Schmerz aufschreien; aber er schluckte eine Menge Salzwasser, das ihm im Hals brannte und seinen Magen in Aufruhr versetzte. Er keuchte, hustete und würgte. Während eine weibliche Stimme aus der Ferne, irgendetwas Beruhigendes zu sagen schien, rief Ophelia empört: «Basti, was machst du denn da? Willst du ihn umbringen?

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Ist für einen Schriftsteller die Sozialkompetenz unerlässlich? Oder sallop formuliert: Kann man kein Schriftsteller werden, wenn man ein asozialer, menschenscheuer Stubenhocker ist?

Ich denke, man kann Schriftsteller ganz ohne soziale Kompetenz sein. Ein wenig verschroben, ein wenig menschenscheu und obendrein ein ganz schlechter Vorleser, was bei Lesungen eigentlich besonders unangenehm ist, aber dennoch gut ankommt, weil das Publikum gar nicht den Inhalt des Buches kennen lernen möchte, sondern einmal diesen Inhalt aus dem Munde des Schriftstellers hören. Das halten die Leute irgendwie für magisch - insbesondere dann, wenn ein großer Verlag das Buch herausgebracht hat.
Der Literaturbetrieb funktioniert nur ganz marginal nach inhaltlichen Gesichtspunkten - verkaufsentscheidend sind andere Faktoren - leider vor allem Werbung und Kritiken in großen Zeitungen. Selbst Literaturwissenschaftler halten sich lieber an einen Kanon als untersuchungswürdig geltender Literatur, als dass sie selbst einen Text zur Literatur "adeln", indem sie sich für ihn entscheiden. Es ist ein kulturelles Dekadenzphänomen - immer weniger zählt die Ästhetik, zählen die Inhalte, Themen, Motive, Phantasie und handwerkliches Geschick des Schreibens. Die Mode, Publicity und ähnliche Faktoren machen Literatur zur Literatur.
In diesem Zusammenhang ist es dann für das Publikum ganz wichtig, die Berühmtheit einmal live erlebt zu haben, ganz egal, wie gut er schreibt oder vorliest und wie wichtig die Inhalte sind. Die ganz Beflissenen stellen natürlich auch die eine oder andere Frage, nicht weil sie die Antwort wirklich interessiert, sondern um einmal sagen zu können: Ich habe mit diesem oder jenem Autor schon einmal persönlich gesprochen.
Aber selbst für gute Literatur ist Sozialkompetenz irrelevant; denn wenn jemand mit Menschen zwar nicht gut umgehen und gut kommunikativ handeln kann, aber umso besser beobachtet, beschreibt und dichtet, wird er doch gute Literatur produzieren können, ohne großartig sozial kompetent zu sein. Aber jemand ist nicht einfach "asozial", wenn er ein menschenscheuer Stubenhocker ist. Ich finde, "asozial" ist eine Eigenschaft, die Menschen beschreibt, die sozial gefährlich und schädlich sind; Individuen und Gesellschaft aktiv Schaden zufügen und nicht einfach nur menschenscheu sind. Waffenhändler, Drogendealer und Aktienhändler, die alten Menschen angeblich sichere Fonds verkaufen und diese um ihre Ersparnisse bringen, sind asozial und dabei durch ihre Überredungskünste sogar durchaus sozial kompetent.

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Wo hast du das USB-Lämpchen her?

Das USB-Lämpchen hatte ich schon einmal bei der Post gesehen. Da sind diese kleinen Shops mit leicht überteuerten Schreibwaren und anderen Kleinigkeiten, die man kaufen kann. Da gab es auch das Lämpchen, kostete aber 10.00 €, und ich war der Meinung, da stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht. Deshalb kaufte ich das Lämpchen nicht. Dann sah ich es nach Monaten bei der Drogeriekette Rossmann für 3.99 €. Und diesen Preis war mir das Lämpchen wert.

Ich bin ein Schläberle, Du bist ein Schläberle, wir alle sind Schläberles!

Ich bin ein Schläberle.
Du bist ein Schläberle.
Er/sie/es ist ein Schläberle.
Wir sind ein Schläberle.
Ihr seid ein Schläberle.
Sie sind ein Schläberle.
So geht die korrekte Konjugation des Verb "sein" - auch mit Schläberle, dessen Plural meines Wissens Schläberleen ist und nicht Schläberles ^^

Ich hab auch eine Jack Wolfskin-Jacke.

Ja, dieses Schicksal teilen wir mit Millionen. Aber was willst du mir damit sagen? Etwa, dass du mein Bild zur Kenntnis genommen hast und genau analysiert? Danke für dein Interesse und deine Mühe.

"Ich weiß, dass ich nichts weiß". Ein berühmtes Zitat von Sokrates, wie du sicherlich weißt. Aber wie meinst du, kam er zu dieser Erkenntnis, dass er nichts weiß?

mysteryofadream’s Profile PhotoDem Januarskind
Es beginnt mit einem Orakelspruch, was Sokrates erst einmal nicht zu deuten weiß, er sei der weiseste unter den Menschen. Er denkt sich, dass dies nicht sein könne, es gebe so viele Menschen, die sehr viel mehr an Weisheit besäßen als er. Was aber sollte dann das Orakel ihm damit sagen? Seine philosophische Tätigkeit, so schildert er, angeklagt, Verführer der Jugend zu sein, vor Gericht in Athen als das Erforschen der tieferen Gründe dieses Orakelspruchs. Er fragt alle möglichen Athener Bürger nach diesem und jenem und muss feststellen, dass sie zu allem wirklich eine Antwort zu wissen glauben, auch dort, wo sie längst ihre Kompetenzen überschritten haben und das sichere Wissen, das sie womöglich auf einem Felde besitzen längst verlassen hat. Sie spekulieren, erfinden, meinen, wo sie zu wissen glauben und müssen sich von Sokrates irgendwann ihre Unwissenheit vor Augen geführt, eingestehen, dass sie zu weit gegangen waren. Genau damit macht sich Sokrates aber keine Freunde. Der Grimm gegen ihn wächst, weil er auch angesehene Bürger der Stadt bloßstellt, was ihm den Prozess einhandelt. Sokrates aber zieht nun daraus den Schluss, dass er der Weiseste unter den Athenern deshalb ist, weil er eben weiß, dass er nichts weiß. Und insofern bewahrheitet sich der Orakelspruch. Aber frei gesprochen wird er deswegen lange nicht.

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Leuchtet deine Tastatur im Dunkeln?

Nein, diese Version des Lenovo Notebooks konnte ich mir nicht leisten. Zu meinem Thinkpad Edge habe ich ein inniges Verhältnis und bin auch sehr zufrieden mit ihm, und durchaus auch bereit, ihm diesen einen kleinen Fehler, dass er keine leuchtende Tastatur hat - im Dunkeln nicht und im Hellen nicht - nachzusehen. Zumal ich nun schickes USB-Lämpchen für 3.99 € gekauft habe, das seine Dienste bestens tut.
Mein Problem ist nicht, dass meine Tastatur nicht leuchtet, sondern sich jemand über diese bemächtigte und eine Frage ganz ohne meinen Willen (ich möchte nicht sagen gegen meinen Willen) beantwortete. Aber das ist ein anderes Kapitel.
Leuchtet deine Tastatur im Dunkeln

Wie kommen die Menschen auf die Idee das so fern es einen Gott gibt er sich für uns interessiert wo das Universum so riesig ist und es doch so viel mehr gibt als ein Volk das alles und jeden tötet?

Da sitzt einer in der Wüste, sieht eine Fata Morgana und denkt sich, das könnte doch Gott gewollt sein; oder sieht in eine Krippe, worin ein Kind liegt und denkt: Aha, sicher Gottes Sohn. Und da schaut man halt auch mal in den Himmel und denkt: Der Mond ist heute rund, er interessiert sich für mich. Oder bekommt im heißen Juli einen Sonnenstich unter dem Sonnenschirm und ist fest davon überzeugt, dass so etwas nur dann passieren kann, wenn sich Gott für einen interessiert. Wie kommt es, dass jemand ein Flugzeug nach Hiroshima fliegt eine Atombombe abwirft und dann die Fotografie der von ihm erzeugten Verwüstung wie eine Postkarte signiert, die er seinen Freunden aus dem Urlaub geschickt haben könnte? Wie kann jemand tagsüber Frauen und junge Mädchen fast Kinder massenhaft vergewaltige, foltern und töten und am Abend seiner Tochter, ihr zärtlich über den Kopf streichelnd ein Märchen vorlesen oder bei den Hausaufgaben helfen?
Mal ganz ehrlich und unter uns: Ich habe nicht die leiseste Ahnung :(

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