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Uri Bülbül

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Warum gibst du dein jetziges Leben nicht auf und lebst einfach in einem selbstgebauten Baumhaus?

simonalein_’s Profile PhotoSimona ⁽⁽⁽i⁾⁾⁾
Mein jetztiges Leben findet zwar nicht auf einem Baumhaus statt, aber es ist so etwas ähnliches. Ich lebe schon ein sehr unkonventionelles und freies Leben und natürlich auch im Bewusstsein, dass dies bei allen Freiheiten und Opfern, die diese Freiheiten auch kosten, immer noch ein Leben im System ist, in einem System, das ich grundweg verabscheue und nicht akzeptiere. Wo es Käfte gibt, die dieses System ändern wollen, können sie mich an ihrer Seite wähnen, sofern das System human verändert wird und nicht in Richtung Faschismus, Totalitarismus, Ausbeutung und Unterdrückung.

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... Liebe” im Sinne der Privatsphäre?

Ja, das ist ein Teil davon. Aber nicht nur im Sinne von Privatsphäre als Raum für geschützte Informationen, die ich nicht rausgeben will, sondern auch als gefühlsbeladene Ebene mit Ängsten, Eifersucht und Sorgen, deretwegen ich mich vielleicht auch schämen kann. Vielleicht sogar oder erst recht und am meisten vor der geliebten Person schämen. Aber das Nachdenken über Liebe geht ja nicht ohne das Nachdenken über eigene persönliche Erfahrungen, das Reflektieren von Prägungen und Moralvorstellungen. Man kann sich auch schnell im Rahmen einer Liebesphraseologie bewegen und Banalitäten von sich geben, die gut und selbstlos klingen, aber nichts von den Schmerzen und der Lust behandeln, die mit der Liebe verbunden sein können - ich betone: das sein können und nicht unbedingt verbunden sein müssen. Vielleicht geht der Begriff der „Privatsphäre“ auch in den der Tabuzonen über. Es gibt auch Sphären, die man am besten an sich selbst nicht wahrnehmen möchte. Natürlich kann und will ich in aller Öffentlichkeit nichts Konkretes preisgeben. Aber ein gewisses Reflektionsbedürfnis ist ja unleugbar vorhanden und Reflektieren sollte nicht ganz privat sein - nicht für einen Philosophen.

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+3 answers in: “Was ist die eine Sache, die du mit niemandem teilen möchtest?”

Na ja, etwas “teilen” lässt mich im Kontext auf etwas “haben” schließen, dies wiederum auf Besitz. Bei der Frage nach der “Sache” gibst du “Liebe” an, womit sie für mich zunächst gegenständlich wird. Ich verstehe das Denken dahinter aber nicht und war mir eben auch keineswegs sicher, ob es von ...

Man kann Erfahrungen, Gefühle, Erlebnisse und schöne Eindrücke miteinander teilen, man kann auch Unsicherheiten teilen und einiges andere mehr auf der Gefühls-, Erfahrungs- und Empfindungsebene - „teilen“ im Zusammenhang mit dem Höchsten („die eine Sache“) verlässt für mich auf jeden Fall die Gegenständlichkeit, die man auch besitzen kann. Und dennoch wird im klassischen Liebesdiskurs, den man Land auf, Land ab antrifft, immer so getan, als wäre es etwas ganz Besonderes und besonders Wichtiges, dass man in der Liebe den anderen Menschen nicht vergegenständlichen und wie einen Besitz behandeln sollte. Aber vielleicht will man auch die Aufmerksamkeit des anderen mit niemandem teilen, man möchte vielleicht mal in den Augenblicken der Begegnung, der Zuneigung und des Zusammenseins als einziger wahrgenommen werden, ohne dass der andere an etwas anderes, an andere Verpflichtungen oder Menschen denkt. Ist dieser Wunsch ein Hinweis darauf, dass man den anderen „besitzen“ möchte wie einen Gegenstand? Ich wollte die Diskussion in diesem Zusammenhang auf einige Aspekte der Liebe lenken, aber mir ist der Zusammenhang zwischen lieben und nicht besitzen und loslassen und nicht festhalten usw. zu banal. Das sind schöne Selbstverständlichkeiten, die eigentlich nichts über Liebe und ihre Komplexität aussagen. Nur weil ich Menschen nicht wie Gegenstände betrachte und ihre Freiheit respektiere, liebe ich nicht. Außerdem ist das Verb „haben“ nicht allein auf das „besitzen“ zu reduzieren. Wenn man Geschwister hat, „besitzt“ diese Menschen auch nicht. Es ist ein Wortspiel, wenn man sagt: „ich habe ein Haus, ein Pferd und einen geliebten Menschen“. Und wenn man das nicht als Wortspiel begreift, hat man längst vor der Liebe nichts von menschlichen Verhältnissen begriffen, denn die Sklaverei ist schon seit einigen Jahrhunderten abgeschafft. Menschen dürfen andere Menschen nicht besitzen und wie Besitz behandeln, was im alten Rom anders war: Sklaven gehörten zum Hausstand wie Haustiere oder Möbel. Aber dass wir im Kontext der Liebe nicht von Sklaverei sprechen müssen, ist für mich selbstverständlich, also geht es mir auch nicht um Eigentums- und Besitzverhältnisse. Du hast doch auch Familie, so viel ich weiß: siehst du denn deine Familie als einen Teil deines Besitzes an?

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+3 answers in: “Was ist die eine Sache, die du mit niemandem teilen möchtest?”

Stimmst du zu, dass nach einem Sturm die Ruhe kommt?

Nein, die Ruhe vor dem Sturm ist eine trügerische Ruhe. Aber ja, ist der Sturm einmal vorüber kehrt Ruhe ein und man kann die Schäden bedauern, bestaunen und zu beseitigen suchen, also kehrt nach dem Sturm keine Ruhe ein. Meine Dialektik wird auch immer heraklitischer ;)

Wer sind deine wahren Freunde?

Alle Freunde sind wahr, sonst wären sie keine Freunde. Die Formulierung «falsche Freunde» lässt sich nicht so umkehren. Die falschen Freunde sind die scheinbaren Freunde, die keine sind. Das Gegenteil von «falschen Freunden» ist folglich «Freunde». Wer genau diese sind, gebe ich hier nicht preis, aber Freunde sind nicht gesellschaftlich strukturell wie Feinde, die in der Ausbeutergesellschaft die Ausbeutungsstrukturen sind und alle Menschen, die diesen Strukturen gut zuträglich sich engagieren. Freunde sind persönliche Individuen. Aber auch diese können in den Strukturen mir gegenüber feindlich handeln.

Wie genau meinst du das? Passen Liebe und Besitz denn zusammen? Oder ggf Liebe und Geiz? Wie ist deine Antwort zu verstehen?

So ungenau ist meine Antwort nicht. Überprüfe deine eigenen Implikationen, deine versteckten Annahmen, was du voraussetzt beim Verstehen meiner Antwort. Wie kommst du überhaupt von meiner Antwort «Meine Liebe» auf Besitz und Geiz?
Ich möchte nur so viel dazu schreiben - erst einmal: Ich habe die Formulierung «die eine Sache» als die wichtigste und oberste Angelegenheit gelesen oder als oberster und wichtigster Sachverhalt und in der Konsequenz «niemand» auch so: alle sollen davon ausgeschlossen sein, in diesem Sinne «mit niemandem teilen». Es ist einzig und allein meine Sache. Und so kam ich spontan auf «meine Liebe». Vielleicht könnte man einwenden, dass doch auch die geliebte Person davon betroffen ist und zumindest mit ihr die Liebe geteilt werden sollte. Ja, vielleicht. Aber da ist noch die Formulierung in der Frage «mit niemandem teilen möchtest». Auf das «möchte» bezogen, möchte ich meine Liebe womöglich nicht einmal mit meiner Liebsten teilen. Wer weiß? Ich weiß selbst nicht, was ich «möchte».

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+3 answers in: “Was ist die eine Sache, die du mit niemandem teilen möchtest?”

Wer sind deine Feinde?

Früher in meinem jugendlichen Leichtsinn hätte ich gesagt: die kapitalistisch strukturierte und auf Ausbeutung aufgebaute Gesellschaft ist der Feind eines jeden Menschen, also auch mein Feind. Und heute in „reifen Jahren“ muss ich zugeben, dass auch der jugendliche Leichtsinn Wahrheit aussprechen kann.

Warum treffen Menschen manchmal die falsche Entscheidung und leiden dann darunter? Ist es nicht möglich, sich ernsthaft gedanken zu machen und dann nichts dummes zu tun?

Niemand trifft mit Absicht die falschen Entscheidungen. Aber genauso kann niemand in die Zukunft sehen und schon von vornherein wissen, dass eine Entscheidung sich bald als falsch herausstellen wird. Zudem sind aber auch "falsch" und "richtig" manchmal relativ. Es kommt darauf an, wie man manche Entscheidungen später im neuen Licht interpretiert. Aber du hast ja noch den Leidensaspekt erwähnt. Man muss Entscheidungen revidieren und neue Wege einschlagen, wenn man unter ihnen oder den Folgeumständen zu leiden beginnt. Das hat allerdings nichts mit der "Ernsthaftigkeit" der Gedanken zu tun, die man sich vorher gemacht hat. Man kann so ernsthaft denken, wie man will, Fehler wird man nicht vermeiden können. Etwas Dummes macht man halt, egal, wie ernsthaft man vorher gedacht hat. Wichtig ist, wie man mit den Folgen umgeht. Nicht einfach die Entscheidung bejammern und an der Situation leiden, sondern sie zu ändern, halte ich für den richtigen Weg. Das Leiden ist dabei ein Maß für richtig oder falsch, aber ich beobachte auch, dass manche sich hinter dem Leiden masochistisch verstecken, um nichts ändern zu müssen, weil der Schmerz, den sie erfahren würden, dass sie zu doof und mutlos sind, etwas zu ändern, ihnen noch mehr Schmerzen und Leiden zufügen würde. Da leidet man lieber, weil ja alle an irgendwas leiden - ist auch eine Lebensphilosophie ;)

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Hältst du dich für einen glücklichen Menschen?

Glück ist relativ und man muss wahrscheinlich Relationen sehen zu anderen Menschen und Schicksalen, zu Lebensweisen und Lebensbedingungen und zugleich muss man auch die eigenen Empfindungen und Gefühle in Betracht ziehen, wenn man diese Frage beantworten will.
Ich lebe in einem der reichsten Länder der Welt, habe Wohnung und Essen, Wärme und Strom, Internet und fließendes Wasser, habe mein eigenes Lebensideal radikal zu verwirklichen versucht, was mich teilweise in die Bredouille bringt und teilweise sehr erfüllt. Ich bin gesund und habe keine körperlichen Gebrechen. Das sind Dinge, die mich sicherlich zu einem glücklichen Menschen machen und umso größer ist das Glück, wenn man sich dessen bewusst ist und auch bewusst sein sollte, dass nichts im Leben selbstverständlich ist und für alle und immer gilt. Da gibt es Schicksalsschläge, die schlagartig alles verändern können.
Aber Glück ist ebenso nach oben offen wie relativ: das Streben danach findet keine absolute Erfüllung. Immer kann man nach weiteren Glücksmomenten streben und um glücklich zu sein von Situationen und Zielen träumen oder diese anstreben. Und umgekehrt denkt man im Extremfall, solange ich dies nicht erreicht habe, bin ich unglücklich. Wenn man in eine solche Spirale kommt, kann man schnell unglücklich werden. Und es ist leichter als gesagt, dass man diese Spirale vermeiden kann.
Ich bin ein glücklicher Mensch, weil ich darüber nachdenken kann, aber ich bin unglücklich, weil ich mich genau in einer solchen Situation befinde, dass die Sehnsucht mich verbrennt und unglücklich macht. Das zu erkennen wieder ist ein Glücksfall, oder?

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Wie geht’s dir?

Warum kann man so persönliche Fragen mit so etwas Unpersönlichem, wie diese Art der Fragestellung ist, verbinden? Eine ganz einfache Frage - scheinbar: «Wie geht's dir?» Und sie trifft mich. Härter als sie sollte. Aber ich bin ganz ehrlich, sie trifft mich. Sie zeigt, dass Menschen oder Maschinen, wer weiß das schon, wer diese Fragen nun wirklich stellt, Persönliches so absolut unpersönlich in die Welt schleudern können. Ich wäre froh, wenn mir jemand ganz persönlich diese Frage stellen und für die lange Antwort sich Zeit nehmen würde. Aber statt dessen kommt diese Frage anonym, ich weiß gar nicht, ob irgendjemand ein wirkliches Interesse an meinem Befinden hat. Die Frage wurde nicht personalisiert: Wie geht's dir, Uri? Sie könnte allen möglichen Leuten gestellt worden sein. Und sie bleibt anonym: wer möchte es wissen? Wen interessiert es, wenn es denn überhaupt jemanden interessiert, wie es mir geht? Es gibt tatsächlich Personen, denen ich gerne ins Gesicht und auf den Kopf zusagen würde: Es geht dich nichts an! Anderen wiederum würde ich gerne mein Herz ausschütten.
Aber, heute tat ich es schon. Heute habe ich mein übervolles Herz einwenig erleichtert in einem Gespräch am Telefon. Das muss reichen!
Außerdem gibt es ja noch den wunderbaren Chat mit meiner Liebsten, der Einzigartigen, der Wundervollen! Das ist mehr als ich mir je zu wünschen gehofft habe.

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Nach einer fast dreiwöchigen Pause wird es höchste Zeit für das flotte Voranschreiten der SOKRATES-Gechichte; es gibt noch einiges aus Casablanca zu erzählen, bevor es mit Nadia und Basti in den Hattinger Wald geht. SOKRATES Folge 357:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Die Sinnlosigkeit würde wie Pech und Schwefel seine ganze Seele bald ergreifen, wie Teer an ihm kleben und nicht mehr von ihm abgehen, bis er daran allmählich verreckte. Im Grunde war er einsam, isoliert und vollkommen ungefährlich; aber da bricht Ross ihm die Nase und schubst ihn damit auf das Spielfeld. Und nun musste man auf ihn Acht geben. Adonis war sich nicht sicher, wer dies machen konnte. Sollte man in dieser Hinsicht Philomena trauen und ihr die Aufgabe übertragen? Als Flugbegleiterin und Gegenspielerin zu ihm höchst persönlich hatte sie sich gut geschlagen. Marcellus Adonis Narrat hätte gerne gewusst, wo sie im Moment steckte, aber der Militärattaché in Marokko hatte kurzfristig ihre Spur verwischt. «Philomena wird wieder auftauchen, sie kann mir nicht entgehen», sprach er selbstbewusst zu sich selbst und hatte tatsächlich auch die richtige Ahnung, da er sie in Casablanca abgesetzt hatte, wäre doch Rick's Café der nächstliegende Ort, wo sie zu finden sein könnte. Adonis grinste verschmitzt, während Luisa noch immer versonnen und in Tränen auf dem Display ihre reglose Schwester betrachtete. Sowohl in Luisas Mimik als auch in Rick's Café kam Bewegung ins Spiel. Doktor Theresa Wagner tauchte auf der Station in Johanna Matzgers Zimmer auf, sie kontrollierte die Werte, betrachtete kurz die Patientin ncht ohne Anteilnahme an ihrem Schicksal, wie es Luisa aus der Ferne schien und verschwand dann wieder aus dem Videobild und Zimmer. Luisa war durch diese Beobachtung tatsächlich etwas beruhigt. Ihrer Schwester schien es aus ärztlicher Sicht nicht schlecht zu gehen. Sie wollte sich die nächsten Tage ablenken und immer wieder nach Johanna über Video sehen und wenn sie aus dem Koma erwachte, wollte sie wieder schnell zurück fliegen. Bis dahin fühlte sie sich bei Adonis geborgen und sicher.
In Rick's Café erblickte Alice zuerst die beiden Piloten, die hereinkamen und sich orientierend und neugierig umsahen. «Tatsächlich», entfuhr es ihr spontan, «da kommen die beiden Vögel!» Und sie konnte eine gewisse Aufregung nicht ganz verleugnen. Was würde nun geschehen? Was konnten sie und Philomena von ihnen erfahren? Alice hatte die Vermutung, dass sie selbst mehr wussten, als die beiden kurzfristig suspendierten Piloten. Philomena bewahrte gänzlich die Ruhe, auch wenn ein Schmunzeln über ihr Gesicht huschte. Sie wirkte ruhig und zufrieden und schien sich auf die bevorstehende Begegnung und die Gespräche mit den beiden Herren zu freuen. War dies das Salz ihrer Mission? Philomena tat so, als hätte sie die beiden nicht bemerkt. Sie ließ die Herren auf sich aufmerksam werden, was nur einige Sekunden dauerte. Und es entging weder ihr noch Alice, dass die beiden nicht zögerten, auf sie zuzukommen. Alice vermutete, dass Philomena nun so tun würde, als bemerkte sie die beiden jetzt erst. Aber ihre Philomena war auch immer für eine Überraschung gut. Gelassen und entspannt betrachtete sie die beiden Männer und begrüßte sie mit strahlenden und freundlichen Augen.

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ich will nicht, dass du von Ask abreist. :c

Das ist wirklich furchtbar lieb, Basti. Nein, ich werde nicht von ask abreisen. Leider ist in letzter Zeit der SOKRATES-Roman etwas zu kurz gekommen. Auch das wird sich in den nächsten Tagen wieder ändern und die Folgen werden wieder in kürzeren Abständen erscheinen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass meine Metamorphose abgeschlossen ist; ich fange an, mich wohl zu fühlen, bin verändert und doch noch der Uri, den ich an mir kenne und langsam wieder schätze. Es kann weitergehen.

Frage zur Selbsteinschätzung: Wie viel Verantwortungsbewusstsein besitzt du?

Ich wurde schon von früher Kindheit an auf Verantwortung getrimmt und muss mein Verantwortungsbewusstsein als einen Teil meiner Persönlichkeit akzeptieren, weiß gar nicht, ob ich damit glücklich oder unglücklich sein soll, aber ablegen kann ich es ohnehin nicht. Aber mein Verantwortungsbewusstsein hat durchaus etwas Pragmatisches, ich fühle mich nicht für alles in der Welt verantwortlich, aber stehe gerne zu meinen eigenen Taten und Entscheidungen, zu meinem Wort und zu meinen Versprechen. Auch für meinen künstlerischen, philosophischen wie literarischen Freiheitsdrang trage ich gerne selbst die Verantwortung. Mein Leben zu leben, ist nicht einfach, aber mein Verantwortungsbewusstsein lässt es mich umso mehr genießen. Und umso erstaunter bin ich über die bodenlose Dummheit des einen oder anderen Menschen um mich und denke, wer sich so verhält, kann unmöglich in der Lage sein, selbst Verantwortung für sich und sein eigenes Leben zu übernehmen, denn er weiß nicht, was er tut. Mit so einem möchte ich besser nicht tauschen.

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Was ist für dich Poesie?

Poesie ist für mich die schöpferische, kreative Kraft, mit der wir Dinge auf eine besondere Art zur Sprache bringen können. Die Poesie eröffnet den ausgedrückten Dingen mehrere Dimensionen, erschafft Querverbindungen, Assoziationen und Mehrdeutigkeiten. Sie ist vielschichtig und multidimensional und spricht das sprachlich ästhetische Empfinden auf eine besondere Weise an.

Was ist machbar, gegen den erstarkenden Rechts- e xtremismus in Deutschland?

DerApfeltyp’s Profile PhotoRuu
Der Rechtsextremismus, wie der Faschismus bürgerlich verharmlosend genannt wird, hat eine lange Tradition und mehr oder minder gut funktionierende gewachsene und alte Strukturen. Es zeugt von einer deutlichen Verkenntnis der Situation, wenn man von "erstarken" redet, als wäre der Faschismus in Deutschland je von der Bildfläche verschwunden. Das Problem dieser Demokratie war, dass die alten Nazis beim Aufbau der Republik sich selbst wieder gut abgesichert haben. Nicht nur die Juristen, sondern auch die Wirtschaftsmächtigen wie etwa Friedrich Flick (Verdiener an der Stahl- und Rüstungsindustrie). Unter einem etwas demokratischen Deckmantel blieb der Ungeist bestehen und konnte seine Existenz fortführen, um nun, wo die Begrenzungen und Beschränkungen diesbezüglich international fallen, wieder offen zutage zu treten.Bei Gegenmaßnahmen bin ich erstmal für eine klare Analyse - die Geschichte der BRD bis einschließlich der Wiedervereinigung und welche Rolle die autoritären Strukturen aus der DDR für eine Rolle spielen. Es gibt eine lange Tradition nicht nur des Faschismus, sondern auch der Faschismusforschung, auf deren Ergebnisse und Erkenntnisse zurückgegriffen werden könnte. Letztens las ich, dass die AfD durch den Verfassungsschutz beobachtet werden soll. Nun ja, da verlässt man sich etwas auf Stasi-Methoden, meine ich. Besser ist Aufklärung und das Dagegenhalten von demokratischen und humanistischen Werten. Aber Aufklärung bedeutet auch, die Bezüge offenzulegen zwischen Wirtschaft und Politik, Justiz und Polizeiapparat, die systematische Verharmlosung rechter Straftaten bis hin zur Thematisierung der sogenannten NSU-Vertuschungen und Verstrickungen. Aufklärung würde plötzlich auch erhellen, wie sehr der Staatsapparat selbst braun infiltriert ist.

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Welche Erfahrungen hast du mit Verrat gemacht?

Ich selbst fühlte mich nicht verraten und verkauft bisher. Ich sehe aber immer wieder, wie Menschen sich selbst verraten, ihren auf den Lippen getragenen Idealen untreu werden und dadurch vieles im Leben zu einer hohlen Phrase degeneriert.
Mit politischem und ideellem Verrat habe ich mich auch in meinem Buch «Der Auftrag» auseinander zu setzen versucht. Verrat hat für mich sehr viel mit einem Spiel der Stimmen zu tun. Stimmen, die einem dies und jenes einflüstern, die Macht über einen gewinnen wollen und einen zur einen oder anderen Handlung treiben, die wiederum von jemandem als Verrat empfunden werden wird.
In der Anatomie des Verrats finde ich interessant, dass die Verräter meistens sich selbst verraten fühlen und sich daher im Recht wänen, den Verrat zu begehen.
Die Kehrseite von Verrat könnte Treue sein, mir aber ist Freundschaft wichtiger als Treue, denn Freundschaft stellt die tiefere Verbindung her und schließt treue mit ein.
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Der zweite Absatz trifft es. Ich scheue den Zwang. Oder den Anspruch. War dies nun aber ein interessiertes "ja"? Dann bitte bei meinem Fragenprofil vorbeischauen. Von selbst nehme ich nicht auf ;)

Ja, der Anspruch an sich selbst formuliert und prägt einen gewissen Zwang, der einen sehr verkrampft schreiben lässt. Trotz all meiner jahrelangen Schreiberfahrung passierte mir das vor drei Jahren bei einem Essay auch, den ich unbedingt schreiben zu müssen glaubte und der furchtbar geworden ist.
Natürlich schaue ich auf Dein Profil und komme doch so zu meinem Urteil über dein Schreiben. Das ist wirklich gute Poesie dort und immer inhaltlich gehaltvoll. Was meinst du nur mit «Von selbst nehme ich nicht auf ;)»? Wenn du an einem Buch interessiert bist, dann können wir die Textauswahl zusammen treffen; ich habe lediglich die Rolle eines Lektors und Verlegers. Wir veröffentlicheb bei BoD und du bist über die Verkaufszahlen informiert und am Erfolg immer finanziell beteiligt - ich schlage vor 60 du 40 ich, okay?

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+1 answer in: “Wenn ich dich auf Fragen_Sphaere verweisen dürfte? Sofern du magst, sende ich dir auch ein paar vergangene Fragen zu. Ob sie dir nicht allzu stumpfsinnig sind, zeigt sich ja dann ;)”

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