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Uri Bülbül

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Ja, bitte. Der würde dir stehen.

Leonardo Battisti - ich sitze gerade auf ask.fm in der Gosse der Straßenphilosophie wie einst Diogenes von Sinope in seinem Fass. Die Großen des Landes kommen nicht zu mir, so dass ich ihnen sagen könnte, geht mir doch bitte aus der Sonne. Nein, ich bin ein philosophischer Streetworker, während sich andere weitaus populärer als ich als Stricher auf Buchmessen und im Fernsehen verdingen und gedankenlos kapitalistische Ethik propagieren, habe ich einen klugen Brechdurchfall, kann mir kaum noch was verkneifen und äußere mich, wie es halt kommt. Und was kommt? Eine Namensänderung. Aber warum Leonardo Battisti und nicht Illeonora Spasstitti? Das ist die philosophische Frage, die ich mir stelle, während irgendwelche Typen in der Vergangenheit so etwas Belangloses fragten wie: Warum ist etwas und nicht vielmehr nichts?
Ich finde es jedenfalls sehr rührend, wie du dich um meine Ästhetik sorgst und für mich den Namen suchst, der mir stehen könnte, wie ein Hut.
Nun ja, wenn einem sonst nichts steht, begnügt man sich irgendwann auch mal mit einem alten Hut.

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"Momente zu Notizen machen tut ihnen Gewalt an." Versuchst du, besondere Momente in Fotos (oder anderen Medien) festzuhalten? Warum, warum nicht?

weisseskaninchen’s Profile PhotoWeises Kaninchen
Wirklich besondere Momente kommen auf eine besondere Weise und beeindrucken so tief, dass sie ihre Spuren in den Weiter der unerforschten Assoziationsfelder der grauen Zellen hinterlassen. Sie werden immer wieder lebendig durch Gerüche, Farben, Klänge, Licht, plötzlich aktiviert ergreifen sie einen. Alles andere ist inszeniert, Theater, Kunst, Symbol, Mode. Dazu kann man sich eine Menge Notizen machen, das alles kann man festhalten. Gewalt hat man den Momenten, ja dem Leben angetan, indem man sich auf wohldurchdachten und geordneten Bahnen bewegte. Es gibt aber Fotos oder Gegenstände aus der Vergangenheit, die wie Gerüche fungieren und Assoziationen wecken, aus dem Grau in Grau des Hirns etwas herauskitzeln, womit man nicht gerechnet hat. Welche Notiz das aber sein wird, kann man vonvornherein gar nicht wissen.

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Worte zum Sonntag: Ich nutze heut wieder einmal die Gelegenheit all den Menschen denen ich folge ein Stück Liebe zu senden, ich freue mich über jede eurer Antworten, bleibt wissbegierig und energetisch und solltet ihr es gerade nicht sein, ladet euch auf, nutzt Ruhephasen, lG Känguhru

DerApfeltyp’s Profile PhotoRuu
Die unschlagbar praktischen Lebensweisheiten des Doktor Käng. Eine Mischung aus Chemo- und Psychotherapie gegen das bösartige Rumoren auf der Großhirnrinde begleitet von Gewitterstürmen und neuroleptischen Anfällen. Aber damit nicht genug: die Metaphysik in der Gestalt einer sprechenden kirchlichen Autorität am Wochenende darf nicht fehlen. Auch die hohe Kunst der Stochastik kommt in der Frage innerhalb von 300 Zeichen zum Zuge: "wieder einmal eine Gelegenheit". Oh Herr, wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass diese Worte auf uns herniederführen? Oder heißt es "herniederfuhren"? Bei einem Wort zum Sonntag muss doch so etwas auf jeden Fall bedacht werden!
Was mich ein wenig an die Theke erinnert hat, hinter der eine dicke Fleischfachverkäuferin schwitzend fragt: "Am Stück oder in Scheiben?" lässt mich zugleich sehr wundern: Ich wusste nämlich gar nicht, dass man "ein Stück Liebe" senden kann. Ich hätte bitte gern zwei mittelgroße Stücke, nein nicht zu dick. Zwei Finger breit, danke, das ist sehr gut. Und schön abgehangen muss sie sein - die Liebe und dann aber auf jeden Fall am Stück und nicht in Scheiben geschnitten.
Ich ziehe jetzt mal den Stecker und überprüfe noch einmal den Ladezustand meiner Energetik. Warum bin ich eigentlich nicht ein Solarmobil geworden? Herr Doktor Käng, können Sie mir weiterhelfen?

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Würdest du mir bitte alles beschreiben, was du unmittelbar mit deinen Sinnen zum Zeitpunkt, an dem du diese Frage beantworten möchtest (oder ggf. liest), wahrnimmst? Gemeint sind vor allen Dingen die Sinne Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten - du kannst das Spektrum aber auf Wunsch erweitern.

Sitze gerade auf dem Klo.

Welches Wissen macht dich einsam?

DerApfeltyp’s Profile PhotoRuu
Ein Wissen, das man nicht mit anderen teilt, ist keines. Deshalb ist es ein Paradoxon, zu sagen, dass irgendein Wissen einsam macht. Denn die Frage ist: Woher weiß man, dass man etwas weiß, wenn nichts und niemand es einem bestätigt? Wissen ist ein soziales Konstrukt. Einsame Menschen sind nicht zuletzt deshalb verzweifelt, weil sie nicht das Gefühl haben, über sicheres Wissen zu verfügen und verfügen zu können.

Ein Freund schreibt mir, ich sei für ihn unsterblich geworden. Wow, schade nur, dass es nicht durch SOKRATES war. Aber das ist kein Grund, die Folge 234 zurückzuhalten. Schluss mit dem schönen Waldspaziergang!

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
«Vielleicht haben wir hier noch etwas zu erledigen – eine Aufgabe. Vielleicht müssen wir jemanden retten oder noch jemandem begegnen», spekulierte Basti. «Ich will auch bitte, dass in der Geschichte eine große bunte Libelle namens Lilli vorkommt und die so groß ist, dass man sich auf die drauf setzen und durch die Luft fliegen kann auf ihr, bitte. :3» «Mit wem redest du da?» fragte Lara erstaunt. Eine bunte Riesenlibelle – das hätte ihr gerade noch gefehlt. Aber sie wollte positiv denken: «Ja, eine bunte Riesenlibelle, die uns beide mitnehmen könnte auf ihrem Rücken und wir könnten dann nach Hause fliegen.» In diesem Moment rannte Rudi ein paar Meter weiter und Basti beeilte sich, ihm zu folgen, ohne Lara zu antworten. Sie beschleunigte ebenfalls ihren Schritt, während ein Geier über ihr einen Schrei ausstieß. Keuchend hatte sie Basti eingeholt. Mit Atempausen fragte sie ihn: «Ist es denn wichtig, dass die Libelle Lilli heißt? Ist es denn nicht ganz egal, wie sie heißt? Könnte sie nicht zum Beispiel auch Heli heißen?» Basti sah sie verständnislos an: «Wieso Heli?» Erschöpft vom Laufen und Reden ließ sich Lara auf ihren Hintern fallen. Rudi, der das bemerkte, drehte sich sofort um und kam angerannt. Basti hatte weder Zeit zu begreifen noch zu reagieren. Aus dem Gebüsch schlängelte sich eine Lanzenotter unmittelbar an Lara, richtete sich vor ihrem Gesicht plötzlich auf, dass sie vor Schreck und zugleich vor Schmerz einen Schrei ausstieß, um dann reglos nach hinten zu fallen. Die Otter hatte ihr in den Hals gebissen, noch bevor Rudi es verhindern konnte. Basti begriff die Situation jetzt erst, befand sich aber in einer Schockstarre und hätte ohnehin nicht gewusst, wie er nun Lara hätte helfen können.
Hoffmann gab seine Anweisungen durch das Telefon. Oberländer nahm sie zwar gehorsam entgegen, war aber auch selbst noch in Quatschlaune, was dem Hauptkommissar gar nicht gefiel. «Chef, hier war eine Ärztin, eine Theresa Wagner. Sie wollte Ross sprechen. Ich habe ihre Personalien aufgenommen und sie dann abgewimmelt. Ross ist bis jetzt nicht zum Dienst erschienen und auch nicht zu Hause oder über Handy erreichbar.» Hoffmann schnaubte am Rande seiner Geduld: «Ist gut, Oberländer. Ich bin nicht allein im Auto und die Botschaft ist nun angekommen!» «Nicht allein im Auto?» kam ein dümmliches Echo. Hoffmann drückte seinen Begriffsstutzigen Gehilfen weg. Bald erreichten sie, ohne viel miteinander geredet zu haben, die Abbiegung im Wald Richtung Villa. Betti fiel auf, dass der Kommissar nicht suchen musste und den Weg gut zu kennen schien. «Haben Sie häufiger mit @DoctorParranoia zu tun?» fragte sie. Er überlegte kurz, wer das sein sollte, dann schien er zu begreifen «Ah, der Leiter des Sanatoriums! Nein, ich kenne ihn nicht. Das ist niemand, der auf unteren Ebenen verkehrt, wie ich gehört habe. Soll aber auch demnächst abgelöst werden, wenn die Gerüchte stimmen.» Er fuhr gemütlich den Waldweg entlang und sah sich dabei aufmerksam die Gegend an.

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"Die billigsten Frauen, sind die für die man bezahlt" - Was hältst du von der Aussage?

sopzock’s Profile PhotoSam
Ich suchte nach Worten, um den Gedanken zu deiner Frage auszuformulieren. Ich war mit der Suche noch nicht fertig und auch nicht die ganze Zeit kontinuierlich damit beschäftigt. Und nun habe ich eine Antwort gelesen, die den Gedanken, den auch ich hatte, völlig unabhängig von mir in Worte kleidet, die ich nicht besser hätte wählen können: http://ask.fm/derherbstinmir/answers/139790849894
Wenn du im Kapitalismus funktionierst, kaufst du andere oder verkaufst dich. Die Moral dazu ist nur ein Singsang, um alles zu kaschieren und die Menschen zu blenden. Und die, die sich besonders gut und erhaben fühlen, sind die miesesten.

Hoffmann " grinste " NIE ! Herr Bülbül. Er war ab 1961 Armeegeneral der NVA und ein sehr ernster und gefürchteter Mann.

Julius Hoffmann hat in der Backstory des SOKRATES-Romans noch keine Biographie, aber es gibt schon eine "aktuelle" Geschichte zu ihm in der Romanhandlung, weshalb er von einem Kollegen in der Folge 229 http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answers/139741746617 "Frauenversteher" genannt wird. Aber das wird viel später Thema, wenn die "Geständige" Vanessa Moulin ihren Auftritt hat.
Ich will nicht zu viel diesbezüglich verraten. Lassen Sie sich lieber überraschen. Was sein Alter anbelangt, kommt es, glaube ich, nicht hin, wenn er 1961 etwa 50 Jahre als ist und 2016 noch immer als Hauptkommissar im Dienst ;)
Die Rentenreformen der Bundesregierung sind in dieser Weise noch nicht durchgesetzt. Warten wir doch die nächste Legislaturperiode ab.
Aber ich denke, 1989 könnte doch der Herr Hauptkommissar ein aufstrebender Jungbulle bei der Volkspolizei gewesen sein. Außerdem denke ich, dass Menschen, die nach innen Lächeln nach außen steinhart wirken können. Aber mir ist Julius Hoffmann gar nicht unsympathisch.
Apropos nicht unsympathisch: ich fand Ihr Grafen-Bild mit Zylinder nicht unsympathisch, vielleicht noch ein entsprechender Spazierstock mit einem versteckten Schwert und Silberknauf und Sie hätten einen würdigen Erscheinungsstil, um Ihre Rolle in Sokrates zu bekleiden, was Sie selbstverständlich nicht ins Lächerliche führen wird. Ich bin ein Autor von Ehre und Benehmen.
Selbst im Wortgefecht eines Disputes geht es nicht unter die Gürtellinie, Herr Graf, auch wenn Sie mich eher in der Nähe der Schmierenkomödie sehen.

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Schreibe hier deine persönlichen Achillesverse nieder. Dinge wie Länge und Versmaß sind dir überlassen.

Existenzform’s Profile PhotoWacknesskompensierer
Achil, du großer Läufer,
wünschte, du wärst ein Säufer,
hoffnungslos trunken vor Weinseligkeit
schwankend, taumelnd
nimmermehr der Schnellste weit und breit :)
Deine Ferse ist verwundbar
das finde ich wunderbar
doch wärst du einmal trunken
wären wir zwei gleiche Halunken.

Eine Ärztin und ihre Hündin, zwei verirrte Jugendliche nicht mal auf einem Drogentrip, eine zutiefst besorgte Mutter, ein womöglich guter Cop: SOKRATES Folge 233:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Beinahe hätte sie weiter gesprochen und ihm eine Antwort in den Mund gelegt. Aber sie konnte sich im letzten Moment noch beherrschen. Er hätte sich über eine solche Möglichkeit gefreut und lauerte schier darauf. Diese aber ergab sich nun also nicht. Er musste sich selbst etwas einfallen lassen, ihm fiel aber nichts anderes ein als die Flucht in die Amtsautorität: «Ich stelle hier die Fragen!» Theresa konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. «Ja, sie großer oberwichtiger Polizist! Natürlich! Wo ist denn nun Ihr Kommissar Ross? Und wie war noch mal Ihr Name? Reiter?» Oberländer ging nicht darauf ein und blieb einfach dabei, die Contenance zu wahren. Theresa provozierte noch ein bißchen: «Ross und Reiter – ein tolles Polizeigespann!» Dann gab sie es auf und schwieg einfach. «Wann haben Sie Hauptkommissar Ross zuletzt gesehen?» kam die Frage des Kriminalassistenten in sachlichem Ton. «Gestern Abend auf der Intensivstation, wo ich als diensthabende Ärztin zugegen war!» Ihr Gegenüber ließ sich durch diese verschraubte Formulierung nicht aus der Ruhe bringen – ein Phlegmatiker eben, dachte Theresa. «Und warum möchten Sie ihn jetzt sprechen?» «Am besten ich kläre das mit ihm selbst. Sagen Sie ihm einfach, dass ich da war. Dann kann er sich ja bei mir melden.» Entschlossen stand sie auf. Er machte keine Anstalten, sie zurück zu halten. Sie würde diesen unter den überflüssigen Hausbesuchen einer Notärztin abhaken. Er klingelte. Und kurz darauf erschienen zwei Bereitschaftspolizistinnen und begleiteten sie wortlos aus dem Präsidium. Aria freute sich über das schnelle Wiedersehen. Und gerade als Theresa in ihrem Bett langsam einschlummerte, brachte Aria schnell das Kissen in eine andere Ecke des Zimmers und sprang auf das Bett zu Theresa.
Sie schlugen sich durch Springgras, Farn, Efeu, diverse Rankpflanzen, die von den Bäumen herabhingen, die sie völlig zugewuchert hatten. Die Luft war drückend schwül, Lara und Basti völlig verschwitzt und Lara außer Atem. Sie hasste körperliche Anstrengung. Über ihnen kreisten Geier. Wo waren sie nur gelandet? Eines war nun völlig klar: das war alles andere als ein gewöhnlicher Waldspaziergang mit einer Übernachtung bei einer netten, neu gewonnenen Freundin. Rudi legte ab und an kurze Fresspausen ein, beschnüffelte wild und gierig den Boden, fand irgendwelche Insekten, die er genüsslich verschlang. «Ich glaube nicht, dass Rudi uns aus dem Wald führen will», keuchte Lara. «Aber es geht nach oben, wir müssen einen Berg hochsteigen. Wir sind ja auch von oben herunter in ein Tal gestiegen.» «Ja, aber vielleicht hätten wir besser wieder diese verschraubte Brücke suchen sollen, statt einfach irgendwo einen Hang hochzuklettern.» «Sollen wir umdrehen und ohne Rudi unseren Weg suchen?» überraschte Basti Lara mit der Frage. Er klang sehr ernst und besorgt und keineswegs war das eine rhetorische Frage. Lara war sich nicht sicher, was sie ihm vorschlagen sollte. «Wir haben uns verirrt», sagte sie resigniert.

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Wer von Euch hat schon mal ein echtes Ufo gesehn,......Wann und WO ? Mit Bild wäre angenehm. ( Aber denkt NICHT ! daß ihr mich hier verarschen könnt . )

Mit solchen Fragen fragt und schreibt sich der verehrte Graf in den SOKRATES-Roman sein Aufstieg zum Romanhelden ist schier unaufhaltsam. Ebenso unaufhaltsam wie die nächste Folge, die gleich auf meinem Profil erscheinen wird.
Ansonsten gilt: Ich bin ein Star Trek Zuschauer und habe schon eine Menge UFOS gesehen. Und dann gibt es aus meiner 2. Heimat noch dies:
https://youtu.be/8oK-Vr24LL0Klugdiarrhoe’s Video 139775359161 8oK-Vr24LL0Klugdiarrhoe’s Video 139775359161 8oK-Vr24LL0
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Trotz aller Differenzen schätze ich es immer noch, wenn du zurückschlägst. Unter welchen Umständen verzichtest du auf Bescheidenheit?

Es mir eine Freude und Ehre zugleich, den alten Freund @PuppenspielerDerNoble mit einer Frage auf meinem Profil wiederzusehen.
Bekomme doch glatt Lust, den protokollierten Chatverlauf auszupacken und genau zu analysieren, ob und wie ich ihn im Disput beleidigt habe ;)
Es geht mir nicht um Bescheidenheit, sondern um Achtsamkeit anderen Menschen gegenüber; manchmal aber verlangt diese Achtsamkeit, dass man die eigenen Grenzen signalisiert, die von anderen nicht übertreten werden sollten, wenn sie nicht in Konflikt geraten wollen. Schließlich ist meine Lebensphilosophie Schaden zu minimieren und Freude und Lust zu maximieren. Allein diese Lebensphilosophie ist recht unbescheiden, möchte ich meinen.
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Wie verhältst du dich gegenüber Menschen, die du nicht magst?

Abweisend, distanziert, zurückhaltend. Am besten ignoriere ich diese und gehe ihnen aus dem Weg; kommt es zur Konfrontation scheue ich weder Wortgefechte noch Handgemenge.
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Hat du dich schon einmal von jemandem distanziert? Warum?

Offizielle Distanzierungen gab es von meiner Wenigkeit. Ich selbst habe mich von Menschen einfach druch meine Abkehr von ihnen distanziert, ohne es irgendwo groß kundzutun. Ich würde mich immer von Menschen distanzieren, die mir nicht gut tun. Aber nur indem ich mich von ihnen fernhalte und nicht, indem ich dies an die große Glocke hänge.

Hättest du lieber Sex mit drei Frauen oder die Chance dich mit Aristoteles zu unterhalten?

sopzock’s Profile PhotoSam
Das ist die entlarvendste Frage, die ich je gestellt bekommen habe und nicht nur auf ask^^ Ich bin Lebensphilosoph, habe von Aristoteles dies und das gelesen, kenne sowohl die Metaphysik als auch seine nikomachische Ethik. Und wenn nun Wunder in meinem Leben geschehen sollen, dann doch bitte Sex mit drei Frauen *-*
Wenn ich aber die Wahl hätte zwischen Sex mit drei Frauen und einer großen Liebe mit einer Frau, würde ich die Liebe vorziehen. In allen Fällen genügt mir die Aristoteles-Lektüre, brauche kein gespräch mit ihm.
Habe ich denn eine Wahl?

Ich habe dem nichts hinzu zu fügen.

Komm, dann lass mich noch etwas hinzufügen, mein Lieber :)
Ich nehme nicht oft und nicht gerne die philosophische Hintertreppe. Will sagen: Ich argumentiere nicht gern mit dem Leben der Philosophen gegen das, was sie geschrieben und gedacht haben. Denn es kann ja sein, dass sie Richtiges und Wichtiges denken, auch wenn sie Falsches leben. Das eine setzt das andere für mich nicht außer Kraft.
Im Falle Descartes bin ich in dieser Hinsicht gespalten, denn ich bin mir überhaupt nicht sicher, ob er je als "Philosoph" im traditionellen Sinne ernst genommen werden wollte und ob er es überhaupt selbst ernst nehmen konnte. Womöglich hat er sich gänzlich der Mathematik und den damals so interessanten modernen Wissenschaften hingegeben und wollte einfach nur in Ruhe seine Forschung und seine Wissenschaft betreiben, fand aber diese Ruhe nicht, weil die traditionelle Philosophie in der Gestalt der katholischen Kirche und Inquisition ihn nicht in Ruhe ließ. Also schrieb er, was er zum Kotzen fand, u.a. eine LASST-MICH-IN-RUHE-Schrift: die MEDITATIONEN ÜBER DIE ERSTE PHILOSOPHIE. Gemeint ist die Metaphysik, die ihn nervte und gängelte. Hier und da schimmert in den Meditationen der Mathematiker wie durch eine metaphyschie Nebelwand durch. Aber im Grunde ist womöglich diese Schrift aus Descartes Sicht die unbedeutendste seiner Schriften und wird philosophiegeschichtlich in höchsten Tönen gepriesen.
Ich plädiere dafür: Descartes mal aus einem anderen Blickwinkel zu lesen, nicht als einen, der Wahrheit verkündet, sondern sich mit Leuten unterhält, weil er das muss und nicht an seine wirklich für ihn interessante Arbeit darf.
Für eine neue und neu zu entspringende Philosophie der Zukunft empfehle ich neben Nietzsche, Husserl, Wittgenstein, Alfred North Whitehead, Karl Raimund Popper und für die philosophische Schulung und das Training des Denkens und Schreibens: Schopenhauer, Hegel, Kant. Und von da aus kannst du in See stechen und Fichte, Schlegel, Humboldt lesen und wirst die Jahrhunderte nach der Romantik als einen großen Verrat an der eigenen Ideengeschichte entdecken und sehen, was Europa für ein Sündenpfuhl ist. Nichts und niemand war so schädlich und vernichtend wie der Europäer, der sich über die Welt verbreitete wie eine Pestepidemie: Amerika, Australien und nun auch Asien. Wenn es auf diesem Globus ein Krebsgeschwür gibt, dann ist es Europa.
Und ich als Europäer denke, dieses Geschwür muss von innen heraus an den Strukturen repariert und umgemodelt werden. Der Verrat an der eigenen Ideengeschichte muss ein Ende haben und eine Harmonisierung mit der eigenen Philosophie muss stattfinden. Denn heißt es bei Schiller nicht: Alle Menschen werden Brüder... ALLE! Was gibt es daran nicht zu verstehen und zu realisieren???????? (<- Und wehe jetzt kommt ein Schuläffchen und sagt: «Satzzeichen sind aber keine Rudeltiere»! Da sage ich: Du schon, Äffchen!)
http://oxnzeam.de/2016/07/29/sommerpreisraetsel-2016-als-wittgenstein-karl-popper-in-den-keller-zwang/

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Liked by: inemuri.

Ich schreibe so lange Texte wie du es tust nicht, aus dem Grund, dass der Nutzen den ich daraus ziehe nicht ausreicht um den Aufwand aufzuwiegen. Da stellt sich mir die Frage: Was hast du davon? (Ich hoffe das klingt nicht beleidigend, es ist einfach nur eine Frage)

Dein Kosten-Nutzen-Kalkül erscheint mir sehr persönlich und nicht unbedingt nachvollziehbar. Du kannst Joggen, Trainieren, du kannst Schwimmen, Radfahren und vieles andere mehr an physiologischen Aktivitäten. Du kannst auch stundenlang Schach spielen. Wie stellst du einen objektiven Nutzen daraus fest? Mit "objektiv" meine ich: für alle nachvollziehbar und einsichtig.
Nun sage nicht: den gibt es nicht.
Doch es gibt ihn: für alle nachvollziehbar ist die Begründung: weil es mir Spaß macht. Natürlich machen unterschiedlichen Leuten unterschiedliche Dinge Spaß. Nicht jedem wird das Schreiben und Worte machen Spaß machen. Dafür jogge ich absolut ungern und spiele relativ selten Schach. Der Nutzen meines vielen Schreibens liegt also an der Freude, die mir das Schreiben bereitet. Und das ist sowohl subjektiv als auch objektiv ;)
Und wenn es dann auch noch Leute gibt, die das gerne lesen, wie es ja auch manchmal Leute gibt, die sich daran erfreuen einem beim Schachspielen zuzusehen, dann ist es umso schöner.

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