Ich werde mal die Produktionsfrequenz bei den SOKRATES-Romanteilen ein wenig erhöhen. Ich schicke auch eine Kritik-Frage an meine Freunde; bin schon auf die Reaktionen gespannt. Nun aber zur Folge 17...
«Vielleicht ist sie die Tochter des ominösen Doctors?» spekulierte er vor sich hin, «oder die grausame Nachtschwester, die widerspenstige Patienten halbtotmorphiniert?» Wie auch immer. Er war ja schließlich kein Patient, sondern – ja, wie sollte er sich nennen? - ein Ratsuchender. Seine Freundin, die Rechtsanwältin hatte ihm den Herrn Doctor Parranoia empfohlen. Er betete das so vor sich hin, als müsste er sich eine Rolle einprägen.
«Guten Abend!» Er erschrak sich und konnte nur schwer einen Schrei unterdrücken. Einige Schritte hinter ihm stand ein junger Mann in einem dunklen Seidenanzug, weißen Hemd mit einer leger sitzenden Krawatte um den Kragen, dessen erste Knöpfe aufgeknöpft waren. Seltsame Schatten umspielten sein schmales langes Gesicht; sowohl seine Stimme als auch seine Augen wirkten freundlich und ein wenig verträumt. Er lächelte: «Entschuldigung, ich wollte Sie nicht erschrecken. Es kommt selten ein Gast um diese Stunde hier her. Willkommen im Irrenhaus. Sie sind doch kein Patient, oder?» Der Mann mit der ramponierten Nase entspannte sich schnell, sein Lachen klang aber dennoch gepresst und nervös: «Nein, ich bin kein Patient. Noch nicht...» Schon tat ihm diese Bemerkung Leid; denn sie jagte ihm Angst ein. Sie konnte ein Unheilsbote sein. Der junge Mann schien seine Gedanken zu erraten und schmunzelte: «Zodiac mein Name.» Er kam näher und streckte ihm die Hand entgegen. «Uri Nachtigall. Und Sie? Sind Sie Patient hier?» «Nein, ich wohne hier in diesem bescheidenen Häuschen und arbeite ab und an für Herrn Doctor.» Zodiac hatte auffällig teuere Schuhe an; sie hatten bestimmt ein kleines Vermögen gekostet. Er wirkte aber insgesamt so, als würde ihm die ganze Vornehmheit nichts bedeuten. Er war eben damit geboren und aufgewachsen; das Vornehme war ihm wie eine zweite Haut. Er trug sie lässig und selbstverständlich. «Möchten Sie zu mir herein kommen? Ich habe den Luxus eines offenen Kamins im Wohnzimmer. Wir könnten etwas trinken und uns unterhalten. Und Sie erzählen mir, was Sie hierher treibt.»
«Danke, sehr freundlich von Ihnen. Aber ich möchte bald wieder fahren. Ich wollte nur ein paar Minütchen mit Herrn Doctor Parranoia sprechen.»
«Er wird Sie um diese Zeit nicht empfangen, fürchte ich. Wissen Sie? Jedes menschliche Ego kann gebrochen werden. Jeder hat seine persönlichen Schwächen, die er versucht zu verstecken. Jeder hat seine sprichwörtlichen Leichen im Keller, die niemand sehen soll. Möchten Sie mir von Ihren erzählen?*»
Das machte Uri Nachtigall Angst. Was für ein Redeschwall so plötzlich und direkt? Vielleicht war das doch ein Patient des Hauses, und womöglich einer, der unerlaubt sich im Freien aufhielt. Uri Nachtigall suchte nach einer Ausflucht. Zodiac entging das keineswegs. «Entschuldigen Sie, ich bin mal wieder mit der Tür ins Haus gefallen. Aber ich möchte Sie nicht erschrecken oder bedrängen. Ich hätte mich nur über ein wenig Gesellschaft gefreut. (* @Zodiac6000 )
«Guten Abend!» Er erschrak sich und konnte nur schwer einen Schrei unterdrücken. Einige Schritte hinter ihm stand ein junger Mann in einem dunklen Seidenanzug, weißen Hemd mit einer leger sitzenden Krawatte um den Kragen, dessen erste Knöpfe aufgeknöpft waren. Seltsame Schatten umspielten sein schmales langes Gesicht; sowohl seine Stimme als auch seine Augen wirkten freundlich und ein wenig verträumt. Er lächelte: «Entschuldigung, ich wollte Sie nicht erschrecken. Es kommt selten ein Gast um diese Stunde hier her. Willkommen im Irrenhaus. Sie sind doch kein Patient, oder?» Der Mann mit der ramponierten Nase entspannte sich schnell, sein Lachen klang aber dennoch gepresst und nervös: «Nein, ich bin kein Patient. Noch nicht...» Schon tat ihm diese Bemerkung Leid; denn sie jagte ihm Angst ein. Sie konnte ein Unheilsbote sein. Der junge Mann schien seine Gedanken zu erraten und schmunzelte: «Zodiac mein Name.» Er kam näher und streckte ihm die Hand entgegen. «Uri Nachtigall. Und Sie? Sind Sie Patient hier?» «Nein, ich wohne hier in diesem bescheidenen Häuschen und arbeite ab und an für Herrn Doctor.» Zodiac hatte auffällig teuere Schuhe an; sie hatten bestimmt ein kleines Vermögen gekostet. Er wirkte aber insgesamt so, als würde ihm die ganze Vornehmheit nichts bedeuten. Er war eben damit geboren und aufgewachsen; das Vornehme war ihm wie eine zweite Haut. Er trug sie lässig und selbstverständlich. «Möchten Sie zu mir herein kommen? Ich habe den Luxus eines offenen Kamins im Wohnzimmer. Wir könnten etwas trinken und uns unterhalten. Und Sie erzählen mir, was Sie hierher treibt.»
«Danke, sehr freundlich von Ihnen. Aber ich möchte bald wieder fahren. Ich wollte nur ein paar Minütchen mit Herrn Doctor Parranoia sprechen.»
«Er wird Sie um diese Zeit nicht empfangen, fürchte ich. Wissen Sie? Jedes menschliche Ego kann gebrochen werden. Jeder hat seine persönlichen Schwächen, die er versucht zu verstecken. Jeder hat seine sprichwörtlichen Leichen im Keller, die niemand sehen soll. Möchten Sie mir von Ihren erzählen?*»
Das machte Uri Nachtigall Angst. Was für ein Redeschwall so plötzlich und direkt? Vielleicht war das doch ein Patient des Hauses, und womöglich einer, der unerlaubt sich im Freien aufhielt. Uri Nachtigall suchte nach einer Ausflucht. Zodiac entging das keineswegs. «Entschuldigen Sie, ich bin mal wieder mit der Tür ins Haus gefallen. Aber ich möchte Sie nicht erschrecken oder bedrängen. Ich hätte mich nur über ein wenig Gesellschaft gefreut. (* @Zodiac6000 )
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Dachbodenkind
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