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Uri Bülbül

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Warum ist der Mond blau?

Blau beruhigt, macht wach und weckt Hoffnungen. Blau ist auch die Farbe der Romantik, die die Poetisierung des Lebens wollte, und im Film die Farbe der Nacht. Zugleich wird als "Blue Moon" der zweite Vollmond in einem Monat bezeichnet, was selten vorkommt. Normalerweise hat jeder Monat nur einen Vollmond, alle paar Jahre aber fallen zwei Vollmonde in einen Monat.
Der Name dieses zweiten Vollmondes ist wahrscheinlich einem altenglischenm Gedicht geschuldet:
»Yf they say the mone is blewe
We must believe that it is true.«
Für mich ist der blaue Mond ein romantischer Blick auf philiströse Tatsachen, die einem Leben, Welt und Gesellschaft vermiesen. Man kann sich diesen Fakten hingeben oder ihnen widerstreben. Ich bin daher für den Blauen Mond.

Würdest du ein fremdes Kind eine Woche bei dir wohnen lassen, während seine Eltern Urlaub machen und es danach wieder abholen?

Wie kann das sein, dass Eltern ihr Kind einem fremden Mann anvertrauen, um einfach nur Urlaub zu machen? Diese Frage würde mich ganz wesentlich beschäftigen, und ich würde in dieser Woche, in der das Kind bei mir wohnen dürfte, auf jeden Fall genau dieser Frage nachgehen und eine Antwort darauf finden wollen. Und ich würde den Rat von Experten suchen, also Jugendamt und Kinderpsychologen.
Mir würde dieser Fall alles andere als normal erscheinen.

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"Sie können mir vertrauen!" - Angela Merkel

Die Oberen reden von Frieden, sagt eine poetische Weisheit, dann mach dich auf einen Krieg gefasst. Du kannst mir vertrauen, sagte die Schlange zum Kaninchen und...
Es gab ja eine Welle der Empörung, als Angela Merkel ein heulendes Migrantenkind ohne Bleiberecht und mit unsicherem Status tröstend streicheln wollte. Das war eine ihrer Funktion und ihrem Amt nicht entsprechende menschliche Regung. Statt sie dafür zu geißeln, hätte man fragen müssen, wie sie denn so im Normalfall ihr politisches Amt mit all den Unmenschlichkeiten mit ihrer privaten, persönlichen menschlichen Seele in Einklang bringt.
Das schafft sie nur, weil sie die Realität nicht wahrnimmt, die sie schafft. Das geht nur, weil sie Amt und ihre persönlichen menschlichen Gefühle nicht in Einklang bringt. Man kann in bestimmten Ämtern nur funktionieren, wenn man eine gewisse schizophrenie entwickelt. Man kann am Tage Henker sein, weil das eben der Beruf ist, und am Abend seine Kinder liebevoll ins Bett bringen und ihnen aus einem schönen Märchenbuch vorlesen und ihnen Einschlaflieder vorsingen.
Nur manchmal gibt es einen Kurzschluss, und dann fällt jemand kurz in seiner Funktion aus und aus der Rolle. Das könnten die Momente eines menschlichen Neubeginns sein. Sind sie aber meistens nicht. Der Begriff der Professionalität erfordert eben das Funktionieren. Und wer ist schon gern unprofessionell?

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was heißt "ins Zentrum einer Schlangengrube gefasst"?

Na ja, genau in die Mitte des Lochs mit giftigen, gefährlichen und bissigen Schlangen gefasst eben: da sind heftige Motive von Verrat, von ungewollter Schwangerschaft, von Selbstmord, von Intrigen. Man weiß gar nicht, wieviele Bösewichte es um einen herum gibt - es ist etwa faul im Staate Dänemark. Und auf wen kann sich ein einsamer Prinz verlassen, dem der Geist seines Vaters erschienen ist, um ihm zu erzählen, dass er das Opfer eines Mordkomplotts wurde. Das schreit nach Rache - zweifelsohne. Aber kann man denn den Aussagen eines Gespenstes trauen? Also vielleicht doch nicht «zweifelsohne»! Da gerät der dänische Prinz schon mal ins Grübeln und zweifelt an allem und jedem - vor allem aber zweifelt er plötzlich auch an der Liebe der jungen Minstertochter, die er geschwängert hat. «Geh ins Kloster! Geh!» ruft er. Und weil sie sich schminkt und hübsch zurecht macht - auch oder gerade, um ihrem geliebten Prinz zu gefallen: «Gott hat dir ein Gesicht gegeben und du machst dir ein anderes!»
Wenn einen prüden Puritaner mal der Zweifel packt, kennt er kein Pardon! Wenn das mal keine Schlangengrube ist.

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2 Fragen. 1. Gibt es schon eine aktuelle PDF Version von deinem Roman? 2. Kam ich mittlerweile vor? ^^

Zwei Fragen, zwei Antworten, my Lord ;)
Deine Frage zum Anlass nehmend habe ich heute die aktuellste PDF online gestellt: http://www.uribuelbuel.de/zerfahrenheit/SOKRATES-der_kafkASKe_Fortsetzungsroman.pdf
Hierin findest du alle Informationen und auch eine Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse am Ende der Datei. Und am Anfang findest du den Link auf das Buch, also auf den ersten SOKRATES-Band mit den ersten 102 Folgen. Wenn ich die 200. Folge geschrieben habe, erscheint der 2. Band des Fortsetzungsromans; erst einmal aber ist das Ziel, bis Ende diesen Monats die 135. Folge geschrieben zu haben.
Du kamst bisher nicht in dem Roman vor, weil ich schon lange nichts mehr von dir gehört habe. Keine Spur auf meinem Profil in Form eines Herzchens oder einer Frage, auf der Startseite weit und breit kein Lord, auf Facebook kein Aximes. Was soll ich sagen? So bist du meinem Blickfeld entrückt. Nun aber bist du ja wieder da!!! Und das allein soll zählen.
Aber ein weiterer Grund, warum du nicht im Roman auftauchst, ist, dass es sich bei diesem Roman um einen Teil eines offenen Gesamtkunstwerks handelt. Die Stoffe und Motive, die mich sonst irgendwie und irgendwo beschäftigen fließen in den Roman ein, der Roman selbst fließt in das Lesungsprogramm des Theaters zurück; es gibt Hörspielelemente und Menschen, mit denen ich beruflich und freundschaftlich verbunden bin, geben Impulse und fließen mit Themen, Motiven und Stoffen in den Roman ein. Also müsste ich von dir auch ein paar Impulse bekommen. Du hast deine Rolle im Roman selbst in der Hand. Bis jetzt bist du der verschollene, verlorene Lord, der vielleicht zurückgekehrt ist.

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Nach der Wahnsinnsherausforderung http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/133128058553 geht es schnell weiter mit der nächsten SOKRATES-Folge, dem 129. Teil des kafkASKen Fortsetzungsromans. Eigentlich gäbe es auch etwas von einem Friedhofsspaziergang mit Arthur zu berichten, aber lassen wir das!

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Auf diesem schraubenförmigen Steg in die Tiefe eines sehr urwüchsig erscheinenden Waldes zu laufen, gehörte nicht gerade zu ihren Lieblingsbeschäftigungen und sie konnte dafür nicht annähernd so viel Begeisterung entwickeln wie Basti. Aber Lara fand den Abstieg auch nicht so unangenehm, als dass sie sich geweigert hätte, Basti in diese seltsame Tiefe zu begleiten. Es wunderte sie nur sehr, dass es in dieser Gegend überhaupt so viel Wald gab und dieser Wald schier tropisch anmutete. Sie konnte nun tatsächlich Palmen ausmachen, Lianen hingen von den Bäumen und in einigen Metern Entfernung kreisten große Vögel über den Bäumen, landeten und starteten schwerfällig und doch irgendwie nicht ungeschickt. «Wie in einem großen Zoo», ging es Lara durch den Kopf. Basti blieb abrupt stehen, so dass sie bei ihm auflief und lachte. «Hey hast du keine Bremslichter? Oder Augen im Hinterkopf?» «Hier ist es wie auf der Insel der Seligen!» meinte Basti und beschnupperte die Luft. «Ich rieche in weiter Ferne schon das Meer. Ja, ich kann das Meer riechen!» Lara streckte auch ihre Nase in die Luft. Sehr viele exotische Düfte erreichten ihre Nase; aber den Duft des Meeres konnte sie nicht wahrnehmen. «Ich rieche kein Meer», stellte Lara kurz angebunden fest. Basti beschnupperte die Luft noch eine Weile: «Komisch. Jetzt rieche ich das Meer auch nicht mehr.» Lara sah sich den Rückweg an. «Oh, das wird sehr anstrengend», stöhnte sie. «Nein, wir gehen weiter runter, in den Wald hinein und schauen uns dort etwas um. Vielleicht finden wir einen anderen Weg, oder vielleicht sogar ein Holzaufzug oder so was.» «Holzaufzug oder so was», wiederhole Lara fragend. «Kann doch sein», sagte Basti und fügte voller Tatendrang hinzu: «Wir müssen nur immer weiter.» Lara glaubte zwar nicht daran; aber sie wollte Basti auch nicht alleine lassen. «Warte, warte, ich will noch ein paar Fotos von unserem Rückweg machen», sagte sie , während sie den Spiralsteg nach oben blickte und ihre Kamera zurecht legte. Basti war zwar ungeduldig, aber er riss sich zusammen, so gut er nur konnte. Lara konzentrierte sich ganz auf ihre Aufnahmen. Doch plötzlich erschrak sie, da völlig unerwartet jemand um die Kurve kam, nicht schnell, sondern eher gemächlichen Schrittes, eine junge Frau mit schwarzen langen Haaren in einem weißen Kleid mit rosa Applikationen, Spitzen und Blumen auf dem Kleid, das ihr bis zum Schienbein reichte. Sie trug eine dazu passende gemusterte Strumpfhose in hellem Rosa und weiße Schuhe mit hohen Sohlen und Absätzen in Rosa und rosa Schleifchen. Sie hatte eine Perlenkette um den Hals und einen Hut auf dem Kopf, der in seiner Form an eine wunderschön dekorierte Schute erinnerte. In der Rechten hielt sie einen Sonnenschirm aufgespannt, als sie lächelnd auf Lara zukam. Sie sah aus ihren dunklen Augen die beiden freundlich an. «Hallo. Gehst du hier auch spazieren?» fragte Lara, um das Gespräch freundlich zu beginnen und ihren ersten Schreck wieder wettzumachen.

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"Es gibt kein Grundrecht auf ein besseres Leben [...]"

Das Leben ist immer ein Streben nach etwas Besserem, Gkücklicherem, Schönerem. Wer das bestreitet, bestreitet einfach das Grundrecht auf Leben - alles andere nennt man komatös vor sich hin Vegetieren. Wer möchte denn so etwas? Kennst du irgendein Lebewesen, das freiwillig das Schlechtere und Unangenehmere wählt?
Das Streben nach Glück ist einTeil der Menschenrechte!
Nur weil ein ungarischer Faschist das nicht begriffen hat, muss man hier das Grundrecht auf Leben nicht in Frage stellen - und es ist immer ein Streben nach besserem Leben.

Magst du Zombies (ob in Film, Serie, Buch oder Videospiel)?

sopzock’s Profile PhotoSam
Ja, am liebsten sind mir die Zombies, die in Parlamenten, Parteien und Institutionen sitzen. Sie töten die ganze Gesellschaft und jedwedes demokratische Leben und alle denken, das wären die Repräsentanten des zukünftigen Lebens - ha, ha :)
Liked by: Jonas Vogel Ok cool

Bei dem ganzen Diskurs ob man Hass-Kommentare bei Facebook löschen soll, ist mir aufgefallen, dass es gewisse Kreise gibt, die über ganze Mediengruppen ihre wirtschaftsbeeinflussende neoliberale manchmal auch kriegstreiberische Propaganda verbreiten. Warum regt sich darüber niemand auf?

Lassen wir doch mal die Antwort auf die rhetorische Frage. Wichtig ist, dass es Kräfte gibt, die unter dem Vorwand der Hasskommentare die Zensurmechanismen im Internet verstärken wollen. Heute kürzen und beschneiden sie vielleicht ein oder zwei Hasskommentare, dann aber schlagen sie so richtig zu bei allem, was ihnen und ihren verfluchten Interessen gefährlich werden könnte. Denn eine Schere ist eine Schere und schneidet nicht nur braune Fäden, sondern alles Mögliche ;)

kann Ophelia in der Geschichte einen blauen Delfin kennen lernen und damit Zwillinge machen und das eine Kind ist dann vorne rosa und hinten blau und das andere Kind hinten rosa und vorne blau?

Das kann eine geschichtsentscheidende Frage sein! Ja, geht das denn, dass Ophelia einen blauen Delphin kennen lernt und mit ihm eine neue Partnerschaft eingeht und Kinder zeugt? Die Farbe der Zwillinge ist angesichts der Schwere und Tiefe des ersten Teils der Frage überhaupt gar kein Problem in keinster Weise ;)
Ich habe im Geiste schon eine Vorstellung von den Ausmaßen der gigantischen Beziehungsprobleme, der Liebeszweifel und ähnlicher Dinge vor Augen. Und nun hast du aber wirklich mit dieser Frage ins Zentrum einer Schlangengrube gefasst. Bisher kreisten meine Gedanken nur um Ophelia und ihr erstes Kind, auch kreisten sie weiter um das gescheiterte Liebesverhältnis so voller Fragwürdigkeiten, Zweilfel, Missverständnisse mit Hamlet. Ich habe dazu sogar ein Hörspiel produziert, das demnächst zu hören sein wird. Den Trailer dazu biete ich dir jetzt schon an: http://www.schreibhaus.de/beschiss-teaser.mp3
Nun aber soll die Geschichte weitergehen mit einem zweiten Delfin. Ich bin herausgefordert. Und nehme diese Herausforderung an!

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SOKRATES, der kafkASKe Fortsetzungsroman Folge 128...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
«Ich verstehe nicht!» äffte Ross Arthur nach. «Würde ich an deiner Stelle auch sagen. Du bist festgenommen!» «Wie bitte? Warum das denn?» empörte sich Arthur Francis Suthers. Die Antwort überraschte ihn noch mehr. Er war vollkommen irritiert: «Du hast gefälschte Kennzeichen an deinem Auto; du hast eine nicht als Dienstwaffe registrierte Waffe im Handschuhfach; dafür aber fehlt der Kraftfahrzeugschein. Warum wolltest du also bei der Personenkontrolle, die ich durchführen wollte, ins Handschuhfach greifen? Und wozu die gefälschten Kennzeichen? Ist das die Sparversion einer Tarnung für unseren verdeckten Sonderermittler?» höhnte der Kommissar. Wenig später kam ein Polizeibus mit vier uniformierten Polizisten darin. Ihnen wurde Suthers übergeben. «Wir sehen uns im Präsidium», rief Ross ihm nach. «Und jetzt werde ich mich um diesen Niklas Hardenberg kümmern, bevor ich unseren Möchtegern-007 verhöre.»
Während der Sonderermittler Suthers festsaß und im Polizeipräsidium in Gewahrsam genommen wurde, fuhr die Kommissarin Johanna Metzger, die vom Dienst suspendiert werden sollte, zur Schule ihrer Schwester. Eine kleine Gruppe von Jugendlichen stand auf dem Schulhof herum. Die Schüler unterhielten sich lärmend und lachend, witzelten und frotzelten. Ein, zwei Gesichter kamen Johanna bekannt vor, so dass sie beschloss, auf die Jugendlichen zuzugehen. Tatsächlich war einer von ihnen Christoph und die andere die stille Marie. Von den Jugendlichen war nicht viel, aber doch etwas sehr Beunruhigendes zu erfahren. Sie waren verhalten und hatten offensichtlich keine Lust, mit einer fremden Person zu reden, erst recht nicht, wenn sie eine Polizistin war. Am freundlichsten begegnete ihr immer noch der junge Mann, der Luisa sein Moped und sein Handy geliehen hatte. Hinter dem Venusberg, irgendwo im oder in der Nähe des Hattinger Waldes sollte eine Villa sein, sie sollte einem Psychiater oder Forensiker oder so etwas gehören... Johanna wunderte sich, dass der junge Mann überhaupt den Ausdruck „Forensiker“ kannte und aktiv benutzte. Sie musste bald wieder zurück sein nach seinen Angaben; denn sie war schon fast vier Stunden weg und sollte Moped und Handy am frühen Nachmittag wieder zurück bringen. Der stillen Marie entging nicht, dass Johanna nervös und unruhig wurde, bei dem, was Stoffel erzählte. «Könnt ihr Luisa bitte ausrichten, dass sie mich anrufen soll, wenn ihr sie seht. Es ist wirklich sehr wichtig. Sehr, sehr wichtig» Und damit verabschiedete sie sich. Als sie wieder in ihrem Auto saß, war völlig klar, wohin sie sofort fahren würde – das Polizeipräsidium war es nicht!
Lara bewegte sich nicht gerne: Sport, ausgedehnte Wanderungen, Sprints, Leichtathletik, Herumturnen auf wackeligen Unterlagen – das alles lag ihr nicht. Sie war mit Kampfsport vertraut und konnte aggressiv werden, wenn man sie allzu sehr reizte; sie war eigenwillig wie eine Katze und widmete sich am liebsten in aller Seelenruhe den Dingen, die sie interessierten.

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Ich wimmere nicht und lasse mich von, an Sonntagsabendkrimi-Bullen erinnernde, Gestapo-Methoden sicher nicht einschüchterten!

point_man’s Profile PhotoName_Datum_Unterschrift
Ja, da bist du jetzt ganz schön übermütig. Man muss als Romanheld schon einiges aushalten, das sage ich dir - weit mehr als in einem normalen mitteleuropäischen Leben. Hier gibt es doch Grausamkeiten, Katastrophen und viele andere hässliche Dinge im Fernsehen oder in der Politik, die man auch nur aus dem Fernsehen kennt. Du empörst dich ja jetzt schon über die Ereignisse im Roman, obwohl dir gar nicht so viel zugestoßen ist. Ja gut, dir wurde eine Pistole an den Kopf gedrückt, aber der Kommissar hat dich nicht erschossen. Mir wurde die Nase gebrochen, eine Freundin ermordet, ich bin in der Psychovilla gelandet. Und beschwere ich mich etwa darüber? Nein, tapfer versuche ich die Dinge zu begreifen, die geschehen und denke: Das ist doch wie in einem falschen Film, in dem ich aus Versehen gelandet bin.
Du musst wahrscheinlich nur auf einen Anruf aus dem Ministerium warten, und dann bist du wieder frei. Aber ich - ich werde den ganzen Roman lang unter Irren bleiben; und man weiß weder, warum ich verhaftet wurde, noch weiß man, wieviele Folgen der Roman haben wird. Und erst recht weiß man nicht, ob es ein Happy End gibt. Was es aber auf jeden Fall gleich gibt, ist die 128. Folge von SOKRATES, dem kafkASKen Roman ;)

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Ich frag jetzt einfach mal in die Runde: Gibt es jemand unter euch, der daran interessiert ist, eine "Benachrichtigung" zu erhalten, wenn ich ein Gedicht veröffentlicht habe? Ich frage deshalb, weil ich weiß, wie schnell Antworten auf der Startseite untergehen. Bei Nicht-Interesse: Bitte löschen.

Nicolai1995’s Profile PhotoialociN
Ich interessiere mich für jedwede Literaturproduktion und literarische Texte - auch andere Texte lese ich gerne. Manchmal musst du auch mal mit (heftiger) Kritik rechnen. Aber das gehört ja zum Publizieren dazu. Insofern nur Mut: Schreibe, veröffentliche und halte bitte auch mich auf dem Laufenden :)
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Warum hast du nur noch 1997 Antworten?

Es ist skandalös, aber ein Skandal wäre es erst, wenn andere das Empörende mal wahrnehmen und teilen würden^^ Ich selbst habe die Antworten nicht gelöscht - da gibt es einfach Zensur auf ask.fm was nicht nur unqualifizierte und kindische Beschimpfungen und Beleidigungen löscht, sondern auch Meinungen und Ansichten, Ausführungen und Gedankenexperimente wie meine. Jeder Mensch, der mein Profil liest, merkt recht schnell, dass es mir niemals um Beleidigungen und albernes Getue gehen kann. Was also glaubt man, auf meinem Profil für Antworten löschen zu dürfen?
Ist mal wieder jemand gesperrt worden, dessen Fragen ich beantwortet hatte, und damit wurden dann auch meine Antworten gelöscht?
Das ist eine orwellsche Überwachung, die nicht fiktiv ist, sondern real - so real, dass man sie kaum als Bedrohung der Freiheit wahrnimmt. Schön, dass es noch jemanden gibt, der mir diese Frage stellen kann und nicht nach Fuß-, Socken- und Bauchbildern auf ask bettelt, weil er zu doof und feige ist, um entsprechende Porno-Seiten aufzusuchen. Eine erbärmliche Welt ist das! Kotzt mich an; aber sonage es solche aufmerksamen Fragesteller wie dich gibt, wer du auch sein magst, lohnt es sich doch auf jeden Fall weiterzumachen!

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Eine überraschende Verkehrskontrolle kommt auf Arthur Francis Suthers zu. Eine Verkehrskontrolle mit einer bösen Überraschung sozusagen ;) SOKRATES Teil 127...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
...auf den gestoppten Wagen zuzugehen. Arhtur ließ die Scheibe hinunter. «Guten Tag, Kollege, was gibt’s?» fragte er den Beamten mit dem dicken Bauch, der trotz dieser Figur einen gefährlich strammen Eindruck machte. «Personenkontrolle. Ausweis, Führerschein und Fahrzeugpapiere.» «Ihnen ist schon klar, dass Sie einen Kollegen angehalten haben, oder?» fragte Arthur, um ganz sicher zu gehen, dass er nun nicht wie ein gewöhnlicher Zivilist und Verdächtiger behandelt wurde. «Was für ein Kollege?» fragte Alfred Ross, während Arthur in seiner Tasche nach seinem Ausweis und Führerschein kramte. «Sind Sie der Schnüffler aus dem Ministerium? -eher ein Kollegenschwein als ein Kollege?» setzte er provokant hinzu. Damit hatte Arthur Francis Suthers nicht gerechnet; wortlos übergab er dem Kommissar schon mal seinen Dienstausweis und Führerschein; als er sich nach dem Fahrzeugschein im Handschuhfach vorbeugen wollte, spürte er schmerzhaft an seinen Kopf gedrückt den Lauf einer Pistole: «Freundchen. Eine kleine Bewegung nur und dein Auto ist ein Fall für den Sonderreinigungsdienst. Haben wir uns verstanden?» Arthur blieb starr, unbewegt und stumm. «Hände gaaanz langsam aufs Lenkrad», befahl Ross. Arthur gehorchte, konnte einen Moment lang keinen klaren Gedanken fassen. Dann wurde ihm klar, dass er gefesselt werden würde und kaum eine Sekunde später klickten die Handschellen. Ross sicherte seine Waffe und steckte sie weg. «Sie... Sie...», stotterte Arthur, aufgeregt, wütend und außer sich, «Sie haben eine entsicherte Waffe an meinen Kopf gehalten?» Die Stelle, wo er die Waffe gegen Arthurs Kopf gedrückt hatte, tat noch immer weh. «Wahrscheinlich nicht ohne Grund, Kollegenschwein!» brummte Ross. Was er damit gemeint haben könnte, sollte Arthur Francis Suthers nicht lange ein Geheimnis bleiben. Denn der Kommissar ging um das Auto und stieg auf der rechten Seite zu Arthur ein, um das Handschuhfach zu öffnen. «Was haben wir denn da?» «Das gibt es doch gar nicht!» entfuhr es Arthur, «das ist eine Falle!» «Eine Falle?» fragte Ross erstaunt. «Was soll das denn für eine Falle sein, mein Ministerialschnüffler 007? Wenn ich dir eine Falle gestellt hätte, hätte ich zwei Sekunden gewartet, bis du das Fach aufgemacht hättest und hätte dir dein schlaues Karrieristenhirn aus der Schädeldecke weggepustet!» Arthur starrte auf den Revolver Marke Smith and Wesson, Modell Special357MAG. Eine handliche Waffe ohne Lauf, genau dasselbe Modell, womit Franz-Joseph Metzger von seiner Tochter erschossen wurde. «Ist das dieselbe Waffe, mit der...» «Glaube ich nicht!» brummte der Kommissar. Und als wollte er Arthur durch Beweise überzeugen, hielt er ihm den Revolver unter die Nase: «Mit dieser Waffe wurde lange nicht geschossen, wenn sie überhaupt je gebraucht wurde. Sie macht so einen jungen, um nicht zu sagen jungfräulichen Eindruck. Wahrscheinlich habt ihr Kollegenschweine ein ganzes Arsenal davon irgendwo geordert!» «Ich verstehe nicht!», sagte Arthur, was ein wenig wimmernd klang.

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Erzähle uns von deinem Wochenende.

Nicolai1995’s Profile PhotoialociN
Heute ist Freitag, 11. September 2015. Die Frage aber zwei Monate alt. Soll ich nun aus historischem Anlass zu den Anschlägen in den USA schreiben, wonach die demokratische Maske der Bestie vom Gesicht gefallen, die Welt in ein noch größeres blutiges, kriegerisches Chaos stürzte, Menschen-, Grund- und Freiheitsrechte suspendiert und Straflager errichtet wurden? Folter wurde zum probaten Mittel der Geständniserzwingung, obwohl es schon immer sehr gute Gründe gab -auch aus kriminologischer Sicht!-, andere Mittel des Verhörs und der kriminologischen Investigation vorzuziehen.
Vernunft, Aufklärung, Humanismus brachen in sich zusammen wie ein Kartenhäuschen oder das World Trade Center. Trotz Internet und wunderbaren Kommunikationsmedien, Smartphnes, Tablets, ThinkPads, i-Pads usw. usf. befindet sich die Welt kulturell, ideologisch, philosophisch und politisch rückwärts gewandt im Übergang zum Mittelalter.
Die Irren, die Menschen- und Lebensverächter, die Propheten des Schwachsinns mit ihrer Botschaft «Jeder hat so seine eigene Wahrheit» betreten neben Rassisten und Faschisten die Bühne der Öffentlichkeit und krakeelen ihre Dummheiten in die Welt oder machen sich Gedanken über ihre Frühstücksgewohnheiten und Computerspiele oder Zombie-Apokalypsen mit Bildern, die im Mittelalter an Kirchenwände gemalt wurden, um dem unverständlichen und unverstandenen Leben irgendwie Ausdruck zu verleihen. Da gab es die Pest, die Cholera, Aderlass und Hungersnöte, die Schwindsucht und Teufelsaustreibungen. Und heute lässt man Menschen zu hunderten und tausenden im Meer ersaufen, weil Europa den erbeuteten Wohlstand verteidigen und nicht hergeben will.
Notaufnahmelager, Asyldebatten, Flüchtlingsunterbringung werden keine Lösung sein und können bestenfalls das Leid ein wenig lindern. Der Mensch hat den Planeten in eine Hölle verwandelt.
In vollen und vielleicht in letzten Zügen genieße ich mein Restleben, atme tief die halbwegs gute Luft in mich ein und trinke klares, kühles Wasser, pflücke Obst von den Bäumen und backe Brot und Kuchen. Ich höre mir an, dass es in Fukushima wieder Probleme gibt und vor einiger Zeit kehrte Japan wieder zurück zum Atomstrom. Heute werde ich mich um Wohnung und Wäsche kümmern und um meine Gedanken und um das Schreiben. Ich werde an mein Theater denken und an meinen Roman und irgendwo an diese Welt und werde Mehl kaufen, um brot zu backen. Dieses Wochenende muss es auch Roggenmehl sein, muss auch wieder Sauerteig ansetzen und werde wieder feststellen, dass ich nichts begreife von all dem bösen Blut, der Wut der Aggresion, der routinierten Zerstörung all dessen, was schön ist im Namen der Schönheit und Freiheit. Und ich werde in den Garten fahren und die Hecke schneiden. Es soll regnen am Wochenende. Die Nächte werden kalt. Ich werde die Schildkröten aus dem Teich holen und ins Aquarium setzen, damit sie es warm haben. Und ich werde nichts verstehen. Gar nichts.

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Ha, ha, meine 2000. Antwort ist eine SOKRATES Folge: Teil 126!

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
«Wagen K17, bitte melden!» «Ja, hier K17.» «Sie haben die dringende Anweisung, umgehend ins Präsidium zu fahren. Die Dinge, die Sie aus der Nordstadtwohnung mitgenommen haben, sind sofort im Präsidium abzugeben. Und Sie sollen sich sofort bei ihrem Dezernenten einfinden. Sie werden vom Dienst suspendiert. Jede weitere eigenmächtige Handlung gilt als Amtsanmaßung und Dienstvergehen. Haben Sie...» Johanna drehte das Funkgerät einfach ab. Nach ein paar Metern fuhr sie rechts ran, um mit ihrem Handy zu telefonieren. Sie rief Arthur Francis Suthers an. Dieser schien höchst erfreut, Johannas Stimme zu hören. «Hier ist Johanna Metzger. Arthur, ich brauche dringend Ihre Hilfe!» «Johanna! Waren wir nicht beim Du?» Johanna hatte keine Nerven für Schäkereien. «Ich werde vom Dienst suspendiert. Bitte, du musst mir helfen!» «Aber wie könnte ich dir helfen?» fragte der Sonderermittler erstaunt. Johanna kam diese Frage wie eine eiskalte Dusche. «Aber hast du nicht gesagt, dass ich dich anrufen kann, falls ich Probleme mit dem Präsidium habe?» «Ach Liebes, das ist ein Mißverständnis. Ich dachte wir hätten mehr Zeit füreinander und könnten uns besser kennen lernen, wenn du nicht bis über beide Ohren in Ermittlungen steckst, von denen du ja doch nichts verstehst und die dir nur Ärger bereiten.» Johanna war außer sich vor Wut. «Ich werde meine Zeit bestimmt nicht mit dir vergeuden, du eingebildeter Affe!» schrie sie und warf wütend das Smartphone auf den Beifahrersitz, um verzweifelt und wütend in Tränen auszubrechen. So aufgewühlt und aufgebracht, wie sie war, hatte sie nicht einmal aufgelegt, als sie das Telefon von sich schleuderte. Arthur konnte sie schluchzen hören. Zufrieden drückte er den Knopf, um aufzulegen. «Jetzt nehme ich mir diesen Niklas Hardenberg vor», murmelte er, «Es geht doch nicht mit rechten Dingen zu!»
Arthur Francis Suthers fuhr Richtung Nordstadt. Etwa zwei Bus-Haltestellen davor gab es eine kleine, feine Hochhaussiedlung mit sechs niedrigen Hochhäusern, die alle zwischen fünf und sieben Stockwerke besaßen und eine gepflegte Rasenfläche davor, Magnolienbäume, eine Hecken umgrenzte Grünfläche, die die Siedlung von der Straße distinguierte, eine Video überwachte Tiefgarage und auf dem Grundstück ein schöner Spielplatz, auf dem niemand herum zu lungern wagte, wo tagsüber junge Mütter und Väter ihre Kinder spielen ließen. In dieser Siedlung wohnte Niklas Hardenberg seit neuestem, da er sich hier eine kleine Eigentumswohnung gekauft hatte. «Wie ist der nur an das nötige Kleingeld gekommen?» fragte sich Arthur Francis Suthers. Er war nur wenige hundert Meter von dieser Siedlung entfernt, als ein Porsche ihn mit Blaulicht überholte, ihm den Weg abschnitt und ihn zum Halten zwang. Dem zivilen Sportwagen mit Polizeilicht auf dem Dach entstieg Alfred Ross. Er hatte etwas von einem Cowboy, wie er seine Hose zurechtzog und auch kurz an seine Waffe fasste, um den Sitz zu überprüfen. Alles war für ihn in Ordnung, und er stark genug, um ...

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"Du kennst dich erst wirklich wenn dir deine Freiheit genommen wurde" - denkst du das stimmt, bzw trifft auf dich zu?

sopzock’s Profile PhotoSam
Nein, dieser Satz ist bis zur Albernheit überzogener Heroismus! Da steckt so viel pseudoheldenhafter Chauvinismus in ihm. Was heißt schon: Man kennt sich? Man sollte mit sich und seinen Eigenschaften vertraut sein und bestenfalls auch sich in seiner eigenen Haut wohl fühlen. Dann kommen Situationen auf einen zu, die bestimmte Reaktionen in einem hervorrufen, die man an sich nicht kennt oder die einem nicht so vertraut sind. Je extremer die Situation, desto extremer und unbekannter können die Reaktionen sein. Das heiß doch aber nicht, dass man sich dann besser kennen gelernt hat. Wäre man nicht in diese extreme Situation gekommen, hätte man eben auch keine entsprechende Reaktion entwickelt.
Chauvinisten arbeiten aber gerne und denken in Konstanten. Da ist etwas in einem Menschen immer da und in ihm versteckt und das wird durch eine Situation hervorgeholt. Sie können es sich nicht vorstellen, dass der Mensch neben vielen Konstanten noch viel mehr Beweglichkeit besitzt und sein Charakter im Fluss ist. Für den Chauvi ist der Mensch eisern und hart, der Mensch aber ist flexibel, geschmeidig und weich, kann aber auch Härten entwickeln - je nach Situation und Kontext.

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Denkst du, du bist ein guter Gastgeber? Wenn du magst kannst du ja einen deiner letzten Gäste fragen und seine Antwort hier posten.

Nicolai1995’s Profile PhotoialociN
Mir sind Gastfreundschaft und Freundlichkeit sehr wichtig. Ich möchte, dass Menschen in meiner Nähe sich wohl fühlen. Und wenn man sich versteht, eine freundschaftliche Ebene da ist, dann funktioniert die Gastfreundschaft auch ohne die sterile Technik eines Hotels. Es geht nicht darum, äußerlich alles perfekt zu haben, sondern eine gemeinsame und schöne Basis der Häuslichkeit. Erst wenn sich der Gast entspannen kann und vielleicht auch mal für eine Weile vergisst, Gast zu sein, so dass er sich zuhause fühlt, ist das Ziel der Gastfreundschaft erreicht.
Aber nach einer Weile oder nach zwei, drei Tagen - je nachdem, wie lange der Gast da ist, ist bei mir der Punkt auch gut erreicht, an dem ich sehr, sehr gerne wieder allein bin :)
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Wann und wo fühlst du dich Zuhause?

Ich fühle mich im Hier und Jetzt zuhause. Noch nie hatte ich so ein häusliches Gefühl zu meinem Leben und den Dingen, die mich umgeben und beschäftigen wie jetzt. Immer fühlte ich mich fremd im Leben, so als wäre ich am falschen Bahnhof ausgestiegen, der Zug wäre ohne mich weiter gefahren und nun stünde ich da am Gleis - einsam und verlassen, deplaziert und ahnungslos, was ich tun soll. Ich könnte mich fragen, warum der Zug überhaupt stehen geblieben ist an diesem Gott verlassenen Bahnhof! Und was hat mich nur geritten, hier auszusteigen? Ich habe auch eine etwas literarische Beschreibung für mein altes Lebensgefühl:
Die Zukunft wurde in seiner pubertären und etwas todessüchtigen Phantasie zu einem Ort der Ungewißheit. Er fühlte sich heimatlos, er wollte nicht, und selbst wenn er es gewollt hätte, er konnte an keine Traditionen anknüpfen, an keine Sitten und Gebräuche - er konnte sein Leben nicht wie eine Eisenbahn begreifen, die einmal auf den Schienen des rechten Pfades nur noch durch Katastrophen aus der Bahn geworfen werden konnte. Und Katastrophen waren wenig wahrscheinlich, so daß sich sein Ego, in die gehobene Mittelschicht geboren, die eine leichte aber nicht zu verleugnende Tendenz zur Kleinbürgerlichkeit aufwies, hätte eigentlich wie ein Reisender, der einen Schlafwaggon gemietet hat, am Anfang der Reise entspannen konnte. Er aber saß da mit Höhenangst und verkrampft und nervös und schwitzend wie bei der Jungfernfahrt einer Achterbahn. Es konnte alles gut gehen; es konnte aber auch alles schief gehen, und er konnte in der nächsten Kurve aus der Bahn geschleudert werden. Und selbst wenn dieses Unglück nicht eintrat, war das rasante Auf und Ab allein schon aufwühlend und aufregend genug. Sein Herz konnte am Scheitelpunkt des Anstiegs kurz vor dem quasi freien Fall einfach stehen bleiben.
Nun aber liegt dieses Lebensgefühl hinter mir. Seit ich einen kleinen Schrebergarten habe, habe ich das Gefühl verwurzelt zu sein. Hier könnte ich sterben, dachte ich, wäre auch schön und völlig in Ordnung. Irgendwo muss man ja einmal sterben. Warum also nicht im Garten? Das Glück aber beließ es nicht dabei, sondern bescherte mir nun auch seit einem halben Jahr ein schönes Zuhause. Und wenn ich durch das Viertel spaziere, in dem ich wohne, atme ich immer wieder tief durch und bewundere völlig entzückt jeden Hauseingang, jedes Vorgärtchen, jedes Bäumchen und jeden Strauch. Ich kann von einer Brücke aus auf einen Teich in einem Park sehen, auf Weiden am Ufer und mich an den Enten erfreuen. Oh ja, es wird kitschig - ich weiß, aber Zuhause muss auch ein wenig Kitsch enthalten. Und vor lauter Glück habe ich heute meinen Nachbarn umarmt und gesagt, dass ich es toll finde, wie er auf uns aufpasst, weil er auf meinen Hof kam, als ich Brennholz holen wollte und er nur einen Schatten um die Ecke huschen sah, wie er sagte. Er war etwas überrascht, aber auch über meine Herzlichkeit erfreut. Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein. Ich bin angekommen. Ich bin Zuhause.

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Wann und wo fühlst du dich Zuhause

SOKRATES TEIL 125 Johannas große Enttäuschung bahnt sich womöglich an. Doch wo bleiben eigentlich Lara und Basti?

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nur Abi genannt wurde; dies sei eine Ehrenbezeichnung für einen älteren Mann, dem gegenüber man Respekt bekunden wolle. Er habe in seiner Jugend in der Fleischfabrik gearbeitet und habe sich dann selbständig gemacht. Erst habe er eine Dönerbude gehabt, dann ein Anatolisches Fleischrestaurant und dann eine kleine Kette von mehreren Restaurants und Döner-Läden. Die Nordstadt habe er nie verlassen wollen, aber in der Türkei habe er sich ein schönes großes Haus am Meer gebaut. Ismail selbst stammte aus Marokko, aber sein Vater war Angolaner. Er habe irgendwann eine Militärberaterin aus der DDR kennengelernt und sei mit ihr durchgebrannt. Seine erste Familie, deren drittes Kind Ismail war, habe er einfach im Stich gelassen. Doch kurz darauf sei die DDR untergegangen, und Ismails Vater habe ihn mit seinen beiden älteren Geschwistern nach Deutschland geholt. Johanna ließ den jungen Mann erzählen, aber glauben konnte sie ihm diese Geschichte nicht, denn dazu war er viel zu jung. Manchmal aber sagten auch Lügen über jemanden interessante Dinge aus. Wie kam dieser Mann auf diese Geschichte, für die er gut und gerne zehn Jahre zu jung war? «Hast du einen Beruf gelernt? Oder gehst du noch zur Schule?» fragte sie. «Ja, ich bin Mechaniker», antwortete er, «ich repariere Autos.» Auch das ließ sie kommentarlos stehen, obwohl sie ihm kein Wort davon glaubte. Nachdem sie gemeinsam die sichergestellten Dinge ins Auto getragen hatten, wollte Johanna von ihnen beiden noch ein Selfie machen; Ismail aber sträubte sich dagegen. Sie aber gab nicht schnell nach, bestand auf ein Foto und bei dem Hin und Her, ließ sie ihre Handykamera laufen, ohne dass er etwas davon bemerkte. «Na gut, dann eben nicht», sagte sie, «dann werde ich mich ohne eine Erinnerung an dich von dir verabschieden. Mach's gut, Ismail und vielen lieben Dank für deine Hilfe!» «Gern geschehen. Für die Tochter des alten Franz mache ich doch fast alles.» Johanna stockte kurz der Atem. «Wie gut kanntest du meinen Vater?» «Kannte? Ich kenne ihn gut. Wir sind quasi Freunde», erwiderte er. «Schön», sagte Johanna eiskalt, als sie ins Auto einstieg und fügte, bevor sie die Tür zuschlug hinzu: «„Kannte“ ist schon richtig! Ich habe den alten Franz heute erschossen!» Damit ließ sie den verdutzen Mann auf dem Parkplatz stehen und startete den Wagen. Ihr war speiübel von der letzten Wendung dieser Begegnung. Was hatte ihr Vater nur für ein Leben geführt? Was hatte er in der Nordstadt getrieben außer seinen perversen Spielen? Wozu musste das in der Nordstadt sein? Hätte er für sich und seine Gespielin nicht in einem anderen Viertel oder in einer anderen Stadt eine Wohnung nehmen können? Sie verspürte das dringende Bedürfnis, mit ihrer Schwester zu sprechen. Sie musste ihr unbedingt vom Tod ihres Vaters erzählen. Da sie jedoch über ihr Handy nicht zu erreichen war, beschloss Johanna nun bei der Schule vorbei zu fahren. Gerade in diesem Moment kam ein Funktspruch für sie: ...

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wie alt ist Benjamin?

Oh, deine Frage ist für mich wie ein Weckruf. In diesem Monat will ich mich ja wirklich ranhalten und mehr Folgen des SOKRATES-Romans produzieren als sonst. Es gibt so viele Ideen und Vorschläge, die auf eine Umsetzung warten, dass ich wirklich eine Menge produzieren kann und will. Gleich wird die nächste, die 125. Folge von SOKRATES kommen, aber zuvor noch eine kurze Antwort auf deine Frage: Benjamin ist 16 Jahre alt, ein sehr belesener und philosophisch interessierter junger Mann. Ich freue mich immer, wenn ich auf solche Menschen stoße - sie bereichern mein Leben :)
Vielleicht schafft er es ja zu einem gern gesehenen Schüler der Deutschlehrerin zu werden, die Luisa so viele Schwierigkeiten macht. Das Verhältnis der beiden Frauen ist ja eher durch eine starke Antipathie geprägt. Und Benjamin muss ja nicht die ganze Zeit in der Villa bleiben.

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Bei dem Patientengag musste ich schmunzeln, danke dafür!

Wenn ich dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte, bin ich glücklich. Nichts zu danken.

Worauf wartest du?

Ich warte gar nicht, ich erwarte einige Dinge und hoffe, dass sie so kommen, wie ich sie in die Wege geleitet habe. Ich bin ein Kulturmensch: ich säe und ernte. Und wenn der Boden bestellt, die Saat aufgebracht ist, bleibt einem diesbezüglich nur noch abzuwarten. Aber dieses Abwarten ist eben eher ein Erwarten, als nur zu warten. Denn mit dem Warten allein verbinde ich nichts Positivs, muss immerzu an Becketts "Warten auf Godot" denken. Es ist ein recht hoffnungsloses Unterfangen, denn man wartet eigentlich nur noch darauf, dass die Hoffnung stirbt, weil man eben sonst nichts mehr erwartet. Aber leider stirbt die Hoffnung zuletzt. D.h. man stirbt vor der Hoffnung, wahrscheinlich noch hoffend, dass man das Sterben überlebt. Vielleicht kommt ja auch daher der Glaube, dass es ein Leben nach dem Tod geben muss.
Ich habe eine Hommage an Becketts "Warten auf Godot" geschrieben, eine Novelle, in der zwei Männer: Niklas Hardenberg und Lemming alias Kalr Lembrecht auf etwas warten - in einer Wohnung, die beiden fremd ist, und in die sie "mit Hilfe des Scheckkartentricks" eingedrungen sind. Niklas hat Lemming in diese Wohnung geführt. Es ist Nacht, und Lemming weiß eigentlich gar nicht, was diese Aktion soll; er leidet an einer Amnesie und hat den hermeneutischen Investigator Niklas Hardenberg beauftragt, ihm wieder zu seinen Erinnerungen zu verhelfen. Und nun sind die beiden eines Nachts in der Wohnung und warten - worauf auch immer. Lemming weiß es jedenfalls gewiss nicht. Und Niklas lässt nichts verlauten.
Die Novelle beginnt damit, dass Lemming, um die Zeit tot zu schlagen, eine Geschichte erzählt: "Es muß eine unwirtliche Gegend gewesen sein, in der sich die beiden Frauen aufhielten. Brachland weit und breit, steinig und karg und irgendwo eine einsame Landstraße, die sie von ihrem Standort aus nicht mehr sehen konnten, dafür aber ein toter vertrockneter Baum mit dürren, kahlen Ästen. Ein Baum, der diesen Namen kaum verdiente".
Lemming wandte sich zu Niklas und hörte endlich auf, aus dem Fenster in die Finsternis zu starren, wo gewiß nichts zu erkennen war. Niklas wußte nicht, was er von dieser Geschichte halten sollte, aber er schwieg so, daß Lemming es als Interesse auslegen konnte.
Die Novelle trägt den Titel "Brachland", ich hingegen liebe das Kulturland, das beackerte oder in einen Garten verwandelte Land. Dort kann man etwas erwarten, so wie einen Brotteig, den man in den Ofen geschoben hat und doch wohl erwarten darf, dass ein Brot daraus wird.

In diesem Sinne möchte ich deine Frage auch als eine Aufforderung verstehen, endlich aufzuhören zu warten und zu handeln: Worauf wartest du noch? Mach endlich ;)

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Language: English