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Uri Bülbül

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Was macht einen guten Philosophen aus?

Was macht überhaupt einen Philosophen aus? Er denkt, er argumentiert, er zitiert und bezieht sich auf andere, setzt sich mit den Gedanken und Argumenten der anderen auseinander. Ich halte das bewusst ein wenig abstrakter als einen klaren Bezug auf die Philosophie als "Disziplin"; denn meiner Meinung nach ist sie das nicht.
Die klassischen Fragestellungen, die Immanuel Kant auf den Punkt gebracht hat:
Was kann ich wissen?
Was soll ich tun?
Was darf ich hoffen?
genügen nicht wirklich um die Philosophie als Disziplin zu konstituieren. Vielmehr bleibt es dabei, dass sie aus mehreren Disziplinen besteht. Allein die erste Frage führt a) zur Erkenntnistheorie (Ich kann wissen, was ich als wahr erkennt habe); b) zur Wissenschaftstheorie (Wie erwerbe ich Wissen, wie speichere ich Wissen, wie tradiere ich Wissen) und die zweite Frage führt zur Politik, zur Ethik, zur Rechtsphilosophie, zur Staatsphilosophie und die dritte Frage führt ebenfalls zur Ethik, aber auch zu Metaphysik, zur Existenzphilosophie, zum Vitalismus u.a.m.
Da nähere ich mich der Philosophie lieber mit Ludwig Wittgenstein: ein philosophisches Problem lösen heißt einen Knoten lösen; interessant und wichtig sind dabei die Bewegungen, die man machen muss, um den Knoten zu lösen. Das Ergebnis hingegen ist einfach. Dieses sich zu merken und anderen zu präsentieren: Kant hat gesagt... ist keine Philosophie. Und die Leute, die diese Form der Rede wählen, um einfach die Ergebnisse philosophischer Diskurse aufzuzählen, philosophieren nicht. Sie könnten, wenn sie, was sie tun, nicht allzu platt praktizieren, bestenfalls Philosophiehistoriker sein. Der überwiegende Teil der Philosophie ist heute Philosophiegeschichte und keine Philosophie.
Es bleibt für mich bei den Denkbewegungen. Logische, assoziative, analogische Argumentation, gute griffige und zutreffende Beispiele und Metaphern, eine gut durchmischte praktische, konkrete wie abstrakte Terminologie, bei Bedarf klare und verbindliche Begriffsdefinitionen, aber zugleich auch die Flexibilität, neben diesen Definitionen zu Begriffserweiterungen zu gelangen - all das macht gutes Philosophieren aus. Wer das gut kann, könnte ein guter Philosoph sein.
Es bedarf dazu aber auch, dass man die brennenden Fragen der Geschichte, Gesellschaft und Politik erkennt und ihnen eine philosophische Dimension zuzuschreiben, in der Lage ist. Und nicht zuletzt muss ein guter Philosoph immer auch sich selbst und seine Methoden und Prämissen hinterfragen können. Wer die Metaebene zu seiner Denkebene nicht mitdenkt, kann schwerlich ein guter Philosoph werden. Und da das Medium der Philosophie die Sprache ist, muss ein guter Philosoph gute Sprachkenntnisse besitzen.

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Schwere Wolken ziehen vom Sturm getrieben tief und grau über das Land, ab und an peitscht Regen an die Fensterscheibe, rauscht der Sturm durchs Geäst. Im Küchenschrank fielen übereinander gestapelte Tassen um, als würde der Sturm die Küche erreichen. SOKRATES Teil 150...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
«Können wir uns vielleicht mal ins Wohnzimmer setzen und ein wenig entspannen?» sagte Alfred Ross genervt. Moralisch brauchten ihm die beiden wirklich nicht zu kommen. «Ja, reden wir.» Hardenberg ging ins Wohnzimmer vor. «Kann ich bitte meine Dienstwaffe wieder haben?» fragte Ross kaum, dass er im Wohnzimmer in einen Sessel gefallen war. «Ich könnte Ihnen ja jetzt das Leben schwer machen», sagte Niklas, «Erst wenn Sie mir meine Waffe wieder besorgen, die mir Ihr Kollege Hoffmann Adipositas konfisziert hat. Hoffmann Adipositas ist nicht vom griechischen Europol, wenn Sie sich das nun fragen sollten! Er arbeitet in Ihrem Präsidium mit einem äußerst hellen Leuchtturm der Intelligenz namens Oberländer zusammen. Ein unvergleichlicher Armleuchter!» Alfred Ross musste lachen und dabei stellte er fest, dass sein Gesicht angeschwollen war und furchtbar schmerzte. Hermes Psychopompos unterbrach Hardenbergs Vortrag: «Er kann Ihnen aber das Leben nicht schwer machen, weil er Ihre Dienstwaffe gar nicht hat. Hier!» Damit warf der Europolizist ihm die Patronen zu. Danach legte er die Waffe auf den Wohnzimmertisch. «Sie sind wenigstens nicht so schießwütig wie Ihre Kollegin», fügte er noch hinzu. Und dann hatte er Lust weiter zu plaudern: «Auch nicht so schießwütig wie unser Freund Herr Hardenberg. Mann, Mann, Mann! Acht Schüsse in Wand und Tür! Da hätte wer weiß was passieren können!» «Verstehe nur Bahnhof», brummte Ross. «Ja, dann fragen Sie mal Ihren Kollegen Hoffmann, wenn Sie sich bei ihm wieder sehen lassen können. Mit diesem Veilchen würde ich mich wirklich erst einmal nicht im Präsidium zeigen. Das ist ein sehr ernst gemeinter Rat. Sie werden noch zum Gespött Ihrer Kollegen dort!» «Danke», brummte Ross wieder. «Was hofften Sie hier zu finden, Ross? Warum sind Sie hier?» fragte Niklas Hardenberg. Alfreds Kopf war durch den Schlag wie leer gefegt. Kurz wusste er selbst nicht mehr, warum er eigentlich zu Niklas Hardenberg gefahren war. «Ich hatte ein paar Fragen», sagte er kleinlaut. «Sie hatten? Haben Sie sie denn nicht mehr?» fragte Hardenberg lachend. Der Typ von Europol mischte sich mit einem kleinen vertrauten Abschiedsritual in die Unterhaltung ein: «Also ich gehe dann mal. Du machst das mit dem Kollegen schon, Nick. Man sieht sich.» Hardenberg sah freundlich zu dem andern hinüber. «Ja, Ross und ich regeln das schon. Danke für deinen Besuch, Herm. Wir sehen uns dann die Tage.» Und gerade als sie der Europol-Mann abwandte, sagte Hardenberg noch fast ein wenig schüchtern. «Und vielen Dank für alles.» Der Europolizist erwiderte darauf nichts mehr, sondern verließ wortlos, die Wohnung. Gerne hätte Ross gewusst, was die beiden zu besprechen gehabt hatten. Konnte es etwas Dienstliches sein, oder waren sie einfach nur privat miteinander befreundet. Und diese Freundschaft hatte Hardenberg ausgenutzt und sich als Boxer profiliert, wissend, dass ihm in dieser Situation keinerlei Gefahr drohte. Aber nun waren die beiden allein.

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Was möchtest du der Nachwelt hinterlassen? Was darf nicht vergehen?

Die Antwort, dass ich der Nachwelt am liebsten meine Literatur und meine anderen Texte mit meinen Gedanken hinterlassen möchte, damit sie nicht vergehen und ich durch sie Unsterblichkeit erlange, könnte bei mir naheliegen. Aber wenn ich die Weltlage betrachte, sei es wirtschaftlich, politisch oder klimatisch, komme ich nicht umhin, den traurigen Gedanken zu denken, dass es womöglich gar keine großartige Nachwelt nach mir geben wird. Nicht heute zum ersten Mal äußere ich diesen Gedanken. Auch hier auf ask habe ich den Vergleich schon mal gezogen, ohne mich gleich für so einen gigantischen Philosophen zu halten: Platon hatte alle Ewigkeit der Welt vor sich, als er seine Ideenlehre entwickelte, sich dieser verpflichtet fühlte und davon ausging, dass man sich in allen Zeiten mit seiner Philosophie beschäftigen würde.
Immerhin währt seine Ewigkeit schon rund 2500 Jahre. Und könnte ich nun ernsthaft von unserer Zeit behaupten, dass auch uns eine solche Zeitspanne in der Zukunft zur Verfügung steht?
Ich lebe in dem beklemmenden Gefühl, dass ich der Nachwelt hinterlassen kann, was ich will und in welcher Qualität auch immer - es wird vergehen, und es wird keine Nachwelt geben. Aber andererseits halte ich es für schwachsinnig, sich aufzugeben, nur weil man weiß, dass man sterben wird. Denn dann könnte man schon nach der Geburt sofort verzweifeln. Auch im Wissen, dass morgen die Welt womöglich untergeht, muss ich heute einen Baum pflanzen. Und das wird in meinem Fall die 150. Folge des SOKRATES-Romans sein.

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Welcher berühmte Mensch hat am selben Tag Geburtstag wie du?

Edgar Allan Poe ist am 19. Januar 1809 geboren, am gleichen Tag wie ich - der Verfasser von großartigen spätromantischen Geschichten und Gedichten. Das wird mich nun noch mehr motivieren, meine Texte zu verfassen. Aber ein richtiges literarisches Vorbild war Edgar Allan Poe nie für mich. Einmal ernsthaft nach meinen Vorbildern gefragt, gab ich naiv an: Joyce, Beckett, Kafka. Aber wer SOKRATES, den kafkASKen Fortsetzungsroman liest, wird kaum etwas davon merken.

Wie gefällt dir die neue ask.fm Oberfläche? Ich meine die, die man im Browser auf dem normalen PC sieht. Im Handy-Browser hat sich die Oberfläche schon vor einigen Monaten geändert.

Habe ich nur nicht herausgefunden, wie man den Profilhintergrund so schön selbst gestaltet wie in der alten Version? Oder geht das einfach gar nicht? Mein erster Eindruck war: das Layout ist unpersönlicher, steril und kalt. Überflüssig finde ich die Hilfe beim Hinunterscrollen; die Antworten werden einfach automatisch weiter gelistet. Das hat etwas von elektrischen Fensterhebern beim Auto - der Mensch muss selbst immer weniger machen, die Technik übernimmt immer mehr. Das ist auch eine Art von Entmündigung. Manche empfinden das allerdings als einen angenehmen Luxus. Ich bin selbst nicht der Meinung, dass man sich von der Technik zu viel abnehmen lassen sollte. Irgendwann nimmt einem die Technik das Leben ab. Wir sind nicht weit davon entfernt.
Sinnvoll finde ich den Counter, der irgendwann mitläuft im Antwortfeld, wenn sich das Feld allmählich füllt. Das hätte auch mit dem alten Layout funktioniert. Schön, dass man die Größe des Feldes beeinflussen kann. Ein echter Fortschritt wäre es gewesen, wenn man in das Fragefeld hätte auch Fotos einfügen können. Aber das soll irgendwie nicht möglich gemacht werden.
Was mit dem Layout gar nichts zu tun hat, sehr viel aber mit dem Grundrecht auf Meinungsfreiheit, sind die willkürlichen Streichungen von Antworten. Roboter, die einfach nach irgendwelchen Stichworten Antworten streichen, ist Zensur ohne Hirn. Ich kann ja verstehen, dass Hating, Beleidigungen und Beschimpfungen geahndet werden. Aber darum geht es nicht. Ask ist ziemlich willkürlich im Streichen von Antworten. Gerüchteweise höre ich, dass auch das Sperren von Konten ebenso willkürlich erfolgt. Müssen sich einfach ein paar ask-user zusammen schließen und ein Profil melden, damit es gesperrt wird?
In diesem Zusammenhang finde ich es bedauerlich und erschreckend, dass die user die Zensurwillkür einfach wie eine Selbstverständlichkeit akzeptieren. Zugleich aber muss ich mit Bedauern feststellen, dass es nicht wenige gibt, die das Forum überhaupt nicht ernst nehmen. Das liegt daran, dass sie das Medium und seine Möglichkeiten von einzelnen Fähigkeiten der User nicht zu unterscheiden vermögen. Auch können sie selbst nicht viel damit anfangen: Meinungsfreiheit wird ja nur dann interessant, wenn man eine Meinung hat, um die man sich auch mit anderen streiten kann. Polemik finde ich hierbei ein legitimes Stilmittel. Aber wer einen Meinungsschlagabtausch nicht kennt, kann damit auch nicht umgehen. Wer nicht argumentativ Gedanken entwickelt, ausbreitet und Möglichkeiten anbietet, an denen ein gegenargumentativer Ansatz möglich ist, hat auch Probleme, die Möglichkeiten des Mediums zu entdecken. Statt dessen wird halt geblödelt. Das wird durch keine Oberfläche besser, aber vielleicht durch die Überwindung der eigenen Oberflächlichkeit.

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Befürchtest du einen baldigen Krieg in Deutschland?

sopzock’s Profile PhotoSam
Wird es für dich nur dann interessant, wenn der Krieg auch "Deutschland" erreicht und ist es dir egal, wenn sonst alles in der Welt brennt und niedergeht? -wenn Menschen leiden, sterben, obdachlos werden, ihre Heimat verlieren, ihre Angehörigen? -wenn sie nichts zu essen haben, nichts zu trinken oder erfrieren?
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie der Krieg Deutschland erreicht: als Terrorantwort auf militärisches Engagement im Ausland; zweitens als offene militärische Angriffe im Rahmen eines dritten Weltkrieges. Wenn es nur die Wahl zwischen diesen beiden Möglichkeiten gäbe, und es scheint tatsächlich eng zu werden, dann ist mir die erste Variante lieber, da der Schaden begrenzt bleibt.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Krieg Deutschland in Form von Terror erreicht, erscheint mir im Moment größer als der Krieg durch eine offene militärische Auseinandersetzung, zumal man Russland mit ins Boot holen möchte, um im Nahen Osten vorzugehen. Selbst der Abschuss des russischen Militärjets durch das Nato-Mitglied Türkei blieb diplomatisch im grünen Bereich eines Konfliktes zwischen Nato und Russland.
Andererseits möchte ich noch einmal auf den Beitrag aus der Reihe ZDF-History aufmerksam machen, wie nah wir eigentlich ständig am dritten Weltkrieg mit einer atomaren Vernichtung der Welt leben. Wie schnell ist dieses Vernichtungspotenzial aus dem 20. Jahrhundert wieder aktiviert und aufgebaut?!
Ich kann immer nur dieses Video allen ans Herz legen und alle bitten, einmal darüber nachzudenken.
Die Welt am Abgrund ist ein wichtiger und immer wieder zu zitierender Film, eine Dokumentation des atomaren Wahnsinns: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1269836/1983---Welt-am-Abgrund#/beitrag/video/1269836/1983---Welt-am-Abgrund
Was die Weltpolitik sich zur Zeit leistet, ist an Dummheit nicht zu überbieten. Und alle Zeichen stehen auf Sturm und man muss kein Hellseher sein, um festzustellen, dass ein Weltkrieg nicht unwahrscheinlich ist. Ich bin aber der Meinung, dass niemand in Angst erstarren sollte, und auch nicht einfach weder die Angst noch die Situation ignorieren, sondern positive Kräfte und Handlungsmöglichkeiten für sich ergründen und selbst so handeln, dass die Angst geringer wird und die Aktivität wächst.

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Tsipras hat mich bitter enttäuscht, ich dachte er ändert wirklich etwas, war das naiv?

DerApfeltyp’s Profile PhotoRuu
Ich weiß nicht, ob es richtig wäre, die Enttäuschung als "naiv" abzutun. Im ersten Moment hatte ich dasselbe Gefühl. Aber bei näherer Betrachtung habe ich mein emotional gefälltes Urteil revidieren müssen. Der Druck, den das internationale Kapital auf Griechenland aufbauen konnte, war so enorm, dass keinerlei menschlichen Reformen möglich waren. Tsipras selbst war insofern selbst naiv, dass er geglaubt hat, als Ministerpräsident etwas bewegen und ändern zu können und lief vor eine Wand, mit der er selbst nicht gerechnet hat.
Für mich ist es nun wichtig, die richtigen Konsequenzen aus den Ereignissen um die EU und Griechenland zu ziehen: Nationale Souveränität, demokratisches und soziales Handeln sind weitaus weniger möglich, als wir uns tatsächlich eingestehen. Wir können es so leicht daher sagen: Demokratie hört dort auf, wo Finanzinteressen beginnen. Demokratie ist nur die Stimm"abgabe" alle paar Jahre, um eine Legitimierung für die Herrschaft zu erzeugen, die sowieso macht, was sie will usw.
Im Grunde aber lassen wir diese Erkenntnisse schön auf der Phrasenebene und lassen sie nicht an uns herankommen, weil das wirklich schmerzhaft ist. Zu wissen und wirklich zu realisieren, dass du als Mensch und Subjekt nichts zählst und deine freie Meinung, dein Denken, deine Bildung, deine Urteile niemanden wirklich kratzen, ist eine ziemlich bittere Erkenntnis.
Von Tsipras enttäuscht zu sein ist insofern naiv, als du dir selbst noch die Möglichkeit eines gangbaren Alternativweges offen hältst und sagst: Varoufakis hätte eine Chance gehabt, wenn sein Freund und politischer Mitstreiter, sein Regierungschef ihn hätte nicht fallen lassen. Ich denke, dem ist nicht so. Die Reformen und die kleine Rebellion waren nicht durchzuziehen und durchzuhalten.
Die griechische Bevölkerung wäre zu sehr drangsaliert worden und die Menschen hätten noch mehr gelitten, wenn der Varoufakis-Weg weitergegangen worden wäre. Das wussten sowohl Tsipras als auch Varoufakis. Um größeren Schaden von ihrer Bevölkerung abzuwenden, haben sie eingelenkt und damit natürlich verloren.
Was sind die Konsequenzen daraus für eine humanistische Politik? Sie muss ganz revolutionär und ganz von unten organisiert werden. Und erst wenn die Bevölkerungen den Unsinn nicht mehr mittragen, sondern sich wirklich bewegen, kann sich auch etwas politisch bewegen. Ich greife mal in die Utopiekiste: aber stell dir vor, die europäischen Gewerkschaften hätten sich hinter Griechenland gestellt, hätten einen Generalstreik in ihren Ländern organisiert und Mitglieder zu Solidaritätsdemos nach Griechenland gebracht. Was passierte statt dessen? Bildzeitungsleser u.a. beschimpften die Griechen als faul :(

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Welchen Nicht-Politiker würdest du gerne als Kandidat für ein politisches Amt sehen?

Der wichtigste Unterschied zwischen Yanis Varoufakis und Alexis Tsipras war, dass der eine Wirtschaftswissenschaftler ist und der andere ein beruflich festgelegter Funktionär - sprich Politiker. Der eine konnte für seine Ideen Politik machen und ein politisches Amt übernehmen, bis er merkte, er kann seine Ideen gegen die ökonomische Macht nicht durchsetzen; während der andere mit seinen Ideen Politik macht und diese Ideen instrumentalisiert und auch mal gerne ad acta legt, verändert und verrät, Hauptsache, er kann Politik machen.
Daher wünsche ich mir Yanis Varoufakis als Wirtschaftsminister nach Deutschland. Von mir aus kann Merkel bleiben, Schäuble muss gehen. Merkel macht eine Wandlung durch, sie bemerkt menschlich die Folgen ihres Amtes und politischen Handelns und wankt. Das mag für eine Politikerin "unprofessionell" erscheinen, aber ist eigentlich irgendjemandem noch bewusst, dass ein Mandat im Parlament und ein politisches Amt nicht auf Lebenszeit ist, sondern zeitlich begrenzt, während man einen Beruf fürs ganze Leben erlernt? Das Berufspolitikertum ist das Grab der Demokratie.

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Die Bürokratie quält die Menschen am allerwenigsten mit der Polizei; so frage ich mich, warum in meiner Geschichte der Schwerpunkt so sehr bei Polizei- und Detektivarbeit liegt. Aber vielleicht wird sich die Antwort wie von alleine finden. SOKRATES Teil 149...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Ross hielt sich nicht zurück. Aber Niklas Hardenberg hatte ihm die ganze Zeit in die Augen gesehen und die Absicht des Kommissars wahrscheinlich noch vor dem Grobian selbst erkannt. Aus der Hüfte ließ er seinen Oberkörper zurück fallen, kreisen und nachdem der Schlag ins Leere und mit voller Wucht krachend gegen die Wand gedonnert war, zurück an die Ursprungsposition zurück kommen. Da er keinen Schritt vom Kommissar gewichen war, hatte nun Hardenberg die ideale Schlagdistanz, die er auch unverzüglich ausnutzte. Ross verfiel in die Betrachtung eines nächtlichen Sternenhimmels und kam aus seiner schmerzhaften Romantik erst wieder zu Bewusstsein, als er einen kalten Waschlappen im Gesicht verspürte, das von einem Dampfhammer bearbeitet worden sein musste. «Gehts wieder, Herr Kommissar?» fragte lachend Hardenberg, der ihm den Waschlappen einfach ins Gesicht geschleudert hatte. «Sie sind also der Landbulle, der sein Mittagessen mit Kühen einnimmt?* Wissen Sie eigentlich, dass man Sie sogar schon googlen kann, Sie Schwachmat?» plötzlich war Hardenbergs Stimme sehr ernst und schier so böse wie die eines Vorgesetzten. Ross versuchte auf die Beine zu kommen. Dabei brummte er Flüche und stieß Drohungen aus, die sich nach Justiz und Anzeige anhörten – etwa wie „Widerstand gegen die Staatsgewalt“. In diesem Moment trat Niklas einmal kräftig gegen die Brust des dicken Kommissars, dass er zurück fiel und keine Luft mehr zum Atmen hatte. «Ganz falscher Ton, Dicker!» sagte Niklas streng. «So etwas wie „entschuldigen Sie bitte die Umstände, die ich Ihnen mit meinem Schwächeanfall gemacht habe, soll nicht wieder vorkommen!“ wäre jetzt angebracht!» Ross griff nach seiner Dienstwaffe. Aber sie war weg. Eine zweite männliche Stimme drang in sein Ohr. Er hatte die Orientierung schier gänzlich verloren: «Jetzt nach der Dienstwaffe greifen ist wirklich das Dümmste. Wer hat sie eigentlich ausgebildet, Ross?» «Wer... wer sind Sie?» stammelte er. Hinter ihm stand ein Mann um die Dreißig, groß, kräftig mit hellen Haaren und grünen Augen. «Hermes Psychopompos, Europol!» stellte sich dieser vor. «Sie haben sehr seltsame Manieren, Ross, äußerst seltsame. Und dummerweise machen Sie damit überhaupt keine gute Figur! Sie können sich jetzt eine Woche krank schreiben lassen. Mit dieser Veilchen blauen Gesichtsdeformation würde ich mich nicht im Präsidium sehen lassen. Was für eine Schande!» Nun stand Ross langsam auf, seine Knie waren noch weich, die Beine wacklig. Was für ein Schlag! Ging es ihm durch seinen Brummschädel. «Ja, Hardenberg hat's drauf!» sagte der Typ von Europol, als könnte er Gedanken lesen. «Ross, Sie werden noch disziplinarische Maßnahmen an der Backe haben, wenn Sie so weiter machen!» ermahnte ihn zu allem Überfluss nun Hardenberg. «Was denken Sie sich nur dabei?»
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* http://ask.fm/HeuteBinIch14/answer/107457813871

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Wie dunkel ist die dunkle Seite der Macht wirklich?

Die dunkle Seite der Macht ist in den Medien, auf roten Teppichen, steht im Rampenlicht, Glanz und Glamour verschönern sie. Dunkel ist die dunkle Seite der Macht bestimmt nicht. Die finstere Konsequenz der dunklen Seite der Macht sind Leichen, Umweltzerstörung, Öl in toten Seen, wo einst Fische lebten, kahle, verwüstete Landschaften, wo einst Urwälder wucherten, Menschen, die nichts zu essen haben, keine Toiletten, um ihre Notdurft zu verrichten. Von der dunklen Seite der Macht aus sieht man das nicht. Man gönnt sich einen Drink am Pool oder macht einen Tauchlehrgang auf den Bahamas.

eigentlich bin ich ja außerdem in der Geschichte immer noch 15, weil nämlich als ich zum ersten Mal drin vorkam, war ich 15 und dann war irgendwann Weihnachten und 19 Tage später war mein 16. Geburtstag, aber du hast Weihnachten und meinen 16. Geburtstag noch nicht in der Geschichte erwähnt

Du hast absolut Recht. In der Geschichte ist nicht einmal eine Woche vergangen. Also hurtig zu SOKRATES Folge 148...
«Ach ja, na klar! Wie konnte ich das nur vergessen!» sagte Lara und verdrehte innerlich die Augen. «Und woher weißt du, dass er Rudi heißt?» fragte sie ihn mit einem kaum verhehlten zynischen Unterton. «Ich weiß das nicht», erwiderte Basti, «wenn wir ihm wieder begegnen, will ich mich mit ihm anfreunden und werde ihn Rudi nennen! Und ich werde ihn fragen, wie wir nach Hause kommen. Und ich werde ihn dann auch fragen, ob er nicht mit uns kommen möchte. Ich kann ihm ja den Garten hinter der Villa zeigen, den Teich, das Gartenhaus, und er kann bei mir mit in meinem Bett schlafen. Wenn es zu eng für uns beide ist, lege ich mich auf den Boden. Rudi kann dann auch allein in meinem Bett schlafen.» «Ja, das ist furchtbar nett von dir», versetzte Lara, «wenn wir ihn wieder treffen, und er tatsächlich mit uns kommt, kannst du das gerne so machen! Aber jetzt lass uns erst einmal weiter gehen!» Basti hatte nichts dagegen. So setzten sie ihren Weg fort.
Alfred Ross fuhr Richtung Nordstadt; aber er musste nicht bis zu den berüchtigten Siedlungen mit diesen elenden und stark verkommenen Plattenbauten. Dort hatte Niklas Hardenberg bis vor einiger Zeit gewohnt, war aber nun vor einigen Wochen umgezogen; nicht weit weg von der Nordstadt, aber weit genug, um in einem etwas vornehmeren Viertel, sich in einem schönen Mehrgenerationenhaus eine Wohnung kaufen und dort niederlassen zu können. Eindeutig ein Aufstieg, ging es Ross finster und mißgünstig durch den Kopf. Und ebenso finster und mißgünstig kam der Kommissar bei diesem undefinierbaren Nichtsnutz an. Ein intellektueller Investigator? Was sollte dieser Quatsch? In seiner Linken hielt er seinen Scheckkarten großen Dienstausweis parat. Mit der Rechten prüfte er den Sitz seiner Dienstwaffe, bevor er den Klingelknopf drückte und zwei Schritte von der Tür zurücktrat. Er hörte Schritte hinter der Tür, und kurzen Moment später wurde sie aufgemacht. Ein Mann um die Vierzig aufgeräumt und gut gekleidet stand vor dem Kommissar, der ihm den Dienstausweis unter die Nase hielt. «Kriminalpolizei, Hauptkommissar Alfred Ross. Herr Hardenberg, darf ich rein kommen?» Noch bevor der Mann antworten konnte, schob sich der Polizist in die Wohnung. Nicht ohne Ironie sagte Niklas Hardenberg: «Ja, kommen Sie doch herein, Herr Kommissar!» Nun standen sie im Flur, und Hardenberg machte keine Anstalten sich zu bewegen. Ross aber wollte die ganze Wohnung sehen; er wollte ins Wohnzimmer, Arbeitszimmer, Schlafzimmer, Küche, Bad, er wollte alle Räume sehen und betreten. Stolz und selbstsicher stand aber der Hausherr noch vor ihm. «Wie war noch einmal ihr werter Name, Kommissar?» fragte er frech und dreist. Und noch bevor Ross antworten konnte, beantwortete Hardenberg seine eigene Frage: «Alfred Ross, der Landbulle». Ein breites Marmeladengrinsen erleuchtete diese Feuermelderfresse, in die nun ein Fausthieb sausen musste.

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und wenn ich also in der Geschichte jetzt immer noch 15 bin, obwohl ich in Wirklichkeit schon fast 17 werde, will ich doch nicht in der Geschichte der Förster sein, weil ich es toller finde, dass ich in der Geschichte noch jünger bin als ich eigentlich bin :3

Eine fiktive Geschichte folgt ihren eigenen Regeln. Das ist klar. Aber auch sie hat eben ihre Regeln. In der Geschichte bist du 15 und zugleich hast du die Fähigkeit, dich in einen Delphinjungen zu verwandeln. Du fällst ist der Geschichte immer wieder plötzlich in Schlaf und entschwindest in Traumwelten, in denen du der Delphinjunge bist. Diese Traumwelten aber sind von der realen Welt in der Fiktion nicht strikt getrennt. Sie berühren sich so, wie man eigentlich in Eschers Bild nicht genau den Punkt findet, an dem das Wasser bergauf fließt, obwohl ganz klar ist, dass mit dem Kreislauf etwas nicht stimmen kann, stimmt doch alles, wenn man mit den Augen den Wasserlauf folgt. Und so muss man einfach dem Lauf der Geschichte folgen und schon sind deine Träume nicht nur Träume, sondern ein Teil der Wirklichkeit auf eine ganz besondere Weise: sie sind intersubjektiv. Mehrere Personen können über einen Traum sprechen, als hätten sie gemeinsam einen Film sich angesehen.
Wenn dir so viel am Herzen liegt, dass du gerne der Förster wärst, würde ich schon einen Weg finden, dass du auch der Förster sein könntest. Ich verbinde allerdings mit dem Beruf des Försters nicht so viel Positives. Ein Freund des Waldes zu sein und der Tiere, ist nicht unbedingt gleich zu setzen mit dem Förster-Beruf.

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und wenn ich also in der Geschichte jetzt immer noch 15 bin obwohl ich in

Ja, genau das war die Frage. Dankeschön

Irgendwie reizt mich diese Nachricht zu einer Antwort. Eigentlich gibt es doch nur die eine und einzige Frage, bei der man sagen muss: «ja, genau das war DIE Frage» ;) Die erste Zeile bekommt wirklich jeder sofort hin; schon mit den folgenden Zeilen wird es etwas schwierig. Aber ich hoffe doch sehr, dass du weißt, welche Frage aller Fragen ich meine - natürlich die klassischste und auch existenzialistischste der Fragen:
Sein oder nicht sein;Das ist hier die Frage!
Bei Albert Camus steht sie dann unter der Themenüberschrift «Das Absurde und der Selbstmord», aber mal ehrlich: So viel neues setzt das 20. Jahrhundert zu der Formulierung Shakespeares nicht hinzu. Was Hamlet in seinem Monolog anspricht, lotet die Thematik nach dem Sinn des Lebens, der gesellschaftlichen Institutionen, der Konventionen voll aus.
Obs edler im Gemüt, die Pfeil und Schleudern
Des wütenden Geschicks erdulden oder,
Sich waffnend gegen eine See von Plagen,
Durch Widerstand sie enden?
Ist es denn nun "edler" der Sinnlosigkeit zu trotzen und trotzdem am Leben zu bleiben? Oder ist es "edler", wie Hamlet nun das Wort "trotzen" umdeutet in "Widerstand"? In der einen Perspektive ist das Trotzen nur ein Erdulden. Man lässt sich die Schicksalsschläge gefallen, nimmt sie hin, erdultet sie einfach - all die Pfeile und Schleudern des Geschicks. In der anderen Perspektive liegt genau hierin der Widerstand: die Schicksalsschläge mögen einen ereilen, wie sie wollen, man gibt nicht auf, bleibt am Leben, hält daran fest, das Sterben wäre da einfacher.
Oder ist das Sterben durch die eigene Hand der eigentliche Widerstand, den man dem Schicksal gegenüber leistet? Ist es dieser Widerstand, der wirklich Mut kostet, weil man sich vor dem Tod fürchtet, da man ja nicht weiß, was einen danach erwartet? Und selbst wenn man gar keine religiösen Empfindungen hat, bleibt doch der Tod als zu fürchtendes ewiges Nichts. Hamlet findet darin die Erklärung, warum sich die Menschen nicht umbringen:
Nur daß die Furcht vor etwas nach dem Tod,
Das unentdeckte Land, von des Bezirk
Kein Wandrer wiederkehrt, den Willen irrt,
Daß wir die Übel, die wir haben, lieber
Ertragen als zu unbekannten fliehn.
Wäre es leicht, den Tod anzunehmen, so fragt er depressive Prinz, und zählt dabei alle Varianten von Qualen und Drangsal im Leben auf, wer würde dann das Leben überhaupt auf sich nehmen?
wer ertrüg der Zeiten Spott und Geißel,
Des Mächtigen Druck, des Stolzen Mißhandlungen,
Verschmähter Liebe Pein, des Rechtes Aufschub,
Den Übermut der Ämter und die Schmach,
Die Unwert schweigendem Verdienst erweist,
Wenn er sich selbst in Ruhstand setzen könnte
Mit einer Nadel bloß? Wer trüge Lasten
Und stöhnt' und schwitzte unter Lebensmüh? Am liebsten sind mir die Zeilen mit dem "Übermut der Ämter" und der "Schmach, die Unwert schweigendem Verdienst erweist". Ist das nicht den Nagel unserer Demokratie auf den Kopf getroffen? Was für eine Schmach, dass wir die Arroganz der Beamten und Politiker erdulden?

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Wen würdest du gerne töten?

MaskenmitMasken’s Profile PhotoZeitspiel
Niemanden. Ich würde gerne alle Zombies um mich herum zum Leben erwecken, ihnen zeigen, wie schön das Leben ist; ich würde sie gerne von ihren Ängsten befreien, die ihre Herzen in eisernen Schellen gefesselt halten, damit sie in dieser Todesmaschinerie, die sich Gesellschaft nenn, funktionieren. Ich würde sie gerne in das Paradies der Angstfreiheit entführen, sie über den Gartenzaun der Norm springen lassen, damit sie frei lustwandeln können durch die ganze Welt - all die Zombies der grauen Norm, die mir entgegen rufen: «Aber das geht doch nicht!»
Auch du spielst nur auf Zeit und machst dir in die Hosen vor Angst^^
Wie kommst du überhaupt auf die Frage, die voraussetzt, dass ich überhaupt gerne jemanden töten würde, Prinzessin eiserne Herzschelle hinter Masken mit Masken?

Wie oft bist du der Mensch, der du zu sein scheinst und wie oft scheinst du der Mensch zu sein der du bist?

Nicolai1995’s Profile PhotoialociN
Drehe im Herzen eine große Freude des Glücks einen kleinen Wohnzimmerfilm und melde auf meinem youtube-Kanal, dass ich bald über den Hölderlin-Komplex schreiben werde:
https://youtu.be/fSXozEDJvAYKlugdiarrhoe’s Video 134770148793 fSXozEDJvAYKlugdiarrhoe’s Video 134770148793 fSXozEDJvAY
Ich wirke freundlich und weich, ja die Weichheit kann von manchen sogar als Schwäche gedeutet werden, und immer bin ich für eine Überraschung gut. Ich glaube allerdings nicht, dass man das abzählen kann. Man kann es nicht einmal absehen, sonst wäre es ja keine Überraschung ;)

Die Kommissarin ist gegen einen Baum gerast, Arthur, der Sonderermittler sitzt in einer Gefängniszelle und wartet, dass ihm die Tür aufgetan wird, Lara und Basti haben sich im Wald verlaufen und die Abenddämmerung naht. Die kleine Schwester der Kommissarin ist bei Uri. SOKRATES Teil 147...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Kunst ist immer mehr als ein Gleichnis. Und Kunst ist auch immer mehr als eine Aussage über die Welt. Diese berühmte Formulierung „...und die Moral von der Geschicht'“ sie kann doch niemals das Kunstwerk ersetzen!» Oh je, dachte Betti. Jetzt hat er sich warm geredet! Sie mochte es gar nicht, wenn Männer sich in Rage redeten und anfingen, allen anderen die Welt zu erklären oder die Kunst oder was auch immer! Da wollte sie die Moral von ihnen auch nicht hören. So sympathisch Betti diesen Schriftsteller und Neuankömmling in der Villa auch fand, so schien er dennoch eine furchtbar besserwisserische Ader zu haben. Wo blieb nur ihre Tochter? Langsam wurde sie etwas unruhig. Uri indessen sprach munter weiter: «Es gibt eine Anekdote über Samuel Beckett; er soll danach gefragt, was er denn mit seinem absurden Theaterstück „Warten auf Godot“ habe sagen wollen, geantwortet haben: „Genau das, was ich im Stück geschrieben habe. Hätte ich etwas anderes sagen wollen, hätte ich etwas anderes geschrieben“.» «Blödsinn!» entfuhr es Betti plötzlich sehr ungeduldig. Sie hatte nicht mehr an sich halten können. Uri Nachtigall sah sie überrascht, konsterniert und ein wenig herausfordernd an. Luisa schien sich eher über den gesteigerten Unterhaltungswert dieser Konversation zu freuen. Ihre Augen glänzten erwartungsvoll und amüsiert. Betti war dieser Ausbruch nun etwas peinlich. Sie fühlte sich in Erklärungsnot: «Na ja, ist doch so. Man sagt doch oft Dinge, die man durchaus auch anders meint. Warum sollte es ausgerechnet in der Kunst anders sein?»
Über ihnen kreisten Geier. Der Wald war übervoll von Tier- insbesondere von Vogelgeschrei. Krähen, Elstern aber auch exotischere Vögel schrien durcheinander. «Bald wird es dunkel», sagte Lara mit besorgter Stimme. Ihre Handinnenfläche schwitzte in der Hand ihres Begleiters. Sie machte sich von ihm los. «Ja, wir haben uns verlaufen», stellte Basti sachlich fest. Ihm schien das nicht viel auszumachen. Dann würden sie eine Nacht mal nicht in der Psycho-Villa schlafen. Das Ganze roch für ihn nach Abenteuer, und Abenteuer konnten doch nur lustig und spannend werden. «Nadia hat gesagt, wir sollen immer Richtung Westen gehen», betonte Lara, «das haben wir ja auch getan. Die Sonne steht direkt vor uns. Aber wie kommen wir so nach Hause in die Villa?» «Das werden wir schon sehen», antwortete Basti, «wir sollten einfach weiter gehen. Vielleicht treffen wir auch auf Rudi und er kann uns den Weg zurück zeigen.» Lara sah ihn erstaunt und fragend an: «Wer ist jetzt schon wieder Rudi?» fragte sie ungeduldig. «Ich hoffe, dass wir ihn wieder treffen. Dann freunde ich mich mit ihm an. Und vielleicht hat er ja Lust, uns den Rückweg zu zeigen. Und vielleicht kommt er sogar mit uns zurück», sagte Basti ganz begeistert von der Möglichkeit, die sich vor seinem geistigen Auge auftat. «Ich verstehe kein Wort. Wer ist Rudi?» fragte Lara wieder. «Die Hispaniola solenodon, der Schlitzrüssler, den du so erschreckt hast!» brummte Basti.

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Ich behaupte: "Wäre der Mensch (und jedes Tier) unsterblich, wüsste der Mensch nicht von der Existenz des Todes" Stimmt das deiner Meinung nach?

sopzock’s Profile PhotoSam
Wären Mensch und Tier unsterblich, existierte dann der Tod überhaupt? Er wäre eine Mythenfigur wie Gott. Man könnte ihn sich in allen Farben, Formen und möglichen wie unmöglichen Eigenschaften ausmalen. Das setzt natürlich den kleinen Denkfehler voraus, dass die Eigenschaft der Unsterblichkeit sich nicht allein nur auf den normalen Lebensverlauf bezieht, sondern auch alle Unfälle in sich einschließt. Will sagen: Mensch und Tier könnten auch dann nicht sterben, wenn man sie schlachtete oder in einem Unfall zerstörte.
Beim Sterben der Pflanzen sehe ich die Sache ohnehin ein wenig anders. Wann ist eigentlich eine Pflanze tot? Meistens lebt irgend etwas von ihr immer weiter und setzt sich auch auchne Chromosomenvermischung aus, pflanzt sich ohne Genvermischung, quasi geklont fort. Ganz als biologischer Laie denke ich, Pflanzen sind unsterblich.

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http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/134200595641 Deutschland exportiert auch Autos und nun? wenn jemand bei einem Autounfall stirbt, ist es dann wieder unsere schuld?

Wie widerlich dumm, kannst einen Unfall mit einem Fahrzeug nicht vom Tod unterscheiden, der durch den Gebrauch einer Waffe erfolgt und willst hier mit mir die Schuldfrage klären? Sei froh, dass ich von so jemandem, der das Wort "unsere" gebraucht nicht auf all jene schließe, die damit gemeint sein sollen.
Aber anders formuliert: Selbst wenn jemand sich irgendwo nur verschluckt, ist es deine Schuld.

nenne 3 Bücher, die man deiner Meinung nach unbedingt gelesen haben sollte

Meinetwegen gibt es überhaupt keinen Bücherkanon und kann es auch nicht geben, der nur aus drei Büchern existiert. Die Frage impliziert noch irgendwo den Glauben an den Stein der Weisen. Wir aber sollten es besser wissen: es gibt viele Facetten und Möglichkeiten der Weltbetrachtung, der Theoriebildung und auch der kulturellen Bildung. Wenn man sich einen Weg vorzeichnen möchte, kann man sich aus der großen Vielfalt ein Bücherregal zusammenstellen. Mit drei Büchern aber kann keine Weltsicht auskommen, die ernst genommen werden möchte.
Und dann gibt es noch eine weitere Schwierigkeit:
nenne 3 Bücher die man deiner Meinung nach unbedingt gelesen haben sollte

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