Uri Bülbül

Der symbolische Tausch hat das gesellschaftliche Leben der Menschen dynamisiert. Die Abstraktion "Geld" hat das Handeln erleichtert; doch gehört zum Geld immer auch ein Kontext: der Staat, der über die Macht verfügt, das Symbol für alles Verhandelbare zu prägen und zu bestimmen. Wenn jeder sein eigenes Papier drucken würde, wäre es nichts wert, weil es nicht allgemein anerkannt wäre. Wenn dieser Staat aber abhanden kommt, sei es dadurch, dass er durch revolutionäre Ereignisse umgestürzt wird oder so sehr an Glaubwürdigkeit verliert, dass er keine Autorität mehr hat oder seine Souveränität an Banken abgibt, dann verliert auch sein Geld an Bedeutung und wird wertlos. In solchen Notsituationen können Menschen kurzfristig auf Tauschgeschäfte zurückgreifen, aber perspektivisch brauchen sie dringend bald wieder ein Ordnungssystem, das auch den symbolischen Tausch wieder gewährleistet.

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Dynamischer und radikal beschleunigter wäre es, wenn der symbolische Tausch insgesamt und damit auch das Geld abgeschafft würde: wenn jeder alles, was er benötigt, sich einfach nehmen könnte und an der Stelle, wo er wirkt einfach wirken würde, ohne auf Tausch von Gegenleistungen zu achten. Das ist die Idee und das Modell des Kommunismus. Nicht das Geld wird abgeschafft, sondern der Tausch überhaupt. Jeder Mensch nimmt, was er braucht und gibt alles, was er kann.

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Im virtuellen Bereich ist das einfacher und wird zum Beispiel im Softwarebereich von der UBUNTU-Community so gelebt. Alles andere müsste organisiert und entwickelt werden. Karl Marx sah dafür historisch die Phase des Sozialismus vor, aus der sich allmählich aber konsequent der Kommunismus entwickelt. Diese Theorie aber degenerierte und pervertierte ziemlich schnell und wurde im Stalinismus und der Folgeära der Sowjetherrschaft und auch in China zum Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

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Die Degenerationen aber fingen früher an: Sozialismus und Kommunismus als Unterschiedliche Zielmodelle zu begreifen, die sich in der Radikalität im Umgang mit dem herrschenden Wirtschaftssystem unterscheiden und dann drei unterschiedliche Abstufungen einzuführen: Sozialdemokratie, Sozialismus und Kommunismus, ist eine absolute Vergewaltigung Marxschen Theorie.

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Niemand kommt um die Frage: wie stellt sich der Mensch zum Menschen im sozialökonomischen Produktions- und Konsumtionsprozess? Und davon abhängig kann man über die Abschaffung des Geldes diskutieren, was allerdings auch nie die Abschaffung des Symbols sein kann, sondern die Abschaffung des Tauschs und der Ermittlung des Tauschwertes. Letztendlich muss sich ein neuer Menschentypus entwickeln - einer, der die Ideale von Jesus bis Kant, von Buddha bis Rousseau bzw. Voltaire in sich einschließt und realisiert. Eine Evolution, an die man glauben kann oder auch nicht.

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Aber sie hielt es für besser, ihn in dieser Stimmung nicht anzusprechen. Gerade als sie weitergehen wollte, kam auch die Ursache der Misere durch die Tür. «Kleines Vögelchen, Uri Nachtigall», begrüßte sie den aufgeregt wirkenden Theaterphilosophen, dessen Realitätsverlustigkeit sie gerne auf den psychiatrischen Prüfstand stellen wollte. Doktor Zodiac aber hatte wenig Interesse an diesem neuen „Gast“. Er hatte zwar die Einweisung unterzeichnet, ihm war es jedoch gleich, ob dieser Vogel hier seine Geschichten ausbreitete oder nicht. Aus einem mysteriösen Grund hatte Zodiac sein Interesse an Uri Nachtigall verloren. Er konnte der ganzen SOKRATES-Angelegenheit nichts abgewinnen und wollte sich darin auch nicht verortet sehen – vielleicht hatte es etwas damit zu tun, dass Uri Nachtigall nicht aufhören konnte, Zodiac immer und immer wieder mit einem berühmten Serienkiller in Verbindung zu bringen. Dabei war Zodiac etwas ganz anderes. Schwester Maja aber wollte auch dieses schräge Philosophenvögelchen unter ihren Fittichen sehen! «Schwester Maja, ich muss unbedingt sofort mit Doktor Zodiac sprechen», zwitscherte die Nachtigall drauflos. «Was ist geschehen?» fragte sie ungerührt. «Ich vermisse mein Auto und meinen Schlüsselbund, an dem auch mein Autoschlüssel ist. Ich möchte ins Krankenhaus fahren und die Kommissarin besuchen. Auch mich interessiert ihr Schicksal, ihr Befinden. Ich muss zu ihr!» Die psychiatrische Krankenschwester zog ihre rechte Augenbraue hoch und neigte ihren Kopf leicht zur Seite. «Sie überraschen mich, Uri Nachtigall. So viel Engagement und solch eine Entschlossenheit einfach aus dem Nichts! Das hätte ich Ihnen nicht zugetraut. Was weckt Ihr drängendes Interesse? Was wollen Sie von der Kommissarin? Oder gilt dieses Interesse mehr der jungen Dame, mit der Sie das Vergnügen hatten, hier sich länger zu unterhalten?» «Ich glaube, ich habe ein Recht darauf, unverzüglich zu erfahren, wo mein Auto steht und wo mein Schlüsselbund ist, ohne irgendwelche Fragen von Ihnen beantworten zu müssen», konterte Uri Nachtigall. «Ja», erwiderte sie eiskalt, «Ja, und manchmal ahnt man gar nicht, welche Konsequenzen es hat, wenn man allzu vehement auf sein Recht besteht!» Uri Nachtigall schauderte es. War er zu weit gegangen? Welche Konsequenzen konnte es haben, in diesem Fall auf sein Recht zu bestehen? Er durfte nicht gegen seinen Willen in dieser Villa festgehalten werden. Daran gab es doch nichts zu deuteln! Ohne ein weiteres Wort drehte sich die Schwester um. Er folgte ihr zu den Treppen zwei Schritte hinter ihr und mit großer Lust, sie von hinten zu berühren, was er tunlichst unterließ. Sie spürte seine Nähe hinter sich, scherte sich nicht weiter darum und schritt einfach konsequent voran zu den Treppen. Wortlos folgte er ihr. Sie schlug den Weg in ihr Büro ein und vor der Tür angekommen drehte sie sich plötzlich zu ihm um.

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«Wenn es eine ausgedehnte und eine rein geistige Substanz gibt und diese beiden Substanzen essentiell unterschiedlich sind, erscheint mir doch die Frage durchaus berechtigt, wie die eine Substanz die andere Substanz beeinflussen kann.» «Basti hat Recht; ich muss unbedingt herausbekommen, wer uns schreibt!» murmelte der Theaterphilosoph vor sich hin. Er warf einen Blick auf den jungen Mann, der neben ihm ging, um sich zu vergewissern, dass er keine Halluzination war. «Das ist doch eine Versuchung», sagte er sich still und heimlich. «Das muss eine Versuchung sein! Jemand – eine höhere Macht will meinen Verstand auf die Probe stellen, auf seine Belastbarkeit prüfen! Und dieser junge Mann ist ein Teil des Plans.» Natürlich konnte er diese schier paranoide These selbst nicht ganz ernst nehmen. Aber in was für eine Geschichte war er da bloß hineingeraten? «Ich habe eine Idee», platzte es plötzlich aus @Gedankenkammer heraus. «Was für eine Idee? Betrifft es den „Geisterseher“?» fragte Uri, ohne dabei den Sarkasmus auch nur halbwegs kaschieren zu wollen? @Gedankenkammer überhörte den sarkastischen Ton –von „Unterton“ konnte ja wohl kaum die Rede sein!- oder aber er war so neurotisch, dass daraus auch Wahrnehmungsstörungen im sozialen Umgang erwuchsen! «Sie könnten doch den Motorroller nehmen, mit dem Luisa hier angekommen ist! Er ist vollgetankt und fahrbereit. Wenn Sie Roller fahren können, können Sie sofort losfahren!» «Ja, ich habe auch einen Motorradführerschein!» erwiderte der Theaterphilosoph mit einem Stolz, als wäre das sein Abschlusszeugnis in Sachen Lebenstüchtigkeit. «Umso besser!» rief @Gedankenkammer. «Kommen Sie! Ich zeige Ihnen, wo der Roller steht.» Der Theaterphilosoph winkte ab: «Danke. Aber ich will erst einmal meinen Schlüsselbund finden und mein Auto! Vielleicht packe ich dann auch gleich meine Sachen und fahre einfach wieder nach Hause!» «Sie würden alles einfach hinter sich lassen und wegfahren?» fragte Benjamin @Gedankenkammer schier fassungslos. «Aber nein! So etwas würde ich niemals tun. Ich fühle mich den Schicksalen in dieser Villa zutiefst verbunden und möchte unbedingt erfahren, wie es mit ihnen weitergeht.» @Gedankenkammer war sehr wohl in der Lage, Ironie und Sarkasmus zu erkennen. Aber er war nicht in der Lage, seine furchtbare Enttäuschung zu verbergen. «Das hätte ich von einem Philosophen niemals gedacht! Sie sind ja einfach nur dumm und arrogant! Sie sind eben nur ein Theaterphilosoph, eine Rolle, eine Maske, eine Denkerpose – mehr nicht!» Sie waren fast schon wieder am Haupteingang der Villa angekommen. Nachdem er zu Ende gesprochen hatte, ließ Benjamin Uri Nachtigall stehen und rannte eiligst ins Haus. Im Flur wäre er beinahe mit Schwester Maja zusammengestoßen. Sie sprang zur Seite und stieß einen kurzen schrillen Schrei aus, der mehr gespielt als ernst gemeint war. Benjamin aber rannte, ohne die Schwester weiter zu beachten, die Treppen hoch in sein Zimmer. Schwester Maja sah ihm nachdenklich hinterher.

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[teil 2] hibzu kommt, dass menschen um zu überleben auf pflanzliche, jedoch nicht auf tierische produkte angewiesen sind. und bevor bewiesen ist, dass pflanzen leid empfinden können, ist dein eigenes argument hinfällig. (man muss sich ja auf fakten stützen um einen standpunkt richtig zu vertreten)

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Ja, absolut. Wir bewegen uns im philosophischen Bereich. Ethik ist Philosophie. Diese gegen die Wissenschaft zu stellen ist aber auch Philosophie. In der Tat ist es eine wissenschaftliche Tatsache, dass Pflanzen kein zentrales Nervensystem haben; sie haben scheinbar gar kein Nervensystem; aber sie reagieren auf Umweltreize wie Berührung (Insekten fressende Pflanzen u.ä.) oder auf Licht. Wie ich gehört habe, dienen auch Duftstoffe als Informationsträger für einige Pflanzen. Natürlich gebe ich dir auch in der Frage recht, dass wir auf der einen Seite über Empfindungen von Pflanzen lustig spekulieren können, während es auf der anderen Seite unbestreitbar ist, dass Tiere leidensfähig sind und leider auch in Mastanlagen, bei Tiertransporten usw. usf. real leiden. Insofern ist mein Argument hinfällig. Okay.

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Im industriellen profitorientierten System der Nahrungsmittelherstellung zählt nur eins: der Profit, Gewinn oder schnöder Mammon, nenne es, wie du willst. Tiere werden wie Gegenstände behandelt. Ihnen wird keine Würde, kein Recht, kein Schutz anerkannt. Übrigens erkennt dieses System in der Wurst- und Fleischproduktion auch den Menschen keine großartigen Rechte an, sie sollen als Konsumenten auch einfach fressen und fertig - egal, was in dem Fleisch an Hormonen, Antibiotika enthalten ist oder nicht. Um die Gesundheit der Verbraucher schären sich die Produzenten einen Dreck.

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Philosophisch habe ich das Argument des Skeptizismus («genauso gut könnte ich behaupten, dass alles leid und gar unsere existenz lediglich eine illusion sei.») in meiner Antwort einzuholen versucht: Ich schließe von mir auf andere aufgrund von Ähnlichkeiten. Ich weine, wenn ich traurig bin, leide wenn ich Schmerzen habe; du bist mir ähnlich und verhältst dich mir ähnlich, so dass ich davon ausgehen kann, dass du auch ähnlich empfindest. Aber ein Skeptiker könnte sagen: Ja, aber das ist kein sicherer Beweis. Du könntest auch perfekt simulieren. Ja, das könnte sein. Aber wie wahrscheinlich und plausibel ist das?

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Aber es könnte auch sein, dass ein Lebewesen leiden kann und gar keine Möglichkeiten besitzt, dieses Leid zu kommunizieren. Was dann? Kannst du das mit Sicherheit ausschließen? Dann bleibt auch noch die Hühnersache: Warum soll man einem Huhn nicht die Eier wegnehmen, wenn das Huhn glücklich lebt? Du weißt, dass man Hühner auch ohne Hähne halten kann, so dass die Eier unbefruchtet sind und man nicht mal werdendes Leben zerstört. Also: warum Apfel und kein Ei?

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In welche Schranke und warum? Ich will eine Diskussion führen, offene Fragen erörtern, das Für und Wider einer Einstellung abwägen. Das müsste eigentlich ein ganz demokratischer und selbstverständlicher Prozess sein; da gibt es Überzeugungen, Ansichten, Fragen und vielleicht auch Zweifel.

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Mich interessieren dabei mehrere Dinge: wie ist die demokratische Diskussionskultur unter ask-usern? Wie wird mit kontroversen Ansichten umgegangen? Wie geschärft sind Argumentationsstrategien.

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@fairhuman hat klare Antworten gegeben, hat sich auf einen kleinen Diskussionsprozess eingelassen, hat stichhaltig argumentiert und Position bezogen. Das verdient meinen Respekt. Und ich werde mich nicht durch eine billige Provokation "Da wurde der kleine Uri aber schnell..." hinreißen lassen, einen unnötig und deplaziert scharfen Ton anzuschlagen.

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Ähnlich verhält es sich mit der Antwort https://ask.fm/satanlvesyou/answers/135702090593 Da hat sich jemand klipp und klar mit meinen Äußerungen auseinandergesetzt und hat Position bezogen. Ein Musterbeispiel für einen demokratischen diskursiven Prozess. Nur das Ende «"Ich bin nicht nur ein Freund des Speziesismus; ich bin Speziesist wie eigentlich die Veganer auch, denen ein Pflanzenleben nichts bedeutet!"
Ab diesem Satz habe ich aufgehört zu lesen. Bleibt mir bitte weg mit eurer Dummheit.» lässt für mich etwas zu wünschen übrig. Ich hätte mir gewünscht, dass dies auch zu Ende gelesen wird: Ich bin nicht nur ein Freund des Speziesismus; ich bin Speziesist wie eigentlich die Veganer auch, denen ein Pflanzenleben nichts bedeutet! Ich kenne auch das Argument, dass Veganer ja Äpfel essen und keinen Apfelbaum. Okay, aber warum dann kein Ei, wenn schon kein Huhn?

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Das einfach nur mit Dummheit abzutun, ist zu wenig. Die Frage hätte sich doch sicher einfach beantworten lassen.

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Aber um noch einmal auf den Anonymus zu sprechen zu kommen und die Bemerkung mit den Schranken: mit moralischem Druck und diffamierender Arroganz führst du nur dich selbst vor und ich präsentiere dich gerne auf meinem Profil :)

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Sehr viele und sehr unterschiedliche Dinge nehmen meine Gedanken in Anspruch und ich kann kaum nach Bedeutung, Relevanz, gewichten und Prioritäten setzen. Mein Kopf ist zur Zeit wie ein Bienenstock, wobei ich glaube, dass ich jetzt den Bienen etwas Unrecht tue. Sie sind nicht so unstrukturiert und unkoordiniert wie ich.

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2005 habe ich im Zusammenhang mit einer Initiative, die aus unterschiedlichen Gruppen und Vereinen bestand, den Veganismus kennengelernt. Die vegane Gruppe setzte den Veganismus innerhalb dieser Initiative durch, die gemeinsam ein Haus mit einem Café betrieb. So gab es zahlreiche Diskussionen über das Für und Wider des Veganismus, aber am deutlichsten und nachhaltigsten hat mich das Auftreten der Gruppe geprägt: höchst moralisierend, demagogisch und strukturell aggressiv; d.h. mit Diskussionsstrategien der Ausgrenzung und einer Null-Toleranz-Haltung. Ich habe das als quasi-fanatisch empfunden.

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Und gestern Nacht nach einer langen und ermüdenden Sitzung, die aber überhaupt nichts mit der o.g. Initiative oder dem Veganismus zu tun hatte, habe ich eine Frage aus diesem Themenfeld aufgegriffen und meine Gedanken niedergeschrieben. Natürlich sind sie hier verkürzt und zugespitzt. Aber so ist ask.fm nun einmal: länger als 3000 Zeichen können die Antworten nur dann ausfallen, wenn man eine zweite Teilfrage daran anschließt. Aber wer liest hier so etwas Langes?

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Ich weiß nicht, ob ich Lust habe, auf meinem Blog die Gedanken weiter auszuführen. Eigentlich habe ich noch eine Menge anderer Dinge zu erledigen und zu schreiben. Und in diesem Zusammenhang könnte ich mich natürlich auch mit meinen unbewussten Strategien der Prokrastination auseinandersetzen. Es geht aber auch ein bißchen schmerzfreier, indem ich deine Frage beantworte.

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Am Wochenende hat mich die Nachricht von psychischen Schwierigkeiten einer ask-Freundin getroffen und schockiert. Ich werde bestimmt noch eine Weile brauchen, bis ich meine Empfindungen dazu in Worte fassen kann.

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Zugleich schwirrt mein Kopf auch um die Frage von Kommunikation und wie Mißverständnisse entstehen können. Und ich frage mich, ob Mißverständnisse nicht weitaus häufiger sind als wahre Verständigung. Vielleicht leben wir wirklich meistens nur in der Illusion andere zu verstehen und selbst verstanden zu werden und es ist in Wirklichkeit ganz anders. Das aber führt tatsächlich in Abgründe.

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Ich bin mir über gesellschaftliche Kommunikation im öffentlichen Raum, wozu auch soziale Netzwerke gehören, sehr im Unklaren. Im Zusammenhang mit meinem Buch, das ich im Moment schreibe (Politisches, Allzupolitisches) frage ich mich, ob der Begriff der Demokratie Sinn macht, wo in einer Kakophonie von Diskursen der Begriff der «Polis» im antiken Sinne absolut untergeht. Ohne eine gemeinsame logische Basis kann es keine Einheit von Staat und Gesellschaft geben, womit die Demokratie hinfällig würde :'(

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Wenn Bewusstsein ein Kriterium für Gefressenwerden oder nicht ist, dann darf man auch Doofe verspeisen :)

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Außerdem gibt es nach den neuesten Forschungen in der Botanik durchaus Erkenntnisse, die so etwas wie Kommunikation und Schutzreaktionen bei Pflanzen bei Gefahr festgestellt haben. Es gibt auch indigene Völker, die davon ausgehen, dass Pflanzen durchaus so etwas wie ein Bewusstsein haben, dies aber natürlich nicht mit unseren Möglichkeiten kommunizieren können.

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Bewusstsein hin oder her: ein Salatblatt lebt! Und ob es leidet wissen wir nicht! Mit etwas Empathie kann man sein Welkwerden am zweiten Tag auf dem Küchenbrett durchaus als Leiden begreifen.

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Ich schließe von mir auf andere aufgrund von Ähnlichkeiten. Ich weine, wenn ich traurig bin, leide wenn ich Schmerzen habe; du bist mir ähnlich und verhältst dich mir ähnlich, so dass ich davon ausgehen kann, dass du auch ähnlich empfindest. Aber ein Skeptiker könnte sagen: Ja, aber das ist kein sicherer Beweis. Du könntest auch perfekt simulieren. Ja, das könnte sein.

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Aber es könnte auch sein, dass ein Lebewesen leiden kann und gar keine Möglichkeiten besitzt, dieses Leid zu kommunizieren. Was dann? Kannst du das mit Sicherheit ausschließen?

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Um in der veganen Ethik einwandfrei zu handeln, müsste man es aber mit Sicherheit ausschließen.

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