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Uri Bülbül

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Ohne dieses System wärst du nicht der der du jetzt bist ^^

Das spricht gegen das System :) Wer sagt, dass ich nicht hätte etwas Wunderbares werden können in einem anderen System? Und vielleicht bin ich in diesem System auch etwas Wunderbares geworden nicht wegen des Systems sondern trotzdem? Wer weiß?

Schulbeginn um 9:00 Uhr - Deine Meinung?

scientiam’s Profile Photoscientiam
Mein Problem mit der Schule ist ein anderes; denn würde ich meinen Blick nur auf den Beginn des Unterrichts fokussieren, könnte von mir aus die Schule auch um 5.00 Uhr morgens beginnen. Nur keine Weichheit im Drill, wäre die konsequenteste Haltung zur Schule.
Und genau das ist mein Problem: Schule ist eine paramilitärische Organisation mit der Schulung an geistigen Waffen und zugleich mit der Schulung an Hierarchien, Unterordnung, Pflicht- und Aufgabenerfüllung. Nicht über das System hinaus denken, pünktlich abliefern und eine Runde weiterkommen. Für alle gilt dasselbe und wehe jemand tanzt mit irgend einer Kreativität aus der Reihe. Dann gilt: Wenn das jeder machen würde.
Jawoll, dann würde das Schulsystem nicht funktionieren, und etwas Besseres kann es für die Menschheit nicht geben. Natürlich hat man im Laufe der Zeit den Paramilitarismus der Schule versteckt, verschönert und verbrämt. Aber am System des Lernens hat sich nichts verändert. Man lernt nicht für die Schule und man lernt nicht für das Leben, was uns ein altes lateinisches Zitat vorlügt. Man lernt für das ÜBERleben im gesellschaftlichen Kampf um bessere Jobs und mehr Geld.
Ich will dieses System nicht! Definitiv.
Aber aufgepasst und Augen geradeaus! Du da hinten in der letzte Reihe auch! Der Lehrer will dir eine Wahrheit verkünden, und genau so will ich sie aus eurem Munde wieder hören und auf dem Papier geschrieben sehen, wenn ich euch die Klassenarbeit vorsetze! Schule ist der größte Mist aller Zeiten! Und jetzt alle gemeinsam!
Ha, ha, so geht das also nicht. Hmmm. Verzogene, verweichlichte Taugenichtse! Begreift ihr denn gar nichts?
Mir geht es nicht um Wissenserwerb, um kreativen Umgang mit Erkenntnissen aus Wissenschaften, aus der Technik oder aus Philosophie, Sprachkunde und Geschichte. Alle Lebewesen, sagt schon Aristoteles, haben einen angeborenen Wissenstrieb. Wer zu viel weiß, stellt die falschen Fragen und wird noch zu einem Defetisten! Also merkt euch nur das, was ihr euch merken sollt! Den Satz des Pythagoras, den des Thales ebenfalls. Und fragt euch niemals, warum die Winkelmessung in 360° aufgeteilt ist. Lernt es einfach und Punkt. Und du in der letzten Reihe: Hör endlich auf, mit deinem Geodreieck die Winkelsumme im Dreieck nachzumessen. Du kapierst es einfach nicht.
Nicht dass es nicht interessant wäre, diese Dinge zu wissen, mal ehrlich und Spaß bei Seite, ich finde die Frage «Wozu brauche ich das? Ich will doch ... werden» völlig schwachsinnig. Man lernt eigentlich natürlich, weil der angeborene Wissenstrieb keine Zwecke verfolgt, sondern auch um seiner selbst Willens befriedigt werden will! Wie jeder andere Trieb auch! Sex macht man ja auch nicht, um Kinder zu bekommen. Will sagen: wir brauchen ein anderes Lernsystem auch unter Berücksichtigung allegemeinmenschlicher Schwächen wie Lustlosigkeit, Faulheit etc. pp. Hast du das in der letzten Reihe auch kapiert? Gut, ich frage dich beim nächsten Mal ab, und wehe, du findest Schule nicht ebenso scheußlich!

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Macht uns Geld arm?

MaskenmitMasken’s Profile PhotoZeitspiel
Ich will es einmal mit einem alten Klassiker sagen, der die Philosophie vom Kopf auf die Füße stellen wollte und dabei seine Jünger die Welt der erhofften und teilweise schon erkämpften Freiheit mit samtem Freiheitsbegriff auf den Kopf stellten:
«Die Bourgeoisie, wo sie zur Herrschaft gekommen, hat alle feudalen, patriarchalischen, idyllischen Verhältnisse zerstört. Sie hat die buntscheckigen Feudalbande, die den Menschen an seinen natürlichen Vorgesetzten knüpften, unbarmherzig zerrissen und kein anderes Band zwischen Mensch und Mensch übriggelassen als das nackte Interesse, als die gefühllose "bare Zahlung". Sie hat die heiligen Schauer der frommen Schwärmerei, der ritter- |465| lichen Begeisterung, der spießbürgerlichen Wehmut in dem eiskalten Wasser egoistischer Berechnung ertränkt. Sie hat die persönliche Würde in den Tauschwert aufgelöst und an die Stelle der zahllosen verbrieften und wohlerworbenen Freiheiten die eine gewissenlose Handelsfreiheit gesetzt. Sie hat, mit einem Wort, an die Stelle der mit religiösen und politischen Illusionen verhüllten Ausbeutung die offene, unverschämte, direkte, dürre Ausbeutung gesetzt.
Die Bourgeoisie hat alle bisher ehrwürdigen und mit frommer Scheu betrachteten Tätigkeiten ihres Heiligenscheins entkleidet. Sie hat den Arzt, den Juristen, den Pfaffen, den Poeten, den Mann der Wissenschaft in ihre bezahlten Lohnarbeiter verwandelt.
Die Bourgeoisie hat dem Familienverhältnis seinen rührend-sentimentalen Schleier abgerissen und es auf ein reines Geldverhältnis zurückgeführt.» (Karl Marx/Friedrich Engels, Das Manifest der Kommunistischen Partei)
Ob man gerade bei dem letzten Satz an die Prophetie unserer ökonomisch-philosophischen Hellseher glauben kann, weiß ich nicht ganz genau. Auf meine Familienerlebnisse trifft das jedenfalls zu. Aber auch in vielen anderen Familien und Ehen ist einer der häufigsten Streitpunkte das Geld.
Auch in früheren Zeiten, bevor der Kapitalismus mächtig wurde, also in Zeiten des Feudalismus gab es das Geld und auch da schon waren die menschlichen Beziehungen durch Ausbeutung und Sklaverei bestimmt, aber daneben gab es wohl noch eine emotionale Verbrämung dieser Ausbeutung. Die armen Bauern versprachen sich auch Schutz von ihren Feudalherren oder setzten ihre Hoffnungen auf die Kirche, bei der sie sich von ihren Sünden frei beichten oder frei kaufen konnten. Diese Illusionen machen uns nicht wirklich reich, aber das nackte und illusionslose Geldstreben ist noch ärmer. Geld macht den Menschen meiner Meinung nach definitiv arm, ob mit oder ohne Illusionen garniert. Kreativität und Solidarität verkümmern, Brutalität und Gier steigen. Was, wenn nicht das Geld, macht uns wirklich arm?

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Ich meinte übrigens "aus Mitleid" mit der Frage (schlechter Witz) und nicht Mitleid mit mir.

Ja, aber das ist doch klar. Ich habe es genau so «interpretiert». Aber ich habe auch kein Mitleid mit der Antwort bzw. der Frage, an der kein einziges Herzchen hing.

Ich habe gesehen, dass ich 3 neue Likes habe und dachte gerade, du hast eine tiefgründige Antwort geliked, weil du in meinen Augen sehr tiefgründig und philosophisch bist und dann kam die "Halt die Fresse"-Antwort. Haha oder hattest du einfach nur Mitleid, weil die Antwort nicht einen Like hatte? ^^

Nein, ich like doch nicht aus Mitleid! Tiefgründig wird doch etwas nur in einem Kontext. Deine Politik-Antwort, das Bild «no border, no nation» und ein paar andere und dann deine Antwort auf die Frage: Warum fehlst du so oft in der schule ?
Das finde ich durchaus tiefsinnig und äußerst sympathisch. Und die Frage ist wirklich mehr als spießig, auch wenn ich dich gar nicht zum Schulschwänzen ermuntern möchte. Denn bedenke, Ausbildungsverhältnisse in Betrieben oder die Formulare bei der Arbeitsagentur sind ätzender. Aber auch das ist deine Sache und Geschmackssache zugleich.

Welche Frage würdest du gerne (von mir) gestellt bekommen?

point_man’s Profile PhotoName_Datum_Unterschrift
Das musst du schon besser dich selbst fragen.
Aber diese Gelegenheit nutzend schreibe ich mal die Fragen auf, die ich in letzter Zeit bekommen habe und sehr schön finde. Das hatte ich ja vor ein paar Tagen versprochen:
solange manche gefangen sind, sind wir alle sklaven- stimmst du dem zu?
Wie findest du Kafkas «Das Urteil»?
Macht uns Geld arm?
TF : Warum? ( Kreativtext)
wie wichtig ist dir fairness?
Spürst du bewusst dein eigenes Leben?
Die Antworten darauf stehen auf meiner Agenda.

aber das wäre aber besser, weil ich dann nämlich endlich wissen würde, wie alt du bist :3

Maulwurfkuchen’s Profile PhotoDinofino ~ O-Reh Gano
Du bist ein rosa Delphin! Geh einfach schwimmen, ob im Süß- oder Salzwasser, die Lösung dieses Problems wird dir dann schon einfallen - wie von alleine sozusagen :)

und warum schreibst du nicht gleich die Zahl von deinem Alter da hin? :3 Weil dann würde man das wenigstens gleich wissen und müsste nicht erst 2014 minus 1963 rechnen :c

Maulwurfkuchen’s Profile PhotoDinofino ~ O-Reh Gano
Ich denke halt immer langfristig und möchte nicht jedes Jahr mein Alter neu eintippen müssen.
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was bedeutet das "Jg." vor 1963?

Maulwurfkuchen’s Profile PhotoDinofino ~ O-Reh Gano
Hey Basti, du mein rosa Delphin :) Ist dir eigentlich bewusst, dass du in SOKRATES noch weiterhin eine Rolle spielen wirst? Ich habe noch einige Pläne mit dir. Aber ich werde im Moment auch nicht zu viel verraten. Da kannst du dich auf den Kopf stellen und mit den Ohren wackeln oder von mir aus mit deinen Blauen Blutkörperchen dir medizinisch nachgewiesen einen Adelstitel besorgen. Du kannst natürlich auch, wenn es dir beliebt, Werbung für Damenbinden machen. Da werden immer adelige Leute (meist Frauen) mit blauem Blut gesucht.
Was du auch immer machst, eins bleibt: SOKRATES. Und dann habe ich auch noch eine wirklich hübsche Waffe für dich gefunden. Ist sie nicht niedlich und handgerecht? Kindgerecht ist natürlich eine Waffe nie. Nicht als Spielzeug und schon gar nicht, wenn sie als Revolver Löcher machen kann.
Aber ich schweife ab. Wofür kann nur Jg. stehen im Zusammenhang mit der Zahlenkombination 1-9-6-3? Ich tippe auf eine Abkürzung. Machen wir es nicht allzu spannend: ich habe «Jahrgang» so abgekürzt, um doch auf die immer wieder auftauchende Frage nach meinem Alter auch eine Antwort zu geben.

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was bedeutet das Jg vor 1963

42. Folge des kafkASKen Fortsetzungsromans SOKRATES. Den bisherigen Folgen in einem Fließtext gibt es hier: https://docs.google.com/document/d/1O_cvvRp7qIerpzTciSZn3vyfhoTfmjkJIdMeghAcPQs/edit?usp=sharing Ideen und Anregungen sowie Kommentare und Kritik sind herzlich willkommen.

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Luisa nuckelte an ihrer Fassbrause und ließ sich das Wort «Psycho-Villa» auf der Zunge zergehen.
Allein schon der Ausdruck «Psychovilla» hatte ihr Interesse geweckt. Sie brannte vor Neugier, sich diese Villa aus nächster Nähe anzuschauen, wenngleich sie zunächst rein gar nichts darüber wusste. Aber genau das war ja das Spannende daran; sie musste erst recherchieren und einiges heraus bekommen, bevor sie zu dieser Villa fahren konnte. Aber schon war der Entschluss in ihr heran gereift, genau das zu verwirklichen. Ein bißchen Detektiv spielen konnte ja nicht schaden. Vielleicht kam sie ja einem tatsächlichen Kriminalfall auf die Spur.
Den Vormittag verbrachte Johanna mit Personenkontrollen und Alibiüberprüfungen und ähnlichem Kram. Manchmal war selbst Schreibtischarbeit aufregender. Alfred war auch halbwegs erträglich an diesem Morgen. Er schien verbesserte Laune zu haben – von „gut“ wollte Johanna nicht reden. Als sie ins Präsidium kamen, wartete eine junge Frau auf sie. Johanna hatte sie nie zuvor gesehen; eine etwas dürre, lange Frau mit schwarzen Haaren und auffällig großen und dunklen Augen. Sie war nicht unattraktiv, im Moment allerdings wirkte sie etwas zerstreut, durcheinander, ja vielleicht sogar verwirrt. Alfred kannte sie auch nicht. Aber man konnte ihm seine Abneigung deutlich anmerken. Die Frau stellte sich als Uri Nachtigalls Anwältin vor, worauf Alfred nur sagte, Uri Nachtigall sei nicht hier und er sei auch nicht vorgeladen. «Ja, das habe ich mir gedacht», sagte Ayleen. «Ich möchte ihn dann als vermisst melden. Ich kann ihn seit einem Tag nicht mehr erreichen.» Alfred musste kurz lachen: «Oh, Sie können ihn seit einem Tag nicht erreichen und möchten ihn schon als vermisst melden? Wie oft sehen Sie denn Ihren Mandanten sonst so – im Regelfall?» «Ich weiß, dass Sie ihn zu Hause aufgesucht haben und er danach eine gebrochene Nase hatte. Sie sagten ihm, er sei verhaftet, haben ihn aber nicht mitgenommen.» Die Bemerkung mit der Nase überhörte Alfred: «Es war nicht nötig, ihn mitzunehmen. Es liegt zwar ein Haftbefehl gegen ihn vor, aber die Vollstreckung ist vorerst ausgesetzt. Es reicht, wenn wir ihn zu Gesprächen und eventuell zu Verhören erreichen können.» «Und?» fragte die Anwältin, «Können Sie ihn denn erreichen?» «Meine Sehnsucht nach ihm hielt sich bisher in Grenzen. Ehrlich gesagt, habe ich ihn bisher nicht vermisst. Kann ich Ihnen sonst wie behilflich sein, Frau Anwältin?» Ayleen überlegte kurz, zögerte, es war keine Hilfe von dieser Seite zu erwarten und offensichtlich war Uri nicht im Präsidium. «Danke für Ihre Hilfsbereitschaft; Sie würden mir doch nicht verschweigen, wenn er hier wäre, nicht wahr? Denn ansonsten machen Sie sich strafbar, Herr Kommissar», sagte sie und ging.

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Sorry die Frage war unglücklich formuliert. Denkst du eine Frau die vergewaltigt wird, hat nicht das Recht auch abzutreiben? Es ist zwar töten, aber man doch verstehen das diese Frau das Kind vielleicht garnicht haben will.

ZuUnkreativFuerNamen’s Profile PhotoSozialer Selbstmord
Das Unglück deiner ersten Formulierung bestand darin, dass du mein «töten» moralisch interpretiert hast, in dem Sinne, dass ich das Töten gänzlich ablehne. Das stimmt aber nicht. Es kann Situationen geben, in denen das Töten gerechtfertigt sein kann. Also folgt aus meiner Überlegung auch nicht, dass ich grundsätzlich, nur weil Abtreibung eine Tötung ist, Abtreibung ablehne.
Die Frau entscheidet und ich beurteile ihre Entscheidung nicht, ganz gleich, wie sie zu dem Kind gekommen ist. Ich kann sowohl verstehen, wenn eine Frau, obwohl sie durch Vergewaltigung schwanger wurde, das Kind behalten will, als auch, wenn sie es abtreiben will.
Mir ist wichtig, dass menschliches Handeln nicht vordergründig und kategorial be- und verurteilt wird. Wir brauchen eine Ethik der Freiheit und nicht eine Ethik der Moral - auch wenn das nicht leicht zu verstehen ist.

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Du musst aber auch daran denken wenn Frauen zum Beispiel vergewaltigt werden würde. Findest du Abtreibung ist dann immer noch töten?

ZuUnkreativFuerNamen’s Profile PhotoSozialer Selbstmord
Ich sprach in meiner Antwort auf die Frage, was ich von Abtreibung halte, überhaupt nicht von Gründen und Ereignissen, die zur Schwangerschaft führten. Und das ganz bewusst. Ich sprach auch ganz bewusst von «töten» und nicht «morden». Letzteres würde eine moralische und juristische Bewertung in die Sache bringen; das Töten allein besagt in der Wertung nichts.
Und genau in dieser moralischen Wertneutralität muss ich deine Frage bejahen: Wie findest du denn Abtreibung? Lebt deiner Meinung nach der Fötus einer vergewaltigten Frau in anderen Sphären weiter? Nein.
Und ich möchte die Diskussion über «berechtigte» und «unberechtigte» Gründe für eine Abtreibung, die man in den Moment der Zeugung legt, nicht führen. Genau das steht Außenstehenden nicht zu. Leben und Entscheidungsprozesse sind zu komplex, als dass sie von außen mit einfachen Kategorien beurteilt werden könnten: «Eine vergewaltigte Frau treibt zurecht ab, und eine Frau, die eine schöne Liebesnacht genossen hat, treibt zu unrecht ab.»
Um es klar zu sagen: Genau diese Logik ist mir zuwider. Ekelhafte Philister, die sich solche Urteile anmaßen, obwohl sie überhaupt nicht betroffen sind und über keinerlei Lebenserfahrung in schwierigen Situationen verfügen.
Der Kern meiner Argumentation ist: Ich will die Abtreibung nicht schön reden. Es ist selbstverständlich immer ein Töten. Aber die Verantwortung dafür liegt einzig und allein bei den Betroffenen und darin insbesondere bei der Frau. Und sie muss es nicht mit Moralrichtern von links und rechts ausmachen, sondern einzig und allein mit ihrem eigenen Gewissen.

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Liked by: Lucky

Wäre doch gut, wenn man bei ASK sehen könnte, wer einem folgt. Oder? Was meinst du?

Ich hätte nichts dagegen, wenn ich es sehen könnte. Aber ich kann auch ohne diese Funktion anhand der mir gestellten Fragen und der Herzen unter meinen Antworten, mir ein ungefähres Bild von jenem Zirkel machen, der aus meinen Followern und Freunden besteht, denen ich folge.
Im Grunde bin ich damit nicht unzufrieden und denke, es gibt wichtigere Fragen.

Uri, bruder, was hältst du von abtreibung?

Eines kann man nicht schön reden oder denken: Durch Abtreibung wird werdendes menschliches Leben vernichtet. Ich halte nichts von Argumentationen wie, es seien in den ersten 12 Wochen nur Haufen Zellen, ein Zellklumpen oder ähnliches. So ist nun mal das Leben: aus der Verschmelzung zweier Zellen entsteht es für ein neues Individuum auf Erden.
Wer abtreibt, tötet.
Aber so ist nun einmal auch das Leben: das Töten gehört ebenso dazu wie das Sterben. Aber wir versuchen das Sterben so weit wie möglich nach hinten zu schieben oder verdrängen es, so gut es geht, und das Töten halten wir bestenfalls in starken Grenzen und minimieren es. So wenig wie möglich Tiere zu töten und am besten überhaupt keine Menschen wäre für mich eine akzeptable Maxime.
Wenn aber eine Frau sich in großer Not dazu gedrängt und genötigt sieht, abzutreiben, steht es uns nicht zu, sie zu verurteilen. Besser wäre für alle eine Welt, eine Gesellschaft, in der junge Mädchen und Frauen ohne Furcht um sich und ihre Zukunft Kinder austragen könnten und in die Welt entlassen. Vielleicht erfordert das Leben auch mal, dass eine junge Mutter, die sich völlig überfordert mit der Situation sieht, ihr Kind zur Adoption frei gibt oder zu Pflegeeltern, bis sie sich ihrer Mutterrolle gewachsen sieht, sofern sie diese überhaupt einnehmen möchte.
Auch hier steht Außenstehenden kein Urteil zu. Wir können alle einander nur moralisch darin unterstützen, dass im richtigen Moment jedes Individuum für sich die richtige Entscheidung trifft.

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Willst du mit mir Drogen nehmen?

sopzock’s Profile PhotoSam
Nein, was nichts mit dir zu tun hat. Ist also nicht persönlich gemeint. Aber ich mag meinen gegenwärtigen Bewusstseinszustand und komme ganz gut mit mir und meinem Bewusstsein aus; habe auch nichts gegen meine Gesundheit einzuwenden. Das Knie könnte zwar schmerzfrei sein, aber sonst fühle ich mich recht fit und will auch an diesem Zustand nichts ändern. Die Weltlage und Politik mißfallen mir zwar, aber das wird sich auch durch Drogen nicht ändern.
Ich gehe meiner Schreiberei nach und lass mich vom Tod streicheln. Es heißt, wer schreibt, der bleibt. Aber kann man sich dessen so sicher sein mit oder ohne Drogen?

Frau Sophie Rosenberg-Kübel, Luisas Deutschlehrerin, wird auf jeden Fall zu einer Figur des SOKRATES-Romans. Es sind mittlerweile sieben magische Tage vergangen, seit der Folge 40 und für mich steht fest: LEHRER MÜSSEN IN IHRER DEMAGOGIE ENTLARVT WERDEN!!! Aber schööön langsam :) Folge 41...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Luisa nahm sich auch einen Stuhl. Es gab Getränke: Cola, Fanta, Mineralwasser. Eine blonde Frau etwa im Alter der Lehrerin bediente sie freundlich, und Luisa fragte, ob sie auch eine Fassbrause haben könne. Während Frau Rosenberg-Kübel etwas von „Sonderwünschen“ in ihre Haare auf den Zähnen brummelte, lächelte die Blonde zustimmend und brachte ihr eine Flasche Fassbrause. Wenige Augenblicke später erschien ein Mann mit leicht gelocktem Haar und einem leichten Bauchansatz zur Begrüßung der Schulgruppe. Er hatte einen deutlichen Migrantenakzent, sprach aber dafür ein recht elaboriertes Deutsch: «Ich möchte euch herzlich in unserem Theater willkommen heißen; mein Name ist Rumi Malevi, ich bin der Leiter des Theaters. Ich duze euch jetzt alle der Einfachheit halber. Ich hoffe, es ist für euch in Ordnung.» Sophie Rosenberg-Kübel nickte breit grinsend, was wohl Freundlichkeit und Freundschaft signalisieren sollte und einfach nur neurotisch debil wirkte. Zumindest sah es Luisa so. «Wie heißt der Laden hier?» fragte sie nach einem kräftigen Schluck Fassbrause aus ihrer Flasche. «Unser Theater heißt „Cascando“ nach einem Gedicht von Samuel Beckett benannt, in dem es heißt „lös ein das ausgetauschte lebwohlsagen/die stunden da du fort bist sind so bleiern/zu früh fangen sie an zu schleppen/die enterhaken tasten blind ins bett der notdurft/holen/knochen rauf/alte liebschaften/höhlen einst angefüllt mit augen wie deinen... usw. Ich kann das ganze Gedicht nicht auswendig. Unser Hausphilosoph und Dramaturg, der zugleich der Sprecher unseres Theaters ist, könnte es besser. Aber er ist aufgehalten worden.» «Nein», sagte Luisa, «in Wahrheit weißt du einfach nicht, wo er steckt. Er sollte hier sein, ist er aber nicht. Und seine Freundin vermisst ihn schon!» Rumi Malevi lachte: «Wow, das nenne ich gut informiert. Du hast mich erwischt!» Die blöde Rosenkübel versuchte dazwischen zu gehen und Luisa zu ermahnen. Aber sie war eindeutig zu langsam für diese Konversation. «Es ist ein schönes Gedicht, und der Name des Theaters gefällt mir auch. Kann ich bei euch ein Praktikum machen?» fragte sie ohne Umschweife. Rumi Malevi sah sie aus ruhigen freundlichen Augen an, musterte sie ein wenig und schien nachzudenken, dann antwortete er: «Nicht viele können es in unserem Team aushalten. Wir sind nicht gerade leichte Menschen, aber du kannst es gerne mal versuchen». In diesem Augenblick kam eine junge, schlanke Frau mit schwarzen Haaren und fast ebenso dunklen großen Augen ins Foyer. Sie wirkte sehr besorgt und man ahnte, dass ihr Tränen recht schnell in ihre großen Augen schießen konnten: «Rumi, ich gehe jetzt. Falls Uri hier auftauchen sollte, sag ihm bitte, er soll sich schnell bei mir melden. Ich werde ihn jetzt weiter suchen. Ich fahre jetzt zur Psycho-Villa.» Der Theaterleiter nickte ernst aber auch ein wenig zerstreut, als könne und wolle er diese Informationen hier gar nicht hören und nahm sie zum Abschied kurz in den Arm.

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Uri! :D

Wer ruft mich aus weiter Ferne, wenn ich meinen Gedanken nachgehe? Gerne schaue ich mich um und hoffe auf Menschen, die ich mag; jede Begegnung könnte Wunder in sich bergen.
Hmmm - klingt wie ein Spruch für ein Poesiealbum.
Liked by: toni #Spekulatius

Ich wollte mich nur mal für deine Fragen bedanken. Sie bringen mich zum Nachdenken. Ich mag das ;) Danke!

SojaDarthDaja’s Profile PhotoSonja Darth Daja
Wow, das ist furchtbar lieb und mehr als ich mir erhofft habe. Vielen herzlichen Dank. Du machst mir eine große Freude mit dieser Bemerkung und nimmst mir eine Antwort ab auf die Frage, die mich seit gestern beschäftigt: Welche Frage soll die 1000. sein, die ich beantworte? Ich wollte mir schon selbst einen Gedankenstrich geben, nachdem ich total verworfen hatte, die 41. Folge von SOKRATES - dem kafkASKen Roman zur tausendsten Antwort zu machen.
Ich habe auf meine letzte Frage: Was ist für dich «Politik»? Und wie wichtig findest du sie? viele schöne Antworten erhalten, die eigentlich alle bisher in dieselbe Richtung weisen, die Politiker selbst gerne als «Politikverdrossenheit» bezeichnen. Klar, so kann man die «Schuld» von sich abwälzen und denen, die die Schnauze voll haben oder denen es zu blöde ist, sich mit einer Pseudodemokratie herum zu schlagen, gerne Desinteresse und Verdrossenheit vorwerfen.
Ein anderer Tenor der Antworten war, dass keiner prinzipiell sagen würde, Politik sei unwichtig. Nur sieht kaum jemand eine reelle Chance einzugreifen, ohne sich (womöglich auch noch vergeblich) aufzugeben.
Wie auch immer, den Gedankenstrich hätte ich allein schon wegen @MaulwurfKuchen gewählt, um auf seine Antwort aufmerksam zu machen, die mich mal wieder sehr erheiterte: http://ask.fm/Maulwurfkuchen/answer/119300426347
Aber noch mehr gefreut habe ich mich nun einmal über deine Bemerkung; Ich fühle mich total geehrt und möchte, dass nicht meine Antwort, aber doch deine Bemerkung/Frage die tausendste wird.
Vielen herzlichen Dank.

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