Ich weiß nicht, warum! Aber erst wollte ich die Fragen von Jemand @DerBilal nicht in das Buch als Intermezzi übernehmen, dann habe ich mich anders entschieden: zwischen Folge 532 und dieser sind sie nun auf Google-Docs und im Buch: SOKRATES-Folge 533:
«Nicht immer», grinste Ali. «Es gehören immer zwei Seiten dazu!» «Martha!» Sie aber ließ sich nicht so einfach bremsen, was der Herr eigentlich auch wusste und von ihr gar nicht erst erwartete: «Wir haben es hier und jetzt mit einem Dreieck zu tun! Sie müssen es trigonometrisch sehen!», riet sie Ali und fügte hinzu: «Sie sind uns empfohlen worden!» «Wir suchen etwas Besonderes, Ausgefallenes…», fügte der Mann hinzu. Die beiden waren ein eingespieltes Team. Ali begann zu ahnen: Ganz sein Fall! Er sah die beiden aufmerksam aber schweigend an, keinerlei Fragen wie: von wem? Wieso? Weshalb? Warum? Einfach nur aufmerksame, freundliche, geduldige Blicke. «Sie seien hier ein Umschlagplatz menschlicher Mobilität», wurde mir gesagt. Nichts veränderte sich an Alis Gesichtsausdruck, als wüsste er nur zu genau, wie schnell aus Mobilität Morbidität werden konnte. «Ob das mal stimmt, die Südländer übertreiben gern», giftete die Dame spitz dazwischen. Es gab dieses Mal keine Ermahnung mit ihrem Namen. Alis Gesichtsausdruck blieb noch immer unverändert. «Wir suchen eine schöne, gut erhaltene Isabella, vielleicht Baujahr 1955, wenn es geht. Es wäre wundervoll, wenn Sie mir so einen Wagen besorgen könnten. Was den Preis anbelangt, werden wir uns sicherlich einig.» «Sicherlich», wiederholte Ali. «Ich muss mich umhören. Wie kann ich Sie erreichen?» «Keine Isetta, hören Sie! Eine Isabella!», betonte Martha spitz. Ali nickte schmunzelnd. Ohne Umstände zückte der Herr seine Karte; Ali warf einen kurzen Blick darauf: «Ich melde mich bei Ihnen, Herr Professor.» Martha war noch nicht zufrieden: «Eine bestimmte, sogar ganz bestimmte Isabella suchen wir, aber diese Bestimmung überlassen wir Ihnen, obwohl ich nicht sicher bin, ob sie das verstehen können!» Anton hingegen schien sicher zu sein. Zumindest bis das Gegenteil sich herausstellte. «Herr Schuch genügt. Ich erwarte Ihren Anruf.» Als die Herrschaften gegangen waren, konnte Ali Feierabend machen. Innerlich lachte er frohlockend und ließ sich die Worte durch seine Phantasie gehen: «Keine Isetta, hören Sie! Eine Isabella!» «Aber Martha, das ist doch wohl klar! Wer das nicht unterscheiden kann, ist doch kein Umschlagplatz menschlicher Morbidität!» Er sprach Dinge aus, die zum Teil so nie gesagt worden waren, und lachte innerlich dazu. «Euch schickt der Himmel, Ihr seid ganz mein Fall und bei mir goldrichtig», dachte Ali, während er seine Werkstatt abschloss. Als er in seinen Mercedes 500 SL Cabriolet einsteigen wollte, klingelte sein Handy – der Theatervogel! Ali war kurz angebunden: «Ja!» Uri Nachtigall klang verschlafen: «Sag mal, Ali, hast du bei mir angerufen? Was gibt‘s?» Ali war erstaunt: «Wie? Was gibt‘s? Habe ich dir doch erzählt: Zucker gehört in den Tee und nicht in den Tank, du Vogel! Hast du nun Schwester Lapidaria gefragt? Fährt sie dich?» Der Theaterphilosoph schien verwirrt: «Was gefragt? Nenn sie bitte nicht so! Sie wird sehr sauer darüber, furchtbar sauer!» «Ja, und lässt es hoffentlich an dir aus!»
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Jemand