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Uri Bülbül

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Naja du bist schon irgendwie cool

Na, jetzt mal ehrlich: das "naja" und "schon irgendwie" sprechen doch nicht richtig für coolness. "Du bist cool" hätte mir gereicht, aber da sieht man ja schon, dass ich irgendwie auch uncool bin. Ein kleiner Hitzkompf in der Lebensphase der allmählich untergehenden Sonne, es ist ein schöner lauer Sommerabend - da kann ich noch einiges anstellen, hoffentlich. Und dann wird's Nacht.

Was sind deine wichtigsten Ziele im Leben?

Glücklich und entspannt sterben. Ich habe mein Leben soweit ganz gut verlebt, kann nicht meckern.

Moin aus Hamburg. Ich war ein Jahr nicht hier u. es wird nicht möglich sein, viele Profile nachzulesen. Frage: was hat sich in den verg. 12 Monaten in deinem Leben getan? Bist du zufrieden? Hast du einen neuen Job o. neuen tierischen Freund? Haben sich Einstellungen verändert? Was magst du erzählen?

Mensch Filo, endlich endlich wieder da, die Verloren- und Verschollengeglaubte <3 *-* Da strahlen meine Augen und das Herz macht Freudensprünge, dass der Kardiologe panisch wird. Ich habe zu vermelden, dass es mittlerweile 405 SOKRATES-Folgen gibt, Otto und ich uns gut vertragen haben und ich mir seine Tipps, was die Motorkettensäge betrifft, sehr zu Herzen nehme und hocherfreut darüber bin, etwas kritisch kann ich anmerken, dass sich an der Bedenklichkeit seiner politischen Auffassungen nichts geändert hat - aber wir den Untergang des Abendlandes mit gemischten Gefühlen kommen sehen. Ich habe eine fürchterlich depressive und traurige Phase 2018 gehabt, konnte mich 2019 wieder selbst aufpeppeln - mir blieb ja nichts anderes übrig, du warst nicht da. Außerdem jammere ich, glaube ich, echt auf hohem Niveau, aber so leidet halt jeder an seinem Päckchen am meisten. Ich habe mich seit Ende 2017 mit einem großen schönen Hund bestens angefreundet - er ist mir wie ein Sohn. Er ist so etwas ähnliches wie ein Scheidungskind, würde ich mal sagen - mal lebt er bei mir, mal bei Mama. Wir sind aber weder geschieden noch getrennt, wir waren nie verheiratet und so zieht das Leben seine Kreise. Die Krisen kommen und gehen, ich habe mir schon ein Grab auf einem sehr netten Friedhof ausgesucht, möchte in den kommenden Wochen und Monaten dafür sorgen, dass mir das Plätzchen gesichert wird. Das Plätzchen wäre mein Abschlussgärtchen und ich könnte beruhigt in die Zukunft schauen, denn ewig lebt sich's ja doch nicht. Ich habe ein neues literarisches Projekt angefangen, SOKRATES geht natürlich weiter, zu lesen gäbe es eine Menge, möchte dir aber die Leserei nicht zumuten angesichts deiner Kräfte, mit denen du gut aushalten solltest. So sende iich dir die allerliebsten Grüße und hoffe mehr und viel von dir zu hören, aber auch da gilt: achte schön auf deine Kräfte. Lebe munter und bleib unsere Philomena.

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Wartest du auf jemanden?

Immer und immer wieder und unermüdlich. Ich weiß gar nicht, ob man das Geduld nennen kann, was mich da an- und umtreibt. Die perfekte Liebe, die perfekte Gesellschaft, die perfekte Freiheit - kurzum: der perfekte Godot. Wenn er kommt, wird alles gut. nein, gut ist alles jetzt schon, dann wird alles perfekt. Es gibt viele Wege und Möglichkeiten, aber man kann sich auch auf diese Weise das Leben versauen ;)

Was war das Verrückteste, das du aus Eifersucht getan hast?

Franzi007’s Profile Photo☆Fr▲nzi☆
Ich habe mal eine Lampe zerschlagen aus Wut und Verzweiflung und sehr zur Verwunderung und Erheiterung meiner Freundin. Eifersucht ist wirklich zum Verrücktwerden, aber wahrscheinlich kann ich nicht mal das richtig. Hmpf :(

Ich mag deine Antworten. Kannst du schon sagen, wann es beim Hardenberg-Projekt was neues zu lesen gibt?

Vielen Dank dafür. Sowohl im Hardenberg-Projekt-Text als auch auf dem Hardenberg-Blog gibt es nun etwas Neues zu lesen seit drei Tagen. Ich kam nur noch nicht dazu, auch hier darüber zu informieren. Das Hardenberg-Projekt behält seinen kulturphilosophischen Touch, es war bei mir auch nicht anders zu erwarten: warum sollte ich eine journalistische Aufzählung der Kulturinitiativen machen, die in der sogenannten "freien Szene" vor sich hin darben und was ihre finanziellen Mittel und Möglichkeiten anbelangt den städtischen Kultureinrichtungen erbärmlich unterlegen sind. Mich interessiert die Frage: warum tun sich und anderen Menschen das an? Das Interesse an Kulturpolitik, Kulturverwaltung, Kulturorganisation ist beschämend gering, wenn nicht der Profit im Vordergrund steht. Die Popkultur blüht dort, wo es um reinen Kommerz geht, wo Kulturgüter als Ware gehandelt werden können. Für mich liegen Popkultur und Populismus auch nahe beieinander, wobei ich nicht sagen möchte, dass sie identisch sind - manchmal kommt es eben auf die feinen Unterschiede an; aber man kann auch nicht nur die feinen Unterschiede betonend den Blick für die hnlichkeiten und Affinitäten verlieren!
Wenn man beispielsweise sich die Filmproduktionen der Nazi-Jahre in Deutschland anschaut oder das Unterhaltungsprogramm im Fernsehen der Pinochet-Diktatur in Chile oder anderer Diktatoren egal wo in der Welt, erkennt man strukturelle Muster der Massenverblödung durch Kultur. Und die Kulturschaffenden geben sich dafür her, weil sie sich verkaufen, sehr oft sogar sehr teuer verkaufen können. Sie verdienen also viel Geld damit. So wird Kultur zum Opium fürs Volk.
Popkultur und Populismus bedienen sich desselben Musters: keine ungewöhnlichen, befremdenden, die Erwartungshaltung der Rezipienten enttäuschenden oder strapazierenden Dinge zu präsentieren: der Populismus arbeitet mit Scheinlogik, die Popkultur mit dem schönen Schein: Glitzer, Glamour, bunte Bilder, klare Konturen, leicht eingängige, sich wiederholende Muster oder Rhythmen. Man könnte auch meinen: leichte Kost, wenn man denn Gift für Geist und Seele als Kost bezeichnet. Popkultur ist meines Erachtens ungenießbar und giftig. Sie dient auch nicht zur Entspannung. Dieses Feld der Kultur funktioniert sich selbst überlassen, man muss lediglich die Waren- und Markenrechte schützen, Urheberrechte regulieren und die Ästhetik an den Rausch- und Betäubungsbedürfnissen der Rezipienten orientieren, was unter dem Deckmantel der (leichten, seichten) Unterhaltung versteckt wird.
Da Popkultur mit ihrem Warencharakter zum Gradmesser für "Professionalität" erhoben wird, weil hier der meiste Umsatz stattfindet, konterminiert sie indirekt auch die aufklärerischen Kulturbereiche. Der Begriff der Aufklärung ist sicher nicht unproblematisch. Aber im hiesigen Zusammenhang sehr gut brauchbar! Hoffentlich kann ich bald die hier angedeuteten Gedanken im Hardenberg-Projekt ausführen und mit Beispielen belegen. Es bleibt auch für mich spannend.

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Liked by: MLGamer uncleingvar

Kleine fachlich Anmerkung bezüglich unsrer letzten Unterhaltung. Herr Bülbül. Ich sah Sie entschlossen gewisse Holzernte Maßnahmen anzugeh'n, bravo. "Kettenöl auffüllen" Dazu reicht gewöhnlich einfaches umweltfreundliches Rapsöl für 1,20€. anstatt des vielfach teueren "Spezial Öl's vom Fachhändler

Danke für diesen wertvollen Hinweis. Ist aber die Konsistenz des Rapsöls nicht viel dünnflüssiger? Läuft das beim Schmieren der Kette nicht vielzuschnell durch, so dass man deutlich häufiger nachfüllen muss und aufpassen, dass die Kette nicht trocken gelaufen ist beim Sägen? Ich werde auf jeden Fall Ihren Hinweis nicht unberücksichtigt lassen. Und ich gebe, um meinen Status als Klugdiarrhoe zu behalten, den Spruch von mir: Kleine nette Hinweise erhalten die Freundschaft :)

Ein Blick auf https://www.onmeda.de/sexualitaet/nekrophilie-rechtliche-aspekte-2223-2.html musste genügen: «Jegliche Form der Leichenschändung, und somit auch die Nekrophilie, ist in Deutschland als Störung der Totenruhe nach § 168 des Strafgesetzbuchs (StGB) strafbar... SOKRATES Folge 405:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Weit konnte der Entlaufene doch nicht sein, auch wenn weit und breit nichts und niemand zu sehen war. Die Landstraße und das Waldstück der Umgebung wirkten sehr vereinsamt. Oberländer biss sich angesichts der unheimlichen Stille um ihn herum auf die Unterlippe. Allein schon um ihr auszuweichen, musste er zu seinem Handy greifen und seinen Chef verständigen. Spürhunde mussten eingesetzt werden. Aber wie konnte er überhaupt aus dem Polizeibus entkommen? Hatten vielleicht doch die Kollegen ihre Finger mit im Spiel und hatten kurzerhand den perversen Lustmörder seiner gerechten Strafe selbst zugeführt - einer Strafe, die sowieso nicht juristisch möglich und existent war? Natürlich hatte der Kerl den Tod verdient, was denn sonst? Diensttreue als Polizist hin oder her, aber Rufus hatte eine junge Rechtsanwältin gekillt und sich tagelang sexuell an der Leiche vergangen! Man konnte doch ganz schnell im Internet die Rechtslage ergoogeln und sich die juristischen Aspekte der Angelegenheit anschauen. Ein Blick auf www.onmeda.de/sexualitaet/nekrophilie... musste genügen: «Jegliche Form der Leichenschändung, und somit auch die Nekrophilie, ist in Deutschland als Störung der Totenruhe nach § 168 des Strafgesetzbuchs (StGB) strafbar und kann mit Geldstrafen sowie mit Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren geahndet werden.»
Das reichte aber noch lange nicht. Denn es handelte sich ja in diesem Fall nicht nur darum, dass sich jemand an einer Leiche verging – Rufus war ja schließlich kein Friedhofsgärtner ! Sondern ein Lustmörder: er hatte einer schönen jungen Frau das Leben ausgelöscht, um sich sexuell ihrer zu bemächtigen! Natürlich hatte auch die Justiz dies auf dem Schirm: «Tötet jemand einen Menschen, um sich nach der Tat an der Leiche sexuell zu befriedigen, so kann die Tat gemäß § 211 StGB als Mord zur Befriedigung des Geschlechtstriebs mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft werden.»
Pah! Lebenslange Freiheitsstrafe – selbst wenn es einen anschließenden Sicherheitsgewahrsam gab! Ein Perverser sollte ausgelöscht werden – das dachte Oberländer. Und so wie er dachten noch viele Kolleginnen und Kollegen im Präsidum. Und manche dachten eben nicht nur, sie handelten auch! Sollte Oberländer es ihnen verübeln, dass sie mutiger waren als er, entschlossener und aktiver? Immer wieder blickte er in den Rückspiegel und schaute aus den Seitenfenstern, ob sich irgendetwas Verdächtiges im Wald bewegte. Unwillkürlich zuckte er zusammen, als sein Handy klingelte. Er stieß sogar einen leichten Schreckensschrei aus, wofür er sich vor sich selbst etwas schämte. Mit zittriger Hand nahm er den Anruf entgegen. «Oberländer, wo sind Sie?» Es war Kommissar Hoffmann. «Ich… ich bin hier, Herr Kommissar… also an der Kreuzung zur Landstraße, verlasse gerade den Hattinger Waldweg.» «Haben Sie dort etwas Verdächtiges bemerkt? Was sind Sie denn so komisch? Sie haben doch was, Oberländer?» Hoffmann zögerte nicht lange – sofort zur Sache und genau ins Schwarze der Seele – das war seine Art!

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Ich hab jetzt nicht viel Zeit ( draußen liegen Kohlen ) Aber WENN ich werde wieder Zeit haben Herr Bülbül.. Dann werd ich Ihnen aber mal was erzählen... Guten Tag. .... Hochachtungsvoll, Die Kohlengabel schulternd;

Haha, es klingt ja schon hochoffiziell und schier bedrohlich, wenn Sie mal Kohlen schippen gehen. Nun haben Sie sich sogar schon zum Meister der Vernunft ernannt, als «Otto der richtig Vernünftige». Und was soll ich sagen? Eine gute lange Erzählung braucht schon Zeit. Und ich will mich mal ob Ihrer strammen Borniertheiten bezüglich Vaterland und Untergang des Abendlandes nicht so aufregen - die Welt wächst zusammen, da können wir ja wohl mal auf deutsche Frauen, den Rhein, die Mosel und von mir aus auch auf die sächsische Schweiz anstoßen. Ich habe vor drei Tagen eine regenfreie Zeit nutzend, die Motorsäge angeschmissen und zuvor brav Kettenöl nachgefüllt und losgelegt. Brauchte Brennholz. Bei aller Romantik finde ich aber auch den elektrischen Strom nicht zu verachten. So gehen die Wintertage schneelos ins Land und ich warte, dass Sie schön Vernunft annehmen, alter Recke!

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Du brauchst ein Freund

Mein Freund ist der Akkusativ. Er hilft mir immer den richtigen Fall zu benutzen, wenn der Akkusativ erforderlich wird: dein Freund scheint er nicht zu sein. Aber du kommst auch ganz gut ohne ihn aus.

Bist du ein Mensch der Worte oder ein Mensch der Taten?

HerrMama’s Profile PhotoTino Kales
Worte und Taten sind keine Gegensätze. Ich bin ein Mensch der Worttaten und Tatenworte, was angekündigt wird, ist bei mir keine Drohung, sondern eine Ankündigung der folgenden Tat. Aber Worte können Menschen ermutigen, gut tun oder schaden, verletzen, verunsichern, verängstigen. Daneben gibt es die wichtigtuerische Schwätzerei, die Angeberei, die Blenderei - auch das sind Taten jener Subjekte, die ihr Ego aufpolieren und sozial und psychologisch aufzuwerten suchen. Wer Worte gegen Taten stellt, behindert sich selbst in wichtigen Erkenntnisschritten sozialer, politischer, psychologischer und kultureller Phänomene.

Was ist das wertvollste, dass du besitzt?

Mein Wissen darüber, wann man «dass» und «das» mit einem oder zwei S schreibt. Das hat etwas mit Logik zu tun und ist nicht einfache Orthographie wie z.B. ob man «Philosophie» oder «Filosofie» schreibt. Denn dahinter steckt keine Logik, sondern lediglich Konvention. So ist also auch nicht jeder Rechtschreibfehler gleich. Aber mit dieser Denke wird man nicht Deutschlehrer. Ich hoffe, du weißt, was ich meine.

Im Hattinger Wald ein Landvermesser und sonderbare Phänomene. Aber auch im Polizeipräsidium geht nicht alles mit rechten Dingen zu. SOKRATES Folge 404:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
«Was ist nun mit „Allah-Allah“?» fragte Basti den braungebrannten Mann mit dem schmutzigen Hemd und komischen Geruch aus einer Mischung von Metallstaub, Maschinenöl und Schweiß. «Du muslimischer Landvermesser und vermessen Paradies? Guckl-Guckl-Paradies?» Der Landvermesser winkte ab: «Ach was!» Dann umarmte er das Theodolit mit dem Stativ, um es ganz sicher zu halten, mit dem Linken Arm und klopfte mit dem Zeigefinger der rechten Hand auf die Glasscheibe seiner Armbanduhr: «Die Uhr spinnt! Kaputt!» Obwohl der Geruch des Mannes Basti abschreckte, näherte er sich ihm, weil er neugierig war zu sehen, ob seine Ahnung, was mit der Uhr nicht stimmte, richtig war. Als der Landvermesser Bastis Neugier bemerkte, streckte er ihm freudig grinsend, seinen Arm hin, ohne dabei die Umarmung seines Theos zu lösen: «Guck!» Basti sah seine Ahnung bestätigt: die Uhr lief rückwärts.
Der Polizeibus fuhr auf den Hinterhof des Polizeipräsidiums ein. Der Hof war durch eine schmale Durchfahrt mit einem Stahltor davor gut gesichert. Kameras bewachten sowohl den Einfahrtsbereich als auch den Hof. Das Tor wurde von der Pforte aus elektrisch per Knopfdruck geöffnet und wieder hinter dem einfahrenden Fahrzeug geschlossen. Fahrer und Beifahrer stiegen aus dem geparkten Bus, um ihren Kollegen im hinteren Teil die Tür von außen zu öffnen. Das diente zur Sicherheit beim Gefangenentransport. Was sie zu sehen bekamen, verschlug ihnen die Sprache und war schlichtweg unfassbar. Die vier Begleitbeamten hinten schliefen wie narkotisiert und der Gefangene war weg – verschwunden – in Luft aufgelöst! Der Fahrer, der die Hecktür geöffnet hatte, fand zuerst seine Fassung wieder und stieg sofort zu seinen Kollegen ein, um ihren Gesundheitszustand zu überprüfen. Da kamen die Beamten auch so allmählich zu sich und wurden wach. «Kollegen, wie konnte das passieren?», stammelte der Fahrer. Kruse und Winkelmann fluchten laut. Der Beifahrer gab mit dem Funkgerät Alarm und löste eine Fahndung aus, was nur auf geringe Begeisterung bei den anderen stieß. Aber es war schon zu spät. Ehe sie reagieren konnten, verbreitete sich die Nachricht über Polizeifunk. Oberländer traute seinen Ohren nicht: der Häftling beim Transport vom Sanatorium ins Polizeipräsidium aus dem Polizeibus entkommen. Gerade erreichte Oberländer die Landstraße und stoppte. Eins war klar: der Chef würde toben. Aber bevor Oberländer die schlechte Nachricht weitergab, überlegte er sich aufmerksam umsehend, dass der Gärtnergehilfe ja nicht weit gekommen sein konnte. «Ich muss aufmerksam sein, ich könnte ihn hier irgendwo finden», sagte er sich. Er sah sich um und fühlte sich in seinem stehenden Dienstwagen etwas unwohl und betätigte die Zentralverriegelung gegen das beunruhigende Gefühl, jeden Moment könnte die Hecktür aufgerissen werden und der Entlaufene zu ihm in den Wagen steigen, um ihm ein Messer an die Halsschlagader zu drücken.

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Liked by: Ussard

Wo im menschlicchen Körper ist die Seele?

Braucht die Seele einen Raum? Oder kommt sie ganz ohne Raum und Zeit aus, weil sie keine ausgedehnte Substanz ist? Diese philosophisch anmutenden Fragen, sind eher theologischer Natur, also keine Philosophie im strengeren Sinne. Natürlich ist auch dies eine philosophische Haltung, die Theologie nicht mehr als Herrin und die Philosophie als Magd der Theologie zu sehen, sondern emanzipatorisch davon auszugehen, dass sich diese beiden Wissenschaften mit unterschiedlichen Gegenständen beschäftigen. Auch von der Grundhaltung, dass nur noch mathematisch-empirische Wissenschaften als solche betrachtet werden sollen, halte ich nicht viel - auch sie ist eine philosophische Entscheidung. Und ebenso entschieden weise ich jedwede wilde Spekulation als der Philosophie zugehörig zurück. Philosophie ist ein grundsätzliches Denken über grundsätzliche Fragestellungen. Es ist nur zum Leidwesen des Denkens, dass alle Spekulationen als philosophisch bezeichnet werden. Ich vermisse bei vielen das Denken, das doch im Grundmuster logischen Regeln folgen sollte. Diese Frage ist logisch und empirisch nicht zu beantworten, aber in der Mythologie wird angenommen, dass die Seele ihren Sitz in der Leber habe. Die transzendente Folter, der Prometheus unterworfen wird, weil er den Göttern das Feuer entwendet und es dem Menschen (wieder)gebracht haben soll, besteht darin, dass ihm die Leber von einem Geier zerhackt wird, die sich nachts wiede regeneriert, so dass die Folter kein Ende nimmt. Ich würde spekulativ davon ausgehen, dass der Sitz der Seele irrelevant ist, weil die Seele auf die unterschiedlichsten Weisen beeinflusst werden und Schaden nehmen kann. Aber sicher auch durch belastete Leberwerte. Na denn mal Prost!

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Was hältst du eigentlich davon wenn Vegetarier oder Fleischesser sagen "Ich würde ja Veganer werden aber ich kann mir das nicht leisten" findest du, dass es wirklich mehr Geld kostet sich vegan zu ernähren?

Es ist wirklich widerlich, wenn man den Leuten bei ihren Selbst- und Lebenslügen zuhören muss. Vegane Ernährung ist eine Lebenseinstellung und eine Lebensform und keine Frage des Geldes. Was für eine Heuchelei. Klar versuchen immer irgendwelche Produkthersteller Profit daraus zu schlagen. Aber diesem Versuch und dem Konsumterror sind wir alle ausgesetzt. Man muss sich mit jeder Lebensform versuchen, diesem Terror zu entziehen und ihn zu entlarven! Ich kenne einen Veganerladen, der Produkte mit abgelaufenem Verfallsdatum einfach verschenkt und nicht wegschmeißt. Warum kenne ich diesen Laden? Weil meine Lebensform der geschärfte Blick gegen den Konsumterror des Kapitalismus ist. Wer aber Käseersatz, Milchersatz und Fleischersatz sucht, sollte sich vielleicht fragen, ob vegane Ernährung überhaupt seiner Lebensform entspricht. Immer nur vom Ersatz leben zu müssen ist doch frustrierend. Selbstgeißelung durch Verzicht kann auch zu einer obsessiven Lebensform werden. Jeder, wie er mag, ich sehe das alles sehr gelassen.

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Was würdest du auf eine unbewohnte Insel mitnehmen?

Ich gehe mit meinem vierbeinigen Freund immer an einem Friedhof spazieren - sehr romantisch - Wald, Bachlauf und auf der anderen Seite des Tälchens eben der Friedhof am Hang mit uralten Gräbern. Also habe ich mir gedacht: hier möchte ich auch begraben sein. Und hätte auch sehr gerne einen ganz alten vermoosten Grabstein unter den Bäumen im Gebüsch fast unsichtbar und darauf steht: Er war nicht ganz dicht. Er war Dichter!

Fiktive Frage: Wie ist wohl die Musik entstanden? Wie kamen unsere Vorfahren dazu, Musik für sich zu entdecken?

Musik und Natur liegen ebensowenig weit voneinander entfernt wie auch die menschliche Seele von den Seelen der Tiere. Im Grunde sind wir alle Kinder ein und derselben Natur und desselben Universums. Der größte Sündenfall ist die Annahme, dass der Mensch als Krone der Schöpfung etwas Besonderes sei. Der Mensch ist nichts Besonderes, hat nichts Besonderes, er ist nichts anderes als Natur. Wie alle tierischen Wesen geben auch Menschen Laute von sich - daraus ist Musik entstanden. DIe Musikalität steckt auch in der Sprache.

Glaubst du, dass Tiere eine Seele haben?

Ich gehe ganz fest davon aus, dass Tiere eine Seele haben. Seit ich viel mit Hunden zu tun habe, merke ich das tagtäglich und immer wieder. Es kann direkt erlebt werden und jeder Zweifel ist überflüssig. Aber ich erlebe auch, wie deformiert die menschlichen Seelen teilweise sind, sich selbst entfremdet, verschlissen, verzogen und in Schemata gepresst, bis sie kaputt gegangen sind. Diese Seelen verlieren ihre Gesundheit, ihre Harmonie, ihr Gleichgewicht und ihre Freiheit. Sie deformieren dann auch die Seelen der Tiere, ihre Lebensbedingungen sowieso, wenn ich an die Massentierhaltung denke. Ich bin auch davon überzeugt, dass der Mensch nicht als Gattung eine Bestie ist, aber die Menschen werden durch Gesellschaft und Wirtschaft wie ein rohes Ei im Schraubstock zerquetscht und zerstört. Ich weiß nicht, ob es eine reelle Chance gibt, dieser Zerstörung Herr zu werden. Wenn das aber nicht gelingt, kann auch keine Demokratie oder kein umweltfreundliches Leben gelingen. Mein Optimismus hält sich in Grenzen. An manchen Tagen glaube ich, dem Wesen des Zerstörerischen auf der Spur zu sein und bald auf die Schliche zu kommen - meist habe ich diese Momente bei den ausgedehnten Spaziergängen mit meinem vierbeinigen Freund. Er hat nicht nur eine Seele, mit dem Strahlen seiner Seele erhellt er sogar meine sich allmählich verdunkelnde Seele.

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Ein Geodäter, Theo und Guckl-Guckl und Google-Maps und Google-Earth. Kann ein muslimischer Landvermesser das Paradies vermessen? SOKRATES. Folge 403:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
«Maulwurfkuchen und Theo – das ist lustig!» rief der Mann in der blassblauen Latzhose. Vorne zwischen den Hosenträgern am Latz war ein kleines gelbes Firmenschildchen aufgenäht, aber die Schrift konnte man nicht mehr lesen, sie war verwaschen. Das Gelb aber erinnerte Basti an seine Bestellung der Legosteine bei Luisa. Für den Mann sah Basti etwas beunruhigt aus. Deshalb sprach er weiter und erklärte Basti näher, was es mit dem Theo auf sich hatte. «Theo ist die Abkürzung für Theodolit! Das ist ein Messgerät zur Vermessung der Erde. Man kann Landschaften vermessen und Landkarten zeichnen – maßstabsgetreu. Dann weiß man, wo alles ist und wieweit die Dinge voneinander entfernt sind usw.» «Bist du ein Landvermesser?» fragte Basti. Der Mann sah sich um, als würde er etwas suchen. «Ja, Landvermesser. Ein Geodät!», sagte er lachend, als könnte er sich selbst nicht ganz ernst nehmen, aber dabei fand er das Wort „Geodät“ einfach sehr lustig. «Man kann auch Geometer sagen», fügte er hinzu. «Geometer oder Geodät – ich kann auch Fotogrammetrie.» «Und was ist das?», fragte Basti. «Haha, jaaaa, Fotogrammetrie: du machst Luftbilder aus dem Flugzeug und diese Fotos wertest du zu Landkarten aus. Am besten ist es, wenn du Fotos aus der Luft und Vermessungen der Erde miteinander kombinieren kannst.» «Ist denn die Erde nicht schon komplett vermessen? Es gibt doch Google-Maps und Google-Earth – da braucht man doch den Theo nicht mehr!», sagte Basti. «Guckl?», fragte der Mann, «Was ist das: Guckl?» Jetzt musste Basti lachen, weil der Landvermesser „Google“ so falsch aussprach. Aber während er lachte, spürte er ein leichtes Unbehagen, das ihm eine andere Frage zu bereiten anfing: Wie hieß der Mann in der Latzhose und dem gelben Helm auf dem Kopf noch einmal? - Nuri? Das erinnerte doch zu sehr an Uri @Klugdiarrhoe! War das etwa nur ein Zufall? Basti fiel nun die große silberne Armbanduhr mit dem Metallarmband am braungebrannten Arm des Landvermessers auf, der Bastis Blick bemerkte und kopfschüttelnd auf seine Uhr sah: «Allah, Allah!», sagte er und hielt seine Uhr demonstrativ an sein Ohr. «Allah – Allah?» wiederholte Basti fragend: «Bist du ein muslimischer Landvermesser und vermisst du das Paradies?» «Das Paradies?», wiederholte nun der Landvermesser und fügte hinzu: «Guckl-Paradies?» Wieder musste Basti lachen: «Das heißt nicht „Guckl“! Das heißt „Google“» korrigierte er. Mit halb offenem Mund hatte der Landvermesser zugehört: «Hä, jaaaa – Guckl-Guckl», sagte er. Basti wurde etwas ungeduldig: «Nix Guckl-Guckl! Google!», insistierte er auf der richtigen Aussprache. Aber der Dialog war ihm auch schon ein bißchen zu blöd geworden – fast war es ihm egal, ob der Landvermesser „Guckl-Guckl“ oder „Google“ sagte. Er schien ja sowieso nicht zu wissen, was Google-Earth und Google-Maps waren. Er schien noch nie etwas davon gehört zu haben. Aber es könnte ja sehr lustig werden, im Traum dieses Menschen als Delphin aufzutauchen, dachte er sich.

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Lassen wir doch Nadia und den Radfahrer aus der Vergangenheit alleine, kümmern wir uns mal nicht um Philomena und Alice in Casablanca und auch nicht um den brutalen Kommissar Ross im Hospital in Libreville - er ist gerettet. Das reicht. SOKRATES Folge 402: Der Geodäter

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Ein Mann in einer Arbeitslatzhose und einem Bauhelm auf dem Kopf kam aus dem Gebüsch, trug ein nicht mehr ganz sauberes und weißes, durchgeschwitztes Hemd und hatte ein dickes Holzstativ mit einem optischen Messgerät darauf geschultert. Er wirkte nicht unfreundlich, seine grünen Augen funkelten lebhaft und neugierig. Und neugierig war Basti nun auch. Sein erster Schreck legte sich schnell. Von dem Fremdling, der aus dem Gebüsch kam, den er noch nie zuvor hier oder sonstwo gesehen hatte, ging nichts Bedrohliches und Beängstigendes aus. Dafür aber ein seltsamer Geruch, eine Mischung aus Eisenstaub und Schweiß. Basti mochte diesen Geruch, der gar nicht in den Wald passte, nicht sehr. Der Mann schleppte eine Aura und eine Duftwolke von einer industriellen Baustelle, einer Fabrik oder einer Werkstatt mit sich. Zu seinem Duft, „Gestank“ wollte Basti es nicht nennen, das wäre zu unfreundlich dem Mann gegenüber und er hatte diese Unfreundlichkeit gewiss nicht verdient, passte aber seine Kleidung. Er trug auch schwarze Arbeitsschuhe mit Stahlkappen, um die Zehen zu schützen. Aber auch die Schuhe wirkten abgetragen und hatten Flecken. «Ich heiße Nuri, und du?», fragte er. Basti war noch halb in Gedanken, versuchte zu verstehen, woher dieser Mann kam und was er wohl im Hattinger Wald verloren hatte. Er hätte eigentlich schwören können, dass er alle kannte, die in den Hattinger Wald kamen und hier verweilten. Aber diesen Mann in der blassblauen Latzhose hatte er nie zuvor irgendwo gesehen. «Ich hätte ja mal in seinem Traum erscheinen können», ging es ihm durch den Kopf. Der Mann bemerkte Bastis Zögern und stellte das Stativ, ohne es aufzuklappen, mit der Spitze in die Erde rammend senkrecht auf den Boden, wobei er laut und demonstrativ stöhnte. «So, jetzt sag doch mal! Wer bist du denn?» «Ich bin Basti @Maulwurfkuchen», antwortete Basti schnell und deutete sofort auf das Gerät, was der Mann am Stativ festhielt. «Was ist das denn für ein Gerät? Was macht man damit?» «Was? Was ist @Maulwurfkuchen?», fragte der Mann laut und fand das wohl witzig, weil er sofort selber über seine Frage oder über den Namen, den er nicht richtig verstanden hatte, lachte. Aber dieses Lachen war nicht feindselig, hatte nichts Hämisches, Spöttisches, weshalb sich Basti nicht darüber ärgerte. «Maulwurfkuchen ist mein Lieblingskuchen, aber auch Blaubeerkuchen mag ich!» «Lecker, lecker! Kuchen ist immer gut!», sagte der Mann laut und schmatzend, wobei er auch mit der Zunge am Gaumen schnalzte. Aber er hatte über seine Schmatzerei Bastis Frage vergessen. Basti wartete kurz auf eine Antwort. Es kam nichts. Also hakte er noch einmal nach: «Was ist das?», indem er wieder auf das Holzstativ mit dem grau-beigen Gerät wies. Eine Filmkamera oder ein Fernrohr, um die Sterne zu beobachten, war das sicher nicht. «Das ist Theo», sagte der Mann. «Theo?» fragte Basti ratlos. Das Gerät hatte einen menschlichen Namen? Der Mann mit dem gelben Helm auf dem Kopf lachte.

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Wann gibt es endlich das nächste Geschichten-Stück?

Eine Dreifachfolge von SOKRATES an diesem Wochenende liegt in der Luft: Basti und der Geodäter! Der Hattinger Wald ist um eine Figur reicher, Basti überlegt, wie es wäre im Traum dieses Menschen als Delphin zu erscheinen und eigentlich wollte Basti ja mit diesem Mann, dem er im Wald begegnet, den kleinen Wolf retten, den der Haustmeister der Psycho-Villa in eine Kiste gesperrt und den Deckel vernagelt hat. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Rettung für das Wolfi naht. Fest steht, dass es nun drei Folgen SOKRATES hintereinander geben wird. Nur so kommen wir in der kafkASKen Erzählung mal richtig voran! Ich freue mich auch sehr auf die Ermittlungen von Kommissar Hoffmann. Der Mord an Ayleen kann doch nicht ungesühnt bleiben! Immerhin ist der Tatverdächtige in Gewahrsam... Denkste!

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