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Uri Bülbül

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Möchtest du Allah in deinem Leben?

Ist er nicht sowieso allgegenwärtig nach eurem Glauben? Aber scheinbar zweifelst du, denn du setzt mit deiner Frage voraus, dass er nicht in meinem Leben ist, womit du sehr recht hast! Er ist schon mal deshalb nicht allgegenwärtig, weil er nicht in meinem Leben ist, und so wird es auch schön bleiben! Behalte du ihn in deinem Leben, denn womöglich kann er nicht in zwei Leben gleichzeitig sein.

Space 🖤

Heute habe ich mich lyrisch poetisch betätigt. Ich würde mich selbst nicht als Lyriker bezeichnen. Dazu schreibe ich einfach zu wenig Gedichte.
Heute aber habe ich den Ausdruck "Vollmond-Elegien" als Titel meines Vollmond-Talks im November im Kopf gehabt. Und am frühen Abend beim Spaziergang noch vor dem Sonnenuntergang hatte ich folgende Zeilen:
1. Elegie:
Wolken pressen
Das Laub
In den Boden
Verdampfter Träume
Zurück die gestohlene Zeit
Zum Totschlagen
Es drückt
Etwas
Grundlos
Der Mond ins beredte
Schweigen
Vertieft
_________________________
2. Elegie
Bevor fremde
Finger
Die Lider
schließen,
So gläsern
Schweigend,
Kann sich
Der Augen Blick
Glücklich
Schätzen,
Dass
___________________________
3. Elegie (die eigentlich die erste des Tages war):
Jenseits der Klippen im Abgrund
Das Blau mit schäumendem Weiß
Und in einem kurzen Flug durch Suizidalia
Rot auf Schaum: Fischfutter!
________________________________
Das schwarze Herz in Deinem Space veranlasst mich, diese Verse jetzt schon zu veröffentlichen, obwohl ich sonst noch ein paar Tage damit gewartet und sie dann auf meine Homepage gesetzt hätte - womöglich überarbeitet, erweitert oder sonstwie verändert. Aber heute am Tage des schwarzen Herzens hier, bin ich noch der Meinung, die beiden Vollmond-Elegien könnten hier ruhig stehen. Bis zum Vollmond aber ist noch eine Woche Zeit; mein Vollmond-Talk in diesem Monat wird sich aber nicht den Elegien widmen, sondern dem Verlust von Utopien. Hängt das nicht irgendwie zusammen?

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Würdest du deiner besten Freundin/bestem Freund den Freund/die Freundin ausspannen?

Ich stehe nicht so auf Pferde und Kutschen. Ein- und Ausspannen sind nicht so mein Ding.

Weinst du oft?

Leider nicht oft genug, wie es mir gut täte und mich befreite. Aus Melancholie, Rührung und Weltschmerz könnten die Tränen besser fließen, die romantische Sentimentalität kann auch zur Trauerflut führen, wenn die Ströme nicht abfließen können.

Sagen Sie bloß, Sie hatten als Kind auch schon mal die Windpocken ? oh-oh-oh, Nicht gut. Da kann man nämlich im Alter ne Gürtelrose bekommen jaaa ! "Ein stechender Schmerz, brennend und knisternd, überall ! "Woher ich das alles weiß" ? Ich bitte Sie verehrter Freund. Sowas weiß man halt.

druide0815’s Profile PhotoDr. med.nerv. Otto von A bis Z
Manchmal liegt in der Kürze die Würze:
Medizin verkommt zu marktschreierischem Schwachsinn; das Gesundheits- und Pflegewesen ächzt unter der Last struktureller Probleme des Ökonomismus und "einsparungen", der Mensch ist nur noch seine Versicherung und sein Bankkonto wert.
"Ein stechender Schmerz, brennend und knisternd, überall ! "
Woher ich das weiß?
Ich bitte Sie verehrter Freund. Sowas weiß man halt.
Ich sage mal: Bauchgefühl!
Gürtelrose, Hirntulpe, Veilchen, wenn man noch mal mit einem blauen Auge davon kommt: Ein Blumenladen in Friedhofsnähe ist angesagt.

Hallo Uri, was ist die letzten 5 Jahre so passiert hier?

RyoMcCauley’s Profile PhotoTyler Durden
Ja, so was! Wir gehören irgendwie derselben Schule der Zyniker an, hätte ich gesagt und Dich so von früher abgespeichert. Ich habe mich vom Zyniker dem philosophie-legendären Diogenes von Sinope folgend zum Kynosophen entwickelt. Im Umgang mit Hunden von ihrem Sozialverhalten und von ihrer Psyche etwas für menschliches Verhalten lernen. Mensch und Tier sind nicht wesentlich getrennt und fremd, der Mensch selbst ein Tier, keine Krone der Schöpfung! Die Frage ist für mich: Kann sich er Mensch als Teil der Natur verstehen und eine lebensfördernde Lebenseinstellung entwickeln, wo der Grundsatz gilt: leben und leben lassen?
Ich habe Philosophie und Literatur nicht aufgegeben, bin aber 2018 in eine schwerwiegende und schwerlastende Melancholie verfallen, aus der ich mich langsam herauszuarbeiten versuche. Indessen um mich herum viel Anlass zum Weltschmerz: Kriege, dümmste Politik, Lebensverachtung und Opportunismus, Narzissmus, der statt substantielle Arbeit nur ein So-Tun-als-ob praktiziert und um sich gut zu tarnen, sich selbst schneller organisiert als alles, was Substanz sucht, und Schlüsselstellen in gesellschaft und Öffentlichkeit besetzt.
Schnelles Geldverdienen, Kommerzialisierung und Konsumismus sind gewachsen, problematisch auch Einflüsse lebensfeindlicher kultureller Traditionen durch Globalisierung. Um Missverständnisse zu vermeiden: Nichts gegen globales Denken und Entgrenzung; das kann aber nur unter größtmöglicher Aufbietung aller kulturellen Kräfte der Kommunikation, des Verständnisses, der Toleranz unter dem Vorzeichen der Liebe zur Freiheit gelingen. Die Tendenz aber deutet alles andere als das an! Ich halte durch, so gut ich kann, habe meine kynosophische Romantik entwickelt, den SOKRATES-Roman fortgeführt und trete für einen Vitalismus ein, der der Schönheit des Lebens huldigt. Das Leben aber bringt auch Morbides, Mortales und Mörderisches hervor und übrig bleibt die alte Leninsche Frage an die Jugendverbände der jungen Sowjetunion: Was tun?
In den letzten fünf Jahren ist nur meine Ablehnung der Technokratie, Bürokratie und des Rationalismus gewachsen, was ich aber auch schon vor 5 Jahren als "das Irrewerden der Vernunft an sich selbst" definiert hatte. In Verbindung mit der oben beschriebenen Tendenz der schnellen Selbstorganisation des Narzissmus werden Politik, Wissenschaft und Verwaltung materialistisch und positivistisch von diesem Rationalismus zersetzt, so dass die Hoffnung auf eine Besserung der globalen Lage schwindet, und wenn ich vor 5 Jahren noch glaubte, die Tendenz sei aufzuhalten, so ist nun diese Hoffnung hinweg geschmolzen. Der Einsatz von Vernunft in pragmatisch lebensbejahender Absicht schier unmöglich geworden. Nur Hunde bleiben sich und dem Menschen treu, egal, wie schwer sie es im Leben haben und von Menschen gemacht bekommen.

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Deine Gedanken?

Wie gefährlich ist es, wenn man ein Psychogramm seiner Seele entwirft und öffentlich preisgibt? Wenn man von "Gedankenrasen", "Angst in den frühen Morgenstunden" erzählt, von "Existenzangst", "Todesangst", "Verlustangst"? Wobei "Todesangst" die Sache ja nicht einmal richtig trifft. Es ist eine melancholische Trauer, die mich erfasst hat, worüber andere nur mit Achselzucken hinweggehen. Es ist in jedem Fall eine Art von Hilflosigkeit, weil niemand etwas dagegen machen kann und jeder es weiß und jeder irgendwie auf seine Weise zu akzeptieren versucht. Manche verdrängen es durch Konsum, andere durch Sport, Arbeit kann auch dazu dienen und Rauschmittel ebenfalls: Alkohol, härtere Drogen, Canabis soll entspannen. Sport soll Glückshormone freisetzen. Arbeit und Geschäftigkeit lenken ab, Termine und Termindruck schaffen eine Art von Verbindlichkeit, worauf man sich konzentrieren muss, einen Tunnelblick bekommt und nicht nach rechts und links schaut und das Phänomen des Lebens, von dem hier die Rede ist, nicht wahrnimmt: das Altern und Sterben, Krankheit und Tod.
Hier sind die meisten jung, ask.fm war schon immer eine Jugendplattform, es war vor zehn Jahren eine Schulpraktikantin im Theater, die mich auf diese Plattform aufmerksam gemacht hat. Sie hatte hier schon einen Account und schrieb und meinte, es könnte auch etwas für mich sein. Das heißt aber auch, sie hat hinter dem Altersunterschied, der zwischen uns natürlich offensichtlich war, eine Gemeinsamkeit gesehen, was sie dazu brachte, mir diesen tipp zu geben. Ich habe diese Plattform ausprobiert und war begeistert; sie war damals noch nicht so durchkommerzialisiert wie heute, hatte eine solide Technik, gute Struktur mit 300 Zeichen für Fragen, die man endlos speichern konnte und 3000 Zeichen für Antworten, die auch endlos gespeichert wurden - so die Theorie.
Von da aus schälte sich die Realität heraus: Bei Serverumzügen gingen gespeicherte Fragen im Account verloren, Antworten wurden willkürlich von der Redaktion gelöscht, man setzte auf einzelne Wörter fixierte Zensurrobots an, die gar nicht nach Sinn und Kontext fragen konnten, sondern einfach löschten. Dann kam Werbung hinzu, die wirklich störend aufpopte, dann wurde das Niveau redaktionell beeinflusst gesenkt, indem ask.fm als eine Plattfrom beworben wurde, auf der man Partner kennenlernen kann. Zwischendurch gab es immer wieder Querelen zwischen den usern, die andere meldeten und dafür sorgten, dass Accounts gesperrt wurden, Mobbing war Thema und es kursierte auch die Angst vor Pädophilen, die hier Opfer suchten. Dadurch kam auch ein generalverdacht gegen Ältere auf, die hier schrieben, aber auch diese Phase scheint vorüber.
Ich habe das Ganze als ein literarischen Selbstversuch zehn Jahre lang getrieben, habe einen Fortsetzungsroman angefangen, der endlos fortgeführt werden kann und habe 6184 veröffentlichte Antworten, verfasst habe ich weitaus mehr, einige wurden ja gelöscht. Und nun meine Gedanken: weiter ausführen geht nicht :(

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Guten Morgen getreuer Dichterkamerad. Heute ist der Tag der Deutschen Einheit. Mit welchem Ritual haben Sie diesen denkwürdigen Tag begonnen. Als willkommener Bürger Ihrer Wahlheimat. Sind denn die Hundis gewillt die Hymne mitzusingen (zu summen, zu bellen ? ) Sehr gut... Dabeisein ist alles.

druide0815’s Profile PhotoDr. med.nerv. Otto von A bis Z
Bevor uns zur späteren nächtlichen Stunde der 3. Oktober um einen weiteren Tag entrückt: Warum sollten wir die Betrachtung nicht mit unserem Heinrich Heine beginnen, der als Dichter an Deutschland denkend bei Nacht um den Schlaf gebracht war? Ich dachte jedenfalls auch an den 17. Juni, der vom Protest zum Volksaufstand hochstiliert und mit Panzern, die für eine bessere Welt rollten, überrollt wurde, dessen Hintergründe der Romancier Stefan Heym in «5 Tage im Juni» zu untersuchen versuchte, und Bertolt Brecht die resümierende Frage formulierte, ob es nicht besser sei, wenn sich die Regierung ein neues Volk wählte, nachdem ein etwas vorwitziger Kollege im Vorsitz des Schriftstellerverbandes ermahnte, das Volk habe sich das Vertrauen der Regierung verscherzt und müsse es sich mit vermehrten Anstrengungen, den Plansoll zu erfüllen, wieder verdienen. Ich frage mich, ob es zwei Feiertage geben sollte: den 17. Juni als den TAG DER DEUTSCHEN EINHEIT! Und den 3. Oktober als den TAG DER DEUTSCHEN WIEDERVEREINIGUNG!
Das Ganze ist schon einige Worte, aber kein Hundejaulen wert. Der Mensch hat nicht annähernd die feine Intuition eines Hundes.
Und ich fand in der NZZ drei Fotos, die offensichtlicher die gespenstische Lage nicht beschreiben können. Natürlich hänge ich sie Ihnen gerne an.
Und der Artikel-Schreiber erhebt sich mit moralischer Arroganz über alle Wirklichkeit der Menschheit, indem er schreibt: «Die Aufarbeitung aber der zweiten deutschen Diktatur ist, Stand heute, krachend gescheitert. Und darauf können wir Deutsche wahrlich nicht stolz sein.»
Adenauer neben Nixon, wohin schauen die Herrschaften nur? Sie stehen jedenfalls nicht für Napalm-Bomben oder Entlaubungsgift auf die Vietnamesischen Urwälder, sondern für westliche moralische Werte wie Freiheit, aber der NZZ-Schreiberling ist weit davon entfernt, irgendeine halbwegs solide Analyse der Grausamkeiten der Menschheitsgeschichte zu liefern, statt dessen fordert er dreist: «Die Aufarbeitung der zweiten deutschen Diktatur» - selbst die Zählung ist unhistorisch, wenn ich nur an den alten Fritz denke bei Nacht oder die Pickelhauben des Kaiserreichs. Und ich mache natürlich mein Gedankenexperiment: wäre es nicht besser, die Regierung wählte sich ein neues Volk? Z.B. eines aus mechanisch aufziehbaren Gartenzwergen in einer Demokratischen Republik, in der sich das Volk aufgezogen zu Militärparaden versammelt, die Regierung von der Tribüne winkt und die Zwerge automatisch zurückwinken, während die Panzer schön rollen und die vielen Raketenwerfer und was man sonst noch so schönes Spielzeug hat, und die Menschen endlich Mensch sein dürfen, weil sich eben die Regierung nun endlich ein passendes Volk gewählt hat? Dann könnte ich doch auch meinen Aluhut abnehmen, oder? Beachten Sie bitte meine Tapete im westlich-freiheitlichen Muster - Sie werden keinerlei Ähnlichkeit mit der Tapete hinter Honeckers Portrait finden. Ich bin gewillt, meine Hunde fein wie sie sind aus dem Wahnsinn herauszuhalten!

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Guten Morgen getreuer Dichterkamerad
Heute ist der Tag der Deutschen Einheit Mit

Uri, wir brauchen unbedingt einen Numbat in der Sokrates-Geschichte, weil das sind ganz knuffige Tiere. Du darfst auch den Name aussuchen.

Maulwurfkuchen’s Profile PhotoDinofino ~ O-Reh Gano
Ja, das gefällt mir ausgezeichnet, was du da in der Frage schreibst und wie du es formulierst: «Uri, wir brauchen unbedingt einen Numbat in der Sokrates-Geschichte»! Für diese Formulierung allein könnte ich Dir mein ganzes Herzenarsenal schenken!
Danke * Danke * Danke
Es ist ein "Wir" darin und die Worte "brauchen unbedingt"!
Du und ich sind, denke ich, so grundverschieden, wie es fast nicht gehen kann, aber uns verbindet etwas zu einem WIR und das ist nicht allein die SOKRATES-Geschichte, sondern das, was hinter der SOKRATES-Geschichte steht: und das ist nicht die Phantastik allein, sondern das, was hinter der Phantastik steht: die Liebe zum Leben! Und der freundliche Blick voll Faszination darauf, was es im Leben nicht alles gibt!
Wird Zeit, dass das gelbe Lego-Kamel gebaut und zum Leben erweckt wird und auch beginnt zu erzählen! Zum Beispiel von Numbats, oder aber auch von Hispanola Solenodons. Einen davon haben wir zu Gast bei den Seeräubern platziert und in der Folge 421 erzählt Gaston de Pawlowski, der ein Buch mit dem Titel «Die Reise ins Land der Vierten Dimension» geschrieben hat:
Gaston de Pawlowski aber radelte hoch über den Baumwimpfeln und rief zu Nadia hinunter, die auf dem Waldweg ging, «Pardon Madame, das sollten Sie wirklich mit eigenen Augen sehen. Der Junge hat den Landvermesser dazu gebracht, ihn zu begleiten, aber der Landvermesser hatte zuvor noch interessante Beobachtungen auf dem Wasser gemacht. Dort ist das Seeräuberschiff und der kopflose Kapitän auf der Brücke will Fahrt aufnehmen, lässt die Segel setzen!» «Ja, wahnsinnig interessant, da ist auch Rudi Rüssel, dieses seltsame Nasentier, größer als eine Ratte, kleiner als eine Katze und hat einen Namen, den ich mir kaum merken kann.» «Solenodon, Madame», sagte Gaston. «Ja, ja, der Schlitzrüssler», brummte widerwillig Nadia. Sie musste gewiss nicht auf das Fahrrad dieses Typen steigen, um zu wissen, was gespielt wurde.
Kann es da nicht auch Platz für einen Numbat geben?
Und Dein Vortrag in einer Reihe von Fragen, die noch nicht allzu lange zurückliegen, worin auch Haie vorkommen und die Tatsache, dass sie eigentlich gar kein Menschenfleisch mögen und Menschen gar nicht essen wollen, ist auch nicht vergessen. Manchmal weiß ich einfach nicht mehr, wie ich überhaupt als Schriftsteller meiner Art weitermachen kann. Aber eines steht fest:
Das Leben ist schön! Und eine Freundin hat mir dieses Foto von ihrem jungen Hund Friedolin und ihrer Katze Thalia.

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Uri wir brauchen unbedingt einen Numbat in der SokratesGeschichte weil das sind

Schon Gott wusste das Frauen ohne Männer nicht leben können und schwach sind deshalb erschuf er als erstens einen starken Mann ADAM schön,stark und Intelligent wie ein Schmetterling . Bis Eva kam und er anfing Mist zumachen bis heute ist es so das ein Mann sobald eine Frau kommt in leben Mist baut.

Und diesen Riesenmist hast du hier nur erzählt, weil du immer nur an Frauen denken musstest. Stimmt's?

Glaubst du, die Menschen handeln mehr aus Angst oder aus Liebe?

Ich weiß nicht, wie sehr ich meine individuelle und persönliche und natürlich subjektive Meinung verallgemeinern kann; aber ich habe immer mehr den Eindruck, was sich über die letzten fünf Jahre erstreckt, dass Menschen mehr aus Angst handeln und aus Angst reagieren und Liebe eher kaum eine Rolle spielt. Insbesondere im Zusammenhang mit meinen Hundespaziergängen, stelle ich fest, dass mehr Angst im Spiel ist als Hundeliebe oder Vertrauen in sich, andere Menschen und ihre Hunde.
Im beruflichen Bereich spielt die Existenzangst eine große Rolle, dann der Normzwang, die Angst, von der Norm abzuweichen und eigene Wege zu gehen. Also steht an erster Stelle sehr häufig die Angst, dann die Eitelkeit, Geld spielt eine große Rolle und Liebe steht auf den unteren Rängen. Zwischen Angst und Liebe finden sich also viele andere Faktoren.
Was ich enorm einflussreich finde, ist die normative Kraft des Faktischen und der Institutionen. Diese Kraft ist deutlich stärker als alles andere an menschlicher und empathischer Regung. Sozialpsychologisch ist das ein besorgniserregender Zustand, der einen Reife- und Entwicklungsgrad erreicht, der sich über Jahre und Jahrzehnte zusammenbraute.
Politisch ist das ein großes Problem, weil dadurch Problemlösungen und Gelassenheit in einem Teufelskreis eher erschwert, wenn nicht gar, verunmöglicht werden.
Ich trete dann aber erst recht für eine Kultur der Mitmenschlichkeit ein - auch unter persönlichen Opfern.

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Wie behandelst du Leute, die dir grundlos auf den Nerv gehen?

Nun ja, nichts geschieht grundlos. Ich muss ja nicht den Grund geliefert haben und muss nicht alles persönlich nehmen, auch wenn mir das einzusehen schwerfällt. Denn wenn die Menschen mir auf die Nerven gehen, ist das ja eine Belastung für mich und da ist es nicht ganz leicht, neutral zu bleiben und diesen Menschen kein Unrecht zu tun. Manche haben ein Erzählbedürfnis, weil sie etwas bedrückt, manche haben psychopathologisch Logorrhoe. Ja, leider gibt es das auch - Sprechdurchfall. Ich habe einen Bekannten, der andere darunter sehr leiden lässt, wenig empathisch ist, narzisstisch und egoman, und zudem immer mit schlechten Nachrichten über die Weltlage kommt und sich stundenlang darüber unterhalten kann, ohne jede Empathie darüber, wie sehr er damit andere auch belasten kann.
Einmal bin ich ausgerastet, habe ihn beschimpft und angeschrien, habe mich dafür gleich wieder entschuldigt; denn das Beschmipfen und Beleidigen ist in keinem Fall menschlich gerechtfertigt. Wir haben uns inzwischen wieder vertragen und wenn wir uns begegnen, spüre ich, dass er auch Vorischt walten lässt und nicht ausschweifend wird.
Ich versuche immer gerecht zu bleiben, manchmal übersteigt das meine Kräfte; jeder Mensch ist fehlbar und fehlerbehaftet. Damit tolerant umzugehen und nicht allzu nachtragend zu sein, ist meine Strategie, was einschließt, dass auch mal eine gewisse Unfreundlichkeit sein darf, wenn ich es damit nicht übertreibe und letztendlich doch die Kontrolle über mein Verhalten bewahre. Ich muss mir aber natürlich auch nicht jede Belastung gefallen lassen. Ich versuche bewusst Abstand zu halten, spüre immer mehr, dass Menschen mich in der Regel eher belasten und nur wenig Emapthie und Solidarität entgegenbringen. Das kann aber auch ein Zeitphänomen in unserer Gegenwart und Gesellschaft sein.
Immer wieder gibt es aber auch Menschen, die sich entgegen diesem Phänomen verhalten, was mich erfreut und ermutigt.

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Eine sehr interessante Antwort kam von meinem Freund und geschätzten Kollegen Otto, der edle Ritter: https://ask.fm/druide0815/answers/173836337053 Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wieder nicht an seinen Rat halte, etwas mehr Oberflächlichkeit walten zu lassen, mache ich mir ein paar Gedanken:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Ein Philosoph und Oberflächlichkeit? Nein, wir können nicht sagen, dass dies nicht zusammenginge! Komplexitätsreduktion kann Erkenntnis erleichtern, selbst Mathematiker versuchen, einen Term auf die einfachste Form zu bringen, Brüche werden soweit wie möglich gekürzt usw. Jeder Schritt im Denken, Erkennen und eigentlich im Leben birgt die Gefahr in sich, dass Irrtümer bei der Vereinfachung entstehen. Dann wird etwas nicht einfach, sondern falsch.
Schauen wir uns den Begriff und das Phänomen des Populismus an: es werden leicht eingängige aber falsche Lösungen für manchmal selbst geschaffene Probleme angeboten, was oberflächlich betrachtet, einleuchtet, aber schlicht und ergreifend eine falsche Komplexitätsreduktion ist.
Ich nehme gern zur Erläuterung das sokratische Beispiel, dass er einen Passanten fragt, um zu demonstrieren, was vermeintliches Wissen und damit oberflächlich richtig sei, ob er denn wisse, wie man den Flächeninhalt eines Quadrats verdoppelt. «Einfach die Seitenlänge verdoppeln», antwortet der Passant und macht damit einfach einen Fehler. Er hat es sich zu einfach gemacht. Sokrates folgt dem Rat und zeigt, dass sich nun der Flächeninhalt des Quadrats vervierfacht hat.
Wäre er ein Populist, hätte er gejubelt und politisch im parlament erzählt, er habe eine deutlich einfachere und bessere Antwort auf die bisher gestellte Frage, wie man Ackerflächen verdoppeln könne, würde die Seite verdoppeln und den Menschen das Doppelte als Grundstückspreis bezahlen und innerhlich jubeln.
Sokrates aber demonstriert, dass diese Lösung falsch ist. Damit machte man sich schon im historischen Athen nicht beliebt. So fiel Sokrates, unser paradigmatischer Straßenphilosoph und großer historischer Lehrmeister der antiken Aufklärung einem Justizmord zum Opfer.
An meinem Beispiel kann man aber durchaus auch sehen, dass es Nutznießer des Populismus gibt. So bleibt die Frage: Qui bono? Wem nützt es?
Und dennoch ist die Komplexitätsreduzierung keineswegs an sich falsch; wer Problem lösen will, einen Sachverhalt begreifen, muss es analysieren, d.h. seine Bestandteile erkennen und dann vereinfacht darstellen, so dass eine Lösung leichter ins Auge stechen kann.
Jeden, der einen Bruch kürzt als "Populist" zu beschimpfen, ist der Sache nicht zuträglich. Und doch gilt auch der Satz. «Aus Summen kürzen nur die Dummen ;)»
In seiner Antwort auf meine oben erwähnte Frage hat Meister Otto zwei wichtige Stichworte geliefert: «einfach» und «auf das erprobte Bauchgefühl» verlassen!
Das Einfache wird durch Zerlegung des Komplexen, also durch Analyse, entdeckt und wir können auf die Erprobung unseres Bauchgefühls nicht verzichten. Sonst werden wir Opfer von Populisten! Aber es sind eben auch nicht immer einfach diejenigen die Wahrhaftigen, die andere des Populismus zeihen; wer am lautesten «Populist» schreit, könnte selbst einer sein.
Mein Dilemma, dass wir das Einfachste suchen, aber dadurch nicht aufs dünne Eis hinaus sollten, bleibt.

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Denkst du, dass sich Menschen aus Liebe verändern können?

Liebe ist Lebensenergie. Kein Wunder, dass sie mit Wärme in Verbindung gebracht wird. Natürlich verändert Liebe alles im Leben.
Unter Charakter wird die Summe und das Zusammenspiel mehr oder weniger konstanter Persönlichkeitseigenschaften verstanden.
Ich könnte deine Frage auch so verstehen, dass du fragst, ob Liebe den Charakter ändere. Da ich ohnehin davon ausgehe, dass auch der Charakter zwar ziemlich feste Grundzüge trägt, aber auch viele flexible und sich ändernde, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass Liebe auch den Charakter beeinflusst.
Aber diese Dinge hängen voneinander ab; Liebe beeinflusst den Charakter und der Charakter gibt der Liebe immer auch eine Form und kanalisiert diese Energie. Vieles aber, was wir für Liebe halten, hat aber mit Liebe nicht viel zu tun, sondern müsste von all zu Fall genauer analysiert werden: z.B. könnte doch auch Sehnsucht nach Wärme für eine Form von Liebe gehalten werden, wenn sich jemand aus dieser Sehnsucht an jemanden klammert, der nicht ganz abgeneigt ist. So hat das Thema "Liebe" eine Menge Facetten und diese sollten vor Verallgemeinerungen geschützt werden. Das ist die Liebe wert.

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Das ist aber auch schlimm, daß Sie immerzu alles so extrem und tiefgründig analysieren und erforschen wollen. Sehr anstrengend, sich ständig bis zu den Wurrrzeln aller Dinge voranzugraben. Etwas mehr Oberflächlichkeit Herr Kollege ! könnte unseren Alltag durchaus entlasten...Oder was meinen Sie

druide0815’s Profile PhotoDr. med.nerv. Otto von A bis Z
Sie erinnern mich mit Ihrer Bemerkung an Bertolt Brecht, der den chinesischen Meister Philosophen Me-Ti sagen lässt oder zitiert: Wer einen Fluss überqueren wolle, solle sich nicht die tiefste, sondern eine möglichst flache Stelle aussuchen.
Fürwahr kann Tiefe auch mal abgründig sein. Und es ist doch nur ein guter Zug, wenn man sich das Leben nicht unnötig schwer macht.
Schwermut, Melancholie, Trauer, Weltschmerz stelle sich ja nicht ein, weil man sich selbst vornimmt: ja, heute möchte ich es mal nicht gar so einfach haben!
Ihre Metapher: «sich ständig bis zu den Wurrrzeln aller Dinge voranzugraben» legt nahe, dass dies absichtlich und gaz aktiv gemacht wird. Wenn psychologische Wühlmäuse das so tun, dann sei es ihnen gegönnt, weil es eben ihrer Natur entspricht. Und diejenigen, die von Schwermut, Melancholie, Trauer oder Weltschmerz befallen sind, können aber auch nicht anders, obwohl das eher auch ein pathologischer Zustand sein kann und eben nicht das ihrem sonstigen Wesen gemäße.
Mich hat es doppelt schwer erwischt: eine fröhliche psychologische Wühlmaus ist von Schwermut, Melancholie, Trauer und Weltschmerz befallen. Ja, die sitzt aber dann sowas von in einer Falle!
Aber kann man denn einer Wühlmaus raten, wie ein Schmetterling oder doch zumindest wie eine Fledermaus zu fliegen? («Etwas mehr Oberflächlichkeit Herr Kollege !»)
Auch wenn mich das sehr flugtauglich machen würde, bin ich ein flügellahmer Luftikus!
Da haben wir den Salat!

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Nach der genannten Funkstille geht es mit SOKRATES episch-philosophisch weiter. SOKRATES - ein Roman für Philosophen? Nein, gewiss nicht! Und schon gar nicht für Hochschulphilosophen, die sich für die einzig wahren Philosophen halten! SOKRATES-Folge 566:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
«Es gibt die Berge wie den Mond, Hölderlins Hymnen wie die Irren im Irrenhaus»? Nein, lieber Martin, dem muss ich widersprechen. Ich, der ich mich verloren habe in dem Spiel auf der Suche nach Weisheit. Es ist nicht so, dass Kleingeister kleine Irrtümer und große Geister große begehen. Vielleicht bist du aber auch nur ein großer Rhetoriker des gebildeten Geschwätzes, um nicht zu sagen: ein Großmaul. Es gibt die Berge, den Mond, die Sonne, die Wolken, den Himmel, den Regen, den Schnee und Wind in unseren Wahrnehmungen und ein zur Psychiatrie institutionalisiertes Haus, in dem Menschen zu Irren erklärt oder zu Doktoren promoviert und als Professoren habilitiert berufen sind, um aus berufenem Mund zu diagnostizieren! So hatte das Schicksal, nennen wir die Übermacht einmal so, dem armen Dichter des “Hyperion” Hölderlin das Irrenhaus des Professors Autenrieth vor den Glücksturm des Schreinermeisters Zimmer gesetzt. Und in der Villa der Paranoia die Hoffnung meiner Phantasie: eine Hexe Else @Erwachsenenstammtisch aus dem Harz, die die Ordnung der Dinge herstellen könnte, im Sinne eines schön wachsenden Lebens. Die stillste Voraussetzung gesellschaftlicher Macht ist jedoch das Vertrauen in Institutionen, weil sie über Jahrtausende der Zivilisation gewachsen sind. Dieses Vertrauen ist so groß und mächtig, dass selbst Else sich fragte, ob sie denn überhaupt qualifiziert genug sei, ein solches Institut wie die Psycho-Villa zu leiten. Was nicht weiter verwundern darf, denn die religiösen Institutionen sind die ältesten und tief verwurzelten, so dass jede Institution religiöse Ehrfurcht auslöst. Wer oder was entscheidet aber über die Qualifikation im wirklichen Leben, lieber Martin? Jenes, in dem auch Du Deine Prüfungen abgelegt und die Initiationsriten mitgemacht hast bis hin zu den politischen Grüßen und Rufen nach Sieg und Heil. Wer aber sagt, dass im Siegen das Heil zu suchen sei? Und wer bestimmt den Gegner, über den man zu siegen hat? Friedrich sagt, Glück sei, wenn ein Widerstand überwunden werde, aber stimmt denn auch die Richtung, in die man gehen möchte, wo sich der Widerstand regt? Manche werden pikiert sich empören oder naserümpfend den Kopf schütteln, so fein, wie sie sich geben wollen. Gesten des Urvertrauens in die herrschende Ordnung mit ihren Hierarchien, die ich nur belächeln kann.
Bisweilen ist das Paktieren mit der Staatsmacht und Dozieren oder sonstwie Wirken in ihrem Sinne die Banalisierung des Bösen. Das Böse ist nicht nur banal im Sinne von alltäglich. Es ist auch institutionell! Wie aber entkommen wir dem? Spielend? Da sitzt der Theaterphilosoph mit zwei fiktiv fiktiven Werken, wovon eines eine Paradiesologie ist, in einer Villa und unleugbar ist die Sehnsucht, dass sich diese zwei Parallelen im Unendlichen schneiden mögen und das Unendliche hier und jetzt sei!
Hier und jetzt aber sind Technokratie, Bürokratie und Politokratie - die drei Hebel des Kapitalismus. Und die Demokratie? Geld regiert die Welt!

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Ist alles OK mit deinem Leben?

simonalein_’s Profile PhotoSimona ⁽⁽⁽i⁾⁾⁾
Wie kann ALLES mit meinem Leben in Ordnung sein, wenn um mich das GANZE Leben destruktiv belastet und womöglich zerstört wird? Der Weltschmerz hat mich erfasst, mir tut es um das Leben leid, und ich schreibe in meinen SOKRATES-Roman:
Bisweilen ist das Paktieren mit der Staatsmacht und Dozieren oder sonstwie Wirken in ihrem Sinne die Banalisierung des Bösen. Das Böse ist nicht nur banal im Sinne von alltäglich. Es ist auch institutionell! Wie aber entkommen wir dem? Spielend? Da sitzt der Theaterphilosoph mit zwei fiktiv fiktiven Werken, wovon eines eine Paradiesologie und der andere der "sprechende Delphin" ist, in einer Villa und unleugbar ist die Sehnsucht, dass sich diese zwei Parallelen im Unendlichen schneiden mögen und das Unendliche hier und jetzt sei!
Hier und jetzt aber sind Technokratie, Bürokratie und Politokratie - die drei Hebel des Kapitalismus. Und die Demokratie? Geld regiert die Welt!
Ich richte diese Worte an Martin Heidegger. Sollte er nicht die Existenzialphilosophie von grundauf neu bedacht haben!
Eine lächerliche Hampelei steht am Ende, wenn Du mich fragst.
https://youtu.be/cG3ol6AYAWI?si=J7HfZV9pLkdwpwlIKlugdiarrhoe’s Video 175036739257 cG3ol6AYAWIKlugdiarrhoe’s Video 175036739257 cG3ol6AYAWI
Nun kommen wir zu meinem Leben: ein schöner Garten im Kleingartenverein, ein bald zu räumendes abbruchreifes Haus als mein Zuhause dazu, künstlerische Perspektivlosigkeit nebst der menschlichen, was zusammenhängt, ein ungebrochener Wille, Gefühl des Verraten- und Verkauftseins von Menschen, die ich Freunde, Genossen und Lebensbegleiter wähnte und das alles bei guter Gesundheit aber häufiger auftretenden Rückenschmerzen.
So komme ich zu der nächsten Folge des SOKRATES-Romans, der natürlich die Kehrseite der Medaille zu meinen Gedankenstrichen bildet, die du auf meiner Homepage lesen könntest, wenn Du mich für wichtig genug für diesen Zeitaufwand erachtetest.
Aber hier dreht sich die künstlerische Existenzproblematik im Kreis. Wichtig ist, wer institutionell anerkannt ist und eine Akademie zu gründen vermag wie einst Platon und nicht etwa einer, der mit Hunden sympathisiert, wie einst Diogenes von Sinope.

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Seit dem 13. Juni 2023 Funkstille bei SOKRATES. Die Charaktere allein gelassen, von ihrem Autor verlassen, warten sie in Starre auf ihre Erlösung. Erlösung aber kann ich ihnen nicht versprechen, der ich mich in kulturphilosophischen Gedankenstrichen verloren habe. Eine Folge 565 aber schon!

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
«Kein Gott, kein König, kein Vaterland!», dachte der Theaterphilosoph, als er Hölderlins Zeilen las: «Es ist auch gut, und sogar die erste Bedingung alles Lebens und aller Organisation, daß keine Kraft monarchisch ist im Himmel und auf Erden. Die absolute Monarchie hebt sich überall selbst auf, denn sie ist objectlos; es hat auch im strengen Sinne niemals eine gegeben.» «Die „absolute Monarchie“ hebt sich in der „Objectlosigkeit“ auf – was für ein elegant dialektischer Gedanke! Aber was ist nun das Gegenteil, lieber Hölderlin, von „absoluter Monarchie“?», fragte er sich im inneren Dialog mit dem schwäbischen Dichter und erschrak zugleich über sich selbst mit der Frage: warum denke ich an Hölderlin? Der Theaterphilosoph! Was wissen wir über ihn? Was weiß er über sich? Wir können sagen, er sei der Avatar des Autors in diesem literarischen Spiel namens SOKRATES. Ein Roman mit Folgen, ein Serienroman in einer scheinbaren Endlosigkeit eines Lebens, wie jedes Leben endlos scheint und doch der Tod dem Ganzen ein Ende bereitet. Übrig bleibt ein Nachlass auf Papier, auf Festplatten und Datenträgern, zurück bleibt eine auszuräumende Wohnung, Müll, schmutzige Wäsche, ein unsortierter Kleiderschrank, in der Küche Reste von Einkäufen und ein paar Dinge, die zu Ende verwaltet werden müssen, bevor das Individuum in seiner Auflösung nach dem Haushalt dem Vergessen anheim gegeben werden kann. Der Lauf der Dinge. Und hier das Zeugnis eines Bemühens, sich dem entgegenzustellen, Widerstand zu leisten und existenziell sich aufzubäumen. Oder einfach nur ein Versuch in einem Vakuum zu überleben. Ein Hilferuf wird das nicht mehr. Die Hoffnung auf den Sieg gegen die Ignoranz, die Hoffnung auf Akzeptanz, Kommunikation und Entfaltung eines Künstlerlebens in einem Theater als Literat und Philosoph, als Experimentator im Engagement und voller Elan ist dahingefahren. Verflogen wie Spiritus im Wind. Leicht entflammbar und plötzlich in Nichts aufgelöst. Funkenlos. Da schrieb schon vor einiger Zeit jemand die Frage in Anonymität des Sozialen Netzwerks, das niemanden auffangen kann, sondern einfach stehen lässt tot oder lebendig: «Was ist ein Theaterphilosoph ohne Theater?» Und die Antwort müsste wahrscheinlich ehrlichkeitshalber lauten: Nichts! Menschen zwischen Establishment und Wagnis, Abenteuer, Revolution, Idealismus und Desillusionierung. Geist, Seele, Sehnsucht, Körper, etwas später oder auch früher, jedenfalls früher oder später: Trauer. Denke ich in Gedanken einer Zeit, in die ich mich nicht einmal gedanklich zurückversetzen kann? In Gedanken von einer Klasse von Menschen unter Zwängen, die ich nicht einmal im Leisesten erahnen kann? Was hat deren Geist gespenstisch bis in meine Zeit in mich hineingetragen? Warum bin ich ich und bin doch ein anderer mit Sympathien für „Klassiker“. Ich habe mich verloren und nehme die Zeilen eines Heidegger wahr: «In gleicher Weise seiend wie die nächste Bergkuppe ist der Mond… Seiend ist das Gemenge und Gedränge der Menschen...

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