@Klugdiarrhoe

Uri Bülbül

Ask @Klugdiarrhoe

Sort by:

LatestTop

Previous

Wusstest du, dass du den nettesten, sympathischen, witzigsten und vertrautesten Menschen unter der IP 127.0.0.1 finden kannst?

Ich fühle mich irgendwie auf mich selbst zurückgeworfen. Ich will schon gar nicht mehr den nettesten, sympathischen, witzigsten und vertrautesten Menschen finden. Wozu diese Superlative. Mir genügt schon ein netter, sympathischer, witziger und vertrauter Mensch. Unter 127.0.0.1 schaue ich nur in meinen Netzspiegel ;)

Erzähle etwas von deinem Musikgeschmack:

theinsanefeelings’s Profile PhotoRyuk
Am liebsten höre ich Zwölftonmusik, viel lieber als die Kakophonie der verpopten Welt, die Lügen der Politik und der schon allem erlegenen Jugend, die Casper schon für einen Weisen hält. Am liebsten lausche ich in die Finsternis, da der Glanz der Aufklärung nur Blendwerk ist. Und dann noch dies mit Freunden aufgenommen an einem müßigen Nachmittag, der Zufall spielte auch eine Rolle:
Trompete: Yavuz Duman
Gesang, Saiteninstrumente und Percussion: Kazım Çalışgan
Und der Text meine Collage aus Büchner, Villon, Nietzsche und Fragmenten meiner Nichtigkeit:
http:://www.uribuelbuel.de/Jazzlesung3.mp3
Liked by: x

Related users

Ist ein Blowjob oder eine Lecksession ein Ding was eher so dazugehört, weil man seinem Partner eine Freude machen will, oder machst du das weil du das geil findest, bzw. geiler als normaler Sex? Ist voll ernst gemeint.

DavidCockerfield’s Profile PhotoHarry Clit
Ah, es gibt Normen beim Sex und das erfährt man nun von @DavidCockerfield. Stehst also auf die Missionarsstellung und dann auf die Absolution im Beichtstuhl, was? Aber wenn du es lesen willst: Mir ist jede Berührung lieber als eine dämliche Rammelei. Vor deiner Smith&Wesson ist das natürlich eine heillose Romantik. Wahrscheinlich träumst du davon, dass aus der Kanone auf deinem Profilbild blaue Pillen statt blaue Bohnen herauskommen.
Ist voll ernst gemeint.
Ist ein Blowjob oder eine Lecksession ein Ding was eher so dazugehört weil man

hehe 69 folgen :~~D

Hi, hi, ich kann doch nicht die Glückszahlen mancher Leute einfach auslassen. Auf diese Bemerkung aus dem Aschenbecher hin schreibe ich hiermit sofort die 70. Folge! Vielleicht ist das ja auch eine Glückszahl, wenn auch nicht gar so erotisch :(
SOKRATES - Der kafkASKe Fortsetzungroman Folge 70:
Uri Nachtigall war offensichtlich im Internet bei dem gigantischen Onlinebuch- und Medienhändler AMAZON und betrachtete dort die Leseprobe eines Buches. «Schauen Sie, das ist mein Buch!» sagte er, aber seine Stimme hatte nicht den Klang eines stolzen Autors, der sein Werk präsentiert. «Ach ja, die „Paradieseologie“ - ich habe sie gelesen», antwortete Maja und fügte hinzu: «Wir haben das Buch in der Bibliothek, in unserem Kaminzimmer. Sie haben es doch dort selbst schon entdeckt. Erinnern Sie sich nicht mehr?» Ein zweites Mal würde er denselben Fehler nicht mehr machen. Er klickte das Fenster weg und fuhr seinen Rechner herunter. «Doch, doch», murmelte er während dessen, «Mein Erinnerungsvermögen funktioniert bestens. Ich kann mich an jede Zeile erinnern, die ich geschrieben habe. Und erst recht erinnere ich mich an jedes Buch.» Sie sahen einander noch einen Augenblick lang in die Augen, nachdem er aufgehört hatte zu sprechen und kurz sah es so aus, als wäre Schwester Maja im Begriff auf einen weiteren Satz von ihm zu warten. Aber sie sagte nur: «Kommen Sie, lassen Sie uns gemeinsam in den Speisesaal gehen. Sie können ja nachdem Essen weiter lesen.»
Der Speisesaal war geräumig und hell; mehrere große runde Tische mit blauen Tischdecken waren im Raum verteilt, an denen sechs Personen Platz hatten. Einige Tische waren voll besetzt, an zwei Tischen saßen zwei einsam und etwas verloren wirkende Personen ganz allein. An der Decke hingen große schwere vergoldete Kristallleuchter mit Kerzenimitaten als Glühbirnen. An jeden Tisch wurde ein Küchenwagen aus Metall hingeschoben, worauf sich in großen Chrombehältern mit Deckeln die Speisen befanden. Uri Nachtigall zuckte ein wenig zusammen, als Schwester Maja ihn an einen bestimmten Tisch führte, an dem Basti mit zwei Frauen saß. Maja entging das kurze Zusammenzucken der Nachtigall nicht. Sie berührte ihn sanft am Arm, was als Aufmunterung und Ermutigung schon ausreichte. Sie hatte ihren Vogel schon recht gut im Griff. Mit einem kurzen aber freundlichen Nicken nahm Uri Nachtigall am Tisch Platz und wurde sichtlich nervös, als er bemerkte, dass Schwester Maja nicht mit am Tisch sitzen wollte, sondern sich nach einem kurzen Gruß aus dem Speisesaal verabschiedete.

View more

Was ist das denn? Warum löscht ask meine tolle Sinn-Suche? Macht das Sinn?

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Gerade vor kaum einer Minute hatte ich Lord Aximes eine Antwort auf seine Frage gegeben, was denn nun passiert sei, weil sich @LaraSuperwomenKeks und ich im Schaufetzen duellieren :) Plötzlich ist die Antwort weg - einfach verschwunden. Meine Realitätswahrnehmung ist so irritiert, dass ich glaube: ich träume wohl. Also starte ich das philosophische Kopfkino mit der Sinn suche noch einmal:
http://youtu.be/6fFoK-e6IIoKlugdiarrhoe’s Video 125570929593 6fFoK-e6IIoKlugdiarrhoe’s Video 125570929593 6fFoK-e6IIo

Was hältst du von Leuten, die Texte aus dem Internet kopieren und augenscheinlich für ihre ausgeben?

Och, ich bin kein Urheberfetischist. Das hat sehr viel mit Besitzdenken zu tun, mit "geistigem Eigentum", mit Geldverdienen. Mir ist der kreative Schreibprozess wichtig, das Denken, Kombinieren, Phantasieren, Dichten, Erfinden usw. Das macht Spaß. Alles andere ist mir persönlich nicht wichtig genug.
Wenn ich zitiere, gebe ich die Quellen an, weil ich gespannt bin, ob nicht jemand anderes, dieselbe Quelle nicht anders versteht oder verstanden haben könnte. Wenn ich Texte collagiere, dann nicht, um sie als meine auszugeben, sondern weil das Neuzusammensetzen von vorhandenem Material Spaß macht und neue Aspekte zu Tage fördert.
Es ist doch ein Unterschied, ob jemand ein Buch liest, oder ob er es über den Kopierer zieht; ob er einen Text schreibt oder einfach nur mit Copy und Paste irgendwo für sein eigenes Werk ausgibt. Letzteres macht einfach keinen Spaß. Menschen machen das nur, weil sie entweder in der Schule oder beim Verlag für Geld und Ruhm zu schummeln versuchen. Es ist ein sehr entfremdetes und kapitalistisches Verhalten. Schade, dass sie es nötig haben. Aber wer es braucht. Ich jedenfalls habe keine große Sorge, dass meine Texte kopiert und als Eigentum anderer ausgegeben werden.
Ich schreibe, was mir in den Sinn kommt und was mir Freude bereitet und hoffe, dass auch ein paar andere beim Lesen von meinen Texten Spaß haben. Aber wenn es ihnen mehr Spaß macht, sie zu kopieren, na dann in Gottes Namen, sollen sie doch!

View more

du machst mir Angst :(

Wieso das denn??? Ich schreibe doch nur ganz harmlose Dinge und dann eben diese schöne Fortsetzungsgeschichte SOKRATES. Die vorletzte Folge findest du hier: http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/125247599289 und die letzte hier:
SOKRATES - der kafkASKe Fortsetzungsroman Folge 69:
Als er an ihr vorbei war, beschleunigte sie wieder. Ihr kam der Gedanke in den Sinn, dass er womöglich auch zur Psycho-Villa fuhr. Sie wollte ihm so weit und so gut es ging folgen. Der Abstand zwischen ihnen vergrößerte sich aber recht zügig, obwohl sie nun mit Vollgas fuhr. Sie legte sich gekonnt und elegant in die Kurven. Fast hätte sie vergessen, dass der Mercedes womöglich ein ganz anderes Ziel hatte als sie. Da konnte sie, als sie aus einer Kurve sich aufrichtete, so eben gewahr werden, dass der Wagen, den sie verfolgte, in einen kleinen, leicht zu übersehenden Waldweg einbog. Als sie die Stelle selbst erreichte, war der Mercedes schon aus dem Blick verschwunden. Ohne zu zögern bog Luisa auch in den Waldweg ein. Sie gab Gas, ließ das Hinterrad durchdrehen und das Moped leicht schleudern, was sie mit einer gekonnten Gegenlenkbewegung auffing. Es machte ihr Spaß, einen flotten Fahrstil an den Tag zu legen. Auf dem Schotterweg durch den Wald war sie bestimmt schneller als der Mercedes. Und in der Tat tauchten wenige Augenblicke später die Rücklichter des Mercedes in der Ferne vor ihr auf. In einem Hochgefühl der Zufriedenheit raste sie über den Schotterweg. Sie kam dem mercedes immer näher. Es bestand kaum ein Zweifel, dass der Fahrer sie im Rückspiegel sehen konnte. Er fährt bestimmt auch zur Psycho-Villa ging es ihr durch den Kopf. Ob das wohl der Chef der Villa war, der vor ihr fuhr und nostalgisch an seinem alten Mercedes hing? Sie hatte nun nur noch den nötigen Sicherheitsabstand zu ihrem Vorderwagen, als plötzlich und völlig unerwartet der Motor des Mopeds erstarb. Im ersten Moment begriff sie nicht, was geschah, dann aber als das Moped langsam ausrollte, fiel ihr ein, dass sie Christophs Rat zu tanken nicht befolgt hatte.
In der Villa indessen klopfte Schwester Lapidaria an Uri Nachtigalls Tür. «Mittagessen!» «Kommen Sie herein, Schwester Maja», hörte sie eine Stimme von innen, die munter und geradezu fröhlich klang. Nicht ohne Neugier öffnete sie Tür und fand den Patienten am Schreibtisch sitzen und auf seinem ThinkPad tippen. Lächelnd drehte er sich zu ihr um. «Komm, kleines Vögelchen. Ich begleite dich in den Speisesaal. So einen Service bekommst du natürlich nicht jeden Tag. Aber heute, weil es das erste Mal ist, möchte ich dich begleiten.» «Kommen Sie doch näher, liebe Schwester Maja», sagte der Patient, der irgendetwas Fesselndes auf seinem Laptop erblickt zu haben schien. Mit professioneller Unterkühltheit näherte sich Lapidaria ihrem Patienten und warf einen Blick auf den elfeinhalb Zoll Bildschirm.

View more

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Ich wurde vor etwas über einem Jahr angeklagt, öffentliches Ärgernis durch schlechte und unverständliche Literatur zu erregen. Die Einwände meines Anwalts, wenn meine Literatur schlecht und unverständlich sei, würde sie einfach nicht wahrgenommen und könnte daher niemanden ärgern, daher sei die Anklage unlogisch und in sich unschlüssig, wurden von der Richterin abgewiesen. Allein die Existenz eines solchen Unsinns sei schon unerträglich und eine Beleidigung der Sinne und daher auch in der Öffentlichkeit ärgerlich. Allein schon für meine Homepage gehörte ich eingesperrt, sagte sie und verurteilte mich zu fünf Jahren Aufenthalt in der Strafkolonie ask.fm unter dem schmählichen Namen "Klugdiarrhoe". Und um mir jede Ausflucht zu verunmöglichen, verordnete sie mir Haft mit Computer und Internetzugang. Zusätzlich sollte ich zur Läuterung einen Fortsetzungsroman schreiben, der mindestens 365 Folgen enthält. Die Gesamtzahl der Antworten, die ich geben muss, wurde zwar nicht festgelegt, aber es muss aus meinem Profil deutlich hervorgehen, dass erstens andere Menschen sich dafür interessieren; 2. ich täglich aktiv bin und 3. gewillt, den von mir angerichteten kulturellen Schaden wieder gut zu machen. So sitze ich in meiner Zelle Tag für Tag und schreibe, was das Zeug hält :'(
Daher die Gitter am Fenster.

View more

Oh Barbara du bist eine großartige Frau..

Schau mal, liebe Barbara, was ich auf meinem Profil als Frage gefunden habe. Es mag schon sein, dass diese Aussage stimmt oder durchaus ihre Berechtigung hat; ich kann es leider gar nicht beurteilen, da ich dich nicht kenne. Aber, du solltest auf den anonymen Absender nicht viel geben, er kann ja nicht mal "Bülbül" von "Barbara" unterscheiden.

Sorry aber ich finde dich übelst toll und würd gern fragen ob ich dich zum essen ausführen darf ganz unverbindlich?

Na endlich! Ich finde dich auch übelst toll und habe mich schon die ganze Zeit gefragt, wann du mich mal zum Essen einlädst. Was heißt hier "unverbindlich"? Ich bin doch nicht so einer ^^

stell dir vor du stehst vor gott und fragst "warum tust du nichts gegen hunger und armut obwohl du kannst?" und er antwortet "warum tust du es nicht?". würdest du versuchen dich zu rechtfertigen? was würdest du sagen?Naacal

Der erste Teil deiner Frage ist die alte Theodizee-Frage: Warum lässt ein gütiger, liebender Gott all das Elend auf der Welt zu: Kriege, Krankheiten, Tod, Hunger, Katastrophen? Die Theologie hat dazu immer wieder Antworten versucht, mir scheint das die schwierigste Frage überhaupt zu sein, mit der sie sich zu beschäftigen hat. Denn im Grunde ist die Frage nach der Existenz Gottes deutlich leichter zu beantworten, weil Existenz immer auf eine empirische Antwort hinaus läuft: man kann sich die schönsten Dinge und Wesen ausdenken. Die Schlüssigkeit dieser Gedanken und die Vollkommenheit der Argumentationen führt nicht dazu, dass plötzlich das Gedachte außerhalb der Gedanken zu existieren anfängt. Die Existenz Gottes muss man nicht logisch und argumentativ beweisen, sonder erfahren, erleben und glauben.
Die Theorie aber geht von einer Voraussetzung aus: Vorausgesetzt, es gibt einen Gott, der allwissend, allmächtig und allgegenwärtig ist und darüber hinaus auch noch ein vollkommenes Wesen, was dann im Begriff der Vollkommenheit mit einschließt, dass Gott gütig und liebend ist; denn Neid, Hass, Bosheit sind Eigenschaften der Unvollkommenheit – ich würde noch weiter gehen und auch die Eigenschaften Gleichgültigkeit und Ignoranz zu Eigenschaften der Unvollkommenheit zählen. Einem vollkommenen Gott kann es also rein logisch nicht egal sein, ob die Menschen leiden oder nicht.
Und genau in diesen Gedankenkonstruktionen, die sich mit Gott beschäftigen, befindet sich die erschütternde Theodizee. Warum lässt du, lieber Gott (das Liebsein ist wie schon gesagt in der Vollkommenheit enthalten!), Elend, Hunger, Tod auf der Welt zu? Mit dem Tod hat Gott, rein logisch gedacht, die geringsten Probleme: der Mensch ist ein sterbliches Wesen, die Seele aber ist unsterblich und wird zu Gott geholt. Er lässt das Sterben der Seele ja gar nicht zu. Insofern trifft dieser Vorwurf schon mal nicht zu. Nur die Art, wie die Menschen sterben, könnte kritisiert werden, also friedlich und im hohen Alter nach einem erfüllten, schönen Leben oder eben im Krieg, Elend, Hunger krepierend.
Die schäbigste Antwort darauf wäre, damit die Menschen das Jenseits schätzen lernen, ist das irdische Leben halt Leiden :(
Ich finde diese Antwort deshalb schäbig, weil das einem vollkommenen Gott nicht gut zu Gesicht steht, solch einen Schwachsinn mit seiner Schöpfung zu betreiben. Wie vollkommen kann ein so argumentierender Gott noch sein?
Die mir intelligent erscheinende Antwort diesbezüglich lautet: Gott hat den Menschen nicht als seine Marionette erschaffen, sondern als sein Ebenbild. Dazu gehört, dass er in seinem Wesen und Willen frei gelassen ist und sein muss, um göttlich aus sich heraus zu agieren. Diese Freiheit verlangt von Gott geradezu, dass er sich aus dem menschlichen Treiben, Wollen und Begehren und Planen und Zerstören, Aufbauen und Vernichten heraus hält.

View more

stell dir vor du stehst vor gott und fragst "warum tust du nichts gegen hunger und armut obwohl du kannst?" und er antwortet "warum tust du es nicht?". würdest du versuchen dich zu rechtfertigen? was würdest du sagen?Naacal Teil 2...

Es ist für ein Ebenbild Gottes ein erbärmliches Verhalten: Gott einen Vorwurf daraus zu machen, dass dieses Ebenbild nicht eine Marionette ist. „Lieber Gott, lass mich doch bitte an deinen Fäden hängen und gänzlich willenlos sein, damit ich keine Schuld für den Mist im Leben auf der Erde trage und übernehmen muss!“ ist doch schäbig, beschämend und jämmerlich. Sich dann auch noch frecherweise vor Gott hinzustellen und ihn zur Verteidigung seiner Haltung herauszufordern, zwingt Gott geradezu die Gegenfrage auf: „Hey du kleiner, unverschämter Rotz! Warum unternimmst du nicht etwas dagegen?“ Ich glaube, den ersten Teil würde Gott aufgrund seiner Güte und Vollkommenheit einfach weglassen ;)
Und dann kommen wir zwingend notwendig an die von dir formulierte Frage. Aber wenn ich darauf antworten müsste, dann nicht als ein Individuum, sondern als Vertreter der Menschheit, wozu ich aber nicht erwählt bin. Gott spricht ja schließlich auch nicht als Individuum, sondern in seiner Rolle, Funktion, Amt oder was auch immer als Gott. So müsste ich das sein, was in der Bibel aus der orientalischen Redewendung wörtlich übersetzt: Der „Menschensohn“ heißt. Da steht einer für die ganze Gattung. Ich kann mir für dieses tragische Versagen der Gattung nicht einmal eine Ausrede ausdenken – so bescheuert ist der Menschensohn! Persönlich reiße ich mir aber wirklich den Hintern auf in Politik, Kunst, Literatur – mit allen Mitteln, die ich habe und bleibe doch nur ein kleiner sprechender und häufig genug belächelter Wurm in dieser Welt :( Gott weiß, warum – vorausgesetzt, es gibt ihn.

View more

Ich frage mich was unsere westlichen Werte sind, die wir mit der Welt teilen wollen, wenn wir es zulassen, dass die USA mit Drohnen Menschen umbringen, die nach unseren westlichen Werten vor ein Gericht gehören. Kann man Terror mit Terror bekämpfen und ist dies mit den westlichen Werten vereinbar?

Im Grunde kennst du die Werte als Ideal bestens: Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit. «Alle Menschen werden Brüder, wo dein sanfter Flügel weilt» (So Europas Hymne und Schillers Ode an die Freiheit). Gleichheit meint natürlich nicht Uniformität, sondern die Gleichberechtigung aller Individuen unabhängig von Geschlecht, Rasse, Religion, Herkunft, sozialem und beruflichem Stand. Vor dem Gesetz sind alle Menschen gleich. Und dann fängt der Farm der Tiere an: Dann gibt es manche, die sind halt mal gleicher als die anderen ;)
Kaum sind die Ideale aufgestellt, schon fängt man an, sie zu untergraben. Das ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass nur eine Farce von einem Gesellschafts- und Lebensmodell übrig geblieben ist. Und auf diese Farce spielst du bewusst an. Da etabliert man Diktatoren, weil man dann die Regionen besser kontrollieren und Rohstoffe abbauen kann, Länder ausplündern und Menschen versklaven. Man stürzt sie später, wenn man sie nicht mehr haben will und die im Machtpoker zu Störfaktoren werden. Man etabliert die Macht der Banken, entwickelt Spekulationsmodelle und unterhöhlt Rechtsstaatlichkeit und Demokratie. Alles nach Belieben und völlig geheuchelt und willkürlich.
Es gibt nun und das ist für mich eine tragische historische Situation: keinerlei moralische Legitimation mehr aus der historischen, konkreten gelebten politischen Praxis, womit man westliche Werte verteidigen könnte. Es geht nur noch abstrakt und philosophisch und von hier aus muss politisches Handeln neu begründet und in die Praxis umgesetzt werden. "Wir" sind bestimmt nicht mehr die "Guten"; aber es gibt gute Ideale und Menschen, die gute Ideen haben. Man kann den Terror nur bekämpfen, wenn man sich auf die politische Philosophie der Freiheit und Demokratie rückbesinnt und sie realisiert, aber nicht durch Berufung auf Bestehendes oder Historisches (da ist alles konterminiert), sondern nur durch die Vernunft dieser Philosophie, die nicht durch die Realität konterminiert werden kann, sondern nur durch Unverstand. Wie aber schafft man es, eine zwingende Überzeugungskraft einer Philosophie der Freiheit zu entwickeln, wenn jeder das Gefühl hat, alles mögliche für wahr halten zu können?
Aber auch das hat ja einen Grund: man hat schon so viel Pseudovernünftiges gehört, dass man sich besser damit aufgestellt wähnt, zu glauben, jeder solle doch seine eigene Wahrheit haben. Ich kann diese Haltung zwar nachvollziehen, aber nicht für mich akzeptieren. Es ist der ideologische Reflex einer konterminierten Realität. Und eine Situation ist dann tragisch, wenn das schlimme Ende unausweichlich ist, obwohl es tausend andere Wege gegeben hatte, die man hätte wählen können, man aber jedes Mal das Falsche gewählt hat, bis nichts mehr geht.

View more

Next

Language: English