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Uri Bülbül

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Hi Uri, glaubst du auch, dass die Welt manchmal klein ist? ;-) Marvin.

Hi Marvin, du alter Recke! Die Welt ist so klein, dass man sich mindestens zweimal über den Weg läuft und immer schön vorsichtig im Umgang miteinander sein sollte. Leider führen manche lieber einen psychologischen Vernichtungskrieg, weil sie eine andere Dramaturgie des menschlichen Handelns nicht gelernt haben: «Willst du nicht mein Bruder sein, schlage ich dir den Schädel ein!» Ja, du hast mich an einem sehr denkfürdigen Abend nach all den Jahren wieder getroffen und mich an alte, aber nicht unbedingt schöne Zeiten des kalten Krieges erinnert. All diese Fronten, Kämpfe, Streitigkeiten. Aber wir Veteranen können gut darüber plaudern.
Ja, weisst du noch, wie wir dem Giftgasangriff bei Verdun entkommen sind, weil wir die Schützengräben verließen, da es uns zu dumm wurde? Wir spazierten einfach drauf los, immer geradeaus auf die feindlichen Linien. Dort angekommen ergaben wir uns mit der Begründung, wir wollten lieber Defetisten und Desserteure sein, sogenannte Vaterlandsverräter, wobei ich immer darauf bestand, dass mein Vater kein Landbesitzer gewesen sei. Und du hast immer mit deinem schlechten Französisch versucht den wütenden Soldaten klar zu machen, dass wir aus der Stadt kämen, kosmopolitisch angehaucht und wahrhaft pazifistisch veranlagt seien. Und um der Kriegsgefangenschaft zu entgehen, haben wir behauptet, wir könnten einiges über den Frotnverlauf und die gegnerische Bewaffnung erzählen.
Wie wir uns gerade darum bemühten zwei Galgenvögeln gleich unsere Köpfe aus der Schlinge zu ziehen, flogen die Giftgasgranaten in die Schützengräben.
Bist du nicht schon zu Kaiserszeiten bei den Sozialdemokraten gewesen und hast gegen die Bewilligung der Kriegskredite stimmen wollen. Das hat dir doch irgendwann Genosse Struck aufs Butterbrot geschmiert, als du ein wenig skeptisch warst, ob unsere vitalen nationalen Interessen tatsächlich bis zum Hindukusch reichten. «Sie ewiger Defetist!» schrie er mit hochrotem Kopf, was nicht unbedingt politisch zu verstehen ist. Er wollte den Taliban zeigen, wo das Kreuz hängt, damit sie nicht auf die Idee kommen in unseren schönen Städten Selbstmordattentate zu begehen!
Ich will ja jetzt auch nicht zu viel aus dem Nähkästchen plaudern. Aber ich habe dich aus den Augen verloren, als du mit Willy Brandt ins Exil gingst, während ich aller Welt zu erklären versuchte, dass Uri nicht mein richtiger Name sei. a jedenfalls ist es schön, dass wir uns wieder über den Weg gelaufen sind und du nun stolz verkündest, gegen die große Koalition gestimmt zu haben, während ich verschämt zu verheimlichen suche, bei den Bundestagswahlen SPD gewählt zu haben. Du warst schon immer ein bißchen verrückter als ich, obwohl viele behaupteten, ich sei ein Choleriker.
Ich kann nur hoffen, dass Du ein Profil bei ask.fm einrichtest und ein Hoch auf die Sozialdemokratie singst, ohne dauernd ungefragt allen möglichen und unmöglichen Leuten zu erzählen, ich hätte ein Buch über die «Anatomie des Verrats» geschrieben.

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Liked by: Merlin Zücho

Was ist deiner Meinung nach das beste Hochzeitsgeschenk?

In meinem Fall wäre das beste Geschenk die Entführung der Braut auf Nimmerwiedersehen gewesen. Aber statt dessen standen meine Freunde herum, jubelten und freuten sich, spielten auf und gratulierten. Schöne Freunde sind das! Heute müssen sie mich trösten und machen das auch auf eine wunderbare Weise, als würden Zauberhände die Erdanziehung aufheben und mich durch die Luft tragen.
Schöne Freunde sind das - bessere kann ein Mensch nicht haben :)

Welche Worte würdest du an mich richten, wenn ich traurig bin? und würdest du mit einem User bzw Fragen-Steller wie mir telefonieren ?

Ich kenne dich leider nicht, und du machst es mir durch die Anonymität auch nicht gerade leichter, dich kennen zu lernen. Im Grunde denke ich, gibt es keinen Pauschaltrost für alle. Es gibt Leute, die sich so verhalten und zu jedem und allem denselben Trost aussprechen - aber sind das nicht Idioten?
Ich telefoniere grundsätzlich nicht mehr so gerne - ich habe die Schnauze wirklich voll vom Telefon. Das solltest du nicht persönlich nehmen. Aber was meinst du mit «einem User bzw. Fragen-Steller wie» dir? Sind wir hier nicht alle gleichberechtigt und gleichwertig?
Der Grund deiner Trauer würde mich auf jeden Fall interessieren.
Liked by: Jake

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http://ask.fm/point_man/answer/105223049481 Was könnten Inhalte solch eines Studiums sein. Und auf welche Berufe bereitet es eventuell vor?

point_man’s Profile PhotoName_Datum_Unterschrift
Auf die Inhalte müssen wir unbedingt noch zu sprechen kommen; denn erst muss ein Fach abgesteckt und definiert werden, bevor es an die Inhalte des Studiums geht. Leichter ist es hingegen die Frage nach dem Beruf zu beantworten: Wer Pornotheologie studiert, wird doch nicht etwa am Ende ein Pornotheologe sein ;) Mit entsprechender staatlicher Genehmigung könnten Pornotheologen auf FKK-Stränden oder in Swingerclubs und vergleichbaren Etablissements Trauungen vornehmen. Über deren Dienstbekleidung müssen wir ja nun nicht mehr reden.
Aber was muss man inhaltlich studieren, um Pornotheologe zu werden? Ich gehe wieder von meiner unter «Was verstehst du unter Intuition?»geschilderten Paradiesauffassung aus, nehme wieder dieselben Prämissen und beschreibe erst das Paradiesische: Es hat etwas Naives im Sinne von «Unschuldiges» und nicht etwa «Doofes». Das diskursive Denken, das logische, argumentative aneinanderreihen von Begriffen und Schlussfolgerungen hat noch nicht Einzug gehalten, das Gute ist vom Bösen nicht geschieden. Ich würde sagen: in diesem System existiert «Gut und Böse» gar nicht. Das auszuloten, ist hier kaum leistbar, eine so spezifische Aufgabe, dass dies auf jeden Fall einen wichtigen Teil der Pornotheologie ausmachen würde. Wie kann man sich das Denken Jenseits von Gut und Böse vorstellen?
Interessant ist, wenn man sich den Bibeltext anschaut, dass Namensgebung und Begriffsbildung allein keinen Grund darstellen, die Existenz im Paradies auszulöschen: «Und Gott der HERR machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen, dass er sähe, wie er sie nennte […] und der Mensch gab einem jeden Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen...» Und zur Abrundung des Paradieses wird Eva erschaffen und zwar nicht aus der Erde, wie die Tiere, sondern aus Adams Rippe! Sie sind aus gleichem Stoff, gleichwertig und einander ebenbürtig: «Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und sie werden sein ein Fleisch.» Wichtig für die Pornotheologie ist aber das Folgende: «Und sie waren beide nackt» und sie schämten sich nicht. Dieser Unschuld werden sie durch die verbotene Frucht der Erkenntnis, zu wissen, was gut und böse sei, beraubt: «Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan, und sie wurden gewahr, dass sie nackt waren...» Auch in ihrer eigenen Wahrnehmung ändert sich etwas, und sie sind nicht mehr zufrieden mit dem paradiesischen Zustand. Hatte Gott sie nicht nackt erschaffen? Warum konnten sie das Nacktsein nicht einfach als gut empfinden? Die darauf folgenden Stellen, in denen Schlange und Mensch bestraft werden, klingt in der Tat so, als könnte Gott frei entscheiden, ob er bestraft oder nicht. Im Grunde aber ist das Paradies schon allein durch das Gewahrwerden des Nacktseins kaputt.
Fs. http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/106649559737

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PORNOTHEOLOGIE tEIL2 :)

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Hier müsste nun die Theologie der Befreiung einsetzen und die Diskriminierung in Gut und Böse aufheben, einen Stab für die Intuition brechen und nach Ganzheitlichkeit streben. Eine solche Theologie wäre auch interkonfessionell und interreligiös. Gläubige aller Couleur könnten an einen runden Tisch inklusive derer, die an die Nicht-Existenz Gottes glauben und sich Atheisten nennen, einschließlich der Kommunisten, die an die klassen-, herrschafts- und besitzlose Gesellschaftsordnung glauben und aller, an die zu denken, meine beschränkte Begrifflichkeit nicht reicht, -sie alle könnten gemeinsam eine Theologie der Unschuld und der Nacktheit, eine Pornotheologie entwerfen, worin sie sich alle über das Verhältnis ihres Glaubens zum Körper und zur Intuition unterhalten könnten. Endlich würde man sich selbst nicht mehr durch die Brille von Gut und Böse sehen: Mein Glaube ist gut, der Glaube der anderen ist böse, sondern könnte den ersten Schritt ins Jenseits von Gut und Böse machen. Damit wären wir noch nicht im Paradies, aber zugegeben diesem doch einen wesentlichen Schritt näher als durch einen Religionskrieg.

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Was verstehst du unter "Intuition"?

herbularasa’s Profile Photoशिव
Die Apfelfrage ist für mich noch nicht ganz erledigt, und ich komme im Zusammenhang mit der Intuition noch einmal darauf zurück. Dabei interpretiere ich den Rausschmiss aus dem Paradies als ein Gleichnis oder eine Metapher. Auch die Rolle Gottes dabei kann aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Warum sollte ein liebender, gerechter und gütiger Gott dem Menschen einen Fehler nicht verzeihen? Muss der Rauswurf aus dem Paradies sein? Vielleicht aber ist es -und das ist ein anderer Blickwinkel, Interpretationsansatz- das Ende des Paradieses gar kein Rauswurf, sondern eine innere Notwendigkeit der rationalen Erkenntnis.
Bei all den Überlegungen muss eines klar sein: hier werden die Inhalte der Heiligen Schrift nicht als historische Tatsachen behandelt, sondern als Metaphern, Gleichnisse, literarische Geschichten. Sie werden als fiktional angenommen und entwickeln daraus ihre Wirklichkeit im Sinne von Wirksamkeit. Denn schließlich beeinflussten und beeinflussen sie die Realität des Menschen, sein Denken und Verhalten und werden damit zu einem Teil seiner Realität. Angesichts dieser Tatsache ist die theologische Frage, ob es Gott gibt oder nicht, belanglos.
Nicht belanglos hingegen für den Fortgang der Argumentation sind die biblischen Worte: «Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm issest, musst du des Todes sterben.» Man kann dieses Sterbenmüssen als ein Gebot interpretieren: «Wenn du den Apfel isst, werde ich dich sterblich machen!» Man kann das aber auch als die innere Notwendigkeit der Erkenntnis deuten: Gott gebietet nicht den Tod, sondern beschreibt ein Faktum, das er geschaffen hat mit den inneren Notwendigkeiten, die sich ergeben. Er begründet sein Gebot. Jeder, der Fiktionen schafft und Geschichten schreibt, macht die Erfahrung selbst, dass sein Geschaffenes innere Gesetzmäßigkeiten enthält, die dann den Autor in seiner Entscheidungsmöglichkeit immer weiter einschränken, wenn die geschaffene Welt glaubwürdig sein und funktionieren soll.
Nun hat Gott einmal den Baum der Erkenntnis in den Garten Eden gepflanzt und damit auch einige Konsequenzen angelegt. Er wäre der Verderber seines eigenen Spiels, wenn er ständig die Regeln ändern würde. Auch seine göttliche Eigenschaft der Allmächtigkeit kennt bekanntlich eine Grenze, die durch die Frage aufgezeigt wird: Kann Gott eine Mauer bauen, über die er selbst nicht springen kann?
Als einen solchen Grenzfall sehe ich auch das ständige Ändern der einmal geschaffenen Regeln an. Wenn er sich wild seiner Allmacht frönend diesem ständigen Ändern hingeben würde (Ha, ha, ich bin Gott, ich kann tun und lassen, was ich will), würde er in sich eine Inkonsistenz mit seinen beiden anderen göttlichen Eigenschaften erzeugen, nämlich... http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/106649173177

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...Intuition Teil 2

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
der Vollkommenheit neben der Allgegenwärtigkeit. Ein solcher Gott wäre albern und alles andere als vollkommen. Tyrannen erfreuen sich ihrer vermeintlichen Allmacht, sind aber auch kein vollkommenes Wesen.
Und was hat das mit der Intuition zu tun? Die Intuition ist das paradiesische Erkenntnisvermögen. Sie wird auch der 7. Sinn genannt. Die uralte aristotelische Zählung der Sinne, die auf die Zahl Fünf kommt, wird von niemandem mehr ganz so ernst genommen. Darin taucht ja nicht einmal der Gleichgewichtssinn auf. Wenn aber dieser der 6. Sinn wäre, gäbe es immer noch einen siebten, der etwas damit zu tun hat, dass man unsichtbare Energie- und Emotionsfäden zwischen Menschen wahrnimmt. Man spricht davon, dass jemand «Ausstrahlung habe», «charismatisch» sei oder im Theater eine «Bühnenrpäsenz». Das bedeutet, dass er nicht nur mit den Augen gesehen und mit den Ohren gehört wird. Er füllt vielmehr einen Raum aus, der größer ist als das Volumen seines Körpers. Das wird mit dem 7. Sinn wahrgenommen.
Aber sicher ist der 7. Sinn auch zu anderen Wahrnehmungen fähig; er kann ganzheitlich und analog Situationen erfassen helfen, ist ein Teil der empathischen Wahrnehmung und vielleicht sogar mehr. Die Intuition gehört zu diesem 7. Sinn wie das Sehen zum Auge und das Hören zum Ohr. Sie ist das sinnliche, einfühlende, gefühlsmäßige Erfassen. Die Empathie, verwandt mit der Intuition, ist eher psychosozial, ein Einfühlen in andere Menschen und soziale Konstellationen, während sich die Intuition nicht auf Menschen beziehen muss. Man kann intuitiv auch Naturdinge und -phänomene erfassen – Sachverhalte, Argumentationen, Meinungen u.ä.
Im Unterschied zum analytischen, diskursiven, logisch-argumentativem Erfassen oder Verstehen «funktioniert» das intuitive Verstehen spontan, ganzheitlich und analog und nicht über Begriffe. Was natürlich nicht heißt, dass sich Intuitives und Begriffliches ausschließen. Ganz im Gegenteil können sie sich bestens ergänzen. Allerdings gibt es ein rationalistisches Vorurteil gegenüber der Intuition, das sich darüber lustig macht, sie sei vage, diffus, nebulös, während die begrifflich-logische Argumentation der Vernunft scharf und genau sei.
Aber Schärfe und Genauigkeit sind nicht das einzige Qualitätskriterium für Erkenntnis.

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Was war dein schönstes Moment heute?

point_man’s Profile PhotoName_Datum_Unterschrift
Diese Frage ist nun sieben Tage alt und das Bild, das sich mir bot als schönster Moment, wovon ich dir schreiben wollte, noch immer aktuell und unüberboten. Nach einer geraumen Zeit des Brütens vor meinem Netbook, angeschlossen an einen großen Bildschirm, beschloss ich, mir ein Päuschen zu gönnen und mal wieder schön meine blöden Knieschmerzen zu genießen. Langsam trottete ich aus meinem Büro, in dem ich häufiger auch mal übernachte, weil zu Hause nichts los ist außer entfesselte schlechte Laune, humpelte die Treppen hinunter und durch den Haupteingang ins Theaterfoyer - direkter Kurs im Halbdunkel auf die Theke, an die Kaffeemaschine. Ich nahm mir ein großes Wasserglas voll Kaffee und eine normale Tasse für meinen Freund und Kollegen, der an dem Tag Bürodienst im Theaterbüro hatte und für Telefonate und Kartenreservierungen etc. zuständig war.
Mein Bürotag ist der Freitag. Durch die Tür in den Backstagebereich die Tasse und das Glas jonglierend, wovon ich schon etwas abgetrunken hatte, erreichte ich die Treppen hinauf ins Theaterbüro, begegnete zuvor einigen Jugendlichen, die einen Workshop machten und dem zuständigen Pädagogen mit Gaststatus im Hause mit seiner Assistentin, die den Fehler machte, mich freundlich zu grüßen. Schnell wurde sie von ihrem Meister der Einfühlsamkeit zurechtgewiesen und konzentrierte sich lieber wieder auf ihre Arbeit. Keine Hand frei für das Geländer und heftige Schmerzen im Knie; unverdrossen schleppte ich mich die Stufen hoch, erreichte die Eisentür ins Theaterbüro, drückte langsam und schön vorsichtig die Klinke herunter und gab dem schweren feuersicheren Konstrukt, was sich Tür schimpft, mit dem Fuß einen Schubs, was nicht sonderlich wirksam war. Also musste ich mit dem Po langsam dieses Mistding aufschieben. Und kaum hatte ich die Tür offen, bot sich mir ein göttliches Bild:
Der Leiter des Theaters hinter dem Schreibtisch und unser Masken- und Pantomimespieler auf dem Besucherstuhl ihm gegenüber lagen vor Lachen auf dem Boden. Ich habe die beiden so sehr und heftig noch nie lachen sehen und vor allem noch nie zusammen lachen sehen.
«Wir haben uns gerade darüber unterhalten, dass wir dringend jemanden zur einfachen Lösung von komplizierten Personalfragen benötigen», war die Erklärung der Heiterkeit. Und die beiden Halunken hatten denselben Gedanken und in diesem Moment kam Quasimodo schweren Schrittes und unheimlich wie ein Gespenst die Tür öffnend herein.
Dieser Augenblick ist bis heute nicht übertroffen. Aber heute war ich auch nicht im Theater.

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Kann Alkohol den Verstand schärfen und die Fantasie beflügeln? Oder hälst du das für unmöglich?

point_man’s Profile PhotoName_Datum_Unterschrift
Ich finde das UND im ersten Teil der Frage schon fragwürdig. Ich würde sagen, wenn überhaupt, dann aber bitte ein Entwederoder. Ein geschärfter Verstand und eine beflügelte Fantasie sind für mich Gegensätze. Verstand impliziert Verstehen und verstanden werden Fakten, denen der Mensch begegnet. Der Verstand kümmert sich um Tatsachen und Objekte, die sich ihm in den Blick stellen. Die Fantasie hingegen ist kreativ, sie hält sich nicht mit Fakten und objektiven Tatsachen auf; sie schafft sich ihre Gegenstände selbst, sie malt sich ihre Erkenntniswelt aus. Ich will damit keineswegs die Fantasie niedriger einstufen und vom Tisch der Realität fegen; aber man kann ihr nur gerecht werden, wenn man sie versteht ;)
Und jemand, der Fantastisches für Spinnerei hält, und auf den scharfen Verstand setzt, hat etwas ganz Wesentliches in der Kulturgeschichte und Welt nicht verstanden: ohne die Fantasie würden die meisten Fortschritte nicht stattfinden. Der Mensch malt sich kreativ Möglichkeiten und Dinge aus, die in der ihm vorgegebenen Tatsachenwelt nicht vorkommen. Und dann versucht er diese ausgemalte Welt in die Wirklichkeit umzusetzen. Jemand, der im Mittelalter die Phantasie besessen hätte, sich Düsenflugzeuge auszumalen, Fernsehen und Internet hätte sein Ende auf dem Scheiterhaufen gefunden. In einer künstlichen Hierarchie den Verstand über die Fantasie zu stellen, halte ich für vollkommen irrig. Es sind unterschiedliche Werkzeuge wie ein Schraubenzieher und ein Hammer. Man muss sie beide an der richtigen Stelle einzusetzen «verstehen». Aber auch in diesem Satz ist dem Verstand eine Stelle vorgesetzt, für die ein Werkzeug als besonders geeignet befunden werden muss. In der Fantasie könnte ein Schraubenzieher auch magische Dinge verrichten und der Hammer vielleicht auch.
Aber nun zum Alkohol. Meine Erfahrung sagt, dass sowohl Verstand als auch Fantasie wie auch Sprachvermögen und körperliche Funktionen der Motorik durch Alkohol einfach negativ beeinflusst werden. Ich bin nicht für strikte Abstinenz, aber wenn irgendeine Geistes- oder Körperfunktion von mir benötigt wird, ist Alkohol bestimmt ein Hindernis und kein Beförderungsmittel. Das Einzige, was sich in meinem Leben mit Alkohol manchmal verträgt, sind soziale Rituale wie das gesellige Zusammensein und Anstoßen. Mit einer Tasse Kaffee kann ich sehr gut philosophieren; mit einem Glas Wein nicht. Aber wenn ich die Gelegenheit habe, mit einer hübschen jungen Dame zusammen zu sitzen und zu flirten, werde ich bestimmt nicht Kaffee trinken, während sie sich einen Rotwein einschenkt.

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Hey, ich wünsche dir einen schönen Tag ! (: Wie war dein bisheriger Tag ? & an was hast du heute morgen zuerst gedacht? :)

SvenjaShibuya’s Profile Photosvenja.
Oh, vielen herzlichen Dank :) Dein Wunsch ist in Erfüllung gegangen, und ich lese von ihm jetzt am Abend. Mein erster Gedanke heute war: «Oh Mann, bin ich wieder tief eingeschlafen!» Das Wetter sah erst mies aus, aber ich habe mich schon gestern so sehr auf den Garten gefreut, dass ich mir heute den Tag nicht durch das Wetter versauen lassen wollte. Sogar das Auto, das über eine Woche nicht anspringen wollte und wohl gestern ohne mein Wissen von einem guten Bekannten repariert worden war, sprang anstandslos an.
Im Gartenhaus habe ich zur Zeit kein Internet, obwohl ein Freund einen Hotspot eingerichtet hat. Ich habe die verdammte Prepaidkarte zu lange nicht aufgeladen, dass mir nun die Nummer gekündigt wurde. Also steht ein Gang zu Aldi an, aber erst mal war mir Internet nicht so wichtig für den heutigen Tag. Und irgendwann kam, wie gerufen, die Sonne heraus. Besser konnte es einfach nicht laufen.
Ich hatte einige Zeit zum Philosophieren. Das Ergebnis kommt jetzt. PORNOTHEOLOGIE nimmt Gestalt an :)

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Was bestimmt deinen Alltag?

Lichterschatten’s Profile PhotoKryptisch
ICH bestimme meinen Alltag und jeden Tag aufs Neue. Das kostet mich materiell gesehen eine Menge, weil ich als freier Schriftsteller und Hausphilosoph des http://www.katakomben-theater.de wenig Geld zum Leben habe. Aber auch -oder gerade?- Freiheit hat ihren Preis, wer aber diesen zu bezahlen nicht bereit ist und glaubt, das Künstlersein gäbe es zum Nulltarif, hat etwas Wesentliches im Leben nicht verstanden: alles hat seinen Preis.
Ohne Freiheit aber, sie ist die notwendige Bedingung zum Künstlersein, kann man kein Leben als Künstler führen. Wer glaubt, zwischen den Zwängen des Alltags, des Broterwerbs oder sonst etwas ähnlichem Künstler sein zu können, täuscht sich. Nein, das wird höchstens Kunsthandwerk. Wer nicht morgens aufsteht und weiß, dass er der Herr seiner Selbst und seines Tages ist, braucht sich gar nicht als Künstler zu fühlen. Er wird ein Sklave von Projekten, Fördermitteln, Sponsoren usw. usf. Aber ein Künstler wird er nicht.
Aber man kann auch als Nichtkünstler Kunst produzieren - es heißt ja auch Sieben Freie Künste und nicht sieben freie Künstler :)

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warum ist dein hintergrund ein kaputter apfel?

Der Apfel hat eine große symbolische Bedeutung, gilt als die Frucht der Erkenntnis, aber auch als die verbotene Frucht. Die Schlange soll Eva zugeflüstert haben: «Esst von dieser Frucht und ihr werdet sein wie Gott». Und gemeint ist da nicht die Unsterblichkeit, sondern die Erkenntnis von Gut und Böse. Im paradiesischen Zustand sollte sich der Mensch um diese Kleinigkeit nicht kümmern müssen. So wohnt dem Paradies also auch eine gewisse Naivität inne. Vom Apfel gekostet zu haben, bringt nicht nur die Erkenntnis, sondern auch die Vertreibung aus dem Paradies mit sich. Vielleicht aber war es gar keine Vertreibung, sondern das konsequente Ende des Paradieses, das eben genau dort aufhört, wo die Erkenntnis beginnt.
Der Mensch sah zwar den Unterschied zwischen Gut und Böse, wurde aber auch gewahr, dass er nackt war. Und versuchte seine Nacktheit mit einem Feigenblatt zu bedecken - erst mit einem feigenblatt, und in dieser Logik, je schlauer er wird, am Ende mit dem Shador? Arthur und ich waren beim Fachsimpeln über Vogelkunde http://ask.fm/point_man/answer/105223049481 auf das Studienfach Pornotheologie gekommen. Arthur schöpfte den Begriff, ich könnte ihn jetzt mit Inhalt füllen. Wer sagt denn, dass sich Pornotheologie nicht gerade mit dem Phänomen des Verhältnisses zwischen Erkenntnis-Sünde-Nackheit befassen könnte?
Und die Nacktheit wäre etwas Paradiesisches, Naives, etwas Jenseits von Gut und Böse und die totale Verhüllung wäre das Zeichen für ein hohes Maß an Erkenntnis, aber auch an Sünde. Wer quasi in dieser Logik der Feigenblatt funktion der Verhüllung über den Apfel nachdenkt, muss zu dem Schluss kommen, dass mit wachsender Reflektion, der Mensch das Bedürfnis bekommt, sich angesichts des Schöpfers zu bedecken, zu verschleiern, seine Nacktheit zu kamouflieren. Aber da im Schöpfungsplan des Paradieses nicht die Bedeckung, sondern die Nacktheit vorgesehen war, könnte sich der Schöpfer auch seiner irrigen Geschöpfe erbarmen und ihnen doch eine gewisse Leichtigkeit in der Bekleidung gönnen. Schließlich wiegt das Ende des Paradieses schwer genug, finde ich.
Der Wurm im Apfel hingegen, könnte sich ja wie im Paradies fühlen. Er kann sich einfach durch diese saftige, kräftige, am Ast hängende Frucht fressen. Aber je mehr er sich durch sein Paradies frisst, desto mehr zerstört er es auch. Wurm und Apfel bilden eine Paradoxie - fast erinnert mich das an Mensch und Welt, zumal ich heute noch einen Bericht bei frontal21 über Fukushima gesehen habe: http://www.heute.de
Man könnte bei dem auf der einen Seite angefaulten Apfel, der sonst ganz gut im Saft steht, auch an Hamlets Ausspruch «Es ist was faul im Staate Dänemark» denken. Ja, da wurmt einen etwas, weil nicht alles rund und perfekt und in Ordnung ist, sondern faul.

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warum ist dein hintergrund ein kaputter apfel

Beantwortest du manche Fragen nicht, weil du nicht möchtest oder weil du nicht kannst?

point_man’s Profile PhotoName_Datum_Unterschrift
Oh, ich versuche, so gut ich kann, alle Fragen zu beantworten, die nicht gerade einen für mich klar erkennbaren privaten Kommentarcharakter haben und zur Nebenkommunikation dienen. Natürlich gibt es Fragen, die ich nicht beantworten kann. Sie gehören aber in eine andere Kategorie als die Fragen, die bisher mir auf diesen Seiten begegnet sind. Wir haben es hier mit Meinungs-, Anschauungs- und Beurteilungsfragen zu tun - häufig gehen sie in eine philosophische Richtung oder weisen zumindest in eine solche, so dass ich sie gut und gerne ins Philosophische wenden kann.
Es gibt aber einfach Faktenfragen oder ganz spezielle Fachfragen, die ich einfach deshalb nicht beantworten könnte, weil mir das Wissen fehlen würde. Aber wir sind ja hier nicht auf www.wer-weiss-was.de ;)
Heute war eine einzige Ausnahme für mich, als ich eine Frage wirklich ohne großes Nachdenken wegklicken konnte. Nichts gegen Abstrus-Witziges. Aber in der Frage, die ich meine war nichts witzig, dafür umso mehr abstrus - sie kam von @lassmichheutewitzigsein :)

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Was denkst du über Vegetarier?

Jeder soll nach seiner eigenen Façon glücklich werden; wenn Menschen aus welchen Gründen auch immer auf Fleisch als Nahrung oder ganz und gar tierische Produkte verzichten, verdient das Respekt. Müssen wir uns schon gegenseitig vorschreiben, was wir zu essen haben und was nicht?
Umgekehrt aber halte sich es für einen ganz großen ethischen Fehlgriff, sich mit den eigenen Ernährungsgewohnheiten zum moralisch besseren Menschen zu erheben. Das fängt bei Muslimen an, wenn sie nicht nur selbst auf Schweinefleisch als aus religiösen Gründen unrein empfundene Nahrung verzichten, und dann alle Menschen, die Schweinefleisch essen als unreine Unmenschen zu betrachten und hört ganz extrem bei offensiven Veganern auf, die ihre Art zu leben und sich zu ernähren zum moralischen Gut erheben und zwar nicht nur für sich selbst, sondern für alle.
Für mich aber ist und bleibt das Verwerflichste in der Moral die Verachtung und Verurteilung von anderen Menschen aufgrund ihrer Art und Weise ihr Leben zu führen. Das betrifft die Ernährung, das betrifft die Sexualität. Wer es nötig hat, sich über andere zu erheben, muss es echt nötig haben.
Aber mir ist ein solches Verhalten, ehrlich gesagt, bei organisierten Veganern (Food not Bombs) aufgefallen und nicht bei Vegetariern.

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Was hält dich auf dieser Plattform? Was treibt dich an, hier immer wieder Fragen zu beantworten?

DavidCockerfield’s Profile PhotoHarry Clit
Auf ask.fm zu philosophieren ist für mich das Hinaustreten des Philosophen aus seinem esoterischen Elfenbeinturm in die Welt, auf die Straße, in die Stadt. Bei Nietzsche ist beispielsweise die Rückkehr in die Stadt, unter Menschen, raus aus der kontemplativen Einsamkeit, aus dem diskursiven Monolog des Cogito, trotz aller Sehnsucht nach Menschen und Verständigung, ein recht einsames Geschäft. Ich erlebe die Stadt auf ask.fm auf eine andere Weise - hier sind interessierte, neugierige Menschen, die selbst auch etwas zu sagen und mitzuteilen haben, die aber auch gerne hören, was ich zu sagen habe und auch was ich zu ihren Angelegenheiten und Interessen zu sagen habe. Für einen Philosophen kann es eine bessere Atmosphäre nicht geben. Natürlich ist in einer Stadt allerlei Volk unterwegs, die unterschiedlichsten Menschen, die diversesten Interessen. Aber das ist nicht der Nachteil, sondern der Vorteil der Stadt. Hier treffe ich Freunde, folge ihnen und sie folgen mir, hier sind auch viele andere Menschen, denen ich flüchtig oder gar nicht begegne, weil sie nun mal andere Interessen haben. Es ist ein öffentlicher Raum. Er kann nicht so meinen Wünschen und Vorstellungen gemäß konform und uniform sein, wie ein von mir eingerichtetes Zimmer oder eine Wohnung. Aber wer das erwartet, hat die Stadt nicht verstanden.
Wo kann und wo sollte sich die Philosophie beweisen? In einem abgeschlossenen System der Anerkennung der Universität? Im hochspezialisierten, aber gerade dadurch auch einer vernünftigen Kritik entzogenen Atmosphäre des verschrobenen Schriftstellerns für akademische Titel? Wittgenstein versuchte die Philosophie wieder in den Alltag zurückzuführen und entwickelte die Philosophie der Alltagssprache mit der relativ berühmten These, die Bedeutung eines Wortes sei sein Gebrauch in der Sprache. Zuvor hatte er vor seiner linguistischen Wende das logische Operieren mit den Begriffen ins Zentrum gestellt. Letztendlich aber beginnt die dialogische Auseinandersetzung mit den dort vertretenen Thesen (Tractatus logico philosophicus) in den Philosophischen Untersuchungen. Eine Auseinandersetzung besteht nicht nur aus Verwerfungen. Aber Verwerfungen bleiben hier und da nicht aus.
Jeder Philosoph muss die Philosophie neu entspringen lassen, sonst bleibt er ein Philosophiehistoriker. Und genau in diesem Zusammenhang lobte ich bereits das Buch von Jonas Pfister: Werkzeuge des Philosophierens. Erschienen in diesem Jahr bei Reclam-Verlag Stuttgart. Und ebenfalls zu loben ist der dtv-Atlas zur Philosophie. Letztendlich zu loben aber ist der Mut eines jeden denkenden Subjekts, sich selbst als solches zu begreifen und schriftlich zu philosophieren. Ich persönlich finde die Mischung aus Dialog und Frage-und-Antwort-Spiel optimal. Und mich hält die Hoffnung auf dieser Plattform, dass eine innovative Form des Philosophierens entsteht. An einigen Stellen wurde ich ermutigt, an anderen mit der harten Realität konfrontiert. Für mich bleibt ask.fm sehr spannend.

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Du verlinkst auf deiner website ein ask.fm Profil. Hast du dafür die Erlaubnis? Wenn nicht bist du arg am Arsch. Einfach Screens von Leuten zu machen oder ihren Profilen, auf denen du nichts zensierst, ist, ohne deren Erlaubnis eine Straftat.

Du hast, mal ganz abgesehen vom Wegmachen des Häkchen bei Anonym oder anstandshalber einer Unterschrift unter deinem Beitrag, ein Komma hinter «Erlaubnis» vergessen.

Hast du es lieber, wenn etwas komisch ist, oder wenn etwas komisch ist?

Ich habe es lieber, wenn etwas lustig komisch ist, darüber kann ich lachen und freue mich; ich erfreue mich auch an der Absurdität des Komischen. Lustig komisch und absurd komisch habe ich deutlich lieber, als wenn etwas seltsam komisch wird - wie zum Beispiel Leute um mich plötzlich anfangen extrem herrisch zu werden, unkameradschaftlich, gemein, besitzgierig und agrressiv. Auch Neid kann ich komisch finden - aber es ist weder absurd komisch noch lustig, es ist nicht mal tragikomisch, sondern seltsam und furchterregend. Da wäe mir selbst das Tragikomische lieber als Neid- und Hasserfülltes. Mit manch einem hat es leicht freundschaftlich begonnen, ja einmal sogar mit Liebe, und es entlarvte sich mit der Zeit, aber eigentlich sehr früh als ein Verhältnis des Neides. Das kann etwas Tragisches bekommen, wenn man sich sehr nah gekommen ist, aber lieb wäre mir das nicht. Nur schade, dass ich nicht damals auf mein Gefühl gehört habe, als mir ein Streit komisch vorkam, ich aber die Versöhnung suchte, statt die Flucht zu ergreifen. So ist es manchmal ganz schön komisch mit dem Komischen.

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Können sich Menschen so nahe stehen, dass kein Platz mehr für Gefühle vorhanden ist?

Ich muss die Frage vorerst etwas trivial, aber logisch auflösen, weiß auch nicht, was mich reitet, mich nicht auf die Poesie dieser Frage einzulassen, die aber zweifellos vorhanden ist. Vielleicht meine menschlichen Enttäuschungen der letzten Zeit? Wir standen uns aber scheinbar nicht so nahe, wie ich es angenommen hatte und wie es sich alsbald herausstellte - dauerte keine zwei Jahre und es war klar: wir stehen gar nicht zueinander, höchstens nun in einem juristischen Verhältnis. Es ist schon traurig, aber man muss deswegen auch nicht der (Internet-)Welt die Ohren vollheulen.
Das Nahestehen der Menschen ist eine Metapher für die Dichte, die Intensität der Gefühle füreinander. Also können sie sich nicht nahe stehen und gleichzeitig keine Gefühle füreinander haben; es würde ja paraphrasiert heißen: die haben so viele Gefühle füreinander, dass kein Platz mehr für Gefühle ist.
Aber wenn so viele Gefühle füreinander da sind, kann es durchaus sein, dass die Verletzungen, die man einander ungewollt zufügt, so heftig sind, dass kein Raum mehr für Verständigung bleibt, Verständnis und Verzeihen. Dann hätten wir poetisch ausgedrückt die Situation der Nähe, in der kein Platz mehr für Gefühle im positiven Sinne vorhanden wäre. Ein Paradoxon, aber Liebe und Gefühle bieten einen riesen Platz für derlei Widersprüche. Manchmal ist es traurig, man muss aber nicht gleich losheulen.

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Hast du Träume? Was ist dein Traum? Mag er auch noch so unreal und lächerlich für manche erscheinen.

HeuteBinIch14’s Profile PhotoGundel Gaukel ey
Es gab mal einen Buchtitel «Jeder Mensch lebt von seinem Traum». Wenn es also danach ginge, hätte ich ein verdammt gutes Leben. Ja, auf eine Art habe ich auch ein verdammt gutes Leben und würde ja die Glücksskala-Frage von 1 bis 10 so beantworten, dass ich mich getrost bei 9 ansiedeln könnte. Und wenn ich in den Apfel auf meinem Profilbild beißen müsste, würde ich mir natürlich nicht die faulige Stelle aussuchen - das ist der eine einzige Minuspunkt in meinem Leben, über den sich groß zu reden nicht lohnt; nur dass der Apfel eine größere Fläche zerstört hat als mein Glücksgefühl.
Ich lebe sozusagen von meinen Visionen und Träumen. Je mehr, desto besser. Sie sind mehr oder minder realistisch. Ich fürchte häufig sehe vor lauter Träumen nicht, wie unrealistisch sie sind. Ich jedenfalls halte meine Träume für verwirklichbar. Darin muss ich so überzeugend wirken, dass sich Leute finden, die sich diesen Visionen anschließen und sogar helfend ein und mir unter die Arme greifen. Über meine Träume lacht keiner. Irgendwie scheinen sie nicht lächerlich zu sein; ich habe aber schon erlebt, dass bei der Kraft der einen oder anderen Vision Leuten schon das Lachen vergangen ist, das sie gerade noch auf den Lippen hatten, bevor ich die Träume darlegte. Na ja, des einen Freud ist des anderen Leid - zumindest manchmal und wenn man ganz engherzig ist.
Damit ich meinen Traum einmal ganz lächerlich darstelle: Ich träume davon, einmal die ganze Kulturlandschaft dieser Republik mit ihrer impliziten Philosophie durcheinander zu wirbeln und auf den Kopf zu stellen. Ich will ein erfolgreicherer und berühmterer Reformator werden als Wilhelm von Humboldt.
Jetzt darf gelacht werden.

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Standest du jemals am Rande einer Klippe und konntest in den Abgrund blicken? Wenn ja, konntest du dich von diesem Anblick lösen oder verweilst du noch immer in dieser Stellung? Kennst du dieses Gefühl, wenn jeder Schritt dein letzter sein könnte und du dieses Gefühl einfach nur genießt?

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Mein Horror: Der Rand einer Klippe. Irgendwie zieht mich so ein Rand leider Gottes auch immer wieder an. Es ist furchtbar; Wenn ich realiter vor so einer Klippe stehe, was nicht gar so häufig vorkommt, muss ich aber auch wirklich mit Schweiß auf der Stirn und etwas weichen zittrigen Knien an den Rand, so nah wie möglich! Was ist es nur, warum ich es nicht lassen kann? Klar ist doch, dass ich Angst habe. Sollte Angst nicht ein Vermeidungsverhalten auslösen?
Aber nein! Nicht in Sachen verdammte Klippe! Es gibt bestimmt Abermillionen von Menschen, die weniger Angst vor dem Rand einer Klippe haben - warum kann ich ihnen diesen Rand nicht überlassen? Er zieht mich einfach an; ich muss hin und hinunter sehen. Mir schwindelt es, ich schwitze vor Angst und glotze doch hinunter: was für ein Erlebnis. Man kann nicht eo etwas erleben, wenn man nicht hinunter sieht. Und es ist ein aufregendes Gefühl. Ich genieße seine Einmaligkeit, weiß, dass ich es an keiner anderen Stelle in dieser Form wieder finden würde.
Ich kann mich insofern davon gut wieder lösen, dass ich ein paar Schritte zurück gehe, um dann aber wieder ein zweites Mal, dieses Mal mutiger, an den Rand zu treten. Der Tod spielt dabei aber keine Rolle; es geht mir immer um die Höhe und um den Ausblick, aber auch um den Blick nach unten. Weder will ich ein Vogel sein , noch hinunter stürzen. Das Gefühl, ein Schritt könnte mein letzter sein, könnte mich auch über die Straße oder über eine rote AMpel begleiten. Darum schere ich mich nicht: ich gehe einfach über die Straße, manchmal auch bei rot - warum auch nicht? Aufregend wie der Klippenrand ist es nicht, weil da auch keine Höhe bzw. Tiefe ist. Höhen und Tiefen aber ziehen mich an. Sie haben eine magische Wirkung auf mich - wahrscheinlich auf viele Menschen.
Als reinen Genuss kann ich dieses Verhältnis nicht betrachten. Ich weiß eigentlich nicht, was mich anzieht und was mich ängstigt.

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Was machst du anders als andere?

Franzi007’s Profile Photo☆Fr▲nzi☆
Ach, manchmal zu viel, denke ich. So viel, dass ich mich im Abseits befinde, woher ich immer winken kann: mal fröhlich, weil es schön ist, mal verärgert, weil es Nachteile hat, mal traurig, weil es einsam ist, mal wütend, weil mich niemand anerkennen will, mal stolz, weil es doch Menschen gibt, die meine Position und Haltung gut finden; dann bin ich auch mal sehr froh, nicht gar so abseitig im Abseits zu stehen.

Was ist die wichtigste Erfindung der Menschheit?

Ich habe auf diese Frage schon zwei Antworten gelesen, die ich auch sofort liken konnte. Feuer die eine, Sprache die andere. Doch weder Feuer noch Sprache sind meiner Meinung nach menschliche Erfindungen, genauso wenig wie das Großhirn. Wir haben es mit Produkten der Natur zu tun. Die Verbindung von Feuer und Sprache aber: die POESIE - ja, das ist wirklich eine menschliche Erfindung und die wichtigste obendrein.

Erhebt sich der Mensch über die natürliche Selektion? Wenn ja, was gibt ihm das Recht dazu? Wenn nicht, dann erläutere bitte die Ebenen, auf denen Selektion stattfindet!

swag420yolo’s Profile Photo#yolo #swag #420
Der Naturbegriff macht mehrere Ebenen zu denken notwendig - mindestens zwei Ebenen drängen sich da mir auf: 1. der Mensch begreift sich nicht als einen Teil der Natur, sondern steht außerhalb und beeinflusst sie durch Kultur, Zivilisation und Technik. 2. Der Mensch ist mit allem, was er aus sich heraus hervorbringt und gegen die Natur (1) verwendet dennoch ein Teil der umfassenderen Natur, weil diese auf ihn reagiert, sich verändert und ihn in seinem Leben und in seiner Existenz wieder einholt. Wenn sich die gesamte Atmosphäre verändert, Gewässer radioaktiv verseucht sind oder auch radioaktiv verseuchter Niederschlag sich über die gesamte Atmosphäre verbreitet, die Durchschnittstemperatur erheblich steigt oder fällt, ist der Lebensraum des Menschen, egal, ob man diesen Natur oder Zivilisation nennt, zerstört.
Der Mensch hat sich ohnehin durch Züchtungen von Haustieren und Kulturpflanzen zum Teil über die «natürliche Selektion» erhoben. Viele Tiere, die wir spontan als natürlich halten, sind ein Teil der Kultur, der Züchtung und keineswegs in ihrer natürlichen Gestalt - Katzen, Hunde und Pferde, auch Kühe würden in einer rein natürlichen, also menschenlosen Entwicklung ganz anders aussehen.
Die Züchtung zu beschleunigen könnte die Gentechnik dienen. Vielleicht könnte der Mensch auch künstlich neue Arten schaffen. Denn schließlich hat die Entwicklung der Technologie bewiesen: Geht nicht gibt's nicht! Das gilt für das Fliegen ebenso wie die Verwandlung des Sonnenlichts in elektrischen Strom. Die Stammzellenforschung könnte uns auch eine komplett neue Medizin bescheren, wonach jedes Individuum (wahrscheinlich, wenn es sich das ökonomisch leisten kann) ein Ersatzteillager für seine eigenen lebenswichtigen Organe bekommt, woraus es schöpfen und durch Transplantation sich erneuern, regenerieren kann. Vielleicht kann man sogar die Alterung stoppen und den natürlichen Tod besiegen; dann gibt es das Sterben eben nur noch bei Unfällen, Katastrophen und Kriegen oder eben bei Armut, weil man sich als «gewöhnlicher Sterblicher» die Unsterblichkeit nicht leisten kann, wie es ja heute schon für einige medizinische Dienstleistungen ganz normal ist, dass nicht jeder, der es braucht, sie auch bekommt.
Das Recht etwas zu tun oder zu lassen - das lehrt uns auch die Menschheitsgeschichte- hat die Menschheit sich einfach selbst gegeben. Es gibt für den Menschen als Gattung keine ethische Grenze. Es wäre vielleicht wünschenswert aber nicht real. Was machbar wird, wird gemacht. Und irgendwann könnten Aliens den Planeten Erde so erforschen wie der Mensch den Mars: Oh wir haben Spuren der Möglichkeit der Existenz von Amöben entdeckt :)

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Das freut mich. Fragen, die mich wütend machen gibt es eigentlich nicht, nur Fragen, die meine Nerven strapazieren.

Ja, ich muss dir recht geben. Ich habe vor einigen Wochen erlebt, wie wütend ich werden kann. Es gibt keine Frage, die mich hätte so wütend machen können, wie ein Mensch durch sein unerhört provokantes Verhalten, das er trotz mehreren Bitten, Hinweisen und Mahnungen, sich nicht derart über den Tisch zu beugen und Nase an Nase mit mir zu sein, der ich saß und gerne auch mein Gegenüber sitzend gesehen hätte, egal, wie heftig der Diskussionsgegenstand war, nicht ablassen wollte.
Es endete zwar mit einer Versöhnung, aber letztendlich habe ich eine Grenzüberschreitung meinerseits erlebt, die ich lieber nicht erlebt hätte. Nein, mit Worten allein und schon gar nicht geschriebenen kann man mich so sehr wütend machen.
Insofern kann ich mich dir anschließen. Fragen können nervig sein, aber zur echten Wut gehört mehr.

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