Hi Uri, glaubst du auch, dass die Welt manchmal klein ist? ;-) Marvin.
Hi Marvin, du alter Recke! Die Welt ist so klein, dass man sich mindestens zweimal über den Weg läuft und immer schön vorsichtig im Umgang miteinander sein sollte. Leider führen manche lieber einen psychologischen Vernichtungskrieg, weil sie eine andere Dramaturgie des menschlichen Handelns nicht gelernt haben: «Willst du nicht mein Bruder sein, schlage ich dir den Schädel ein!» Ja, du hast mich an einem sehr denkfürdigen Abend nach all den Jahren wieder getroffen und mich an alte, aber nicht unbedingt schöne Zeiten des kalten Krieges erinnert. All diese Fronten, Kämpfe, Streitigkeiten. Aber wir Veteranen können gut darüber plaudern.
Ja, weisst du noch, wie wir dem Giftgasangriff bei Verdun entkommen sind, weil wir die Schützengräben verließen, da es uns zu dumm wurde? Wir spazierten einfach drauf los, immer geradeaus auf die feindlichen Linien. Dort angekommen ergaben wir uns mit der Begründung, wir wollten lieber Defetisten und Desserteure sein, sogenannte Vaterlandsverräter, wobei ich immer darauf bestand, dass mein Vater kein Landbesitzer gewesen sei. Und du hast immer mit deinem schlechten Französisch versucht den wütenden Soldaten klar zu machen, dass wir aus der Stadt kämen, kosmopolitisch angehaucht und wahrhaft pazifistisch veranlagt seien. Und um der Kriegsgefangenschaft zu entgehen, haben wir behauptet, wir könnten einiges über den Frotnverlauf und die gegnerische Bewaffnung erzählen.
Wie wir uns gerade darum bemühten zwei Galgenvögeln gleich unsere Köpfe aus der Schlinge zu ziehen, flogen die Giftgasgranaten in die Schützengräben.
Bist du nicht schon zu Kaiserszeiten bei den Sozialdemokraten gewesen und hast gegen die Bewilligung der Kriegskredite stimmen wollen. Das hat dir doch irgendwann Genosse Struck aufs Butterbrot geschmiert, als du ein wenig skeptisch warst, ob unsere vitalen nationalen Interessen tatsächlich bis zum Hindukusch reichten. «Sie ewiger Defetist!» schrie er mit hochrotem Kopf, was nicht unbedingt politisch zu verstehen ist. Er wollte den Taliban zeigen, wo das Kreuz hängt, damit sie nicht auf die Idee kommen in unseren schönen Städten Selbstmordattentate zu begehen!
Ich will ja jetzt auch nicht zu viel aus dem Nähkästchen plaudern. Aber ich habe dich aus den Augen verloren, als du mit Willy Brandt ins Exil gingst, während ich aller Welt zu erklären versuchte, dass Uri nicht mein richtiger Name sei. a jedenfalls ist es schön, dass wir uns wieder über den Weg gelaufen sind und du nun stolz verkündest, gegen die große Koalition gestimmt zu haben, während ich verschämt zu verheimlichen suche, bei den Bundestagswahlen SPD gewählt zu haben. Du warst schon immer ein bißchen verrückter als ich, obwohl viele behaupteten, ich sei ein Choleriker.
Ich kann nur hoffen, dass Du ein Profil bei ask.fm einrichtest und ein Hoch auf die Sozialdemokratie singst, ohne dauernd ungefragt allen möglichen und unmöglichen Leuten zu erzählen, ich hätte ein Buch über die «Anatomie des Verrats» geschrieben.
Ja, weisst du noch, wie wir dem Giftgasangriff bei Verdun entkommen sind, weil wir die Schützengräben verließen, da es uns zu dumm wurde? Wir spazierten einfach drauf los, immer geradeaus auf die feindlichen Linien. Dort angekommen ergaben wir uns mit der Begründung, wir wollten lieber Defetisten und Desserteure sein, sogenannte Vaterlandsverräter, wobei ich immer darauf bestand, dass mein Vater kein Landbesitzer gewesen sei. Und du hast immer mit deinem schlechten Französisch versucht den wütenden Soldaten klar zu machen, dass wir aus der Stadt kämen, kosmopolitisch angehaucht und wahrhaft pazifistisch veranlagt seien. Und um der Kriegsgefangenschaft zu entgehen, haben wir behauptet, wir könnten einiges über den Frotnverlauf und die gegnerische Bewaffnung erzählen.
Wie wir uns gerade darum bemühten zwei Galgenvögeln gleich unsere Köpfe aus der Schlinge zu ziehen, flogen die Giftgasgranaten in die Schützengräben.
Bist du nicht schon zu Kaiserszeiten bei den Sozialdemokraten gewesen und hast gegen die Bewilligung der Kriegskredite stimmen wollen. Das hat dir doch irgendwann Genosse Struck aufs Butterbrot geschmiert, als du ein wenig skeptisch warst, ob unsere vitalen nationalen Interessen tatsächlich bis zum Hindukusch reichten. «Sie ewiger Defetist!» schrie er mit hochrotem Kopf, was nicht unbedingt politisch zu verstehen ist. Er wollte den Taliban zeigen, wo das Kreuz hängt, damit sie nicht auf die Idee kommen in unseren schönen Städten Selbstmordattentate zu begehen!
Ich will ja jetzt auch nicht zu viel aus dem Nähkästchen plaudern. Aber ich habe dich aus den Augen verloren, als du mit Willy Brandt ins Exil gingst, während ich aller Welt zu erklären versuchte, dass Uri nicht mein richtiger Name sei. a jedenfalls ist es schön, dass wir uns wieder über den Weg gelaufen sind und du nun stolz verkündest, gegen die große Koalition gestimmt zu haben, während ich verschämt zu verheimlichen suche, bei den Bundestagswahlen SPD gewählt zu haben. Du warst schon immer ein bißchen verrückter als ich, obwohl viele behaupteten, ich sei ein Choleriker.
Ich kann nur hoffen, dass Du ein Profil bei ask.fm einrichtest und ein Hoch auf die Sozialdemokratie singst, ohne dauernd ungefragt allen möglichen und unmöglichen Leuten zu erzählen, ich hätte ein Buch über die «Anatomie des Verrats» geschrieben.