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Uri Bülbül

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Was findest du für dich besser? Ein kleiner Balkon mit wenig Arbeit, oder ein Garten mit allem Drum und dran?

Ich bin eindeutig für einen Garten zu haben. Die Kulturlaube hat mit sehr viel Begeisterung und Elan angefangen und es ist nicht der Garten, der mir zu schaffen macht und mich demoralisiert, sondern der MENSCH!
Was findest du für dich besser Ein kleiner Balkon mit wenig Arbeit oder ein

Was hältst du von Artikel 13?

Das Deutsche hat 13 Artikel??? Oh wow, mir ist in meinem Germanistikstudium so manches entgangen!

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Was soll Literatur? Was soll SOKRATES-Der kafkASKe Fortsetzungsroman? Licht in die dunklen Seiten des Lebens, der Seele und Welt bringen? Ach, wenn's nur so einfach wäre :'( SOKRATES Folge 378:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Der Frau, in die man sich verliebt hatte, ins Gesicht schlug?! – zaghaft erst, eine Mischung aus Streicheln und Schlag, dann heftiger… «Ja, schlag mich!» Ich? War er das wirklich, der das tat? Hatte es immer schon in ihm geschlummert und wurde nun zum Leben erweckt? Was davon ließ sich verallgemeinern? Was davon konnte er geschickt oder täppisch, ja tollpatschig hinter einem unpersönlichen „man“ verstecken? Es blieb doch, wie es war: er, Alfred Ross, war es, der seine junge Kollegin erniedrigte, schlug, fesselte und vergewaltigte… im Liebesspiel, im gegenseitigen Einvernehmen, wie es im Juristenjargon heißen konnte, wenn es denn überhaupt zu einem Prozess kam. Niemand klagt in einem gegenseitigen Einvernehmen den anderen an! «Ute, was passiert mit mir?» Da löste sich langsam seine Zunge, das Blei wich aus der Muskulatur, er bekam artikulierte Laute über die Lippen. Und in seiner Brust schwoll der Staudamm an – Salzwasser, Tränensee. Wenn der Damm brach und dieses Wasser über das Tal einbrach, verdorrte dort das Grün. Ohne Stecken, ohne Stab tappe ich durch das finstere Tal allein, seelenlos meine Schritte, ziellos der Gang holpriger Schritte, mittelos das Innerste, wo Recht und Unrecht an Form und Kontur verloren. Kurzum: Alles Käse in der Hitze des Gefechts. Entzentralisiert. Man konnte nicht mal sagen: „zentrifugiert“! Ohne einen Mittelpunkt ist ein Kreis kein Kreis. Der Gedanke, dass Menschen ihre Mitte verloren, gefiel dem Delphin und er sprang wild aus dem Wasser – kichernd und schreiend. «Dann müssen sie halt neue Mitten finden, sich neu orientieren oder einfach mal ganz wild und ohne Mitte leben und handeln, suchen und springen, die Welt erschnuppern und schauen, was es nicht alles gibt in dieser bunten Vielfalt aller Möglichkeiten – da ist immer auch so viel, was man in Unkenntnis für Unmöglich hält oder überhaupt nicht daran denkt und plötzlich ist es da! Hurra! Man sieht etwas ganz Neues und muss es erst einmal betrachten und kennenlernen!» Plötzlich schweigt dann womöglich auch der „Sound of Silence“! Jedenfalls war der Wassereimer leer, der Delphin in seiner Minigestalt, nicht größer als ein Badewannenspielzeug verschwunden – nirgends in Nadias Zimmer auffindbar.
Der Gehilfe des Kommissars Julius Hoffmann Markus Oberländer war nun nicht so gestimmt wie der rosa Delphin. Er glaubte eher von sich, eine Spur aufgenommen zu haben wie ein Jagd- und Spürhund. Und wollte unbedingt den verdächtigen Delinquenten festnageln. Alles, alles konzentrierte sich um dieses Irrenhaus. Hier musste die Lösung zu finden sein. Wie genau die Leiche der jungen Rechtsanwältin entdeckt worden war, geriet in den Hintergrund in seinem Denken. Nun fixierte er den obskuren Theaterphilosophen, der sich die Miene eines schockierten und betroffenen Ahnungslosen aufgesetzt hatte. Auf die Idee, dass er tatsächlich schockiert und ahnungslos sein konnte, wollte Oberländer nicht kommen.

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Wie weist du andere in ihre Schranken? Gar nicht, mit klaren Worten, oder durch die Blume? Und wie erfolgreich bist du damit?

Anderen Grenzen, Schranken (sogar!), aufzeigen zu müssen oder glauben zu müssen, ist schon ein menschliches Scheitern :'(
Ich kenne nur die Notwehr - seelisch, körperlich, sozial und ökonomisch: mich muss man in Ruhe lassen!
Liked by: BRIGITTA killyarik

Gehst du deinen Lebensweg geradlinig oder machst du auch mal Umwege?

Was soll mein „Lebensweg“ denn sein? Ich gehe und weiß nicht einmal, ob das ein Weg ist. Am Ende wird es mein Lebensweg geworden sein, wenn ich zurückschaue.
Liked by: BRIGITTA

Was bedeutet "um dem Menschen ein Wolf zu sein"?

Maulwurfkuchen’s Profile PhotoDinofino ~ O-Reh Gano
Ich spiele an dieser Stelle in meiner Antwort https://ask.fm/Klugdiarrhoe/answers/154871862713 auf den Gemeingut gewordenen Satz an: der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. Einen erklärenden Wiki-Artikel dazu findest du, wenn du die lateinische Version des Satzes nimmst: Homo homini lupus...
https://de.wikipedia.org/wiki/Homo_homini_lupus
Der Satz ist aus seinem ursprünglichen Zusammenhang heraus banalisierend, sehr vereinfachend weitergegeben, kolportiert worden und wird mit der Hobbesschen Staatsphilosophie der englischen Aufklärung in Verbindung gebracht. Siehe auch den Wiki-Artikel.
Die schlichte Version der Aufklärungsphilosophie verkürzt den Gedankengang so: die Menschen sind untereinander wie wilde Tiere; sie kennen keine Regeln, keine Gesetze, keine konstruktiven Umgangsformen. Das soll der Wolf symbolisieren.
Erst durch Vereinbarungen von Normen mittels eines „Gesellschaftsvertrags“, geregelt und überwacht durch den Staat, der zum Schutze des menschlichen Wohls in der Allgemeinheit da sein soll, wird das „Wölfische“ in der menschlichen Gesellschaft gebändigt und ein „zivilisierter“ Umgang unter den Menschen geschaffen.
Das Aufklärerische daran soll nun sein, dass der Staat nicht als „gottgegeben“ gedacht wird, woraus sich zum Beispiel Monarchen (Könige) und Adel ihre Privilegien ableiteten und Anspruch auf Herrschaft erhoben, sondern dass eine rationale Begründung für die Existenz einer staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung versucht wird: der Gesellschaftsvertrag.
Nun hat aber diese schlichte Idee einige Haken:
1. Die Naturauffassung: sie offenbart ein völlig gebrochenes Verhältnis voller Vorurteile gegenüber der Natur. Tierische Soziätäten sind keineswegs unkontrolliert gewalttsätig, brutal, rücksichtslos. Tiere kennen Brutpflege, Familienbildung und größere Gemeinschaften - der Wolf ist ein Rudeltier und in seinem Rudel und seinen Artgenossen gegenüber nicht annähernd so brutal wie der Mensch zum Menschen.
2. Der Gedanke, dass der Urzustand reine Brutalität sei und nur durch eine vertragliche Regelung zivilisierte gesellschaftliche Umgangsformen entstehen, übersieht, dass Vertrag und staatliche Ordnung selbst sozialen Umgang voraussetzen. Der Begriff des absolut Wilden lässt keinen Vertragsschluss zu. Ein Vertrag setzt zivilisatorisches Bewusstsein voraus.
In meiner Äußerung «Der Mensch scheint nicht einmal soviel soziale und vitale Intelligenz zu besitzen, um dem Menschen ein Wolf zu sein» lehne ich mich ein bißchen an Bertolt Brechts Idee an: «Wenn die Haifische Menschen wären». Darin zeigt er schön auf, dass Menschen weitaus brutaler und rücksichtsloser zu ihren Artgenossen sind als Haie. Wäre der Mensch dem Menschen also ein Wolf, wäre er weitaus sozialer und friedlicher als er als Mensch zum Menschen ist. Leider :'(

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Ja, tun Sie das, Binden Sie mich ein in Ihre Romane und Erzählungen...ABER ! Ich behalte Sie im wachsamen Auge. Und erkenne jeglichen Ansatz einer Verarschung meiner wichtigen Person...Dann schreibe ich wahrscheinlich DOCH wieder Sokrates! Auf Wiederseh'n Herr B.

Nein, nein, "Verarschung" verbinde ich mit "Verachtung". Ich selbst bin für radikalen Respekt der Menschen einander gegenüber im Sinne des Dialogischen nach Johannes Schopp.
Selbstironie und Ironie gehören zum starken und vitalen Leben. Das müsste ganz in Ihrem Interesse sein. Ich würde Ihnen keinerlei Ironie angedeihen lassen, was ich nicht als Selbstironie auch selbst verkrafte. Die nicht ganz unsokratische Maxime der Ethik lautet doch: Was du nicht willst, dass man dir tu', das füge keinem anderen zu!
Ja, das gilt!
Und ein wachsames Auge auf meine Romane von einem Jägers- und Förstermann, der im Roman nicht durch die Wälder streift (oder zumindest noch nicht), sondern ein Militärattaché geworden ist, um in Casablanca zu viel Fremden ausgesetzt zu sein, kann niemals schaden!
Und ja, ein Wiedersehen würde ja mal ein Sehen, eine persönliche Begegnung voraussetzen: wenn ich nicht befürchten müsste, dass Sie mich den wildgewordenen Germanen Ihrer Gegend zum Fraß vorwerfen, die ihr tausendjähriges Bestehen feiern, käme ich Sie ja mal besuchen. Schließlich gibt es ja auch so etwas wie einen diplomatischen Schutz ;)

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Der Nietzsche konnte den Sokrates aber nicht leiden. Berichtete er nicht von einem Zeitgenossen des Sokrates der ihm begegnete und zu ihm sprach; "Du bist schlecht und hässlich im Inner'n". Worauf S. antwortete; "Er der Fremde, kennt mich gut". ..Somit entsage ich nun Sokrates, und lese was andres.

Ja, werter Graf, Sie wollten doch SOKRATES ohnehin immer lieber als Kasperle-Theater. Aber wie auch immer: ich bedanke mich für Ihren Hinweis im Bewusstsein, dass für Nietzsche der SOKRATISMUS quasi der Untergang einer vitalen Philosophie war. So beschreibt dieser Roman den Untergang so manch eines vitalen Menschen, womit wir bei der vollkommenen Realisierung des Kasperletheaters wären.
Ich schreibe weiter und nagle Sie in Casablanca fest, als deutscher Militärattaché, vielleicht kommt Ihnen ja Philomena zu Hilfe. Würde es Ihnen ja sehr wünschen :)

Nein, ich will keine Punkte schinden - nichts von diesen ask-Coins!!! Vielleicht werden sie irgendwann Millionen wert sein in der Stille des finsteren Universums. Mein finsteres Universum ist hier, darum kommt SOKRATES - Folge 377 nicht als Antwort auf die mich motivierende Frage nach der nächsten F

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
...olge:
«Naaa, so langsam schließt sich dein Kreis!», sagte Nadia. Da war sie also wieder – die Stimme aus dem schwarzen Würfel, aus der Finsternis, in der man nicht die Hand vor den Augen sehen konnte, in der er nicht einmal zu unterscheiden wusste, ob er seine Augen geschlossen oder offen hatte. Da hatte jemand Geige gespielt und zu ihm geredet. Jetzt erinnerte er sich wieder: sie hatte ihn davor gewarnt von dem Wasser zu trinken. Dabei hatte er so einen großen Durst gehabt, war am Verdursten und sollte nichts davon trinken. Und er gehorchte. «Das war schlau von dir», sagte Nadia. «Schau, jetzt bist du gerettet und musst nicht sterben. Noch einmal Glück gehabt, Blödmann!» Ross wollte protestieren: «Warum „Blödmann“?» Seine Zunge fühlte sich zwar nicht so bleiern an wie im Gesprächsversuch mit Ute, aber er bekam trotzdem keinen Ton heraus, was auch in Nadias Fall nicht nötig war: «Du hast dich auf den falschen Verdächtigen eingeschossen. Du kannst den Theaterphilosophen nicht leiden, also verfolgst du ihn. Ihm zweimal die Nase gebrochen – Mann, Mann, Mann! Irgendwie tust du mir nicht Leid; geschieht dir Recht, dass du im Entsorgungswürfel gelandet bist. Soll dir eine Lehre sein. Nun bist du ja gerettet, auch wenn du es selbst noch nicht so erlebst! Ich werde mich jetzt um meinen kleinen Freund kümmern, mal springt er als Delphin aus meinem Wasserhahn in die Badewanne, mal verschwindet er spurlos aus dem Wassereimer, in den ich ihn getan habe, um ihn zum Hattinger Teich zu bringen. Aber er ist weg. Ich habe den Eimer aus dem Bad in mein Zimmer getragen, damit ihm nichts passiert. Und was ist? Der kleine Delphin ist weg – spurlos verschwunden! Also Kommissar Ross, passen Sie ab jetzt gut auf sich auf! Nicht dass Sie mir auch noch spurlos verschwinden!» Wenn Alfred Ross die Augen aufmachte, würde er sich an diese Worte nicht mehr erinnern. Erst noch an einige Bruchstücke, dann immer weniger, dann würde nur noch ein Erinnerungsgefühl zurück bleiben – inhaltsleer. Nadia aber unterschätzte womöglich die Kraft der Melodie. «Hello Darkness, my old friend...» und die traurige Frage lautete: was waren die Menschen zu lernen bereit – und mit „lernen“ meinte sie nicht eine Anhäufung theoretischen Wissens über irgendetwas. Lernen musste doch bedeuten, dass man sein Verhalten änderte, Konsequenzen für sein Leben zog – ja, warum nicht? Manchmal auch radikale Konsequenzen! Wie hieß es in dem Lied in etwa? „Weil Visionen sanft mich trafen… rede ich erneut mit dir, hallo Nacht, mein Freund, die Stimme des Schweigens...“ Was hat das alles nur für einen Sinn? Dinge passierten, die Menschen lebten, andere Lebewesen taten es auch. Alles, was lebte, lebte und was nicht lebte war auch nicht ganz unbelebt, es war da und wirkte – manchmal wie ein Stolperstein. Man konnte sich den Zeh daran brechen. Oder neue Seiten an sich entdecken, wenn man zum Beispiel der jungen Frau, in die man sich verliebt hatte, ins Gesicht schlug…

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Sonntagsfrage : Bist du ein "Minimalist" ? Kämest du mit nur 500 Euro im Monat aus?

lebensberatungen’s Profile PhotoWolfslyrik-♥ das Wolfsgetier♥
Sonntagsfrage am Dienstag beantowrtet:
Prekäre Verhältnisse, in denen man sich nicht dem Unglück beugt, sondern immer noch an Freiheit und Liebe festhält, sind Verhältnisse, in denen 500€ fast ausreichen und man doch kein Minimalist ist, denn Freiheit und Liebe sind das Maximum.
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Warum antwortest du nur noch selten?

Das ist eine der schwerwiegendsten Fragen der letzten Wochen. Und sie macht mich einerseits glücklich, weil jemand es erstens bemerkt hat und zweitens nach meinen Antworten fragt.
Ich kann es kurz beantworten: ich befinde mich in einer existenziellen Sinnkrise. An himmlische sinnstiftende Mächte glaubte ich ohnehin nie, nun aber verliere ich den Lebenssinn, verliere das Leben selbst, verliere meine Mitte, verliere meinen Frohsinn, mein Lachen, meinen Glauben an den Menschen und an die Menschlichkeit. Der Mensch scheint nicht einmal soviel soziale und vitale Intelligenz zu besitzen, um dem Menschen ein Wolf zu sein.
Ich verbinde mal zwei Gedanken, die Friedrich Nietzsche geäußert hat:
1. Der Mensch ist ein Abgrund, es schwindelt Einem, wenn man hinunterschaut;
2. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.
Ich fühle mich beobachtet.

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Wie schlagfertig bist du (verbal, meine ich)? Kannst du gut Kontra geben oder fallen dir die besten Bemerkungen erst ein, wenn die Situation schon vorbei ist?

Ich habe sehr schlagfertige Momente, dann aber kann ich auch in anderen Momenten so perplex sein, dass mir wirklich nichts mehr einfällt und dann später wenn ich über die Situation noch einmal nachdenke, viele Möglichkeiten sehe, wie meine Reaktion hätte ausfallen können. So bin ich halt auch oft im Nachhinein klüger.
Ich meine, ich trage eine Mischung in mir von Schlagfertigkeit und Ungeschick.
Aber vielleicht ist manchmal auch Ungeschick sehr gut und Schweigen Gold.

Was bedeutet Schönheit für dich?

Ich bin ein Ästhet - Schönheit bedeutet mir sehr viel. Allerdings kann Schönheit ebenso wie die Wahrnehmung der Schönheit, was ja die Ästhetik ausmacht und womit sie sich auch theoretisch wie praktisch beschäftigt, nicht auf das rein Äußerliche, auf die Oberfläche beschränkt werden. Schönheit muss beseelt sein, sie muss eine Ganzheit bilden mit dem Unsichtbaren und mit der Erscheinung; die Bewegungen, das Verhalten, der Habitus - all das gehört zur Schönheit dazu. Sonst ist der Lack schnell angekratzt und ab!

Wann gibt es den nächsten Geschichten-Teil?

Am 23. Januar, also vor 6 Tagen, fing ich an zu schreiben und kam nur bis an diese Stelle:
«Ach, ach, mein Schatz, du mein aufbrausender Wüterich, was ist mit dir nur geschehen?» Was? Wer sprach da? Das konnte doch nicht wahr sein! Ute? fragte Ross zaghaft.
SOKRATES - Folge 376:
Er hörte die Stimme seiner Frau, irgendwo ein wenig Grau auf Schwarz schaukelte ein Mädchen auf einer Schaukel, die etwas sehr Seltsames an sich hatte. Alfred Ross bekam Angst um dieses Mädchen. Es erinnerte ihn an seine Tochter. Die Schaukel war an einem Baum befestigt, der Baum war aber dünn und verdorrt. Das Mädchen schaukelte und lachte und schaukelte kräftiger. Dem besorgten Vater war das schon zu wild. Und seine Frau Ute sagte immer und immer wieder «Ach, ach, mein Schatz, was ist nur aus dir geworden? So wütend bist du so voller Zorn!» Ross versuchte seinen Arm auszustrecken und auf den Baum mit der Schaukel zu zeigen. Aber seine Glieder waren bleiern. Er konnte seinen Arm nicht heben und als er etwas sagen wollte, um das Mädchen zu warnen, bekam er keinen Ton aus seiner Kehle. Dabei war nun wirklich eine Warnung dringend notwendig. Das Mädchen schaukelte sehr hoch und schwebte in ernsthafter Gefahr. Die Stimme seiner Frau traf ihn aber auf eine andere Weise hart und aufwühlend. «Du durchlebst eine neue Liebe, mein Schatz, nicht wahr?» Er versuchte zu nicken. Auch in seiner Nackenmuskulatur schien alles voll Blei. Aber vielleicht war es auch gerade richtig und gut, dass er nicht nicken konnte. Denn Ross hatte plötzlich ein ganz tief sitzendes und beißendes schlechtes Gewissen seiner Frau gegenüber. Aber Ute Ross schien genau das in der Dunkelheit erkennen zu können. «Ach, ach, mein wütender Liebling. Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben – nicht mir gegenüber, mein wütender Liebling! Ich habe an derlei Dingen kein Interesse und mache dir sicher keine Vorwürfe, dass du dich wieder verliebt hast nach all dem Unglück.» «Wo bist du?» wollte er fragen. «Wo bist du nur?» Aber kein Ton kam aus seiner Kehle und seine Zunge ließ sich auch nicht bewegen, so schwer wie sie war. Aber Ute verstand ihn auch so. Wie im richtigen Leben, als sie noch glücklich und zusammen waren, verstand sie ihn auch ohne Worte. Und manchmal sogar, das musste er zugeben, trotz seiner Worte und geschwungenen und gebrüllten Reden verstand sie ihn, konnte ihm direkt ins Herz schauen. «Bei dir, mein Schatz. Ich bin immer bei dir. Das wird sich nicht ändern.» Das war sehr rührend, Alfred Ross begann zu schluchzen und zu weinen und da brach plötzlich der Ast, an dem die Schaukel hing. Der ganze Baumstamm brach dann auch ab. Ross konnte nicht mehr aufhören zu weinen, obwohl das Mädchen nicht wie er befürchtet hatte, auf den Boden fiel und sich Schmerzen zufügte, sondern mit der Schaukel wie ein Vogel in den finsteren Himmel flog und verschwand. Da hörte Ross die Stimme des Mädchens mit dem Regenschirm? Sie war ihm im Präsidium begegnet und hatte ihn die Treppen hinunter gestoßen.

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Vermisst du gerade eine Person? Wenn ja schreib den Anfangsbuchstaben

Der Verrat fängt mit V an oder mit der richtigen Beantwortung deiner Frage.

Nicht nur das kleine Wölfchen war in einer finsteren Kiste gelandet, sondern auch der Brutalo-Kommissar Alfred Ross. Nach einer 5-monatigen Pause geht es nun endlich flott weiter mit SOKRATES, dem kafkASKen Fortsetzungsroman Teil 375:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Während beim Polizeichef der Hauptstadt von Gabun eine seltsame Meldung einging, war in einer bundesdeutschen Landeshauptstadt im Innenministerium klar, dass ein Flirt zwischen dem Innenminister und seiner Staatssekretärin Katja Hardenberg nicht weit genug ging und für den männlichen Part, nicht erfolgversprechend war. An die früheren erotischen Erlebnisse mit Katja sollte der Minister so schnell nicht wieder anknüpfen können. Sie musste in ihm Hoffnung wecken, aber ihn zugleich kurz halten. Nur so konnte sie ihn mit den Waffen einer Frau handzahm machen und dies erschien ihr dringend nötig, denn die einsame Entscheidung des Ministers den Chef der Psychovilla auszuwechseln, ohne sie zu fragen oder auch nur zu informieren, missfiel ihr in höchstem Maße. Das wollte sie auf gar keinen Fall so auf sich sitzen lassen. Dennoch war klar, dass Doc Parranioa mit einem R zuviel im Namen nun definitiv aus dem Rennen schied, während eine Hexe, Katja sprach in diesem Fall am allerliebsten von einer «möchtegern Hexe», seine Stelle einnahm. Was in drei Teufelsnamen konnte Else @Erwachsenenstammtisch besser machen als ihr Vorgänger? Nun war dieser Mord schon geschehen, das Kind also in den Brunnen gefallen, der Skandal um die Villa nicht zu vermeiden, da übernahm sie das Amt der Sanatoriumsleitung. Oder ging es dem Minister darum, Else eins auszuwischen? Eine bisher liebenswerte und unbescholtene Person in einer Welt voller Fragen und Fragwürdigkeiten – was sollte sie getan haben, um den Innenminister so zu reizen, dass er ihr eins auswischen wollen sollte? Die Besprechung blieb für Katja Hardenberg vorerst ergebnislos und die neue Anstaltsleiterin im Amt, das sie nun bald antreten sollte. Katja überlegte, Else höchst persönlich bei der Amtseinführung zur Seite zu stehen. Unter dem Zeichen der Freundschaft war man den Menschen immer nah genug, um auch ein wenig Kontrolle über sie zu erhalten und Einblicke zu gewinnen, die sehr hilfreich sein konnten.
Auf dem Marktplatz war ein Mann aus dem „quadratischen Ei“ geschlüpft. Wer hatte das Ei gelegt? Und dann ausgerechnet auf dem Marktplatz? Was sollte das? Der Polizeichef der Stadt schüttelte den Kopf über diese Sache. Ein schwarz überzogener Aluminuimwürfel, ein Container mit einer Schallisolierung mitten auf dem Marktplatz und darin ein Mann, halb im Delirium, halb tot durch die Hitze, die unter der sengenden Sonne schnell entstand. Als ob der Container für so etwas erdacht worden sei. Wenn man Leute umbringen wollte, warum machte man das dann nicht einfach, sondern konstruierte so einen Aluwürfel? Das hatte sich sicher ein Amerikaner ausgedacht, meinte der Polizei-Chef. Und um zu provozieren, mitten auf dem Marktplatz in Libreville den Würfel mit einem unliebsamen Agenten abgestellt. Er halbtot, delirierte im Krankenhaus unverständliches Zeug vor sich hin. «Ich werde ihn mir selbst ansehen», beschloss der Mann. Das wollte er nicht anderen überlassen und dann von Dritten ungenaue Informationen erhalten.

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Was bereust du?

Reue ist ein sehr schwieriges Thema und hat ethisch verschiedene Dimensionen: bereue ich etwas, weil ich die negativen Konsequenzen für mich nicht mag oder bereue ich etwas, womit ich anderen Leid zugefügt oder ihnen sonstwie geschadet habe?
Wenn das Bereuen allzu egoistisch ist, mag ich das nicht. Und wenn Reue nur aus Schuldgefühlen gegenüber anderen besteht, ist sie auch fragwürdig.
Reue müsste sich in Taten, Erkenntnissen und Korrekturen niederschlagen. Tätige Reue wäre wahre Reue.
Ich selbst bereue im Moment nichts und alles. Im Nachhinein bin ich schlauer und könnte so manches anders machen, aber eine tief empfundene Reue ist das nicht.
Ich werde in nächster Zeit an meinem Fortsetzungsroman SOKRATES weiterschreiben. Und ich sage hier nun ganz ohne Reue: an MEINEM, denn die Idee, eine Literaturproduktion als sozialen und kommunikativen Akt anzusehen und zu hoffen, dass man dadurch auch zu kollaborativen Synergien kommen kann, hat sich nicht wirklich bestätitgt.
Nach über 370 Folgen und einer fünfmonatigen Schaffenspause, die ich auch nicht bereue, komme ich an den Punkt, dass ich meiner Literatur selbst besser habhaft werden möchte und mich von den ask-Figuren mehr und mehr löse.
Vielleicht ist aber gerade das ein dialektischer Prozess, und vielleicht kommen dann gerade mehr auf mich zu. Und wenn nicht, ist es auch egal; denn mein Schreiben ist und bleibt in erster Linie für mich selbst relevant. Ich würde es sehr bereuen für andere zu schreiben.
Man muss ja mit den Dingen, die man tut oder lässt, erst einmal selbst zufrieden sein. Darauf muss ich mich besinnen.

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