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Uri Bülbül

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Ich will euch den Vortrag über die angebliche Preisgabe einer vermeintlichen Wahrheit bei Kafka nicht vorenthalten. Hierzu lässt sich so manches sagen. Ich möchte natürlich auch verdeutlichen, was es mit Kulturphilosophie zu tun hat. Hier also Axel Grube über Benjamin, Kafka und die Wahrheit...

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Franz Kafka ist sicher ein sehr außergewöhnlicher Autor.
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Ob er Briefe schrieb, Kurzgeschichten, Erzählungen, Parabeln, Fabeln, Roman(fragment)e - immer hatte er seinen eigenen, ganz eigenartigen Stil, seine eigene Form in einer absoluten Eigenwilligkeit. So ist es zweifellos berechtigt, eine ganze ästhetische Kategorie nach ihm zu benennen: kafkaesk. Bei alldem ist Franz Kafka unpretentiös! Er hat nicht den Ehrgeiz, Aufmerksamkeit zu erheischen, er ist kein Effekthascher. Seine Literatur gehört einfach zu seinem Leben, wie seine Ohren, Augen, Nase, Hände, Beine zu seinem Körper. Sie ist, wie sie ist, und kann viel anders nicht sein. Sie macht Kafka zu einer literarischen Existenz - sie macht Kafka kafkaesk. Es handelt sich um ein Individuum, nichts ist so bestätigt, wie Kafkas Einzigartigkeit, in den Anfängen des 20. Jahrhunderts. Er ist 1883 in Prag geboren, zur Jahrhundertwende ist er 17 Jahre alt, ein junger erwachsener Mensch, der Ausdruck "Teenie" würde ihn kränkend verniedlichen. Im Grunde sollte sich niemand diesen Ausdruck für sich ab 14 Jahren gefallen lassen. Denn da endet das Kindliche und es beginnt der Prozess! In einem Gedicht formuliert es Beckett in etwa so für die menschliche Existenz: sie kommen; andere und gleiche, bei jeder (Person, Persönlichkeit) ist es anders und ist es gleich. Ich hatte den Gedanken, dass der existenzialistische Satz, dass das Sein, also die Existenz der Essenz, also dem Sinn vorausgehe, etwas genauer zu fassen sei, was im Existenzialismus durch den Zusatz des Begriffs "Engagement" geschieht. Ich würde aber, um es abzukürzen, statt von "Existenz" von "Leben" sprechen. Ein Leben ohne Engagement gibt es nicht; auch Pflanzen engagieren sich, streuen Samen, bilden Wurzeln, senden Düfte aus, wachsen und blühen, tragen Früchte usw. jede auf ihre Weise individuell und nach ihrer kategorialen Art. Vieles hängt von Rahmenbedingungen wie Standort, Klima usw. ab, das Leben hat aber auch eine jedem Lebewesen innewohnende antreibende Kraft, den Elan Vital. Was aus diesem Antrieb erwächst, ist Engagement, Aktivität, Wille oder wie man es sonst nennen mag - man kann der Worte viele machen, sollte sich aber nur nicht in einen rationalistischen, begriffsfetischistischen Streit der Sprachverwirrung babilonischer Art begeben. Das endet in Rechthaberei und Verwirrung. Dostojewskij beschreibt es sehr schön in seinem Roman "Die Dämonen", und Wikipedia sagt, Franz Kafka sei u.a. von Dostojewskij beeinflusst. Vielleicht kann man auch sagen: beeindruckt, wie Dostojewskij Seite um Seite mit so viel Leben füllen kann, wenn er erzählt. Kafka steht da, wo nach Philosophiehistorikern die Philosophie beginnt: Albert von Schirnding sagt: "Am Anfang war das Staunen" - so fängt die Philosophie an, und bei Kafkas Staunen über das Leben, die Welt, wird die Philosophie kafkaesk. Was Menschen zu sein und zu praktizieren belieben, versetzt Kafka in Staunen. Das kann auch ein Postschalter oder eine Behörde sein.

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Axel Grube zitiert Walter Benjamin: »Kafka mußte die Wahrheit preisgeben, um die Tradierbarkeit zu retten …« und ich schaue mir nicht nur die Melodie der Gedanken an, die mir etwas zu salbungsvoll erscheint. Ist das reine Geschmackssache?

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Ich will versuchen, mehreren Linien von Brüchen im Eis zu folgen, die dort entstehen, wo die Eispickelspitze zuerst aufschlägt, sagt doch Franz Kafka: «Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns». Mein Seelenleben als Arktis? Da ist also der Name Kafka, in meiner Schulzeit musste er nicht gelesen werden, vielleicht waren einige und ich deshalb so begierig, Franz, den Schatten in den nächtlichen Straßen der Großstadt als keimende provinzielle Kleinstadtintellektuelle zu lesen. Zu "lesen"? Nein, zu konsumieren! Kafka war eigentlich eine literarische Drogenerfahrung. Sätze wie «»Was wollen Sie denn? Wollen Sie Ihren großen, verfluchten Prozeß dadurch zu einem raschen Ende bringen, daß Sie mit uns, den Wächtern, über Legitimation und Verhaftbefehl diskutieren? Wir sind niedrige Angestellte, die sich in einem Legitimationspapier kaum auskennen und die mit Ihrer Sache nichts anderes zu tun haben, als daß sie zehn Stunden täglich bei Ihnen Wache halten und dafür bezahlt werden. Das ist alles, was wir sind, trotzdem aber sind wir fähig, einzusehen, daß die hohen Behörden, in deren Dienst wir stehen, ehe sie eine solche Verhaftung verfügen, sich sehr genau über die Gründe der Verhaftung und die Person des Verhafteten unterrichten. Es gibt darin keinen Irrtum. Unsere Behörde, soweit ich sie kenne, und ich kenne nur die niedrigsten Grade, sucht doch nicht etwa die Schuld in der Bevölkerung, sondern wird, wie es im Gesetz heißt, von der Schuld angezogen und muß uns Wächter ausschicken. Das ist Gesetz. Wo gäbe es da einen Irrtum?« »Dieses Gesetz kenne ich nicht«, sagte K.»
Sagt K. das störrisch, kritisch, sagt er es in einer Auflehnung, als wollte er noch hinzufügen: «als Bankangestellter im höheren Dienst kenne ich mich mit Gesetzen gut aus»? Da steht vom Wächter ausgesprochen in der morgendlichen Diskussion, an jenem Morgen, an dem das gewohnte Frühstück ausbleibt, einer der Wächter. Gibt es einen schriftlichen Haftbefehl? Wird er K. gezeigt? Hat er eine Chance, den Wortlaut der Beschuldigung zu hören? Nein. »Unsere Behörde [...] wird [...] von der Schuld angezogen und muß uns Wächter ausschicken. Das ist das Gesetz.«
Man muss also, könnte die Botschaft lauten, die Schuld bei sich suchen. Für Anfänger Freudianer galt: K. wird mit dem grausam gewordenen Über-Ich konfrontiert. Es ist der Apparat in einem selbst, der als Mühlen der Justiz zu mahlen beginnt. Das Gesetz ist in diesem Fall wie ein Naturgesetz, wie die Gravitation, Massenanziehung oder so etwas: eine Schuldanziehung! Man gleitet angesichts dessen nicht in den salbungsvollen Ton eines Eingeweihten, eines philosophierenden Esoterikers, sondern fragt Franz Kafka: «Hast du nicht auch einen Text geschrieben, der "Vor dem Gesetz" heißt?» Und "vor dem Gesetz" ist nicht temporal gemeint! Etwa wie: «Vor dem Gesetz herrschte totales Chaos»! Vielmehr steht man nicht von Angesicht zu Angesicht vor einem Richter als Menschen, sondern vor einem Pult, das höher ist als der Turm zu Babel.

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Ich schenke mir einen Gedankenstrich und nicht nur einen Gedankenstrich, sondern auch die erst euphorisch empfundene geistige Nähe zu Axel Grube und seinem onomato-Verlag. Das klingt wie eine schroffe Distanzierung, aber soll doch nur ein Zurechtrücken sein.

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Die Idee der «Musikalität von Gedanken bzw. Denken» ist sehr schön. Sie lenkt die Aufmerksamkeit auf ein vitales Phänomen, dass nämlich Gedanken auch einen Rhythmus, eine Tonart, eine eigene Melodie haben. Wir könnten natürlich auch von Farben der Gedanken sprechen oder vom Geruch. Wem es noch nicht auffällt, sei es noch einmal ausdrücklich gesagt: das ist ein typischer Gedanke aus der Romantik unter dem Begriff der SYNÄSTHESIE.
Axel Grube hat also mit der ethischen Musikalität nichts wahnsinnig Neues gedacht. Das muss auch nicht sein und das spricht auch nicht gegen einen Gedanken, dass andere ihn zuvor auch so oder ähnlich gedacht haben; eine meiner philosophischen Fragen richtet sich darauf, wie sich Gedanke zur Sprache verhält, genauer: zu seiner Versprachlichung. Schopenhauer hatte in seiner Schrift über die Schriftstellerei einen skeptischen Ton in dem Verhältnis Sprache-Gedanke von Goethe übernommen: «Das eigentliche Leben eines Gedankens dauert bis er an den Grenzpunkt der Worte angelangt ist: da petrificiert (Fossilien) er, ist fortan todt, aber unverwüstlich, gleich den versteinerten Tieren und Pflanzen der Vorwelt. [...] Sobald nämlich unser Denken Worte gefunden hat, ist es schon nicht mehr innig, noch im tiefsten Grunde ernst. Wo es anfängt, für andere dazusein, hört es auf, in uns zu leben; wie das Kind sich von der Mutter ablöst, wann es ins eigene Dasein tritt. Sagt doch auch der Dichter:
Ihr müsst mich nicht durch
Widerspruch verwirren!
Sobald man spricht, beginnt man schon zu irren.» Ich hatte dies schon im Gedankenstrich 81 zitiert. Ich mache bei dieser Gelegenheit einen Sprung von meinem Gedankenstrich 81 zu meinem Gedankenstrich 18, wo ich mich schon fragte, ob ich Schopenhauer untreu würde, wenn ich Hegels Sätze als Poesie mit Rhythmus, Melodie, Musik betrachtete. Auch da wird auf die Musikalität des Denkens und der Gedanken angespielt, als ich noch gar nichts vom onomato-Verlag wusste.
Es gibt, und darauf kommt es nun wirklich an, etwas Wichtigeres als individuelle Formulierungen und individuell originäre Gedanken. Das könnte man auch als eine Form des Idealismus betrachten: Subjekte formulieren Gedanken, die ihnen als Idee übergeordnet sind. Positivistisch, materialistisch lässt sich fragen und diese Frage hat durchaus etwas Polemisches (einen polemischen Unterton, um wieder auf die Musikalität zu kommen) an sich: wo befinden sich denn diese Ideen, wenn nicht in Büchern, Köpfen und Gedanken der Menschen?
Meine Antwort darauf ist erst einmal: wo auch immer! Das lenkt von dem erst benannten Phänomen ab, dass verschiedene Subjekte Urheber eines Gedankens sein können, dem eine Idee zugrundeliegt, die sie unterschiedlich als Gedanken formulieren, der im Grunde denselben gedanklichen sprich ideellen Kern hat. Man muss also gar nicht die Texte des anderen kennen und gelesen haben, um auf dieselben Gedanken zu kommen; man kann auch die Musikalität des Denkens entdecken, ohne die romantische Synästhesie zu kennen.

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Warum hat eigentlich dein Hundi 2 Namen? Weil ich kenne sonst nur Hundis mit nur einem Name. Und hört er auch auf beide einzeln, also z.B. nur auf Diego oder nur auf Li oder nur bei Diego Li zusammen?

Maulwurfkuchen’s Profile PhotoDinofino ~ O-Reh Gano
Diego Li hat diesen Namenszusatz "Li" als Liebesbezeugung von mir bekommen. Er hört auf seinen Namen, er hört auch auf Kosenamen wie "Großer", "mein Schatz", "mein Bester". Vor allem hört er eben auf mich, wenn er hören möchte, manchmal aber ist es ihm auch wichtig, "mich zu überhören", damit er das machen kann, was er im Moment gerne möchte. Er ist kein Roboter, hat seinen eigenen Kopf und Willen - wir sind gute Freunde und haben ein sehr enges Vertrauensverhältnis. Er weiß auch in seinem Erwachsenenalter, dass es ganz gut ist, auf mich zu hören und sich von mir führen zu lassen, weil er sich sonst in Gefahr oder Schwierigkeiten bringt.
Es ist ein einmalig schönes und ganz herzliches Verhältnis, das auf Liebe und Vertrauen basiert. Deshalb ist er mein Diego Li.
Warum hat eigentlich dein Hundi 2 Namen Weil ich kenne sonst nur Hundis mit nur

Esst ihr Ketchup mit oder ohne Tomaten? Wenn ja, nimmst du Cherry oder Feldbuschtomaten aus Südafrika? Sollte es mehr liberale Tomaten geben oder bist du der Meinung, dass Abtréibung gleich umbrińgéń ist?

Sonicexe’s Profile PhotoDie Sendung mit der Lexi
Ich esse den günstigsten Ketchup und das nicht gerade in größeren Mengen. Tomaten haben keine Gesinnung, dafür aber wäre es besser, wenn Menschen sich besinnlich gesinnen würden und nicht mit dem Bewusstsein umher urteilen, was dem einer Tomate fast gleich kommt ;)
Es sollte mehr liberale Menschen geben, die deinen Humor teilen, dann wäre die Welt zwar nicht in Ordnung, aber doch etwas besser.
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Glaubst du, dass die beiden unterschiedlichen Geschlechter eine freundschaftliche Beziehung aufrechterhalten können, ohne ein Liebesinteresse zu entwickeln?🤔

Vielleicht aber hat auch die begriffliche Trennung von "freundschaftlich" und "Liebe" etwas mit Homophobie zu tun?! Ich würde eher sagen: das sexuelle Interesse hat primär mit Freundschaft nichts zu tun ebenso wenig mit Liebe.
Ich gebe das zu bedenken - auch mir selbst! ^^
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Es ist erstaunlich, welche geistige Nähe und thematischen Überschneidungen es zwischen dem Onomato-Verlag und mich gibt. Hier nicht nur ein Verweis auf die Seiten und Produktionen des Verlages, sondern auch auf die Gedankengänge des Verlegers Axel Grube... ein Gedankenstrich an mich selbst:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Ethische Musikalität
»Es ist klar, dass sich die Ethik nicht aussprechen läßt, die Ethik ist transzendental«. Dieser Satz von Ludwig Wittgenstein führt uns zu der Frage, wie eine Ethik in der Moderne überhaupt noch denkbar und auszuprägen ist, wenn wir, wie Hannah Arendt in ihrer Vortragsreihe »Some Questions about moral philosophy« beschreibt, erleben müssen, wie eine Gesellschaft die sich als in einer humanistischen Tradition stehend versteht, innerhalb von wenigen Jahren seine ethischen Grundsätze völlig aufgeben und verkehren kann.« (Axel Grube, onomato-Verlag im Text zum Video: https://youtu.be/Z9YfnnI3b0EKlugdiarrhoe’s Video 174675130041 Z9YfnnI3b0EKlugdiarrhoe’s Video 174675130041 Z9YfnnI3b0E )
Der Begriff der „ethischen Musikalität“, überhaupt der Musikalität von Gedanken, Theorien erscheint mir in dem Zusammenhang der Forderung von Antonin Artaud im Theater das Leben hinter den Zeichen zu berühren, sehr interessant. Während Artaud die Affinität zum Tanz im Theater sucht, hat Grube die Affinität zur Musik. Das ist vergleichbar mit Nietzsches Musikalität in der Formel, die ihm als Überschrift zu einer Abhandlung dient: «Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste Musik».
Es geht nicht in erster Linie um Ethik im herkömmlichen Sinne. Es geht nicht um die theoretische, philosophische reflektierende Begründung der Moralien und moralischer Grundsätze, Handlungs- und Urteilsweisen. Die „Moral“ hat sowohl bei Nietzsche als auch im alltäglichen Sprachgebrauch eine vitalistische, lebensenergetische Komponente, eine, die man auch den „Willen“ nennen könnte, wenn man „Wille“ nicht mit bewusstem, intentionalen, zielgerichteten Streben und Handeln gleichsetzen wollte, sondern im Schopenhauerschen Sinne begreifen würde. Der Wille bei Schopenhauer ist eine dem Individuum übergeordnete aber in seinem Leben ihm innewohnende Energie. Diese Energie sieht Nietzsche als eine treibende Kraft zur Macht, als einen „Willen zur Macht“. Dabei kann aber auch der Begriff der „Macht“ nicht unerklärt bleiben, und diese Klärung in der Erklärung, könnte auch wiederum auf die Ethik verweisen. Die „Moral“ hat neben der ethischen Seite auch die der Begeisterung, des Engagements, der Lebensfreude und der Lebenseinstellung. Eine „sinkende Kampfmoral“ bezieht sich nicht unbedingt auf Ethisches, sondern meint, dass man den Mut verliert, die Motivation nachlässt, den Sieg zu erringen, eine gewisse Aussichtslosigkeit im eigenen Streben spürt und dadurch hoffnungslos wird. Jemanden moralisch zu unterstützen und wieder aufzubauen, bedeutet eben dann auch, die Motivation in ihm zu stärken und wieder aufzumuntern. Man stärkt die Motivation nicht dadurch, dass man ethisch moralischen Druck aufbaut, was mit der Geste des erhobenen Zeigefinders verbunden wäre und mit der Aufforderung: „du sollst“, „du darfst nicht (aufgeben)!“ Die Sinnfrage der gesunkenen Moral aber sucht andere Antworten als in der Geste des erhobenen Zeigefingers und in der der Ermahnung. Nimmt man den späteren Wittgenstein mit in die Betrachtungen hinzu, wird auch die Bedeutungsvielfalt deutlich.

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Mit wem war dein letztes Mal

Gibt es irgendeinen Grund, darüber öffentlich zu verhandeln? Diese private Intimität hier einer anonymen Fragestellung preiszugeben? So etwas kann es prinzipiell nicht geben, was es aber unleugbar gibt, sind Menschen, die solche Fragen stellen, anonym und einfach in die Runde!
Woran liegt das? Wo sind die Gründe hierfür zu suchen? Ist es einfach nur eine geballte individuelle und statistisch häufig vorkommende Dummheit, die sich auf dieser Plattform Bahn bricht? Zieht ask.fm diese Art von Dummheit, Ignoranz, geballter Frechheit einfach magnetisch an?
Mir ist diese Antwort zu einfach und unzureichend: selbst Magnetismus kann man erklären, auch wenn die Erklärung nach meinen physikalischen Kenntnissen ein wenig tautologisch erscheint: Magnetismus hat mit der Ladung von Elementarteilchen, Atomen, Molekülen zu tun, es gibt Kraftfelder, es gibt die Massenanziehung usw. usf. Erschöpfende Erklärung für den Magnetismus gibt es nicht wirklich; irgendwann hört man einfach physikalisch auf zu fragen und fängt an zu rechnen.
Soziologen und Sozialpsychologen sind auch dazu übergegangen; die Phänomene so zu beschreiben, dass sie statistisch auswertbar und berechenbar werden. Enttabuisierung ist groß in Mode, häuft sich statistisch - Themen, über die man früher nicht sprach oder nur hinter vorgehaltener Hand tuschelte und gerüchteweise verbreitete, kann man heute auf Plattformen und Foren offen platt treten. Aber irgendwo bleibt natürlich die vorgehaltene Hand, wenn die Fragen nicht persönlich und nicht personalisiert gestellt werden, sondern die Person, die die Frage stellt, anonym bleibt. Wem nützt aber die Information, um die es gehen soll? Wen kann es schon groß interessieren, mit wem mein letztes Mal war? Welchen Nutzen kann man überhaupt und an und für sich ziehen, wenn man solche Fragen stellt?
Persönliche Neugier kann wirklich ausgeklammert werden; wo niemand niemanden wirklich kennt, und wo es sich nicht um eine kleine Dorfgemeinschaft handelt, wo scheinbar ehrenwerte Bürger hinter dem Anschein eine Doppelmoral leben, z.B. der Herr Pfarrer gegen sein Keuschheitsgelübde mit der Frau des Bürgermeisters schläft.
Es bleibt etwas Strukturelles, was auch in der Anonymität von Belang ist: man kann für shoutouts Punkte sammeln, Münzen gewinnen und da kann man jedwede Frage stellen, ganz egal, wie dumm und irrelevant sie ist. Schließlich existiert ja die Redewendung: es gibt keine dummen Fragen, sondern nur dumme Antworten.
Nein, es gibt nicht nur dumme Fragen, es muss manchmal darauf sogar ganz schön ausführlich geantwortet werden, weil eine Analyse vonnöten ist, was die Fragen dumm macht.
ask.fm hat keinen kulturellen Bildunsgauftrag, das Ziel der Betreiber lautet lediglich: Gewinnmaximierung durch Werdeeinnahmen und dafür braucht man User. Wenn man nichts anderes mehr im Sinn hat, dann machen auch solche Fragen sinn und lange Antworten nutzen dem System. Vielleicht aber sprenge ich zwar nicht den Rahmen der Antwort aber doch das System;)

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Wärst du lieber ein/e Elf/e oder eine Meerjungfrau?

Ich bin Uri Bülbül, von Sternzeichen Steinbock, von Berufung Literat und Philosoph, von Beruf nichts. Das hat alles seine gute kosmische Ordnung in der Welt, vom Makro- bis zum Mikrokosmos. In diesem Mikrokosmischen finden Gedankengänge statt zur Sentimentalität, Sensibilität und Melancholie, schreibe hier, schreibe Gedankenstriche und plane damit zwei bis drei Bücher: 1. 1001-Antwort. Meine Jahre auf ask.fm; 2. 365-Gedankenstriche - Kulturphilosophisches; 3. Uri Bülbül und die 40-Thesen. Ein kulturphilosophisches Manifest.
Zu 1.: Ich habe die angelegte und recht umfassende Datei vor drei Tagen gesucht und in dem vermuteten Verzeichnis zu meinem Erstaunen nicht gefunden. Ich bin des Suchens in meinem Daten-Chaos und erst recht in meinem Wohnchaos müde. Ich habe nicht lange gesucht, sondern nur festgestellt, dass ich die 1001-Antwort-Datei demnächst mal etwas gründlicher an anderen Stellen, auf anderen Festplatten suchen muss.
Da bleibt mir gar keine Zeit und erst recht keinerlei geistige Kapazität übrig, mir über irreale fiktionale Alternativen Gedanken zu machen. Das ist gewiss auch ein Zeichen von Überforderung, was auch immer mich überfordert - wahrscheinlich bin ich es selbst mit meinen Ansprüchen an mich selbst, aber auch diese müssen doch ihre Ursachen haben. Zugleich frage ich mich und auch dich: kann es sein, dass deine Frage, ein Zeichen vollkommener Unterforderung deiner geistigen Kapazitäten ist? Ich meine, du könntest diese Frage als ein Zeichen deiner Psyche nehmen und dich selbst zu hinterfragen beginnen. Was genau treibt dich, solche Fragen zu stellen und worin siehst du den Sinn darin?

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«Es ist auch gut, und sogar die erste Bedingung alles Lebens und aller Organisation, daß keine Kraft monarchisch ist im Himmel und auf Erden. Die absolute Monarchie hebt sich überall selbst auf, denn sie ist objectlos; es hat auch im strengen Sinne niemals eine gegeben.» SOKRATES Folge 564:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Die lange andauernde Fahrt hatte ihn beruhigt, Ross hatte sich der Situation und ihren Anstrengungen, an die holprige Strecke, ihr langsames Vorankommen, an die Hitze angepasst. Das machte die Reise mit ihm auch für die Inspektorin leicht und angenehm, auch wenn sie gerne gewusst hätte, ob und vor wem sie auf der Flucht waren. Aber mit Rebellen war nicht zu spaßen. Das Gesetz der kosmischen Anziehung besagt, wenn es denn zutrifft, dass die Dinge, die man innerlich stark visioniert, seien sie negativ und beängstigend oder positiv und wünschenswert, angezogen werden und eintreten; das habe etwas mit Energiefeldern zu tun und was man aussende an Visionen, kehre als Wirklichkeit manifestiert zu einem zurück. Marianne hätte dies nicht unterschrieben und eher skeptisch im Raum stehen lassen. Sie mochte keine metaphysischen Diskussionen über Dinge, die Menschen glaubten, annehmen zu müssen und wild darüber spekulierten und sie mit schlagkräftigen Argumenten so verteidigten, als könnten sie sie dadurch schon faktisch realisieren. Ein stichhaltiger Beweis, dass es einen Gott geben muss, musste doch zwangsläufig die Faktizität der Existenz sichtbar machen. Aber so war das Leben nun einmal nicht. Also wollte sie auch nicht unbedingt über Energiefelder und energetische Anziehungen und Manifestationen spekulieren. Spekulation blieb Spekulation und was ihnen vor den Kopf knallte, schmerzte! Und doch war es, wenn man es so sehen wollte, der Fall, dass genau das eintrat, wovor sie sich fürchtete: Sie fuhren westlich vom La Fini Reservat in den Süden, als eine Gruppe bewaffneter Männer, ihnen den Weg versperrte. «Denk an alles, was wir besprochen haben», zischte sie noch zu Ross und dann standen die Maschinengewehrläufe direkt rechts und links neben ihnen und ein Mann breitbeinig vor der Motorhaube. Plötzlich erschien ihm nichts unrealistischer als sich als Waffenhändler auszugeben. Aber das Sprechen und Ausgeben musste er ohnehin seiner Begleiterin überlassen. Hier konnte ihre Reise tödlich enden, vielleicht war genau das im Sinne des Planers, der, um seine Spuren besser zu verwischen, den Zufall mit ins Spiel einbezog. Aber sofort kam ihm auch der Gedanke, dass solche Gedanken Kurzschlüsse der Angst in solchen Situationen waren. Wer sollte sich so etwas planerisch ausdenken können? Ross hätte damit gerechnet, dass der Mann auf der Fahrerseite, sich mit Marianne Annieux unterhalten würde. Aber es kam anders: die Männer links und rechts deuteten wortlos nur mit den Maschinengewehrläufen an, dass die beiden aus dem Auto aussteigen sollten. Er wartete Mariannes Reaktion ab und tat ohne Zögern dasselbe. Sie öffnete die Tür und stieg aus. Er hätte eher auf eine Diskussion gesetzt, aber nichts war sinnvoller als sich auf Marianne zu verlassen. Allerdings war ihm sehr mulmig zumute, als er bemerkte, dass sie sofort in unterschiedliche Richtungen abgeführt und voneinander getrennt wurden. Als er zurückschauen wollte, stieß ihn sein Wächter grob mit dem Gewehrlauf an.

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Wie geht es dir

Google antwortet auf Sentimentalität u.a. damit:
«Sentimentalität ist eine Gemütsverfassung, die durch Rührung gekennzeichnet ist. Sie nimmt ihren äußeren Anlass zum Vorwand, um sich dann in sich selbst hineinzusteigern; also ein Schwelgen in meist wohligen, sehnsüchtigen, romantischen und leidenschaftlichen Gefühlen, aber auch Melancholie.» (Wikipedia)
Da fällt auch das Stichwort, was meine Gemütsverfassung am besten trifft, wenn ich auch gerne das Wort «Weltschmerz» benutze, um damit noch einmal extra zum Ausdruck zu bringen, dass mich die Weltlage schmerzt. Die "Weltlage" fängt bei Freunden und Kollegen an, wenn ich mal die Familie beiseite lasse, der Zustand der Politik, der Demokratie, der Staaten in der Welt, das Klima, die Kriege, die Wirtschaft, die Umweltzerstörung ziehen weitere Kreise. Es kam, wie es nicht kommen musste, er kommt, wie es nun wirklich weder sein darf noch sein kann, und man kann fragen: Wen wundert's? Warum wunderst du dich? Und warum nimmst du alles so schwer?
Darauf kann man antworten: Weil ich so sentimental bin!
Schauen wir auf die Definition: «Sie nimmt ihren äußeren Anlass zum Vorwand». Vorwand ist kein triftiger Grund, sondern nur vorgeschoben! So werden die äußeren Anlässe zur Trauer, Depression, Bedrücktheit, Unsicherheit und Gerührtheit vom Tisch gewischt. Dann lässt sich's auch leicht sagen: «Ach, du bist ja (nur) sentimental!» Und schon kann man auch von der Empfindsamkeit mehr Tatendrang, Zweckoptimismus und Ignoranz verlangen.
Ich bin aber in meiner ganzen Melancholie so stark wie Sisyphos! Ich kenne die Lage, die aussichtslos ist und ergebe mich nicht der Trauer, nicht der Empfindsamkeit, habe auch Wut und wenn nötig die nötige Aggression und Durchsetzungskraft, Mut zu handeln und Mut auszuhalten, was noch ausgehalten werden muss; ich versuche zwischen den Dingen, die ich ändern kann, noch nicht ändern kann und die unabänderlich sind, sauber zu unterscheiden. Nein, die äußeren Anlässe sind kein Vorwand! Sie sind die Realität, die auf mich und andere Subjekte ebenfalls einwirken und deshal wirklich wie wirksam sind.
In dieser Situation ist das erforderlich, was auch lange und systematisch durch den Positivismus und ökonomischen Materialismus pervertiert wurde: Vernunft. Vernunft, nicht als rationalistische Begriffshantiererei und Argumentationsjonglage (andere Wörter für "Klugscheißerei", sondern als empathische Pragmatik. Darüber denke ich nach, stehe zu meiner Sentimentalität, die zur Melancholie führt, lehne die Behauptung ab, dass äußere Anlässe nur als Vorwand dienen und rolle wie Sisyphos meinen Stein. Noch nie waren absurde Helden so wichtig wie heute. «Die Welt könnte besser sein, wenn menschliches Macht- und Gewinnstreben weniger Bedeutung hätten. Die Regierungsform der Demokratie soll diese Bedeutung eigentlich einschränken, doch derzeit kann man nicht hoffen, dass unsere Volksvertreter das Wohl der Menschen als oberstes Ziel sehen», schreibt mir eine Freundin und ich sage: Nein!

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Liked by: Katzelmacher

Ich habe immer von einer Fortsetzungsgeschichte geträumt: Tröpfchen für Tröpfchen entsteht ein See, ein malerischer, tiefblauer, riesengroßer See. Der Bassin im Hattinger Wald ist nur eine freie Assoziation daran. Folge für Folge wird ein Buch daraus. SOKRATES-Folge 563:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Ein Schulfreund und mein Mentor zugleich, der er war, hatte in meiner Jugend gesagt, die Verhaftung sei die Feststellung, dass man in sich gefangen sei. Und irgendwann trete dieses Innere nach Außen, wie auch bei der Verwandlung das Gefühl der Minderwertigkeit Gestalt annehme. Literaturwissenschaftler und Kafka-Forscher, Berufsinterpreten und Feuilletonisten, obwohl ich auch diese ausklammern könnte, werden von diesen gymnasialen Schulhofinterpretationen nichts halten. Zwei pubertierende Gymnasiasten aus der gehobenen bzw. unteren Mittelschicht unterhalten sich etwas altersgemäß frühreif über Kafka. In den 70er und Anfängen der 80 er Jahre des 20. Jahrhunderts, war das nichts Ungewöhnliches. Nur damals dachte ich nicht daran, dass ich einmal einen endlosen Fortsetzungsroman mit als erzählerischem Tabubruch angesehenen Reflexionen in einem Kleingarten, den ich als „Kulturlaube“ bezeichnete, auf einer alten Hollywoodschaukel sitzend auf dem Laptop namens „ThinkPad“ schreiben würde. Der Erzählstrang über den Hauptkommissar Alfred Ross, den ich auch gerne als „Brutalo-Kommissar“ bezeichnete, der auch die sadistische Rolle in der Beziehung zu seiner jungen Kollegin Johanna Metzger einnahm und auch eine gewisse Nähe zu Nazis haben schien, dieser Erzählstrang führte nach Afrika – zunächst nach Gabun und von dort auf einer abenteuerlichen Reise mit seiner farbigen Kollegin, Inspektorin Marianne Annieux, nach Kongo. Es ging mir keineswegs darum, mich an Alfred Ross für seine Behandlung des Theaterphilosophen bei der Verhaftung zu rächen. Ganz im Gegenteil entwickelte ich eine gewisse Sympathie für Ross und wollte, dass er eine Entwicklung als Romanfigur und Charakter in der Erzählung macht. Wir alle haben uns in den letzten Zehn Jahren entwickelt, ganz egal, in welchem Kontext man uns betrachtet: auf ask.fm oder in unserem Berufsleben oder im Privaten oder in der Ausbildung, oder, oder… Aus mir spricht die Hoffnung, dass kein Mensch in einem Jahrzehnt gleich bleibt. Jeder Mensch, so hoffe ich, verändert sich. Ob das immer zu seinem Vorteil geschieht, ist eine andere Erörterung ganz für sich selbst, denn da steht ja auch die Frage im Raum, nach welchen Kriterien und Maßstäben man von „Vor-“ und „Nachteilen“ sprechen kann. Ross jedenfalls landete nicht in der absoluten Finsternis, weil ich ihn nicht leiden kann oder ich überhaupt gerne meine Figuren quäle. Es ergab sich aus einer inneren Notwendigkeit der Erzählung, der ich als Schöpfer der Geschichte auch zu folgen habe, weil ich mir einbilde, dass sie mächtiger ist als ich. Weder Alfred Ross noch Johanna Metzger sollten ohne eine interessante Biographie bleiben, und sobald man beginnt, sich Biographien zuzuwenden, kann man auch feststellen, dass es gar keine uninteressanten Biographien gibt, denn letztendlich schreibt jede Biographie eine Psyche, die in dialektischem Wechselzusammenhang steht zu dem Leben, das man lebt und erlebt und vor allem, wie man es erlebt. Und dann kommt das Schreiben hinzu.

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Du wachst in der Früh auf, schlägst die warme Decke zurück, setzt dich auf die Bettkante und denkst... ?

DxWiesener’s Profile PhotoDirk Wiesener
Nein, das kann so nicht passieren. Ich wache in der Frühe auf, ja. Mein innerer Wecker ist etwa auf 6.00 Uhr eingestellt, ganz ohne äußere und gesellschaftliche wie wirtschaftliche Zwänge hat sich das so ergeben; mein Lebensrhythmus hat sich verschoben; Nein, ich schlage nicht einfach die warme Decke zurück. Sie hüllt mich ein, wärmt mich und ich brauche sie nach dem Aufwachen erst recht! Ich versuche durchzuatmen, den Druck auf der Brust, die Angst - diese existenzielle Verzweiflung und Not von mir zu wälzen, das geht nicht ohne die Hilfe der warmen Decke. Sie ist die einzige Schutzhülle, die ich im Moment des Erwachens fühle. Auch wenn das Tarot-Bild dieses Monats mit der Neun der Schwerter mir das Sitzen auf der Bettkante zeigt, bleibe ich erst einmal liegen. Ich muss in meinem Bewusstsein, das zu sich kommt, Kräfte sammeln für den Lebensmut des Tages, die Melancholie relativieren, den Weltschmerz über den Zustand der Welt, der mich als durchaus politisch denkenden Menschen auch als Individuum einholt, etwas eindämmen, zu lindern versuchen, mich für den Tag innerlich aufrichten. Das geht nicht auf der Bettkante. Das geht nur im Liegen. Kriege, Frontberichte der Journaille, als wären es Sportereignisse, kein Aufschrei der Empörung über die Dummheit der Politik, statt dessen Meldungen über Staudammbombardierungen, über Tausende von flüchtenden Menschen, parteinehmende politisierte moralische Empörung über die eine Seite gegen die andere, um Kampfhandlungen zu rechtfertigen, Waffenlieferungen, angebliche Staatsinteressen usw. usf. Was vollkommen auf der Strecke bleibt, ist das mögliche menschliche Leben in Frieden und gut gesicherter und entspannter Existenz, um sich friedlich weiterzuentwickeln. Nein, das sind nur die Träume eines Geistersehers. Ich kann individuell nur Melancholie empfinden und zum Ausdruck bringen, da in der politischen, staatlichen, instituionalisierten Welt, in der Gesellschaft kein Geist des Friedens, der Vitalität, des Lebens und Lebendigen schaltet und waltet, sondern ein todessehnsüchtiger nekrophiler Wahnsinn. Meine Bettdecke ist die einzige Schutzhülle, die mich wärmt und ermutigt, meine Kräfte zu sammeln, zu meinem Bewusstsein zu finden, das weiter philosophieren will, schreiben und seinen Alltag zumindest so ordnen, dass meine Liebsten um mich herum und ich auch den heutigen Tag überstehen können, ohne den Verstand und den Mut zu verlieren, ohne mir zutiefst und entmutigend bewusst zu werden, was die Schlagzeilen in den Medien bedeuten und worauf sie hinweisen. Ich mache mir bewusst, dass ich das unbeschreibliche Glück habe, in einem Teil der Welt zu leben, in dem es einen Garten geben kann, einen Gartenverein, etwas gesicherte soziale und ökonomische Sicherheit, Warenangebot im Überfluss, keine unmittelbare Lebensgefahr. mehr Glück kann man nicht erwarten - heute nicht und morgen erst recht nicht! Ich kann meine Sprache wieder richten, um meiner Trauer Ausdruck zu verleihen ohne die Hoffnung auf Besserung der Welt.

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Du wachst in der Früh auf schlägst die warme Decke zurück setzt dich auf die

Sind Sie gerne im Team oder arbeiten Sie gerne alleine?

Ich bin ein guter Teamplayer, aber ich brauche meine individuellen Spielräume und ein wirklich offenes Team. Bsiher hatte ich kein großes Glück mit einem Team und dann kam noch das Pech mit dem Theater-Team dazu.

Da schaut man nach Wochen mal wieder arglos hier in die Runde, und was sieht man ? Der neureiche Herr Bülbül räkelt sich wohlig im "Lila Salon"... Nichts gegen etwas Glanz und Glimmer alter Freund, aber man kanns auch übertreiben. ( selbst der Hund muss sich das Lachen verkneifen )

druide0815’s Profile PhotoDr. med.nerv. Otto von A bis Z
Nur nicht das Lachen verkneifen! :))) Und ich dachte schon, Sie hätten als Otto der richtig gute Zauberer Ihre Finger im Spiel. Als wäre es nicht genug, dass Sie mich reichlich mit feurigen Münzen beschenken, hätten Sie mich in einem Anfall von Wohltätigkeit oder Gemeinheit??? - denn sehen Sie: die Dinge liegen nah beieinander - in den Lila Salon gezaubert. Raus aus meinem Gartenhäuschen, hinein in den Lila Salon! Ein böses Erwachen sozusagen bei meiner Wenigkeit! Denn ich bin doch mit meiner Laubenromantik voll und ganz glücklich und wähne mich im Paradies und da verschlägt es mich in den "Lila Salon"! Und genau meine Gedanken sprechen Sie aus, alter Freund und richtig guter Zauberer: Nichts gegen einen Kaminofen in meiner bescheidenen Hütte, aber was bitte schön, soll ich in einem "Lila Salon" vor dem Kachelofen??? Da gehöre ich doch nun wahrlich nicht hin! Ich will bei meiner Laube bleiben, worin ich mein bescheidenes Glück mit meinem besten Kumpel und Seelenfreund auf vier Beinen (er, nicht ich^^) prima genießen kann. Und dann das: Der neureiche Herr Bülbül räkelt sich wohlig im "Lila Salon"... Furchtbar!!!
Gut, dass Sie sich melden und sich frei von jeglicher magischer Schuld als richtig guter Zauberer sprechen! Also Sie waren das gar nicht???
Dann muss die Wahrheit woanders liegen! Ist doch alles Bühne für meinen Vollmondtalk mit Diego Li und Gästen. Und anlässlich des Juni-Mondes sprachen wir über den HONIGMOND! Die Süße und Schönheit des Lebens! Und es ist doch so, dass wir die Arbeit eines Bienenvolkes, die hinter dem süßen Honig steckt, beim Naschen niemals vergessen sollten! Unter anderem wie die Dronen aus dem Nest vertrieben werden, wenn sie die Eier der Königin befruchtet haben! Und dann all die fleißigen Arbeiterinnen, die sammeln und sammeln und umherfliegen auf Erkundungen und nicht selten dabei auch ihr Leben lassen! Das schöne Leben ist eben kein Honigschlecken - zumindest nicht nur ;
)Es grüßt Sie in einem Willkommensgruß Ihr neureicher Theater- und Gartenphilosoph aus dem Lila Salon!
Ohne Ihre Einwürfe ist es öd im ask-Land, Meister Otto!

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Da schaut man nach Wochen mal wieder arglos hier in 
die Runde und was sieht man

Kein Feind kann dir so wehtun wie die Person die du liebst..

CelinaxSchaal’s Profile PhotoCelina
Das ist alles nur Geschwätz! Dumme Sprüche, noch dümmere Pseudo-Lebensweisheiten! Konzentriere Dich lieber auf die Wirklichkeit Deines Lebens und nicht auf Deine Angstphantasmen, die von Medienemissionen kontaminiert und erzeugt sind und auf die damit verbundenen sinnlosen Sinnsprüche.
Warum sofort an Schmerzen und Weh denken, wenn es um Liebe und Freundschaft geht? Warum nicht daran, wie vitalisierend und schön Liebe und Freundschaft sein können? Oder aber auch ganz pragmatisch: was uns daran hindern könnte, Liebe und Freundschaft zu genießen?
Wie wichtig bist du, dass du Feinde haben könntest?!

Das Schweigen des SOKRATES sollte an diesem Sonntag ein Ende finden. Es ist der 07. Mai 2023, und alles findet in seine Linearität zurück; nichts bleibt wie in der Folge 561 beklagt: https://ask.fm/Klugdiarrhoe/answers/174187473337 SOKRATES-Folge 562:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Wir schreiben den 4. Juni 2023, und ich schreibe an der 562. Folge des SOKRATES. Ein Theaterphilosoph ist verhaftet worden. Er stand unter der Dusche, als plötzlich die junge Kriminalbeamtin Johanna Metzger ins Bad kam. Sie und ihr Kollege Alfred Ross waren unbemerkt in seine Wohnung eingedrungen. Er versucht Fassung zu wahren und sich von seiner coolen Seite zu präsentieren, was von Hauptkommissar Alfred Ross kurzer Hand jäh mit einem Fausthieb beendet wird. Das Nasenbein gebrochen, das Gesicht blutüberströmt, nackt, lediglich in ein Badetuch eingewickelt liegt zitternd der Theaterphilosoph Uri Nachtigall vor den Beamten und gibt ein erbärmliches Blid ab. Johanna Metzger und ihr dienstälterer und erfahrener Kollege, Partner und wie es sich etwas später für das Publikum herausstellen wird, Geliebter in einem sado-masochistischem Verhältnis, unterhalten sich von oben herab über den Kopf des Theaterphilosophen hinweg, dass sie ihn so blutend nicht mit auf das Polizeipräsidium nehmen können, weil er ihnen das Auto beschmutzen würde. Wenn ich den Text verlasse, mich aus der Romanebene zurückziehe auf meine Ebene des Verfassers, befand ich mich damals im Jahr 2014. Am 2. Januar jenes Jahres publizierte ich diesen Anfang einer unendlichen Geschichte, die NATÜRLICH mit meinem Tod enden wird, ohne als Geschichte zu enden, in der Anspielung auf den "Prozess" von Franz Kafka. Eine sehr grobe Anspielung, keine echte Bezugnahme, könnte man meinen, wenn man sie an der literarischen Oberfläche sucht. Bei dem Theaterphilosophen keine Odnung, keine Köchin, die ihm jeden Morgen das Frühstück bringt, kein Wort von Gut und Böse, wie es bei Kafka heißt: «Jemand mußte Josef K. verleumdet haben, denn ohne daß er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet. Die Köchin der Frau Grubach, seiner Zimmervermieterin, die ihm jeden Tag gegen acht Uhr früh das Frühstück brachte, kam diesmal nicht.» Ein Mann unter der Dusche, wahrscheinlich in Wohlfühllaune und plötzlich, im wörtlichen Sinne SCHLAGARTIG wird alles anders. Aber ich frage mich: Wird wirklich ALLES anders? Ich weiß heute nicht mehr, was ich in der Geschichte suchte, mit der Geschichte bewirken wollte, warum ich sie zu erzählen begann und warum ich sie ausgerechnet so zu erzählen begann: «Er stand unter der Dusche, als er verhaftet wurde. Er ließ sich nicht großartig stören; aber es war schon verwunderlich, dass jemand plötzlich in sein Badezimmer kam. Kurz erschrak er, hatte aber Seife auf dem Kopf und in den Augen, die er für einen Moment zu weit aufriss, wie sonst immer seine Klappe. Er lugte hinter dem Duschvorhang hervor; den Satz, dass er verhaftet sei, von einer sehr angenehmen Frauenstimme noch im Ohr, fragte er: «Wie sind Sie überhaupt in meine Wohnung gekommen?»» Und heute schreiben wir nicht einmal den 7. Mai 2023, wie es in der Einleitung der Folge heißt, sondern schon den 4. Juni 2023. Fest steht, dass alles fließt, und am schnellsten wohl die Zeit unseres Lebens, meines Lebens als...

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Was war die überflüssigste Erfindung?

danielmohr69’s Profile PhotoDaniel Mohr
Ich kann mich nicht entscheiden, und es gibt sicher so wahnsinnig viele überflüssige Erfindungen, wie z.B. elektrische Fensterheber am Auto.
Aber ich kann mich nun nicht entscheiden zwischen in Flaschen abgefülltem Trinkwasser und Laubbläser.
Das Thema "überflüssige Erfindungen" müssen wir womöglich nicht in der Superlative diskutieren, sondern im Kontext der Lebensstile.

Ich bin fast 25 und habe immer noch keine Ahnung, wer ich bin oder wo ich im Leben hingehöre. Was kann ich tun?

Ich möchte Dir aus meinem heutigen Tagebuch eintrag antworten, weil ich 60 Jahre alt bin und mich deine Frage noch immer beschäftigt. Vielleicht bekommen wir doch noch eine Ahnung davon, was zu tun sei; die einfache in Worte gefasste Regel dazu stand schon vor dem Eingang zum Delphischen Orakel: ERKENNE DICH SELBST!
Ich beginne meinen Tag, gut ausgeschlafen, um kurz vor sieben mit Kaffeekochen und etwas Geschirrspülen. Ich arbeite immer nur Häppchenweise, ganz egal, was ich mache. Ich mache es nur so lange, bis ich keine Lust mehr habe. Abwechslung in den Tätigkeiten und Abläufen laugt nicht so aus, ich bleibe entspannt und kräftig und alles kommt voran und ich habe ein sehr gutes Gefühl dabei, genieße die Freiheit, meinen Rhythmus zu haben und nicht den der Galeere. Das Gefühl zu haben, im natürlichen Fluss des Lebens sein zu dürfen und den Kräften zu vertrauen, die das Leben fördern und Fügungen sich ergeben lassen, stärkt mich. Gelassen und furchtlos stelle ich mich dem, was sich mir in den Weg stellt, aber erst dann und nicht in Vorwegnahme irgendwelcher ausgedachten Eventualitäten. Voraussicht und ängstliches Ausmalen von Dingen, die passieren könnten, ist nicht dasselbe! Ich will nicht leichtsinnig werden, aber ich will mich auch nicht in Eventualitäten ängstlich verlieren. Das alles lerne ich durch die Spaziergänge mit Diego, wie ich auch vielen Menschen begegne und mein Kommunikationsverhalten wächst. Das Gefühl, in der Welt und im Leben zu stehen und meine eigene wie eigenwillige Position zu finden, ist mir wichtig. Zugleich habe ich gestern Abend das Gefühl einer Ahnung, warum ich nicht im Establishment des Kulturbetriebes ankomme, als ich mir die Talkrunde mit Roger Willemsen und Rüdiger Safranski im Schweizer Fernsehen auf Youtube anschaue:
https://youtu.be/zIKGEc-TceAKlugdiarrhoe’s Video 174582383033 zIKGEc-TceAKlugdiarrhoe’s Video 174582383033 zIKGEc-TceA
Ich suche etwas anderes; ich suche das Leben, das sich unter der konventionellen Ordnung abspielt. Das Leben, das die Konventionen und ihre Ordnungen und Ordentlichkeiten hervorbringt und Normen schafft sowie Normen gehorcht. Ich will aber, warum auch immer, hinter dieses Gehorchen kommen, hinter die Normen, Konventionen, Vorschriften, Regeln. Ich will die inneren Regeln der Vitalfunktionen erkennen und danach mich neu ausrichten wie ein Flussschiffer, der seinen Kahn im Fluss steuert - selbstbestimmt. Ich habe intuitiv eine genaue Ahnung, wohin ich will. Das war nicht immer so. Das erscheint mir neu. Bisher spürte ich immerzu und immer nur, wohin ich intuitiv doch nicht will, obwohl mir das Bewusstsein sagte, dass dort das zu erstrebende Ziel sei. Das zu erstrebende Ziel deckte sich keineswegs mit dem von mir intuitiv gesuchten. All die Prokrastination entstand dadurch, dass mir die Deckungsgleichheit zwischen meinem Willen und dem mir (äußerlich) Vorgestellten fehlte. Es waren meine und Es waren meine und doch auch nicht meine Vorstellungen, weil es auch internalisierte Fremdvorstellungen waren. Gesellschaftliche Vorgaben, Konventionen, wie “man zu sein hat”...

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Klugdiarrhoe’s Video 174582383033 zIKGEc-TceAKlugdiarrhoe’s Video 174582383033 zIKGEc-TceA

Teil 2 der Antwort an den 25-jährigen Menschen aus meinem heutigen Tagebuch. Es geht um den Fluss des Lebens und darum, ob wir Galeerensklaven sind oder freie Bootsleute, Kapitäne unseres eigenen Lebensschiffes...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Es waren meine und doch auch nicht meine Vorstellungen, weil es auch internalisierte Fremdvorstellungen waren. Gesellschaftliche Vorgaben, Konventionen, wie “man zu sein hat”, wenn man dies und jenes sein will. Diese Konventionen generieren die Menschen. Und diese Aussage ist Doppeldeutig: wer generiert wen? Die Menschen die Konventionen, oder die Konventionen die Menschen? Genau in dieser Dialektik gilt die Aussage: beides stimmt.
"Dialektik" heißt: die Dinge sind dynamisch zu verstehen, in ihrer Bewegtheit und ihren Energien und wechselseitigen Abhängigkeiten (Interdependenzen).
Ich wünsche uns allen, die das Lebendige im Leben suchen und keine Galeerensklaven sein wollen, viel Glück und Erfolg.
Erkenne dich selbst!
Teil 2 der Antwort an den 25jährigen Menschen aus meinem heutigen Tagebuch Es

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