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Uri Bülbül

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Warum ist es nach wie vor noch so verteufelt, wenn man sich therapeutische Hilfe sucht?

yonathegenderfluid6’s Profile PhotoYona (sie, ihr)(she, they)
In einer Gesellschaft, die von der Ausbeutung pathologisierter Persönlichkeiten lebt, Menschen von sich und ihrem eigentluchen Selbst entfremdet, ihnen externe Werte aufoktroyiert und sie dadurch manipulierbar macht, ist nichts verlustreicher als sich heilende und erholende Individuen. Therapie ist der Anfang vom Ende des Kapitalismus und der Schizophrenie, des Narzissmus und vieler Persönlichkeitsstörungen, die den einzelnen Menschen an sich und nicht an den Umständen zweifeln lassen, in denen er lebt. Therapie kann der erste Schritt zur Emanzipation sein. Ist doch viel besser, wenn Menschen an die Engel des Konsums und der Normalität des Mammons glauben.

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Gott Allah hat mir ins Ohr geflüstert, dass du eine gute Ehefrau sein wirst ❤️

Da siehst du mal, dass selbst er sich irren kann.
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Herz aus Stein oder Herz aus Glas?

Mein Herz ist vermutlich aus gut durchblutetem Muskelfleisch und den Nerven, die dieses Fleisch durchziehen und Impulse geben. Ist ein Herz aus Stein oder Glas überhaupt lebensfähig?
Liked by: Olli Wer?

Free Gaza

Ich möchte nicht nur Free Gaza, ich möchte eine freie One World! Alle Menschen werden Brüder, Geschwister und enge Freunde von mir aus! Alle, nicht nur Juden und Araber, sondern wirklich alle: und niemand kann in dieser meinen einen Welt einem anderen Lebewesen (Tiere und Pflanzen eingeschlossen) etwas zufügen und antun, ohne dass es ihn selbst ebenso schmerzt und trifft wie den anderen. Das ist mein Verständnis von Freiheit und Humanität, und sicher wirst du dich fragen: wo lebt der denn? In der Realität! All die Gewalttätigen leben in einer dem Leben fremden Welt, in ihren Hirngespinsten voller kultureller und reeligiöser Wahnvorstellungen. Versteh mich nicht falsch! In meiner One World kann sich jeder vorstellen, was er will und wozu er fähig ist, aber nur vorstellen und nicht nach diesen Vorstellungen handeln! Denn diese Handlungen wären alle voller Irrealitäten. Aber die Irrealität ist die Realität, in der sich die Welt befindet. Reiner Wahnsinn!

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Wofür hättest du gerne mehr Zeit?

inxsaasni1’s Profile PhotoInesa
Ich hätte einfach gerne und ganz einfach ganz absolut: mehr Lebenszeit. Könnte auch das ewige Leben sein im Hier und So wie jetzt, und damit natürlich auch mit allen mich eng umgebenden Wesen wie meinen Hundefreunden. Ich liebe sie abgöttisch.

Du kommst ins Gefängnis, begib dich sofort da hin und gehe nicht über Los. Welches Verbrechen hast du begangen? Erzähl uns von deinen Leichen im Keller :)

ShortMan679’s Profile PhotoSaturas
Ich bin unschuldig, werde völlig zu Unrecht beschuldigt, weil mir Regelkonformität völig egal ist, haben die Normfetischisten das Gefühl, dass sie mir alles unterjubeln können. Ich gehe über Los und über deine Leichen im Keller! Ich spiele mit dem Teufel Schach um deine Seele und verliere. Es gibt einen Unterschied zwischen Regelverstößen und Verbrechen. Das werden Normopathen nie begreifen. Sie fürchten sich vor jedem Regelverstoß und wollen die totale Kontfolle. Wer abweicht, wird denunziert. Es gibt eine Lynchjustiz, bei der Paragraphen als Galgen dienen. Einfach ekelhaft!
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Arbeitest du oder nicht?

Der Arbeitsbegriff ist so sehr mit Lohnsklaverei verknüpft, dass man sozusagen seinen Lebensunterhalt "verdienen" muss - also bitte: was heißt das denn: ver"dienen" - wofür steht denn die Vorsilbe "ver"? Ist ver"dienen" so etwas wie ver"lieren"? ver"geuden"? ver"schenken"? ver"schütten"? So gesehen, habe ich nichts zu verschenken, vergeben, vergeuden! Lebenszeit ist kostbar!
Und dann soll man sich auch noch den Lebensunterhalt verdienen, also nicht etwa einen größeren und luxuriöseren Lebensstil, sondern die Grundlagen der Existenz! So ist der Arbeitrsbegriff ganz eng mit der Lohnsklaverei verknüpft: wer sein Leben grundsichern will, muss es sich verdienen, und wenn das dann aus irgendwelchen Gründen nicht geht, dann will der Staat, der für sich den Anspruch erhebt, die Allgemeinheit der Gesellschaft zu vertreten, dem Menschen gnädigst etwas unter die Arme greifen! Ich glaube, ich spinne! Es ist derselbe Staat, der für Kriege und Machtspielchen Milliarden und Abermiliarden ausgibt, seinen Beamtenapparat - vor allem den der Ministerialbeamten Kapitalisten, Spekulanten und Banken, Bänker, weil sie "systemrelevant" sind (klar sind sie "systemrelevant" - ist doch ihr System!) fürstlich entlohnt, geht dann an seine armen, entrechteten und benachteiligten Bürgerinnen und Bürger, an ihre Familien und erdreistet sich, einen monatlichen Warenkorb für ihre Grundbedürfnisse zu errechnen!
Mich wundert immer mehr, wie wahrnehmungsgestört man sein muss, um das nicht voller Empörung zu bemerken! Statt dessen gehen die Leute brav arbeiten! Warum? Macht Arbeit frei?
Nein, ich arbeite gewiss nicht im Sinne der Lohnsklaverei und der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen und dessen kapitalistisches System! Ich arbeite, indem ich mir Gedanken mache, alles genau beobachte, untersuche, schreibe und argumentiere - ich arbeite in dem Sinne der Entfwicklung und Entfaltung meiner Kreativität! Das allein ist dem Leben dienlich - mit allem anderen "verdienst" du dein Leben, sie sagen: du verdienst deinen Lebensunterhalt, aber im Grunde verdienst du im Sinne von vergeudest du dein kostbares Leben und das ist weder deinem noch dem gesellschaftlichen Leben dienlich, sondern nur den Kapitalisten. Spekulanten, Banken und Bankiers, Aktionären und allen, die dich für sich arbeiten lassen! Was bekommst du dafür? Reglementierungen, wie du noch länger arbeiten musst, wie schnell du dein Einkommen verlieren kannst, wieviel Konkurrenz du auf dem Arbeitsmarkt hast und geheuert und gefeuert werden kannst... gleich kotz ich, kann nicht mehr weiterschreiben! Denn ich sehe auch, wie ängstlich, betäubt, irritiert, zweifelnd und verzweifelt die Schäflein sich scheren lassen, bis sie zur Schlachtbank geführt werden in Kriegen oder in einem maroden und korrupten Gesundheitssystem, was sich einen Dreck um deine Gesundheit kümmert! Oh Mann, so habe ich mich noch nie hier ausgekotzt! In zehn Jahren nich! Immer brav argumentiert und um Einsicht gebeten und gehofft! Vergebens!

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wieso bist du traurig?

Heinrich Heine 1823
Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
Daß ich so traurig bin;
Ein Märchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Die Luft ist kühl und es dunkelt,
Und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendsonnenschein.
Die schönste Jungfrau sitzet
Dort oben wunderbar;
Ihr goldnes Geschmeide blitzet,
Sie kämmt ihr goldenes Haar.
Sie kämmt es mit goldenem Kamme
Und singt ein Lied dabei;
Das hat eine wundersame,
Gewaltige Melodei.
Den Schiffer im kleinen Schiffe
Ergreift es mit wildem Weh;
Er schaut nicht die Felsenriffe,
Er schaut nur hinauf in die Höh.
Ich glaube, die Wellen verschlingen
Am Ende Schiffer und Kahn;
Und das hat mit ihrem Singen
Die Lore-Ley getan.
https://youtu.be/HIoOjajGirI?si=w5eb99lUAzOEAYlOKlugdiarrhoe’s Video 175289822905 HIoOjajGirIKlugdiarrhoe’s Video 175289822905 HIoOjajGirI
https://youtu.be/3xTtApvTgvc?si=jEiR56aFLqCikdDTKlugdiarrhoe’s Video 175289822905 3xTtApvTgvcKlugdiarrhoe’s Video 175289822905 3xTtApvTgvc

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Liked by: Saturas

Was (Aufgaben, Personen) hat dir heute Energie gegeben und was hat dir Energie geraubt?

Die Spaziergänge mit meinen Hundefreunden ist meine Energieauftankstation. Lebensfreude, Zusammenhalt, Gemeinsamkeit, feine Intuition - all das kann ich mit ihnen und an ihnen erleben und daraus lernen, für mich Schlüsse ziehen, schmunzeln und lachen, brüllen und mich freuen. Und bei all dem lerne ich auch eine große Menge über Menschen, Ängste, anerzogenes und kultiviertes Fehlverhalten und wie degeneriert Menschen sind und so weit vom Leben entfernt. Das hat etwas Erschütterndes, aber viel mehr auch etwas Ernüchterndes und durch diese Ernüchterung finde ich sehr gut zu meinem inneren Leben und zur inneren Seelenstärke.
Was Aufgaben Personen hat dir heute Energie gegeben und was hat dir Energie

Hey, ich würde dich gerne umarmen, leider habe ich im Museum gelernt, dass das Berühren von Kunstwerken verboten ist 🧑‍🎨

Bei mir fragen die Museumsbesucher immer: Ist das Kunst oder kann es weg. Also umarm mich ruhig. Ich kann weg.

An die Frauen: Wann hast du das letzte mal Blumen von einem Mann geschenkt bekommen? An die Männer: Wann hast du das letzte mal Blumen an eine Frau verschenkt?

DxWiesener’s Profile PhotoDirk Wiesener
Ich will keine Blumen verschenken. Ich will auch Blumen bekommen. Darin bin ich emanzipiert.
Liked by: Dirk Wiesener

Wenn ich nicht 10 Fragen die Woche machen müsste würd ich gar keine mehr stellen. Die Antworten hier sind größtenteils noch dämlicher als die ewig gleichen Shoutouts. Sei einfach still wenn du die Frage nicht verstehst.

Warum "musst" du 10 Fragen stellen? Lass es einfach! Und selbst, wenn du es nicht lassen kannst, musst du ja die Antworten nicht lesen. Aber wahrscheinlich muss man dir auch immer sagen, wann du einatmen und ausatmen sollst. Halt die Luft an!

Denkst du, dass sich Menschen ändern können?

liamalecla’s Profile PhotoLiam
Ich könnte Gedankenstrich für Gedankenstrich weiter über die menschlichen Archetypen in der Literatur philosophieren - ob Frauen oder Männer - ich habe einige wichtige genannt; der Literaturprofessor von Joachim Fest Walther Rehm hatte nur vier Männer, was ich für einen fatalen Fehler halte. Don Juan war der erste Archetyp, der Hedonist, Lebemann, dem nichts wichtiger ist als die Lust am Leben. Beruf, Familie, Erfolg, Karriere - alles wird zur Nebensache; im Mittelpunkt steht die Lust am Glücklichsein. Genau das Gegenteil von Don Juan ist Alkestis. Sie ist bereit für ihren Ehemann Admetos zu sterben. Göttervater Zeus verurteilt Apollon, einem Sterblichen zu dienen. Apollon dient Admetos, der sich als ein besonders gütiger Herrscher erweist, dafür verspricht ihm Apollon, dass Admetos seinen eigenen Tod aufschieben kann, wenn sich jemand anderes bereit erklärt für ihn zu sterben. Dramatisch zugespitzt ist es am Tag seiner Hochzeit so weit: Admetos will Alkestis heiraten, unter den Hochzeitsgästen ist aber auch Apollon, der Admetos ins Totenreich mitnehmen wird, wenn sich kein anderer findet, für ihn zu sterben. Admetos fleht in seiner Verzweiflung seine Eltern an; sie seien schon betagt und hätten ihr Leben gelebt, er aber stehe doch gerade erst am Anfang seines Glücks mit Alkestis. Schließlich ist es seine Hochzeit. Die Eltern aber wollen leben.
Mir kommt die Sache etwas erbärmlich vor. Wenn ich denn zum Sterben abgeholt würde, müsste ich eben gehen. Ich hätte den Deal mit Apollon schon von vornherein nicht akzeptiert. Warum soll statt meiner ein anderer sterben? Ich würde das nicht wollen. Ist es denn nicht leichter, den eigenen Tod zu verschmerzen als den eines geliebten Wesens. Mich macht es ja schon traurig, meinen geliebten Freund Diego Li altern zu sehen, ich mag mir nicht einmal ausmalen, wie es wäre, wenn er stürbe. Andererseits wäre es für ihn erst recht schwer, wenn ich vor ihm stürbe. Am besten wäre, ich fände einen Schweizer Arzt, der uns beide einschläfert, wenn es so weit ist. Andererseits ist es aber auch feige, wenn man sich vor der Trauer um den Verlust des Freundes drückt. Ich beziehe das auf mich als Mensch.
Aber zurück zu Alkestis: als sie die Trauer und Verzweiflung ihres frisch angetrauten Mannes sieht, erklärt sie sich bereit, für ihn zu sterben und Apollon nimmt sie mit ins Totenreich. An dieser Stelle wird die Tragödie etwas kitschig, denn Apollon weiß, dass Herakles Alkestis wieder aus der Unterwelt befreien und zurück ins Leben bringen kann. Nicht kitschig dagegen ist der Gedanke, wie Admetos dieser jungen aufopferungsvollen und mutigen Frau in die Augen schauen kann, wenn sie aus dem Reich der Toten zurückkehrt. Allein dieser Gedanke würde mir meinen Tod erleichtern, wäre doch besser als vor Scham allmählich zugrunde zu gehen. Aber nach so viel morbiden Gedanken, sage ich mir wie Don Juan: Hey, genieß dein Leben, alter Junge! Aber ach ja, deine Frage war ja, ob sich Menschen ändern können.

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Don Juan ist schon das, was Faust erst durch Mephistopheles Zaubertrank zu werden hofft: ein Lebemann. Was sollten ihn im Unterschied zu Faust Wissenschaft, Kunst, Medizin, Theologie ("heiße Magister, Doktor gar") usw. usf. gejuckt haben? Aber passend zu Don Juan möchte ich ihm eine Frau gegenüber->

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
-> stellen: Alkestis! Sie ist liebend, fürsorglich, aufopfernd bis zur Selbstaufgabe! Ein Mann könnte meinen: eine Traumfrau. Ein Mann, der nicht weit genug denkt.
Aber erst werfe ich noch einen klassischen Blick auf Faust:
«Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei and Medizin,
Und leider auch Theologie
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh' ich nun, ich armer Tor,
Und bin so klug als wie zuvor!
Heiße Magister, heiße Doktor gar,
Und ziehe schon an die zehen Jahr'
Herauf, herab und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum -
Und sehe, dass wir nichts wissen können!
Das will mir schier das Herz verbrennen.
Zwar bin ich gescheiter als alle die Laffen,
Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen;
Mich plagen keine Skrupel noch Zweifel,
Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel -
Dafür ist mir auch alle Freud' entrissen,
Bilde mir nicht ein, was Rechts zu wissen,
Bilde mir nicht ein, ich könnte was lehren,
Die Menschen zu bessern und zu bekehren.
Auch hab' ich weder Gut noch Geld,
Noch Ehr' und Herrlichkeit der Welt;
Es möchte kein Hund so länger leben!»
So jammert der einsame Gelehrte in seiner Studierstube. Seine Leidenschaft galt der Wissenschaft (mit heißem Bemühn) und wohin hat sie ihn geführt? unter dem Strich bleibt nur, dass das Leben an ihm vorbeigezogen ist, das traurige Ergebnis ist: Er sieht, dass wir nichts wissen können! Es scheint Faust eines mit Don Juan zu verbinden: er fürchtet weder Hölle noch Teufel! Es ist das abgeklärte Wissen eines aufgeklärten, rationalistischen Wissenschaftlers: vor der Hölle und dem Teufel fürchten sich nur ungebildete Menschen, aber kein aufgeklärter Gelehrter; bleibt aber da noch eine Sache: der Tod! Alles Wissen und Gelehrtsein hat ihm nichts gebracht, kein schönes, kein reiches, kein ewiges Leben! Das ist die traurige Bilanz des Faust! An so eine Bilanz würde Don Juan keinen einzigen Gedanken verschwenden: lebe so gut, wie möglich; alles andere ist irrelevant, wäre sein Motto! Wenn Don Juan sich nicht vor Hölle, Teufel oder Gott fürchtet, dann weil ihn so viel Metaphysik überhaupt nicht interessiert. Lebenslust im Hier und Jetzt! Dazu bedarf es auch eines tieferen, größeren Wissens. Und die Welt und den Menschen besser machen, ist auch sein Thema nicht. Wozu sollte das gut sein? Don Juan lebt!
Bevor ich aber nun zu Alkestis komme, möchte ich mich in der Rolle eines kleinen Fäustlings zeigen:
https://www.youtube.com/watch?v=2uMibkHaLgc&t=469s&pp=ygUbZGVuIGZhdXN0IGltIG5hY2tlbiBjYW1nb2V6Klugdiarrhoe’s Video 175261226425 2uMibkHaLgcKlugdiarrhoe’s Video 175261226425 2uMibkHaLgc Die Dame hier: nicht Ophelia, das Opfer, nicht Alkestis, die sich Aufopfernde, sondern eher eine Interpretation von Königin Gertrude, mit Elementen von Iokaste, die erste: Mutter von Hamlet, die zweite Mutter von Ödipus. Die beiden Frauen haben scheinbar schwere moralische Schuld auf sich geladen. Als Ödipus die Sache ermittelt, ruft Iokaste: «Forsche nicht weiter! Mein Leid genügt!» Kann sie hier ein bisschen wie Alkestis sich aufopfernd auch die Schuld des Ödipus auf sich nehmen?

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Klugdiarrhoe’s Video 175261226425 2uMibkHaLgcKlugdiarrhoe’s Video 175261226425 2uMibkHaLgc

Ein Gedankenstrich über literarische Archetypen: Von dem Gespräch zwischen Roger Willemsen und Joachim Fest ausgehend: https://youtu.be/leaNkG7Hd3E?si=zfIG09enjAHSHi7T&t=796 möchte ich ein paar Gedanken selbst zu den archetypischen Figuren äußern: Don Quijote, Don Juan, Faust, Hamlet, Ophelia u.a.

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Es ist schon bemerkenswert schändlich, dass Joachim Fest bei seiner Nennung der literarischen Archetypen nicht einmal bemerkt, dass Frauen ganz ausgelassen sind. Gibt es nur männliche Grundmuster sprich Archetypen? Gewiss nicht! Mir fallen ganz spontan: Alkestis, Antigone, Gertrude, Iokaste, Julia, Ophelia ein. Auch diese Frauen repräsentieren Grundmuster menschlichen Verhaltens - ich könnte Julia auch gegen Desdemona tauschen oder Desdemona aus Shakespeares "Othello" neben Julia stellen. Auch könnte ich mir literaturwissenschaftlich die Mühe machen, einen Vergleich zwischen Gretchen und Julia anzustellen und zu fragen, ob Gretchen und Julia unterschiedliche Archetypen darstellen oder in ein und derselben archetypischen Kategorie sich befinden.
Hier werden die 3000 Zeichen Platz nicht ausreichen, den angefangenen Gedankenganz zu Ende zu führen. Ein Anfang soll gemacht sein:
Don Juan ist der Archetypus des lustbetonten Lebemanns, ein Hedonist, der auch als Archetyp des Frauenhelden genannt wird. Würde ich aber mehr die Verführungskunst als Frauenheldentum betonen wollen, muss ich mich fragen: warum ist es Don Juan und nicht Casanova? Bei Don Juan sehe ich überhaupt eine gewisse Lebensleichtigkeit, die souverän über Alltagssorgen erhaben ist, so dass Menschen, die sich gern beschützt sehen wollen, Don Juans Nähe suchen. Don Juan ist schon das, was Faust erst durch Mephistopheles Zaubertrank zu werden hofft. Was sollten ihn im Unterschied zu Faust Wissenschaft, Kunst, Medizin, Theologie usw. usf. gejuckt haben?
Don Quijote könnte ich sehr gut gleichen: sinnlos und schier blind kämpfe ich an ritterlichen, ehrlichen und gerechten Tugenden festhaltend und die Realität verkennend, träumend und romantisierend gegen Windmühlen. Kann mich bitten jemand aufhalten? Ich bin so verblendet.
Hamlet stellt die existenzielle Frage schlechthin in den Raum: Sein oder nicht sein; warum soll man das schreckliche und den Menschen derart erniedrigende Leben ertragen und nicht seinem Elend kein Ende bereiten? Hamlet ist aber auch moralisch verblendet, sieht so manches in der Schieflage und Opfer dieser Schieflage wird Ophelia.
Sie ist naiv, gutgläubig, ohne Hintergedanken und liebe- wie hingebungsvoll. Am Ende hält sie Hamlets Abwendung von ihr, wahrscheinlich von ihm schwanger und moralisch "entehrt" nicht aus und bringt sich um. Sie beantwortet die Frage, die Hamlet grübeln lässt mit "nicht sein"! Ophelia ist ein Opfer männlicher Moral und ebensolcher Verblendung bei Hamlet, der einfach allen Frauen zu misstrauen beginnt, von den Machenschaften Gertrudes, die er aus beschänkter Perspektive sieht, auf alle Frauen und insbesondere auf die ihm liebevoll vertrauende Ophelia schließt.
Abschließen kann ich die Betrachtungen hier nicht, aber eine Frage erscheint mir allgemein wichtig: warum soll man sich überhaupt mit literarischen Figuren, ob archetypisch oder nicht, beschäftigen? Die Antwort ist kurz und bündig: weil sie aus dem Leben gegriffen sind!

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Dann bedanke ich mich für die Frage und die Bereitschaft, so offen von der Leber zu reden. Schonungslose Selbstentblößung ist doch genau das, was Literatur interessant macht

RyoMcCauley’s Profile PhotoTyler Durden
Fangen wir mit einer Korrektur meines schief geratenen Satzes an: «Und ich wollte hier nicht weiteren Anlass zu weiterem Verdruss geben, der meine Projekte und Arbeiten, wogegen die Menschen teilweise zielen, in Zukunft gefährdet [werden].»
Kunst als zutiefst Menschliches kann nur in der schonungslosen Offenheit funktionieren und lebendig sein. Natürlich betrifft diese Schonungslosigkeit auch mich selbst - mir gegenüber! Ich denke mir sowohl den Kunst- als auch den Literaturbegriff in erweitertem Sinne. Nicht die fossilen Werke zählen, sondern der Prozess der Entstehung und der Kommunikation! Wenn wir nur schweigende Bücher in den Regalen haben, die wir selbst nach belieben zum Leben erwecken, indem wir sie mal entstauben und einpaar Zeilen oder die Klappentexte lesen, ist das nur Fossilienkult! Mir aber kommt es wirklich darauf an, die versteinerten Verhältnisse zum Tanzen zu bringen. Und wo spielt die Musik dazu? Zum Beispiel in unserer Kommunikation hier! Auf meiner Homepage nenne ich mich einen «postmodernen Romantiker»! Mir kommt es auf das Lebendige in Kunst, Philosophie und Literatur an. Von Schelling wird gesagt, er habe seine Gedanken während seiner Vorlesungen vor den Augen des Publikums entwickelt und nicht ein fertiges durchkonstruiertes Werk hinterlassen - das ist wahrhaft romantisch! In eine ähnliche Richtung gehen die Blütenstaubfragmente von Novalis. Die heutige Technologie macht das so gut möglich wie nie zuvor, aber die technokratisch pervertierte Welt träumt heute von Kunst, die von der künstlichen Intelligenz erzeugt wird und fragt sich an keiner Stelle, wo das dem Leben der Menschen nutzen soll. Alle denken werkorientiert - niemand denkt prozessorientiert. Wenn ein Roboter für mich joggen geht, habe ich nichts davon! Ist das denn so schwer zu verstehen? frage ich mich und sehe tagtäglich: scheinbar ja! :'(

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Habe ich das richtig in Erinnerung, dass du am Theater arbeitest? Wie ist die Theaterwelt so? Wo ist der Unterschied zwischen den Rollen im Alltagstheater und dem Leben auf der Bühne?

RyoMcCauley’s Profile PhotoTyler Durden
Ich musste Dich das fragen: https://ask.fm/RyoMcCauley/answers/175970380713 Denn kurz bevor du dich bei mir mit deiner zehn Jahre frage gemeldet hast, stieg meine Followerzahl um 1. Ich dachte, Du seist es und dann fragtest du nach dem Theater. Ich antwortete ehrlich und bekam über Nacht gegen morgens Angst. Ich bekomme gegen morgens immer Angst - Existenzangst - Gedankenrasen und dann manifestiert sich die Angst und klammert sich an ein, zwei Themen! Dieses Mal war das Thema die Dir gegebene relativ offene Antwort.
Werden womöglich meine Antworten von meinen vermeintlichen Freunden, die zu vermeintlichen Feinden mutiert sind, hier mitgelesen?
Ich weiß es von meiner eigenen Homepage. Und ich wollte hier nicht weiteren Anlass zu weiterem Verdruss geben, der meine Projekte und Arbeiten, wogegen die Menschen teilweise zielen, in Zukunft gefährdet werden.
Zugleich spürte ich auch einen Hauch von Paranoia! Meine Güte, was können die mir schon?
Ich sollte meine Angst mal im Zaum halten und mich beruhigen. Ich habe schöne Träume und Ideen, die mich begeistern könnten, wäre ich nur zehn Jahre jünger! Ich habe mit so viel Euphorie und Enthusiasmus auf ask.fm angefangen. Ich sah einen wundervollen, schier magischen künstlerischen Weg vor mir: Ich wurde Theaterphilosoph, konnte mit Musik, Poesie, Text, Fragen-und-Antworten experimentieren und womöglich mal Zusammenkünfte mit den Ask-Followerinnen und Followern im Theater veranstalten. Diskussionen live führen, mich Fragen anderer stellen und anderen Fragen stellen. Performances realisieren!
Gut, da habe ich etwas zu viel geträumt. Einzelne persönliche Freundschaften ergaben sich, verloren sich aber auch wieder und ich war womöglich nicht ganz unschuldig dabei. Ich träumte zu viel meine Träume und sah die Realität der anderen Menschen zu wenig. Unter dem Stichwort "dependente Persönlichkeitsstörung" las ich einen wichtigen Satz: «Menschen mit einer abhängigen Persönlichkeitsstörung fällt es schwer, Aufgaben zu beginnen oder dranzubleiben, wenn ihnen niemand dabei hilft.» Ich setzte immer auf ein nicht vorhandenes Team und einen Teamgeist, den es nicht gab, lebte in meinen Idealen und dachte, es seien auch die Ideale des Teams. Es gab aber überhaupt kein Team. Gleich zu Anfang meiner Laufbahn im Theater, wurde ich schier hysterisch, als ich bei einem Abendessen in großer Runde bemerkte, wie allein ich mit meinen Ideen bin. Ich schrie die Menschen an, forderte sie auf, die Dinge ernst zu nehmen, erntete nur verständnisloses Schweigen, und war und blieb über all die Jahre allein! Nun gilt es, auf die eigenen Füße zu kommen! An mich, mein Schreiben und meine Ideale so zu glauben, dass ich sie verwirklichen kann - ohne große fremde Hilfe! Denn Hilfe gibt es immer und überall, wenn ich nur nicht zu viel erwarte. Bestätigt hat mich in dieser Hinsicht auch Deine o.g. Antwort. Sie hilft mir sehr. Danke dafür! Der Follower entfolgte mir nach dem Rückzug der Antwort, und ich dachte, du seist es gewesen.

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Gibt es einen Prominenten, dessen Style du besonders magst?

scripturienteternitarian7’s Profile PhotoScripturientEternitarian
Prominenz ist höchst vergänglich und schnell geraten Prominente auch in Vergessenheit; ist eine ganz natürliche Entwicklung im Leben, da Menschen altern, Moden vergehen, Prominenz am Himmel ersteigt und wieder untergeht.
Zwei Menschen aber der Öffentlichkeit sind mir letztens wieder aufgefallen, ausgegangen war ich von Roger Willemsen, der für mich prominent ist, den Du womöglich nicht kennst, den anderen Prominenten (Joachim Fest) kannte ich sebst nicht. Was mich sehr berührt hat, war seine Haltung in diesem Interview, ich fand sehr viel von meiner angestauten Melancholie in seiner Rede wieder. Zum Beispiel berührte mich sein Satz: er habe rationale Erklärungen für höchst irrationale Vorgänge gesucht, was er auf die politisch-gesellschaftliche Historie bezog und ich das dort wie auch im alltäglichen Leben wiederfinde. Ich selbst spüre meine Irrationalität, gegen die ich anschreibe und schreibend sie zu verstehen und zu überwinden suche, aber der Irrsinn tobt auch um mich im Kleinen wie im Großen.
Und dann gibt es da eine Stelle in dem Interview, die mir aufgefallen ist, was vielleicht ein Merkmal des Konservativen an Joachim Fest sein mag: er spricht über seinen Freiburger Germanistik-Professor Walther Rehm und nennt vier literarische Archetypen für den europäischen Menschen:
Don Quijote
Don Juan
Faust
Hamlet.
Es ist nicht unschwer zu erkennen, dass hier nur männliche Figuren aufgezählt sind und dies ganz sicher nicht die Archetypenreihe vollständig sein lässt!
Das fällt aber weder Roger Willemsen noch Joachim Fest selbst auf. Wichtige archetypische Frauen sind:
Julia,
Ophelia,
Antigone,
Alkestis,
Königin Gertrude (aus "Hamlet")
Iokaste (aus "König Ödipus").
Ohne den Blick auf diese Frauenfiguren zu richten, kann eine europäische Mentalität nicht annähernd beschrieben werden.
Dennoch berührt mich der Stil der beiden Menschen in diesem Interview sehr.
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Wie stehst du zu Menschen, die ihr Haustier so behandeln, als wäre es ihr Kind?

«Mir sind Tiere wichtiger als Menschen», hätte ich beinahe gesagt, aber Menschen sind auch Tiere. Nur behandeln Menschen häufig weder ihre Kinder noch ihre Haustiere lebensfördernd und gut.

Männer die Kochen können, go or no go?

Ich weiß nicht, in welcher Welt du lebst! Aber überall in der Welt gibt es in Hotels, Restaurants, Imbissläden usw. usf. männliche Köche! Oft ist professionelles Kochen sogar (zu Unrecht zwar) eine Männderdomäne.
Menschen sind unabhängig von ihrem Geschlecht zu unvorstellbaren Leistungen und Taten fähig. Das zu akzeptieren scheint die schwerste Leistung zu sein. Statt dessen werden Klischees hinter scheinbaren Fragen versteckt und ein schräges Weltbild transportiert bzw. in die Kommunikationswelt ausgestoßen als Emission. Für mich nichts anderes als eine geistig-moralische Umweltverschmutzung!
Aber das soll uns nicht weiter verdrießen. Es ist wie Co2; es wird für die Photosynthese der Pflanzen und für das Pflanzenwachstum gebraucht - der eigentliche Klimakiller ist nicht Co2, sondern Dummheit, der die Abholzung der Wälder und Zubetonierung der Ökologie vorantreibt und das alt Fortschritt verkauft.
Ein No Go!
Männer, die kochen können - so müsste es orthographisch richtig heißen, sind eine Realität und fallen gar nicht unter eine moralisierende Kategorie wie Go oder No-Go!

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