@Klugdiarrhoe

Uri Bülbül

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In welcher Form hattest du deine ersten Erfahrungen mit Vergänglichkeit? Ich weiss, es ist ne persönliche Frage aber darum geht es auch.

DerApfeltyp’s Profile PhotoRuu
Schockierend aber wahr: meine erste und heftigste Begegnung war mein Wiedersehen mit jener Frau, die ich wahnsinnig und für immer zu lieben glaubte; das Schicksal des geteilten Deutschlands trennte uns und als wir "wiedervereinigt" werden konnten, lernte ich, dass Liebe Vergänglich ist. Ich liebte eine andere Frau... insofern ist Liebe unvergänglich in ihrer Vergänglichkeit und im ewigen Wiederkehr des gleichen. Dann irgendwann verging auch die nächste Liebe und wieder stand ich vor der Frage: wie ist das nur möglich, dass unvergänglich Gewähntes so schnell vergeht?
Das Ausräumen des Zimmers meines verstorbenen Vaters warf weniger Rätsel auf.

"Nur ein geordneter Topf",.. ernährt auch einen geordneten Kopf" Herr Bülunzius. Wenn Sie des Abends an Ihrem Feuerchen hocken und den unbeschreiblichen Frieden der Einsamen Seele genießen ( die auch jeden Gedanken zu Ende denken kann )..Dann geh'n Sie in sich und ordnen Sie Ihre Töpfe und Pfannen.

Da ist er nun hin, der «geordnete Topf»! Der Herr Graf musste albern mit meinem Namen spielen, aber nicht nur Nomen est Omen, sondern auch das Spiel mit den Namen, ein Zeichen intellektueller Vitalität. Warum reizt es mich so sehr in den letzten Tagen, mehr über den romantischen Begriff der «Philister» zu schreiben?
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Hast du schon einmal "Couchsurfing" genutzt? Falls ja, wie fandest du?

Nein, aber wenn du mal eine Unterkunft im Ruhrgebiet brauchst, kannst du gerne zu mir kommen.
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Die Romantik gilt als ein zwischneidiges Schwert: ihr Intuitionalismus, ihr Vertrauen in die Gefühle und in das Schwelgen darin, in Ahnungen und Vorahnungen, in schwer begründbare Dinge, die ebensogut vorhanden wie eingebildet sein können, erschien den Rationalisten als unvernünftig. Die Romantik schien in ihren Augen einen Hang zum Irrationalismus zu haben und der Irrationalismus ist natürlich dem Wahnsinn nahe. Die Dinge verlieren ihre klare Konturiertheit, werden größer, kleiner, sind verzerrt, entstellt, kaum wieder zu erkennen, monströs wie das eigene Gesicht vor den Spiegeln eines Spiegelkabinetts auf dem Jahrmarkt. Verzerrte Optik, verdrehte Sichtweise, eingebildete Ursachen, phantastische Verknüpfungen im Hirn, die das Unlogische logisch erscheinen lassen. Traum und Wirklichkeit verschwimmen ineinander, man gerät in einen ideologischen Schwebe- und Rauschzustand. So kann man keine Maschinen bedienen, so kann man kein Auto fahren - so kann man eigentlich nichts, was Feinmotorik, schnelle Auffassungsgabe und Reaktion verlangt.
Der Rausch rückt in den Lebensmittelpunkt.
Ein Mensch, der Fahrt aufgenommen hat, um sein Leben gegen die Wand zu fahren, kann dies als ein Glücksfall empfinden. Zu bedenken ist nur, dass das Leben einmalig ist, jede Stunde, jede Minute, jede Sekunde des Lebens sind einzigartig und einmalig und nichts von dem Verflossenen kehrt wieder; und dennoch wäre es völlig falsch, an einer permanenten Lebensoptimierung zu arbeiten und sich ohne Unterlass zu fragen, ob die Zeit des Lebens auch am besten genutzt wurde. Dieser Druck allein würde einem die Lebenssuppe gehörig versalzen. Aber andererseits birgt die radikale Selbstzerstörung die unleugbare Gefahr in sich, das Leben gehörig zu verschwenden und die Chancen, die man hat, zu verspielen.
Rumi, der Philosoph der Derwische, unterscheidet zwischen dem niederen und dem höheren Rausch. Alkohol und andere Drogen ziehen den Menschen hinab ins Grab, zerstören sein Nervensystem und sein Wahrnehmungsvermögen. Die Sinne werden nicht erweitert, sie werden verzerrt und zerstört. Eine Lebensphilosophie, die doch die Philosophie des Lebens und nicht des Sterbens sein soll, wenn sie ihrem Namen gerecht werden will, kann den niederen Rausch nicht gut heißen - nicht in seiner Destruktivität. Aber soll man dem die Abstinenz gegenüberstellen? Sicher nicht.
Der höhere Rausch ist meiner Meinung nach mit Antonin Artauds Suche nach dem Leben hinter den Zeichen und Symbolen im „Theater der Grausamkeit“ verwandt - mit dem dionysischen Theater, des Gottes der rauschhaften Feste. Man muss hinter dem Ganzkörperkondom der Sprache und des Denkens das Leben berühren. Novalis sagt: «69. Im höchsten Schmerz tritt zuweilen eine Paralysis der Empfindsamkeit ein. Die Seele zersetzt sich. Daher der tödliche Frost, die freie Denkkraft, der schmetternde unaufhörliche Witz dieser Art von Verzweiflung. Keine Neigung ist mehr vorhanden; der Mensch steht wie eine verderbliche Macht allein.»

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Wenn man nach und nach eine Zelle von dir durch eine von mir ersetzen würde und das selbe bei mir tut, ab wann bin ich dann du?

sopzock’s Profile PhotoSam
SOKRATES Folge 239: «Komm, Rudi! Wir wollen nachsehen, wer in der Hütte ist. Das kann nur sehr interessant sein. In diesem Wäldchen ist alles sehr interessant», sagte Basti abenteuerlustig. Das letzte Stück Richtung Eingang des schiefen alten Häuschens rannte er sogar mit Rudi um die Wette, der nur mit rannte, weil er Basti nicht allein lassen wollte. Und als die Tür der Hütte plötzlich geöffnet wurde, als habe jemand schon auf die Gäste gewartet, um sie endlich zu empfangen, schlug Rudi einen Haken und sprang schnell ins Gebüsch. Ein hagerer Mann mit grauen Haaren und dunklen Augen erschien an der Tür. «Basti! Hallo! Willkommen in meiner Hütte!» rief er herzlich. «Was war das nur für ein Liedchen, was du so durch den Wald gebrüllt hast?» «Hallo Viktor! Du hier? In dieser Hütte? Das habe ich am allerwenigsten erwartet. Auf dem Eismeer Richtung Nordpol hätte ich gedacht, dich anzutreffen, aber hier im Hattinger Wald? Ach ja, das Liedchen: Mir gefällt der Text von dem Lied nicht so richtig. :c1» «Ja, so martialisch kenne ich dich gar nicht!» «Was bedeutet „martialisch“?» fragte Basti. «Martialisch stammt vom Kriegsgott Mars; bedeutet grausam, kriegerisch, brutal, grausam und furchterregend. „Raub und Mord und Überfall sind gut“ ist schon eine sehr martialische Aussage, möchte ich meinen! Aber komm nun erst einmal herein.» «„grausam“ war zweimal», sagte Basti und drehte sich suchend nach Rudi um; dieser aber war verschwunden, hatte sich im Gebüsch versteckt und beobachtete von dort, wie sein Freund mit dem grauhaarigen Mann in die Hütte ging. Basti achtete dabei darauf, dass die Eingangstür zur Hütte offen blieb, damit Rudi nachkommen konnte, wenn er wollte. Aber Rudi wollte nicht. Der Raum in der Hütte war kaum 30m² groß und teilte sich in zwei Teile, wovon der größere Raum etwa zweidrittel der Hütte ausmachte und der kleinere mit Spüle und Kochnische den Küchenteil darstellte. Von dort aus ging es aber hinter einer Klappe mit einer Treppe, die man herunterlassen konnte, zum Dachboden und eine Falltür führte in einen Keller. Im Wohnbereich war ein Tisch mit drei Stühlen und dahinter an der Wand noch eine schmale Pritsche zum Schlafen. Auf dem Tisch erblickte Basti sofort eine Tüte mit Keksen. «Hey, das sind ja Filomena-Kekse!» rief er freudig und erstaunt.
Lara erwachte ganz in der Nähe des Gartenhauses im Garten der Villa auf einer weißen Plastikbank. Sie hatte tief und fest geschlafen und fühlte sich erholt und stark aber auch orientierungslos. Klar kannte sie den Garten und sah auf das bekannte Gartenhaus, an dem sie vorbei spaziert waren, nachdem sie Basti hier schlafend vorgefunden hatten. Uri Nachtigall und Betti waren zur Villa zurück gekehrt und Basti und sie hatten ihren Spaziergang fortgesetzt. Sie richtete sich gähnend auf. Dabei fühlte sie einen Hauch von Schmerz an ihrem Hals und als sie mit den Fingern über die Stelle fuhr, fühlte sie zwei mittelgroße Einstichstellen wie von einem Vampirsbiss. Was war das?

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Bewertung in Noten im Sport- und Kunstunterricht. Ich finde das ziemlich ungerecht. Aber was sind deine Gedanken dazu?

Nicolai1995’s Profile PhotoialociN
Ich habe nie etwas vom Notensystem zur Bewertung von Lernverhalten und Bildung gehalten. Aber genau in dieser Formulierung liegt auch verborgen, dass Schule eigentlich nur sekundär etwas mit Lernen und Bildung zu tun hat, sondern dass Lernen und Bildung einem anderen Zweck untergeordnet sind: Beruf, Funktion im Arbeitsleben und damit verbunden die Bemessung von Leistung. Physikalisch betrachtet: Arbeit pro Zeit. Da es aber nicht nur um Weg in Kraftrichtung und Gewichtskraft geht, die bewegt werden muss, sondern um komplexere Prozesse, die unter den Begriff «Arbeit» fallen, verkompliziert sich damit auch die Bemessungsgrundlage für Leistung.
Bei Sport kann Leistung deutlicher und einfacher definiert werden als bei Kunst. Die Regeln sind eindeutig und die Erwartung an die Leistung ebenso. Allein der Bindestrich, der den Zusammenhang zwischen Sport und Kunst im Unterricht herstellt, ist einerseits berechtigt, andererseits unzutreffend. Berechtigt ist er insofern, als er eine Gemeinsamkeit zwischen Sport und Kunst aufzeigt: beide werden um ihrer selbst willen betrieben und haben keinen äußeren Zweck: der Erfolg selbst fällt eigentlich in die Sache selbst: niemand betreibt Sport, um reich und berühmt zu werden, dafür gibt es auch andere Mittel und Wege. Mit der Kunst sollte es auch so sein, wobei die Kulturindustrie den Menschen das Gefühl vermittelt, es gäbe einen besonders leichten Weg zu Ruhm und Reichtum über die Kunst: DSD ist ein äußerst typisches Beispiel für diesen Unfug.
Der Sport sperrt sich gegen derart leichtfertige Versprechungen und ist mir unter diesem Aspekt weitaus sympathischer als Kunst.
Wenn die Schule ehrlich wäre, wäre auch klar, dass sie eigentlich nur zum Zweck der Verwertbarkeit des Menschen in der Arbeitswelt ausbildet: es geht also ausschließlich um Arbeit und Leistung. Und darin haben Sport und Kunst nichts verloren, weil beide einen sehr geringen Faktor "Arbeit" besitzen. Arbeit ist zweckorientiert und der Zweck liegt nicht in der Arbeit selbst. Man arbeitet als Tischler, um am Ende Möbel zu haben. Man läuft aber Marathon, um am Ende diese bestimmte Strecke am schnellsten gelaufen zu sein. Das war natürlich ursprünglich anders, weil es Arbeit war, da ein Bote gelaufen ist, um eine Botschaft zu überbringen. So kann man also feststellen, dass Lauf und Lauf nicht dasselbe sind.
Wenn Kunst zur Arbeit wird, verliert sie ihren Kunstcharakter. Das Herstellen von heiligen Figürchen zum Beispiel ist Kunsthandwerk und keine Kunst, weil der Hersteller überwiegend den Absatz dieser Figürchen vor Augen hat. Der Wert der Figürchen wird durch die Nachfrage bestimmt und nicht durch den ästhetischen Sinn. Kunst und Sport gehören konsequenterweise gar nicht in die Schule, aber wenn man das Humboldtsche Bildungsprinzip des Menschseins anschaut, gehört die Schule nicht in die Welt, sondern nur zum Kapitalismus. Und Bildung muss nicht «bewertet» werden.

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Bruder ich hab gesehen der ein oder andere macht divh an ohne spas wenn was ist und jemand vor deiner tür steht und muckt ruf mich an ich bin in 10 min da

Na, du hast mir gerade noch gefehlt, du uneheliches Kind meines Vaters! Sonst wärst du doch nicht mein Bruder, oder?
Aber die Erbschaft, Alter, ist schon verprasst. Du kommst zu spät.

Weißt du was ein philosophischer Zombie ist? Kannst du beweisen, dass du keiner bist?

Über «philosophische Zombies» kannst du hier das Nötigste nachlesen:
http://www.pflichtlektuere.com/20/07/2009/philosophische-zombies-menschen-ohne-bewusstein/
Deine Frage ist die ex negativo Formulierung von: was ist Empathie? Und ist Empathie möglich? Und daran geknüpft ist natürlich eine Mitleidsphilosophie, also die Frage, ob Menschen mit anderen Menschen oder Lebewesen mitleiden können und wie sinnvoll Mitleid überhaupt sein kann. Nietzsche eröffnet dem christlichen Mitleidsdiskurs einen kritischen, in dem er Mitleid in Frage stellt - nicht, dass es Mitleid geben kann, sondern ob das Mitleiden überhaupt sinnvoll und zielführend ist. Das einfachste ist ein Arzt-Patient-Verhältnis: was hilft es einem Kranken, wenn der Arzt vor lauter Mitleid und Mitgefühl ganz außerstande ist, den notwendigen Schnitt durchzuführen?
Verlassen wir die Gefühlsebene und kehren zum Begrifflichen zurück: Philosophen arbeiten mit Begriffen und deren Inhalten, Bedeutungen. Es gibt Techniken, diese zu klären und zu definieren und dadurch gewisse tragende Übereinstimmungen mit Diskussions- und Kommunikationspartnern herzustellen. Insofern halte ich es für sehr viel wahrscheinlicher, auf emotionale Zombies zu stoßen als auf philosophische.
Die letztendliche Gewissheit über die Identität von Gefühlen und Gedanken bei verschiedenen Subjekten kann man nicht beweisen, wobei ich mich frage, wie wichtig das überhaupt sein kann. Denn im Grunde ist das Leben praktisch und interaktiv, wenn dies funktioniert verblasst die Zombiefrage zu einem philosophischen Zombie-Gedanken, stirbt nie aus, ist aber in Wirklichkeit gar kein Gedanke.

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Was schiebst du gerne auf und was erledigst du lieber sofort?

Was ich aufschiebe, verliert meistens gänzlich an Reiz, Bedrohung, Ausstrahlungskraft und letztendlich die Notwendigkeit, erledigt werden zu müssen! Das fängt bei der Steuererklärung an und hört bei Rechnungen auf, die ich nicht bezahlen muss, sondern die ich anderen Stellen soll, damit ich Geld bekomme. Wenn ich keine Lust darauf habe, kann es wirklich vorkommen, dass ich lieber auf mein Honorar verzichte als der scheinbaren Notwendigkeit mich hinzugeben.
"Sofort" heißt für mich eigentlich nur, dass die Dinge erledigt werden, wenn sie an der Reihe sind. Manchmal scheint etwas liegen geblieben zu sein, so z.B. die Reperatur meines still liegenden Autos, aber sie wartet nur auf die passende Gelegenheit und wird sofort erledigt, wenn diese Gelegenheit da ist. Gartenarbeiten sind ähnlich. Sie sind nicht aufgeschoben, sondern werden sofort erledigt, wenn es so weit ist.
Papierkram hingegen wartet nicht auf den richtigen Zeitpunkt, sondern ist wirklich einfach nur liegen geblieben. Dazwischen auch meine Novelle BRACHLAND, die ich so gerne veröffentlichen möchte; aber die richtige Gelegenheit ist noch nicht da. Sie ist nicht liegen geblieben, sie liegt auf der Lauer. Äußerlich sieht man den Unterschied nicht, aber ich kenne ihn ganz genau.

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Welche neue Erkenntnis hast du zuletzt gewonnen?

Alte Freunde liken noch immer bei mir. Das finde ich wirklich cool.

Herr Bülbül...ich grüße aus dem Harz.....Folge 233 macht es für mich spannend. Ja wirklich. Verlaufen und immer den Berg hoch. Na da fühle ich richtig mit, wie Basti eine alte schiefe Hütte sieht und?....darin ist ein Labor versteckt. Nein,bitte lassen Sie sich nicht von mir durcheinander bringen:)

Erwachsenenstammtisch’s Profile PhotoElse's (っ◕‿◕)っ
SOKRATES Folge 238: Meine Liebe, verweilen wir ein wenig bei unserem seltsamen Investigator und seinem „Geheimnis“; dann schauen wir mal, was im Wald passiert... Die alte schiefe Hütte mit dem Labor gefällt mir ausgezeichnet. Was für eine tolle Idee. Sie kann unmöglich ignoriert werden und fließt in den ewigen Fluss des SOKRATES ein, in denselbigen er keine zweimal steigen kann ;)
Er musste eingeschlafen sein. Doch plötzlich hörte er ein Geräusch und wachte auf davon. Vom Schnarchen fühlten sich sein Rachen- und Halsraum komisch an, als hätte er eine beginnende Erkältung. Sein Mund war wie seine Kehle staubtrocken. Plötzlich stand er senkrecht im Bett. Ein Schreckensschrei entfuhr ihm. Er bemerkte einen Schatten in seinem Zimmer. Schnell griff er in die Schublade seiner Nachtkommode, wühlte kurz darin, bis er die Walther spürte. Der Schatten lachte und begann zu sprechen: «Ich weiß nicht, ob das das richtige Mittel gegen den Kater ist. Wollten Sie sich erschießen, Herr Hardenberg? Oder hoffen Sie, daß ich Sie in Notwehr erschieße? Bis Sie durchgeladen und entsichert haben, wären Sie tot. schon mal darüber nachgedacht?"
«Blut, Blut, Räuber saufen Blut
Raub und Mord und Überfall sind gut.
Hoch vom Galgen klingt es
Hoch vom Galgen klingt es
Raub und Mord und Überfall sind gut.»*
Obwohl es nun steil bergauf ging und Basti mehr klettern als gehen konnte, die schwüle Hitze drückte und jedem normalen Menschen den Atem nahm, war Basti munter und aufgebracht durch seine Wut gegen Nadia. So sang er den guten alten Reim von „Subway to Selly“: „Julia und die Räuber“. Trotzig aber dachte er: «Wieso Julia? Natürlich Nadia und die Räuber! Und womöglich hat sie die Natter selbst geschickt und Lara beißen lassen, nur um die große Retterin spielen zu können! Ich würde es ihr zutrauen!» Und wieder schmetterte er, dass Vögel aus den Bäumen hoch schraken: «Blut, Blut...» Zwischen den Bäumen und Sträuchern tauchte in einiger Entfernung auf dem Hügel, den er nun fast erklommen hatte, eine alte, schiefe Hütte auf. Die Grundmauern waren aus großen groben Steinen gemauert und darauf dunkel gestrichene Holzwände gebaut. Sowohl die Dachziegel als auch die Wände wirkten schon verwittert und ein wenig verfallen; das frühere Rot der Dachziegel war vermoost und angegraut. «Oh, was werden wir da nur finden!» rief Basti Rudi zu. «Wieder eine Bellarosa, die nachts immer schreit? Wer hat sich das nur ausgedacht? Wer hat mir diese Nadia geschickt, die oft so schlecht gelaunt ist. Was hat sie nur gegen mich?» Aber dann hatte er auf alle Fragen eine lautstarke Antwort, als wäre es ihm egal, was in der Hütte war und ihn erwarten konnte, legte er wieder mit seinem Gesang, nein mehr Gebrüll als Gesang los: «Hoch vom Galgen klingt es, hoch vom Galgen klingt es, Raub und Mord und Überfall sind gut». Rudi erreichte die schiefe Hütte als erster, beschnüffelte aufgeregt die Treppen, dann an der Grundmauer entlang, um anschließend schnell zu Basti gelaufen zu kommen. Wollte er ihn warnen?

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Wie stehst du zu einem Burkaverbot?

Ist das nicht traurig, dass die wahren Probleme nicht einmal erwähnt werden und man sich von nichts die Rettung des Abendlandes erhofft?

Verschwendest du bereits Gedanken an die nächste Woche? Welche?

Ich habe immer wieder über den Ausspruch nachgedacht, den Jesus getätig haben soll: Seht die Vögel! Sie säen nicht, sie ernten nicht, und der himmlische Vater ernährt sie doch.
Ich finde diese Haltung wunderbar und absolut lebenswert, aber ohne darüber nachzudenken und ihre Dialektik zu erkennen, versteht man die Sorglosigkeit, die darin steckt schnell falsch. Mal ganz abgesehen davon, dass das Säen und Ernten eine gigantische kulturelle Leistung sind. Die Körner werden nicht einfach verspeist nach dem Motto: lieber einen Spatz in der Hand als die Taube im Nirwana, sondern in die Erde gesteckt; man wartet ab, bis das Korn wächst und gedeiht und erntet dann. Ist also Landwirtschaft unchristlich, wenn Jesus uns auffordert, die Vögel uns anzuschauen und uns ein Beispiel an ihnen zu nehmen?
Schauen wir uns doch die Vögel an: sie bauen Nester, sammeln dafür rechtzeitig das Material, und wenn sie mit dem Nestbau fertig sind, legen sie Eier und gehen auf Futtersuche für ihre Nachkommenschaft, wenn sie die Eier sorgfältig ausgebrütet haben; sie bewachen ihre Nester und schlagen aus dem Gebüsch und von den Ästen umliegender Bäume Alarm, wenn sich Feinde, wie Katzen nähern. Vögel sind kein gutes Beispiel für Sorglosigkeit, wenn man darunter ein unachtsames Vorsichhinleben versteht. Aber eigentlich kann das Leben von Vögeln sorglos sein, wenn man sieht, dass sie in einem wohlgeordneten natürlichen System leben. Sie müssen nur ihren Instinkten folgen und alles andere ergibt sich von selbst.
So muss auch der Mensch nicht allein seinen Instinkten folgen, diese hat er leider an vielen Stellen verloren, wobei ich mich frage, ob dieser Verlust wirklich sein musste, also notwendig war, um Vernunft entwickeln zu können? Und ich neige dazu, diese Frage zu verneinen. Der Mensch sollte seinen Instinkten und seiner Natur gemäß auch einer vernünftigen Vernunft folgen. Statt dessen aber verliert er alles: den Bezug zur Natur und zu seiner eigenen Natur, er entfremdet sich zu sich selbst und der Gesellschaft, er wird seinem natürlichen Ekel vor Gewalt und Brutalität verlustig und Irre vor Profitgier, benutzt seine Vernunft nur noch, um gut begründeten Irrsinn zu produzieren, wie Kriege, Bürokratie, Grübelei. Er verliert das rechte Augenmaß für sein Handeln, damit wird er, wenn man ihn mit den Vögeln vergleicht fluguntüchtig.
Dabei wäre es sehr wichtig mit dem Augenmaß im Hier und Jetzt zu leben, vernünftig für ein Morgen und nächste Woche zu sorgen und sensibel, intuitiv und vernünftig das individuelle wie gesellschaftliche Leben zu planen. Insofern wäre ein Gedanke an die nächste Woche nicht verschwendet, wenn er doch nur frei von Sorge, Zweifeln und Grübelei, von lähmender Skepsis und hohlen Phrasen wäre.

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Welche Gefühlslagen begleiteten dich diese Woche besonders intensiv?

Zweifel, Selbstzweifel, Aufregung, Skepsis, Freude, sehr viel Freude, Rührung und Liebe, Bewunderung und das Innehalten in der Stille.

Ein Stückchen mehr aus Niklas Hardenbergs jüngster Vergangenheit und ein kosmisches Gesetz. SOKRATES Folge 237:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Kam in seiner Abwesenheit vielleicht jemand in seine Wohnung und suchte oder, entwendete etwas oder verwanzte die Wohnung? Konnte er das mit Gewissheit ausschließen? Er begann alles misstrauisch zu beäugen. Plötzlich erschien ihm das, was sich in seiner Phantasie allmählich wie eine Gewitterfront zusammenbraute, als das Wahrscheinlichste. Er durchsuchte die Regale, die Lampenschirme, die Rückwände der Schränke, den Kühlschrank, das Badezimmer nach Abhörgeräten und kleinen Kameras. Aber er fand nichts. Was ihn nicht unbedingt beruhigte! Irgendwann bemerkte er, dass er torkelte und über das Mobiliar stolperte. «Ach verdammt!» entfuhr es ihm. Und dabei bemerkte er ein trunkenes Lallen in der Stimmte. Er hatte in seiner Angst und Verzweiflung die Whiskyflasche, die fast ganz voll gewesen war, geleert. Übelkeit stieg in ihm auf: was, wenn sie nun kämen und ihn abknallten? Er würde besoffen über den Jordan gehen. Wütend schleuderte er die Flasche in ein Bücherregal und warf sich aufs Bett.
Basti starrte auf die Bisswunde an Laras Hals. Was sollte er nur tun? Musste seine arme Gefährtin, die ihn bis hierher begleitet hatte, nun sterben? Der Natternbiss war sicherlich tödlich. Wie aus dem Nichts aber hörte er direkt hinter sich plötzlich eine Stimme: «Geh mal zur Seite! Du behinderst mich!» Nadia schubste ihn unsanft und ungeduldig weg. Dann machte sie ihren Schirm zusammen und steckte ihn in die Erde. Bereitwillig ging Basti zur Seite. «Kannst du Lara noch retten? Bitte, unternimm etwas!» «Halt die Klappe!» herrschte Nadia ihn an, öffnete ihre kleine Handtasche, um eine Spritze hervorzuholen, die sie Lara, die reglos am Boden lag, intravenös verabreichte. «Setz jetzt deinen Weg mit Rudi allein fort!» befahl sie. Sie duldete keinen Widerspruch. «Ich bringe Lara über meine spezielle Abkürzung zurück in die Villa», fügte sie etwas versöhnlicher hinzu. «Warum darf ich die Abkürzung nicht benutzen?» fragte er mißmutig schmollend. «Weil dich keine Natter gebissen hat. Die Abkürzung ist nur für die allerdringendsten Notfälle. Mach dich jetzt vom Acker, bevor ich sauer werde!» Rudi beschnupperte aufgeregt erst Laras Gesicht, in das wieder Farbe einkehrte und dann Bastis Bein, um ihm zu signalisieren, sich nun gemeinsam mit ihm weiter auf den Weg zu machen. Basti warf noch einen Blick auf Lara und sagte dann zu Rudi: «Komm, wir gehen weiter!» Der flinke Schlitzrüssler sprang munter durch das Gestrüpp den Hang weiter hinauf. Basti folgte ihm. Innerlich kochte er vor Wut. Andererseits war er sehr froh, dass Nadia Lara half und sie gerettet hatte. Lara würde nun sicher wieder zurück in die Villa kehren, dachte Basti. Aber Nadia wusste, dass es nicht ganz so einfach sein würde, wie er sich das vorstellte. Es gibt Gesetze im Universum, die man dann nicht übertreten kann, ganz gleich, welchen Kosmos man sich erschafft. Selbst ein allmächtiger, allwissender und allgegenwärtiger Gott kann keine Mauer bauen, über die er nicht springen kann. Das war der Logos.

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Bist du schon einmal schwarz gefahren?

Muss ich dann nachzahlen, wenn ich jetzt Ja sage? Und ist das eine neue Methode der Fahrkartenkontrolle außerhalb von Bus und Bahn?
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„Die Bevölkerung wird angehalten, einen individuellen Vorrat an Lebensmitteln von zehn Tagen vorzuhalten“, heißt es in der „Konzeption zivile Verteidigung“, die das Kabinett am Mittwoch beschließen soll. (F.A.S.) Deine Meinung und Gedanken dazu?

Die Politik richtet ihr Augenmerk leider wie schon vor Jahrzehnten und Jahrhundert auch immer auf gewaltsame KOnfliktlösungsstrategien, wobei ihr nicht einmal auffällt, dass weder die Probleme noch die Lösungsstrategien den heutigen Verhältnissen entsprechen, nicht dem zvilisatorischen Entwicklungsstand des Menschen, nicht dem technischen und seinen Möglichkeiten in der Informationsgesellschaft. Die Modelle sind allesamt ausgelaufen, veraltet, unbrauchbar. Anstatt mit zeitgemäßen Perspektiven zu arbeiten und neue zu entwickeln, auszuprobieren und zu diskutieren, Experten zusammen zu bündeln, Wissen und Technologie auszuschöpfen verharrt die Politik in einem albern wirkenden aber tödlichen Anachronismus. Angezettelte Kriege, Waffenlobbyismus, Umweltkatastrophen, uralter Repräsentativ- und Prestigedenken, unnötige überteuerte "Gipfeltreffen", Symbolpolitik statt Sachorientierung töten tagtäglich viele, viele Menschen. Ob nun zu dieser katastrophalen Lage ein weiterer Fehler hinzukommt oder nicht, macht den Kohl nicht fett, erhöht aber den Schmerz über die traurige Erkenntnis, dass die Politik komplett revolutioniert werden muss, ein radikaler Paradgimenwechsel erfolgen muss, aber nicht in Sicht ist.
Ich bin hier und schreibe auf ask nicht zuletzt deswegen, weil ich die Hoffnung auf einen Schmetterlingseffekt nicht aufgegeben habe. Vielleicht löst dieser Flügelschlag ja einen neuen Sturm aus und verändert die Welt - natürlich nicht mechanisch und aus sich heraus wie ein Kirschkern, aus sich einen Baum wachsen lässt, aber doch das Auslösen einer vernetzten Kettenreaktion.
Das heißt, ich habe die Hoffnung trotz aller Trauer nicht aufgegeben; gerade die Informationstechnologie in der Gegegnwart macht einen solchen Sturm möglich, der viel heftiger wäre als der Sturm auf die Bastille. Aber noch bleibt alles im Konjunktiv und womöglich bis zur Auslösung einer kriegerischen Katastrophe, die weitaus schlimmer wäre als die ersten beiden Weltkriege zusammen. Von einer "Konzeption der Verteidigung" kann allen Ernstes keine Rede sein, wenn man solche Schwachsinnskonzepte in Umlauf und Diskussion bringt.

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Ich halte mich für ein Individuum, dass großes Potential hat, welches es aber bisher nicht ausschöpft. Von mir sagt eine nahestehendene Person auch, dass ich sehr leicht zu lesen sei und oft zu ehrlich und direkt wäre.

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Das wäre für mich eine ungewöhnliche Selbstaussage, will sagen: das wäre nicht etwas, was ich so direkt von mir sagen würde. Vor allem die Formulierung «großes Potential» erscheint mir als Selbstaussage seltsam - vielleicht unbescheiden, unhöflich und doch auch in gewisser Weise mit maßloser Selbstüberschätzung verbunden. Die Maßlosigkeit liegt eigentlich bei Selbstaussagen in deren Wesen. Sich selbst richtig und kritisch einzuschätzen, ist ungeheuer schwer, weil man eben nicht den hierfür nötigen sachlichen Außenblick hat.
Die Aussage der nahestehenden Person ist ja völlig unabhängig vom ersten Teil der Selbstaussage. Das kann stimmen und der erste Teil wäre dadurch nicht belegt.
Ich will deine Behauptung nur anzweifeln nicht in Abrede stellen. Für mich ist eine Frage hierbei wichtig: Wenn du dein Potential spürst, wie spürst du es, wenn du es nicht auszuschöpfen versuchst? Und woher weißt du mit anderen Worten, dass es nicht auch eine Einbildung sein kann?

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