Uri Bülbül

Belustigung muss auf jeden Fall sein, Kommissar Dr. med. General Otto und Admiral zur See und für Raumfahrt. Sie stellen ein Himmelfahrtskommando zusammen und ab geht die Post. Sie sind mir jedenfalls ein Edelbrauner @Einfach_nur_Otto Aber auch braunes Gesindel meldet sich hier empört über meine Entlarvungen zu Wort. Naja, braun ist halt nicht immer Zartbitterschokolade, sondern manchmal einfach nur Kacke - mit Verlaub. Zu Zwangsbelustigung kann ich nur vermelden - Sie sind mir ein Genuss und wir sollten die Landung auf der Sonne bei Nacht nicht aus den Augen verlieren. Eine Star Trek Mission der ganz besonderen Art steht uns bevor, alter Haudegen. Was aber machen wir mit den Ihrigen der weniger erfreulichen Sorte, den Gesinnungsgenossen, von denen es einem nur speiübel werden kann? Ich habe einpaar Zusendungen erhalten, die ich Ihnen und meinem werten bescheidenen Publikum hier nicht vorenthalten kann. Da entlarvt sich, wohin allzu schlichtes Denken, was den Namen schon nicht mehr verdient, führen kann. Da melden sich schon begeisterte Freiwillige für die Galeere für unsere Sonnenlandungsmission. Also ernenne ich Sie in Ermangelung eines gescheiten Führers zum Missionsführer und Admiral zur Milchstraße, @Einfach_nur_Otto - so einfach ist das halt nicht, auch wenn Sie sich schon zweifelnd geäußert haben, ob Sie überhaupt noch Kaiser sein wollen. Ich sage Ihnen: Halten Sie durch, Mann! Sie brauchen mehr Vaterlandsliebe als Geschichtsbewusstsein, dann werden Sie auch Ihrer Rolle als Kayser Otto Admiral zur Milchstraße gerecht! Keine Weichheiten!

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"Land" verstehe ich als geographische Lage und Gesellschaft in Einheit. Die Gesellschaft aber ist nicht einheitlich und uniform, es gibt in ihr verschiedene Strömungen und das Gesamtsystem, das kein deutsches Spezifikum ist, nämlich das System des Kapitalismus, ist menschen-, lebens- und naturfeindlich. Auch in Deutschland. Und gerade in Deutschland als einem hochindustrialisierten Land. Viele Normen und Gesetze, wie auch Konventionen verhindern systematisch das Glücksstreben der Individuen, versklaven sie. Die Kultur in Deutschland sowie die deutsche Sprache sind ebensowenig einheitlich - es gibt sehr viele, sehr schöne humanistische Strömungen, ich mag sowohl die deutsche Philosophie eines Friedrich Nietzsche oder auch eines Karl Marx, eines Fichte oder Schelling, ich mag Dichter wie Novalis, Hölderlin oder Goethe, auch modernere wie Gottfried Benn, Theatermacher wie Heiner Müller oder Bert Brecht usw. usf. Das macht das Land, die Kultur für mich besonders - erhebt Deutschland aber nicht über andere Gesellschaften und Kulturen. Nein, Deutschland hat keine "ganz besondere Kultur..." und Identität ist immer etwas Besonderes, sonst würde sie keine Identität sein. Beim blöden versteckten Nazi-phrasendrechen immer schön aufpassen; aber wenn du halbwegs intelligent wärst, würdest du mich nicht mit latenten Naziphrasen aus der Reserve locken wollen.

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Wie komme ich auf Nazi? Weil du in deiner Frage eine Verharmlosung des Faschismus und eine Relativierung mit den guten Strömungen der Geschichte und Kultur versuchst. Es ist natürlich ein typisch faschistisches Denken, das Kategorien wie Geschichte, Nation, Staat, Gesellschaft gerne pauschalisiert und Einheiten herstellt, wo keine sind.

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Niemand behauptet ernsthaft, dass alle Deutschen Faschisten und Nazis sind. In diese Opferrolle begeben sich die Nazis gerne selber, um sich demagogisch zu stilisieren und zu verharmlosen. Es gab unter Deutschen sehr, sehr viele Menschen, die antifaschistisch gewirkt, anderen geholfen und Widerstand geleistet haben. Wer würde so etwas vergessen? Das Judentum gehört auch zur deutschen Kultur. Welche Kultur zu bewahren und zu pflegen ist, muss klar ausgesprochen werden. Deine Faschokultur will ich gewiss nicht bewahren und pflegen und sie ist auch nicht die einzige deutsche Kultur, sondern ein bedauerlicher wie widerlicher Teil der deutschen Geschichte. Versteck dich nicht hinter Verallgemeinerungen wie "unsere Kultur", "unsere Identität" und schon gar nicht hinter der Nazidemagogie: "Nur weil es ein paar schwarze Jahre in der Geschichte Deutschlands gibt"! Ich habe auf einem deutschen Gymnasium gelernt, solchen Lumpenhunden nicht auf den Leim zu gehen. Meine Lehrer wären sehr entäuscht von mir, wenn ich deine Demagogie nicht entlarven würde! Niemand verurteilt das Land pauschal, wenn er deiner Rhetorik nicht folgt, sondern dich verurteilt. Du versteckst dich hinter den schönen Seiten dieser Kultur und beschädigst sie, weil du ein Feind dieser schönen Seiten bist!

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Ich musste so sehr lachen - wirklich, Generalkaiser des medizinischen Kommissariats, ihre Majestüt von und zu und letztlich @Einfach_nur_Otto :)))
«Wenn der scheiß Otto Kaiser ist?...dann bin ICH Pilot.» Wir werden auf unsere alten Tage noch kindisch bis geht nicht mehr! Ich habe ein satirisches Video über Trump gestern zugesandt bekommen. Er hält eine PR-Rede vor gewohnter Fahnenkulisse: «Wir waren die ersten, die auf dem Mond gelandet sind und nun werden wir die ersten sein, die auf der Sonne landen. Manche behaupten, das ginge nicht, es sei zu heiß. Aber wir haben an alles gedacht und landen bei Nacht.» Ich habe sofort gedacht: Japp, das ist was für mich, wieso jetzt nur Pilot sein wollen?! Astronaut und ab zur Sonne!!! Trumps Plan gefällt mir ausgezeichnet. Ich habe mich schon beworben!

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Und Sie? Wollen Sie wirklich nur Kaiser bleiben? Möchten Sie sich nicht zum Sonnengott krönen lassen - am besten nach unserer nächtlichen Landung auf der Sonne?

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Wie sie sich so unterhielten, verging wie im Flug die Zeit. Rick‘s Café füllte sich allmählich und da kam auch ein junger kleiner Mann, den einige Gäste zu kennen schienen, denn sie applaudierten schon, noch bevor er sich an das Klavier setzte. Verschämt und bescheiden verbeugte er sich zum Dank und begann zu spielen, nachdem er die Abdeckung und Verkleidung des Klaviers abgenommen und die Saiten entblößt hatte. Überraschenderweise begann er sein Spiel nicht mit dem Anschlag der Tasten, sondern er strich und zupfte die Saiten mit den Fingern wie ein Harfespieler. Als er die Tasten anschlug, dämpfte er den Klang der Saiten mit der flachen Hand und modulierte die Töne. «Was ist das Wesen des Menschlichen?», wiederholte Philomena die vorhin im Gespräch aufgeworfene Frage. Vielleicht war das Wesen, dass sie von dieser Musik auf eine unbeschreibliche Art direkt in der Brust berührt wurde. Der Flugkapitän dachte in eine andere Richtung; er wollte die Antwort auf die menschliche Wesensfrage auf eine sicherere Grundlage gestellt wissen und sicher war für ihn die Wissenschaft. Er hatte ja nun erfahren, dass Philomena diplomierte Psychologin war und als Expertin für die Polizei beratend arbeitete. Diese Expertise konnte nur von der Wissenschaft genährt werden. Philomena senkte bescheiden wie schüchtern den Blick angesichts dieser Annahme eines Mannes, der sich natürlich in seinem Beruf ganz und gar den Ingenieursleistungen und der Erkenntnisse der Wissenschaft anvertrauen musste und dies auch so zu tun, gewohnt war. Aber da spukte auch etwas anderes im Kopf des Flugkapitäns umher und darauf hätte er gerne eine Antwort von dieser äußerst sympathischen und klugen Frau erfahren: was ist das Menschliche am menschlichen Versagen? Und stellt der Mensch immer nur einen Unsicherheitsfaktor in der funktionstüchtigen Technologiewelt dar? Philomena war von der orientalisch anmutenden Jazzmusik des jungen Pianisten angetan; sie hatte etwas Vertrautes und Befremdendes zugleich und ergriff ihr Herz. Das Sinnieren des Kapitäns rückte in die Ferne, obwohl sie mit ihren Gedanken wenigstens teilweise auch bei ihm war. Er erzählte, als würde er laut denken: «Da startet ein Flugzeug vom Typ Airbus A320-211 mit 150 Insassen in Barcelona mit dem Ziel Düsseldorf; der Flugkapitän verlässt das Cockpit, nachdem die zugewiesene Reiseflughöhe von 38.000 feet erreicht ist.» Alice und Philomena sahen den Kapitän fragend an. Dieser war mit den Sachinformationen beschäftigt: «38.000 feet sind ungefähr 11 600 m!» Kurz wechselten die beiden Frauen Blicke miteinander. Der Kopilot beobachtete alle drei schweigend und aufmerksam. Worauf wollte der Oberstleutnant der Luftwaffe hinaus? Sollte das eine Gruselgeschichte für wenig ängstlich wirkende Damen werden? «Der Erste geht raus, der Kopilot verriegelt unbemerkt die Cockpittür und leitet auf die französischen Alpen zu einen Sinkflug ein: er beschleunigt mehrmals und erhöht die Sinkrate bis zu 18 m/s.»

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Da hilft dir nur noch ein Arzt, ein Psychiater, einer der sich mit Psychopharmaka wirklich auskennt und keine Hure der Pharmaindustrie ist. Es gibt gute Ärzte wie auch wirklich gute Menschen - alle Menschen sind irgendwann, irgendwo, zu irgendwem wirklich gut, aber genau im richtigen Moment musst du den richtigen erkennen und das in der Depression, vom Boden aus, aus dem Sumpf musst du schauen. Keine leichte Aufgabe, aber ist das nicht für einen Klugen auch eine Herausforderung. Ich habe meine Depression als Herausforderung begriffen, als eine schicksalhafte Aufgabe, weil ich im Leben noch etwas lernen muss. Was dieses sein sollte, war sicher nicht eindeutig und schon gar nicht von außen festgelegt; aber als Philosoph und Literat und der Apfelkuchen würde wieder sagen „Kleingärtner“ und ich müsste antworten: „besser als Kindergärtner“, weil diese und Lehrer direkt Verbrechen am Menschen verüben, was sie als Erziehung ausgeben! -aber als Philosoph und Literat ist eine Lehre, die einem das Leben erteilt, sehr bedeutsam. Es war nur eine massive Melancholie. Wenn ich dagegen lese, was zum Beispiel die Wuppertaler Schauspielerin Julia Wolff durchgemacht hat, kann ich hier sofort aufhören herumzumemmen! Ich bin in meinem größten Elend ein Glückskind. Entdecke meine Liebe zu Hunden, sehe die Menschen mit anderen Augen und gehe gestärkt aus dem Sumpf hervor wie Siegfried aus seinem Bad in Drachenblut.

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