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Uri Bülbül

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Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Bei meiner Frage, die ich gestellt habe, ist mir ein Fehler unterlaufen. Ich bitte vielmals um Entschuldigung. Mir ging es nicht um den zweiten Weltkrieg an sich und auch nicht um alle Fotos, die sich in dem Artikel finden, sondern um dieses eine spezielle Foto. Der Link, den ich angegeben habe, funktionierte nur bis zur Raute. Also auf ein Neues. Ich bin gespannt auf eure Meinungen und Antworten.
Bei meiner Frage die ich gestellt habe ist mir ein Fehler unterlaufen Ich

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Wann und wie bist du das letzte Mal richtig ausgerastet?

RyoMcCauley’s Profile PhotoTyler Durden
Meinen Rekordausraster hatte ich im vergangenen Jahr. Da habe ich einen am Schlawittchen gepackt und ins dunkle Treppenhaus durch den langen Hausflur gezerrt und wollte ihn ein paar Treppen hinunter werfen, fragte ihn aber noch, ob er noch etwas sagen wolle, so wo wir doch ganz allein und im Dunklen sind. Leider kam dann schon Hilfe herbei und schaltete das Licht ein. Der Abend endete mit Befriedung aber der provokante Hund ist ein Schakal. Entweder muss ich alle meine Ethik über Bord werfen und meinen lustigen Gefühlen frönen oder ihm aus dem Weg gehen.

Würdest du lieber auf einem Pferd, einem Zebra oder einem Zebrapferd reiten, wenn du so schnell wie möglich aus deiner Stadt/Dorf fliehen müsstest und nur diese drei Optionen zur Auswahl ständen?

Zu Fuß wäre es mir am wohlsten. Schnelligkeit ist nicht einfach Strecke pro Zeit. Ich saß mal auf einem Pferd, uns es machte mit mir was es wollte - zum Glück wollte es nicht viel. Mit Zebras und Zebrapferden würde es mir nicht anders ergehen. Mit fliegenden Zebrastreifen habe ich so gar keine Erfahrungen. So schnell wie möglich aus meiner Stadt oder meinem Dorf bedeutet für mich: schnell untertauchen und dann ganz heimlich mich davon schleichend aus dem Staub machen. Deine Vorschläge wirbeln zu viel Staub auf und lösen eine Verfolgungsjagd aus. Bei meinen Reitkünsten ginge das für mich nicht gut aus.

Würdest du dein Kind Benjamin Franklin nennen?

So viel Positives verbinde ich mit dem weißen Amerika nicht. Ich würde meinen Sohn Geronimo nennen. Geronimo Uri jr. Bülbül.
Liked by: Jake Zeitspiel

Schon ein Dummer Zufall, dass der Vater von @herrpicard bei der NPD tätig ist.

Ich höre einen gewissen Sarkasmus aus deiner Frage. Ich weiß nicht, ob der Vater von @herrpicard in der NPD ist. Aber gesetzt den Fall, dass es so wäre, könnte man ja auch sagen, was kann @herrpicard für seinen Vater? Wenn er friedliebende, humanistische Äußerungen getätigt hätte, würde ich auch genau diesen Standpunkt vertreten und @herrpicard nicht sarkastisch seinen Vater vorhalten.
Auch in unserem Fall soll es keine Vorhaltung sein im Sinne eines Vorwurfs; denn auch hier gilt: was kann er für seinen Vater? Aber etwas Interessantes und keinesfalls Zufälliges sticht ins Auge. Wie die NPD und viele anderen autoritäten Systeme, die das Individuum einer übergeordneten Idee, einem System, einer Aufgabe oder einem bürokratischen Apparat unterordnen, geht auch @herrpicard vor: er hat die Fahnen der USA und Israels und sonst nichts im Hintergrund. Und will strikt militaristisch den Gegner vernichten, um damit einen Siegfrieden zu erreichen. Eine sehr archaische Vorstellung von Frieden und hat in der Geschichte an keiner Stelle funktioniert.
Aber auch die NPD steht für braune Milchmädchenrechnungen. Einer komplexen Realität von Staatlichkeit und Soziotät wird die Programmatik der NPD nicht annähernd gerecht. Es ist auch nicht der Sinn der Sache; es geht vielmehr darum, die eigenen Hass- und Aggressionsgefühle, die innere Unzufriedenheit, das dumpfe Gefühl, mit der Komplexität des Lebens nicht umgehen zu können, durch brutale Kraftideologie zu verschleiern. Und am besten so, dass man selbst nichts mehr davon mitbekommt und die bösen Ahnungen in einem selbst verdeckt werden und verstummen.
@herrpicard will sich womöglich von seinem Vater distanzieren und absetzen; er will inhaltlich etwas anderes als sein Vater und bemerkt womöglich nicht, dass er am anderen Ende des Schachbretts sitzt und in der Schwarz-Weiß-Manier dasselbe Spiel spielt. Die einen sind Propalästinenser und Contraisrael und Antiamerikaner, dann ist er auf der anderen Seite halt mit seinen Fähnchen Proisrael und Proamerikaner. Er hat nichts von dem Spiel begriffen und macht sich großmäulig zum Sprecher der einen Seite.
Insofern ist dein Sarkasmus nicht ganz unangebracht.

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Israel-Palästina Teil 2...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Realität mit unserer Gesellschaft immer schlimmer wird.» Wie die USA ihre Indianer behandelt haben und behandeln, so möchten gewaltbereite und gewaltverherrlichende Israelis mit den Palästinensern umgehen. Sie gelten ihnen als unzivilisiert, brutal, rückständig, unaufgeklärt usw. usf. Alle Insignien der westlichen Kultur scheint ihnen zu fehlen, also sind sie rechtlos und vogelfrei. Diese Logik der Gewalt hat leider überall die Mehrheit. Es gibt kein Land mit tatsächlicher Friedens- und Kommunikationslogik. Auch Deutschland sucht nicht komplizierte Wege der Diplomatie, sondern glaubt immer mehr an die friedensstiftende Rolle der Bundeswehr (siehe den Militäroptimismus des Bundespräsidenten).
Ich bin kein Pazifist, aber strikter Antimilitarist. Denn organisierte Heere mit hierarchischen Strukturen und Apparatelogik der Technokraten machen Menschen zu Instrumenten und gehen auch so mit ihnen um. Israelische Staatsvertreter sprechen von "Militäroperationen" anstatt von Krieg, Tötung und Gewalt. Und die Hamas verfolgt die Logik, dass den Opfern der Unterdrückung jegliches Mittel moralisch zustehe, sich zu wehren. Also kann man blindlings Raketen abfeuern, ganz ohne darüber nachzudenken, wen man damit trifft. Wie tragisch aber doch möglich wäre es zum Beispiel, wenn auch Menschen wie der Friedensaktivist Yehuda Shaul (breaking the silence) getroffen und sterben würden.
Fakt ist, dass kein Staat der Welt tatsächlich auf radikale Rüstungs- und Waffenkontrolle setzt, Verbot der Herstellung von eindeutig militärischen Waffen favorisiert, sondern immer nur daran interessiert ist, sich selbst best möglich militärisch auszurüsten. Ein lukratives Geschäft. Wer nicht zulassen möchte, dass Menschen durch Militärangriffe sterben, muss das Militär abschaffen und auf eine strenge Kontrolle der Waffenindustrie setzen. Außer Jagd und Handfeuerwaffen ist alles radikal zu verbieten und zwar weltweit.
Aber wieweit sind wir von dieser vernünftigen Idee entfernt? Ebenso könnten wir in Schuhkartons auf den Mars fliegen wollen :(

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Auf die Folge 27 des SOKRATES müssen wir keine 10 Tage warten. Das steht fest. Hier findet ihr den zusammenhängenden Text: https://docs.google.com/document/d/1O_cvvRp7qIerpzTciSZn3vyfhoTfmjkJIdMeghAcPQs/edit?usp=sharing und hier die Folge 27...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
«Ein Freibeuter der Meere; ein Surfer in der Datenflut, Nilli. Und Sie haben an Ihrem Eike ganz schön zu knabbern, Liebste. Eines Tages werden Sie mich womnöglich wirklich verhaften - etwa so, wie Sie den kleinen Singvogel verhaftet haben, nicht wahr? Aber heute - heute bin ich ihr Therapeut und Helfer, der das Gutachten der Eule über Sie für Ihre Vorgesetzten auf „unsichtbar“ geschaltet hat. Aber Sie müssen es mir nicht danken, nein, das erwarte ich nicht.»
Sein diskretes Lächeln auf seinem ovalen, markanten und etwas schmalen Gesicht beruhigte Johanna etwas, die zuvor in ersichtlicher Aufruhr gewesen war. Seine Augen ruhten ruhig und interessiert auf ihr und warteten mit kaum merkbarer Ungeduld auf eine Antwort. « Jedes Mal, jedes Mal spricht sie. Sie redet und redet und sie hört nie auf! Ich muss mit ihr immer absprechen, wann ich zu Bett gehe oder ob ich was esse. Ich fühle mich eingeschränkt. Eingeschränkt in meiner Lebensqualität. Sie nimmt mir die Zeit, die ich für mich brauche und Nilam bemerkt das nicht einmal, obwohl sie mich manchmal besser kennt als ich mich selbst.» «Nilam», wiederholte er den Namen ihrer Widersacherin und ihres Plagegeistes, «Nilam - was für ein schöner Name - sehr phantasievoll.» Er zog eine Augenbraue hoch und legte seine Stirn leicht in Falten, während er sich mit seiner rechten Hand durch das Haar fuhr. Dann machte er es sich auf seinen Sessel bequem und schaute eine Weile leicht abwesend die Topfpflanze im an. Sein Blick wanderte langsam von diesem Gewächs zu seinen gefalteten Händen und dann blickte er Johanna direkt in die Augen. Ganz sanft und im flüsternden Ton sprach er: «Sie und die werte Nilam sind dem Wahn verfallen. Sie sind wahnsinnig. Geben Sie sich ihm hin. Es ist eine Wohltat dies zu tun. Doch glaube ich auch, dass eine von Ihnen eine wahrhaftige Pragmatikerin ist, nicht wahr? Lassen Sie von der Pragmatik ab und verfallen Sie in das Paradoxon, zwei Personen in einem Menschen zu sein. Fänden Sie es nicht auch aufregend, Dinge in einer neuen Art der einsamen Zweisamkeit zu durchleben? Ich würde mich zudem freuen, Ihre werte Nilam näher kennenzulernen.» Sein Blick wanderte weiter zur Uhr an der Wand: «Es ist Zeit, meine Liebe, Sie sollten nun besser gehen. Ich fand es sehr amüsant, Sie bei Ihrer anwesenden Abwesenheit zu beobachten. Natürlich stehen meine Pforten jederzeit offen, falls Sie eine weitere Sprechstunde oder ein unbelegtes Zimmer brauchen.» Er stand aus dem Schneidersitz vom Sessel auf und ging bedächtig zu Johanna. Sie gab ihm die Hand und nickte mit einem dezenten Lächeln, dann stand sie auf und wandte sich zur Tür.
(Auch diese Folge ist @MaskenmitMasken zu verdanken.)

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answer/115932060857 der text ist irgendwie niedlich. wir konnten uns wohl erfolgreich beide ablenken lassen, muss grinsen. die filmmusik macht einfach sehr viel aus, aber ton ausschalten ist auch nicht drin, dann versteht man die story nicht. die puppen haben dich sicherlich in ihr herz geschlossen.

Tonausschalten geht gar nicht! Dafür würde es beim Fußball sofort die rote Karte geben. Ein ganz böses Foul, so den Film um sein Effekt zu bringen! Man sagt ja, die Gedanken seien frei; aber bitte, denk nicht mal daran, den Ton auszuschalten. Das ist ja furchtbar.

Kannst du mir bitte ein gutes Buch in Richtung "Hermann Hesse - Steppenwolf" empfehlen?

HeuteBinIch14’s Profile PhotoGundel Gaukel ey
Nein, natürlich nicht. Ich finde diese Frage sehr konsumistisch. Es gibt Bücher, und das ist nun einmal bei guter Literatur so, die in kein Genre passen und auch keine Serienproduktion darstellen. Du kannst nach guten Krimis fragen oder Ärzte- oder Liebesromanen, Fantasy ist ein Genre; aber daneben gibt es nun einmal Literatur, die durch ihre Individualität glänzt. Diese Art von Literatur ist mir die wichtigste und dazu gehört auch ganz paradigmatisch Hermann Hesses «Steppenwolf». Ich habe den Roman vor sehr langer Zeit gelesen; vor etwa 35 Jahren. Und er hat mich mindestens ein Jahr lang beschäftigt. War ich etwa wie Harry Haller? Ekelte mich die Gesellschaft nicht ebenso an wie ihn? Schwankte ich nicht auch zwischen Kunst und Leben?
Genre-Literatur muss nicht per se schlecht sein, aber individuelle Literatur ist halt wie der Name schon sagt: einzigartig. Wenn ich dir etwas empfehlen soll, dann empfehle ich dir, dich noch einmal intensiv in das Buch zu vertiefen. Harry Haller hätte dich für deine Frage verachtet. Und ich als dein ask-Vater sage dir: Lies den Roman noch einmal und schäm dich!
Und wenn du mal nach Essen kommst, dann besuch mich in unserem Theater. Der Eintritt kostet dich nur den Verstand.

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hattest du mal sehr angst vor einem film? was hast du dagegen getan, mir geht es gerade so.

Ja, das kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich kenne das Gefühl und habe gelernt, dass man es tatsächlich durch totale Ignoranz ausschalten kann. Ich habe oft Situationen und lebe zur Zeit so, dass ich mich sehr gruseln könnte, wenn ich es nur zuließe, habe vor etwa einer Stunde im Theater in völliger Einsamkeit und Finsternis im Umkleideraum geduscht. Das heißt, ich musste durch das finstere Theater in die Künstlergarderobe. Und gerade donnert und blitzt es, während ich einsam in der Gartenlaube sitze. Ist schon sehr amüsant. Da bin ich doch froh, dass du mich gefragt hast. So kann ich dir schreiben und muss mich nicht gruseln.
Siehst du übrigens mein Profilhintergrundbild? Die hängenden Puppen? Sie zwinkern mir in der Nacht zu, wenn ich sie mit meiner kleinen Taschenlampe anleuchte. Aber das ist ganz normal. Ich glaube, sie meinen das nur freundschaftlich.

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Gibt es etwas, dass dich mehr langweielt als Fußball?

point_man’s Profile PhotoName_Datum_Unterschrift
Aber mich langweilt Fußball überhaupt nicht. Das Treffen mit dir in Rudolstadt war auf jeden Fall interessanter, spannender und vergnüglicher als Fußball zu schauen. Auf das Brasilien-Deutschland-Spiel habe ich mich richtig gefreut, mir lecker etwas zu essen gemacht, wie schon auf FB geschrieben, mir diese Tafeltrauben besorgt und traute dann meinen Augen nicht. Über mein Posting haben wir uns während eines dienstlichen Gespräches gestern noch köstlich amüsiert. So richtig, richtig langweilig finde ich übrigens Gesellschafts- und Brettspiele außer Schach.

Was ist das Unerwatetste, das dir diese Woche passiert ist?

Ist das traurig?! Mir ist nichts Unerwartetes passiert in dieser Woche. Das lässt sich nicht mal ordentlich steigern.

TF : Welche seltsame Angewohnheit hast du? Lässt du auch einen Rest über in Getränkeflaschen oder ist etwas ganz Anderes?

DerApfeltyp’s Profile PhotoRuu
Ich habe eine ganz andere seltsame Angewohnheit. Ich wedle, um mich zu beruhigen, meine Phantasie anzuregen, nachzudenken oder auch einfach nur zu entspannen und meinen Gedanken und Fabulierereien nachzuhängen mit einem selbst zurecht geschnittenen Plastikstreifen herum. Mein Wedler und ich sind eigentlich unzertrennbar. Ich weiß gar nicht, was ich mache, wenn ich die rechte Hand verletzt oder abgehackt bekomme. Ich habe mal bei Sigmund Freud (ausnahmsweise ganz Unphallisches) gelesen: die gleichmäßige Bewegung der rechten Hand löse Phantasien und Tagträume aus wie zum Beispiel beim Stricken oder Häkeln. Ich wedle eben und war ganz beruhigt, dass tiefenpsychologisch nichts weiter dahinter steckt, weshalb ich mich wegen dieser seltsamen Angewohnheit nicht bei @DoctorParranoia, meinem Lieblingstherapeuten, ins Irrenhaus begeben werde. Aber etwas seltsam ist das doch schon, oder?

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Liked by: Ruu

Es wird nach zehn Tagen allerhöchste Zeit für die 26. Folge des kafkASKen Fortsetzungsromans - dieses Mal wieder mit einem Beitrag von @MaskenmitMasken. Im Original nachzulesen: http://ask.fm/MaskenmitMasken/answer/114532868223 Hier die redigierte Fassung...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Nilli begann einzuwenden: «Wie? Ich soll manipulieren? Hör auf sowas zu denken! Denk nicht mal daran.» «Ich habe es doch schon getan», erwiderte Johanna mit einem finsteren Lächeln, «Ich habe es nie wirklich bemerkt, aber du manipulierst mich immer im Hintergrund. Du kranke Person stehst auf Schläge und wirst dabei feucht. Du unterwirfst dich, obwohl du eine starke und selbstständige Frau bist. Du bist intelligent! Der Beweis ist der beste Abschluss in der Polizeiakademie, oder nicht?» Nilli fing an zu lächeln, dann kicherte sie leise und steigerte sich zu einem hysterischen Lachen. Sie warf dabei den Kopf in den Nacken, ihre Haare flogen in Johannas Kopf nach hinten. Sie zeigte ihre Zähne, während sie wie eine Hyäne lachte: «Hanna, du machst mich so fertig. Du hast dich selbst als krank bezeichnet!» Johanna verdrehte die Augen und schwieg. Nilli drängelte sie zum Weiterreden, aber sie blieb stur.
«Meine liebe, warum sind Sie heute so in ihre Gedanken versunken? Es steht Ihnen natürlich frei zur Wahl, ob Sie mir Ihre Gedanken offenbaren, aber ich wäre Ihnen wirklich sehr verbunden, wenn Sie sich mir öffnen würden. Schlussendlich bin ich laut Ihren Akten nicht Ihr Doktor, aber...» sprach eine beruhigende und dennoch klare Stimme. Johanna fuhr aus ihrer Diskussion mit Nilam und schaute erschrocken in die warmen und freundlichen Augen des jungen Mannes. «Akten? Was für Akten?» «Ach, ich habe hier ab und an die Freude, Akten studieren zu dürfen - Dossiers, die sorgfältig angelegt sind.» «Wie kann es sein, dass Sie Zugang zu diesen Daten haben?» Schatten tanzten auf seinem Gesicht: «Sagen wir: ich habe mir den Zugang erarbeitet.» «Zodiac! Sie sind ein Hacker!» rief sie empört. «Nehmen Sie noch einen Schluck Wein?» fragte er mit einer sehr angenehmen Herzlichkeit in der Stimme, um dann plötzlich messerscharf hinzuzufügen: «Und Sie, meine Liebe, sind eine Masochistin mit einer Persönlichkeitsstörung. Entschuldigen Sie! Genau genommen: „mit Verdacht auf eine Persönlichkeitsstörung“ - so hat es die Eule aktenkundig gemacht.» «Wer?» «Die Eule - so nennen ihn alle, das ist der Spitzname unseres ehrenwerten Doctor Parranoia. Aber die richtige und wichtige Frage - für Sie besonders wichtige Frage - lautet: Wann werden es meine Vorgesetzten erfahren - also: Ich meine natürlich Ihre Vorgesetzten. Ich selbst habe ja keine.» Er lachte. «Jedes menschliche Ego kann gebrochen werden. Jeder hat seine persönlichen Schwächen, die er versucht zu verstecken. Aber wissen Sie, auch wenn ich einst dachte, die Leichen lägen im Keller; nein, wir müssen das Sprichwort ändern: die Leichen liegen im See der Persönlichkeit und irgendwann werden sie hoch geschwemmt und treiben an den Strand. Stinkende, aufgequollene, angefressene Wasserleichen - etwas Ekelhafteres vermag man sich nicht vorzustellen.» «Sie sind ein Cyberkrimineller, Zodiac!» schrie Johanna, «Ich werde Sie verhaften!» Der Mann im Armanianzug mit der lockeren Krawatte um den Hals lächelte gütig und herzlich: ...

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Welches Zitat lebst du aus?

MaskenmitMasken’s Profile PhotoZeitspiel
«Geh mir aus der Sonne!»
Diogenes von Sinope ist dieselbe Generation wie Platon und wie Platon Sokrates' Schüler. Bei Sokrates gibt es eine interessante und philosophiegeschichtlich betrachtet schwerwiegende Wendung von der Natur zum Menschen und zur Gesellschaft, was Platon dann weiter ausbaut und zu einem Buch «Der Staat» entwickelt. Und immer spielen darin sein Lehrer Sokrates und die Dialoge, die Gespräche, die Sokrates führt, eine große Rolle.
Der römische Staatsmann und Philosoph Cicero schrieb darüber, dass Sokrates «die Philosophie von den Sternen in die Städte zu den Menschen» geholt habe. Also von der Astronomie und Naturwissenschaft zu einer Humanwissenschaft.
Das ist ein großer paradigmatischer Wechsel. Aber auch ein Wechsel, der etwas anderes, was sich in Platons Philosophiebüchern findet und noch epochaler, grundsätzlicher, ja radikaler ist, überschattet. Aber es ist kein Wechsel, der von der ionischen Naturphilosophie zu Sokrates und seinen Schülern stattfindet, sondern von Sokrates zu Platon.
Es findet ein Medienwechsel in der Philosophie statt, der bisher nicht genug beachtet und gewürdigt wird: Klar kann man Philosophie nicht ohne Sprache betreiben. Die Wörter, die Sätze, die Grammatik, die Etymologie, der Rhythmus (Metrik) - kurz alle Facetten der Sprache sind zum Philosophieren wichtig und manche notwendig. Auf Reime, Verse und Metrik kann die Philosophie verzichten, kommt ohne die gebundene Sprache aus und muss nicht poetisch werden. Aber ohne die Sprache selbst könnte es keine Philosophie geben.
Die Sprache ist das Material der Philosophie. Daraus entstehen Gedanken, Metaphern und Argumente; mit der Sprache werden Analogien gebildet oder ganze logische Systeme aufgebaut. Neben dem Material aber braucht die Philosophie und hat sie auch ein Medium. Und darin findet ein radikaler Wechsel statt von Sokrates zu Platon, von dem gesprochenen Wort, vom Dialog zur Schrift! Platon schreibt Bücher, systematisiert, schafft Verbindlichkeiten. Das Geschriebene ist viel schwerer zu revidieren und zurück zu nehmen als das Gesprochene.
Damit entstehen auch neue Probleme, die die Philosophie wiederum in sich einholt und reflektiert. Es gibt schon eine Sprachphilosophie bei Platon und eine Zeichentheorie (Semiotik) bei seinem Schüler Aristoteles. War beim gesprochenen Wort die Erinnerung noch ein Problem, da man sich genau den Wortlaut überlegen und sich daran erinnern musste, hat der Philosoph, über dessen Lehre man spricht, dies so oder anders gesagt? Welche genauen Worte hat er benutzt? So entsteht beim geschriebenen Wort viel deutlicher ein anderes Problem: Wie ist das, was nun Schwarz auf Weiß vor uns steht, gemeint? Wir hören die Betonung nicht, nicht die Melodie, sehen die Mimik und Gestik des Sprechers nicht. Wir haben nur noch unsere eigene innere Stimme beim Lesen. Und so entstehen plötzlich unterschiedliche Lesarten und wir sind auf die Deutung der Worte mehr angewiesen als im Gespräch, bei dem man schnell durch Rückfragen...

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Welches Zitat lebst du aus? Teil 2...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
...Mißverständnisse klären und auch ein wenig das Gespräch nach eigenem Verständnis lenken kann. «Ich habe etwas nicht genau verstanden... wie meinst du das? ...So oder anders? ...Kannst du mir das noch erläutern? usw.»
Der Text versucht den Leser in sich hinein zu holen. Der Autor denkt sich einen Leser, mit dem er einen fiktiven Dialog führt und diesem die Dinge erklärt, darlegt, den gedachten Leser zu überzeugen versucht. Der gedachte Leser aber ist kein autonom lebendiger Partner, sondern ein Teil des Autors und seiner Erfahrungswelt mit Publikum. So entsteht im Text ein impliziter Leser, eine notwendige Fiktion des Autors.
Aber der Text wirft eine Welt von Fragen und Problemen auf, die erörtert und durchdacht werden müssen. Die wissenschaftliche Disziplin, die sich damit beschäftigt, heißt «Hermeneutik». Sie ist die Kunst des rechten Verständnisses vom geschriebenen Text.
Im übrigen hat man auf der anderen Seite, also bei der gesprochenen Philosophie, das andere Problem, ob diese oder jene Formulierung benutzt wurde und man sich richtig an den Wortlaut erinnert, dadurch zu lösen versucht, in dem man feste Formen des Aphorismus, der Verse und der Metrik benutzt hat. Sinnsprüche reimen sich, haben eine Metrik, so dass man schnell hören kann, ob jemand ein Wort gegen ein anderes ausgetauscht hat. Und so lassen sie sich auch leichter merken. Daher ist die Lyrik für die gesprochene Philosophie nicht ganz unbedeutend.
Während also mit Platon die Schrift als neues und tragendes Medium in die Philosophie Einzug hält und neue Probleme und Fragen mit sich bringt; worauf dann die Hermeneutik aufbaut und nach Antworten und Praktiken sucht, bleiben etwas konservativere Schüler bei der alten Praxis ihres Lehrers Sokrates beim gesprochenen Dialog.
Einer der bedeutendsten Vertreter von ihnen ist Diogenes von Sinope. Ein interessanter philosophischer Charakter, der das ganze Brimborium der platonischen Akademie nicht mitmachen will, sich gegen den Hype sperrt, Besitz, Institutionen, Hierarchien ablehnt, nicht auf gesellschaftliche Anerkennung um jeden Preis aus ist, sondern das Wesen des Menschlichen sucht.
Als ihm sein Sklave entläuft, nimmt er das mit einem Achselzucken hin: Wenn er ohne mich leben kann, kann auch ich ohne ihn leben. Und als er ein Kind am Brunnen aus der hohlen Hand trinken sieht, wirft er seinen Becher als überflüssig weg. Eine radikale Minimierung der Bedürfnisse ist ihm ebenso ein Anliegen wie das Spezifisch Menschliche - was es auch sein mag. Das will er ergründen, geht metaphorisch handelnd mit einer Laterne am helligsten Tag auf dem Markt umher und antwortet auf die Frage, was das denn solle, dass er Menschen suche. Und als der bedeutende Staatsmann und König Alexander der Große ihn aufsucht, weil er gerne diesen bedeutenden Philosophen sprechen will, und ihm Lohn verspricht: Du kannst dir von mir wünschen, was du willst! Antwortet Diogenes: «Geh mir aus der Sonne!» Dieses Zitat ist es wert, ausgelebt zu werden.

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Für welche Altersgruppe ist dein Buch geeignet?

Mein Buch «Der Auftrag» ist als ein Hörspiel entstanden und enthält auf der Handlungsebene eine Handlung in der Handlung. Der Text ist also verschachtelt. Und bevor es ein Buch werden konnte habe ich in einer zweiten Spalte noch eine Erzählung in einem Gedankenfluss hinzugefügt.
Ich möchte nicht durch eine Altersangabe Gruppen ausschließen. Ich denke, mit einer guten Bildung und einem scharfen analytischen Verstand gepaart mit viel literarischem Interesse kann man das Buch ab 14 lesen - vielleicht versteht man nicht alles und nicht alles auf Anhieb; aber das finde ich auch nicht wichtig. Mir persönlich ist die in diesem Buch eingeführte Hauptperson sehr wichtig, weil sie auch in anderen Geschichten, die ich geschrieben habe oder noch zu schreiben gedenke, eine Rolle spielt. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass sie in SOKRATES auftaucht.
Diese Person beginnt ihre eigene Biographie, die ich schon formuliert habe mit den Worten: «Ich wäre gerne als Romanheld geboren. Bin ich aber nicht! Statt dessen kam ich als Hauptfigur eines Hörspiels auf die Welt, die gemeinhin als unwert empfunden wurde produziert zu werden. Ein Rundfunkredakteur fand meine Sprache „schwankend zwischen hochphilosophischen Spekulationen und ordinären Ausbrüchen“ unrealistisch, ein anderer nannte mich einen „Papiertiger“. Arschlöcher! In dem Hörspiel hatte ich einen seltsamen Auftrag zu bewältigen und machte mich nach dessen Abschluß aus dem Staub. Meine politischen „Freunde“, meine sogenannten Genossen, die die Weltrevolution herbeischwätzen wollten und sich dann aber doch lieber für eine Beamtenlaufbahn entschieden, warfen mir Verrat vor und gaben mir die Schuld am Tod eines der Weggefährten, mit dem ich, ehrlich gesagt, keinen Schritt vor die Haustür gegangen wäre. Aber umgebracht habe ich den Typen deswegen noch lange nicht.»
Vielleicht hilft das als Entscheidungshilfe.

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Liked by: Jake -

Wie würdest du reagieren, wenn eines Tages ohne Vorwarnung plötzlich ein echter Tiger durch dein Fenster in dein Zimmer/Haus/Wohnung springt, auf dein Bett kackt, anschließend wieder durchs Fenster springt und sich nie wieder bei dir blicken lassen würde?

Hallo, @DoctorParranoia, hier spricht Klugdiarrhoe, ich glaube ich brauche ihre Hilfe. Aus dieser Scheiße komme ich allein nicht mehr raus.

Führst du den Sündenbock zur Schlachtbank, um dich selbst zu opfern?

Nicolai1995’s Profile PhotoialociN
Eine äußerst interessante Paradoxie - sehr klug und weise. Meine untere Antwort zur Frage nach der Geschichte des Lebens hat etwas von dieser Paradoxie. Mache ich die engsten Menschen zum Sündenbock? Aber wofür? Ich sehe die Sünde nicht, die ganz große Lebensverfehlung.
Am besten wir schlachten die Schlachtbank, zertrümmern sie gemeinsam - ich führe den Sündenbock zur Schlachtbank, damit wir gemeinsam dieses Ding zerstören können. Und danach gehen Sündenbock und ich Spazieren und niemand weiß mehr, wer der Bock ist und wer die Sünde.

Wie willst du, als Privatperson, Geschichte schreiben? Woran sollen sich deine engsten Bezugspersonen erinnern?

MaskenmitMasken’s Profile PhotoZeitspiel
Ja, ich will Geschichte in dem Sinne schreiben, dass ich nicht mit meinem Tod spurlos aus der Welt verschwinde. Die «engsten Bezugspersonen» als Formulierung bereitet mir einige Probleme. Wer sind denn meine engsten Bezugspersonen? Mein Sohn, der kaum etwas von meinen Schriften versteht und keine Lust hat diese zu lesen? Die Kinder meiner Ex-Frauen, die den Bezug zu mir gar nicht klar definieren können, obwohl wir uns mögen, ja, vielleicht sogar lieben? Meine Ehefrau, die voller Wut gegen mich ist, weil ich ihre Erwartungen nicht erfülle und sie mich entweder als Rolle in einem nicht einmal von ihr selbst geschriebenen Lebenstheaterstück haben kann, weil sie ja auch ihren Teil spielt und ich auf ihrer Bühne nur herumchaotisiere? -die mich so sehr enttäuscht hat, weil sie irgendwelchen Schwachmaten mehr vertraut als mir, weil sie mich nicht versteht? Oder gar nicht.
Ich könnte hier in Bezug auf meine «engsten Bezugspersonen» eine Rechnung aufmachen und diesen Begriff hinterfragen, bis nur noch weniger als ein Trümmerhaufen zurückbleibt, nichts als aufgewirbelter Staub nach einer Sprengung. Und wenn sich der Staub gelegt hat, ist alles auch dem Erdboden gleich - wüst und leer.
Oder aber es wäre eine riesen große neue Fläche entstanden; neues Bauland gewonnen. Dazu aber bedarf es der Sprengung nicht, da ich ohnehin sehr viel Lebensbauland besitze. Ich folge meiner Idee vom Leben und will bis an dessen Ende diese Idee auch verwirklicht haben. Dann bleibt diese Verwirklichung zurück, während mein Körper in die Erde sinkt.
Nein, ich will keine Geschichte «als Privatperson» schreiben, sondern als SOZIALES WESEN in einem politischen Kontext, der auch kulturell ist und nicht nur eine dämliche Parteien- und Staatspolitik meint. Ich bin ein zoon politicon, das Private ist völlig uninteressant und kann einfach zu Staub zerfallen. Was bleiben und geschriebene Geschichte werden soll: ist meine Idee von meinem Menschsein. Die vermeintlich engen Bezugspersonen, die mich nie begriffen, mit Hohn, Spott, Neid, Konkurrenzgefühlen, Lügen, Hass und was auch immer überhäuft haben, haben schon ihre eigenen Geschichten über mich, diese brauche ich nun wirklich nicht noch einmal zu schreiben. Und diese engsten erinnern sich ohnehin nur an das, was sie verstanden und be- und verurteilt zu haben glauben.
Ich will die Idee meines Lebens als gelebte Geschichte hinterlassend abdanken. Die Dokumente dieses Lebens gehören bestimmt nicht meinen «engsten Bezugspersonen». Mich ermutigen Begegnungen wie gestern mit @point_man oder Reisen nach Rudolstadt mit Kazim.

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Glaubst du, dass wir vom Affen abstammen?

Ja, das muss so gewesen sein. Gott wollte den Menschen erschaffen, dann hat er Ton genommen und den Affen geformt; irgendwie gefiel ihm der Affe, aber er dachte sich zugleich: Das kann aber nicht ein Mensch sein; und so sah er in den Spiegel; Also beschloss er noch einmal sein Werk zu überarbeiten und machte den Menschen aus dem Affen.

Aber es kann sein, dass da Wildschweine rumlaufen, weil der Friedhof ist fast direkt neben dem Wald und ich hab Angst vor Wildschweinen und deshalb geh ich lieber nicht auf den Friedhof jetzt.

Maulwurfkuchen’s Profile PhotoDinofino ~ O-Reh Gano
Angst vor Wildschweinen! Und da will er in den Schreibhauskeller! Glaub mir, du würdest dich nach den Wildschweinen sehnen, wenn du im Schreibhauskeller wärst.

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