Uri Bülbül

Gundel, du verrücktes Weib! Jage mir bitte nicht wieder so einen Schrecken ein, indem du dich einfach nach so einer Frage von ask abmeldest und dein Profil still legst! Ich krieg noch einen Herzinfarkt mit dir! Warum du mir folgst? Hmm, wahrscheinlich findest du deinen kleinen greisen ask-Pappi einfach geil! Also zumindest seine Antworten. Manchmal stehst du auch auf seine Fragen, stimmt's?!

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Ich jedenfalls mag deine freche, selbstbewusste, altkluge Art und auch deine erotischen Antworten, die du einfach so in die Welt setzen kannst und manchmal bist du auch ordinär. Und manchmal lässt du einfach deine Intelligenz aufblitzen. Ja, das hat doch was!

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Merlin, der mir aus irgend einem unerfindlichen Grund, seine Adresse für sein Geschenk noch nicht mitgeteilt hat, hat es so treffend mal formuliert: http://ask.fm/THEGLORIOUSMERLIN/answer/110698334671 Ja, das Gezänk mit dir gehört einfach dazu. Wenn du nach so einer Frage einfach verschwindest, weiß ich gar nicht mehr, wohin mit meinen vielen Herzchen. Darum jedenfalls wünsche ich mir, dass du mir folgst. Aber wahrscheinlich steckst du in einer Sinnkrise wie in einem Funkloch und empfängst von mir gar keine Signale mehr :(

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Darum noch das Foto, das mich bei der Lösung deiner Aufgabe mit den 8 Gegenständen zeigt. Ich bin halt zu langsam und habe noch kein Ergebnis für dich.

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Ich weiß nicht, ob ich die Problematik nicht zu sehr mit meiner Antwort, die auch pseudologisch sein kann, banalisiere: Aber wer sich einer Schönheitsoperation unterzieht, ohne dass dafür eine "Notwendigkeit" besteht, wie zum Beispiel ein Brandunfall oder ähnliches, der gibt ja zu, dass er zunächst hässlich war bzw. hässliche Stellen an sich sah.

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Wirklich wert geschätzt wird "natürliche" Schönheit, also die, die man von vornherein mitbekommen hat. Und nicht erst sich künstlich anoperieren lassen muss. Das ist ein bißchen wie das Verhältnis zwischen Original und Fälschung. Das Original wird mehr wert geschätzt.

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Ein solches Verhältnis existiert bei Tätowierungen nicht. Das auf die Haut aufgebrachte Bild oder Symbol oder die Zeichen sind ein Zusatz und nicht eine Nachbildung des Körpers.

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Vielleicht spielt auch eine Rolle, dass manche eine gewisse Charakterschwäche in Schönheitsoperationen interpretieren. Der Mensch steht nicht zu sich selbst und zu seinem Körper, sondern versucht eine essentielle Manipulation. Damit verlässt er auch die Ebene der Authentizität, die eigentlich für eine charakterlich positive Bewertung erforderlich gemacht wird.

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Aber da kommen wir an die alte nietzscheanische Frage: Warum lieber Wahrheit und nicht lieber Unwahrheit und Lüge? Was in uns will Wahrheit? Wahrscheinlich die Sehnsucht nach Sicherheit. Wer will schon gerne im Dunkeln tappen? Zugleich aber darf der Schönheit durchaus ein wenig auf die Sprünge geholfen werden - wie durch Kosmetika beispielsweise. Aber Kosmetik wird auch nicht als essentiell angesehen, sondern stellt eine Oberflächenverschönerung dar, was akzeptabel erscheint.

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Übrigens auch nicht immer und in jeder Kultur. Strenge Protestanten lehnen Schminke tendenziell ab. Wir haben einen literarisch berühmten Fall in Hamlet, der seiner Ophelia vorwirft, sie mache sein ein zweites Gesicht, obwohl Gott ihr eines gegeben habe - und er meint damit keineswegs eine Schönheits-OP ;)

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Oh ja, solche Momente habe ich häufiger und werde auch nicht verstanden, da ich meinen Unmut durchaus äußere - eben weil ich sehr genervt bin. Und viele um mich denken, ich hätte einen Vogel. Es können Dinge sein, die für andere nur Kleinigkeiten sind. Ich aber sehe plötzlich hier und da eine symbolische Kraft dahinter; es ist nicht die Sache selbst, sondern was dahinter steckt, was mich aufregt. Aber genau das ist für die anderen dann nicht offensichtlich. Symbole sind eben Zeichen, die man lesen können muss. Und wenn andere sie nicht lesen können oder wollen, stehe ich mit meiner Wut alleine da. Ganz heftig ist es, wenn ich Dinge als Symbole aufgreife, die im Verhalten meines Gegenübers liegen und direkt micht betreffen. Dieser sieht die Symbolik nicht oder hat es nicht so gemeint, ich aber bin verletzt und wütend.

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Nicht immer ist es zu unrecht, aber auch nicht immer gerechtfertigt.

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Warum nicht? Fleischkonsum wird durch die Pervertierung zu einem ethischen Problem für mich. Wer Essen und Respekt wieder miteinander verbindet, kann nicht zusehen, dass die Massentierhaltung einfach Fortgeführt wird. Hierzu kann man nicht schweigen und einfach eine Verzichtethik propagieren. Das halte ich für eine Heuchelei: ich bin ein besserer Mensch, weil ich kein Fleisch esse, reicht als Haltung nicht. Der Protest und die klare Meinungsäußerung zur Tierhaltung und Nahrungsmittelindustrie gehört unbedingt dazu.

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Ich halte es für ethisch fragwürdig, dem Menschen Verzicht auferlegen zu wollen. Nahrungsaufnahme gehört zum Leben - auch tierische Nahrung. Aber die Tiere müsse ein Leben in Würde führen, auch wenn sie auf dem Teller landen.

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Wer, um den Tieren das Leben zu retten oder zu verschönern, den Menschen das Leben durch Verzicht vermiest, begeht ebenfalls ethisch eine negative Tat.

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Ich fürchte, ich genieße einen bestimmten Ruf und bediene zugleich Klischees. Aber irgendwie scheine ich mich auch nie den Klischees entsprechend zu verhalten, so dass ich viele meiner Mitmenschen, die nicht mit mir befreundet sind, verunsichere. Meine Freunde machen sich manchmal Sorgen um mich. Völlig unnötig, wie ich finde. Ich bin auf jeden Fall kein Alphatier, aber neben einem solchen kann ich mich ganz gut zu einem interessanten Berater entwickeln. Wenn mir aber irgend ein Alphatier nicht passt, werde ich zum Werwolf, Metzger oder sonst etwas Angenehmem. Ich halte mich selbst nicht für streitlustig, lieber habe ich harmonische und schöne Beziehungen. Aber ich gehe Streitereien nicht unbedingt aus dem Weg. Manche erkennen nur nicht, was mich besonders reizt und wütend macht. Oft aber erfülle ich gerade in meiner Wut Klischees über mich.

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«Der Gang zum Archiv» ist eine stilistische Unmöglichkeit im Titel am Rande der grammatischen Legalität. Es müsste natürlich «ins Archiv» heißen. Aber wer will schon Teil eines Archivs werden und darin landen? Also wir, die wir uns auf den Weg gemacht haben, um für @THEGLORIOUSMERLIN ein Geschenkpaket zu schnüren, hegen eher den Plan, mit Hilfe des Magiers Dinge aus dem Archiv zu befreien. Deshalb müssen wir zum Archiv und nicht ins Archiv, so wie Orpheus besser zur Unterwelt gehen sollte, um seine geliebte Euridike zu befreien und nicht in die Unterwelt.

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Es handelt sich also nicht nur um eine grammatische Unmöglichkeit, sondern auch um ein echtes Unterfangen, was wir filmisch festgehalten haben und demnächst in diesem Kino präsentieren werden. Selbst einen Trailer wollen wir noch nicht zeigen, obwohl wir das schon könnten.

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Siehe: http://ask.fm/THEGLORIOUSMERLIN/answer/111634773199
und
http://ask.fm/THEGLORIOUSMERLIN/answer/111665573839

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Jetzt wird der Film erst einmal fertig geschnitten und bearbeitet; und inzwischen bitte ich den großen Magier um seine Postadresse, damit sich das Päckchen auf den Weg machen kann.

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Und mein Dank gilt @NowhereMan8 für die geniale Zusammenarbeit :)

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Du solltest nicht unseriösen Zitatesammlungen folgend philosophieren wollen. Nicht, dass man das nicht könnte. Offensichtlich kannst DU es nicht! Google Dein Zitat selbst, und du landest bei: http://myzitate.de/stichwoerter.php?q=Sehnsucht oder genauer: http://myzitate.de/zitate.php?q=Plato

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Die Frage aber ist: Verbürgt ein Name Wahrheit? Was bedeutet es, wenn Platon nur drei Quellen für das menschliche Verhalten angenommen haben sollte? Willst du diese Aussage prüfen, fängt das Philosophieren an, willst du dich darauf berufen und Platon zu einer Autorität erheben, hört das Philosophieren auf und es beginnt das, was wir aus der Sicht der Neuzeit «das finstere Mittelalter» nennen.

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Platon kann es auf gar keinen Fall wörtlich so gesagt haben, denn es ist nur zu offensichtlich, dass Sehnsucht und Gefühle nicht kategorial unterschiedlich sein können - will sagen: auch Sehnsucht ist ein Gefühl! Der Übersetzer hätte hier achtsamer sein müssen.

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Es gibt zwei Arten des Zitierens: 1. die autoritätsgläubige: Was ich zitiere ist wahr, weil es ein Genie gesagt hat; Das führt ins Mittelalter. Damals konzentrierte man sich auf das Studium der Autoritäten. Meist waren es Kirchenväter; 2. zur rationalen Angabe der Quelle, damit jeder selbst die Chance hat, den Kontext einer Aussage zu prüfen, weil Zitate immer Gefahr laufen und in Verdacht stehen, aus dem Zusammenhang gerissen worden zu sein. Nur die zweite Art des Zitierens ist neuzeitlich philosophisch und kann als aufgeklärt rational betrachtet werden. Exegese der Autoritäten entspricht nicht mehr dem modernen Verständnis von Philosophie.

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Das triadische Denken ist Platon typisch, ich denke, Wille, Begehren und Vernunft könnten geeigneter sein, die platonische Willensphilosophie zu beschreiben oder Vernunft, Mut und Begierde oder Weisheit, Standhaftigkeit und Liebe (eros)? Wie auch immer, damit beginnt erst die Philosophie des Willens oder des menschlichen Verhaltens.

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Zu deiner Bemerkung in Klammern: Habe ich schon viele Fragen von dir unbeantwortet gelassen? Das tut mir Leid.

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Ich denke nicht in den Kategorien «Gut» und «Böse», und der «Krieg der Sterne» hat für mich etwas latent Moralisches und Faschistisches. Es ist die Kriegsästhetik des ersten Weltkrieges, was aufgefahren wird, und die Logik dazu, die zu diesem Krieg geführt hat. In der Politik ist mir die Diplomatie wichtig, in der Ethik, die Maxime der Feindesliebe und der Toleranz. Denn, wenn ich sage, dass ich jenseits der Kategorien «Gut» und «Böse» denke, heißt ja nicht, dass ich ein Piep-Piep-Piep-wir-haben-uns-alle-Lieb-Weichei bin.

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Wut, Zorn, Aggression kenne ich gut in mir, und Menschen die mit mir zu tun haben - an mir ;) Aber das ist kein Grund, die ethischen Maximen aus den Augen zu verlieren oder gar gegen andere einzutauschen. Ersteres kann ja mal passieren, wir machen alle Fehler. Aber es bleibt dabei, dass es ein Fehler ist. Außerdem kann der Zorn auch mal berechtigt sein, ohne dass ich dafür den anderen in Bausch und Bogen verdamme.

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Wenn filmisch, fühle ich mich doch dann eher bei den Klingonen zu Hause, wenngleich ich ihren Moral- und Verhaltenskodex für reichlich übertrieben halte. Aber haben sie nicht schöne Messer und Schwerter?
(Bildquelle: http://www.bianca-gerlich.de/lursabetleh.html)

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In «Die glorreichen Sieben» gibt es eine Szene, in der die Revolverhelden, die ein Mexikanisches Dorf vor Banditen schützen sollen, die sich dort jährlich zur Plünderung niederlassen, von diesen Banditen gefangen genommen werden.

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Der Räuberhauptmann will wissen, was die glorreichen Sieben an diesem elenden mexikanischen Dorf so interessant und wichtig finden, dass sie bereit sind, ihr Leben für die Einwohner zu riskieren. Er versteht einfach nicht, warum die Revolvermänner den Kampf nicht einfach aufgeben wollen.

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Steve Mcqueen erzählt daraufhin kurz das Gleichnis von dem Mann in El Paso, der sich plötzlich auf seinem Pferd splitter nackt auszieht und in einen Kaktus springt. Auch hier liegt das Motiv für den Räuberhauptmann im Dunkeln. Neugierig und erwartunsgvoll fragt er: «Warum hat er das gemacht?»

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Die Antwort ist enttäuschend und ernüchternd und in meinen Augen absolut witzig... Ja, warum machen Menschen etwas?

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Na, warum wohl?

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Der Cowboy in El Paso soll es wohl aus diesem Grund gemacht haben, wie es Steve Mcqueen auf den Punkt bringt: «Weil er es für eine gute Idee hielt»!

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Der Kommissar trat zwei Schritte zurück. Nachdem er die Papiere sorgsam geprüft hatte, ging er zu seinem Auto und nahm das Funkgerät. «Zentrale? Alfred Ross hier. Bitte um Prüfung einer verdächtigen Person, gegen die höchstwahrscheinlich ein Haftbefehl vorliegt: Nachtigall, Uri, 27. März 1970 geboren, wohnhaft gemeldet im Kantweg 7 Sielchertal.» Es verging eine ewig scheinende Minute: «Ja, ich höre. Ja, ich habe verstanden: Haftbefehl mit Aktennotiz: Festsetzung nicht erforderlich. Ende.» Er wandte sich langsam seinem Häftling zu, der noch nicht genau wusste, ob er das Gröbste schon überstanden oder noch vor sich hatte. «Ich werde Ihnen jetzt die Handschellen wieder abnehmen. Die Personenüberprüfung hat ergeben, dass zwar gegen Sie ermittelt wird und ein Haftbefehl vorliegt. Die Vollstreckung ist aber vorerst ausgesetzt. Der Staatsanwalt wird es vermutlich von Ihrem kooperationswillen abhängig machen.» Er hatte einen trockenen Mund und ihm wurde schwarz vor Augen, als die Handschellen abgenommen wurde. Hunderte von Fragen summten durch seinen Kopf wie ein Bienenschwarm, aber er bekam keinen einzigen Satz ausgesprochen. Der Kommissar besah sich in Ruhe die Situation des Benz und sagte: «Sie stecken wohl fest. Sie haben hier versucht zu wenden und sind stecken geblieben, stimmts?» Uri Nachtigall nickte nur. «Wohin wollten Sie? Oder haben Sie nur eine Spritztour gemacht?» Der Delinquent schüttelte den Kopf und bedauerte es sogleich, aber es war zu spät. Die Neugier des Kommissars war geweckt. «Ich suche Doctor Parranoias Villa», kam die ehrliche Antwort. Irgend ein undefinierbarer Hauch von Schatten änderte sich im Gesicht des Kommissars. Aber diese Änderung war schwer zu deuten. «Sie sind etwa zwei Kilometer zu weit gefahren. Sie müssen hier wenden, wenn Sie können, und etwa nach zwei Kilometern kommt auf der linken Seite ein kleiner unauffälliger Waldweg, dem Sie gute tausend Meter folgen müssen. Dann fahren Sie direkt auf die Villa zu.» Damit übergab er ihm auch seine Papiere und wünschte ihm einen schönen Abend. Es schoss dem Hilflosen durch den Kopf, den Kommissar darum zu bitten, ihn aus dem Graben zu ziehen. Aber er unterdrückte die Bitte. Es war viel besser, mit seinen Problemen alleine fertig zu werden und den Kommissar so schnell wie möglich seines Weges ziehen zu lassen. Während er in sein Auto stieg, sagte er: «Ich schicke Ihnen einen Abschleppwagen.» Der Porsche beschleunigte in wenigen Sekunden von Null auf Hundert und verschwand. «Hoffentlich bricht er sich das Genick», ging es ihm durch den Kopf. Da hörte er ein anderes Auto sich nähern. Es kam in vorgeschriebener Geschwindigkeit näher, drosselte, blieb neben ihm fast stehen. Darin eine junge Frau mit dunklen Haaren und äußerst grell geschminkten Lippen und Augen. Sie warf ihm einen eiskalten, beängstigenden Blick zu, der das Blut in seinen Adern gefrieren ließ.

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Im übertragenen Sinne bestimmt. Ich suche Begegnungen, gehe Freundschaften ein, an die ich mich gerne erinnere, auch an die kritischen Momente, die Krisen, die Streitereien, Konflikte, aber natürlich auch erst recht die starken, warmen Momente. Aber zum Menschen Sammeln gehört irgendwie auch das Abstellen im Glaskasten oder im Regal; das Sammeln hat etwas Museales. Und auch oder gerade in diesem Sinne muss ich deine Frage bejahen: ja, ich versuche Menschen im Glaskasten meiner Erinnerungen aufzubewahren. Manchmal sind dort auch schreckliche und erschreckende Figuren und Konstellationen wie in den Konservierungsgläsern der Anatomie oder der Pathologie. Tote Begebenheiten, Fratzen, Monströses. Und ich steige ab in dieses Museum im Keller; des nachts, zwischen 00.00 und 01.00 Uhr - in dieser berühmten Geisterstunde; und jedes Mal stelle ich fest: es bewegt sich nichts. Alles bleibt wie am Tage, alles wie ich es in die Glaskästen gestellt habe. Obwohl sich nichts rührt, ist es gruselig; und ich weiß nicht, was hinter meinem Rücken passiert. Verbünden sich diese Konservierungen gegen mich, gibt es eine Verschwörung? Zwinkern sie einander heimlich Morsezeichen zu? Ich habe noch niemanden in flagranti erwischt. Ich bleibe aber wachsam.

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