Mir gefällt Ihre Antwort. Es war sicher nicht Ihre Absich aber Sie sind mir etwas ausgewischen. "nehme ich mir die Politiker und das System ins Visier" Was genau -umsetzbar und im hier und jetzt- tun Sie? wie nehmen Sie die ins Visier?
Nein, in der Tat, es war nicht meine Absicht. Aber Ihre Frage auf das konkrete individuelle Verhalten abzielend ist natürlich auch ungeheuer schwer zu beantworten. Allerdings muss ich auch zugeben, dass dieses Thema sich wie ein roter Faden durch mein Leben zieht. Schon in meiner Jugend sagte mir meine damalige Freundin, als wir auf dem Sofa über Politik diskutierten, ich sei ein Sofarevoluzzer, was mich äußerst empörte; denn ich war weitaus größere Risiken und Gefahren auch persönlich an Leib und Leben (etwas abstrakt) eingegangen, als sie je in ihrem Leben. Aber was hat so etwas schon konkret zu bedeuten? Was waren die Risiken?
Ich war nicht in Gorleben (Anti-Atomkraftproteste mit Wasserwerfern und Tränengas), und auch andere ähnliche Auseinandersetzungen mit konkreter und direkter physischer Gewalt und Auseinandersetzungen mit der Polizei waren nicht in meinem Handlungsspektrum. Ich war bis zu meinem 29. Lebensjahr türkischer Staatsbürger und von Ausweisung bei Straffälligkeit bedroht. Und ein als politisch Krimineller in der Türkei angekommen, hätte sicherlich kein schöneres Paradies auf mich gewartet. Und die besagte Freundin erwartete von mir ebensolchen Märtyreraktionismus - sonst war man eben ein Sofarevoluzzer.
Politische Versammlungen, Bürgerinitiativen, Öffentlichkeitsarbeit durch Flugblätter, Diskussionen und Fortbildungslehrgänge bei Parteien, Verbänden, der evangelischen Kirche oder auch staatlich in meinem Fall im Kultusministerium von Baden-Württemberg zählten nicht. Wer sich nicht unter einen Wasserwerfer stellt, ist ein Sofarevoluzzer und Schwätzer.
Heute gehört die besagte Dame voll und ganz zum Establishment; sie hakte ihre poltisch aktive Zeit, in der ich sie auch kennen und lieben gelernt hatte als Jugendphase ab. Ich kann mit solchen Persönlichkeitsmetamorphosen nicht viel anfangen. Genau davon aber profitiert auch das System. Die Rebellen von gestern sind die verbeamteten Lehrer von heute; einfach ekelhaft. Mir ist das richtig zuwider. Und da das Menschen recht schnell spüren, gibt es auch auch recht schnell Distanz und Differenzen, ha, ha.
Aber ich will nicht wieder ausweichen! Ich bin im Kulturbetrieb kulturpolitisch und in Sachen kultureller Bildung und Kunst unterwegs. Zum Teil besteht der Alltag im Kleinkrieg mit der Kulturbürokratie, in ideologischen wie administrativen Auseinandersetzungen, in Kulturarbeit mit Jugendlichen, Theater-Inszenierungen, Pressearbeit, Öffentlichkeitsarbeit etc. Eigentlich ist das Tätigkeitsfeld sehr vielseitig und vielschichtig und langweilig wird es nicht. Und tatsächlich gehören auch meine öffentlichen Texte, ganz egal, wie und wo ich sie veröffentliche, zu dieser Arbeit dazu. Diese Korrespondenz beispielsweise würde ich auf der Habenseite meiner Arbeitsbilanz verbuchen. Ich weiß ja nicht, wie Sie es sehen.
Ich war nicht in Gorleben (Anti-Atomkraftproteste mit Wasserwerfern und Tränengas), und auch andere ähnliche Auseinandersetzungen mit konkreter und direkter physischer Gewalt und Auseinandersetzungen mit der Polizei waren nicht in meinem Handlungsspektrum. Ich war bis zu meinem 29. Lebensjahr türkischer Staatsbürger und von Ausweisung bei Straffälligkeit bedroht. Und ein als politisch Krimineller in der Türkei angekommen, hätte sicherlich kein schöneres Paradies auf mich gewartet. Und die besagte Freundin erwartete von mir ebensolchen Märtyreraktionismus - sonst war man eben ein Sofarevoluzzer.
Politische Versammlungen, Bürgerinitiativen, Öffentlichkeitsarbeit durch Flugblätter, Diskussionen und Fortbildungslehrgänge bei Parteien, Verbänden, der evangelischen Kirche oder auch staatlich in meinem Fall im Kultusministerium von Baden-Württemberg zählten nicht. Wer sich nicht unter einen Wasserwerfer stellt, ist ein Sofarevoluzzer und Schwätzer.
Heute gehört die besagte Dame voll und ganz zum Establishment; sie hakte ihre poltisch aktive Zeit, in der ich sie auch kennen und lieben gelernt hatte als Jugendphase ab. Ich kann mit solchen Persönlichkeitsmetamorphosen nicht viel anfangen. Genau davon aber profitiert auch das System. Die Rebellen von gestern sind die verbeamteten Lehrer von heute; einfach ekelhaft. Mir ist das richtig zuwider. Und da das Menschen recht schnell spüren, gibt es auch auch recht schnell Distanz und Differenzen, ha, ha.
Aber ich will nicht wieder ausweichen! Ich bin im Kulturbetrieb kulturpolitisch und in Sachen kultureller Bildung und Kunst unterwegs. Zum Teil besteht der Alltag im Kleinkrieg mit der Kulturbürokratie, in ideologischen wie administrativen Auseinandersetzungen, in Kulturarbeit mit Jugendlichen, Theater-Inszenierungen, Pressearbeit, Öffentlichkeitsarbeit etc. Eigentlich ist das Tätigkeitsfeld sehr vielseitig und vielschichtig und langweilig wird es nicht. Und tatsächlich gehören auch meine öffentlichen Texte, ganz egal, wie und wo ich sie veröffentliche, zu dieser Arbeit dazu. Diese Korrespondenz beispielsweise würde ich auf der Habenseite meiner Arbeitsbilanz verbuchen. Ich weiß ja nicht, wie Sie es sehen.