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Uri Bülbül

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*Pusteblume*

Pusteblume - aus und vorbei. Hoffnungen gemacht und sich erfreut, doch dann Pusteblume. Habe ich nicht wie ein Maulwurf gedacht, habe ich die Wurzeln nicht genau vor Augen gehabt und gehofft, ich könnte es verhindern? Habe ich nicht immer rechtzeitig die Wiese gemäht, bevor sich die Pusteblumen einstellen?
Machtlos füge ich mich und denke: «Pusteblume».

-

Eine dünne Eisschicht legt sich auf mein Herz wie eine Haut. Faszinierend und bezaubernd die kristalline Form. Wie ein Kind stehe ich am Ufer eines Sees, der zuzufrieren begonnen hat und mich einlädt, die hauchdünne Eisfläche zu betreten. Es ist kaum möglich der Einladung zu widerstehen. So schwanke ich leicht fröstelnd und ängstlich in Erinnerung an den Kälteschmerz an Händen nach einer Schneeballschlacht ohne Handschuhe.
Wird sie mich halten?
Als Einleitung zur 241. Folge des SOKRATES-Romans schreibe ich: Das Glück in einer Beziehung ist so nah und so fern und so real wie irreal wie ein Regenbogen, unter dem man durchgehen zu können glaubt.
Hat dieser Niklas Hardenberg wenigstens in meinem Roman die nötige Hornhaut auf den Fingerspitzen, um im richtigen Moment die richtige feinfühlige Berührung auf einer einsamen Schulter zu vollziehen? Oder sind wir nur „Dickhäuter“?
« Julie. Glaubst du an mich?
Danton. Was weiß ich! Wir wissen wenig voneinander. Wir sind Dickhäuter, wir strecken die Hände nacheinander aus, aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab – wir sind sehr einsam.
Julie. Du kennst mich, Danton.
Danton. Ja, was man so kennen heißt. Du hast dunkle Augen und lockiges Haar und einen feinen Teint und sagst immer zu mir: lieber Georg! Aber (er deutet ihr auf Stirn und Augen) da, da, was liegt hinter dem? Geh, wir haben grobe Sinne. Einander kennen? Wir müßten uns die Schädeldecken aufbrechen und die Gedanken einander aus den Hirnfasern zerren. –»
http://gutenberg.spiegel.de/buch/dantons-tod-417/3
Nein, lieber Danton, es würde nichts nützen. Die Hirnfasern verraten uns ebenso wenig etwas über den Inhalt unserer Gedanken und Gefühle wie die Papieranalyse über den Inhalt eines Romans, den zu lesen wir nie gelernt haben und dessen Hieroglyphen uns nichtssagend anlachen.
Wir schauen in Augen, sehen auf die Stirn, wir erfahren Handlungen, hoffen und agieren und reagieren und hoffen wieder in Sehnsucht. Und dann?
«wir sind sehr einsam»
Die Frage ist doch aber auch, das Eis lockt wieder, ob wir nicht durch unsere Ängste, Fragen, Fragwürdigkeiten, Unsicherheiten, Zweifel nicht selbst uns den Weg verstellen zum andern und seinem Weg zu uns, weil wir den Blick verlieren oder nie gewinnen für den andern?
Ja, das grobe Leder, aber ist nicht die Haut auch ein Sinnesorgan? Kann mich das Eis denn nicht wenigstens ein paar Sekunden halten - ein paar Sekunden des seltenen und unermesslichen Glücks? Kann ich nicht wenige Sekunden lang nicht wollen, sondern nur genießen, bevor ich in die Kälte stürze?
Heute ist nicht der Tag, an dem ich mich hinter Niklas Hardenberg versteckend mir ein Handschuh überstreifen kann - die Schneeballschlacht ruft und die Hoffnung, dass wir auch uns lachend in den Armen liegen könnten, schwitzend, ausgelassen und herzlich. So kristallin, so faszinierend und so tragfähig ist die Hoffnung.
Ich muss den Schritt wagen.

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Fährst du fernbus? warum (nicht)?

Ich würde vielleicht sogar Fernbus fahren, wenn ich mir von einer anderen Stadt an einem anderen Ort einen anderen Uri versprechen könnte.

Über glückliche Beziehungen vermag ich im Moment nicht zu sprechen; Das Glück in einer Beziehung ist so nah und so fern und so real wie irreal wie ein Regenbogen, unter dem man durchgehen zu können glaubt. SOKRATES Folge 241: Hardenbergs Begegnung

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Hardenberg zog langsam seine Hand aus der Schublade - ohne die Walther. Es war dunkel in seinem Zimmer, und er sah nur einen Schatten, die Schemen eines großen, kräftigen Mannes. «Darf ich Licht machen?» fragte dieser. «Was für eine Höflichkeit? Noch höflicher wäre es gewesen, Sie wären nicht in meine Wohnung eingedrungen!» antwortete Niklas. Der Mann schaltete das Licht ein, was Niklas in den Augen, durch die Augenhöhlen bis unter die Schädeldecke weh tat. «Ich bin übrigens nicht bewaffnet», sagte der Mann. Jetzt war das Niklas auch egal. «Sollen wir ins andere Zimmer gehen? Möchten Sie sich setzen? Und vielleicht etwas zu trinken?» «Ja, Whiskey», antwortete der Mann. «Ja, die Flasche klebt dort irgendwo im Bücherregal. Bedienen Sie sich!» Der Mann lachte. «Ich mag Ihren Humor. Aber ich gebe Ihnen Ihr Telefon, Sie können einen Händler anrufen, der Ihnen sofort eine ganze Kiste liefert.» «Mitten in der Nacht?! Wie spät haben wir es überhaupt?» Der Mann lachte jetzt noch lauter. «1.48 Uhr. Aber das dürfte doch kein Problem sein! Sie sind doch jetzt nicht mehr auf den Supermarkt angewiesen.» Ach daher wehte der Wind. Nun gab es keinen Zweifel mehr für Niklas. Erst kam die gigantische Überweisung und dann kam der Besuch. «Ja, so ist es. Erst kommt das Geld und dann der Besuch. Zumindest in meiner Firma ist das so.» «Können in Ihrer Firma alle Gedanken lesen?» fragte Niklas. «Nun ja, es war nicht schwer, Ihre Gedanken zu erraten. Und nun möchten Sie wissen, was ich von Ihnen will. Und wenn ich sage: nichts, außer sie ab und an besuchen und mit Ihnen plaudern, werden Sie das Geld nicht wollen, weil Sie irgend eine Katastrophe befürchten.» «Beim letzten Mal, musste Frank sterben. Und was Sie mit den Frauen gemacht haben, weiß ich bis heute nicht. Aber gut ist es ihnen in den Kellern, nicht ergangen, in die Sie sie verschleppt hatten.» «Ich?» Das klang äußerst geheuchelt in Hardenbergs Ohren. «Ja, Sie - vielleicht nicht persönlich! Sie stehen aber für Ihre Firma, also Sie, genau Sie!» Niklas war nüchtern. So viel Adrenalin. Nüchtern, reaktionsschnell und entschlossen. Er rechnete mit Gegenwehr, als er sich in Richtung seiner Schublade warf und die Walther zückte. Der Mann aber machte überhaupt keine Anstalten, sich zu wehren oder zu flüchten. Er reagierte überhaupt nicht, während Niklas die Waffe durchlud, entsicherte und schoss. Das ganze Magazin leer schoss. So entschlossen und wütend war er noch nie.
Im Polizeipräsidium saß er in einem Verhörzimmer. Man ließ ihn warten, wahrscheinlich wurde er durch das Spiegelfenster beobachtet. Eine Uniformierte hatte ihm Mineralwasser und Kaffee gebracht und sich wieder dezent und wortlos verzogen. Niklas Hardenberg rührte Zucker in seinen Kaffee und wartete. Die Wartezeit tat ihm gut, zermürbte ihn keinesfalls, wie sie es vielleicht hofften. Er würde gestärkt in das Verhör gehen. Gemütlich trank er seinen Kaffee und dachte über alles nach. Mit ihm stimmte etwas nicht. Das war klar.

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Was ist das Geheimnis einer glücklicher Beziehung?

Ich kenne es nicht. Ich wünschte es wäre anders. Und manchmal frage ich mich: Was ist, wenn «glückliche Beziehung» eine contradictio in adjecto ist?

Welcher Begriff fällt dir als Allererstes ein, wenn du den Satz hörst "Unsere Welt ist voller......?"

DerApfeltyp’s Profile PhotoRuu
Wenn ich mir mal als Humanist einen wirklich greifbaren und begreifbaren Begriff von ihm machen könnte, was mir wirklich schwerfällt und ich immer das Gefühl habe, auf der Stelle zu treten, dann würde ich leider sagen: „Menschen“.
Aber als ein Zyniker klassischer Schule frage ich mich, ob es auch einen misanthropischen Humanismus geben kann. Vielleicht derart:
«Ich lehre euch den Übermenschen. Der Mensch ist Etwas, das überwunden werden soll. Was habt ihr gethan, ihn zu überwinden?
Was ist der Affe für en Menschen? Ein Gelächter oder eine schmerzliche Scham. Und ebendas soll der Mensch für den Übermenschen sein: ein Gelächter oder eine schmerzliche Scham.
Ihr habt den Weg vom Wurme zum Menschen gemacht, und Vieles ist in euch noch Wurm. Einst wart ihr Affen, und auch jetzt ist der Mensch mehr Affe, als irgend ein Affe.
Wer aber der Weiseste von euch ist, der ist auch nur ein Zwiespalt und Zwitter von Pflanze und von Gespenst. Aber heisse ich euch zu Gespenstern oder Pflanzen werden?»
http://gutenberg.spiegel.de/buch/-3248/4
Wenn ich eine nietzscheanische Menschenliebe in mir verspürte, würde ich den Menschen treten, damit er endlich unterginge. Aber das geht mir zu weit. Ich begnüge mich damit, deine quadratische Freundin und dich ab und an zu necken, um von einem Kindergärtner als Kleingärtner verunglimpft zu werden. Wenn Worte verletzen könnten, wären es nicht deine ;)

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Welcher Begriff fällt dir als Allererstes ein wenn du den Satz hörst Unsere Welt

Heißt die Novelle "Brachland" weil sie brachliegt, oder um was geht es darin?

Die Novelle sollte ein Experiment sein, eine Novelle zu schreiben, worin mir die Nähe der Novelle zum Drama wichtig war. Daher ist das „Brachland“ stark angelehnt an mein Lieblingstheaterstück: „Warten auf Godot“ von Samuel Beckett.
Niklas Hardenberg der ominöse Investigator und der jüngere Karl Lembrecht alias Lemming befinden sich in einer Wohnung, die beiden fremd ist. Niklas Hardenberg hat sie in diese Wohnung geführt und ist mit dem „Scheckkartentrick“ in die Wohnung eingebrochen. Beide befinden sich im Wohnzimmer; Lemming starrt aus dem Fenster, während Niklas es sich auf dem Sofa bequem macht und seinen Begleiter beobachtet. Das eigentliche Verhältnis zwischen den beiden ist: Lemming hat Niklas Hardenberg, den Investigator, engagiert, ihm dabei behilflich zu sein, seine Amnesie zu überwinden und sich wieder daran zu erinnern, wer er wirklich ist, obwohl er in einem anderen Roman ausdrücklich und eindringlich davor gewarnt wurde, sich mit Niklas Hardenberg als Investigator einzulassen.
Lemming beginnt eine Geschichte von zwei Landstreicherinnnen zu erzählen, die sich im Brachland befinden. Niklas muss schmunzeln, weil ihm die Geschichte bekannt vorkommt und er sich fragt, was es mit der Amnesie seines Auftraggebers und Klienten überhaupt auf sich hat. Verstellt sich Lemming, weil er sich hinter seiner Amnesie verstecken muss? Und wenn ja, wovor versteckt er sich?
Und Lemming fragt sich, ob er diesem Investigator, den er in seiner Verzweiflung engagiert hat, überhaupt trauen kann. Denn er wurde ja auch eindringlich gewarnt. Es ist eine Situation des gegenseitigen Belauerns und Prüfens, in der „Warten auf Godot“ neu aufgelegt wird in der Geschichte, die Lemming von Vanessa und Elena erzählt, ohne die Parallele zu „Warten auf Godot“ selbst zu erkennen. Niklas aber erkennt diese natürlich sehr wohl und fragt sich: was für ein Spiel sein Klient eigentlich mit ihm treibt?
Umgekehrt darf sich Lemming aber auch zurecht fragen, warum Niklas ihn in eine wildfremde Wohnung geführt hat und dort eingebrochen ist und in aller Seelenruhe sich auf das Sofa wirft und wartet. Worauf eigentlich?
Und der Anfang der Novelle:
„Es muss eine unwirtliche Gegend gewesen sein, in der sich die beiden Frauen aufhielten. Brachland weit und breit, steinig und karg und irgendwo eine einsame Landstraße, die sie von ihrem Standort aus nicht mehr sehen konnten, dafür aber ein toter vertrockneter Baum mit dürren, kahlen Ästen. Ein Baum, der diesen Namen kaum verdiente.“
Lemming wandte sich zu Niklas und hörte endlich auf, aus dem Fenster in die Finsternis zu starren, wo gewiss nichts zu erkennen war. Niklas wusste nicht, was er von dieser Geschichte halten sollte, aber er schwieg so, dass Lemming es als Interesse auslegen konnte.
Und das Ende darf ich dir doch sicher vorwegnehmen: Es klingelt an der Tür ;)

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lachst du zuletzt?

Es heißt in einer durch Konkurrenz, Rivalitäten und Häme geprägten Gesellschaft: «Wer zuletzt lacht, lacht am besten». Heute habe ich bei dem Eifel-Philosophen den Hinweis auf Immanuel Kants Schrift "Zum ewigen Frieden" gelesen:
«„Orte in uns selbst schaffen, die heil sind“. Eine Vision am Leben erhalten, die uns die weiseren unter den Menschen geschenkt haben, jene, die wissen, was es heißt, in jeder Lebenssituatin die hochethischste Entscheidung zu treffen. Eine Vision von einer planetaren Zivilgesellschaft, einem Ort des „Ewigen Friedens“, wie ihn Kant skizziert hat ...
„Irgendein Vertrauen auf die Denkungsart des Feindes“, erläutert Kant weiter, „muß mitten im Kriege noch übrigbleiben, weil sonst auch kein Friede abgeschlossen werden könnte.“ Und man nur so verhindern kann, dass der ewige Friede nur auf dem Friedhof der Menschengattung stattfinden kann.»
https://www.nachrichtenspiegel.de/2016/09/01/die-apokalypse-abschiedsbrief-eines-vater-an-seine-kinder/
Wer darauf seinen Trost ausrichtet, in Auseinandersetzungen und in Zeiten, in denen er womöglich gemobbt wird, sein Heil darin zu finden, dass er derjenige sein wird, der zuletzt lacht, versteht Lachen als Auslachen und als ein Zeichen von Häme und Gewalt. So verstanden ist Lachen eine Waffe.
Wenn ich zuletzt lachen soll, dann verzichte ich darauf, denn für mich ist Lachen der erste Weg zur Entspannung und zur friedlichen Kommunikation und soll nicht dazu dienen, den anderen noch einmal zu verletzen.

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Wenn du einen Privatjet für einen Trip deiner Wahl zur Verfügung hättest, wohin würde die Reise gehn? Was würdest du dort tun? Wen würdest du mitnehmen? Was würdest du einpacken?

fcbayerngirlx3’s Profile PhotoDauerbrenner
Eine Ideale Frage für die SOKRATES-Folge 240 Ich selbst träume nur für meine Romanfiguren davon, mit einem Privat-Jet unterwegs zu sein. Mich selber reizt dieser Gedanke so herzlich wenig. Ich bin kein Stubenhocker aber mit meinem Garten, dem Theater und meinem MagicMysteryHouse bin ich voll und ganz ausgelastet. Deswegen schicke ich Marcellus Adonis Narrat mit seinem Privat-Jet auf die Reise und er hat eine Kiste und Luisa Metzger bei sich:
«Du kannst mich Marc nennen», sagte er lächelnd, als sie wieder in seiner Limousine saßen. Er gab seinem Chauffeur Luisas Adresse, worauf Luisa erschrak: «Ich kann jetzt nicht zu mir nach Hause. Ich will dort nicht ohne meine Schwester sein», sagte sie mit bebender Stimme. «Keine Sorge!» erwiderte der alte dynamische Mann verständnisvoll. «Wir fahren zu dir, warten auf dich, während du dir einen schönen Reisekoffer packst. Dann geht es mit mir auf eine paradiesische Reise. Und mach dir keine Sorgen wegen deiner Schwester. Wir halten per Skype Kontakt zur Intensivstation und lassen uns genau berichten, wie es deiner Schwester geht. Sobald sie aus dem Koma erwacht ist, was wahrscheinlich in zwei, drei Tagen sein wird, kehren wir zurück. So hast du wenigstens zwei, drei Tage Abwechslung und Ablenkung.» Luisa fühlte sich zwar einerseits beruhigt, hatte aber andererseits auch ein schlechtes Gewissen. Wäre es nicht besser, bei ihrer Schwester zu bleiben und zu warten? Sie fühlte jedoch die Kraft nicht in sich, diese Tage durchzustehen. Da wollte sie sich lieber ein wenig in der wohligen Geborgenheit, die von „Marc“ ausging, treiben lassen. Sie bat Marc in die Wohnung, während der Chauffeur vor dem Haus wartete. «Du kannst dir ruhig Zeit lassen, so viel du willst, wir haben es nicht eilig», sagte Marcellus Adonis Narrat. Seine angenehme Stimme war Balsam für ihre Seele. Sie hatte ihren Vater verloren, dafür aber nun einen tollen Mann an ihrer Seite dazu gewonnen. Sie weinte, als sie ihre Sporttasche mit Unterwäsche und Blusen bepackte. Ihr Vater war nun tot. Es konnte keine Klärung mehr zwischen ihnen geben, keine Freundschaft mehr hergestellt werden, kein Vater-Tochter-Verhältnis ohne diese seltsamen wie widerlichen Blicke und Berührungen. Marcellus war ganz anders als ihr Vater. Beruhigend, distanziert und ganz und gar nicht aufdringlich. Sie fühlte sich zu ihm hingezogen und suchte seine Nähe, ohne, dass er sie in irgendeiner Weise an sich zu ziehen versuchte. «Denk an deinen Personalausweis oder an einen Reisepass, wenn du einen hast», hörte sie ihn aus der Küche. Er war dabei nicht einmal besonders laut; er erhob seine Stimme kaum zu einem Ruf und dennoch wusste er genau, dass sie ihn hörte. Sie war aufgeregt: «Wohin geht die Reise?» «Wie wäre es mit den Malediven?» kam als Antwort die Gegenfrage. «Malediven? Wirklich? Das ist ja Wahnsinn!» rief sie. Nun waren auch die Kosmetika verstaut. Pass und Personalausweis befanden sich in der Seitentasche. Es konnte losgehen!

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Welches Gefühl schleciht gerade durch deinen Kopf?

Mich beschleicht das Gefühl, dass meine Ängste bestimmten Mustern folgen, die ich bisher nicht richtig erkannt habe. Es steigt aus der Magengegend hoch, bildet einen Knoten im Hals, ich versuche ihn herunter zu schlucken, es steigt höher und erreicht meinen Kopf. «Keine Panik», sage ich mir. Aber das ist leicht gesagt.

Wie lautet die schwierigste Aufgabe oder Frage und das härteste Rätsel das du kennst? Stellst du es mir?

sopzock’s Profile PhotoSam
Es stellt sich dir wie von allein: Der Mensch ist meiner Meinung nach das größte Rätsel sich selbst und anderen. Ich könnte es wie das delphische Orakel machen: ERKENNE DICH SELBST! lautet das größte Rätsel, das ich kenne, arbeite über ein halbes Jahrhundert daran und habe es noch immer nicht gelöst.
Viel Spaß!

Solche Eingebungen, meist von Hohem Geiste uns zugespielt, ..Sollte man auf Keinem Falle verpuffen lassen Herr Bülbühl, Guten Tag. Schreiben Sie, ..SCHREIBEN Sie ! was die Feder hergibt. Solche Visionen sind nicht von ewiger Dauer. Heute noch deutlich und greifbar ..Und Morgen?... geschmolzen...

...wie der Schnee von gestern :)

Eine Kontroversität oder Rivalität ist mir immer lieber, als eine langweilige Freundschaft.

Ich sehe einen großen Unterschied zwischen „Kontroversität“ und „Rivalität“. Bisher habe ich mir serh wenig Gedanken über letzteres gemacht. Konkurrenz, den anderen ausstechen wollen, das Ziel, das man zu erreichen unbedingt trachtet, ganz allein für sich haben wollen und ähnliche Verhaltensmuster sind nicht gerade der Hauptbestandteil meines Diskurses gewesen. Eine Ausnahme könnte dabei die Liebe sein, das Verhältnis zu einer Frau, das Begehren.
Wenn ich in eine Frau verliebt bin, möchte ich sie und ihre erotische Aufmerksamkeit ungern mit anderen teilen, lasse aber auch sehr schnell von der Frau ab, wenn ich merke, ihr Interesse an mir ist geteilt oder gar nicht so groß. Für mich aber ist sie die Entscheiderin. Es liegt nur bedingt in meiner Hand, ihr Wohlwollen für mich zu gewinnen, ihre Aufmerksamkeit und womöglich Zuneigung. Wenn sie nicht will, will sie nicht, warum auch immer. Da kommt keine echte Rivalität zu anderen Männern auf, weil weder ich noch sie es in der Hand haben. Man kann nur konkurrieren, wenn man das Spiel und den Erfolg überwiegend in der eigenen Hand hat: bei einem Wettlauf zum Beispiel oder bei einem Schachspiel.
Aber meine Weisheit des Tages: eine Frau ist kein Schachbrett :)
Also können wir Rivalität fast völlig vergessen - sie hat so etwas wahnsinnig Existenzielles.
Das Kontroverse hingegen kann gerade eine Freundschaft beflügeln und zu einer dialektischen Einheit führen. Widersprüche treiben voran, erschaffen Neues. Ohne diese kann in der Tat schnell Langeweile entstehen.
Schön, dass du und ich wieder im Diskurs sind.

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Ist es ethisch falsch Darwinist zu sein?

Es ist überhaupt ethisch falsch, irgendjemandes Anhänger zu sein. Lehrt uns nicht gerade die Aufklärung, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, auch wenn es manchmal Mut erfordert? Und wie gelangt man an einen Verstand, der diesen Namen verdient? Etwa dadurch, dass man Anhänger irgendeines Evolutionstheoretikers zu sein? Ethik erfordert Eigenverantwortung und nicht die Anhängerschaft an aufgestellte Theorien. Insofern ist es gewiss ethisch falsch, Darwinist zu sein. In diesem Sinne ist es aber ebenso falsch religiös und religiöser Kreationist zu sein. Nur weil etwas irgendwo geschrieben steht, muss es längst nicht wahr sein. Und jede religiöse Diskussion endet mit einem Verweis auf eine heilige Schrift, in der xy geschrieben steht. Und das soll ein Beweis der Wahrheit sein? Nein, das ist ethisch nicht vertretbar, weil selbstverschuldete Unmündigkeit! Und das Wort „selbstverschuldet“ bedeutet, dass man für diese Dummheit selbst die Verantwortung zu übernehmen und zu tragen hat.

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War das eine rhetorische Frage und wenn ja, warum frage ich dann nach? Wirst du diese Frage rhetorisch beantworten und ich sollte es verkennen, befinden wir uns dann schon in nem rhetorischen Teufelskreis?

DerApfeltyp’s Profile PhotoRuu
Zum Trivium der klassischen Ausbildung gehören:
1. Grammatik
2. Rhetorik
3. Dialektik, Logik.
«„Du siehst, warum die freien Künste so genannt werden: weil sie eines freien Menschen würdig sind“). [Seneca] Als freier Mann galt, wer nicht zum Broterwerb arbeiten musste. Somit konnten nur solche Beschäftigungen würdig sein, die keine Verbindung mit Erwerbstätigkeit hatten.»
https://de.wikipedia.org/wiki/Sieben_Freie_K%C3%BCnste
Ich hoffe, du kannst damit etwas anfangen.
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Was ist HTML?

Das lässt sich ganz leicht googlen: «Die Hypertext Markup Language (engl. für Hypertext-Auszeichnungssprache), abgekürzt HTML, ist eine textbasierte Auszeichnungssprache zur Strukturierung digitaler Dokumente wie Texte mit Hyperlinks, Bildern und anderen Inhalten. HTML-Dokumente sind die Grundlage des World Wide Web und werden von Webbrowsern dargestellt.»
Ich arbeite sehr gerne mit dem Notizblock-Programm namens „Tomboy“. Es hat den Vorteil, dass es in allen Notizen gleichzeitig nach Wörtern und Textstellen suchen kann und übersichtlich alle Notizen auflistet; es verlinkt auch die Notizen untereinander, so dass man leicht erkennt, wie man die eigenen Notizen strukturiert hat, was besonders bei mir wichtig ist, weil ich dazu neige, den Überblick über meine Arbeiten und Gedanken zu verlieren.
Dann kann man einzelne Notizen und diejenigen, die mit dieser Notiz verknüpft, also verlinkt sind, in HTML zu exportieren, so dass sie alle auf einer Seite im Internetbrowser dargestellt werden können. Diese Funktion nutze ich gerne zur Archivierung meiner älteren Notizen.

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Die eben geherzte Antwort ist die beste, die ich von dir lesen durfte. Das ist keine Frage, nur ein Lob.

Danke für dein Lob! Was heißt hier „nur ein Lob“? Ich freue mich sehr und fühle mich bestärkt. Zumal ich genau weiß, wie kontrovers wir beide sein können.
Ich merke, wie sich eine leise Poesie in meine Antworten einschleicht und auch das Politische und Philosophische milde einfärbt. Ein bißchen ist es Geschmackssache, ob du diesen poetischen Weichzeichner magst oder nicht. Ich habe gestern einen großen Brombeerstrauch bekämpft und weiß, dass diese Pflanze neben den süßen Früchten auch Stacheln, Blätter und Wurzeln hat. Ich glaube, man kann nicht den ganzen Uri mögen. Einzelne Früchte aber schon ;)
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Wonach schmeckt dein August?

Ich habe in den Jahren 2012 bis 2015 sehr viel Tagebuch geschrieben, Arbeitsjournale angelegt und diese sogar 2014 nach Themen gegliedert. Irgendetwas gab es irgendwo immer festzuhalten, zu reflektieren, noch einmal zu wälzen. Gestern kurz vor 21.00 Uhr sah ich plötzlich, wie dunkel es um diese Uhrzeit schon wieder wird. Ich hatte den gestrigen Sonnenuntergang verpasst, mich ablenken und von einem Ärger einnehmen lassen, der wirklich nicht sein musste. Ich hatte mich unnötig den ganzen Tag schon geärgert. Es brodelte mehr in mir selbst als dass es äußere Anlässe zum Ärgern gab.
Und jetzt, da ich dir das erzähle, fällt mir ein, dass ich genau zum Sonnenuntergang mit dem Brotteig beschäftigt war, weil ich ein leckeres Zwiebelbrot mit Zwiebeln aus dem Garten backen wollte.
Und trotzdem überschattet der Ärger den tatsächlichen Grund, warum ich mein Augenmerk gar nicht auf die Abendröte richten konnte. Wie auch immer; plötzlich sah ich eben, dass es schon vor 21.00 Uhr dunkel wird und hatte das Bedürfnis, dies im Tagebuch festzuhalten, als könnte ich dadurch mir den Sommer noch lange sichern.
Und da erlebte ich die nächste Überraschung. Mein Meta-Tagebuch, von dem aus die Thementagebücher verlinkt sind, war ganz leer. Zuletzt geändert in den ersten Januartagen, aber leer! Ich musste meine vorherigen Einträge gelöscht haben. Oder spielte mir der Computer einen Streich?
So ganz aufgeregt und nervös wurde ich noch nicht, da ich die Gewohnheit habe, meine Tagebücher in HTML zu exportieren und in einem Ordner zu archivieren. Also wurde erst einmal unter „Journale“ nachgesehen. Tatsächlich: Ich hatte Ende 2015 mein Metajournal exportiert und tabula rasa gemacht und bis gestern nicht mehr angeschaut. Woran lag das?
Irgendwie packte mich die Lust auch gestern nicht, nach dem ersten Impuls zum Tagebuch zu greifen, dieses auch tatsächlich zu führen :( Die Einträge fielen mir schwer und ich ließ es dann auch bleiben.
Deine Frage aber bringt mich auf den Punkt, zumal es nach dem gestrigen heißen Tag am Abend das Wetter nicht nur abkühlte, sondern heute Vormittag auch ein nieseliger Dauerregen eingesetzt hat: Mein August schmeckt nach Abschied vom Sommer, darin beigemischt sind Liebe, Sehnsucht und Angst, dass auch dieses Mal die Liebe wieder schmerzen könnte. Die Schmetterlinge im Bauch fliegen nicht so unbeschwert.

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