Uri Bülbül

Du hast eine Menge Wünsche geäußert, die an und für sich auch alle in der Geschichte realisierbar sind. Nun muss ich nur aufpassen, dass ich nichts vergesse oder übersehe. Ein bißchen wäre da die Unübersichtlichkeit von ask.fm schuld. Es gibt keine Suchfunktion, mit der ich nach Stichwörtern dein Profil absuchen und die betreffenden Antworten und bei mir schnell die betreffenden Fragen finden könnte; denn manches steckt in deinen Antworten und manches steckt in deinen Fragen an mich. Aber ich habe schon der Spur nach eine Ahnung, eine leise Idee sozusagen, wie ich es schaffe.

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Sammeln wir mal vom jüngsten Einfall zum ältesten:
- darf mein Frosch auch in der Geschichte mitmachen bitte?
- ich will das Weihnachtsbaum-Radiergummi doch nicht Luisa schenken, weil ich da eine emotionale Bindung zu hab und wenn das plötzlich weg ist und wem anders gehört, ich traurig bin :c Und deshalb will ich lieber für Luisa einen Stein suchen und ihn bunt anmalen und ihr schenken :3
- ich will auch ins Theater :c
- und kann in der Geschichte auch mein Geburtstag drin vorkommen mit einem Kuchen in Ritterburg-Form? :3
- darf ich ein Schnitzel zu Weihnachten zu essen haben? :3
- und kann bei der Villa auch ein Spielplatz draußen dabei sein für mich mit so einem Klettergerüst mit Rutsche http://www.dd4kids.de/uploads/Spielplatz/Spielplatz-Kleinpestitz-2095.jpg und eine Vogelnestschaukel und ein Karussell und ganz viel Sand und ein großer Baum zum drauf klettern bitte? :3
- und ich will auch, dass die Leute von der Psycho-Villa alle ein Ausflug zu einem Vulkan machen und dann mich irgendwer da rein schubst und da unten drin finde ich dann das Dino-Ei und nehme das mit :3
- kannst du auch mit in die Geschichte einbauen einen Dinosaurier aus Plastik mit Rädern, wo ich mich drauf setzen und mit rumfahren kann, also so ähnlich wie so Bagger und Traktoren, die es gibt für Kinder, nur halt bisschen größer und in Dino-Form bitte? :3
- ich mag aber Kohl nicht :c
- kann mein Delfi bitte auch mit in die Geschichte mit rein und von irgendwem entführt werden und ich such ihn dann und rette ihn zusammen mit dem weißen Tiger oder so? :3
- Ich koch dir nen Süppchen und dann können wir gemeinsam kuscheln :3 [Du kannst vielleicht mit Luisa kuscheln, wenn sie es möchte. Ich lasse es mir durch den Kopf gehen.]
- und so einen Raum, bei dem die Wände und der Boden und die Decke so sind, dass man drauf rumhüpfen kann wie bei einer Hüpfburg und dass mich da wer einsperrt und dann mich irgendwann wieder irgendwer da raus lässt? :3
- und eine Eisenbahn die aus Legosteinen besteht und so groß ist, dass man sich da richtig reinsetzen und mitfahren kann? :3
- 125748738667 Lisa und Fridolin wollen auch mitmachen
Und wir dürfen den Ausflug zu einem Vulkan nicht vergessen, wo du das Dinoei findest, aus dem dann ein Dino schlüpft, was dich für seine Mutter hält und später einen Menschen frisst, weil es ihn nicht leiden kann. So habe ich in nächster Zeit wirklich eine Menge zu tun mit dem SOKRATES-Plot.

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Die Politik gerät immer mehr in die Defensive gegenüber ihren wachsenden Aufgaben in einer komplexer und komplizierter werdenden Welt. Die Parteiendemokratie funktioniert nicht mehr recht, die Repräsentanten des Staates sind teilweise mittlerweile so unfähig, dass aus ihren Ministerien nicht einmal mehr halbwegs sachgerechte Gesetzesvorlagen kommen; denn irgendjemand muss ein Problem erkennen, definieren und sich Gedanken um Lösungen machen, muss Beratungsprozesse, Anhörungen organisieren, Lobbyisten, Vereine und Verbände berücksichtigen, aus der manchmal unübersichtlichen Lage einen Gesetzesentwurf herauskristallisieren und formulieren. All diese Prozesse werden seit etwa dreißig Jahren von Leuten gemacht, die aus Parteien stammen, deren Intelligenzniveau sich in einer rasanten Talfahrt befindet. Das jüngste Beispiel kommt aus dem Arbeitsministerium; aber auch das Gesundheitsministerium hat sich mit einem Todesfall an Masern von den Impf- und Pharmalobbyisten übelst aufs Glatteis führen lassen. Auch die Bankenkrise zeigte deutlich, dass wir quasi von Idioten regiert werden. Kontroll- und Steuerungsmechanismen sind schier komplett ausgeschaltet.

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In dieser dramatischen Situation versucht die Politik mit deutlich spürbaren Maßnahmen Handlungsfähigkeit zu demonstrieren. Das ist ungefähr so hilflos wie das Demonstrieren eines Betrunkenen, dass er nicht betrunken ist und noch geradeaus gehen kann.

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Was für ein Armutszeugnis an das Bildungssystem und an die Familien, wenn ein Gesetz verabschiedet werden muss, um Menschen von übermäßigem Konsum von Energy-Drinks abzuhalten? Das zeigt nicht, dass die Politik handeln muss, weil die Menschen nun mal so dumm sind, sondern dass die Politik im Vorfeld so versagt hat, dass das Entstehen einer solchen gesellschaftlichen Dummheit überhaupt möglich wurde.

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Ich glaube, es gab keinen besonderen Anlass zu SOKRATES. Ich hatte irgendwann einfach Lust auf einen Fortsetzungsroman und fing an, ihn zu schreiben. Irgendwann kommt natürlich der Suchtfaktor beim Schreiben dazu. Vom Autoreneigensinn gepackt und getrieben vom Willen, immer weiter zu schreiben und das Netz der Personen und Ereignisse weiter zu spinnen, sind mittlerweile 77 Folgen entstanden, wovon die letzten demnächst veröffentlicht werden, während ich mir dann wieder einen satten Vorsprung erschreiben will. Um einmal das Ausmaß der Geschichtenflutkatastrophe anzudeuten: Ich habe etwa 5% meiner Plotidee bisher realisiert. 95% sind noch ungeschrieben.

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Also nicht, dass ich selbst nicht genügend Einfälle hätte, aber interessant finde ich, Anregungen von anderen in die Geschichte einzuarbeiten, weil das eine besondere Herausforderung darstellt. Einfach nur der eigenen Phantasie zu folgen, ist wie Schattenboxen. So bekommt man nie eins auf die Nase. Aber wenn andere Einwürfe tätigen, wird es schwieriger.

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Hinzu kommt, dass ich aus unterschiedlichen Gründen interessante Menschen und Profile auf ask in die Geschichte einbaue. Das erhöht den Spaßfaktor und stellt auch noch eine zusätzliche Herausforderung dar.

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Jetzt nach 9 Stunden nach deiner Nachfrage, über die ich mich sehr gefreut habe :) SOKRATES Teil 75:

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Aber Luisa war nicht auf den Kopf und erst recht nicht auf den Mund gefallen und schlug manchmal ordentlich zurück: «Haben Sie wirklich studiert, Frau Rosenberg-Kübel? Man kann es gar nicht glauben?» oder: «Vielleicht ist Deutsch ja eine Fremdsprache für Sie!» Sie hatte damit die Lacher auf ihrer Seite und davor fürchtete sich Rosenberg-Kübel ein wenig. Letztendlich aber versuchte sie immer und immer wieder zu zeigen, dass sie am längeren Hebel saß. Da Luisa sowohl bei anderen Lehrern als auch in ihrer Klasse recht beliebt war und niemand sonst sie mobbte, konnte sie die Angriffe der Deutschlehrerin relativ gelassen ertragen. Aber dass sie Luisa heute das Handy abgenommen hatte, war mehr als ärgerlich und diesen Schlamassel würde sie der Kübel bei nächst bester Gelegenheit heimzahlen. Von ihren Gedanken wütend aufgeputscht schob sie das Moped weiter und vergaß darüber fast auch ihre Unterleibsschmerzen, bis es sie so heftig stach, dass sie sich krümmte und mit Tränen in den Augen stehen blieb. Ein blödes Abenteuer war das, und sie konnte nicht einmal sagen, was genau sie suchte. Einen sprechenden rosa Delphin, der bei ihr gelbe Legosteine bestellt hatte? Willkommen im Irrenhaus! Das passte. Diese dämliche stille Marie, die sich nun wahrscheinlich in diesem Moment an ihren Verehrer machte, hatte auch eine ältere Schwester – etwas jünger als Johanna, die auch an ihrer Schule Abitur gemacht hatte und irgendetwas mit Bauwesen studieren wollte. Sie hieß Katharina und war Luisa immer schon unheimlich gewesen. Von ihr ging irgendeine undefinierbare aber auch eine nicht von der Hand zu weisende Gefahr aus. Luisa sah sich mit schmerzverzerrtem Gesicht sorgenvoll um sich und fixierte links vor sich in etwa dreißig Meter Entfernung eine besonders finstere Stelle mit Büschen und dichtem Gehölz, wohinter diese Katharina lauern konnte, um jeden Moment hervor zu springen und Luisa etwas Böses und Schmerzvolles anzutun. «Du bist eine hysterische Kuh!» schimpfte sie mit sich und nahm damit ihren Weg wieder auf. Sicher würde bald die Villa vor ihren Augen auftauchen, versuchte sie sich zu trösten. Plötzlich hörte sie aus der Ferne Motorengeräusche.

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