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Uri Bülbül

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Herr Bülbül, wie sieht das aus bei Ihnen..WAS macht ein schreibender Schriftsteller an so herrlich heißen Sommertagen. Das gleiche wie normale Menschen ? Ich meine natürlich, wie alle andern. "So zum See fahren und baden, um sich dann ein Eis zu kaufen...? ( ein philosophisches ) -->> prima.

Wieso ist denn schon wieder Ihr Account zu? Haben Sie frustriert ask.fm den Rücken gekehrt, weil ich Ihre Sommerfrage erst im Herbst beantworte? Los! Ich möchte auf der Stelle eine Wander-Wunder-Heilung! Der Sommer ist vorbei, mein Herz schwer angeschlagen, alle Blätter fallen von den Bäumen und mein Garten wird bald wegen Frostgefahr in den Leitungen ohne Wasser dastehen und ich kann sehen, wie ich meine ausfallenden herbstlichen Duschen unter dem Gartenschlauch kompensiere! Nein, nein, zum See bin ich nicht gefahren. zur See erst recht nicht, bin eine elende Land- und Gartenratte, eine kleine Wühlmaus im philosophischen Denken, habe so eben auch eine Antwort auf die Frage formuliert, warum denn Deleuze und Guattari bei so vielen beliebt seien und was meine Meinung zu den beiden sei. Und ich sage Ihnen, der Wahnsinn tobt und bedarf modernereren Denkens als der klassischen Mechanik wie eben auch Tschernobyl und Fukushima vor sich hinstrahlen und alles auf Jahrhunderte und Jahrtausende verseuchen. Essen Sie eigentlich auch Fischstäbchen?

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Welches Zitat sollte jeder Mensch mal gelesen haben und warum?

laricampari2409’s Profile PhotoLari Kohlrabi
Ich glaube eines zu kennen, das ich sehr wichtig und witzig finde, wovon ich aber gar nicht mehr weiß, ob es tatsächlich ein Zitat ist oder von meinem Kumpel und mir im jugendlichen Leichtsinn verfälscht wurde - jedenfalls hat es mit Salingers «Der Fänger im Roggen» zu tun und lautet: Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt in ihr um! Ja, du liest richtig, es ist keinb Fehler: wer sich NICHT in Gefahr begibt, kommt in ihr um.
Ich verstehe das so und fand dieses „Zitat“ deshlab so reizvoll: wer Angst hat, sich fürchtet und zurückhält, wird von dem, wovor er Angst hat eingeholt. Besser ist es, sich der Gefahr zu stellen, sich in Gefahr zu begeben, das Abenteuer durchzustehen, als untätig und ängstlich zu hoffen, es werde schon an einem vorbeigehen. Damit sollte sich jeder einmal befasst haben - insofern halte ich sehr viel von diesem Zitat: «wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt in ihr um». Ich habe es einst im Zusammenhang mit «Der Fänger im Roggen» diskutiert, weiß aber wirklich nicht mehr, ob es ein echtes Zitat ist. Und wenn nicht, dann mach es zu einem Zitat, indem du mich zitierst, der glaubt, Salinger zu zitieren ;)

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Wann hast du dich zuletzt so richtig fehl am Platze gefühlt?

weisseskaninchen’s Profile PhotoWeises Kaninchen
Wollen wir doch mal hoffen, dass gerade ein weises Kaninchen weise genug ist, um mein Ein- und Abtauchen in diverse Dimensionen verstehen zu können. Einem weisen Kaninchen darf es doch an Weisheit nicht fehlen. Seit ich diese Frage habe, fällt mir immer nur eine etwas blöde aber immer dieselbe Antwort ein: Bei meiner Geburt! Ich kann mich natürlich dreidimensional gesehen nicht daran erinnen - das ist klar. Aber ich habe aufgrund des mir innewohnenden Lebensgefühls das ziemlich sichere Gefühl: ich bin im Leben fehl am Platz! Dies gilt es nun aber auch zum Verständnis etwas zu erläutern: nicht, dass ich sterben wollte, oh nein! Mein Leben ist schön und ich könnte es auch in vollen Zügen genießen, ich scheine wirklich in so mancherlei Hinsicht ein Glückskind zu sein. Aber die Welt um mich scheint ziemlich stark dem Irrsinn verfallen zu sein. Ich bin fehl am Platz - das ist gewiss. Und nun sagt mir eine Hellseherin per Mail: «schon seit langem haben Sie im Zweifel und der Ungewissheit gelebt». Ja, Zweifel, Ungewissheit und Unsicherheit und auch eine gehörige Portion Mißtrauen sind die Elemente, aus denen mein Charakter gestrickt zu sein scheint. Weiter sagt die Hellseherin: «Ich weiß auch, dass Sie diesen unbeschreiblichen Eindruck haben, nicht an Ihrem richtigen Platz zu sein, nicht zu wissen, welches Ihr Platz im Leben ist, und das ist ganz normal! Uri, das ist sogar AB-SO-LUT verständlich, denn: Sie leben ein ANDERES LEBEN, als Sie sollten.» Ich weiß ja nicht, welches Leben ich leben sollte. Vieles in meinem Leben ist sehr schön und gut, aber mit den Freunden läuft etwas ganz gehörig schief, wozu ich sehr deutlich die gewählten Lebenspartnerinnen zählen muss. Ich muss aber den Grund nicht bei anderen suchen, sondern bei mir und in mir und meiner Vergangenheit selbst- was sagt das weise Kaninchen dazu?

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Wir haben Alfred Ross nach der Folge 378 fast aus den Augen verloren, ihn erzählerisch in die Blackbox gesteckt, obwohl er in der Geschichte befreit wurde und im Krankenhaus landete, wo er langsam zu sich kommt... SOKRATES Folge 425:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
«Niemand weiß, wie es ist, geboren zu sein», brummte Norbert traurig und melancholisch. «Und manche wissen eben auch nicht, wie es ist, Vater und Mutter zu haben», versetzte Ben nicht ganz ohne Gehässigkeit. Norbert wollte den gehässigen Anteil dieser Unterhaltung nicht annehmen: «Ich habe nur Viktor gehabt», antwortete er noch immer im selben Ton der Traurigkeit und Melancholie. @Gedankenkammer wollte auch nicht mehr weiter in Norberts Seelenwunden herumstochern. Seine Rachegelüste wegen Norberts Eindringen in sein Zimmer und sein Ausdruck über die Geisterseherei, hatten längst nachgelassen. Fest stand, dass er eigentlich gar nicht recht wusste, wie er Norbert helfen konnte und worin diese Hilfe bestehen sollte. Also holte er noch einmal zu einem Versuch aus: «Ich habe den Welpen nicht befreit, ich habe ihn nicht versteckt und ich weiß auch nicht, wo er sein könnte. Mit meiner Geisterseherei hat der Welpe auch nichts zu tun», konstatierte Ben und schloss mit der Frage: «Wie also kann ich dir weiterhelfen?» Norbert schien auf dem ihm zugewiesenen Platz etwas zu schrumpfen. Er stöhnte: «Weiß ich auch nicht. War nur ein Versuch. Ich habe es gehofft.»
Alfred Ross, seines Zeichens Kriminalhauptkommissar und Polizeipartner von Johanna Metzger, sollte nachdem er aus der gefährlichen Blackbox befreit wurde, nicht in der erzählerischen Blackbox auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Vieles drehte sich in den letzten Folgen… wie soll man es nur auf einen kurzen Nenner bringen? ...um den mehr oder weniger großen Spalt zwischen Himmel und Erde, worin sich Dinge abspielen, wovon sich, nach Hamlet, dem Prinzen von Dänemark bei Shakespeare, unsere „Schulweisheit“ nichts träumen lässt. Mit SOKRATES, dem kafkASKen Fortsetzungsroman, haben wir die „Schulweisheit“ längst hinter uns gelassen, obwohl das Wissen in Dingen der Literatur, sofern es überhaupt über Schulweisheit vermittelt werden kann, hier und da auch sehr hilfreich sein kann. Das aber ist ein anderes Thema und führt auch auf ein weites Feld, das uns allerdings von Alfred Ross wieder ablenken und wegführen würde. Ross hatte noch die schöne sanfte Frauenstimme im Ohr, die streng aber auch freundlich zu ihm war: «Schau, jetzt bist du gerettet und musst nicht sterben. Noch einmal Glück gehabt, Blödmann!» „Blödmann“ hin oder her – ja, Ross konnte von Glück sagen, dass er das mit Schlafmitteln versetzte Trinkwasser nicht mehr zu sich nahm und in der Finsternis allmählich zu sich und seinen Lebenskräften zurückfand, auch wenn er nichts mehr machen konnte, als an einer Stelle, im sich langsam aufheizenden Dunkeln, eine Wand abzutasten und die Verdeckung und alles, was ihm weich genug erschien, abzukratzen. Seine Kräfte schwanden, die Finsternis wurde zu einem Ofen, was ihn langsam aber sicher bei niedriger Temperatur garen würde. Er hatte die Schalldämmung abgerissen und stieß auf Metall, klopfte mit letzte Kräften, kratze und wurde ohnmächtig.

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P.S.: Zu der Frage mit dem Gewinn. Ich meinte natürlich keine materiellen Gewinne. 😉

Nein, natürlich nicht, das wäre fast selbstverständlich gewesen, aber dann hast du darüber gesprochen. Und mit Selbstverständlichkeiten ist das so: man spricht nicht über sie (nicht als moralisches Postulat gemeint, sondern als ein Faktum). Das wirklich Selbstverständliche ist einfach da und kein Thema, sobald jemand das Bedürfnis verspürt, darüber zu sprechen, ist das Selbstverständliche nur noch zu 99% selbstverständlich im besten Fall. Und je mehr man darüber nachdenkt und spricht und betont, dass es doch selbstverständlich sei, fallen die Prozentpunkte. Im Grunde aber habe ich das Gefühl, dass es nur eine Antwort auf deine Frage nach dem größten Gewinn geben kann: die Erfahrung. Der größte Gewinn, den man macht, ist immer die Erfahrung - ist doch selbstverständlich ;)
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Was begeistert dich? Möchtest du hier was darüber schreiben und versuchen ask.fm mit deiner Begeisterung anzustecken?

laricampari2409’s Profile PhotoLari Kohlrabi
Mich begeistert die Seelenpein! Ich habe das Spiel verloren und dieser Verlust ist mir der größte Gewinn an Lehre - mich begeistert die Dialektik des Lebens, die Lebensparadoxien, die Aporien, in die man sich hineinspintisiert, um dann die Suppe auszulöffeln und festzustellen: da hast du den Salat!

Was war Dein größter Gewinn in Deinem Leben? Bzw. Was waren Deine kleinen Gewinne in Deinem Leben? Ich finde die kleinen Gewinne sind oft wichtiger als ein großer. Da gibt es bestimmt etwas, was Dir dazu einfällt. 👍🏻😉😊🤗

Gewinne, klein, groß, bestimmt etwas, nur nichts Materielles... ui, ui, ui, mein Gewinn gestern war ein schöner Abend mit einer Freundin, mit der ich mich lange ausgesprochen habe, mein ganzes Herz ausgeschüttet mit all seinen Fragwürdigkeiten und dabei kam ich auf meinen großen Gewinn: Die Inschrift meines Grabsteins fiel mir ein: «ER STAND SICH IMMER SELBST IM WEG. UND NUN IST ER WEG!»
Ich muss diesen Grabstein herstellen lassen und dann muss er auf meinen Lieblingsfriedhof und ich möchte dort an meinem Grabstein eine Lesung machen... vielleicht lese ich aus SOKRATES!

Für Ben @Gedankenkammer ist Schwester Lapidaria, die so nicht genannt werden will, die Autorität schlechthin in der Villa, und ein bißchen ist er auch in sie verliebt. Der Hausmeister ist ihr Erfüllungsgehilfe in äußerst heiklen Angelegenheiten und nun in großer Angst und Not... SOKRATES Folge 424:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Ben lachte laut auf. Er brauchte keinen besonderen Grund, auf Maja zu kommen. Erstens fand er sie sympathisch und auch anziehend, sehr respektabel und auch ein bißchen furchteinflößend. Zweitens war sie die Autorität in der Villa! An Schwester Lapidaria und ihren scharfen Augen und scharfer Zunge führte kein Weg vorbei. Ihr gehörte das Irrenreich! Aber Ben hatte sie immer wohlwollend erlebt – autoritär, aber wohlwollend! Und das gefiel ihm und im Moment gefiel ihm ganz besonders, wieviel Furcht und Respekt der monströse Hausmeister vor Maja hatte. «Du hast ja Angst vor der Oberschwester!», konstatierte er belustigt. Norbert wollte auch darauf nicht eingehen. Statt dessen versuchte er es mit etwas Unverfänglicherem, was ihn aber auch interessierte, denn er hätte nicht damit gerechnet, dass @Gedankenkammer wissen könnte, wer Viktor war. «Wenn jeder Viktor kennt, dann verrate mir doch mal, wo er lebt!» Ben verzog ein bißchen das Gesicht: «„Lebt“ ist nicht ganz der richtige Ausdruck, aber wie alle diese Figuren, wohnt er im Hattinger Wald. Basi @Maulwurfkuchen hat mir mal erzählt, Viktor sei sein Freund und wohne in einer schiefen Hütte im Wald und habe dort unter seiner Hütte ein großes ausgehöhltes Labor.» «Vielleicht trifft er sich dort mir Doktor Parranoia oder Zodiac», murmelte Norbert und fügte hinzu: «Hauptsache, er bleibt dort und kommt nicht in die Villa!» «Hast du Angst, dass Schwester Maja ihn ruft?», fragte Ben interessiert. «Ich habe keine Angst!», erwiderte der Hausmeister trotzig wie ein Kind, so dass nun doch das Mitgefühl für ihn in Ben überwog. Er ließ ihn in Ruhe damit. Der Hausmeister kam auf sein eigentliches Problem zurück: «Bitte, kannst du nicht raus bekommen, wo der Welpe steckt? Wenn der Lupus ausbricht, werden Menschen furchtbar leiden. Lara weiß nicht, was sie angeschleppt hat.» «Vielleicht ist der Lupus in den Wald», spekulierte Ben, um Norbert etwas zu beruhigen und wunderte sich, dass dies tatsächlich seine Wirkung nicht verfehlte: «Wirklich? Meinst du?» «Kann doch gut sein! Ich halte das nicht für abwegig und hat Lara ihn nicht von dort mitgebracht?» «Ich habe ihn von Betti erhalten und ihr versprochen, ihn zu versorgen...» «Eben!», unterbrach ihn Ben, «VER… nicht ENTsorgen! Du solltest den Welpen pflegen, großziehen und sein Vater werden und der Wolf sollte dir treu verbunden sein, dein liebes Haustier! So haben es Betti und Lara gewollt. Und was machst du statt dessen? Du sperrst das kleine dir anvertraute Tierchen in eine Kiste und rufst feige den Förster zur Hilfe!» Das Wort „feige“ empörte Norbert. «Du hast ja keine Ahnung, was aus diesem Welpen wird! Kein nettes, liebes, mir treu verbundenes Haustier! Irgendwann ist der Lupus groß und eine wahre Bestie! So sieht‘s nämlich aus, du Geisterseher! Nichts siehst du!» Ben @Gedankenkammer blieb gelassen. So ganz unverständlich war schließlich Norberts Aufregung nicht: «Man wird nicht als Bestie geboren, man wird zur Bestie gemacht! Das müsstest du am besten wissen!»

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TRIGGER-WARNUNG THEMA SUIZID: Was meinst du? Kann ein möglicher suizidaler Ausgang einer Depression ähnlich kausal gesehen werden, wie das Ende einer tödlichen Krebserkrankung? Wo beginnt Krankheit und wo endet der freie Wille? Und welches Narrativ ist für die Hinterbliebenen angenehmer?

StadtderNebel’s Profile PhotoMel Whatever
Ich fange mal mit dem leichteren Teil der Frage an: das Narrativ lässt sich so nicht verallgemeinern. Es kommt auf die Hinerbliebenen an, und wie sie sich fühlen. Waren sie ignorant? Haben sie dumme Sprüche geklopft, die sie nun bereuen und sich Vorwürfe machen oder haben sie sich alle erdenkliche Mühe gegeben, um zu helfen, aber es endete nunmal so, wie es endete und nun fühlen sie sich womöglich um die Früchte ihrer Mühe betrogen oder resignieren, weil sie nicht helfen konnten. Ein Narrativschema für alle Fälle ist auf jeden Fall falsch und wenn es mal zutrifft, dass so wie eine stehende Uhr auch zweimal am Tag die richtige Uhrzeit anzeigt.
Zum ersten Teil der Frage: organische Leiden und psychische Leiden sind nicht einfach nur zweipaar Stiefel und völlig unabhängig voneinander zu sehen. Ich finde es methodisch falsch im Organischen mehr Mechanik und Monokausalität zu vermuten und in der Psyche die totale Zusammenhanglosigkeit und Kausalfreiheit.
Das Thema der Willensfreiheit ist ohnehin ein sehr schwieriges philosophisches Thema. Ich frage mich hierbei, ob wir überhaupt das richtige Bild von Freiheit haben, wenn wir über die Zusammenhänge der Bedingtheiten unseres Willens sprechen. Ist der freie Wille nicht allein schon durch die Depression eingeschränkt? Kann man vom freien Willen überhaupt sprechen, wenn sich alles im Leben auf eine Entweder-Oder-Entscheidung zuspitzt? Die Frage ist sehr anregend, eine einfache Antwort darauf unmöglich. Leben ist eine prima Alternative, wenn man denn nicht im Gefühl verharrt, dass es ein Vegetieren ist und den eigenen Wünschen und Erwartungen, Hoffnungen und Sehnsüchten überhaupt nicht entspricht. Suizid ist für mich auf jeden Fall keine verwerfliche Tat, sondern eine endgültige und unwiderrufbare. Ich hatte schon häufiger finstere Tage, an denen ich keinen Ausweg sah und doch den Selbstmord nicht wollte; und später habe ich erfahren, dass ich froh drum sein konnte; es kamen auch andere - aber ist das ein Narrativ für die Depression? Sicher nicht! Mit solchen Erzählungen kann man einem depressiven Menschen Leben, Laune und Tag gehörig versauen! Aber wenn es ohnehin nur noch um die passende Erzählung für die Hinterbliebenen geht, nachdem der Tod eingetreten ist, kann ich auch sagen: Macht euch die Welt, wie sie euch gefällt, aber treibt damit nicht einen Menschen in den Tod; denn auch das kann doch sein, dass die Hinterbliebenen nicht ganz "unschuldig" an der Depression und dem tödlichen Ausgang sind. Aber eine mechanische Kausalität mit einer entsprechend eindeutigen Schuld halte ich für möglich, aber sehr unwahrscheinlich. Die Dinge verketten sich manchmal sehr, sehr unglücklich. Aber genau hier liegt auch die Freiheit, nicht nur einem Strang zu folgen und einen Tunnelblick zu bekommen.

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Liked by: Chris B. bwavert

Nach ein bisschen rhetorisch aufpolierter Jammerei auf die Frage nach meiner Muse, muss nun SOKRATES eine weitere Folge erleiden... Schaut, was der intertextuelle Akrobat nun ungelenkt hervorzaubert - SOKRATES Folge 423:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Frank Norbert Stein stand das Wasser bis zum Hals, wenn nicht gar höher. Ben schwankte zwischen Genugtuung und Mitleid für ihn. Eine Leiche in der Gartenlaube, Polizei überall im Sanatorium und dann noch das mit seinem Gehilfen. Das alles war sehr, sehr viel für den Hausmeister – einfach zu viel! «Warum kommst du nun damit zu mir?» fragte er ihn. Und fügte hinzu: «Warum gehst du nicht zu Betti und Lara?» «Da war ich schon. Die beiden haben das Sanatorium verlassen, sind weg, abgereist, Schluss, Aus!» «Die Glücklichen», sagte Ben, «Wenigstens für die beiden ist der Horrortrip zu Ende!» «Meinst du, die haben das Wölfchen mitgenommen?», fragte Norbert flehend, diese Frage möge bejaht werden. Aber diesen Gefallen konnte Ben ihm nicht tun. Außerdem wäre die Lüge kein Gefallen für den Hausmeister. «Als ob dich meine Meinung interessiert!», versuchte er dem zwei Meter großen Mann auszuweichen. Ben setzte sich auf sein Bett und wies Norbert den einzigen Stuhl, den er im Zimmer hatte: «Setz dich!» Norbert gehorchte. «Erstens ist das kein „Geisterseherscheiß“ und zweitens kann ich nichts dafür, ich habe mir das nicht ausgesucht, habe mir nicht gesagt: Mensch, Ben, du alte Rumpelkammer für langweilige Philosopheme, mach was Aufregendes aus deinem Leben und sprich mit Toten. Sie können dir ihr Leid klagen und du therapierst sie! Gut, dafür fliegst du aus mehreren Schulen, wirst als Lügner und Phantast beschimpft und der Verleumdung bezichtigt und schlussendlich für durchgeknallt erklärt und landest in einem Irrenhaus… oh Verzeihung… ich meinte natürlich in einem psychiatrischen Sanatorium am Rande des Hades!» Er erntete für seine Rede nur ein «Jaja» vom Hausmeister. Das allerdings empörte ihn noch mehr: «Jaja! Ich glaube, ich spinne! Und der Hausmeister ist höchstpersönlich ein Produkt des Doktor Frankenstein!» Darauf reagierte Norbert nun: «Du kennst Viktor?» «Du kennst Viktor?», wiederholte Ben höhnisch. «Junge, dazu muss man nicht den „Geisterseherscheiß“ können – Viktor Frankenstein kennt jeder! Und wenn du mal in den Spiegel schaust und ein Foto von Boris Karloff daneben hältst, wirst du schon erkennen, wer du bist.» Norbert schien ernsthaft nachzudenken und den Versuch zu unternehmen, Ben zu folgen, aber er gab es auf. «Weiß nicht, was du mir sagen willst! Reg dich doch nicht so über meinen Ausdruck auf. Ich nehme den „Scheiß“ zurück, okay? Aber du siehst doch Geister? Und genau darum geht es mir jetzt!» «Jaja, „Geister“ ist klar! Willst du mich verschaukeln? Hat dich Schwester Maja geschickt? Geh und teste mal den jungen Patienten… ach Verzeihung „Gast“, ob er immer noch bei seinen komischen Behauptungen bleibt, oder können wir ihn bald entlassen und neue „Gäste beherbergen“?» Als Norbert den Namen Maja hörte, machte er einen kleinen Satz auf seinem Stuhl und seine Nervosität stieg so deutlich, dass selbst ein herzloser Fels hätte einen psychiatrischen Attest ausstellen können. «Maja? Wie kommst du jetzt auf Maja?»

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Wer oder was ist deine Muse?

laricampari2409’s Profile PhotoLari Kohlrabi
Madame Kohlrabi, ich kann darüber nicht schreiben, ohne in Teufels Küche zu kommen. Ich werde Sie auf jeden Fall noch einmal nun in SOKRATES als Lara erwähnen, ohne Sie zu Wort kommen zu lassen, aber seien Sie versichert: SIE sind NICHT meine Muse! Aber ich glaube auch nicht, dass diese Antwort sie überrascht. Dieser Teil aber, der nun folgt könnte, wenisgtens etwas Neues enthalten:
Lassen wir namentliche Konkretisationen weg und verkürzen, was ich seit drei Jahren er- und durchlebe: Meine Muse ist die Qual! Mal süß, mal bitter, mal mich an den Rand des Wahnsinns treibend und mal darüber hinaus und immer mit einem Funken in den Augen, was ich als ein Leuchten für mich interpretiere und als Funken der Hoffnung. Meine Seele versinkt in Finsternis, es ist Gift, was ich zu mir nehme, aber eben auch Rauschgift, wovon man sagt, es inspiriere auch. Letztlich aber bei aller Lust, zehrt man aus, brennt nieder und erlischt. Die Muse ist die Flamme, die die Kerze vernichtet, während der alte Friedrich mir zuflüstert:
Nun stehst du bleich,
zur Winter-Wanderschaft verflucht,
dem Rauche gleich,
der stets nach kältern Himmeln sucht.
Flieg, Vogel, schnarr
dein Lied im Wüstenvogel-Ton.
Versteck, du Narr,
dein blutend Herz in Eis und Hohn.
Nein, mir gelingt das Verstecken nicht, kein Eis, kein Hohn; die Muse ist eine Qual, mal eine süße Qual und mal eine heiße - immer aber eine ausmergelnde.
Nur wer die Sucht kennt, weiß, was ich leide - nein, es ist keine pharmazeutische Droge, kein Alkohol, kein weißer Schnee - die Sehnsucht ist's, die mich quält und zugleich zur Muse mir gereicht.

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Nein, ich habe tatsächlich mit Philosophie und Geschichte angefangen. Für Germanistik ist mein Umgang mit Satzzeichen wohl nicht die richtige Einstiegsbedingung. Philosophie hat mir unfassbar viel Spaß gemacht. Aber der Rest? Der Rest war katastrophal.

laricampari2409’s Profile PhotoLari Kohlrabi
Bei der Rückgabe einer meiner ersten Hausarbeiten meinte mein Germanistikprof: Herr Bülbül, halten Sie sich doch wenigstens an die eigenen Regeln bei der Zeichensetzung. Die Arbeit war nicht schlecht benotet, ich habe mir den Spruch zu Herzen genommen, aber mich wahrscheinlich an das Halten von Regeln auch eigenen noch nicht wirklich gewöhnt.
Könnte man die Universitas der zur Hochschule verkommenen Universität mit ihren Fakultäten ernst nehmen, gäbe es solche oberflächlichen Einstiegsbedingungen für ein Fach wie die Germanistik gar nicht.
Aber im Grunde gibt es sie auch nicht. Es gab den Numerus Clausus, das Abitur als Einstiegsbedingungen, aber auf Zeichensetzung hat man doch zu keiner Zeit einen Germanistikstudenten geprüft. Ich fürchte, du trägst viele Normen in dir, dabei sollten wir uns an den Homo-Mensura-Satz erinnernd selbst als das Maß aller Dinge begreifen. Will sagen: Du bist das Maß aller Dinge, werde dich dessen bewusst und halte mit Selbstbewusstsein deinen Standpunkt, der sich lutherisch so anhört: Hier stehe ich und kann nicht anders! Das nenne ich einen Standpunkt im wahrsten Sinne des Wortes. Ja, das führt zum Protest manchmal gegen äußere und uns aufoktroyierte Normen und Formen! Leider ist sich in einer derart entfremdeten Gesellschaft niemand der nächste! Alle sind sich und ihrem Wesen, ihren eigenen Maßstäben und Regeln entfremdet, erkennen sie nicht und ahnen nicht einmal, dass es sie gibt! «Jeder ist sich selbst der nächste» wird in dieser totalen Entfremdung zum opportunen Egoismus in Sachen Karriere oder materielle Vorteile durch Jobs, die man nie machen würde, wenn man in sich hinein horchen und die Stimme der eigenen Seele hören könnte. Statt dessen hört man Eltern, Großeltern, Lehrer, Medien, Freunde, Cliquen - all den soziokulturellen und sozialpsychologischen Kontext, nur nicht sich selbst.
Natürlich ist der Mensch ein soziales Wesen und wird auch zum Glück vom sozialen Umfeld beeinflusst. Aber wenn dieses soziale Umfeld schon von einem falschen d.h. lebensfeindlichen und auf Ausbeutung ausgerichteten System deformiert ist, kann kein Individuum hinter all den Überformungen sein Naturell entdecken. Das versuche ich allen - auch meinen Praktikantinnen und Praktikanten zu erzählen und sie zu motivieren, sich selbst zu entdecken; aber auch ein Praktikumsleiter ist doch ein gesellschaftlich überformtes Klischee. Hätte ich nur in mich hören können, hätte ich auch ein wesenhafteres Verhältnis zu dir aufbauen können, hätte weniger Anforderungen gestellt, sondern dich lauschen und vielleicht erzählen lassen. Statt dessen gab es Ziele, Aufgaben, Herausforderungen und was weiß ich noch für einen Quatsch - umso schöner finde ich, dass du sagst, du hättest Spaß an deinem Praktikum gehabt. Das ist ein toller Glücksfall. Ich erinnere mich an sehr schöne Fotos, die du machen konntest und feine erzählende Sätze mit einer schönen Ausdrucksweise. Vielleicht wäre das durch ein Germanistikstudium auch nicht gefördert worden.

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Hey Uri, du kannst sie veröffentlichen wenn du magst. Und ich hatte auch eine sehr stressige Zeit privat während des Praktikums - war wohl ungünstiges Timing. Aber ich hatte trotzdem sehr viel Spaß 😇

laricampari2409’s Profile PhotoLari Kohlrabi
Wir können nichts für die stressige Zeit, es war vielleicht so etwas wie eine Umbruchs- und Aufbruchsphase; ich komme leider von einer solchen in die nächste, obwohl ich auch viele ruhige und schöne Momente habe. Gerade in der Kulturarbeit befindet sich einiges für mich im Umbruch, die Schriftstellerei geht ihren gewohnten Gang und ich erfreue mich an zwei, drei Projekten u.a. an SOKRATES, worin du und Betti ja auch eine Rolle spielen, aber Betti hatte mir schon gesagt, sie hätte das als einen Gefallen mir gegenüber getan. Wahres Interesse habe sie nicht. Von etwas ähnlichem bin ich auch bei dir ausgegangen und euch zwar nicht oder noch nicht aus dem Roman geschrieben, wollte es aber noch machen. Ich kann aber auch gerne und würde mich darüber freuen, Dich im Roman behalten, wenn Du es magst. Im Moment ist die Charakteristik: eine tierliebe und menschenfreundliche Träumerin, die ungewollt etwas Unheil heraufbeschwört, was abgewendet werden muss.
Die Nachricht, dass du Spaß am Praktikum bei mir hattest, erfreut mich natürlich sehr. Ebenso habe ich mit Interesse und Freude vernommen, dass du Politologie studierst.
Auf die Germanistik gehe ich dann in der entsprechenden Frage ein, bei der ich gefragt hatte, ob sich sie veröffentlichen darf.
Sei mir herzlich gegrüßt.

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Ich weiß ja nicht, was ich hätte verpasst haben können. Dashalb frage ich ja :-P Aber freut mich, dass es nicht besonders viel war, was mir hier entgangen ist. Oh super, ich muss mich erstmal wieder rein lesen. Und wer nach dem A weiter spricht? Viele verstehen das Wort "müssen" in dem Kontexnicht

laricampari2409’s Profile PhotoLari Kohlrabi
Und wer nach dem A weiterspricht, darf sagen, was das Herz begehrt. Ich bin dafür, dass jeder alles darf, bis sich das Richtige wie von allein einstellt. Wie schon gesagt: du hast nichts verpasst, du hast nur einiges nicht mitbekommen. Aber haben das nicht alle Menschen gemein? Ich bin gegen das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Es steht einem glücklichen Leben wirklich im Weg. Ansonsten gilt ein fröhliches Müssen. Denn schließlich muss jeder Müssen - Darmverschluss ist wirklich nicht lebensförderlich.
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+2 answers in: “Hey Uri, ich bin seit JAHREN mal wieder auf Ask.fm und wollte mal liebe Grüßli da lassen. Habe ich viel verpasst? Und hast du den Spruch "wer A sagt, muss nicht B sagen" nicht damals viel cooler gesagt? Nämlich :"wer A sagt, muss nicht B sagen, sondern darf auch sagen 'aaaah, ok. das war scheiße' "”

Sorry für das letzte Wort in meiner letzten Frage, aber meine aufmerksamkeitsbedingte Rechtschreibschwäche und der Platzmangel lassen mich das Wort "kreatives Schreiben" neu definieren.

laricampari2409’s Profile PhotoLari Kohlrabi
Wir sollten uns noch einmal darüber unterhalten, ob «scheiße» auch adjektivisch gebraucht werden kann wie z.B. «gut» auch eine Substantivform hat: Das Gut.
Was macht dein Germanistikstudium? Viel wichtiger aber ist: was machen deine vielen kleinen schönen literarischen Ansätze, die ich immer schon für ausbaufähig hielt, aber ich habe womöglich mehr an Dich und Deine Sprache geglaubt als Du selbst. Dazu kann ich nur sagen: Glaub besser mir als Dir *-*
+2 answers in: “Hey Uri, ich bin seit JAHREN mal wieder auf Ask.fm und wollte mal liebe Grüßli da lassen. Habe ich viel verpasst? Und hast du den Spruch "wer A sagt, muss nicht B sagen" nicht damals viel cooler gesagt? Nämlich :"wer A sagt, muss nicht B sagen, sondern darf auch sagen 'aaaah, ok. das war scheiße' "”

Eine person sagte mir mal, es wäre „basic“, dass man Goethe noch heute gerne liest. Stimmst du dem zu?

Man kann ja viele Basics definieren - man nennt das normative Definitionen. Aber ohne die nötige Suggestivkraft, dass man die Gewalt, die Macht hat, Normen aufzustellen, stehen solche Definitionen etwas hilflos im Raum - wie bestellt und nicht abgeholt. Dagegen kann man sich ja etwas wappnen und so tun, als hätte man nicht definiert, sondern die gesellschaftlich-moralische Macht zitiert. Wenn man damit nicht genug Eindruck schindet, steht man noch ein bisschen dümmer da als bestellt und nicht abgeholt - würde mal sagen: nicht bestellt, nicht abgeholt und man fragt sich: warum stehst du überhaupt hier rum.
Ich habe solche Dinge Gegenrumstand genannt - Geschenke, die kein Mensch haben will.
Also zurück zu den Basics in Sachen Literatur und Kultur - Gegenrumstände par excellence. Aber es wäre eine allein schon sprachliche Bereicherung, wenn man mit Genuss alte Texte lesen würde, aber Genuss lässt sich nicht normativ verordnen, also kann man schlecht sagen: es gehört zu den Notwendigkeiten, Goethe «gerne» zu lesen.
Ich kann Dir empfehlen, Goethe, Schiller, aber noch viel, viel mehr Hölderlin zu lesen. Wenn du Spaß daran findest, freue ich mich für dich, wenn du keinen Spaß findest, musst du den Spaß woanders suchen - aber nicht an verordneten Stellen.
Es hat mir jedenfalls großen Spaß gemacht: erst «Die Leiden des jungen Werthers» zu lesen und dann von Ulrich Plenzdorf: «Die neuen Leiden des jungen W.» Da ist Edgar Wibeau in einer Gartenlaube auf dem Plumpsklo und hat nichts anderes zum Hinternabwischen als ein kleines gelbes Büchlein, da er nun die ersten Seiten genau zu diesem Zweck verwendet hat, bevor er anfängt zu lesen, weiß er auch nicht, von wem das Buch ist, was er da so liest, aber darin kommt ein «Old Werther» vor! So nennt Edgar den jungen Werther, der sich schwer in ein Mädchen verliebt, das sich allerdings schon ganz konventionell einem anderen Mann versprochen hat, den sie auch heiraten wird. An so etwas kann man schon leiden und muss kein Werther sein. Wibeau jedenfalls ist schwerst angetan von den Textteilen, die er nicht praktisch für andere Zwecke benutzt hat. So etwas nenne ich «gerne». Das kann man nicht verordnen oder verordnet bekommen, aber komm du zu mir und wir lesen gemeinsam - vielleicht springt dann der Literaturfunke über.

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Hey Uri, ich bin seit JAHREN mal wieder auf Ask.fm und wollte mal liebe Grüßli da lassen. Habe ich viel verpasst? Und hast du den Spruch "wer A sagt, muss nicht B sagen" nicht damals viel cooler gesagt? Nämlich :"wer A sagt, muss nicht B sagen, sondern darf auch sagen 'aaaah, ok. das war scheiße' "

Hey Lara *-* Was solltest du verpasst haben? Du hast einiges vielleicht nicht mitbekommenm warst halt anderweitig unterwegs - aber verpasst? Nein, «verpasst» ist nicht das richtige Wort ;) Freue mich jedenfalls, dass du wieder herumaskst! Du bist mit Betti noch immer im SOKRATES-Romänchen und schlummerst dort vor dich hin, wollte euch aus dem Roman schreiben - nicht schmeißen, aber bis jetzt bist du da und nun auch hier - das finde ich ziemlich perfekt. Und wenn man «perfekt» steigern könnte, würde ich sagen: es ist perfekter, dass du nun hier bist und am perfektesten, dass du dich bei mir meldest. Und zu A sagen und so weiter, fällt mir ein Wittgenstein-Zitat ein: Worüber wir nicht sprechen können, darüber müssen wir schweigen. Wer kann denn nach dem A überhaupt noch weitersprechen?
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Ich könnte etwas über das Manifest der Postmoderne schreiben, über eine neuartige Logik, die den Arbor porphyrios ablöst und zu einem anderen Sinnbild kommt; aber ach was... Ich will lieber diese wundersame Geschichte erzählen: SOKRATES - Folge 422:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Gaston wiederholte den anzüglich wirkenden Vorschlag auch nicht mehr. Er hätte Nadias Nähe sicher zärtlich genossen, aber wenn sie nicht wollte, akzeptierte er das mit Charme und Wohlwollen. Aber die Hoffnung, sie noch für sich einnehmen zu können, wollte er nicht aufgeben. Als er aber auf den Waldweg hinunter sah, war Nadia verschwunden. Mit dieser Erkenntnis wurde er plötzlich von der Schwerkraft erfasst, ließ sein Fahrrad los und stürzte im freien Fall, bis er mit einem Ruck und Zucken im Bett erwachte. «Verdammt!», schrie Ben @Gedankenkammer noch schlaftrunken auf. Er musste sich erst einmal kurz orientieren. Was war das für ein verrückter Traum? So intensiv hatte er noch nie geträumt. Er rieb sich seine Augen und Wangen. Sollte er diese Sache mit Dr. Zodiac besprechen oder doch lieber mit Schwester Maja? Oder sollte er es lieber einfach für sich behalten. In einpaar Minuten würde doch sowieso die Wirkung des Traums nachlassen und bald würde er Einzelheiten sowieso vergessen haben. «Was für ein Quatsch», sagte er sich. «Ich und Gaston de Pawlowski und dann mit dem Fahrrad auf der Reise ins Land der vierten Dimension.» Er schüttelte lachend den Kopf über seinen Traum. Er wollte erst einmal zehn Minuten abwarten, was von seinem Traum noch in seinem Kopf übrigblieb. Da klopfte es heftig an seine Tür. «Ben! Mach sofort die Tür auf, du Irrer!» Jetzt spülte ein Adrenalinstoß einen Teil des Traums in die Vergessenheit. Nur klebrige Reste hafteten noch am Bewusstsein. Wütend und empört sprang @Gedankenkammer aus dem Bett zur Tür. Norbert, der an seiner Tür tobte, sollte sich bloß nicht zu viel herausnehmen! Was für eine Unverschämtheit! «Was willst du?» Mit dieser Frage riss er die Tür so heftig auf, dass Frank Norbert Stein einen halben Schritt zurückwich. Aber er fand schnell wieder zu seiner Empörung zurück: «Was hast du getan, du Irrer?» «Was soll ich getan haben? Du bist selber ein Irrer, du Flickwerk eines Leichenschänders!» Das überhörte der Hausmeister. Für ein Beschimpfungsduell war keine Zeit. «Der Welpe ist weg! Du warst doch plötzlich in meiner Werkstatt – und nun ist der Welpe weg. Und hör auf zu grinsen!» Ben konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen und irgendwie war er erleichtert und froh, dass der Welpe entkommen war, wenn es überhaupt stimmte, was der Hausmeister da von sich gab! «Ich habe ihn nicht!», sagte Ben gelassen. Norbert sah sich nach allen Seiten um und als er sich sicher war, dass niemand im Flur ihn gesehen hatte, schubste er Ben @Gedankenkammer ins Zimmer zurück, trat ein und schloss die Tür hinter sich zu. Ben war überrascht, aber nicht ängstlich, auch wenn er noch nicht wusste, was der Hausmeister in seiner Verzweiflung von ihm wollte. «Hey, du kannst doch diesen Geisterseherscheiß!» Die Stimme des Hausmeisters klang alles andere als bedrohlich. Der Riese suchte eher Hilfe und Rat. Das wurde Ben nun schlagartig klar. Dem Hausmeister wuchs die Not über den Kopf.

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Wann gibt es das nächste Geschichtenstück?

Nach 10 Tagen dieser Frage jetzt SOKRATES-Folge 421:
Ein weißer Hund mit etwas Grau auf dem Rücken und einem mächtigen Kopf wie von einem Dogo Argentino, mit großer, kräftiger Schnauze und hellblauen strahlenden Augen. Der Hund hatte aufgrund seiner Größe und seines Kopfes mit dem mächtigen Maul etwas Furchteinflößendes. Der Mann trug eine rote Leine mit einer schwarzen dehnbaren Verlängerung in seiner linken Hand lässig aufgerollt, während der Hand frei vorne weg lief und ab und an links oder rechts in den Büschen verschwand, weil er etwas Interessantes für sich geschnuppert oder gehört hatte. Der Mann setzte seinen Weg gelassen und gemächlich fort, ab und an drehte er sich nach seinem Hund um, ob er nicht vielleicht hinter ihm auftauchte, weil er die Stelle, an der er in den Büschen verschwunden war, längst passiert hatte. Der Mann blieb aber nicht stehen, wartete nicht auf seinen Hund; er hatte ein grenzenloses Vertrauen in seinen vierbeinigen besten Freund, dass er irgendwo wieder auftauchen und zu ihm zurückkehren würde. Was für eine schöne Verbundenheit war das, und der träumende Theaterphilosoph beneidete den Mann um diesen schönen, kräftigen und ihm so liebevoll verbundenen Hund. Von seinem Streifzug rückkehrend, tauchte dieser hinter dem Mann auf dem schmalen Pfad wieder auf und rannte schnell auf sein Herrchen zu, an ihm vorbei, wobei er leicht die Hand mit der Leine streifte und auf eine Weggabelung zu, die vor ihnen lag. Ein zufriedenes Lächeln huschte dem Mann übers Gesicht, aber eines, das Wehmut und Melancholie in sich barg. Eine Melancholie, die im Theaterphilosophen, der auf seinem Schreibtischstuhl schlummerte, zu einem Felsen auf der Brust heranwuchs und ihn im Schlaf zu erdrücken drohte, so dass er fast keine Luft mehr bekam und keuchend die Augen aufriss. Das Letzte, was er von seinem schieren Albtraum behalten hatte, war die Stimme des Delphinjungen, der aufgeregt rief: «Los! Los! Mach schnell, pack dein Gerät zusammen, wir müssen das arme kleine Wolfi retten.» Den verständnislosen Geodät nahm Uri Nachtigall nicht mehr wahr oder vergaß diesen Teil seines Traumes, noch bevor er in sein Bewusstsein vordringen konnte. Gaston de Pawlowski aber radelte hoch über den Baumwimpfeln und rief zu Nadia hinunter, die auf dem Waldweg ging, «Pardon Madame, das sollten Sie wirklich mit eigenen Augen sehen. Der Junge hat den Landvermesser dazu gebracht, ihn zu begleiten, aber der Landvermesser hatte zuvor noch interessante Beobachtungen auf dem Wasser gemacht. Dort ist das Seeräuberschiff und der kopflose Kapitän auf der Brücke will Fahrt aufnehmen, lässt die Segel setzen!» «Ja, wahnsinnig interessant, da ist auch Rudi Rüssel, dieses seltsame Nasentier, größer als eine Ratte, kleiner als eine Katze und hat einen Namen, den ich mir kaum merken kann.» «Solenodon, Madame», sagte Gaston. «Ja, ja, der Schlitzrüssler», brummte widerwillig Nadia. Sie musste gewiss nicht auf das Fahrrad dieses Typen steigen, um zu wissen, was gespielt wurde.

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Wann gibt es das nächste Geschichtenstück

Philosoph und Schriftsteller zu sein, ist doch auf die Dauer langweilig Herr Bülbül... Warum sind Sie eigentlich nicht Schmied geworden der ganztägig mit dem Zehnpfünder auf den Ambos drischt ?...Oder Holzfäller! Der Axt und Säge unter urischem Gebrüll ins Holz treibt. Das Ist doch viel schöner.

Eine Person hat doch viele Facetten, Seiten und Neigungen. Als Philosoph und Schriftsteller mit Hunden spazieren zu gehen und dabei nachzudenken oder Wiesen und Bäume zu bewundern und zu warten, bis die Hunde aus irgendeinem Gebüsch wieder um die Wette rennend auftauschen, ist sehr reizvoll und niemals langweilig für mich. Als ich aber vor zwei Wochen meinen Wildpflaumenbaum um einige Meter kürzer machen wollte und die Kettensäge ansetzte, musste ich doch tatsächlich an den Kettensägen-Otto denken: Er kann das bestimmt besser und schneller, wenn er nur hier wäre und er hätte Tipps, wie ich die Säge halten und wo ich besser ansetzen sollte usw. Säge kommt also nicht zu kurz und Holz kleinmachen erst recht nicht. Die Axt wird geschwungen, bis die Hölzer mir um die Ohren fliegen, ist irgendwie lustig. Mich hat noch kein Stück getroffen - und natürlich arbeite ich ohne Helm und Sicherheitsbekleidung - etwas Risiko muss schon sein. An Schmiedearbeiten würde mich am meisten das Feuer interessieren. Immer schön Holzkohle ins Feuer und mit dem Blasebalg kräftig pusten. Und dann wieder die stillen Momente, in denen ich den Geräuschen meiner Tastatur lausche - Nachdenken über den Epochenbegriff der Moderne und die Freiheitsphilosophie Hegels. Ich arbeite gedanklich noch an den Mängeln meines letzten Vortrages. «Was ist frei an der freien Kulturszene? Eine Provokation.»

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Philosoph und Schriftsteller zu sein ist doch auf die Dauer langweilig Herr
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Werk und Schöpfer - sollte man das trennen? Lässt sich das überhaupt trennen? Teil II Ethische Aspekte

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Im ersten Teil der Frage, habe ich auch ETHIK erwähnt. Dazu würde ich auch gerne die politische Bedeutung und Deutung eines Werkes zählen. Etwas salopp formuliert: schaffen anständige Menschen anständige Werke, oder um die Doppeldeutigkeit des Wortes «gut» für meine Zwecke zu nutzen: schaffen «gute» Menschen, «gute» Werke?
Wir können diese Fragestellung auch mit Blick auf Authentizität formulieren: Schafft jemand aus seinen Erlebnissen heraus automatisch künstlerisch wertvolle Werke?
Nein, gute Menschen schreiben nicht unbedingt gute Bücher, gute Autoren in der Regel schon ;) Die Kunst der Fehlinterpretation ist bei solchen Aussagen immer sofort auf den Plan gerufen: willst du damit sagen, dass gute Autoren keine guten Menschen sind?
:)))
Und schon ist eine Diskussion ad absurdum geführt. Von diesen Diskussionen gibt es viele in den Geistes- und Kulturwissenschaften, weil hier die Einsicht in die Dignität dieser Disziplinen und ihrer Gegenstände vollkommen fehlt. Das ist leider ein schwerwiegendes kulturelles Problem dieser Gesellschaft. Auch damit eröffnet sich ein ethisches und politisches Problem. Aber darüber wollte ich im Moment nicht schreiben. Zurück zum Thema:
Die HERMENEUTISCHE Trennung bezieht sich auf die Interpretationsgrundlage von Werken. Die ETHISCHE kann sowohl die Authentizität betreffen als auch die politische Korrektheit. Kann jemand über Dinge, die er selber nicht erlebt hat zum Beispiel, gute Bücher schreiben. Diese Frage würde ich bejahen: das Erlebnis ist kein Garant für eine gute Vermittlung des Erlebten. Das kann mal der Fall sein und mal eben auch nicht. Und politisch ist die Frage zugespitzt so: Können Autoren wie Heidegger und Gottfried Benn, ausgewiesene Na*z*i*s, gute Bücher geschrieben haben? Im Falle von Benn würde ich die Frage leichten Herzens bejahen, im Fall Heideggers fällt es mir schwer, was aber mit meiner subjektiven Einstellung zu Heidegger hat. Davon abstrahiert, ist diese Frage tatsächlich zu bejahen: Ernst Jünger, Heidegger oder Gottfried Benn sind Menschen, die gute Werke erschaffen haben. Aber ob sie als politisch denkende und handelnde Personen gute Menschen waren, vermag ich nicht zu beurteilen und bleibe zurückhaltend skeptisch mit Verlaub.
Nicht zurückhaltend bin ich in der Frage, ob man Werke aufgrund der biographischen oder ideologischen Verfehlungen von Menschen verdammen darf: NEIN, GANZ SICHER NICHT!
Das zeigt nur die eigene intellektuelle Beschränktheit.

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+1 answer in: “Werk und Schöpfer - sollte man das trennen? Lässt sich das überhaupt trennen?”

Werk und Schöpfer - sollte man das trennen? Lässt sich das überhaupt trennen?

Im Grunde hast du ja den letzten Teil deiner Frage schon durch die Frage selbst beantwortet - begrifflich hast du schon getrennt: «Werk und Schöpfer». Wir haben zwei Begriffe. Und haben wir nun eine einzige Bedeutung? Sind diese Begriffe synonym? «Werk» referiert auf das Hervorgebrachte, auf die Arbeit und Arbeitsergebnisse eines Menschen. «Schöpfer» bezeichnet hingegen den Menschen, die Person. Also lassen sich «Werk» und «Schöpfer» semantisch trennen.
Auch wenn deine Frage, nicht dies intendierte und mit dieser sprachanalytischen Antwort nicht zufrieden sein kann, beginne ich damit, denn ich finde die sprachanalytische Methode für ein sinnvolles Philosophieren sehr wichtig. Denn hier findet nun auch eine Klärung der Implikation in deiner Frage statt: Du hast natürlich selbst gewusst, dass «Werk» und «Schöpfer» semantisch getrennt sind und nicht ein Synonym bilden. Deine stillschweigende Voraussetzung in der Frage ist: lassen sich Werk und Schöpfer HERMENEUTISCH oder ETHISCH trennen?
Und dazu muss ich sagen, nicht nur ja, sie lassen sich trennen. Im Sinne einer guten Interpretation ist das sogar dringend notwendig.
Die logisch-formale Grundsturktur ist die einer Implikation: wenn p, dann q. Die Implikation lässt sich nicht umkehren. D.h. Wenn «p-->q» wahr ist, heißt es nicht, dass «q-->p» auch wahr sein muss. Das wäre eine Äquivalenz.
Mit anderen Worten: «wenn es regnet, werde ich nass» lässt sich nicht umkehren: «wenn ich nass werde, regnet es.» Ich kann auch duschen.
So verhält es sich auch mit Schöpfer und Werk. Wenn ein Schöpfer aus seinem Leben Dinge in sein Werk einfließen lässt, kann man aus dem Werk nicht auf das Leben des Schöpfers rückschließen. Man muss schon von vornherein wissen, was im Werk aus dem Leben ist. Das Wissen über Werk allein lässt, keine logisch gesicherten Rückschlüsse auf das Leben des Schöpfers zu.
Wenn Interpretation nicht in wilde subjektive Spekulation ausarten soll, sondern ein Bemühen um ein sachgerechtes Verständnis des Werkes und der Verständigung zwischen Werk und Rezipient, ist die Einhaltung der Regel der Unumkehrbarkeit der Implikation von größter Bedeutung.
Auf dieses Problem hat Jürgen Link in seinem Buch «Elementare Literatur und generative Diskursanalyse» aufmerksam gemacht, worin er frei wiedergegeben sagt: Biene und Honig, Mensch und Kot und Goethe und Werther stehen in gleichem Zusammenhang.
Wenn man nund daraus interpretiert, dass Jürgen Link, Werther und Honig Scheiße findet, dann hat man ein schönes Beispiel für eine Fehlinterpretation ;) Eine Interpretation ist natürlich Auslegung, aber niemals subjektiv-willkürlich. Und auch hier kommt es auf den Bindestrich an. Die Grenzen werden leider in der allgemeinen Rede über diese Dinge nie richtig erkannt und gezogen. So wird das Reden über Kunst und Literatur zu Blabla :'(

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Nehmen wir diesen Gedankenstrich und lassen uns führen. Vorgestern standen wir vor dem kulturellen Schwergewicht der Stadt Essen Museum Folkwang und bereiteten uns innerlich wie äußerlich auf das Interview mit Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen vor. 2015 trat er sein Amt an und möchte am morgigen Sonntag, 13. September 2020 wieder gewählt werden. Ich habe meinen inneren Frieden mit diesen Dingen - vielleicht wird der, der strebsam sich bemüht, erlöst werden. Und Thomas Kufen präsentiert sich engagiert, aktiv, interessiert, offen, als jemand, der die Ärmel hochkrempeln kann und anpackt, wo es sein muss. Ich gönne ihm sein Amt, muss aber mir selbst gegenüber aufpassen, dass dies nicht zynisch und schadenfroh klingt, als würde ich dem Kerl, der mir persönlich auch sehr sympathisch ist, die Pest gönnen. Auf einem großen Wahlplakat war neben seinem Foto der Wahlspruch zu lesen: «Weiter.Machen» Die experimentellen und irregulären Schreibweisen sind, um es mal im Politjargon zu sagen: «in der Mitte der Gesellschaft angekommen». Thomas Kufen will also in Essen 2015 ins Amt gekommen, weitere fünf Jahre sein Amt bekleiden. Ich spreche mit der Security am Eingang, er fragt nach etwas Schriftlichem - was ich nicht habe. Den Ort des Interviews hat das Büro des Oberbürgermeisters termingerecht organisiert, nach dem Gespräch mit uns wird er eine Ausstellung eröffnen. Der Sicherheitsmann fragt über Funk, ich warte, meine Teamkollegen rauchen und unterhalten sich. Der Securitymann bekommt Antwort, wir dürfen rein, werden von seinem Kollegen empfangen und in die Bibliothek des Museums geführt. Mit uns versuchen sich drei Touristen mit einer Videokamera einzuschleichen; ich muss leider korrigierend sagen, dass der Mann mit der Kamera nicht mein Kameramann ist und ich zeige auf meine etwas weiter weg stehenden Kollegen. Die Touristen dürfen zwar auch rein, müssen sich aber an der Infotheke noch einmal erkundigen und ihr Anliegen erklären, ob sie im Museum filmen dürfen. Ich bekomme das Ergebnis nicht mit, denn nun sind wir in der Bibliothek und mein Kameramann wartet auf Anweisungen. Ich muss ihm nicht viel erklären, er weiß sowieso viel besser, was zu tun ist, er möchte ja auch nur wissen, was ich in etwa brauche: «Sollen wir Atmo mitnehmen?» «Oh ja, bitte! Wir brauchen etwa eine Minute Intro.» Die Kollegin, die das Interview führen wird, hat ihre Fragen und ist vorbereitet. Bis der Oberbürgermeister kommt, haben wir Zeit genug, uns mit dem Raum anzufreunden. Ich darf weder zu angespannt noch zu entspannt sein, alles überträgt sich unbewusst auf meine Mitstreiter.
https://youtu.be/hKBB5V5AFwsKlugdiarrhoe’s Video 164138260409 hKBB5V5AFwsKlugdiarrhoe’s Video 164138260409 hKBB5V5AFws
Ein Gedankenstrich für ein kurzes Making off ;)

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Nehmen wir diesen Gedankenstrich und lassen uns führen Vorgestern standen wir

sehr sehr gute zusammenfassung. ich persönlich sehe optimistischen nihilismus kritisch, würde genannte bzw. im video gezeigte merkmale eher dem existenzialismus bzw absurdismus zuschreiben. besonders weil ich finde, dass der nihilismus eine wichtige basis für philosophische überlegungen ist

suessezitrone’s Profile Photoju
Dem kann ich voll und ganz zustimmen und danke Dir auch sehr für Deine anerkennenden Worte. Eigentlich hat der Nihilismus tatsächlich eine stark an Aufklärung angelehnte Komponente, nichts sollte ohne vernünftige Überprüfung als Wert und Wahrheit anerkannt werden; aber der Nihilismus würde seinem Namen nicht gerecht, wenn er die Vernunft als oberste Instanz anerkennen würde. Daher geht er über die Aufklärung hinaus oder kippt sogar in eine antiaufklärerische Haltung. Daher müssten wir gemeinsam noch einmal überlegen, ob der Nihilismus tatsächlich eine Basis für philosophische Überlegungen sein kann oder das Ergebnis von diesen Überlegungen ist, was zu einer bestimmten Geisteshaltung geführt hat.
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+5 answers in: “was denkst du über den optimistischen nihilismus?”

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