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Uri Bülbül

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Was wäre im Moment die beste Nachricht für dich?

Das Schlimmste ist für heute überstanden, und es verlief angenehmer und harmloser, als ich angenommen habe - das ist für mich das Beste, was ich heute zu vermelden habe, das ist auch die beste Nachricht des Tages für mich.
Liked by: geisterseher

Hallo Uri. Wie geht es dir?

Hallo meine süße Besserwisserin,
hier scheint die Sonne und ruft mich in den Garten, habe leider länger geschlafen, als ich wollte und trinke jetzt mal schnell meinen Kaffee, schreibe Fragen und Antworten auf ask und mache mich gleich auf den Weg, der leider ein bißchen länger geworden ist in den letzten Wochen.
Bei mir ist einiges im Umbruch, aber ein ganz seltsames Gefühl großer angenehmer Entspanntheit hat mich überkommen - ich glaube, es liegt daran, dass sich viele gute Freunde in der Umbruchszeit still und heimlich um mich gekümmert haben. Ich bin völlig gerührt davon.
Ich freue mich auch sehr über deine Nachfragen und habe auch die Nachricht mit Freude vernommen, dass es dir gut geht. Mein Hintergrundbild hat mich auf den Gedanken gebracht, an einer witzigen Idee zu spinnen. Vielleicht wäre es ja mal möglich ein ask-Freundeskreis-Treffen zu organisieren. Auf so einem Schlösschen wäre es natürlich besonders witzig. Aber dazu werden die Mittel wohl nicht reichen. Aber womöglich kann es ein Treffen in Essen in unserem Theater geben.
Das ist natürlich keine kurzfristige Geschichte, sondern muss schon besprochen und geplant werden - außerdem weiß ich gar nicht, ob und wer überhaupt Interesse daran hätte, aus der virtuellen Distanz heraus zu treten und den direkten Kontakt zu suchen. Ich finde gerade die Kombination zwischen Distanz und Nähe, Virtualität und physikalischer, analoger Realität, zwischen Anonymität und persönlichen Kontakten spannend.
Während draußen die Sonne scheint, kreisen meine Gedanken um solche Themen - angeregt nicht zuletzt durch dich.

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Weihnachten ist bekanntlich das Fest der Liebe. Da heut der zweite Advent ist, möchte ich gern wissen, ob Du ALLEN Leuten, die Dir eine Menge bedeuten, schon gesagt hast, dass Du sie gern hast. Wenn nicht, dann hole es bitte noch heute nach. :-)

Oh! Ich darf nicht alle Fragen auf die lange Bank schieben! Ich habe das Fest der Liebe verpasst. Trotzdem: ICH HABE EUCH ALLE LIEB! *wo findet man eigentlich dieses Herzchen-Symbol*?

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Ein Mensch wird nach seiner Geburt völlig isoliert und wächst auch unter diesen Bedingungen auf. Kein Kontakt zu anderen, kein TV, Musik, Natur, Bücher etc. Lediglich ein weißer Raum dient ihm als Behausung bis er 18 ist. Inwieweit entwickelt sich dieser Mensch von sich aus deiner Ansicht nach?

HeuteBinIch14’s Profile PhotoGundel Gaukel ey
Oh, wie interessant! Da versucht Gundel Gaukel Ey den alten mysteriösen Fall des Kaspar Hauser wieder aufzurollen. TV, Musik, Natur und Bücher sind hinzugefügt. Der Mensch entwickelt sich in Gesellschaft, im Familienverband oder in einer Gruppe von Menschen, die nicht unbedingt blutsverwandt sein müssen. Wenn Babys keine körperliche Zuwendung bekommen und nur ihre Nahrungsaufnahme durch Fläschchen gesichert ist, Haut und Körperkontakt aber konsequent vermieden werden, sterben sie meines Wissens - ich meine es gehört zu haben. Daher irrt der Solipsismus, der einzig und allein auf das Bewusstsein eines einzelnen, isolierten Individuums setzt und eine Welt außerhalb des Bewusstseins dieses Individuums grundsätzlich in Frage stellt.
Interaktion ist durchaus auch ein Energieaustausch zwischen Menschen. Kommunikation und Information haben eine physikalische, energetische Dimension, die nicht unterschätzt werden darf, aber immer wieder unterschätzt wird, weil der Rationalismus einzig und allein die Vernunft des denkenden Subjekts (des Cogitos) in den Mittelpunkt und von dort aus jegliches andere in Frage stellt und in Zweifel zieht, bis nichts anderes übrig bleibt als eben dieses gänzlich einsame Cogito: «ich denke, also bin ich» ist der Beginn eines radikalen und fundamentalen Vereinsamungsprozesses, an dessen Ende der Mensch völlig verkümmert.
Und in der Tat sehe ich es so, dass der Mensch am Ende der Moderne, der Aufklärung und der Industriealisierung ein geistiger, psychischer Kaspar Hauser ist. Selbst wenn Menschen zu lebenslanger Haft verurteilt werden und in Einzelhaft ihr Dasein fristen müssen, sind sie nicht so arm dran, wie wenn sie in Isolation aufwachsen; denn Gefangene, die ein soziales Leben gesehen und erlebt haben, haben Begriffe, die sie für selbstverständlich halten, die aber einem Kaspar Hauser völlig abgehen, wie zum Beispiel: Liegestützen oder Klimmzüge zu machen, um sich halbwegs fit zu halten. Vielleicht bekommen sie bei guter Führung auch Stifte und können ihre Zellenwände bemalen oder sie erhalten sogar Papier, worauf sie schreiben oder malen können. Ihr Glück ist, dass sie einen Begriff von «guter Führung» haben, wissen, wie sie höflich und vorsichtig sein müssen gegenüber ihren Schließern. Selbst die Selbstgespräche, die sie führen können, wenn sie die Einsamkeit gar zu sehr drückt, sind Produkte einer sozialen Gemeinschaft. All das hat ein Kaspar Hauser nicht, außer einen, selbst für ihn unverständlich heranwachsenden Körper.
Gewiss wird Kaspar Hauser spontan Schmerz meiden, also recht schnell begreifen, dass er seinen Kopf nicht gegen die Wand schlagen sollte; was aber soll er denn sonst mit seinem Kopf anfangen? Und was mit seiner erwachenden Sexualität? Wie wird er sich zu seinen Exkrementen verhalten? Und wird er wissen, dass er in seiner Zelle im Kreis gehen kann, um überhaupt etwas Bewegung zu haben?
Das Selbstverständliche wird, je mehr ich über den Fall nachdenke, brüchig und verschwindet angesichts der Einsamkeit.

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Hast du ein paar Tipps für angehende Schriftsteller (oder Hobbyschreiber)? Was muss man als Autor so alles beachten und ist es wirklich so schwer, im Literaturmetier Fuß zu fassen, wie viele sagen?

MarkusRoth’s Profile PhotoZücho
Oh ja, ich habe zumindest die größte Lust, auf deine Frage einzugehen. Mein erster Tipp ist: vergiss nie: es gibt keine objektiven und absolut richtigen Tipps, es gibt auch keine Regeln, die immer und absolute Gültigkeit besitzen, was du wie zu schreiben und zu veröffentlichen hast. Und dennoch gibt es natürlich Regeln, Poetiken, Möglichkeiten - und - und -was ich ganz, ganz wichtig finde: FREIHEIT!
Oh, das hört sich leicht an, du denkst: frei bin ich schon. Ach ja? Mein zweiter Tipp ist: Bleibe skeptisch und kritisch am meisten dir selbst gegenüber, dann klugen Ratgebern wie mich! All diese Klugscheißer - was wissen sie schon? Aber stell dir diese Frage nie, um dich zu verteidigen - etwa so: «ich habe ein geniales Gedicht geschrieben! Und niemand findet es schön! Keiner erkennt meine Genialität. Dieses Gedicht drückt alles aus, was es auf der Welt zu sagen gibt. Und wie perfekt sich "Herz" auf "Schmerz" reimt. Das gab es noch nie! Was wissen all die Kritikaster schon! Was weiß dieser Klugdiarrhoe?»
Nein, das ist die falsche Rede. Im obigen Fall, denk einmal so: «Ich habe ein Gedicht geschrieben. Wie schön es heute am Tag seiner Entstehung es in meinen Ohren klingt! Wird es morgen noch so sein? Warum reime ich "Herz" auf "Schmerz"? Ach da gibt es auch noch die anderen Nörgler. Warum haben sie etwas an meinem Gedicht auszusetzen? Ist es Neid? Ist es Unverstand? Warum bin ich unverstanden? Was läuft hier schief?»
Bleib kritisch, wenn jemand den «richtigen Weg» kennt; wenn jemand genau zu wissen vorgibt, was in und was out ist. Und verachte alle voller Skepsis, die dir mit der Formel kommen «schreib doch mal...» Akzeptiere niemals poetische Vorgaben und Vorschriften: «eine spannende Handlung muss einen Protagonisten, einen Antagonisten und einen Konflikt haben!» Höre nie auf Ratgeber wie: «wie man einen verdammt guten Roman schreibt»; oder: «wie man schreiben lernt»!
Beschäftige dich tagtäglich mit der Sprache - auch mit ihren grammatischen Regeln, mit Rhetorik und den verschiedensten Ausdrucksweisen - auch den völlig unzeitgemäßen; spiele und jongliere mit Bedeutungen, Wörtern, Sätzen und ihrem unterschiedlichen Aufbau, befasse dich mit der sprachanalytischen Philosophie und ihrem Begriff von «einer Regel folgen». Wenn du so Regeln folgen kannst, bist du ein Schriftsteller, dann hast du im «Literaturmetier Fuß gefasst».
Aber wirst du auch damit bei bekannten, großen, etablierten Verlagen landen? Wirst du Literaturpreise gewinnen? Oder Bestseller schreiben? Wer weiß das schon? Und wer kann dir diesbezüglich etwas garantieren?
Wenn du magst, kannst du mir einen Text von dir zur Kritik geben. Den richtigen Namen für dieses Geschäft hast du schon ;) http://youtu.be/r9vOF1aROJwKlugdiarrhoe’s Video 107406529465 r9vOF1aROJwKlugdiarrhoe’s Video 107406529465 r9vOF1aROJw

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Gibt es etwas, dass dich nur auf diese Plattform Ask.fm bezogen verärgert? Wenn dem so ist, dient dir diese Frage um deinen Verdruss zu entladen.

Kompetitiv’s Profile Photoaequitas et veritas
Ich bin mit dieser Plattform sehr zufrieden und halte mich nun seit drei Monaten hier auf, habe fast 250 Antworten geschrieben und bin schon auf meine 500. Antwort gespannt. Welches Thema wird sie haben? Wessen Frage werde ich beantworten?
Es gab nur eine Ausnahme auf der Plattform, worüber ich mich geärgert habe; eine Mischung aus lapidarer Arroganz und Menschenverachtung, aber die Sache ist ausgetragen, begraben und fast vergessen.
Sowohl die Followerzahlen als auch die Herzen sind mir entgegen der üblichen Beteuerungen aller anderen User hier nicht egal. Ich möchte nicht beliebig viele Likes sammeln und stehe in keinem Wettbewerb, ich werde ganz bestimmt auch nicht irgend etwas schreiben, was ich nicht für richtig halte, nur um Likes und Follower zu bekommen. Aber als ein Teil der hiesigen Kommunikation ist es mir schon wichtig zu sehen, wievielen Menschen gefällt es, was ich hier schreibe und wieviele finden insgesamt mein Wirken hier gut.
Ganz besonders freue ich mich, wenn ich persönliche Rückmeldungen bekomme, auf die ich entweder persönlich als Frage-Message oder als Antwort wieder eingehe. Ich gebe auch gerne persönliche Rückmeldungen und habe durchaus das Gefühl, dass hier in der Zwischenzeit ein kleines und feines Netzwerk von ask-Freundschaften entstanden ist. Eine öffentliche Lesung in einer Buch- oder Weinhandlung, wie ich schon einige hatte, sind weitaus unpersönlicher und oberflächlicher als das Vorurteil es solchen Internetforen zuschreibt.
Die konservativen Kulturpinguine müssen sich allen ernstes mal Gedanken machen, ob sie nicht besser ihre Haltung überdenken und sich den neuen Möglichkeiten der Kulturproduktion öffnen sollten. Aber andererseits wären sie keine Pinguine, wenn sie fliegen könnten.
Ich jedenfalls setze mich lieber hier mit Fragen der Menschen auseinander, die sich dafür interessieren, als in irgendwelchen VHS-Räumen oder Schulen Workshops abzuhalten. Es gab ja auch schon mal die Frage, welches Tier ich am liebsten wäre. Das weiß ich noch nicht so genau, kann aber schon sagen, dass ich kein Pinguin sein will. Dann lieber ein Adler oder ein Falke.

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2 Sachen: 1. Du scheinst ein sehr interessantes Leben zu haben und eine sehr interessante Person zu sein. 2. Bist du ein "Urdeutscher" oder stammen deine Ahnen aus einem anderen Land ?

Als ich diese Frage gelesen habe, habe ich nicht schlecht gestaunt. Du wärst wirklich der erste, der mich für einen «Urdeutschen» hält. Meine Ahnen wurden übrigens genau wie deine biblisch gesprochen aus dem Paradies vertrieben. Aber irgendwie sind wir trotzdem Paradiesvögel :)
2 Sachen 1 Du scheinst ein sehr interessantes Leben zu haben und eine sehr

Hast du vllt schon Erfahrungen mit Abführmittel als Abnehmmethode gemacht? Oder bekannte/freundinnen von dir? Wenn ja kannst du sagen ob du bzw sie wirklich schnell abgenommen haben etc?

Vor dreißig Tagen habe ich diese Frage bekommen und eine ganze Weile (aber nicht dreißig Tage) benötigt, um zu begreifen, warum ausgerechnet ich diese Frage bekommen habe. Ha, ha, da saß jemand auf meiner Leitung!
Nein, ich habe keine Erfahrungen mit Abführmitteln als Abnehmmethode gemacht. Ich habe überhaupt keine Erfahrungen mit Abführmitteln. Ich bin, was Medikamenteneinnahme anbelangt, äußerst konservativ: lieber habe ich halbwegs erträgliche Schmerzen, als dass ich Schmerzmittel nehme, mit Salben und Cemes halte ich es ebenfalls so. Die Notwendigkeit muss schon enorm stark sein, damit ich zu Medikamenten greife. Noch funktioniert halbwegs ordentlich meine natürliche Selbstheilung des Körpers.
Die einzige Methode, mit der ich mal 15 Kilo abgenommen habe, war einfach weniger zu essen und mich mehr zu bewegen. Das Bewegen war dabei und ist noch immer sehr wichtig. Wenn man am Schreibtisch sitzt oder vor dem Fernseher, stellt sich der Körper auf Entspannung ein und will auch Nahrung zu sich nehmen. Meine beste Beschäftigung ist diesbezüglich der Garten, wo es immer auch im Winter etwas zu tun gibt und gut abgelenkt ist vom Essenswunsch. Eine ganz gute Methode ist auch das Trinken von Wasser, wenn man sich hungrig fühlt. Wasser funktioniert bei mir als Appettitzügler. Spontan würde ich denken, dass gerade Leute, die mit Abführmitteln abzunehmen versuchen, darauf achten müssten, genug zu trinken, damit der Körper nicht austrocknet.
Was die Geschwindigkeit des Abnehmens betrifft: Ich habe in 8-10 Wochen die 15 Kilo verloren. Und ich vermisse sie nicht.

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Wer gräbt ein Grab und singt ein Lied dazu?

Eine Szene, die allgemein auch sehr zitiert wird und zu einem trivialen Kulturgut verkommen ist, ist die Totengräberszene in Shakespeares «Hamlet»: Meist drückt man dem tragischen Helden einen Totenkopf in die Hand und lässt ihn seinen Monolog «Sein oder Nicht-Sein» halten. Die erste Szene des 5 Aktes aber hat eigentlich einen anderen Schwerpunkt und für mich auch eine andere sensible Brisanz - nicht dass es unwichtig wäre, darüber nachzudenken, ob man sich nicht besser umbringen sollte oder weiter leben.
Aber die Totengräberszene ist für mich so spannend, weil Hamlet mit seinem Freund spazierend zum Friedhof kommt und dort die Totengräber bei der Arbeit sieht, während einer von ihnen munter ein Lied singt und das Grab für Hamlets Geliebte/Freundin/Verlobte Ophelia aushebt, die sich umgebracht hat. Hamlet ist empört über den Totengräber und sagt: «Hat dieser Kerl kein Gefühl von seinem Geschäft? Er gräbt ein Grab und singt dazu.» Ich lese das so, dass man die Dinge mit der ihnen zukommenden Aufmerksamkeit und Hingabe machen sollte, ein Gefühl haben von seinem Geschäft - nicht nebensächlich, huschdiehusch.
Wir alle sind irgendwie so, dass wir ein Grab graben und ein Lied dazu singen. Genau das könnte ja auch beabsichtigt sein, um die blöde Etikette auszuhebeln und die Norm zu brechen. Aber auch dafür muss man ein Gefühl von seinem Geschäft haben. Es ist nicht wichtig, Normen zu akzeptieren. Es ist wichtig, sich zu konzentrieren. So lese ich diese Hamlet-Stelle.

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Danke fuer deine netten Neujahrsgrüße unddir ebenfalls ein frohes neues Jahr.

Ja, sehr gerne. Irgendwie und irgendwo muss man ja kleine Zeichen setzen, Anfänge versuchen und neu ausholen, bevor der Alltag einen schnell genug wieder zerfrisst.

Lieber Patient Bülbül.Mir kam soeben in den (Wahn)Sinn,dass es weder Ihnen noch meiner Wenigkeit zusteht, ob eine flüsternde Stimme wahnsinnig ist.Oder etwa doch,nur weil sie durch oder von Wahnsinn ausgesprochen wurde-sodass wir daraus schließen müssen,dass sie es ebenfalls ist? - Doctor Parranoia.

DoctorParranoia’s Profile PhotoWillkommen im Irrenhaus
Nun hatten wir doch einen recht intensiven Austausch über den Armen, der überraschend und ahnungslos verhaftet wurde, wenngleich nicht alles schulbuchmäßig verlief, wie Polizisten sich verhalten sollten. So hat die liebe Gundel es ja schon moniert und viele Fragen aufgeworfen. Zurecht hatte sie den Eindruck, dass es nicht ganz mit rechten Dingen zugeht, in dieser Geschichte: «Die Polizisten kommen mir nicht vor wie zivilisierte Beamte, sondern wie irgendwelche Landbullen die ihr Mittagessen mit Kühen und Schafen einnehmen», schreibt sie über den vorliegenden Fall. http://ask.fm/HeuteBinIch14/answer/107457813871 Eine Antwort, die durchaus auch einen Platz im Fortgang des Romans finden muss, meine ich, muss aber zugleich festhalten, dass ich Schäfer und Hirten nicht unbedingt für unzivilisiert halte und nur von Polizeibeamten zivilisierte Umgangsformen erwarte. Jedenfalls werde ich mein Augenmerk im 2. Teil auf diese Personen richten. Mal sehen, was wir aus ihrer Welt erfahren können.
In der Tat, Herr Doctor, vermag ich nicht richtig zu entscheiden, welche Stimme die des Wahnes ist und welche die der Vernunft. Genau auf diesen Punkt versuchte ich ja hinzuweisen, als ich Ihnen schrieb, dass vielleicht unser Held der Stimme seiner Vernunft folgt: http://ask.fm/DoctorParranoia/answer/106176176961 Interessant finde ich, dass Sie zwischen Sprecher und Stimme unterscheiden und der letzteren noch eine gewisse Form von Eigenleben zugestehen. Ist denn tatsächlich der zur Sprache artikulierte laute Atem eine eigene Wesenheit mit einem subjektiven Willen? Oder was meint man eigentlich, wenn man sagt: «Die Stimmen flüstern mir zu...»? Sind diese Stimmen tatsächlich eigenständige Subjekte?

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SOKRATES - Der kafkASKe Fortsetzungskrimi Teil1...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Er stand unter der Dusche, als er verhaftet wurde. Er ließ sich nicht großartig stören; aber es war schon verwunderlich, dass jemand plötzlich in sein Badezimmer kam. Kurz erschrak er, hatte aber Seife auf dem Kopf und in den Augen, die er für einen Moment zu weit aufriss, wie sonst immer seine Klappe. Er lugte hinter dem Duschvorhang hervor; den Satz, dass er verhaftet sei, von einer sehr angenehmen Frauenstimme noch im Ohr, fragte er: «Wie sind Sie überhaupt in meine Wohnung gekommen?»
Die Frau machte keinerlei Anstalten, sich wegzudrehen oder das Bad zu verlassen. Statt dessen hielt sie stolz eine Scheckkarte in die Luft: «Damit». Ihre Augen, die er jetzt sah, obwohl er es lieber gehabt hätte, wenn sie sich umdrehte, waren mindestens so schön und angenehm wie ihre Stimme. «Ich würde mich jetzt gerne abtrocknen», sagte er. Sie nahm ein Handtuch und reichte es ihm wortlos rüber.
«Sind Sie allein?» fragte er. Noch ehe sie antworten konnte, kam eine männliche Stimme drohend aus der Küche: «Nein, ich bin auch da.» Sie sah seine Enttäuschung und musste schmunzeln. Er drehte ihr den Rücken zu, um sich wenigstens halbwegs geschützt abtrocknen zu können. Schließlich band er sich hilflos und umständlich das Handtuch um die Hüften. «Verhaftet?» fragte er, «Warum das denn?» Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er an ihr vorbei ins Wohn-, Arbeits- und Schlafzimmer. Er hatte eine kleine Wohnung, bestehend aus diesem besagten Raum, dem Bad und der Küche.
Aus der Küche kam ein bulliger Kerl etwa 50 Jahre mit einem Bierbauch und einer offen getragenen Dienstwaffe an der Jeanshose mit einem Marmeladebrot in der Hand. «Hmmm, ich liebe selbstgemachte Marmelade», schmatzte er. «Die haben aber nicht Sie gemacht, oder?» «Doch. Aus Pflaumen aus dem eigenen Garten. Fühlen Sie sich wie zu Hause und bedienen Sie sich. Sind Sie überhaupt Polizisten?» Er hätte besser auf die kräftige und trotz des Bierbauchs stramme Statur des Bullen achten sollen. Jetzt war es zu spät. Er ließ das Brot im Mund schmatzend verschwinden und plötzlich sauste ein Fausthieb auf die Nase des Frischgeduschten. Ihm wurde schwarz vor Augen und er fand sich auf seinem Teppichboden wieder. Die Stimme des Bullen klang etwas entfernt, aber er konnte sie trotzdem gut verstehen: «Ja, wir sind Polizisten. Und das war mein Ausweis.»
Das Blut troff auf den Teppich. Er wollte wieder auf die Beine, da kam die Schönheit aus dem Bad und ihn traf ein heftiger Tritt in den Magen. Als seine Sinne halbwegs wiederkehrten, hörte er ihre Stimme: «Widerstand gegen die Staatsgewalt. Er widersetzt sich auch noch seiner Verhaftung!» Er brachte gerade mal ein «Nein, nein» heraus. Plötzlich legte sie eine Mütterlichkeit an den Tag, die ihm Angst machte: «Ziehen Sie sich schnell an, sonst werden Sie sich noch erkälten!» Damit hielt sie ihm eine Klopapierrolle unter die bluttriefende Nase. Er hatte keine Lust mehr, etwas zu sagen; nahm wortlos die Klopapierolle an, um die Blutung in den Griff zu bekommen.

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Der liebe @AskingTwinny hatte eine wunderbare Idee für alle ask User, die Interesse an sachlichen und niveauvollen Diskussionen haben: http://fragen-antworten-diskutieren.de/ Bei Interesse schaut mal rein, ansonsten einfach die Frage löschen.

Nicolai1995’s Profile PhotoialociN
Netter Versuch. Aber «Niveau» erreicht man nicht dadurch, dass man einfach Nebenstrukturen schafft, sondern gute Inhalte. Dass die Qualität der Beiträge auf ask.fm von manchen skeptisch gesehen und vieles sehr bemängelt wird, liegt nicht an den Strukturen, sondern an den inhaltlichen Beiträgen der User. Andererseits kommen Menschen aus ganz unterschiedlichen Motiven auf ask.fm zusammen; manche möchten philosophieren, politische, weltanschauliche oder andere Fragen diskutieren, ihre Literatur vorstellen und Kritik und Rückmeldungen erfahren, andere versuchen sich in ihren ersten Flirtschritten: «du bist hübsch *herzchen, herzchen*/danke *herzchen*» und einige suchen auch ein bißchen ihrer erotischen Obsession Ausdruck zu verleihen («kannst du ein Photo von deinen Füßen posten»/«nein, bestimmt nicht»», wobei ich mich hier frage, ob die ask-user noch nicht mitbekommen haben, dass sie auch Porno- und Erotikseiten im Internet finden können. Oder schauen Mammi und Pappi immer besorgt über die Schulter, so dass man sich mit dreizehn Jahren und verdammt noch mal erwachter Sexualität wie im katholischen Kloster fühlt?
Wie auch immer. Es liegt jedenfalls nicht am Aufbau der Seiten und deren Funktionsweise, dass all diese Inhalte hier vorkommen. Das gebe ich nur zu bedenken und wünsche den Betreibern der neuen Seiten viel Erfolg und natürlich ein frohes neues Jahr :)

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Was ist böse?

Alle, die nicht brav waren, sind böse, habe ich immer gedacht, bis ich im zweiten Semester ein Referat über Nietzsches Umwertung der Werte halten musste. Ich will es einmal versuchen zu rekonstruieren. Mir leuchtete es damals ziemlich ein:
Die Bedeutung des Guten erfährt im Laufe der Geschichte insbesondere im Zusammenhang mit dem Christentum eine Wandlung: «gut» im römisch-ritterlichen Sinne sind alle Eigenschaften, die lebensbejahend und stark sind: Geschicklichkeit, Tapferkeit, Mut, Kraft zählt Nietzsche dazu. Das Gegenteil von dem so verstandenen «gut» ist «schlecht». Wer im Kampf nicht geschickt und mutig ist, ist schlecht darin und wird verlieren. Das Gegensatzpaar lautet also «gut-schlecht». Was der Vitalität nicht förderlich ist, ist schlecht.
Daraus ergibt sich eine Einstellung anderen Menschen gegenüber, dass das «Schlechte» erst einmal nicht moralisch gesehen wird und nicht bedrohlich ist; denn wer schwach, krank, ungeschickt oder feige ist, stellt nicht gerade ein Bedrohungspotential dar. Diese Einschätzung aber führt in gewissem Sinne auch in die Irre. Die «guten» Menschen beginnen, die Schwachen und die Schlechten durch ihre Mißachtung zu unterschätzen. Und diese sind nicht einfach nur «schlecht», mutlos, feige, schwach; auch sie haben einen Überlebenswillen und entwickeln Strategien, sich zu behaupten.
Sie sind vielleicht mutlos, feige und schwach; aber deshalb sind sie nicht automatisch dumm. Sie setzen ihre Intelligenz dazu ein, ihre Schwächen auszugleichen. Während die «Guten» einen solchen Strategiewechsel überhaupt nicht nötig und nicht im Sinn haben, vielleicht gar nicht strategisch denken und so viel kalkulieren müssen, werden die «Schwachen» durch ihre Benachteiligung subtiler, differenzierter, klüger.
Sie entwickeln eine Moral, mit der sie die Werte aus ihrer Perspektive umdrehen, sich selbst zu den «Guten» machen und als Gegenteil dazu nicht das «Schlechte» als faule, gammelige, feige, schwache, lebensunfähige und lebensunwillige Element sehen, sondern als das Bedrohliche, Gefährliche und Bösartige. So wird «schlecht» nicht mehr so gesehen, wie verdorbene Speisen, die «schlecht» geworden sind und als ungenießbar auf den Müll wandern, sondern so bekommt das «Schlechte» ein gewisses Bedrohungspotential. Parallel dazu und konsequenterweise ändert sich auch die Bedeutung des Wortes «brav» von einem, der gerne draufhaut und tapfer ist («ein braver Mann») zu einem, der die Regeln und Normen ohne großen Widerstand akzeptiert und sich einfügt («braver Junge/Hund»). In der Emanzipationsbewegung der Frauen wird ja später in der Gegenströmung dazu wiederum der Spruch prägsam: «Brave Mädchen kommen in den Himmel; böse Mädchen überall hin». Mit dem alten Bravheitsbegriff wären brave Mädchen überall hingekommen, nur nicht in den Himmel.
So greift zunächst eine Moral um sich, die Leben, Lust und ungezügelte Freude und Vitalität zügelt, einschränkt und mit Normdruck als Böse brandmarkt.

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Hallo du geile Sau! Wenn du dies bekommst, sollst du 5 uninteressante Fakten über dich erzählen und diese Frage an 10 unwichtige Menschen weitergeben, denen du am liebsten nen Arschtritt geben würdest und hier folgst! *füge hier ein Herz ein um nett zu wirken*

HeuteBinIch14’s Profile PhotoGundel Gaukel ey
Gundel wird sicher irgendwann die goldene Bockwurst für ihre Fragen gewinnen. Mit dieser ist sie ihrem Ziel bestimmt einen Schritt näher gekommen. Alle, denen ich einen Arschtritt geben wollte, haben schon einen bekommen. Ich gehe diesbezüglich unbelastet ins nächste Jahr. Trink mit deiner Frau Mutter ein Gläschen auf mich und rutsch gut und lustig oder horrorfilmmäßig rein.
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Könnte es möglich sein, dass Bibliotheken in ca. 20 Jahren der Vergangenheit angehören?

HeuteBinIch14’s Profile PhotoGundel Gaukel ey
Eigentlich wollte ich mir diese Frage noch ein bißchen aufheben und mich dem Wesen des Bösen widmen. Aber nun kam mein Pantomimenkollege zu einem Quätschchen ins Theaterbüro, wo ich für die Fete heute abend Kartenverkaufe, es aber nur ein ruhiges Stellunghalten ist, und sprach mit mir unter anderen über das Internet. Wir begrüßen es beide sehr, wie leicht es geworden ist, Informationen über alles mögliche und unmögliche zu erhalten. Während wir sprechen, kann kurz mal Thomas Samuel Kuhns «Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen» gegoogelt werden oder das Sterbejahr von Ludwig Wittgenstein. Wir hätten auch etwas über Arthrose in Erfahrung bringen können, wenn es unseren alternden Gelenken danach gewesen wäre. Aber heute standen mal Kuhn und Wittgenstein im Vordergrund.
Ich empfinde es als einen riesengroßen Vorteil, nicht mehr vor gigantischen Bücherregalen stehen und suchen und in schweren Bänden blättern zu müssen - ganz zu schweigen von den ganzen Kommunikations- und Diskussionsmöglichkeiten. Wir könnten augenblicklich Fotos von uns hochladen und Videosequenzen onlinestellen, damit andere eine Ahnung und einen Eindruck von dem bekommen, was wir im Moment tun.
Angesichts all dessen kann man leicht den Eindruck gewinnen, dass Bibliotheken überholt sind und bald auch aussterben könnten. Wenn es mal irgendwann in zweihundert Jahren geschehen sollte, na denn, soll es halt so sein. Aber damit es in zwanzig Jahren schon geschieht, müsste meiner Meinung nach die Entwicklung, Bibliotheken zu schließen forciert betrieben werden, wogegen ich mich strikt wende. Bibliotheken sind Orte der Begegnung und sozialen Kontakte. Dieses Erleben des Habtischen und Habituellen sollte nicht zu früh aufgegeben werden, zumal auch Bibliotheken ihr Angebot verändern und erweitern. Es muss doch nicht nur beim Ausleihen von Büchern bleiben: Autorengespräche, Lesungen, Diskussionen, kreatives Schreiben oder auch ein Internetcafé könnten das Spektrum des Begriffs der Bibliothek durchaus erweitern.
Wir müssen in zwei Richtungen besonders achtsam sein, denke ich: Zum einen können wir uns nicht auf die digitalen Netze allein verlassen; wer weiß, welche Zwischen- und Unfälle auch Wissenvernichten können wie früher einst die Bibliotheksbrände? Zum andern dürfen wir nicht Orte der Begegnungen und des menschlichen Handelns allzu schnell virtualisieren und dadurch auch Begegnungsmöglichkeiten einengen. Das Internet hat viele Kommunikationsmöglichkeiten geschaffen und es begegnen sich Menschen, die sich sonst nie begegnet wären und sie begegnen sich durchaus intensiver als wenn sie sich nur auf der Straße oder in der Bibliothek über den Weg laufen würden. Aber sie haben auch die Freiheit, sich nicht nur im virtuellen Raum zu sehen, sondern auch in der habtischen Wirklichkeit zum Beispiel einer Bibliothek oder eines Cafés oder eines anderen öffentlichen Raumes. Ich würde immer solche öffentlichen Räume erhalten und pflegen wollen, selbst wenn Papierbücher weniger werden.

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Uri, stell dir vor, du müsstest mich töten. Es bliebe dir keine andere Wahl. Wie würdest du mich töten?

point_man’s Profile PhotoName_Datum_Unterschrift
Lieber Arthur, du sprichst mich so an, als wäre ich geradezu prädestiniert, jemanden oder insbesondere dich zu töten. Ich bin zwar ein sehr impulsiver Mensch und werde auch cholerisch und wütend und nicht selten polemisch und recht unverblümt bis unverschämt in meiner Ausdrucks- und Redeweise, aber Gewalt in Form von physischer Gewalt? Nein. Da bist du bei mir wirklich falsch.
Natürlich haben Polemik, Cholerik und Rhetorik bisweilen auch etwas Gewaltsames und können Menschen verletzen. Aber ich habe mich nun einmal auf das Wort spezialisiert. Wenn ich dich totquatschen könnte, würde ich es vielleicht tun. Dann vielleicht sogar, ohne dass es ganz alternativlos wäre, weil du schreibst, es bliebe mir keine Wahl.
Die einzige Form der physischen Gewalt, die ich akzeptieren kann und womöglich auch bereit wäre, sie anzuwenden, ist die der Notwehr. Gundel hat ja gerade eine Frage mit einem Bild gepostet: http://s1.directupload.net/images/131231/nttx426i.jpg Auch um der Frau zu helfen, wäre ich bereit Gewalt anzuwenden, aber eher indem ich dazwischen gehe, als dass ich Distanzwaffen einsetze.
Kannst du mir bitte etwas zu den Hintergründen deiner Frage schreiben? Ich stelle diese Frage auf dein Profil.

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Der Held ist sich darüber im klaren, dass andere ihn als Arschloch betrachten würden, sieht das jedoch nicht als sein Problem.

Ach so. Warum spricht er in seinem Monolog, oder was es sein soll, darüber? Statt besserer Ausreden schreib lieber einen besseren Text.

Der einzige in jener Geschichte erwähnte Häftling ist der Erzähler, Adrian war mit Michael trinken. Er bezeichnet sich als Arschloch, da er einen unschuldigen hat umbringen lassen, um seiner Gefängnisstrafe aus dem Weg zu gehen. Und zur Tiefe muss ich zugeben - Da fehlt mir der Reiz momentan.

Na ja, wenn für dich die Tiefe keinen Reiz hat, solltest du wirklich mal in eine Pfütze einen Kopfsprung wagen. Vielleicht entdeckst du dann gewisse Reize der Tiefe wie zum Beispiel einen Sternenhimmel.
Wenn dein Held soviel Moral besäße, dass er sich als «Arschloch» empfindet, weil jemand für seine Freiheit über die Klinge springen muss, würde er sich anders verhalten. Das ist das Paradoxe an deiner Geschichte, das sie inkonsistent macht - momentan ;) http://ask.fm/OsaTheSecond/answer/105335218278

Glaubst Du, dass Du selbst glücklich bist? Warum? Würde es Dir gefallen, für immer glücklich zu sein?

«Glück» ist ein mehrdeutiges Wort und das davon abgeleitete Adjektiv «glücklich» demzufolge auch. «Glück» kann das Eintreten eines relativ unwahrscheinlichen positiven Falles sein: Glück im Spiel oder Glück im Unglück, wenn bei einem Unfall mit einem hohen Gefährdungsrisiko jemand unverletzt bleibt. «Du kannst dich glücklich schätzen, dass du den Motorradunfall auf der Autobahn ohne einen Kratzer überlebt hast» könnte man sagen.
Glück kann sich aber auch auf eine emotionale Lage beziehen. «Ich bin glücklich, weil ich verliebt bin». Man könnte auch einen Satz formulieren wie etwa: «Ich bin glücklich verliebt». Der zweite ist keineswegs bedeutungsgleich mit dem ersten Satz. Denn man kann auch glücklich sein, weil man verliebt ist, ganz unabhängig davon, ob die Verliebtheit erwidert wird oder nicht. Im 2. Satz hingegen bedeutet «glücklich», dass die Verliebtheit erwidert wird, sonst wäre man unglücklich verliebt. In diesem Fall gehen die o.g. Bedeutungen ineinander über: ein relativ für unwahrscheinlich gehaltener positiver Fall (Die Erwiderung der Verliebtheit) tritt ein und löst ein positives Gefühl des Glücks aus. Beide Bedeutungen aber beziehen sich auf ein Ereignis und nicht auf einen Zustand oder zumindest nicht auf einen Zustand von langer Dauer. Auch das glückliche Verliebtsein kann zwar einen Zeitraum anhalten, aber es ist eher eine Phase als ein Dauerzustand. Für alles andere muss man andere Aussagenkonstruktionen wählen wie etwa: «Ich bin nach zehn Jahren so glücklich verliebt wie am ersten Tag». So wird nicht nur der Zeitraum quantitativ benannt, sondern auch zugleich deutlich gemacht, dass hier ein für besonders ungewöhnlich gehaltener Fall bezeichnet wird.
Eine emotionale Lage bzw. Gestimmtheit, die so lange anhält, darf wirklich als ungewöhnlich und selten angesehen werden.
Es gibt auch Aussagen wie «es gehört zu den Menschenrechten, nach Glück zu streben». Es ist damit weniger gemeint, dass man das Menschenrecht hat, sich tagtäglich am Glücksspielautomaten zu verausgaben oder Russischrulette zu spielen, obwohl auch das nicht ausgeschlossen ist. Aber es ist auch denkbar, dass gerade Spielsucht einen Menschen ins «Unglück stürzen» kann.
Ich denke, in diesen Zusammenhängen geht es um die Einrichtung des Lebens, worin man sich am wohlsten fühlt. Das «Streben nach Glück» ist die Suche nach einer optimalen Lebensweise. Ich für mich kann sagen, dass ich mich wirklich in einer sehr guten Lebensweise befinde, in der ich schier kompromisslos mein Literatendasein verwirklicht habe und familiär und in Sachen Liebe äußerst interessante und großartige Erfahrungen sammeln durfte, auch wenn keine einzige Beziehung von Dauer war. Doch auch das würde ich nicht als Unglück deuten, denn es zerbrachen nicht nur Beziehungen, sondern es entstanden zugleich und dadurch bedingt auch Freundschaften.
Fortsetzung: http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/107125942969

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Der Frage nach dem Glück 2. Teil...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Ich kann mich aufgrund von zwei Faktoren wirklich glücklich schätzen: erstens habe ich mein Schreiben und Philosophieren wirklich frei und ohne jeden Zwang so entwickeln können, wie es sich entwickelt hat und womit ich sehr glücklich bin; Zweitens habe ich trotz meiner hier und da auch als prekär zu bezeichnenden sozialen und finanziellen Lage beruflich das gemacht, was ich wollte und keine Kompromisse enthält. Kunst ist eben eine Lebensform und nicht nur ein Produkt kreativen Schaffens. Das müsste man eigentlich ästhetisch mal reflektieren und analysieren. Wenn jemand mir diesbezüglich Hinweise und Tipps geben kann, nehme ich sie gerne entgegen.
Ich gehe also davon aus, dass ich in sehr glücklichen Lebensumständen lebe, was als dritter Faktor dadurch bedingt ist, dass ich sehr gute Freunde und soziale Bindungen habe. Und darin kann ich mich doch wirklich glücklich schätzen.
Dies könnte von mir aus lange anhalten und müsste nicht aufhören; das ist für mich ein Glückszustand, der bestens erträglich ist. Ein glückliches Verliebtsein hingegen möchte ich mir nicht dauerhaft wünschen; ich denke, ich würde darin verblöden. Ein dauerhaft anhaltendes Glücksgefühl hätte etwas von Drogenkonsum, was ich für eine illusionäre Bewusstseinserweiterung halte, im Grunde aber der Mensch radikal seine Fähigkeiten abbaut und abstumpft.
Ich möchte aber auch, da das Glücksgefühl zweifelsohne grundsätzlich subjektiv ist, niemandem das Recht absprechen, sich mit Hilfe von Drogen glücklich zu fühlen. Und doch ist hier eine große ethische Frage angesprochen: Wieviel Mündigkeit darf den Individuen zu- bzw. abgesprochen werden? Wo gibt es das ethische Recht, in einem demokratischen Staat Drogenkonsum gesetzlich zu regulieren? Und wie wäre es in einer idealen anarchistischen Gesellschaft?
Glücklich der, der sich solche Fragen erlauben kann ;)

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Was für ein Tier bin Ich?

THEGLORIOUSMERLIN’s Profile PhotoMerlin
Hey Merlin, also wirklich. Woher soll ICH wissen, was DU für ein Tier bist. Gundel hat diese Frage ja schon deutlich genug beantwortet http://ask.fm/HeuteBinIch14/answer/106641666159 Mir fiel dazu nur eine väterliche Erinnerung ein: als mein Sohn gerade sprechen und gehen konnte, ging er auf dem Spielplatz auf andere Kinder zu und wollte sich wohl bekannt machen und fragte: «wer bin ich?» Meistens hatte er Erfolg mit dieser Masche und die Kinder begannen mit ihm zu spielen. Ich habe es sofort bei den Müttern ebenfalls versucht. Bitte erspare mir, das Ende vom Lied zu singen. Namentlich bin ich so etwas wie eine Nachtigall. Du wahrscheinlich, was Gundel schon über dich herausgefunden hat.

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