@Klugdiarrhoe

Uri Bülbül

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Wer Widerstand leistete wurde bekanntlich im Dritten Reich meist hingerichtet, doch auch für das "nicht mitmachen" (wie z.B. den Gruß nicht zu erwidern) konnte einen schon die Freiheit kosten. Wie weit würdest du in solch einem Staat gehen um deine Freiheit zu behalten wenn Flucht keine Option ist?

sopzock’s Profile PhotoSam
Man muss teilweise den Schein wahren. Ein entsprechender Gruß ist unbedeutend. Er kann die wahre Gesinnung offenbaren oder verheimlichen und reine Maskerade sein. Ich würde mich jedenfalls schnellstens dem organisierten Widerstand anschließen und darin Aufgaben übernehmen; wichtig dabei ist, dass man selbst nicht viel über die Organisationsstrukturen weiß, damit man unter Folter nicht viel verraten kann, selbst wenn man weich wird. Außerdem muss dir schon klar sein, dass in einem solchen Staat keine Freiheit herrscht, die man behalten kann; man ist zu Verhalten gezwungen - auch zum Widerstand. Aber ich würde mich immer für den Widerstand entscheiden und dafür alle Menschen im Widerstand zu unterstützen. Maskerade ist dabei manchmal hilfreich. Ich würde wirklich nichts tun, was dieses System wirklich unterstützt, z.B. als Zugführer Züge in Lager fahren.

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Wenn du wüsstest wie ich aussehe und ich würde in Bus oder Bahn neben dir sitzen, würdest du mich ansprechen?

sopzock’s Profile PhotoSam
Aber natürlich. Ich würde mich auch freuen, wenn mich jemand anspräche.
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Gibt es etwas, von dem Du glaubst, dass es alle Menschen gleichermaßen als Glück empfinden?

Auf meine Antwort hast du nun wirklich lange warten müssen, Renatchen; ich hoffe, es macht dich glücklich, dass sie nun endlich (und überhaupt) kommt ;)
Es könnte dir natürlich auch völlig egal sein. Wer dich so lange mit der Antwort warten lässt, kann dir auch gestohlen bleiben!
Oder aber Antwort hin oder her, es könnte auch mit dem Glück nichts zu tun haben.
Meiner Meinung nach ist Glück ein relativer Begriff. Ich glaube nicht, dass es etwas gibt, was alle Menschen gleichermaßen als Glück empfinden. Wir reden hier natürlich nicht vom Eintreffen eines äußerst unwahrscheinlichen positiven Falls wie z.B. ein Lotteriegewinn.
Ein solcher Fall ist zwar als Glück definiert, aber das ist mit Glück in deiner Frage sicher nicht gemeint, da es um das Empfinden geht. Was sollte ein depressiver Mensch mit einem Lotteriegewinn anfangen, wenn er es kaum aus dem Bett schafft, um seinen Lotterieschein einzulösen? Und dann das viele Geld, all die Möglichkeiten, die einem plötzlich offenstehen - man kann damit auch ins Bodenlose fallen.
Selbst ein Glücksfall muss also kein Glücksempfinden bedeuten.
Insofern sollte man auch kein Glücksversprechen an andere Menschen abgeben; man kann versuchen, andere Menschen glücklich zu machen und wenn man Glück hat, gelingt das sogar - aber eine Gewähr dafür gibt es sicher nicht.
Mich z.B. machte es sehr glücklich, gestern den Vollmond über meinem Garten gesehen zu haben; ich bin extra aus der Hütte, um ihn zu betrachten. Andere haben nur schlaflose Nächte.

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Kann ich dann das Bild mit Rudi und den Piraten und dem Piratenschiff und den hellblauen Steinbock für das 4. Buch malen, weil ich das nicht mehr fertig kriege diesen Monat, weil ich nur schon die Hängebrücke dafür halb gemalt hab?

Du malst deine Bilder, so wie du sie eben malst. Kunst muss man immer im eigenen Rhythmus machen. Ich werde schon eine passende Gelegenheit finden, es in das Buch und in die Geschichte einzuarbeiten.
Du steht nicht unter Termindruck. Hoffentlich stehst du unter gar keinem Druck. Ich hasse Druck^^

Was tust du hier?

sopzock’s Profile PhotoSam
Na, ist bei dir die große Sinnkrise ausgebrochen, dass du schon fragen muss, was ich auf ask.fm mache?
Ich beantworte fragen und schreibe einen Fortsetzungsroman, erzähle von meinen Projekten und Ideen, tausche Meinungen aus und stelle fragen.
Und du?
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Wann geht es bei der Sokrates-Geschichte endlich wieder um mich? :3

Das 3. SOKRATES-Buch ist fast fertig; noch drei, vier Folgen, dann geht das Buch noch in diesem Monat zum Druck und ist über den Buchhandel beziehbar. Und die letzten oder vorletzten beiden Folgen werden dir gewidmet sein. Dann geht es endlich wieder mal um dich. Du wirst noch einiges im Zauberwald erleben. Auch der 4. Band beginnt mit Bastis Abenteuern.

Aus dem neuen Kafka-Buch, an dem der Frankfurter und Schweizer Künstler Malüe! und ich arbeiten: «Versuch!, Kafka neu zu denken»

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
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Wohin fließt unser Blut, wenn es den Kreislauf verlässt, die Ordnung der Adern und Äderchen? Sind die Ketten gesprengt, das Herz zersprungen und fragmentiert? Greift der Blick krakengleich nach der Schulter wie die Hand eines Freundes, tröstend und ermutigend: du bist nicht allein? Man kann auch den Blick des andern im Rücken spüren wie einen Dolch, Erschrecken und Erlahmen zugleich; gerade zur Tat bereit, ändert sich alles. Erstarren unter dem Blick der Norm oder des Vaters oder zermürbt von seinem zweifelnden Spott. Ein Anderssein kann als Vabanquespiel aufgefasst werden, solange der Blutsturz ungeahnt irgendwo lauert. Eine Gruppe von Underground Literaten fragt, Kafka habe zwölf Jahre lang einem von Geburt an behinderten Vogel versucht das Fliegen beizubringen; was hast du für die Schönheit der Welt getan?
Meine Antwort: Ich habe erkannt, dass nicht jeder Vogel fliegen muss.

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Aus dem neuen KafkaBuch an dem der Frankfurter und Schweizer Künstler Malüe und

https://ask.fm/Maulwurfkuchen/answers/141020299115

Ich mag deine Antwort sehr, aber man kann ja keine zwei Herzen auf eine Antwort vergeben. Aber da du mir jetzt den Link geschickt hast, kann ich ja das Antwortfeld benutzen, dir zu schreiben :)
Ich kann es gut verstehen, wenn du deine eigene Ordnung oder Unordnung in deinem Zimmer haben möchtest. Ich finde es etwas übergriffig, wenn man anderer Leute Zimmer aufräumt, ohne von diesen dazu aufgefordert zu sein. Bei Kindern U14 mag das ja durchgehen und bei U8 sogar sinnvoll sein; aber darüber hinaus ist es einfach nur übergriffig und unverschämt. Im Grunde erscheint es mir weitaus sinnvoller, kleineren Kindern Ordnung vorzuleben und gemeinsam mit ihnen aufzuräumen; das macht Kleinkindern U3 sogar richtig Spaß. Sie helfen gern, weil es sich auch den Erwachsenen oder großen Kindern nahe bringt und sie auch gerne Zuspruch und Lob haben.
Ich habe mit Ü50 die positiven und erfrischenden Seiten von Ordnung schätzen gelernt - insbesondere mit der Gartenarbeit. Ordnung kann auch entspannen, weil die Dinge dabei übersichtlicher liegen und freie aufgeräumte Flächen entstehen. Aber zu viel Ordnung fängt vom Menschen Besitz zu ergreifen wie das Chaos auch. Und das ist nicht in Ordnung ;)

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Ist man jemandem auf der Welt zu etwas verpflichtet?

transmigremus’s Profile Photola piuma sul mare
Ja, ich denke gegenseitige Verpflichtungen, die man freiwillig übernimmt und eingeht, sollten eingehalten werden; das erzeugt eine gewisse Verlässlichkeit, schafft Verbindlichkeit und sichert sozialen Halt.
Zugleich aber muss man sich dessen bewusst sein, dass es auch Menschen gibt, die ein solches Pflichtgefühl auszulösen und auszunutzen verstehen. Daher ist duchaus eine gewisse Skepsis gegenüber vermeintlichen Verpflichtungen angebracht. Du bist zu nichts verpflichtet, was nur auf deine Kosten geht. Die Welt besteht aus Geben und Nehmen nicht nur in materiellen Dingen, sondern auch in emotionalen, freundschaftlichen, sozialen.

Warum gefällt dir meine Antwort zu deiner Ordnungs-Frage nicht?

Hmmm, ist mir etwas entgangen? Hat mir ask eine Antwort verschwiegen? Ein Link auf deine Antwort wäre hilfreich gewesen. Oder soll ich diese Frage auch als eine gewisse Antwort auf die Ordnungsfrage verstehen?
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Ach Klugi weißt du die alten Zeiten, als wir zusammen nach Bethlehem schneiten um dem rotzfrechen Knaben die Ehre erweisen zu können wie Festtagsgewehre, erfreuen mein allzu verstaubtes Gedanken-Gewebe wie Bernd Schneiders Flanken. Du jetzt muss ich tanken, die Gattin verlangtn betanktes Mobil - vie

Heilig ist, was die Gattin verlangt.

Mit Marcellus Adonis Narrat sei der Bock zum Gärtner gemacht. Und dann existiert noch diese kryptische Email: „Holla, die Waldfee! Marcellus Adonis Narrat gegooglet zu haben, ist im Ergebnis so prächtig wie unbefriedigend...“ SOKRATES Folge 322:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
«Was hat sich diese Person nur dabei gedacht, zwei Mitglieder der königlichen Palastwache anzugreifen? Ist sie noch bei Sinnen?» «Diese „Person“, wie Sie meine beste Mitarbeiterin nennen, Herr Botschafter, hat das getan, was nötig war! Sie hat für meine und die Sicherheit meiner Gesprächspartnerin in einem vertraulichen Gespräch gesorgt, was diese seltsamen Vögel auszuspionieren versuchten!» «Wie auch immer! Die Verwicklung ist, dass sich das marokkanische Innenministerium bei mir gemeldet hat und mich auffordert, die Bedienstete sofort abzuziehen. Sie soll das Land verlassen, bevor es zu außenpolitischen Verwicklungen kommt; denn die Sache wird bis ganz nach oben durch gereicht, wenn wir den Unruheherd nicht sofort löschen!» «Meine Mitarbeiterin wollte Marokko sowieso verlassen. Sie hat einen anderen Auftrag. Danach kann sie ja in die geliebte Heimat zurückkehren.» Am anderen Ende der Leitung stockte es kurz: «Ja, geliebte Heimat. Umgehend.» «Da stimmt doch etwas nicht», sinnierte @Gehirn_Zelle laut. «Die königliche Palastwache hört ein Gespräch von uns ab. Was soll das? Befürchten sie, dass wir einen Anschlag auf den König planen? Und das Ganze schlägt solche Wellen, dass ich schnellstens das Land verlassen muss? Wenn sich der Herr Botschafter mal etwas kooperativer zeigen würde, könnten wir einiges erfahren.» «So aber tappen wir im Dunkeln», ergänzte Philomena und resümierte: «Ein Herr namens Marcellus Adonis Narrat ist mit der jüngeren Tochter des Betonmischmeisters und Bauleiters Franz-Joseph Metzger in einem staatlichen Luxusjet des Außenministeriums mit unbekanntem Ziel unterwegs; Franz-Joseph Metzger selbst von seiner älteren Tochter, die Kommissarin bei der Polizei ist in mutmaßlicher Notwehr erschossen.» «In Zeiten leben wir! Da erschießt die eigene Tochter den Vater!» brummte der Attaché. «Aber ich muss Sie korrigieren, meine Liebe Philomena! Das Ziel des Flugzeuges ist uns bekannt: Libreville in Gabun! Und dahin sollte auch Ihre Reise gehen.» Während der Gespräche war Alice nicht untätig gewesen; die Buchungen waren vorgenommen; Air France würde sie unauffällig in der Nacht nach Libreville bringen. «Wer dieser Marcellus Adonis Narrat auch sein mag», formulierte sie die entscheidende Erkenntnis im Duett mit Philomena, obwohl beide Frauen ausgesprochene Individualistinnen waren, ausgeprägte Einzelgängerinnen mit einer gehörigen Portion Eigensinn, konnten sie zur Freude des Attachés auch sehr gut miteinander harmonieren: «...wenn er die jüngere Tochter von Franz-Joseph Metzger bei sich hat,...» «...ist der Bock zum Gärtner gemacht!» «Ein dekadenter Schuft!» brüllte @Graf_Otto mit der harten Grobschlächtigkeit eines Schmiedes oder soldatischen Ungehobeltheit eines Oberfeldwebels und sagte an Philomena gewandt in einem unvermutet sanften Ton, der im absoluten Gegensatz zu seinem ersten Ausbruch stand: «Und Sie, meine Verehrteste? Was ist genau Ihr Auftrag?» Alice staunte über ihren Chef immer wieder.

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Liked by: Huma zia Stephan

Bist du auch so gespannt auf die Vortsetzung von "Rogue One" und wie es mit Jyn Erso weiter geht?

Man muss nicht jeden Quatsch der Massenkultur kennen und kommentieren, um die Massenseele zu analysieren. Sie strömt fast jedes Wochenende in Fußballstadien zu Brot und Spielen, jubelt, krakeelt, fühlt sich groß und fühlt sich im Bilde, sauft und frisst und darf wieder am Montag wie der Ochs in der Mühle im Kreis herumlaufen und denken, sie sei informiert, wenn von Jynn Erso in „Rogue One“ die Rede ist. Gerade „Star Wars“ befriedigt die primitivsten Schwarz-Weiß-Klischees: Das Gute und das Böse und die Macht und ein Schattenspiel: das Böse ist der Vater des Guten, der Gute weiß nicht, ob es auch böse sein kann und ist denn das Böse nicht auch gut - Gedankenspiele für Idioten!
Liked by: et immutati

jetzt wo ich kein Kind mehr bin Hab ich gecheckt das Kinderpornos eigentlich nix für Kinder sind, damn Hätt' ich das mal mit 10 Jahren gewusst Hätt' ich mir nicht 8 Jahre lang ein' auf die Blagen geschrubbt, shit!

Ja, das ist jetzt scheinbar schief gegangen in deinem Leben. Aber du kannst daraus lernen und dir im Geschäftsleben von Straßenverkäufern keine Straßen andrehen lassen. Kinderschokolade dagegen bleibt aber auch für Erwachsene genießbar. Also gib nicht auf!
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Was kannst du mir erzählen, was ich in keinem Buch lesen kann?

sopzock’s Profile PhotoSam
Das Meiste und auch das Wichtigste im Leben steht nicht in den Büchern, so sehr uns die Aufklärung das glauben machen will. Aber ob ich es dir erzählen kann, weiß ich auch nicht. Aber vielleicht habe ich dir jetzt auch schon etwas erzählt, was nicht in Büchern steht ;)
Aber es ist unwahrscheinlich!
Denn in Büchern steht schon paradoxerweise, dass das Wichtigste nicht in Büchern steht; vgl. Hermann Hesse «Der Mann mit den vielen Büchern»

"Und was ist ihr Grund für Deutschland zu kämpfen?" *Baby in die Kamera halt*

Klingt nach Nazi - «für Deutschlang kämpfen» und Baby als Zukunftssymbol ;) Hoffentlich ist es ein arisches Baby, ha, ha!

Warum lassen sich Leute zu etwas zwingen, was sie nicht machen wollen?

In der Frage steht auch schon die Antwort und die Frage kommt nur deshalb zustande, weil sie einen Denkfehler enthält: Man LÄSST sich nicht zwingen, man ist oder fühlt sich zumindest gezwungen. Niemand würde etwas, was er tun will, als Zwang empfinden.
Es ist eine Tautologie in der Frage: «zu etwas zwingen, was sie nicht tun wollen» - wozu sollte man Leute sonst Zwingen? «Los mach jetzt, was du willst, sonst passiert was»?
Man muss im Einzelnen aufdecken, worin die Zwänge bestehen und wie man sie abschaffen kann. Deine Frage ist da wenig hilfreich, weil sinnlos!

Kannst du Verlockungen leicht widerstehen?

The_open_door’s Profile Photoet immutati
Oh nein, ich habe die Angewohnheit, jeder als Verlockung erkannten Sache nachzugeben. Verlockung heißt für mich Nichtwiderstehenkönnen. Ich lehne Enthaltsamkeit ab. Manche Verlockungen aber bestehen nur aus trügerischem Schein, diese werden sofort gemieden, wenn sie als solche erkannt sind. Das ist aber kein Widerstehen im asketischen Sinne.
Manche denken, ich sei so bescheiden in meiner Lebensweise, aber das stimmt nicht. Ich brauche halt nicht so viel. Das ist alles.

Fühlst du dich verstanden? Ist dir das überhaupt wichtig?

Ich glaube nicht, dass ich von allen Menschen immer und in allem mißverstanden werde - d.h. im Umkehrschluss: es gibt immer Verständnisschnittmengen mit Menschen - nie eine ganze Deckungsgleichheit. Aber das ist auch nicht möglich, denn es gilt zu bedenken, dass auch ich mich selbst nicht immer verstehe; wenn ich schon mit mir selbst nicht deckungsgleich sein kann, wie sollte es mir mit anderen Menschen gelingen? Insofern fühle ich mich nie gänzlich verstanden - weder von anderen noch von mir. Ich kann also ganz gut von dem absoluten Verstandensein absehen und fühle mich von vielen in Teilen verstanden, das ist mir wichtig - ein absolutes Verständnis meiner Person und ihrer Ideen ist mir völlig unwichtig.

Kann man geistig vereinsamen? Meinst du, das äußert sich anders als körperliche und emotionale Einsamkeit? Wie empfindest du geistige Nähe?

Ich glaube, man kann nur geistig vereinsamen, wenn man nicht gerade als Baby sehr viel allein gelassen und lieblos behandelt wurde. Die Vereinsamung ist ein mentaler Prozess, der durch die Gesellschaft ausgelöst und gefördert wird. Einsame Individuen sind leichter zu kontrollieren und zu beherrschen; sie leben in einer Paradoxie: sie glauben selbst, dass sie sich durch Abschottung sichern können und werden dadurch viel beherrschbarer und leichter manipulierbar. Übrigens werden sie auch immer passiver.
Erst der mentale Austausch mit anderen stärkt den Menschen wie das Wasser eine Topfpflanze.
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Wer warst du bevor andere (deine Eltern, Schule, Arbeit, Medien, Gesellschaft, ...) dir gesagt haben, wer du sein sollst?. Kannst du diesen Jemand beschreiben?.

KevinDobbertin’s Profile PhotoQuante der 777te aka DeKideV
Vorher war ich nichts und niemand! An der Nabelschnur meiner Mutter begann ich mich zu entwickeln und schwebte nicht zuvor in irgendeiner platonische Ideensphäre ganz ohne irdische Zusammenhänge; meine Eltern verbanden Hoffnungen, Ängste, Erwartungen mit mir, bevor ich überhaupt das Licht der Welt erblickte; sie teilten ihre Freuden, ihren Streit, ihre Nahrung und ihre Stimmungen mit mir, ließen mich ihre Stimme vernehmen, gaben mir die Melodie ihrer Sprache, die Melodien und Rhythmen ihrer Musik, schon von Anfang an nach meiner Geburt ihre Lieder und ihre Aufmerksamkeit - meine Mutter erzählte mir später, mein Opa habe sich stundenlang mit dem Baby im Kinderwagen unterhalten, hätte mir aus der Zeitung vorgelesen und mit mir über Gott und die Welt philosophiert, was selbst meiner Mutter, die schon viel Verrücktes durchgehen lassen und selbst anstellen konnte, zu viel war. Aber der Opa ließ sich vom Gerede seiner Tochter nicht irritieren, dass ein Baby all diese Dinge, die er mir erzählte, gar nicht verstehen könne. Das war ihm egal, er wusste, dass es nicht immer auf den Verstand ankommt. Die langen Satzstrukturen, die eine entsprechende Melodie haben und den Klang des Sinnierens und Nachdenkens ausmachen prägen auch die neuronalen Verbindungen im Gehirn und das Sprachverständnis, bevor sich überhaupt eine sprachliche Semantik entwickelt. (Das hätte mein Opa so nicht wissen und formulieren können, aber er wusste, dass mein ein morphologisches Feld durch Verhalten um das Baby erzeugen und es prägen kann.) Ich hatte also nochmal Glück, dass mein Opa sich nicht von seiner ansonsten sehr dominanten Tochter einschüchtern ließ. Er nahm den Kinderwagen, ging spazieren, setzte sich irgendwo in schöne Gärten und Parks und führte seine Unterhaltungen mit mir - so die Überlieferung meiner Mutter.
Ohne all das war ich ein Nichts und Niemand - gar nichts!
Die wichtige Frage ist für mich, was werde ich in der Zukunft sein können, wie gehe ich mit all der Prägung um und was mache ich daraus, was lege ich ab, was überwinde ich und was will ich besser beibehalten und warum?
Ein unbeschriebenes Blatt ist halt kein Roman ;)

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Liked by: et immutati

Es existieren auch Mindmaps und Storyline-Aufzeichnungen zum Fortsetzungsroman, aber diese gehören nicht an die Öffentlichkeit. Bevor es zu philosophisch wird, kommt nun die 321. Folge des SOKRATES:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Als einer der Männer Alice auf sich zu kommen sah, war es eigentlich zu spät. Instinktiv griff er unter seinen linken Arm, aber ein heftiger Stockhieb raubte ihm kurz schmerzhaft alle Sinne. Er schrie auf; seine Pistole, die er zücken wollte, landete auf dem Boden und wurde von der Angreiferin mit dem Fuß meterweit weggestoßen. Sein Kollege versuchte, das Abhörgerät vor der Angreiferin zu schützen. Sein Bemühen wurde jedoch durch einen Hieb in seinen Magen mit der Stockspitze verdunkelt. Nach Luft ringend klappte er unter Schmerzen zusammen, während Alice ihm mit einem zweiten Schlag auf den Kopf außer Gefecht setzte. Der erste Mann hatte auch keine Gelegenheit, sich zu sammeln. Er hörte das Sausen des Bambus, der mit Wucht an seinem Hals landete; als er sich vor Schmerzen wandt und krümmte, war Alice mit dem Abhörgerät schon bei ihrem Chef und Philomena – der Schlag hatte ihn kurzfristig sogar von den Schmerzen betäubt. @Graf_Otto begriff die Situation blitzartig; Er nahm @Gehirn_Zelle die Beute ab. «Schnell, meine liebe Alice. Du musst verschwinden. Auf dem schnellsten Weg in die Botschaft. Wir treffen uns dort.» Als Alice davon geeilt war, sagte Philomena nachdenklich: «Diese Mission scheint nicht ganz ungefährlich zu sein. Undurchsichtig war sie ja von Anfang an. Ich begreife auch nicht, was dieser Narrat von Luisa Metzger will. Sex mit einem minderjährigen Mädchen kann doch nicht alles sein. Das auch noch auf dieser Ebene angesiedelt.» «Luisa Metzger!» rief der Militärattaché aus und bedauerte sofort seinen kleinen Ausbruch, was Philomena nicht entging. Aber sie hielt es für klüger, nicht nachzuhaken. «Eine Siebzehnjährige! Was kann sie schon mit den geheimen Waffendepots des Abschirmdienstes zu tun haben?» sinnierte sie, um einen weiteren rhetorischen Köder für Graf Otto auszulegen. «Das gilt es herauszufinden, meine Liebe», erwiderte er. «Das gilt es herauszufinden. Jetzt aber müssen wir schleunigst in die Botschaft und Ihren Rückflug in die geliebte Heimat umbuchen. Da Ihre Siebzehnjährige unterwegs nach Gabun ist, buchen wir schnellst möglich für Sie einen Flug nach Libreville, in die Hauptstadt des pechschwarzen und von Franzosen dominierten Gabun. Franzosen, Niederländer, Belgier – alles nicht mein Fall! Die hiesigen Schwarzköpfe erst recht nicht!» «Das ist mir alles zu pauschal», bemerkte Philomena ruhig und gelassen. Schließlich kannte sie ja ihren Freund und dessen politische Gesinnung, die sie nicht mit ihm teilte, auf die sie ihn aber auch nicht zu reduzieren bereit war. Philomena bevorzugte es, Menschen facettenreich zu sehen.
In der Botschaft war ein Donnerwetter ausgebrochen. Der Botschafter war alarmiert und verlangte eine sofortige Telefonkonferenz mit dem Militärattaché, wobei die „Konferenz“ aus einem standpaukenartigen Monolog bestand; hätte Graf Otto ein Hörgerät gehabt, hätte er es sicher abgeschaltet – aber war das Telefon nicht auch etwas ähnliches wie ein Hörgerät? Er musste es ja nicht unbedingt ans Ohr halten!

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