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Uri Bülbül

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http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/110451216825 1. Noch 1 Gemeinsamkeit: Ihr habt beide mit Flugzeugen zu tun. Du als Pilot der Philosophierundflüge und er "Taliban Airline - Wir fliegen Sie direkt ins Büro"/ 2. Welchen Tyrannen hat die 89er Revolution hinterlassen? Mir ist keiner bekannt. Teil2

Nein, als «Taliban-Airline» würden wir das gewiss nicht erreichen. Selbstverständlich gibt es auch falsche Bilder -Trugbilder sozusagen-, mit denen wir nicht begreifen, was der Fall ist, sondern der Trug ist der Fall. «Die Sonne „geht“ im Osten auf und im Westen unter» enthält den Trug in dem Prädikat „geht auf/unter“. Hätten wir in unserer Formulierung schon ein anderes Bild benutzt -nicht das des „Gehens“, sondern des „Erscheinens“-, hätten wir an unserem Bild und Begriff ungestört festhalten können, ob wir nun holozentristisch oder geozentristisch Astronomie betreiben. So aber müssen wir uns vom Würgegriff eines falschen Bildes, also eines Trugbildes, befreien. Die Sonne „geht“ nicht, sie „steht“. Sie „erscheint“ und „verschwindet“ aber sehr wohl. So nahe können wahre und falsche Aussagen beieinander liegen. Daher müssen wir uns beim Philosophieren auch um eine genaue Ausdrucksweise bemühen, auch wenn es gar nicht leicht ist zu sagen, was eine «genaue Ausdrucksweise» ist; denn wovon hängt denn die Genauigkeit ab? Wie wird sie bestimmt?
Aber mit großer Gelassenheit und Gewissheit kann ich sagen: Wir fliegen Sie bestimmt nicht in die Wahrheit, ebenso wenig wie direkt ins Büro. Arthurs zweite Frage hingegen macht mir wesentlich mehr Probleme, wenn sie denn überhaupt als Frage gemeint war und nicht rhetorisch als Frage formuliert.
Ich glaube, der Tower versucht Kontakt mit uns aufzunehmen, und ich brauche noch ein wenig Zeit, um über die 89er Revolution, den Mauerfall und das Ergebnis nachzudenken. Da greife ich mal einen anderen Faden auf: «Erzählzeit» und «erzählte Zeit». Auch wenn wir etwa fünf Tage auf den Start der Rundflüge gewartet haben, müssen wir unsere Phantasie zu Hilfe nehmend diese Tage unserer Alltagsrealität auf Stunden unserer Rundflugrealität umrechnen. Dabei können wir uns auch fragen, ob wir die Rundflüge als FIKTIV betrachten müssen, oder ihnen eine andere Eigenschaft zuschreiben. Wer darüber philosophieren mag, kann sich eine Frage stellen, über den Punkt philosophieren und den Link über Klugdiarrhoes Fragefeld ins Cockpit schicken. Schließlich wird hier kein Fertiggericht serviert und natürlich hat Merlin völlig Recht, dass ein Absturz erkenntnisreicher sein könnte als ein harmloser Rundflug. In «Uri Baba und die 40 Denker» findet sich folgende Stelle:
«Was sich wie ein Sonntagnachmittagausflug für Touristen anmutete, wurde mit einem Mal zu einem Abenteuerflug, zum Kampf um Kopf und Kragen. Der Ausgang des Unterfangens musste ungewiss bleiben. Lösungen, die erhoffte Rettung, blieben aus, das Flugzeug raste auf die Pyramiden zu -war der Pilot ein Dilettant?- Er wollte die Maschine hoch ziehen, kam ins Trudeln und stürzte ab. Er nicht allein. Mitten in der Wüste, keine Hilfe, keine Rettung weit und breit. Eine echt demokratische Situation: Chancengleichheit auf dem Nullniveau. Den ersten Akt der Tragödie hatten sie alle überlebt, aber wie konnte es weitergehen? Ratlos standen sie da und fragten sich...

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He ich bins doch, Pidipi. Wahrheit macht Arbeit, ja - ich denke, dass es stimmt. Obwohl die Wahrheit verschleiern bestimmt auch anstrengend ist

Genauso sehe ich es eigentlich auch. Nur hier und da mag es Nuancen von Unterschieden geben: Ich bin mir nicht sicher, ob Wahrheit immer mehr Arbeit macht als Lüge. Ich denke, dass Lüge nicht einfach nur die Unwahrheit ist, sondern erst der Anschein von Wahrheit geweckt werden muss, manchmal auch mehr Arbeit machen kann als die Wahrheit, die ja, wenn bekannt, einfach nur mitgeteilt zu werden braucht.
Aber manchmal ist es auch einfacher, eine Lüge zu erfinden, als tatsächlich nach der Wahrheit zu suchen. Denn Wahrheit liegt nicht immer offen zu Tage wie der Kaiser ohne Kleider, so dass nur noch ein Kind zu sagen braucht: «er hat ja gar nichts an!» Allein wenn wir an die Diskussionen der Neuzeit um das helio- oder geozentristische Weltbild denken, wird vielleicht deutlich, dass die Frage der Perspektive auch den Blick auf die Wahrheit verstellen und erschweren kann. Insofern hast du völlig Recht: Wahrheit macht Arbeit, sie muss erst herausgefunden werden, vielleicht sogar, ohne dass jemand es mit krimineller Energie verschleiert hat.
Und wieviel Arbeit hat man erst, wenn die Wahrheit heraus gefunden ist? Ganze Karten und wissenschaftliche Bücher müssen neu geschrieben werden, alles wird auf den Kopf gestellt; was bisher galt, muss korrigiert werden und da kann man schon mal stöhnen und sagen: Wahrheit macht Arbeit. Bisher gingen wir so schön davon aus, dass die Erde im Mittelpunkt des Planetensystems steht und die Sonne um die Erde wandert; im Osten auf und im Westen unter geht. Und nun müssen wir ganz andere Dinge begreifen, eine ganz andere Perspektive einnehmen und alle Karten neu gestalten.
Während wir nun den Start zu den Rundflügen über die Philosophie hinter uns haben und uns im Steigflug befinden, die Gewitterwolken durchstoßen haben, langsam die Schleife zu fliegen beginnen, um Kurs in südliche Richtung zu nehmen und Mitteleuropa hinter uns zu lassen, entbrennt im Cockpit eine wahrlich praktisch-philosophische Diskussion über unser Verständnis von Revolution. Meine Antwort auf die Gaddafi-Frage http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/110451216825 -glaube ich- war der Auslöser. Was ist eine Revolution? Wodurch wird sie hervorgerufen? Was entsteht durch eine Revolution? Und nimmt sie notwendigerweise immer denselben Verlauf und folgt derselben Dramaturgie? Und wenn ja, woran liegt das? Gibt es eine innere Notwendigkeit des Revolutionsverlaufes? Und das Wichtigste ist: Warten am Ende einer jeden Revolution Bürokratie und Tyrannei?
Diese Fragen haben meinen Kopiloten dazu bewogen, ein anderes Beispiel in die Diskussion zu werfen: die friedliche Revolution in der DDR, die zum Mauerfall geführt hat - so Arthur: http://ask.fm/point_man/answer/109236858377 Zu Arthurs Antwort werde ich auf jeden Fall einen Kommentar schreiben. Wir sind ohne Umschweife mitten in der Philosophie, noch im Steigflug. Der Tower meldet sich. Was wollen die denn noch von uns?

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So ein Chaos hier :D Hauptsache der Tank ist voll und der richtige Treibstoff drin. Wer ist eig unsere Stewardess?

Nun drosseln wir ein wenig die Motoren, nehmen etwas Schub weg und drücken die Nase auf 30° Steigungswinkel. Unsere Maschine wird ordentlich durchgerüttelt und der Pilot mit Fragen bombardiert wie zum Beispiel, ob es eine universelle Ästhetik gebe. Da ist die Frage nach unserer Stewardess fast die harmlosere; darauf kann ich relativ schnell antworten: ein Blick auf ihr Profil hilft. @zitatesammlerin fliegt nicht nur mit, sondern hat sich einfach freundlicher und schier wunderbarer Weise bereit erklärt, die Flugbegleiterin zu machen, und was soll ich sagen? Sie hat es bisher prima gemacht. Aber ich komme noch einmal auf mein Startthema zurück: die ersten philosophischen Vorgehensweisen wurden schon angesprochen, die ersten philosophischen Tätigkeiten thematisiert, noch bevor wir abgehoben haben. Selbst die Gedankenverschraubung: DIE PHILOSOPHIE DER RUNDFLÜGE ÜBER DIE PHILOSOPHIE wurde angesprochen - ich möchte nicht sagen: vollzogen. Wie werden wir die PHILOSOPHISCHE TÄTIGKEIT beschreiben, wenn wir die Metapher des Fluges verlassen?
Ich schulde den Rundflugpassagieren auf jeden Fall noch den Hinweis auf die Antwort unseres Bordmagiers http://ask.fm/THEGLORIOUSMERLIN/answer/110306134991 , während wir uns im Cockpit darauf vorbereiten können, eine Schleife zu fliegen, um Kurs auf Griechenland zu nehmen. Ganz besonders gefallen haben mir an Merlins Antwort die letzten Fragen:
«Wenn wir einen Rundflug machen kommen wir dann an einem anderen Ort, einem anderen Stand der Erkenntnis an oder landen wir wieder dort wo wir starteten?»
Er formuliert seine Frage in einem Bedingungssatz: «wenn wir einen Rundflug machen...» Diese Voraussetzung bringt notwendiger Weise Folgerungen mit sich, die Merlin uns als Frage stellt: Der Begriff «Rundflug» beinhaltet die Kreisbewegung, wonach wir eigentlich dort wieder landen müssten, wo wir nun endlich gestartet sind. Wenn wir dies aber nicht nur geographisch bzw. topographisch sehen, würde das ja bedeuten, dass wir am Ende beim selben Erkenntnisstand wären: Eine Situation, mit der sich ein ganz besonderer Held der Tragödie konfrontiert sah, als er die folgenden Worte sprach:
"Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie!
Durchaus studiert mit heißem Bemühn.
Da steh ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor;
Heiße Magister, heiße Doktor gar,
Und ziehe schon an die zehen Jahr
Herauf, herab und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum –
Und sehe, daß wir nichts wissen können!
Das will mir schier das Herz verbrennen."
Aber, aber, werter Doktor Faustus! Wie deuten Sie denn nun Heraklits Worte: VIELWISSEREI MACHT NOCH KEINEN VERSTAND? Bevor Sie Ihre Seele dem Teufel verschreiben?

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Packte Sie die Übelkeit - wünschen Sie ein Zäpfchen? Ich hoffe doch, der geplante Rundflug wird noch stattfinden?!

WahrheitMachtArbeit? Die Motoren dröhnen auf vollen Touren; wir können bei diesem Regenguss die Hand vor Augen kaum noch sehen, haben aber die Startbahn erreicht, drehen uns in Position, wackeln noch ein paar mal mit den Start- und Landeklappen. WahrheitMachtArbeit? Was ist das denn für ein Name? Habe ich auf der Passagierliste gar nicht gesehen, hat sich da jemand einen neuen Namen verpasst und sich der Passagierliste entzogen? Oder aus ganz anderen unerfindlichen und womöglich terroristischen Gründen getarnt? Die Frau mit der Granate in der Hand haben wir doch an Bord genommen, oder etwa nicht? Aber die hieß doch anders, nicht wahr? Warte mal! Ich komme gleich darauf. So erst einmal lösen wir die Bremsen, es gibt kein Halten mehr; wir beschleunigen, rasen über die Piste; der Start wird nicht mehr aufgehalten; alles andere steht in den Sternen - wie es sich für einen guten Rundflug über die Philosophie gehört!Achtung, gleich heben wir ab.
Dabei sollte uns ein Problem schon längst bewusst geworden sein: Die Differenz zwischen Erzählzeit und der erzählten Zeit. Es wird häufig in Romantheorien behandelt oder einfach in der Theorie der Epik! Denn auch Kurzgeschichten haben diese Differenz oder auch Novellen. Es ist eben ein Problem, was die Gattung der Epik insgesamt durchzieht und nicht allein den Roman betrifft. Ich ziehe jetzt den Vogel hoch. Wir rasen auf das Ende der Startbahn zu, haben unsere Startgeschwindigkeit erreicht; betätigen wir das Höhenruder und raus mit den Startklappen.
Was zum Teufel ist an diesem Start philosophisch? Ein völlig verregneter und schier stürmischer Tag; wir könnten von einem Blitz getroffen werden. Schön die Nase oben halten. Wir haben einen Steigungswinkel von über 45°. Jetzt weiß ich wieder, wer die Frau mit der Granate war: Es ist die mit dem unaussprechlichen Namen @aoesnui. Aber das ist nicht WahrheitMachtArbeit. Wir tauchen ein in die Wolken. Die Maschine rüttlet's und schüttelt's. Vielleicht komme ich noch auf das Angebot mit dem Zäpfchen zurück. Aber erst einmal zurück zu der Frage, was diesen Start philosophisch macht?
Ich hatte die Antwort an anderer Stelle schon allgemein gegeben: in diesem Fall ist es die Selbstreflektion. Der Höhenmesser klettert, die Maschine auch; jemand könnte sich und uns auch fragen: wie lange können wir die Flugmetapher aufrecht erhalten, ohne uns völlig darin zu verfangen? Und welche Verfahrenstechniken werden wir entwickeln, um in diesem System von Fragen und Antworten unsere Flugbahn selbst zu bestimmen oder, um es etwas irdischer zu formulieren: um unseren Weg durch die Philosophie und ihre Herausforderungen zu finden? Ja, vielleicht kann man auch sagen, dass die Wahrheit Arbeit macht; gewiss aber machen Fragen Arbeit und Antworten erst recht. Wir stehen nicht nur vor dem Problem, dass uns die Metapher mit der wir begonnen haben, uns einengen könnte, darauf hat schon unser Bordmagier eine wirklich wunderbar geniale Antwort gegeben, indem er selbst Fragen formulierte...

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Wie sieht es mit der Verpflegung und dem Zeitvertreib an Bord aus? Ich hoffe wir werden mit viel Lesestoff und interessanten Filmen ausgestattet. Ist für Notfälle denn schon gesorgt?

Nicolai1995’s Profile PhotoialociN
Da der Flug die Unterhaltung selbst sein wird, haben wir keine weiteren unterhaltenden Maßnahmen eingeplant und ergriffen. Aber eines ist klar: es wird nicht nur Lesestoff geben; denn das ist ja das Schöne und Faszinierende am Internet: Es gibt sogar Vorträge und Filme von Philosophen auf Youtube. Natürlich wird uns ein Aristoteles in Original und Farbe nicht begegnen. So werden wir nur Gegenwartsphilosophen zu sehen bekommen können. Aber auch den Begriff «Gegenwartsphilosoph» muss man jetzt nicht furchtbar eng fassen. Dazu zählt nicht nur ein Richard David Precht, der 1964 geboren ist, oder die Herren des philosophischen Quartetts: Rüdiger Safranski und Peter Sloterdijk. Ich würde auch gerne einen Philosophen wie Martin Heidegger, der 1976 gestorben ist oder auch einen Jean-Paul Sartre, der vier Jahre nach Heidegger verstarb, selbstverständlich zu den Gegenwartsphilosophen zählen.
Ganz interessant ist es, wenn man sich mit Philosophie beschäftigen will, die Philosophie aus dem begrifflichen Wolkenkuckucksheim zu holen, will sagen: im eigenen Bewusstsein, sie nicht irgendwo im Nebel stehen zu lassen: «Oh, da waren mal große Denker und sie haben über große Dinge nachgedacht wie über Gott und die Welt, den Sinn des Universums und das Leben an sich usw. usf.» Philosophie kann so konkret und fassbar sein wie die Fußballbundesliga oder ein einzelnes Fußballspiel. Aber ich spreche im Moment nicht über die Inhalte der Philosophie, sondern über Philosophie als Fach oder besser und mir viel lieber über PHILOSOPHIE ALS SPIEL!
Und jeder guter Spieler weiß (ganz egal, was er spielt), dass man das Spiel ernst nehmen muss, weil es sonst keinen Spaß macht. Nichts ist so blöd wie mit Leuten zu spielen, die das Spiel nicht ernst nehmen. Man kann unernst weder Fußball noch Schach noch Mensch, ärgere dich nicht oder ein Rollenspiel spielen. So sehe ich die Philosophie als ein Spiel und die Rundflüge über die Philosophie als ein Vorspiel zur Philosophie mit dem Ziel, Menschen für die Philosophie zu begeistern und sie als Mitspieler zu gewinnen.
Bleiben wir bei meinem Fußballvergleich: man kann mit einem Kieselstein, mit einer Cola-Dose, mit einem Wollknäuel Fußball spielen; man kann mit einem Lederball auf dem Garagenhof kicken, dass die Eisentore der Garagen krachen. Man kann im Wald spielen oder auf einer Wiese, am Strand oder auf einem Fußballfeld in einem Stadion mit Profirasen. Und es gibt die unterschiedlichsten Arten, sich an dem Spiel zu beteiligen und die unterschiedlichsten Positionen, die man einnehmen kann. Auch Hooligans gehören irgendwie zum Spiel - oder? Wo ziehe ich also die Grenzen des Spiels? Wo hört der eine Begriff auf? Und wo fängt der nächste an? Was ist das Spiel selbst? Und was ist sein Kontext? Hat das Spiel auch einen Subtext? (Verdammt! Was sind das für Fragen und Begriffe?)
http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/110516846009

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Wie sieht es mit der Verpflegung und dem Zeitvertreib an Bord aus? Ich hoffe wir werden mit viel Lesestoff und interessanten Filmen ausgestattet. Ist für Notfälle denn schon gesorgt? ialociN Teil2

Ein Fremdwörter-Duden und ein Lexikon der Philosophie gehören auf jeden Fall zur Ausrüstung beim Philosophieren. Es ist keine Schande, Begriffe, Daten, Zusammenhänge nicht zu kennen. Von HERAKLIT soll der Satz stammen: VIELWISSEREI MACHT NOCH KEINEN VERSTAND. Wer Philosophieren lernt, also das Spielen der Philosophie, er lernt nicht Daten, Fakten, Namen und Fremdwörter wie Vokabeln! Man lernt das Spiel, indem man lernt, die Bewegungen zu vollziehen, die Züge zu machen, um dann ein eigenes Spiel zu spielen. Die Souveränität eines Schachspielers liegt nicht darin, dass er die Charaktere (Zugeigenschaften) der Figuren völlig ignoriert und sie für sich neu definiert; sie liegt vielmehr darin, dass er mit den Figuren gut umgehen und sie individuell und geschickt kombinieren und Spielzüge entwickeln kann.
Nur bei der Philosophie ist es nicht gar so offensichtlich wie bei einem Schachspiel. So bekommen manche das Gefühl, sie könnten alles Mögliche sagen und schreiben und schon hätten sie philosophiert. Das ist aber so wie wenn kleine Kinder etwas nachspielen, was Erwachsene wirklich machen: Zum Beispiel Kaufladen oder Kochen. Auch dabei kann man einiges lernen, und oft geht das eine Spiel in das andere über und so lernt man spielend Einkaufen oder Kochen. Und wir könnten bei den Rundflügen tatsächlich das Philosophieren lernen.
Der Zeitvertreib an Bord ist aber das Anbordsein selbst, wie jedes Spiel sein eigener Zeitvertreib ist.
Gemeinhin spricht man unter «leicht Verkalkten» von «neuen Medien», wenn man etwas über das Internet sagen will. Ewig lange und für meinen Geschmack viel zu lange hat man die Chancen des Internets für Bildung und Kultur, Wissensverbreitung, Information, Meinungsaustausch verkannt, belächelt, lächerlich gemacht, manchmal als Konkurrenz empfunden und nicht ernst genommen. Unabhängig davon und schier unbeirrbar hat sich das Internet mit seinen Inhalten aber entwickelt und hat einen Reifegrad erreicht, von dem ich zu Beginn meines universitären Philosophiestudiums nicht einmal hätte träumen können. Klar war, dass das Spiel nicht erlernt wird, indem man Daten, Fakten lernt. (Vielwisserei macht keinen Verstand!) Man lernt das Spiel auch nicht und ist auch kein guter Spieler, wenn man mit Fremdwörtern wild um sich wirft. Andererseits ist klar, dass eine bestimmte Terminologie zum Handwerkszeug gehört. Fehlt da mal ein Wort, muss nachgeschlagen werden: und da bin ich ein faszinierter Googler und Wikipedianer geworden. Natürlich kann man sich mit Googel und Wikipedia nicht zum Philosophen ausbilden. Das liegt aber daran, dass eben Vielwisserei keinen Verstand macht und man das Deuten und Auswerten von Informationen lernen muss. Sowohl in der Textproduktion als auch im Zugriff auf Texte ist das Internet eine ungeheure Erleichterung und Beschleunigung. Ich habe die Idee zu den Rundflügen Ende 80er entwickelt. Heute erst funktioniert sie aber wirklich. Ein echter Notfall wäre nur der Zusammenbruch des Internets.

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hallo Gaddafi :D

Ha, ha, die Ähnlichkeit ist wirklich ziemlich oberflächlich. Ich würde sie bestenfalls an der Brille festmachen und mehr nicht. Aber wo du Gaddafi sagst, fällt mir noch etwas ein: Es gibt einen Gedanken von Kafka, einen Aphorismus, den ich leider nicht mehr wörtlich zitieren kann; sinngemäß aber lautet er, dass am Ende jeder Revolution ein Napoleon warte. Beim Googeln nach dem Wortlaut stieß ich auf zwei andere schöne Aphorismen von Kafka:
- Alles, selbst die Lüge, dient der Wahrheit; Schatten löschen die Sonne nicht aus.
-Wir wurden geschaffen, um im Paradies zu leben, das Paradies war bestimmt uns zu dienen. Unsere Bestimmung ist geändert worden; daß dies auch mit der Bestimmung des Paradieses geschehen wäre, wird nicht gesagt.
Nun sind wir in der glücklichen oder unglücklichen Lage, uns um das Paradies bemühen zu müssen. Dabei ist es vonnöten, die herrschenden Verhältnisse von Grund auf zu ändern. Mit anderen Worten: Manchmal sind Revolutionen unumgänglich; sie werden unter Opfern realisiert, um ein Paradies einzurichten, das dem Menschen dienlich sei. Doch auch für das Phänomen, wie es mit Revolutionen weiter geht, hat Kafka einen Aphorismus:
-Jede Revolution verdunstet und hinterläßt einen Bodensatz Bürokratie.
Und man kann in seinem Sinne ergänzend hinzufügen: einen Tyrannen. Das ist mehr als Schade, das ist ungeheuer tragisch, denn die größte Hoffnung besteht in einer revolutionären Veränderung, und jede Revolution verdunstet und hinterlässt einen Tyrannen mit einem bürokratischen Apparat als Bodensatz.
Selbst Libyen mit reichen Erdölvorkommen und relativ geringer Bevölkerungszahl, so dass bei gerechter Verteilung jeder Libyer hätte ohne Not und viel Arbeit leben können, mündete in Tyrannei. Warum werfen wir Menschen uns immer wieder selbst aus dem Paradies? Warum machen wir uns das Leben zur Hölle?

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Ich ganz Rundflugpilot wurde durch eine anonyme Fragenbemerkung auf Kafka gelenkt und assoziierte damit wiederum meinen kafkASKen Roman SOKRATES. Hat niemand die Folge Nr.8 vermisst? Alle Folgen: https://docs.google.com/document/d/1O_cvvRp7qIerpzTciSZn3vyfhoTfmjkJIdMeghAcPQs/edit?usp=sharing

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Teil 8
Er stand in der Dunkelheit; hatte Pillen gegen die Schmerzen bekommen, aber keine gegen die Angst. Jetzt nach Hause? Er musste zuvor unbedingt zum Schlüsseldienst und ein Sicherheitsschloss in Auftrag geben. Dieses seltsame Polizistenpaar war mit einer Scheckkarte in seine Wohnung eingedrungen; und er hatte wirklich überhaupt nichts gehört unter der Dusche und plötzlich stand sie da. Im Nachhinein war er selbst äußerst erstaunt darüber, wie ruhig er zunächst geblieben war. Aber der Schlag auf die Nase hatte ihn jeglicher Souveränität beraubt.
Nun stand er in der Dunkelheit im Nieselregen und konnte sich nicht überwinden, nach Hause zu fahren. Wenige Minuten zuvor hatte er noch eine Auseinandersetzung mit dem Baum langen Notarzt gehabt, der sich weigerte den wahren Grund seiner Verletzung in die Krankenakte einzutragen. «Ich sage die Wahrheit und möchte, dass das festgehalten wird.» «Ja, ja», sagte der Arzt in gemütlichem Ton, als er seine Einträge in die Krankenakte machte. «Am Anfang der Untersuchung wollen Sie noch gegen eine Laterne gelaufen sein, und nun die Geschichte, zwei Kriminalpolizisten seien in ihre Wohnung eingedrungen, hätten Sie unter der Dusche überrascht und Ihnen dann das Nasenbein gebrochen! Was soll dieser Quatsch? Bleiben Sie lieber bei Ihrer Laternenversion!» «Das ist nicht meine Laternenversion, sondern die IHRIGE!» Davon ließ sich der Riese nicht irritieren. «Machen Sie lieber die Laternengeschichte zu Ihrer EIGENEN! Sonst werden Sie noch mehr Probleme bekommen, als sie womöglich ohnehin schon haben!» brummte der Arzt in einem ruhigen Ton – so, als wäre es ihm schon fast egal, was aus seinem Patienten wird; denn er hatte seinen Job und seine Schuldigkeit getan. Ohne weitere Diskussion kritzelte er irgend etwas in die Akte und ging mit ihr unter dem Arm nach einem kurzen Händedruck ins nächste Behandlungszimmer.
Sein Patient stand wenige Minuten später auf der Straße, ließ sich langsam vom Nieselregen weich machen und sich darüber ärgern, dass seine Mißhandlung durch die Polizei nicht einmal offiziell wurde. Aber vielleicht hatte der Arzt ja wirklich recht, und es war ja eigentlich auch sein erster Gedanke gewesen: «Bei wem möchten Sie sich denn beschweren? Am Ende haben Sie noch eine Anzeige wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt und falscher Anschuldigung, Irreführung der Justiz und weiß der Geier wie all die Paragraphen heißen, mit denen man Sie zur Strecke bringen kann. Aber an mir soll's nicht liegen. Ich schreibe auf, was Sie wollen.» «Nein, nein. Schreiben Sie Unfall auf der Straße. Ich will einfach nur meine Ruhe!» «Auf der Straße? So, so. Kann denn die Dame, die Sie hierher begleitet hat, diesen Unfall auf der Straße bezeugen?» «Keine Ahnung. Ich habe sie nicht gefragt, bevor ich gegen die Laterne lief», knurrte der Patient. «Ach, sehen Sie! Diese Laternenversion hielt ich ohnehin von vornherein etwas schwach: es ist ein häuslicher Unfall nach dem Duschen gewesen: sie sind ausgerutscht und...

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warum bülbül?

Mein Urgroßvater muss in seinem Dorf ein hervorragender Muezzin gewesen sein. Da er das Gebet auf eine so wunderbare Weise vom Minarett der Moschee rufen konnte, bekam er mit seiner Familie den Familiennamen Bülbül, als Familiennamen mit der Gründung der Republik Türkei eingeführt wurden. Die neue staatliche Ordnung verlangte eine neue Regelung der Registratur der Menschen; es wurden Geburtsurkunden eingeführt und Stammbücher angelegt. So konnte man unter anderem die allgemeine Wehrpflicht besser realisieren und überwachen, aber auch andere verwaltungstechnische Dinge wurden für den Staat leichter, zentraler und überschaubarer. So bekamen meine Vorfahren väterlicherseits den Familiennamen Bülbül. Und für mich hat dieser Name nicht nur einen außergewöhnlichen, sondern auch schönen Klang.
Die Bülbüls sind laut Wikipedia der Familie der Sperlingsvögel zugehörig; aber mir wurde als Kind einfach gesagt, ich solle Bülbül mit Nachtigall übersetzen, wenn ich gefragt würde. Laut Wiki ist das nicht ganz abwegig, aber auch nicht richtig:
«Bülbüls sind meist lebhafte Vögel mit einem auffälligen und lauten Strophengesang. Dabei handelt es sich meist um ein lebhaftes Zwitschern, wobei einige Arten wie etwa der Gelbscheitelbülbül (Pycnonotus zeylanicus) jedoch auch lange und teilweise komplexe Lieder aus immer gleichen Strophen vorträgt, die mit denen der Nachtigall vergleichbar sind.» ( http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BClb%C3%BCls )
Darauf machte mich erst vor etwa fünf Jahren ein Bekannter aufmerksam, der Biologie studierte und die Bülbüls als Vogelart kannte. Wie das Wort in das Türkische gekommen ist, woraus der Familienname wurde, weiß ein anderer Vogel: nämlich der Geier.

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Lieber Uri, ich weiss, ich hypothetisiere aber wir sollten doch alle Eventualitäten vorher kalkuliert haben, die Risiken abschätzen, sind wir versichert? Was ist wenn wir durch gefakete Starterlaubnis nachher nicht landen dürfen? Zerschellen wir an dem eigenen Schicksalskonstrukt?:(

DerApfeltyp’s Profile PhotoRuu
Jetzt keine Weichheiten! Mir gefällt deine Formulierung «Zerschellen wir an dem eigenen Schicksalskonstrukt?» Sehr schön!
Jeder Mensch zerschellt letztendlich am eigenen Schicksalskonstrukt, meine ich. Wenn wir uns mit der Gegenwartsphilosophie beschäftigen und uns ganz im Blindflug auf den Konstruktivismus eingelassen haben, sollten wir auf jeden Fall diese wunderbare Formulierung wieder aufgreifen, und wenn wir bis dahin, die Flycoins eingeführt haben sollten, was wir ja noch nicht zu Ende diskutiert und entschieden haben, dann solltest du für diese Formulierung 100 Flycoins erhalten.
Auch das Verb «hypothetisieren» klingt mir sehr angenehm. Du kommst damit zwar nicht in einen Flycoin-Regen, aber auch dieses Verb hinterlässt einen sehr angenehmen Geschmack auf der Zunge, wenn man es sich mal darauf zergehen lässt.
ABER für Feigheit würden dir auch Flycoins abgezogen, wenn sie denn schon eingeführt wären! Alle Eventualitäten einkalkuliert und die Risiken abgeschätzt haben zu wollen, verdient einen ordentlichen Abzug. Ich würde sagen 50% der Flycoins, die du dir eingespielt hättest, hättest du damit auch wieder verspielt. He, he. Du wärst damit zwar nicht an deinem eigenen Schicksalskonstrukt zerschellt, aber eine ordentliche Schramme hättest du sehr wohl davon getragen.
Ich kann nur sagen: wer nicht daran denkt, auf dem Feld eine illegale Notlandung hinzu legen und nur auf die Institution Tower und Flughafen und deren Bürokratische Genehmigungen setzt, hat diese schmerzhafte Schramme auf jeden Fall verdient. Für alle Eventualitäten notiere ich mir für dich deshalb nur 50 Flycoins, obwohl deine Superformulierung 100 eingebracht hätte.
Noch leben wir im Konjunktiv, mein lieber @DerApfeltyp.

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Es tut mir so leid, dass ich noch gar nicht auf die Frage in der Durchsage geantwortet habe, ich kam nicht dazu. Ich hoffe, dass ich jetzt nicht rausfliegen werde.

Flooooo97’s Profile PhotoFlorian
Wir warten mit dem «Rausfliegen», bis wir ungeahnte Höhen in unserem philosophischen Flug erreicht haben, dann drücken wir dir einen Fallschirm in die Hand und tschüss. Nein, im Ernst: du hattest die Bordkartenfrage, eine der wenigen wirklich obligatorischen beantwortet: http://ask.fm/Flooooo97/answer/108972356673 Damit konntest du dich zurück lehnen und entspannen. Auf den Utilitarismus werden wir zu sprechen kommen, wenn wir die Wolken des Mittelalters längst hinter uns gelassen und begonnen haben, die schöne Neuzeit zu überfliegen. Dann wenn sich aus der neuzeitlichen Philosophie die Konturen der Moderne abzeichnen, sprechen wir über den Utilitarismus. Vielleicht kommt dann die eine oder andere Frage auf dich zu, die du bitte, nicht auf die gar so lange Bank schieben solltest. Aber erst einmal lass die Dinge entspannt angehen und melde dich ab und an zu Wort, damit wir dich nicht für tot halten und aus Versehen aus dem Flugzeug schmeißen. Für Beerdigungen haben wir während unserer Höhenflüge keine Zeit. Und Ballast wollen wir natürlich auch nicht.

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http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/110302905785/photo/original Jeremy Bentham - soso :P

Die momentane Situation: Es hat stark zu regnen angefangen; es gießt in Strömen. Die Passagiere scheinen noch bei Laune und noch immer gespannt, was kommen mag. Die ersten philosophischen Schritte sind getan. Noch ist einiges im Unklaren und vieles im Ungewissen, aber eines ist wirklich durchgegeben und schon klar: die erste Etappe führt uns in die griechische Antike. Ganz «klassisch» werden auch wir dort die Philosophie entspringen lassen; aber im Grunde könnte sie auch unseren Rundflügen schon direkt entsprungen sein. Ein wenig habe ich versucht, dem Charakter philosophischen Fragens nachzuspüren.
@Pizzaboote hat versucht eine scharfe Beobachtungsgabe an den Tag zu legen. Allerdings lebt die Philosophie (je nach praktischer Ausrichtung*) mehr oder weniger von der scharfen Beobachtung. Es ist wirklich höchste Zeit, wenigstens zwei Begriffe schon mal einzuführen. Der Begriffe als Fachtermini des Philosophierens werden noch einige folgen. Zwei bzw. drei führe ich jetzt schon mal ein, ohne sie erschöpfend zu behandeln. Dazu werden wir vielleicht später kommen, wenn die Diskussionen es erfordern und die Rundflügler es mir und den anderen abverlangen. Es ist vielleicht ein wenig zu früh, aber niemals zu spät, nach den Methoden und Verfahrensweisen des eigenen Vorgehens zu fragen und dieses Vorgehen zu HINTERfragen. Die Philosophie schließt die Reflektion über die eigenen Methoden immer mit ein. Charakteristisch für sie ist die doppelte oder doppelbödige Bewegung: a) sie bezieht sich auf ein Thema und hat einen Gegenstand; b) sie macht sich auch selbst zugleich zum Gegenstand der Betrachtung, WIE sie den Gegenstand (a) betrachtet und das Thema reflektiert.
Auf die Rundflüge bezogen haben wir a) die Geschichte der Philosophie, die philosophischen Schulen, Lehrmeinungen, Theorien, Dogmen, Methoden, Ideologien usw. und b) die Fragen wie Warum ein Überflug? Wie soll er genau von statten gehen? Was wird die Methode des Rundflugs sein? Und warum ausgerechnet diese Methode und nicht eine andere? Woher kommt sie? Welchen Sinn erfüllt sie? Worin unterscheidet sie sich von anderen Methoden der Einführung in die Philosophie?
Mit den Flycoins haben wir schon angefangen Punkt b) zu praktizieren. Die Debatte um Flycoins möchte ich noch ein wenig ausweiten und unter den Passagieren und Crewmitgliedern am Ende auch zur Abstimmung stellen. Ich muss nur schauen, dass ich den Prozess nicht aus den Augen verliere und vielleicht schaut da der eine oder andere aufmerksame und scharfe Beobachter mit.
Die Beobachtung ist, aber wie schon erwähnt, nur ein Teil und nur nach methodischer Ausrichtung auch nur ein Teil der Philosophie. Der Sensualismus und der Empirismus legen wert auf Erfahrung und Erleben, Empfinden. Der Rationalismus hingegen möchte gerade Abstand dazu gewinnen, weil er hauptsächlich die Enttäuschungen ins Blickfeld rückt, die man mit Erfahrungen gemacht hat, ... http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/110427029433

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Fortsetzung zu @Pizzaboote und Jeremy Bentham ;)

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
...all die Täuschungen der sinnlichen Wahrnehmung angefangen von unterschiedlichen Größenwahrnehmungen auf unterschiedlicher Entfernung bis hin zum gekrümmten Stab im Wasser und noch weiteren Sinnestäuschungen. Was nützt da die scharfe Beobachtung, wenn die Sinne uns betrügen und täuschen? Korrigieren können wir dies nur durch vernünftiges (rationales) Denken. So ganz kurz die Position des Rationalismus. Es ist auf jeden Fall eine große Freude, sich mit diesen Argumentationen und Texten auseinander zu setzen. Hoffentlich werden wir das eine oder andere Textbeispiel zum Beispiel von René Descartes «Meditationen» durchgehen können.
Wenn wir die Anfänge der modernen europäischen Philosophie anfliegen, wird uns ein sehr interessanter essayistischer Dokumentarfilm begegnen, und darin Jeremy Bentham. Seine Texte sind mir nicht so gut vertraut wie die seines Epochenkollegen John Stuart Mill. Dessen «Utilitarismus» würde ich gerne mit den Rundflüglern diskutieren. Der erwähnte Dokumentarfilm selbst aber ist in meinen Augen schier genial und unbedingt zu empfehlen. Aber greifen wir mal nicht so weit vor!
Noch rollen wir, während es stark regnet auf die Betonpiste zu, die wir dank Arthurs Schachzug zugewiesen bekommen haben und nicht auf diesem Sportflugplatz von der Wiesenpiste aus starten müssen, was allmählich aufweicht und völlig verschlammt. Unser Flieger hat sich in Bewegung gesetzt und wir lassen schon mal die Motoren aufdröhnen, lauschen ihrem Klang und beobachten die Instrumente, die den Öldruck, die Drehzahl messen und können feststellen, ob die Motoren auf unseren Gashebel korrekt reagieren. Alles scheint in Ordnung zu sein.
Aber was ist das? Da rennen irgendwelche Gestalten auf das Flugzeug zu und winken. Wollen sie uns vor etwas warnen? Brennt das Heck und wir bekommen das nicht mit im Cockpit? Wird das Flugzeug explodieren, gleich nach unserem Start? Bevor wir auf die Startbahn Fahrt aufnehmen, mal Gas weg! Da sind zwei Personen, die noch mitfliegen wollen:
http://ask.fm/aoesnui/answer/109034073698 Was hält sie nur in der Hand? Ach, unsere Flugbegleiterin @zitatesammlerin wird sich schon um die beiden kümmern ;) Die zweite Person ist mein ask-Freund @herbularasa, der mich durch so manch eine Antwort und Frage erfreute und mich einen «alten Recken» nannte. Ja, da ist er ja endlich! Ich dachte, er kommt schon gar nicht mehr!
http://ask.fm/herbularasa/answer/108482665821
http://ask.fm/herbularasa/answer/108571012701
Aber ein anderes Bild entspricht eher unserem Flug, meine ich: http://ask.fm/VWrules/answer/110417296261 He, he :)

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gehe ich recht der annahme das sie philosophie mögen?

aoesnui’s Profile PhotoNaacal
Lass uns doch ruhig schon mal zum Du übergehen. So viel Förmlichkeit bei so persönlichen Fragen, die eine persönliche Antwort verdienen, passt nicht. Du scheinst ja echt ein schlaues Kerlchen zu sein, hast wohl einen Teil meines Profils überflogen und daraus messerscharf den Schluss gezogen, könnte ja sein, dass der Typ Philosophie mag. Ja, ich liebe die Philosophie, die Liebe zur Weisheit. Was aber ist weise? Zum Beispiel dein Profiltext: «Ich bin anders, ich bin frei!» Ich finde ihn sehr weise. Leider leben wir in einer Gesellschaft, in der Freisein zugleich bedeutet, anders zu sein. Ich habe diese Diskussionen fast täglich zu Hause und bei meiner Arbeit; und ich gelte sowohl zu Hause als auch bei der Arbeit als ein Spinner! Nur wenige Menschen halten wirklich zu mir und zu meinem Freiheitsbegriff. Dabei ist er so schwer nicht zu begreifen, aber vielleicht eben doch, wenn man sein Begriffsvermögen auf das reduziert, was man zu leben sich traut. Ich werde bestimmt im Zusammenhang mit der Liebe zur Liebe zur Weisheit darauf zurück kommen. Ich habe auch schon auf meinem Profil über Freiheit und Notwendigkeit geschrieben, kann dir leider im Moment den Link nicht heraus suchen - ist schon eine Weile her.
Kurz möchte ich noch festhalten, dass ich lieber in einer Gesellschaft lebte, in der ich als freier Mensch nicht zur Ausnahme gehörte, nicht «anders sein» müsste, sondern so wie alle. In diesem Punkt wäre ich gerne mit allen gleich. Daher wünsche ich mir eine Gesellschaft, in der «die Freiheit eines jeden Einzelnen die Freiheit aller bedeutet». So wäre die Unfreiheit eines einzelnen Menschen ein Maß für die Unfreiheit und damit Unvollkommenheit der Gesellschaft. Aber davon sind wir so was von weit entfernt :( Wir werden ganz bestimmt eher auf dem Mars landen als eine solche Gesellschaft zu realisieren. Ich schäme mich für dieses «Wir». Davon möchte ich eigentlich kein Teil sein und bin es doch.
Verstehst du mich?

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"Copilot Banks an Tower, bitte kommen. Überprüfen Sie bitte noch mal Ihre Unterlagen..." "...Dobrindt, ja genau...ja... Schirmherrschaft... Genau... Höchste Priorität." "Danke." Tja, ne Email von ner fiktiven Ministeriumsadresse über einen thailändischen Server umzuleiten, ist genial. Los, los.

point_man’s Profile PhotoName_Datum_Unterschrift
Ja, was ist denn das? Arthur, das ist eine wirkliche und echte Wunderinitiative. Das hätte ich jetzt nicht erwartet. Was sollte das kryptische Zeug bedeuten, was du da durchgegeben hast? Dobrindt? Schirmherrschaft? «Höchste Priorität» habe ich verstanden, die im Tower scheinbar auch. Wir haben Starterlaubnis. Wir können die Motoren anschmeißen und zur Piste rollen. Es geht los.
Was hat es eigentlich mit diesem Dobrindt auf sich? Ich musste ihn (wahrscheinlich wieder sehr zur Freude von @Pizzaboote googeln). Ein CSU-Politiker, der im gegenwärtigen Merkel-Kabinett ein Ministerium inne hat: Er ist Minister für «Verkehr und digitale Infrastruktur»! Und du hast ihn als unseren Schirmherrn ausgegeben, um dem Tower Feuer unter dem Hintern zu machen?! Wow! Das war wirklich eine gute und offensichtlich wirksame Idee. Bis die Pfeifen dahinter kommen, dass wir ein wenig gemogelt haben, sind wir längst in der Luft und schaukeln und schunkeln Richtung Griechenland, wo wir die Philosophie entspringen lassen und ihre Ursprünge ansätzen.
Schon der Name «Philosophie» ist ja griechisch und wie sicherlich allen Rundflüglern bekannt bedeutet das Wort: «Liebe zur Weisheit». Und «Weisheit» ist schon etwas ganz Besonderes. Das ist nicht nur ein bißchen Vernunft, ein bißchen Wahrheit und schon gar nicht ein Lehrgebäude, was man gemeinhin «Schule» nennt. Ein ganz schön hehrer Anspruch, wenn man in die Philosophie verliebt ist und diese für sich einzunehmen versucht. (Diese Metapher ist übrigens nicht meiner sexistischen Phantasie entsprungen. Darauf werden wir zurück kommen, wenn wir die gesamte Route man in den Blick nehmen. Die Routenplanung haben wir ja aufgeschoben. Aber wie heißt es so schön? Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Also steht die Routenplanun noch an. Nur der Karneval hat uns ein bißchen durcheinander gebracht, he, he. Und deine Erkältung gegen du fleißig getrunken hast.)
Wenn aber «Philosophie» Liebe zur Weisheit bedeutet und Weisheit etwas ganz Besonderes ist, dann müssen wir davon ausgehen, dass diverse Hochkulturen auch ohne die Kenntnis des griechischen Wortes sie für sich entdeckt und mit ihren Worten benannt haben. Aber können wir andererseits sagen, dass die Weisheit etwas sei, was die Menschen miteinander gemein haben? Wenn ich den Verlauf der Weltgeschichte bis zum heutigen Tage anschaue, dann finde ich gewiss keine Anzeichen für diese These. Ganz im Gegenteil würde ich sagen: DIE WEISHEIT IST DER MENSCHHEIT FREMD.
Aber da philosophiert der Kapitän selbst schon vor sich hin und liefert nicht nur Daten und Fakten über die Philosophie - und das, noch bevor wir unser Fliegerchen in der Luft haben, was Dank deines genialen Schachzuges bald gelingen müsste. Eine Frage aber ist, die ich hier unbedingt stellen muss, die aber auch schon von anderen Fluggästen mehr oder minder direkt und explizit gestellt wurde: Kann man überhaupt von «Daten und Fakten» sprechen, ohne zuvor DIE PHILOSOPHISCHE ENTSCHEIDUNG gefällt zu haben, dass man dies könne?

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Auf deinem Profilbild erinnerst du mich irgendwie an Alice Cooper :)

Der Vergleich ehrt mich. Ich werde an der Vergrößerung der Ähnlichkeit, die zweifellos vorhanden ist, weiter arbeiten. Ich könnte ja so etwas wie ein Philosophie-Rocker werden - ein echter Traum: Uri rockt die Philosophie. Werde ich es je schaffen? Outfit allein wird in diesem Fall nichts entscheiden. Aber man sollte Masken und Schminke durchaus ernst nehmen. Die Philosophie kommt so wortlastig daher und gibt sich sehr vernünftig. Aber man könnte und sollte auch da mal hinter die Fassaden sehen. Aber bitte nicht über die philosophische Hintertreppe der Biographien der Philosophen. Das ist öde, langweilig und dumm. Ich gehe mich schminken.
Auf deinem Profilbild erinnerst du mich irgendwie an Alice Cooper

Wo würdest du gerne morgen aufwachen?

Ich habe ein wenig Angst, es zu schreiben; es ist wie die Angst vor einem unerwarteten und für völlig unrealistisch gehaltenen Fluch: IN MEINEN TRÄUMEN. Da ist es überhaupt nicht ausgeschlossen, dass es auch Albträume sein könnten, in denen ich lande. So wünsche ich es mir und wünsche es mit doch nicht. Ich habe ein ambivalentes Verhältnis zu meinen Träumen.
Daher bleibe ich total spießig bei dem Gewohnten: In meinem Bett.
Aber ist das nicht auch schon ein Albtraum?

Ich hoffe, das Flugzeug hat eine ordentliche Bordtoillette. Wenn die im Tower noch länger brauchen, erreiche ich einen kritischen Zustand! Soll ich mal rüber laufen und... "für Ordnung sorgen"?

Ha, ha, „für Ordnung sorgen“ ist in diesem Zusammenhang die lustigste Metapher, die ich mir vorstellen kann. Die Kontrollfreaks halten uns hin, nehmen uns nicht ganz ernst, weil wir nicht in ihr Ordnungssystem passen. Bordtoilette ist kein Problem. Aber der Gedanke, dass du mal in den Tower gehen und „für Ordnung sorgen könntest“ amüsiert mich irgendwie, wobei ich nur noch ein praktisches Problem sehe: was machen wir, wenn sie, während du rüber gehst uns die Starterlaubnis erteilen. Dann muss ich ohne dich los fliegen. Das wäre doch äußerst bedauerlich. Nach klassischem Denken kann meines Wissens ein Körper nicht an zwei unterschiedlichen Orten zur selben Zeit sein. Bleib lieber im Flugzeug. Wir werden uns schon gut zu unterhalten wissen und uns die Zeit vertreiben. Und wenn die Bordtoilette bis zum Start voll sein sollte, leeren wir sie in einer Extrarunde über dem Tower. Diese Pfeifen haben es verdient.

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1. Durchsage des Flugkapitäns...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Verehrte Fluggäste hier spricht der Kapitän des Fluges Phoenix Alpha Omega 2014 in die Vereinigten Emirate vom Elfenbeinturm und zurück. Ich möchte Sie alle herzlich an Bord unseres Flugzeugs Ikarus 747 begrüßen. Leider hat sich unser Flug verspätet und wir bekommen nach den ersten Schwierigkeiten, die wir beseitigt haben, noch immer keine Starterlaubnis. Die Fluglotsen lassen uns warten und sind unserem Rundflug über die Philosophie gegenüber in ein obstruktives Verhältnis getreten.
Dennoch hoffen wir, dass wir bald starten können und möchten natürlich Ihnen Ihren Aufenthalt in unserem Flugzeug so philosophisch wie möglich gestalten. Dazu erbitte ich von jedem von Ihnen unter der Frage, die den Link zu dieser Durchsage enthält, eine Antwort auf die Frage: Was „bedeutet“ Ihnen (im doppelten Sinne des Wortes) die Philosophie?
Und welche philosophischen Fragen sind Ihnen bisher in unserem geführten Diskurs über das Fliegen über die Philosophie auf- bzw. eingefallen?
Über eine baldige Antwort würde sich die Crew bestehend aus meinem Kopiloten @point_man und der Flugbegleiterin @zitatesammlerin und mir @Klugdiarrhoe , dem Kapitän Ihres Fluges sehr freuen. Wir möchten keine Zeit mehr verlieren und steigen in medias res in die Philosophie ein, wenn wir es nicht längst schon getan haben. Der Überflug wird schon noch kommen, und wenn er eine runde Sache wird, werden wir einen Rundflug über die Philosophie erlebt haben.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen viel Kreativität und Phantasie.

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Neben der Checklisten-Sache, würde mich auch interessieren, was du zu meinen Existenz-Ideen sagst.

point_man’s Profile PhotoName_Datum_Unterschrift
Jetzt habe ich meine Antwort abgeschickt ohne meinen Screenshot für dich. Und dann habe ich auch noch eine Ansage der Flugüberwachung an uns verpasst, weil ich gerade so im Schreibfluss war. Bevor ich es vergesse, füge ich erst einmal meinen Screenshot an meine Antwort.
Grundsätzlich zur Beantwortung und Bewertung von Fragen möchte ich hier festhalten, dass ich kein Philosophenpapst bin. Über Wahrheit, Einsichtigkeit und Verbindlichkeit wie Überzeugungskraft entscheidet die Vernunft eines jeden denkenden Subjekts selbst. Wir werden, um kurz die Flugroute mit ins Spiel zu bringen, nach dem Start Kurs auf Griechenland nehmen und eine archäologische Zeitreise in die Phase noch vor Sokrates unternehmen. Zugleich werden wir einen Philosophiehistoriker kennen lernen, der selbst schon zur alten Philosophiegeschichte gehört. Aber genau genommen ist Sokrates auch schon ein Philosophiehistoriker, weil er diejenigen Philosophen, die damals Rang und Namen hatten, auch erwähnt.
Wir werden uns nicht nur diese Persönlichkeiten als solche ansehen, sondern den roten Faden suchen, der diese Perlen und Kleinode aneinander reiht zu einer Perlenkette der Epoche. Was überhaupt ist eine philosophische Epoche? Und welche wird gemeinhin als die erste philosophische Epoche angesehen?
Wenn wir Fragen auf diese Antworten suchen, haben wir es zum Teil mit Faktenwissen zu tun, die wir Büchern über Philosophie und ihre Geschichte entnehmen können, und zum Teil haben wir es einfach mit Sichtweisen und Interpretationen zu tun, die eine gewisse Selektion vorgenommen haben.
Wenn wir denn uns mit Philosophie beschäftigen, müssen wir uns natürlich früher oder später fragen: WAS IST WAHRHEIT? Ein einfaches «die gibt es sowieso nicht», könnte zum Absturz führen. Das ist eher Zucker im Tank als tatsächliches Bemühen um Erkenntnis. Ich will damit noch lange nicht gesagt haben, dass es EINE Wahrheit gibt. Wie schon oben erwähnt: Ich bin kein Philosophiepapst. Ich entscheide für niemanden, was wahr oder falsch ist. Wie aber kann ich dann einen Rundflug über die Philosophie anbieten?
Gerade deshalb kann ich es tun! Denn ich verstehe mich nicht als ein Lehrer der Fakten, sondern als ein Trainer der Tat. Philosophie ist für mich nicht eine Lehre, sondern ein Vorgang, ein Prozess, den jeder selbst für sich vollziehen muss, wenn er philosophieren möchte. Und Philosophieren kann nicht im Zustand größtmöglicher Ahnungslosigkeit geschehen. Was ich auch zu deinen Existenz-Ideen sage, nichts davon entscheidet über Wahrheit und Falschheit; wichtig ist, dass wir in einem gemeinsamen Prozess weiter kommen. Das ist die Vorrede zu meiner Antwort. Die Antwort selbst werde ich dir erst geben, wenn du sie dir selbst schon gegeben hast.

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Neben der ChecklistenSache würde mich auch interessieren was du zu meinen

Na dann. Mach mal ne ordentliche Erwiderung ;-)

point_man’s Profile PhotoName_Datum_Unterschrift
So kann ich nicht arbeiten, muss gerade die Scheiben des Flugzeugs sauber lecken, seltsame Beschimpfungen aus dem Tower abwehren; die Kontrollfreaks wollen mich für fluguntauglich erklären; ich könne ja nicht mal das Funkgerät richtig bedienen, wie sollte ich denn da fliegen können. Als ob man zum Fliegen das Funkgerät bräuchte!
Dann man Kopilot. Man soll nicht meinen, er hätte je etwas von einer Checkliste gehört. Erst hatten wir Probleme mit der Bordelektronik und der Stromversorgung, dann kamen diverse andere hinzu. Zum Glück funktioniert mein ThinkPad auch mit einem Akku, so dass ich das Nötigste erledigen kann und zum Beispiel in der Lage bin, Sachfragen und Probleme zu googeln. Gleich werde ich eine Durchsage an alle Passagiere richten. Doch zunächst einmal dies: Arthur, sperr die Augen auf, da kommt der Hinweis auf die Checkliste. Aber ganz ohne Googel kann ich dir auch schon eines sagen; folgende Punkte müssen von den Piloten (Man beachte den Plural!) gecheckt werden: die Außenhaut des Flugzeuges auf sichtbare Schäden, die Höhen- und Seiten- und Querruder auf äußerlich sichtbare Schäden, dann die Triebwerke sprich Motoren, ob Öl oder andere Rückstände vorhanden sind, die auf Leitunglecks deuten könnten. Dann müssen die Bremsen gecheckt werden und eben auch Instrumente, die mir im Moment nicht einfallen, die aber auf der verdammten Checkliste stehen, wenn du sie mal finden würdest. Aber okay, wir wollen jetzt mal nicht kleinlich sein; schließlich scheitert der Start nicht an der Checkliste, sondern an der Flugüberwachung. Die letzte Meldung von ihr: «Ihr müsst noch warten: 1. bis ihr euch den Regeln des Luftverkehrs gemäß benehmen könnt; (Das wird euch sowieso nie gelingen); dann wartet ihr wenigstens, bis wir die wichtigsten Flüge abgewickelt haben. Da gehört ihr mit euren Rundflügen über DIE PHILOSOPHIE (gestatten, dass wir lachen!?) bestimmt nicht dazu. Habt ihr denn nichts wichtigeres zu tun?»
Mit diesen Ignoranten muss ich mich herumschlagen. Aber in der Zeit des Wartens können wir schon mit dem einen oder anderen philosophischen Thema beginnen. Und um es noch einmal klipp und klar zu sagen: Wir werden starten. Wir werden fliegen! Wir werden ungeahnte Höhen erreichen. Und daran kann uns eine bornierte Flugüberwachung nicht hindern! Schließlich hätte ich erwartet, dass die RUNDFLÜGE ÜBER DIE PHILOSOPHIE allen anderen vorgezogen würden. Wir möchten uns hier mit der MUTTER ALLER WISSENSCHAFTEN beschäftigen und werden auf eine klein karierte Art und Weise daran gehindert. Das finde ich erbärmlich! Warum ist die Philosophie ein orchideenhaftes Nebenfach im Schulunterricht und kein Hauptfach wie Deutsch oder Mathematik? Warum wird die Philosophie seit einer Ewigkeit (wie lange eigentlich?) derart unterschätzt und nicht mehr ernst genommen? Aber gut, ich rege mich wieder ab und komme noch einmal auf die Flycoins zurück. Darüber gibt es im Pilotenhandbuch für philosophische Höhenflüge ein Kapitel. Tower? Tower? Flugkontrolle, bitte wiederh

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http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/110208226745 Flycoins? Müssen wir rechnen? Ich kümmer mich nochmal fix umausreichende Kühlung

Oh nein, bitte nicht! http://ask.fm/Pizzaboote/answer/109912309630 Ja, habe ich denn Affen an Bord? Vanille-Eis ist mein Lieblingseis und die Flugbegleiterin wollte es für mich besonders gut verstecken. Natürlich wollte ich es nicht ganz alleine essen; hätte mit dem einen oder anderen vielleicht auch geteilt. Aber nun kann ich mich gar nicht mehr auf den Start konzentrieren... es kommt ein Funkspruch... Moment mal: Klappe, Tower! Wir haben hier ein Problem! Ende!
...ich kann mich nicht auf den Start konzentrieren, weil ich erst die Scheiben sauber lecken muss! Dafür aber könntest du @Pizzaboote es mit einer ganz ernsten Antwort auf die Flycoins-Frage versuchen: Welchen Sinn könnten die Herzchen auf ask und die Flycoins bei den Rundflügen haben ? Ich erwarte jetzt kein Eisgeschmiere mehr! Hmmm, lecker! Schluss damit!

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Ich glaube, da ist noch ein Platz frei geworden, Captain. http://ask.fm/chiarajasmin/answer/108835654231

zitatesammlerin’s Profile PhotoZitatesammlerin
Ach wie schade! Dabei hat die Dame philosophisch etwas auf dem Kasten - zugegeben, es klingt bei ihr noch nach Schulweisheit aber das ist nun wirklich entschuldbar. Ich habe mir ihr Profil angesehen und gedacht, ja, diese Dame muss mit zu den Rundflügen über die Philosophie - nicht nur, dass sie selbst etwas lernen kann, was sie auch zweifelsohne könnte, auch würden die Rundflüge davon profitieren. Schließlich ist Schulweisheit ja auch eine Form der Weisheit, nicht wahr?
Nehmen wir zum Beispiel ihre Antwort http://ask.fm/chiarajasmin/answer/108600594007 Sie lässt einige gute Ansätze erkennen, spricht vom «dualistischen Denken» und stellt die Behauptung auf, es sei in uns verankert; sie zitiert einen der ersten Philosophen englischer Moderne Jeremy Bentham (1748-1832). Dieser gilt als der Begründer des Utilitarismus neben John Stewart Mill. Wir werden auf den Utilitarismus noch zu sprechen kommen. Hier sei nur kurz angemerkt, dass er (eben in der neu entstehenden Tradition, bzw. Art und Weise der Argumentation der Moderne) den Versuch unternimmt, die Ethik zu säkularisieren und so zu behandeln, wie die klassische Mechanik die Kräfteverhältnisse von Körpern und Bewegungen behandelt. Man kann sich in einer Maschinerie wieder finden, die ohne einen «unbewegten Beweger» auskommt.
Die Ethik bedarf keiner göttlichen Gebote; sie lässt sich ganz aus der Wunsch- und Triebstruktur des Menschen begründen. Wir hätten diese Thesen wunderbar vertiefen können und auch uns nicht nur nachvollziehend auf die Philosophie der englischen Moderne einlassen, sondern auch kritisch, d.h. sie kritisierend. Das ist nicht ganz einfach - es wird von meinen Passagieren und Crewmitgliedern so einiges verlangt, aber da kommen wir schon in die Philosophie der Rundflüge über die Philosophie. Ich werde auf jeden Fall eine Rede an meine Fluggäste und Crewmitglieder halten, in der ich auf die PHILOSOPHIE DER RUNDFLÜGE ÜBER DIE PHILOSOPHIE näher eingehen werde. Vielleicht erinnerst du mich daran, liebe @zitatesammlerin . Dieser kluge Kopf, der nun nicht mitfliegt, wird nicht nur einen freien Platz hinterlassen, sondern auch eine kleine Lücke in unserem Werk.
Ich bin nicht mit allem einverstanden, was sie in ihrer o.g. Antwort schreibt. Aber das ist auch nicht wichtig; vielmehr zählt die Reibungsfläche, an der sich eine große dialektische Auseinandersetzung mit einem anschließenden Erkenntnisfeuer entzünden kann. Apropos Erkenntnisfeuer: auch diese Antwort unserer Nicht-Passagierin (Das ist doch ein interessanter Status, oder?) http://ask.fm/chiarajasmin/answer/108756748119 wäre eine lange wunderbare Auseinandersetzung wert gewesen. Aber wir sollten uns weniger um die Nicht-Passagiere kümmern als um unsere Passagiere. Schließlich sind diese auch nicht ohne. Ganz und gar nicht! Oh, jetzt kommt ein Funkspruch...

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