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Uri Bülbül

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Wie das letzte Jahr aufgehört hat, soll das neue anfangen. Das bringt Glück und setzt Zeichen! @DerApfeltyp will in den Roman, das ist klar, aber er hat den Zugang noch nicht gefunden. Und Niklas weiß nicht, wie ihm geschieht. SOKRATES Folge 272:

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«Ich möchte immer noch Ihre Assistentin werden und bei Ihnen Kriminalphilosophie studieren. Ich weiß, dass Sie dafür der einzige Spezialist weit und breit sind, Herr Investigator!» sagte sie leise, fast flüsternd, als sie ihm die Speisekarte brachte. Jetzt hatte auch Antonio den neuen Gast entdeckt und genau gesehen, dass seine Tochter irgendetwas mit diesem Kerl zu flüstern hatte. «Maria!» schallte es durch das Restaurant, so dass sich sogar einige Gäste nach dem Chef umdrehten und an einigen Tischen die Unterhaltung kurz stockte. Maria warf Niklas Hardenberg noch einen warmen Blick zu, bevor sie sich von ihm abwandte und dem Ruf ihres Vaters folgte. «Kriminalphilosophie? Was soll der Quatsch? Ich habe noch nicht mal etwas zu trinken bestellt», ging es ihm durch den Kopf; als er aber sah, wer durch die Eingangstür die Pizzeria betrat, stockte ihm der Atem.
Energisch und stramm stand in Rammstein in der Flugkoordination und Luftraumkontrolle der Militärbasis ein Hemd von einem Leutnant auf. Die Meldung, die er zu machen hatte, gehörte nicht gerade zu seinem Tagesgeschäft, zudem hasste er es, seinem Oberst mit irgendwelchen Fragwürdigkeiten zu kommen. Warum musste ihm aber auch die Überwachung der zivilen Sondermaschine des Verteidigungsministeriums obliegen? Erst hatte die A319 den Zwischenstopp in Faro ausgelassen und war in Süd-Südwest auf den Atlantischen Ozean hinausgeflogen und nun drehte sie 70° Nord Nordost und nahm Kurs... ja, wohin eigentlich? Er klopfte mit seiner vagen Nachricht an die Bürotür des Oberst. Er hatte, was er hatte und mehr hatte er eben nicht! Der Donner des Oberst war alles andere als ermunternd: «Herrrrrein!» «Herr Oberst, bitte Meldung machen zu dürfen!» «Stehen Sie bequem, Leutnant!» Was in einer solchen Situation „bequem“ hieß, bedeutete nur, dass er nicht zur Salzsäule erstarren musste. «Die A319 hat die Route geändert, drehte über dem Cruiser Tablemount 32°13'N 27°57'W um, fliegt nun Richtung Osten mit einer Reisegeschwindigkeit von 800 km/h. Sie fliegt nördlich an Madeira vorbei und hat wahrscheinlich...» Der Leutnant stockte. Er hasste es, spekulieren zu müssen. «...Kurs auf Casablanca!» Der Oberst tippte in den Computer die Daten ein. «Schöner Spazierflug von etwa 3000 km überflüssigem Hin und Her! Sind Marineeinheiten von uns dort? Irgendwelche NATO Streitkräfte? Nein! Ich werde mit Bonn telefonieren! Danke, Leutnant.» Der Leutnant wäre sehr gerne dabei, wenn der Pilot zu dieser Sache vernommen würde. Aber das war weit von seiner Einflusssphäre entfernt. Was sollte der Quatsch? Die Maschine mit Zivilisten an Bord und nur für zivildienstlichen Verkehr im Einsatz fliegt über dem Ozean hin und zurück, etwa 3000 km Spazierflug. Das ergab keinen Sinn; aber der Leutnant wusste nur zu genau, dass er sofort den Militärischen Abschirmdienst am Hals hatte, wenn er auf eigene Faust zu recherchieren wagte. Also nahm er wieder vor seinem Radarschirm Platz. Sein Bericht war korrekt: Die Maschine flog Casablanca an.

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Okay, ask.fm hat beschlossen, das Jahr mit einer Zensur zu beenden. Ich habe jedenfalls meine letzte Antwort nicht selbst gelöscht! Zeit für die letzte Folge des Jahres 2016 des kafkASKen Fortsetzungsromans SOKRATES - Folge 271:

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In ein großes Badetuch eingewickelt kam sie ins Zimmer. «Ich mache mich fertig, dann gehen wir Mittag essen», sagte sie und bekam ein zustimmendes Murmeln als Antwort. Lara spielte verträumt mit ihrem Handy. Das war nicht ungewöhnlich. Sie spürte den prüfenden besorgten Blick ihrer Mutter und sah hoch: «Ist was?» «Ach, ich schau nur, ob es dir auch wirklich gut geht!» «Aber ja! Mir fehlt nichts. Komisch nur, dass ich von meinem Spaziergang überhaupt keine Fotos habe.» «Und du erinnerst dich an nichts.» «Ja, ich erinnere mich an nichts, wüsste jetzt nicht mal genau, woran ich mich erinnern sollte. Ich meine, ich habe nicht das Gefühl, dass ich mich an irgendetwas erinnern müsste. Vielleicht sollten wir einfach nach Hause fahren.» «Willst du gar nicht wissen, was aus Basti geworden ist? Möchtest du nicht noch einmal mit ihm reden, wenn er wieder da ist?» fragte Betti erstaunt. Der Polizist hatte den Verdacht aufgebracht, dass die beiden Jugendlichen womöglich Drogenexperimente unternommen hatten. Aber als er Lara tief in die Augen sah, konnte er keine Anzeichen dafür finden. Das war zwar kein sicherer Beweis; er konnte sich auch irren. Aber es gab keinen dringenden Verdacht auf Drogenmißbrauch, also konnte er keine Blutprobe von Lara fordern. Aber der Verdacht vibrierte durch den Raum und versetzte nun auch etwas in Betti in Alarmbereitschaft, obwohl sie eigentlich ihrer Tochter bedingungslos vertraute. «Ja, ich bin auch dafür, dass wir bald nach Hause fahren, aber ich würde schon noch gerne noch einmal mit Schwester Maja, Uri Nachtigall und Basti reden.» Lara erwiderte nichts. Betti kannte ihre Tochter gut genug, um zu wissen, dass dieses Schweigen keine Zustimmung hieß.
Als Niklas Hardenberg am Mittag Antonios Restaurant betrat, stellte sich ihm fast aufdringlich ein Hilfskellner in den Weg. «Haben Sie einen Tisch reserviert?» «Musste ich das? Ich bin allein!» Der Kellner sah sich hilflos um. In diesem Moment kam Maria um die Ecke. «Guten Tag, Herr Hardenberg! Suchen Sie einen Platz nur für sich oder erwaten Sie noch jemanden?» Der hilflose Hilfskellner machte Platz für die Juniorchefin, zumal sie den Mann gut zu kennen schien. «Ich bin allein. Haben Sie ein nettes Plätzchen für mich?» «Sehr gerne, kommen Sie!» Maria ging vor und während er ihr folgte, ließ er seinen Blick aufmerksam suchend durch die Pizzeria schweifen. Die schöne Richterin und der dicke Kommissar waren nicht zu sehen. Maria führte ihn in eine Ecke in der Nähe der Küche. Es war ein wenig unruhig hier, aber er konnte einen großen Teil des Restaurants und den Eingang gut überblicken. «Sie sind in letzter Zeit häufiger hier», bemerkte sie. «Ja, ja», stammelte Hardenberg unentschlossen, aber dann beschloss er schnell, Marias Offenheit auf die gleiche Weise zu begegnen: «Heute hoffe ich, Bekannte vom Gericht und aus dem Präsidium hier zu treffen.» «Sind Sie verabredet?» Er schüttelte den Kopf: «Nein, ich will sie eher beobachten als mit ihnen reden!» Sie lächelte verschwörerisch.

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Charmant, Urin ;*

Ach neeee, jetzt kommst du auch mit diesem alten Witz im alten Jahr. Meine letzte wirklich charmante Frage, die ich erhalten habe, wurde mit Antwort gelöscht. Ich finde das nicht mehr lustig, So kommt kein vernünftiger Dialog auf zwischen Hatern und mir. Dann widme ich mich halt wieder meinem Roman - was soll's?
Die Freunde aus der zynischen Ecke und auch andere denken, ask kann nicht viel taugen; hier wimmle es nur so von eitlen Schwachsinnigen und Gescheiterten und Möchtegerns. Ja, so sieht leider die Gesellschaft aus; sie spiegelt sich nur in ask. Und wie in der Gesellschaft, weiß ich, dass es einfach Nischen geben kann, wenn man sie schafft: Nischen der humanistischen Intelligenz.
Du kannst mich ruhig für naiv, vertrottelt oder blöd halten. Ob ich hier veröffentliche oder bei Suhrkamp oder Wagenbach - ist mir leider total egal. Auf der Buchmesse wollte ein wirklich netter Freund und einflussreicher Mann mich mit der Chefin des Wagenbachverlages bekannt machen. Ich war nicht sonderlich kooperativ, was mir nur für den Freund leidtat, weil er es wirklich nur gut gemeint hat.
Aber mein Roman ist mein Roman, ganz egal, wo er steht und veröffentlicht wird. Und er ist halt so gut oder schlecht, wie er ist. Tatsache aber ist, dass es mir ernst mit ihm ist, sonst hätte ich sicher keine 2 Bände davon geschrieben. Der dritte kommt im neuen Jahr :) Und gestern kam ich auf die Formel für meine anderen Texte: Novellenzyklus. Ja, es gibt meine Novellen und diesen Roman, der eine Verbindung zwischen ihnen aufbaut; diese Arbeitsweise ist einfach sehr passend auf mich und diese Plattform ist es auch - warum erzähle ich dir das alles?
Weil du zu den Leuten gehörst, die nicht alles so ernst nehmen.

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Ich wurde schon aus dem Bett geholt und jetzt bin ich wach. Was denkst du, wie Lebenslügen früher aussahen und wie sie es heute tun, insbesondere im Hinblick auf die Lebensumstände?

Lebenslügen können wie Notkonstrukte wirken. Man braucht sie, weil man sich irgendwo stützen zu müssen glaubt. Sie verleihen Halt, Sicherheit, stärken die Persönlichkeit, verleihen womöglich ein selbstbewusstes Auftreten. So können sie durchaus ihren Zweck erfüllen: jemand stärkt sein Selbstbewusstsein vor einem Bewerbungsgespräch: ich bin der best geeignete Mensch für diesen Job usw. Und entsprechender Auftritt kann erfolgreich sein, um dann einige Wochen später festzustellen, dass man den Job besser gar nicht genommen hätte; dann kommen die Durchhalteparolen: man gibt nicht so schnell auf, was man mal angefangen hat, wer A sagt, muss auch B sagen usw.
Aber Lebenslügen können einen auch ins Verderben schicken: Ich bin der Größte kann eine fatale Fehleinschätzung werden.
Früher waren die Lebenslügen viel metaphysischer: Gott wird uns schützen; wir leben in einer wohlgeordneten Welt, die eine höhere Instanz eingerichtet hat: erst war es Gott, dann wurde die Instanz zwar säkularisiert, aber deshalb nicht weniger mächtig: Staat, Gesellschaft, Wirtschaft, Banken... irgend etwas findet man immer als übergeordnete Instanz - auch wenn man sie manchmal zu bekämpfen trachtet: wenn erst mal der Kapitalismus besiegt ist... Es geht nicht um die Neuordnung der Wirtschaft, sondern um den Bedeutungszuwachs, den man durch solche Erklärungsmuster seiner eigenen Person zukommen lässt: man ist ein Gegner des Systems, geht auf Demos und liest Oppositionsschriften; man kann auch die eigene Angst vor dem Fremden einem höheren Dienst unterstellen: Volk, Nation, Heimat - alles Lebenslügen! Und alle haben eine dicke metaphysische, das Individuum transzendierende Dimension: die Geschichte! Die Gerechtigkeit! Dann im konkreten Moment aber begeht man eine Schweinerei im Dienste des Höheren, prügelt jemanden Tod, zündet ein Haus an oder, um mal ein ganz besonders berühmtes Beispiel zu nehmen: man erschießt den Arbeitgeberpräsidenten angeblich wegen seiner Nazi-Vergangenheit im Kofferraum eines Autos, einen gefesselten, wehrlosen Menschen! Oder man löscht eine ganze Zarenfamilie aus!
Vielleicht war es auch eine Lebenslüge, dass einer geglaubt hat, Gottes Sohn zu sein. Ich halte es auf jeden Fall auch für eine Lebenslüge, dass wir uns einreden, in einer guten und gerechten, freiheitlich demokratischen Gesellschaft als ein guter und gerechter Mensch zu leben, wenn man uns nur in Frieden lässt. Die Welt da draußen ist schlimm, ganz nah bei mir ist sie aber gut, weil auch ich gut bin - was für eine Lebenslüge! Wir sind einfach Menschen, Tiere mit Denkvermögen und einer ausgefeilten Sprache, eine Laune der Natur, nichts Besonderes, aber jedes Individuum redet sich ein, etwas Besonderes zu sein. Und meine Lebenslüge ist wahrscheinlich, ein ganz besonderer Philosoph zu sein, der schonungslos ehrlich zu sich ist - da ist sie wieder die Metaphysik: die Geistesgeschichte wird's mir danken!

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Zunächst friste ich mein Dasein im Exil, fern von Freunden, Familie, Liebe und heile mich selbst, damit die Flamme nicht erlöscht. In nicht allzu ferner Zukunft soll es wieder Feuer geben. Machst du denn oft Feuer?

Möge dir dein Heilungsprozess wohl gelingen. Die Dinge hängen zusammen: es gibt kein inneres Feuer ohne ein äußers, wie es überhaupt kein Subjekt ohne Objekte gibt und umgekehrt. Ich habe Feuer sehr gerne: zumindest zünde ich Kerzen an als Minimalfeuer; am liebsten mache ich Feuer im Ofen, es entwickelt die mächtigste Hitze und ist so imposant; schade finde ich, dass es darin so eingesperrt wirkt. Aber auch das gehört zum Feuer: der Luftzug im Ofen und der Raum der Brennkammer machen es zu dem, was es dann wird: imposant heiß. Feuer im Garten kann ich auf dem Grill oder in der Feuerschale machen, was ich auch sehr gerne habe und in diesem nun fast vergangenen Jahr leider recht wenig gemacht habe. Aber die Konzentration wie im Ofen erreicht das freie, das offene Feuer nicht, hat aber eine andere sehr eigenartige Faszination.

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Zunächst friste ich mein Dasein im Exil fern von Freunden Familie Liebe und
Liked by: Johanna

Du gibst dir doch selbst eine Antwort! Wer in einem Meer aus Idioten sein Fähnlein nach den Idioten richtet, weil er damit sicher die Mehrheit bekommt, der muss niemanden beeinflussen. Ist er also ein Demagoge? Ein Populist auf jeden Fall, meinst du nicht?

ApertureTech’s Profile PhotoFlo
Ja, absolut. Du hast Recht. Vielleicht lag die Lösung direkt vor meiner Nase, aber erst diese deine Frage macht es mir ganz deutlich: Populisten sind jene Politiker, die einfach nur ihr Fähnlein nach dem Wind richten. Aber bitte, welche Politiker machen das nicht? Alle starren auf die Umfragewerte und auf die Spekulationen, wie die Leute denken und reagieren könnten, wie das Kaninchen auf die Schlange. Natürlich ist in der Demokratie eine wichtige Aufgabe der Parteien, zur Willensbildung der Bevölkerung beizutragen. Aber genau diese Aufgabe haben sie aufgegeben und kassieren von der Industrie und den Banken und tanzen nach der Pfeife der Lobbyisten. Und lange Zeit hat die demokratische Kontrolle völlig gefehlt: die ganzen Demos, Proteste und Bürgerinitiativen der 80er Jahre verebbten oder führten selbst lediglich zur Verblödung. Aber ich sehe jetzt wieder Hoffnungsschimmer - so z.B. mit change.org oder abgeordnetenwatch.de oder aber auch mit mein-grundeinkommen.de sind durchaus interessante und zeitgemäße Formen der politischen Initiativen entstanden, daneben gibt es noch eine Menge weiterer Bewegungen, die alle in Parallelsystemen agieren wie in Paralleluniversen. Die offizielle und konventionelle Politik scheint im Moment noch davon ziemlich unberührt. Und viele Leute haben aber auch tatsächlich eine mehr oder minder latente Angst vor Veränderungen, weil sie negativ ausfallen könnten. Lieber glauben sie mit einer schier unbeirrbaren Ignoranz und Verdrängung, dass das System funktioniert, dass diese Gesellschaft, in der wir leben, gut ist, wie sie ist. In diesem System sind die Populisten, die einfach Politik machen, um in die Parlamente zu kommen. Ich kenne einige von ihnen persönlich: das Geld, die Diäten locken und die moralische Legitimation ziehen sie sich aus ihren Parteiprogrammen, die sie gar nicht weiter hinterfragen und schon gar nicht deren Umsetzbarkeit. Zur Not wird man alles dem "Koalitionspartner" in die Schuhe schieben.
Na denn mal prost auf das neue Jahr :)

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Liked by: Flo

Ich wünsche Dir einen guten Rutsch in das neue Jahr und viel Erfolg für die Zukunft, weiterhin viel Denkstoff und Kreativität und immer ein bisschen Glück! :)

Vielen herzlichen Dank. Ja, Erfolg kann ich unbedingt gebrauchen. Dieses Jahr, das sich nun endlich bald verzieht, schlitterte ich ganz knapp am Scheitern vorbei. Zum Teil habe ich auch Fehler gemacht und zum Teil war mir meine Freiheit wichtiger als der Handlungsdruck, der auch mir lastete und mich zu Reaktionen zwingen wollte, die auf Kosten meiner Freiheit gegangen wären. Aber nein, ich prokrastinierte und blieb darin standhaft und meiner Freiheit treu. Mal sehen, was das kommende Jahr bringt. Geht ja in fünf Stunden schon los. Glück wird auf jeden Fall nötig sein. Das steht fest. Auch wenn man sich gerade darauf ja am allerwenigsten verlassen kann.

Findest du Sex wichtig? Und wenn ja, warum?

sofschew’s Profile PhotoS
Sex ist für denjenigen wichtig, der die Lust in sich verspürt. Und die Lust braucht keine rationalen Gründe, da erübrigt sich die Antwort auf die Frage "warum" - alle Lust will Ewigkeit, will tiefe, tiefe Ewigkeit, heißt es in Nietzsches trunkenem Lied: Oh Mensch! Gieb Acht!
Was spricht die tiefe Mitternacht?
»Ich schlief, ich schlief —,
»aus tiefem Traum bin ich erwacht: —
»Die Welt ist tief,
»und tiefer als der Tag gedacht.
»Tief ist ihr Weh —,
»Lust — tiefer noch als Herzeleid:
»Weh spricht: Vergeh’!.
»doch alle Lust will Ewigkeit —,
»— will tiefe, tiefe Ewigkeit!«
(Also sprach Zarathustra, 332.)
Die Lust und ihr Schrei, ihr Verlangen nach der Ewigkeit, Augenblick, verweile, du bist so schön oder so ähnlich in Goethes Faust - das sind die Antworten auf das Warum des Sexes.
Ich denke, erst eine frei ausgelebte und nicht überreglementierte und moralisch in Zwangsjacken gesteckte Sexualität entspannt den Menschen und mildert seine destruktiven Tendenzen.

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Liked by: Muhammed

Stell dir vor, Herr Bülbül schreibt und niemand liest es :D Hübscher Orang Utan.

Welchen meinst du jetzt?
Ich bin es gewohnt, dass ich schreibe und niemand liest. No Problem!
Dafür sind meine Witze genial, ha, ha :))

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Ich verstehe das Wort "Populist" nicht? Was ist falsch, wenn in der Demokratie, die doch Sache des Volkes ist, Menschen so argumentieren, dass es populär ist? Früher nannte man jene Leute, die das Volk verführt haben mit Scheinargumenten, einfachen Milchmädchenrechnungen und falschen Lösungen, wenn sie das Volk in die Irre geführt haben und in Katastrophen gestürzt: DEMAGOGEN!
Unreflektiert das Wort "Populist" in einer pejorativen Bedeutung!
Donald Trump ist das Ergebnis einer gescheiterten Demokratie in den USA, die nicht erst seit heute in der Kritik steht. Wahlen in den USA und Wahlbeteiligungen waren früher auch schon Thema und Witzfiguren gab es immer wieder: Reagan war kein Philosoph, sondern ein drittklassiger Schauspieler. Ich glaube, den letzten Präsidenten, der sein Amt präsidial bestimmend ausüben wollte, hat man einfach erschossen!
Das war und ist und bleibt, wenn wir viel Glück haben, unsere Welt. Wenn wir Pech haben, geht sie zugrunde. Auch wenn ich kein Apokalyptiker bin, erlaube ich mir eine gewisse Skepsis: Fukushima strahlt so vor sich hin und der Rest der Welt versinkt in Krieg, Zerstörung, und ökologischen Katastrophen. Lieber sich Vegan ernähren, Tierrechte schützen und den Müll trennen als der Realität ins Auge sehen! Schöne heile Welt!
Aber irgendwie passt auch da nicht rein, warum man unbedingt Demagogen Populisten nennen muss. Ist dieser unsinnige Euphemismus nur ein Symptom des Bewusstseinsverlustes vor der Apokalypse? Man sagt ja, dass das Hirn bei zu viel Schmerz abschaltet oder Glückshormone ausschüttet, damit der Körper etwas narkotisiert ins Jenseits kann. Was soll man in dieser Euphorie fotografieren, wenn nicht sich selbst? Da fällt mir noch mein letzter Urlaub ein oder mein Essen.
Die sozialen Netzwerke zeigen ein altes Problem: die Schere zwischen menschlichem Bewusstsein und technischen Möglichkeiten klafft weit auseinander: der Mensch kann Massenvernichtungswaffen herstellen, nicht aber die Politik dazu, eine globale friedliche Ordnung mit sozialer Gerechtigkeit, der Mensch hat das Internet, weiß aber nichts darin zu kommunizieren
Wir lebten schon immer in einem Meer von Idioten, warum sollte das schlagartig anders werden, wenn die Idiotie noch weiter um sich greift? Kulturelle und politische Bildungseinrichtungen geschlossen werden, Kurorte abgeschafft, in den Schulen die Musen in Projektketten gelegt und der Leistungsdruck sinnlos erhöht, bis alle daran psychisch zerbrechen: zu meiner Freude: die Repressoren (Lehrer) auch! Oh, hat Frau Soundso Burnout! Und Herr Schießmichtot säuft!
Dieses Jahr schließe ich in wütender und schwarzer Einsamkeit ab! Das will ich, das muss so sein! Aber im kommenden Jahr will ich einen Epikureischen Garten sowohl im virtuellen Raum als auch im Rahmen meiner reellen Möglichkeiten: Kulturlaube, Katakomben Theater, Schreibhaus! Meine Euphorie sind Kunst und Philosophie.
Oh, habe ich nur von meiner Befindlichkeit gesprochen. Sorry. Das war ein Gedankenstrich-Selfie!

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wie gets dem guten altenBRÜLLaffen urri BRÜLLBRÜLL? :)))

eierbeutler’s Profile Photoeierbeutler
Schau mal, ich will dir das ohne große Worte erklären: Ich - Orangutan; du - Brüllaffe, der sich schon allein in der Fragestellung zu erkennen gibt ;)
wie gets dem guten altenBRÜLLaffen urri BRÜLLBRÜLL
Liked by: ☆$hannii☆ Ruu

Lächerlich, dieser Roman! Ich habe wirklich keine Lust mehr, Folge für Folge zu schreiben und nur Häme, Schimpf und Schande zu kassieren! Ich will mein Talent nicht mehr an SOKRATES verschwenden!!!

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Ha, ha, Fakenews im postfaktischen Zeitalter :) Und weiter geht es mit der Folge 270:
Er hatte nur kurz in diese Augen geschaut und womöglich bildete er sich alles Weitere nun ein, aber er hatte den Eindruck, dass sie gerne verstanden werden wollten, aber es schon aufgegeben hatten, je irgendwohin zu blicken, wo Verständnis für sie war. Polarlichter vielleicht oder weite, weite Fernen, astronomische Entfernungen voller Sehnsucht konnten womöglich einen Funken Verständnis für sie haben. «Ich muss verrückt sein», dachte er. Dieses Mal sprach er es aber nicht aus. Das hätte ihn sonst völlig in den Wahnsinn getrieben. «Was geschieht hier mit mir?» fragte sich Ross. Sein Herz klopfte seltsam aufgeregt; er war in innerer Aufruhr. Hatte er eine Panikattacke? Und warum musste er ausgerechnet in dieser Panikattacke an die schwarzhaarige Fee denken, an diese mysteriöse Erscheinung mitten in der Nacht im Polizeipräsidium? Wie konnte sie an den Wachposten vorbei ins Haus gelangt sein? Hatten die Videokameras nichts aufgezeichnet? Ich muss sie wiederfinden, dachte er, obwohl er sich in der Blackbox in einer aussichtslosen Situation befand. Das Schwanken des Bodens, die Schieflage, der Druck auf den Ohren machten ihn benommen. Und er hätte vor Schmerzen aufschreien können, als ihm einfiel, wie er das erste Mal Johanna erniedrigte. «Nielam! Nenn mich „Nielam“! Ich will deine Nielam sein! Dir gehorchen! Bitte, bitte, schlag mich nicht!» Er hatte gar nicht vor, sie zu schlagen. Er war irritiert, aufgewühlt und, als er in ihre Augen sah, ihre Lippen, ihre Zunge im leicht geöffneten bettelnden und bittenden Mund, wurde er auch erregt. «Bitte, schlag mich nicht!» kam ihm vor wie eine Aufforderung, genau und gerade das zu tun, obwohl er zögerte.
Betti, vollkommen erleichtert, ihre Tochter Lara wohlbehalten wieder bei sich zu haben, hatte sich in die Badewanne gelegt. Ein Entspannungsbad war im Moment genau das Richtige für sie. Danach wollten Lara und sie zum Mittagessen in den Speisesaal. Völlig unbeschwert saß Lara im Zimmer auf ihrem Bett und spielte mit ihrem Smartphone. Sie hatte auf ihrem Spaziergang überhaupt keine Photos gemacht – weder mit ihrem Smartphone noch mit ihrer Spiegelreflexkamera. Etwas ungewöhnlich war das für sie schon, dass sie ganz ohne Fotoausbeute von einem Spaziergang zurückkam. Immer wenn Betti im Bad die Augen schloss, hatte sie Bilder vom nächtlichen Wald vor Augen, Schatten, Äste, Baumstämme, die in ihren Rumpfen Gesichter aus Rinden hatten, deren Augen Betti anstarrten. Und es beunruhite sie auch, dass Basti mit Lara nicht zurück gekommen war, obwohl Schwester Maja meinte, das sei für Basti nicht ungewöhnlich. Zu gerne hätte Betti gehört, was Basti von diesem Spaziergang zu berichten hatte. Kurz schlummerte sie in der Wanne ein, schrak aber gleich wieder auf, weil sie den heranrasenden Porsche vor Augen bekam. Der Entspannungszusatz im Wasser brannte in ihren Schürfwunden. Sie hatte keine Lust mehr, sich im Bad zu entspannen.

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Liked by: Nele ☆$hannii☆ Ruu

Veganismus, Vegetarismus. - voll im Trend, schließt Du Dich jenem an? Oder hast Du es vielleicht bereits getan? Falls ja, was sind/waren Deine Motive, falls nein, weswegen nicht?

blumenpflueckerin’s Profile PhotoRabia
Im Sommer habe ich mich überwiegend vegan ernährt, weil ich mit einer Veganerin zusammen war und es völlig in Ordnung fand, eben das zu essen, was wir gemeinsam essen können. Ich lehne den Veganismus, also die Ideologisierung und Ethisierung der Ernährung ab, habe schon das Schweinefleischverbot der Muslime mißachtet, obwohl ich qua Herkunft Muslim sein sollte, aber nicht gläubig bin und es auch nie war. Auch andere ethisch und moralisch ausgesprochene Essensregeln lehne ich ab. Ich bin für freie Liebe und freie Ernährung. Das aber schließt auch ein, dass ich mich vegan ernähren kann. Ich habe eine Menge über vegane Ernährung in ganz praktischer Hinsicht erfahren und kann sagen, dass mich die Erfahrung bereichert hat: mein Körpergefühl war durchweg gut; ich fühlte mich fit und wohl. Aus dieser Erfahrung habe ich nun die Konsequenz gezogen, dass ich im Wesentlichen auf tierische Produkte verzichte, wenn ich selbst einkaufe und koche. Mit Freunden und dienstlich aber gehe ich ganz normal essen, mache den Veganismus eben wegen des -ismus nicht zum Thema.

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Auf der Suche nach Jugendphotos werde ich voll sentimental :'( Hier also das Ende vom Lied...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Ach, jetzt habe ich in Erinnerungen schwelgend mein Photo aus den Jugendjahren ganz vergessen. Musste ja auch eine ganze Weile suchen und fand so manch ein anderes überraschende Foto. Na jedenfalls hatte ich mir von dem Pferdefleisch gehörig den Magen verdorben und hatte obendrein Durchfall vom dünnflüssigsten, hing der Gruppe meiner revolutionären Genossen hinterher und musste alle paar Meter mal... wie ich so wieder im Gebüsch sitze, höre ich plötzlich Stimmen, Rufe, Schreie, Befehle, Schüsse. Hab mich vor Schreck auf den Hintern gesetzt und wurde einfach übersehen. So endete meine revolutionspraktische Laufbahn und ich widmete mich dem Studium der Philosophie und der Germanistik. Und dieses Bild klebte ich in mein Studienbuch.
Auf der Suche nach Jugendphotos werde ich voll sentimental  Hier also das Ende

Kannst du mal ein Bild in deinen jungen Jahren Posten?

Kannst du mal ein Bild in deinen jungen Jahren Posten?
Du meinst, als ich mit Ernesto durch den Bolivianischen Dschungel zog und die Bauern die Theorie von der permanenten Revolution nicht kapieren wollten, die wir ihnen erklärten?
Es gibt ein Photo von dem Tag, als wir völlig erschöpft unser Pferd erschossen, weil wir Hunger hatten und Commandante sagte: «Uri, ich glaube, Fidel hat sich mit den Russen geeinigt. Ihm genügt die Revolution in einem Lande. Bolivien ist ihm mittlerweile egal.» «Genosse Crustchow lässt uns trotzdem nicht hängen. Die holen uns hier raus.» «Ja, du hast Recht», erwiderte Commandante: «Sie lassen uns nicht hängen. Wir werden erschossen!»
Ja, selbst in der Not blieb Che ein Prophet. Als das Foto hier geschossen wurde: ein Verrat der Realpolitik an der Utopie der Weltrevolution, saßen wir gerade im Urwald und übergaben uns, weil uns das frische Pferdefleisch nicht bekam.

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Kannst du mal ein Bild in deinen jungen Jahren Posten

http://ask.fm/ManIyEmu/answers/140154541703

ManIyEmu’s Profile PhotoEmu
Was also ist nun genau der Unterschied zwischen @ManIyEmu und @ManlyEmu? Der eine Account funktioniert nicht, der andere, also der letztere funktioniert ;) Die obere Frage erhielt ich vom ersten Account: eine ganz traurige Geschichte steckte dahinter und ein Entschuldigungsschreiben an allen Leuten, die ManlyEmu verletzt haben könnte mit seiner bösartigen Art; es sei nun Schizophrenie an ihm diagnostiziert worden, seine Freundin habe ihn auch verlassen und nun werde auch er uns verlassen, aber eben nur nicht ohne diese Entschuldigung. Und wäre ich ein Yoga-Meister, wäre es nun wirklich an der Zeit, mir in den Hintern zu beißen, da ich die Antwort unter dem Link, also den Abschiedsbrief, auf meiner Festplatte speichern wollte, aber mir damit zulange Zeit ließ, bis der Account deaktiviert war. Bitte, ihr Lieben, die ihr dieses Spiel treibt, aktiviert nur für den alten Phlosophen Uri @Klugdiarrhoe noch einmal den Account, damit ich die wohlformulierte Abschiedsnummer speichern kann. Ihr seid einfach die Künstler der Zeit. Ihr macht Internetkunst pur! Das ist eine neue Gattung, und ich schreibe die Ästhetik dazu, bin aber manchmal echt zu langsam :'( Leute, wenn ich ein bißchen auf die Tränendrüse drücke, tut ihr mir doch den Gefallen, oder? Es gibt neben Fiktion und Simulation nun auch den Fake als Gattung virtueller Kunst. Was ist schon Wirklichkeit? können wir uns nun fragen und wieder kann ich mich anhand von @ManIyEmu in meine alten Themengebiete vertiefen. Das werdet ihr doch einem ask-Opa wie mir nicht abschlagen, nicht wahr?
Ich liebe euch, ihr seid die Coolsten! Drei Herzen von einem, der ein Doppelherz braucht, weil ihr so cool seid <3 <3 <3

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Liked by: Emu Noah (((toppkek)))

- Morgengedanke -

Wichtig an Heiligabend ist für mich ganz persönlich, dass er genau eine Woche vor Silvester ist. Die letzte Woche des Jahres beginnt, der Countdown läuft; man kann besinnlich und evaluativ zurückschauen auf das vergangene Jahr und sich auch schon Dinge für das kommende Jahr vornehmen. Früher habe ich auch sehr gerne mit meinem Sohn «Leben des Brian» angesehen, hatte Kultcharakter. Da ich aber Weihnachten nicht mehr feiere, weil mir der ganze gesellschaftlich erzeugte Stress wahnsinnig auf die Nerven geht, all diese sozial verordnete Besinnlichkeit, der Konsum- und Einkaufszwang, die oberflächlichen widerlichen Schaufenster-Dekorationen, die heuchlerische Glitzerwelt, der Geschenkverpackungsmüll und nicht zuletzt das Gerede darüber, wie es nun in diesem Jahr dem Einzelhandel geht - weil ich mich also komplett daraus zurück gezogen habe, feiert mein Sohn bei der Familie seiner Mutter. Wenn ich es anders haben wollte, könnte ich auch dort feiern. Aber jeder weiß: Uri will nicht!
Drei Tage nach der Wintersonnenwende und genau eine Woche vor Silvester kann man aber dem Heiligabend durchaus einen Symbolwert beimessen. Das tut auch einem atheistischen Querdenker wie mir gut. Orientierungspunkte dürfen im Leben nicht fehlen, sonst verfällt man in einen grauen Nebel, in dem durchaus das Grauen der Depression lauern kann.
So aber kann man schon bewusst erleben, dass die Tage wieder länger werden und man Zeit hat, in der letzten Woche des Jahres Bilanz zu ziehen. Für mich wäre der Gedanke unerträglich zu wissen oder auch nur zu ahnen, dass das kommende Jahr wahrscheinlich so werden wird wie das vergangene. Ich brauche Projekte, Ideen, Streit, Anregungen, Ziele, das Scheitern, ja auch das Scheitern, über das ich in der letzten Woche des Jahres eben auch Wunden leckend nachdenken kann. Ein Jahr ohne Kampf ist für mich ein verlorenes Jahr.
Und heute ist für mich der 2. Tag des Bilanzierens und Nachdenkens - zugleich aber auch des Planens für 2017. Morgen werde ich mich ins Büro setzen und einige Dinge von dort aus angehen. Ich könnte auch zu Hause bleiben. Aber dieses Jahr endet Uris kreative Weihnachtsbesinnlichkeit um Mitternacht mit einem Ofenfeuer *-*

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Wie lächerlich, dieser Roman

Marcel-Reich Anonymous Ranicki, du hast mich vernichtet. Ich werde das Schreiben an den Nagel und mich an den Galgen hängen.

Auch wenn ich am heutigen 1. Weihnachtstag in Gedanken bei Philomena @Phinaphilo bin, gehört diese 269. Folge des SOKRATES-Romans einer Reflexion über Nadia http://ask.fm/iwillslaughteryou - Was für ein Profilname! Ich glaube, sie ist nicht nur in SOKRATES eine bezaubernde magische Fee :)

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Plötzlich war sie dagewesen wie ein Geist. Aber sie hatte nicht unangenehm oder gar fürchterlich gewirkt. Ihre Stimme war warm gewesen, etwas tief und sehr angenehm. Eigentlich hatte sie ihn zu beruhigen versucht: «Bleiben Sie ruhig und gelassen. Denn Sie wissen: in der Ruhe liegt die Kraft.» Aber das war nicht alles. Sie hatte noch mehr gesagt. Und nun, da der Hauptkommissar Alfred Ross in der Finsternis saß und der Boden unter ihm schwankte, sich in eine Schieflage drehte, da bekam die Botschaft eine ganz besondere, eine schier hellseherische Bedeutung: «Es kann etwas sehr Unangenehmes passieren.» Er wollte sich nicht von der seltsamen Erscheinung aufhalten lassen. Sie war aus dem Nichts plötzlich aufgetaucht wie eine Fee! Ein Traum, dachte er, das konnte nur ein Traum gewesen sein, auch wenn er sich nicht so angefühlt hatte – ganz im Gegenteil: der handgreifliche Teil dieser Begegnung war sehr real gewesen. Er spürte die Blessur immer noch. «Wenn du eine Fee bist, warum tauchst du nicht wieder auf!» schrie er plötzlich. Die Akustik in der Finsternis des Containers, in dem er sich befand, erschreckte ihn sehr. Er hatte aus vollem Hals gebrüllt, mit seiner Stimme, die ihm so vertraut war und im ersten Moment, als der Ruf seinen Hals verließ genauso klang, wie er es erwartet hatte; in dem Raum aber, dessen Wände sie verschluckten, wurde die Stimme so fremd und fremdartig von einem Nichts aufgesogen und klanglos zum Schweigen gebracht, als gäbe es gar keinen Raum um ihn. Auf eine ganz seltsame Weise wurde ihm dadurch seine Einsamkeit in der Finsternis widergespiegelt. «Du warst gar keine Fee, stimmt's», sagte er resigniert. Es machte ihm Angst, sich selbst zu hören, und nur sich selbst, als gäbe es außer ihm nichts mehr, keine Welt, kein Licht, kein Leben. «Geh auf die Knie, Nilam!» konnte er sagen und seine Partnerin niederdrücken, bis sie in die Knie vor ihm ging und seine Hose mit zitternden Fingern friemelnd öffnete. Genauso fremd, wie er sich damals vorgekommen war, beim ersten Mal, als sie dieses Spiel mit ihm spielen wollte (wollte sie doch, oder?), so fremd kam er sich nun in der Dunkelheit vor, in die er wie ein Irrer nach einer Fee gerufen hatte, nach einer Fee mit einem Hut auf dem Kopf und einem Sonnen- oder Regenschirm in der Hand farblich passend zu ihrem Kleid und Hut. «Wer bist du?» murmelte er. Er murmelte es in diese allgegenwärtige Dunkelheit. Er konnte schon fast nicht mehr sagen, wie es war, etwas sehen zu können. Aber sie sah doch ganz anders aus, als seine Partnerin. Sie war eine schwarzhaarige Fee mit langen, leicht gelockten Haaren, kräftigen schwarzen Augenbrauen, dunklen Augen und einem wunderschönen fülligen Mund, der ihr einen sehr warmen und weichen Ausdruck verlieh, obwohl ihre dunklen Augen etwas Scheues hatten wie ein Reh.

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Die Botschaft von Weihnachten: Es gibt keine größere Kraft als die Liebe. Sie überwindet den Hass wie das Licht die Finsternis. « Autor / Martin Luther King Ich wünsche Dir noch schöne Weihnachten. Schön das es Dich gibt. Ihr seid meine liebe, interessante, manchmal schrullige Ask Familie. ☼ ❅ ☀ ❊

Es ist doch sehr schön, wenn du uns als eine Familie betrachtest, Tantchen. Ist ebenso schön, wenn du dich an Martin Luther KIngs Worten halten kannst wie an einer Kerze. Christen sind unter den Römern singend zu den Löwen gegangen und ließen sich auffressen. Dies machte den Zuschauern Angst und irgendwie hat es den Römern keinen richtigen Spaß mehr gemacht, sich die Horrorshow, auf die sie sich gefreut haben, so stehlen zu lassen. Heute ist Rom der Sitz des Vatikans und quasi Hauptstadt der Christenheit und Löwen gibt es nur in Zoos. Dennoch ist die Welt nicht friedlicher, liebevoller, sozialer geworden. Es gibt berechtigte Gründe, die dafür sprechen, deine Aussagen in Frage zu stellen. Liebe überwindet den Hass wie das Licht die Finsternis nicht historisch und phylogenetisch, sondern individuell und ontogenetisch. Dem Einzelnen hilft's; historisch und politisch gesehen, müssen wir uns was Neues einfallen lassen, wenn der Planet nicht wüst und leer sein soll in Bälde.

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Na Mister Bülbül ? Ihre Weihnachtsdeko haut einen auch nicht grad vom Sessel. Aber von mir aus, man auch unterm grünen Busch feiern. Hauptsache man findet wenigstens mal für'n paar Tage Rast und Halt in dieser Zeit. Schöne Feiertage von mir! Und mögen Sie sämtliche Musen förmlich zu Boden knutschen.

«Und mögen Sie sämtliche Musen förmlich zu Boden knutschen.» Oh wow! Das ist ja mal ein Wunsch! Habe ich die Wahl zu Weihnachten? Darf ich mir wünschen, welche Musen ich zu Boden knutschen darf? «Sämtliche» klingt jedenfalls danach. Das nenne ich fröhliche Weihnachten!
Wikipedia und mein Lexikon der Antiken Mythen sagen mir: die Musen sind die Töchter der Mnemosyne, der Göttin der Erinnerung. Und ihre Zahl soll neun sein. Da gibt es wohl eine Muse nur für die Tragödie: Melpomene mit ihren Insignien: ernste Theatermaske, Weinlaubkranz, wahrscheinlich auch ein Schwert oder eine Keule. Ja, schließlich muss es ja auch um Totschlag gehen und Mord, wenn es tragisch werden soll; wenn es nicht um Leben und Tod geht, ist es doch auch nicht wirklich tragisch, nicht wahr?
Aber so sehr ich mich für das Theater interessiere und begeistere; mit dieser Melpomene knutsche ich, wenn es sich halt nicht anders ergibt.
Von der Terpsichore mit der Leier lasse ich lieber die Finger: Tanz und Chorlyrik! Pfff! Soll sie sich doch alleine zu Boden knutschen.
Mit der Geschichtsschreibung der Klio habe ich es auch nicht. Geschichte schreiben doch immer die Sieger und die anderen basteln sich ihre Geschichten auch irgendwie zurecht, bis niemand mehr weiß, wie es wirklich war, wenn es sowieso nicht schon für jeden anders war. Klio ist bestimmt so eine doktrinäre Tante. Mit der will bestimmt niemand herumknutschen.
Und Thalia erinnert mich immer an eine Buchhandelskette. Und mit Buchhändlern verstehe ich mich auch nicht so super gut, obwohl ich doch ein Schreiberling bin - oder vielleicht gerade deshalb? Thalia soll sich um die Komödie kümmern und zusehen, dass es nicht zu albern und volkstümlich wird.
Die Astronomie der Urania ist auch nicht mein Fall. Immer den Blick auf die Sterne gerichtet, hat sie doch nie Zeit für einen bodenständigen Knutscher.
Am liebsten ist mir Kalliope, die mit der schönen Stimme, die Muse der epischen Dichtung, der Rhetorik, der Philosophie und der Wissenschaft. Und am Ende sieht es fast so aus, als würde ich mich monogam in nur eine einzige Muse verlieben, wenn nicht mein Herz schon einer Muse gehören würde, die gar nicht von Hesiod erwähnt wird. Sie ahnen schon, wen ich meine, aber ich will auch keinen alten Streit zwischen uns heraufbeschwören, wo Sie mir doch so liebenswürdig Weihnachtsgrüße senden. Ach käme sie doch nur wieder unsere Muse. Das wäre schön - das soll mein aufrichtiger Weihnachtswunsch sein. Und natürlich grüße ich Sie herzlich zurück und wünsche Ihnen frohe Weihnachten, alter Haudegen.

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