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Uri Bülbül

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Ich habe noch einige Fragen von @y_soflyyy im Kasten, die ich gerne beantworten würde. In der vergangenen Woche stand ask bei mir im Hintergrund, aber natürlich kehre ich gerne zu den philosophischen Spaziergängen zurück. Ich werde diese Woche wohl für mich schwerwiegende Erfahrungen in Sachen...

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Demokratie, genauer Vereinsdemokratie in dem Kleingartenverein machen, in dem ich seit zehn Jahren bin und letztes Jahr zum 2. Vorsitzenden gewählt wurde. Es war ein Betriebsunfall aus der Sicht der Alphafiguren und Strippenzieher im Verein, seitdem bekomme ich von ihnen die kalte Schulter gezeigt. Ich muss nicht konkreter werden, das ist wenig interessant. Lieber ziehe ich den Bogen zur philosophischen Dimension.
«Ich bin dankbar für die Person, die ich werde. Ich bin würdig, alles zu manifestieren, was ich mir wünsche. Ich bin bereit für all das Gute, das mein Leben zu bieten hat. Ich befinde mich in einem ständigen Zustand der Selbstliebe, der Selbstentdeckung und der Selbsttransformation. Das Universum ist mit mir.» So mein Mantra des heutigen Tages aus highenergymind auf Instragram
Also meditiere ich:
Das Universum ist mit demjenigen, der es versteht, Positives zu manifestieren. Und woran erkennt man, dass das Universum mit einem Menschen ist? Man erkennt es an dem, dass er Positives zu manifestieren versteht. So ist der religiöse Zirkel des Calvinismus, der Affirmationsesoterik und jeglicher Religion überhaupt. Der aufklärerisch rationalistische Fehlschluss geschieht allerdings dort, wenn man nun hieraus, die Unmöglichkeit des Energiefelder und Anziehungen ableitet. Das Eine ist ein Denkfehler und Zirkelschluss, das Andere bedürfte der Empirie, wenn man es positiv formulierte, also müsste man nicht versuchen die Unmöglichkeit einer Sache empirisch zu beweisen, sondern empirisch versuchen herauszubekommen, ob sie existiert. Dazu müsste man zumindest theoretisch die Möglichkeit der Existenz zulassen. Sonst sind wir in dem Denkfehler, der Immanuel Kant in seiner Schrift “Träume eines Geistersehers” macht. Er versucht mit seiner Lehre die Unmöglichkeit von paranormalen Phänomenen zu beweisen. Das ist die aufklärerisch rationalistische Gegenzirkel in Entsprechung zum religiösen. Die Affirmationen, die ich nutze, sind Meditationsgrundlagen, mich zu reflektieren, und die Pragmatik dahinter, eine sozial und alltäglich orientierte: ich versuche mich in meiner Ausstrahlung und in meinem Verhalten zu transformieren und persönlich zu wachsen. Natürlich gibt es soziale Regelmäßigkeiten der Morphogenese, das ist nicht metaphysisch, das ist sozialpsychologisch und der Volksmund sagt dazu: wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus. Die eigene Ausstrahlung beeinflusst das soziale Umfeld und dessen Verhalten und Reaktionen. Wir können auch vom Habitus und dem habituellen Induzieren von Reaktionen sprechen. Ich möchte mich von der Rationalität einer realitätsadäquaten Pragmatik nicht trennen. Illusionen, Täuschungen, Wahn rühren daher, dass der reale Boden des Lebens und der kontextuellen Lebenswirklichkeit verlassen wird.
Ich muss an meiner Ausstrahlung arbeiten, wenn ich Positives in der sozialen und politischen Gemeinschaft bewirken will. Was sagst du dazu @y_soflyyy ?

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Ich habe noch einige Fragen von ysoflyyy  im Kasten die ich gerne beantworten

Welche Gefühle löst dieses Wort in dir aus: Pizza Hawaii?

Schules’s Profile PhotoJ.
Abenteuer unter Palmen. Mit Schinken, Käse und Ananas. Ich nehme auch gerne gebratene Bananen mit Sardellen extra dazu.

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"PapaKäng" ist zurück. TF Wie hast du aktuell Zuversicht wenn du so siehst, was in der Welt abgeht?

DerApfeltyp’s Profile PhotoRuu
War zu befürchten. Zuversicht und Welt fallen auseinander. Ich betrachte nur meine Hundefreunde und freue mich auf jeden Augenblick mit ihnen. Woher kommt eigentlich dieses lustige Wort mit der Vorsilbe, die bedeutungsgleich gedeutet werden kann mit "verschlossen"? Eine Aufversicht wäre doch mal was. Aber gibt's nicht! Ich konzentriere mich auf den kleinsten Ausschnitt der Welt, ist viel kleiner als ein Gartenzwerg. So lässt sich’s leben. Noch!

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Was ist deine Lieblingszahl? 🔢

Meine Lieblibgsziffer in arabischer Schreibweise ist die Acht. Nicht die Zahl ist wichtig und auch nicht das lateinische V wie Victory und die drei aufgestellten geraden Striche für die Eins, die wie Soldaten dastehen, von denen man sagen kann, sie stünden wie eine Eins. Nein, es geht also nicht um die Acht als Zahl VIII, sondern um die 8. Zwei Kreise miteinander verschränkt, und wenn sie um 90° gedreht werden, entsteht das Zeichen für die Unendlichkeit, die sich auch in der aufrechten 8 findet. Wenn man eine Acht fährt, fährt man in alle Richtungen und im Kreis. Besonders schwer anfangs beim Motorradfahren. Da kommt im Deutschen die zweite Bedeutung des Wortes "Acht" ins Spiel und liegt so nah bei der Ächtung, die Achtung. Im "trunknen Lied" von Friedrich Nietzsche heißt es: Oh Mensch, gib Acht! Was natürlich nicht die Zahl meint, wie man sagt: give five! Sondern die Konzentration der Aufmerksamkeit: achte darauf, was die Mitternacht dir zu sagen hat, oh Mensch! Und was dann an direkter Rede kommt, wird leider in einer Interpretation meines sonst genialen Philosophieprofessors Werner Stegmaier, fälschlicherweise der Mitternacht zugeordnet. Ich aber meine, es ist der angesprochene und zur Achtung aufgeforderte Mensch, der da sagt: "Ich schlief, uch schlief. Aus tiefem Traum bin ich erwacht". Und es sind die magischen zwölf Schläge der Turmuhr zur Mitternacht, die der Mensch schlaftrunken nicht mitzählen kann und sich verzählt. Komisch, dass es gerade die Hälfte von acht Stunden ist, was bis zu Mitternacht fehlt, wenn die Tagesschau die Weltnachrichten vor der Glotze auf eine Viertelstunde reduziert. Die Hälfte von 8 ist aber vertikal geteilt die 3 oder horizontal geteilt die 0. So steht es um meine Lieblingszahl.

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Pizza 🍕 oder Burger 🍔 ?🙌🏼

Die Frage Pizza oder Döner hat sich ja gelöst. Nun kann man schon seit geraumer Zeit Dönerpizza essen. Es kann doch nicht so schwer sein, Burgerpizza hinzubekommen. Unten Pizzateig, dann Burgerfleisch und Käseersatzstoffe und alles was zu einem guten Burger dazugehört und oben auf zur Krönung mehrere Oberhälften von Burgerbrötchen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich mir die Idee nicht patentieren lassen sollte. Statt hier sinnlos herumzuphilosophieren, könnte ich eine Kette gründen: URI's - Burgerpizzaspezialitäten. Ich sehe mich schon in Geld schwimmen - da macht auch das Rudern mit dem Edlen Ritter Otto, meinem Dichterkollegen @druide0815 , mit dem ich in einem löchrigen Schlauchboot die versunkene Stadt Atlantis suche, viel mehr Spaß. Wir wären die ersten, die in Atlantis URI's aufmachen: Burgerpizza-Spezialitäten vom Feinsten!

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Wenn wir aus Fehlern lernen, warum haben wir dann so große Angst, Fehler zu machen?

Schules’s Profile PhotoJ.
Ich habe keine Angst, Fehler zu machen. Am liebsten Denkfehler oder Fehler beim Philosophieren. Sie lassen sich leicht korrigieren. Ich möchte lieber keine Fehler machen, die zu irreversiblen Schäden führen. Alles andere ist doch nur eine Frage der Eitelkeit.
Aber zum ersten Teil deiner Frage, muss gesagt werden, dass die viele es nicht ernst meinen, wenn sie sagen, dass man aus Fehlern lernt. Man könnte aus Fehlern lernen, aber viele sind lieber damit beschäftigt, Fehler zu vertuschen. Vielen fehlt auch die geistige Kapazität, Fehler zu analysieren.

Ich möchte mir anmaßen zu behaupten, dass weder Savoir Vivre noch innere Größe “total subjektiv” sind. Ich möchte mir nicht anmaßen,zu behaupten, von beidem genug in mir zu haben. Eine Antwort @y_soflyyy https://ask.fm/y_soflyyy/answers/174542013973

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Ich danke Dir sehr für Deine gelassene und ruhige Antwort. Und gleich vorweg: Deine besagte Erwiderung war in den vergangenen Tagen der Anlass zu meiner ask-Bekümmerung, aber der Anlass allein ist kein hinreichender Grund. Also muss natürlich auch ich in mich gehen und mich fragen, was in mir zu all den Regungen und Aufregungen geführt hat und warum ich nicht Deine von mir interpretierte Bemerkung so und nicht anders interpretiert habe, womöglich nicht anders interpretieren konnte, weil mir das Bewusstseinsvermögen dazu fehlte. Insofern habe ich ja auch im Chat geschrieben, dass auch einstecken können muss, wer austeilt, was sich auf den Solidaritätskommentar von deinem Freund bezog: «Das ist so ziemlich eine der furchtbarsten Kontrollversuche, die ich im Rahmen von Ask je gelesen habe. Deine Antwort darauf ist beinahe unangemessen höflich. Volle Solidarität, mein Lieber.» Es ist einfach gut, dass du solchen Zuspruch bekommen hast und ich die Rüge. Was ich aber sehr gerne stehen lassen möchte, ist, dass es mir um Ernsthaftigkeit geht und nicht ums Rechthaben, aber auch Ernsthaftigkeit kann Spaß und Ironie enthalten, und ich wurde damit in einem wunden Punkt getroffen. Paul Fayerabend wird von Rüdiger Safranski interviewt, sozial gehören beide zum Establishment, auch wenn sie gegensätzliche Pole eines Diskurses vertreten, was sofort am Anfang des Gesprächs deutlich wird, als Rüdiger Safranski auf die Monumentalbauten Roms aufmerksam macht und Paul Feyerabend so wundervoll abwinkt: es imponiere ihm gar nicht, da hätten die Großkopferten etwas diskutiert und beschlossen und man könne gar nicht sagen, was davon den Dorfpfarrer und die Bauern erreicht habe, verstanden und weiterbesprochen wurde. Feyerabend argumentiert so wundervoll gegen die "große Geistesgeschichte des Abendlandes". Und Rüdiger Safranski lässt ihn reden, fällt ihm nicht ins Wort, sondern schweigt - der Philosophieprofessor, der sich sehr intensiv mit Nietzsche, Hölderlin und Goethe beschäftigt und wirklich sehr lebensnahe Bücher über sie geschrieben hat. In seinem Schweigen liegt Größe und in der rhetorischen Geste des Wiener Schmäh liegt die Größe Paul Feyerabends, der sich dann auch noch sehr versöhnlich gegenüber Religion und Gläubigkeit äußert: wenn es doch den Menschen hilft und ihnen das Leben erleichtert, warum nicht?
Auf deine Frage: «Na das ist ja wieder mal ein Rundumschlag. Gehören solche auch zum Savoir Vivre?» möchte ich deutlich antworten: Nein. Meine Gedanken und Worte sind kein Gewusst-Wie des schönen Lebens, sondern Äußerungen wovon auch immer. Die Hundespaziergänge und die zahlreichen sich dabei ergebenden Gespräche sind eher ein Stück Savoir Vivre. Auch wenn jeder andere Mittel und Wege zum schönen Leben finden kann und sollte, ist Savoir Vivre nicht «total subjektiv». Bei aller Relativität und Subjektivität verwischen sich nicht alle feinen Unterschiede zu einem Fleck. Siehe Gedankenstich 18 unter www.uribuelbuel.de

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@y_soflyyy ich will deine Inbox nicht und schon gar nicht mit Imperativen vollspamen. Außerdem ist in 300 Zeichen keine Reflexion möglich. Mir erscheint sie aber wichtig, auch auf die Gefahr hin, zu monologisieren.

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Der Konflikt beginnt für mich mit deiner Reaktion auf meine Antwort auf deine Frage: «Wie stehen Philosophie und Physiologie zueinander?...» https://ask.fm/Klugdiarrhoe/answers/175608226233
«Na das ist ja wieder mal ein Rundumschlag. Gehören solche auch zum Savoir Vivre? Und ist Savoir Vivre nicht total subjektiv zu verstehen? Wenn andere beim Sport in fokussierten, gegenwärtigen Zustand gelangen, ist das doch wunderbar.»
Das empfand ich als sehr herablassend. Zudem du schreibst, es sei «mal wieder» ein «Rundumschlag», womit du für mich zum Ausdruck bringst, was von meinen Antworten in deinen Augen zu halten ist! Ich verwehre mich gegen diese Umgangsform mit meinen Antworten und meinem Nachdenken! Ich schreibe hier von meinen Gedanken, Sorgen und Nöten, vom Zusammenhang der Dinge in der Welt und mit mir und da kommt von dir ein «Na das ist ja wieder mal ein Rundumschlag.» Umgekehrt erwartest du aber von mir die Bereitschaft, dich als Menschen wahrzunehmen und ein Kumpel von dir erklärt sich mit dir solidarisch, da ich angeblich eine heftige Form der Kontrolle auf dich ausüben will. Ich hatte dich ohne auf deine Bemerkung in meiner Fragenbox einzugehen, lediglich aufgefordert, mal in dich zu gehen und mir ein Zeichen zu geben. Die Worte dafür mögen etwas überzogen hart ausgewählt worden sein. Schließlich tragen meine Überempfindlichkeiten sicher auch etwas zum Konflikt bei. Mein Wunsch und meine Forderung können auf den Punkt gebracht werden: Ernsthaftigkeit.
Du sprichst in deiner Antwort auf mich von ehrlichem Interesse. «Wenn ich hier Fragen stelle, dann aus ehrlichem Interesse.» Ich glaube, das Interesse erschöpft sich darin, dass du ganz ehrlich eine Antwort erwartest und nicht einfach nur Fragen stellst, ohne eine Antwort haben zu wollen.
Inhaltlich hält sich dein Interesse an einer Auseinandersetzung mit mir scheinbar in Grenzen. Das wäre für mich nicht weiter schlimm, wenn du einfach schriebest: So weit geht mein Interesse an deinen Antworten nicht. Stattdessen diese herablassende Bewertung, meine Antwort sei wieder mal ein Rundumschlag als Reaktion darauf, dass ich schrieb: «Was mir Sorgen macht, ist die Weltlage, die Politik, sind die Kriege, der nicht enden zu wollende Militarismus und Bellizismus. Mich bedrückt…»
Ja, es macht mir Sorgen, ja, die Weltlage bedrückt mich, weil sie eine mir wirklich übergeordnete Instanz ist und ich es mir schrecklich vorstelle, Bombenangriffen und anderen kriegerischen Handlungen hilflos ausgeliefert zu sein. Ich gehe täglich in einem Waldstück spazieren, wo die Reste von Flakgeschützen und Bunkeranlagen zu sehen sind, es ist nicht schwer sich den Krieg vorzustellen, der 75 Jahre zurückliegt. Und gerade du schreibst ja auch von den Sorgen, die du dir um deine Angehörigen machst. Ich habe dafür vielleicht zu viel, vielleicht an der falschen Stelle die Empathie und ahne womöglich gar nicht, was dich bedrückt und und wovon du hier auf ask dich etwas ablenken möchtest.

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@y_soflyyy Teil 2:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Stochere ich womöglich unwissend in deinen Wunden herum? Oder stelle deine bürgerliche Sicherheit in Frage, wenn ich, wie du schreibst: «schimpf doch weiter über böse Akademiker wie mich und ärgere dich grün und blau weil ich nicht mache was du verlangst.» über die Situation in der Bildungslandschaft «schimpfe»? Nein, als so infantil möchte ich mich nicht hinstellen lassen, so ist meine Kritik nicht, so sieht keine Wertschätzung aus, und ja, auf deine Frage: «Willst du mich (als Menschen) überhaupt wahrnehmen?» Doch, das möchte ich, deshalb tut manches weh.
Seit Tagen mache ich mir Gedanken und hinterfrage mich, wo ich zu aufdringlich, autoritär oder dogmatisch bin. Das alles kann ich nicht einfach ausschließen und mich im Recht wähnen. So denke und fühle ich nicht. Aber ich fühle eindeutig eine Kränkung, wo ich auf meine Sorgen hinweise auf die Frage hin, ob Körper und Geist zusammenhängen und ob ich auch auf meinen Körper achte und ich davon schreibe, dass die geistige Reflexion der Weltlage zu körperlichen und seelischen Symptomen führt: Bedrückung sprich Depression.
Natürlich kann es auch sein, dass die Depression die Weltlage stärker dunkel färbt und interpretieren lässt, als ich es tun müsste. Darüber kann ich gut und gerne nachdenken und philosophieren, wenn ich mich ernst genommen und nicht mit einem «Mal wieder ein Rundumschlag» abgetan fühle.
Soziale Netzwerke können zur Entspannung dienen oder zum Austausch. Manchmal aber geraten Entspannung und ernsthafter Austausch in Konflikt. Ich weiß auch nicht genau, wie ich reagieren soll, wenn psychische Hilferufe als Shoutouts kommen. Aber auch das beschäftigt mich, weil ich mich aber auch als philosophischer Streetworker sehe. Aber das ist ein spezielles Thema von mir. Es ist schon klar, dass hier unterschiedliche Menschen mit den unterschiedlichsten Interessen zusammentreffen.
Zum Abschluss aber möchte ich Dir doch etwas Unterhaltsames in meinen Augen präsentieren:
Zwei Philosophie-Größen treffen in einem Interview aufeinander - ich finde das sehr interessant und vielsagend:
https://youtu.be/sE1mkIb1nmU?si=6nOvB3QYKro7qhWXKlugdiarrhoe’s Video 175634049721 sE1mkIb1nmUKlugdiarrhoe’s Video 175634049721 sE1mkIb1nmU

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Op.fer sein ist leicht, Op.fer bringen eher nicht. Was müssen wir wahrscheinlich noch alles op.fern, um unsere Zivilisation zu retten?

simonalein_’s Profile PhotoSimona ⁽⁽⁽i⁾⁾⁾
Es ist besser, die Zivilisation als das "Unbehagen in der Kultur" aufzugeben und sich dem schönen Leben zu widmen. Es ist nicht nötig zu verzichten und zu opfern, wenn man Schönes von Parasitärem unterscheiden kann. Kreuzfahrtschiffe, Luxusjachten, Privatjets sind nicht schön, sondern einfach nur protzig und sinnlos wie goldene Wasserhähne, darauf zu verzichten ist kein wahrer Verzicht, wie es kein Glück ist, sie zu besitzen. Aber da ja sowieso alles subjektiv ist, kann jeder denken und handeln, wie es ihm sein Irrsinn gebietet. Ich will weder Opfer sein noch Opfer bringen. Ich will eine Mentalität der Lebensfreude, die sich vom Parasitären löst. Die Erkenntniswege sind sehr verbaut und verwinkelt. Und der Polizist sagt immer: gib's auf! Gib's auf! Und wendet sich ab, wie jemand, der mit seinem Lachen allein sein will.

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Warum passiert es hier so oft, dass man vernünftig fragt und trotzdem keine weise Antwort erhält?

simonalein_’s Profile PhotoSimona ⁽⁽⁽i⁾⁾⁾
Eine harmonische Kommunikation ist äußerst schwer. Zumal der Individualismus und Subjektivismus wachsen. Zu bedenken ist bei dieser meiner Formulierung, dass -ismen Ideologien sind. Mit wachsendem Individualismus wächst nicht die Zahl der Individuen, ebensowenig wie mit dem Subjektivismus die Subjektivität wächst. Ganz im Gegenteil: es sind Phrasen und Denkschemata, die umsich greifen und in aller Munde sind: du kannst einen erkenntnisstiftenden Dialog führen wollen, und er wird mit der Phrase erstickt: ist doch total subjektiv. Du hast eine Beobachtung und möchtest darüber kommunizieren, du besteht noch nicht einmal darauf, dass du alles richtig siehst, du möchtest es eher mit anderen abstimmen, kommt: ist deine subjektive Wahrnehmung! Du sucht für etwas nach einem gangbaren Weg, nach einer Lösung oder du hast ein Problem, wird dir entgegnet: das ist individuell verschieden. Nicht individuell, sondern schematisch ist aber, der Umgang mit deinen Kommunikationsversuchen. Was soll ich sagen? Finde dich damit ab? Bloß nicht! Ich bin nicht wie der Polizist bei Kafka, der nach dem Weg zum Bahnhof gefragt, antwortet: gib's auf! Gib's auf! Bei Kafka wendet sich dieser Polizist aber dann ab wie jemand, der mit seinem Lachen allein sein will. Also ganz zynisch und gemein. Ich kann hier meine Seele in die Antworten philosophieren, es kommt kaum mehr als ein von oben herab auf die schnelle qualifizierendes höhnisches Urteil. Warum ist das so? Die meisten Menschen wollen scheinbar nur dort vernünftig sein, wo sie institutionell dazu gezwungen werden, wenn sie sich aber irgendwo frei und freiwillig aufhalten, sollen Entspannung und Amüsement herrschen. Und das wird oft mit Blödelei gleichgesetzt. Und außerdem: es ist ja alles total subjektiv. Aber ich bin und bleibe hier, weil das für mich philosophische Erfahrungen sind. Ich suche zwar nicht den Blödsinn, aber ich studiere die Straße, wo viel Blödsinn stattfindet.

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Wie pflegst du deine mentale und emotionale Gesundheit?

tauxilia’s Profile PhotoTauxilia
Bin ich überhaupt mental und emotional gesund? Es besteht bei mir die Gefahr, dass ich meine Wunden lecke. Aber man kann sich auch wund lecken.

Thema Geld, werter Freund. Wie verhält sich das bei Ihnen mit der Sparsamkeit. Geben Sie gerne alles Geld aus ?....Oder sparen Sie es. Und WIE sparen Sie Ihr ganzes Geld. Vergraben Sie's gar im Garten ?....( und vor allem WO ?? ) 🤢👀👀⛏️⛏️

druide0815’s Profile PhotoDr. med.nerv. Otto von A bis Z
Kann es sein, dass Sie kurzzeitig abgemeldet waren? Sie haben mir vielleicht einen Schrecken eingejagt! "Er wird doch nicht jetzt meinen Garten umgraben?", dachte ich. Aber jetzt sind Sie ja wieder hier. Also nicht in meinem Garten. Wenn ich Ersparnisse hätte würde ich uns für unnsere Atlantis Mission ein neues Schlauchboot kaufen. Aber eigentlich bin ich sparsam, genügsam, und Sie werden es kaum glauben, recht bescheiden in meinem Auftreten, wenn ich auch heute etwas überempört einen jungen Kollegen zusammengefaltet habe. Die Konversation hatte etwas Oberlehrerhaftes, und da bin ich etwas allergisch. Mit Lehrern und Schule komme ich nicht gut zurecht, was natürlich am Ende dazu geführt hat, dass ich mich nicht zum akademischen Establishment zählen kann und mein Einkommen mein Auskommen kaum deckt, so dass Sie ganz umsonst den Garten umgegraben hätten. Jesus hätte jetzt gesagt: Mein Reichtum ist nicht von dieser Welt, oder so ähnlich. Er hatte in Gethsemane auch nichts vergraben bis auf die Hoffnung, dass dieser Kelch an ihm vorbei ziehen möge. Mich will wenigstens niemand kreuzigen, so viel ich weiß. Falls doch, gehe ich in Atlantis auf Tauchstation.

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Wie stehen Philosophie und Physiologie zueinander? Achtest du auf deinen Körper genau so viel wie auf deinen Geist? Ist das überhaupt notwendig?

Je älter ich werde, desto wichtiger wird mir der Körper, weil er auch weniger belastbar ist. Aber noch kann ich auf Leiter im Garten klettern, Spaziergänge mit meinen Hundefreunden machen, ich habe nicht das Gefühl, dass ich ungesund lebe, rauche nicht, trinke keinen Alkohol, nehme Vitamine zu mir, esse Obst, Gemüse, ich mag meine Art zu leben, fühle mich wohl.
Was mir Sorgen macht, ist die Weltlage, die Politik, sind die Kriege, der nicht enden zu wollende Militarismus und Bellizismus. Mich bedrückt die Kulturpolitik der Kulturlosigkeit, der elende Konservativismus, der an alten Strukturen hängt, der Normzwang in der Gesellschaft bis zur pathologischen Normopathie. Unerträglich finde ich die Ausbeutung von Mensch, Tier und Natur, das Töten um der Ressourcen willen und die Rücksichtslosigkeit Tieren und Pflanzen gegenüber. Unerträglich ist der bis zur totalen Verblödung vorangetriebene Konsumismus. Physische und Psychische Welt ist meiner Meinung nach als Einheit zu sehen, zu hegen und zu pflegen - das macht eine Kultur zu einer Lebenskultur, zum Savoir vivre. Es fehlt an allen Ecken und Enden an Savoir vivre. Mißtrauen, Mißgunst, Lust, den eigenen Vorteil zu fetischisieren, Besitz- und Machtgier werden Leben und Lebensatmosphäre. Philosophie und Physiologie sind die Abstraktionen der Psychosomatik. Statt Savoir vivre wird Fitness favorisiert, Muskelaufbau, Krafttraining, Body Building! Nicht das Leben wird ästhetisiert, sondern der Körper, was von einer tiefgreifenden Dummheit zeugt. Die Menschen verlieren vor meinen Augen immer mehr an Lebenskunst und Wahrnehmung, sie verlieren an Sensibilität, starren immer mehr auf ihr Handy als auf den Weg, alles wird zur Nebensächlichkeit, sie sind überall nur nicht da, wo sie sich momentan aufhalten.
Die positive Kehrseite davon ist aber auch, dass diejenigen, die diesem Wahn nicht verfallen, sich aufmerksamer erkennen, einander grüßen und aufeinander eingehen. Sie sind vielleicht in der Minderheit, aber ihre Wahrnehmung und Achtsamkeit ist intensiver. Ich gebe Leben und Welt nicht verloren, entwickle meine Projekte, meine Pläne, suche die politische Kommunikation und bleibe meinen Werten treu. Selbstaufgabe kommt nicht in Frage. Körperlich nicht, seelisch ebenfalls nicht. Und natürlich ist der Spaziergang kein rein physiologischer Akt, sondern lässt die Seele aufatmen. Und wenn ich die Hunde streichle, ihre Nähe spüre oder mich im Stillen mit ihnen durch Blicke verständige, ist nichts deutlicher als, dass Körper und Seele zusammengehören. Harmonie bedeutet nicht übertriebene Perfektion; einer meiner Hundefreunde hat zwei schwere Operationen an den Vorderpfoten gehabt, mein anderer Hundefreund wird zusehends älter und doch ist in jedem Moment die Lebensfreude in ihnen erkennbar und die Bereitschaft, in der sich verändernden Physiologie sich zurechtzufinden. Das imponiert mir mehr als die eitlen Jogger auf dem Selbstoptimierungstrip. So verhalten sich Philosophie und Physiologie zueinander bei mir!

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Existiert die Philosophie auch ohne den Menschen?

Ich hatte dich nach den Hintergründen für diese Frage gefragt, du hast mir auf dem Fragefeld geantwortet und die Philosophie mit den Naturgesetzen verglichen. Ich habe diese Antwort und Frage zugleich aus Versehen gelöscht, vielleicht war es auch eine Freudsche Fehlleistung. Denn ich fragte mich die ganze Zeit, was diese Gedankengänge sollen und wohin sie führen. Wenn das Wort "Philosophie" schon zwei menschenabhängige Komponenten enthält, macht mich deine Unabhängigkeitsfrage wirklich ratlos: Liebe zur Weisheit ohne den Menschen???
Ich kann noch sehr gut nachvollziehen, wenn du fragst, ob nur Menschen philosophieren können. Meine These seit Jahrzehnten ist, dass eigentlich im Wasser lebende Tiere viel bessere Bedingungen zum Philosophieren haben als Tiere an Land: Delphine, Fische (Rochen z.B.), Wale - sie wirken alle so auf mich, als hätten sie genug Voraussetzungen, um sich entspannt der Weisheit zu widmen. Ein Freund, der ein ganz besonderer Intellektueller sein wollte, hat mich im Studium für diese These ausgelacht. Aber Auslachen überzeugt mich nicht gerade. Ich glaube, dass andere Lebewesen ihre Zugänge zur Weisheit gewiss haben und womöglich unseren philosophischen Fragestellungen weit überlegen sind. Wir wissen viel zu wenig von den Gesängen der Wale und der Kommunikation der Delphine, schlachten halt einfach ab und fühlen uns Herr über die Welt, weil wir die Macht zum Töten haben. Aber zeugt das von Weisheit? Gewiss nicht! Selbst ein herabfallender Dachziegel hat die Macht, mich zu töten. Ist er deshalb intelligenter als ich oder gar weiser?
Aber wie weise ist deine Frage, der du doch im menschlichen Körper lebst, dich in menschlicher Sprache bewegst und denkst und in menschlichen Institutionen bewehrst und graduierst?
Wer nach der Philosophie ohne Menschen fragt, kann auch nach Naturgesetzen ohne Natur fragen! Welche Naturgesetze existieren denn an und für sich? Ich sehe nicht den geringsten Sinn in deiner Frage: würde das denn die Philosophie aufwerten, wenn sie nach "ewigen" Gesetzen existierte? Liebe zur Weisheit kann nur sein, wenn sie das Leben und das Lebendige befördert, vital ist und in Vitalität Schönheit, ein schönes Leben erzeugt und eine dem Leben förderliche Gemeinschaft der Individuen (Polis) ermöglicht. Liebe zur Weisheit ist unabdingbar mit Wohlbefinden und Wohlgefühl verbunden. Dazu gehört auch, auftretenden Problemen und Schwierigkeiten begegnen zu können - nicht der Mensch dient der Philosophie, die Philosophie muss dem Menschen und seiner Lebensführung dienlich sein. Und hier haben wir es mit einer jahrhunderte alten Versagensgeschichte zu tun, weshalb ich auch und nicht zuletzt gegen die Philosophiegeschichte polemisiere bzw. philosophiere. Ich himmle das Fach nicht an, das ich mit Leidenschaft studiert habe, denn es zeigte mir an sehr, sehr vielen Stellen Brüche, Widersprüche, institutionalisiertes Versagen. Niemand hat den Mut, sich dagegen aufzulehnen und ich nicht die Naivität mich einfach zu fügen.

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Gedankenstrich 2/2024 Teil 4 «die gelungnen Fälle sind auch beim Menschen immer die Ausnahme und sogar in Hinsicht darauf, daß der Mensch das noch nicht festgestellte Tier ist, die spärliche Ausnahme» (Nietzsche) Züchten und Züchtigen - das ist ein recht brutales Verständnis von kultureller Bildung

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Ich möchte Friedrich Nietzsches Ausdruck vom “noch nicht festgestellten Tier” aus seinem missverständlichen Zusammenhang voller evolutionsideologischer Implikationen am Abgrund sozialdarwinistischer Ideologie lösen. Wer bildet und gestaltet, erhebt sich gefährlich über die anderen, die er anfängt als “Material” zu betrachten. Derjenige, der kulturelle Bildung betreibt, schwingt sich auf zur Hybris, ein kultureller Gott zu sein, der eine Kultur der Zukunft zu schöpfen sich im Stande wähnt. Soll aber die zukünftige globale Kultur eine Bescheidenheit haben, die der gegenwärtigen abgeht, in der sich alle schmücken und abheben, als etwas Besonderes wähnen und sich so arrogant gebärden, dann muss dieser Gefahr trotzig ins Auge geblickt, sie erkannt und gebannt werden! Im Hintergrund schwebt mir die scheinbar nur einfache Frage von @y_softflyyy “Was verstehst du unter kultureller Bildung?” Die Bildung eines bildenden gestaltenden kreativen Künstlers, der aus Wasser, aus fließend Wasser, Figuren zu formen versucht, Strukturen schafft, um zu sehen, dass das Wasser immer seinen eigenen Weg geht und der darüber nicht traurig ist, sondern glücklich. In diesem Sinne verstehe ich Nietzsches Ausdruck vom Menschen als ein nicht festgestelltes Tier. Er ist nicht zum Stillstand gebracht, nicht in Stein gemauert oder gehauen, er ist in Bewegung in all seiner Beweglichkeit, die auch seine Freiheit ist. Er ist nicht durch die Feststellbremse der Begriffe angehalten und auch nicht angehalten, dies oder jenes, so oder ganz anders zu sein, der Mensch ist zum Glück aller Gestaltungswilligen ein nicht festgestelltes Tier. Ich würde sogar anhand meiner wundervollen Hundeerfahrungen die Idee fallen lassen, dass das Ideal des Menschen eines sein sollte, das ihn vom Tier abhebt. Nein, das ist keine Verbesserung und Erhöhung des essentiellen Qualitätsniveaus. Sondern eine Denaturierung des Lebens zur künstlichen Materie, zum künstlichen Material. Erhebt sich der Mensch in Richtung seiner Ideale, verwandelt er sich in Modepuppen in Schaufenstern. Ideal geformt anzusehen, kulturell gebildet und tot. Bestenfalls ist er König Midas, der in Gold gewickelt alles in Gold verwandelt, was er anfasst. Der Mensch sollte sich in seiner lebendigen Freiheit befinden, im Fluss sein, wie alles fließt, und das würde ihn so schön machen wie ein Fisch im Wasser. Der Mensch als das nicht festzustellende Tier wäre die lustige Forelle im Fluss. Und so finde ich eine Antwort auf die Frage, was ich unter kultureller Bildung verstehe: die Befreiung des Menschen von seiner selbst zu verantwortenden Totenstarre. Natürlich versagen Metaphern und Vergleiche immer. Aber lebendig ist vor Augen, was gemeint ist. Der Mensch hat ein fließendes lebendiges Wesen wie alles was in der Natur lebt, fließt und kreist. Dies zur Erkenntnis zu bringen und damit den Fluss freizulegen von allen Stauungen und Versteinerungen - das ist mein Verständnis von kultureller Bildung.

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...forderte höflich die Frau zu einem Experiment heraus. Sie sollte ihren Hund locker lassen an der Leine, weil ich sah, dass er mich neugierig beschnüffeln wollte...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
...ich versprach der Frau, mich nicht zu bewegen und wenn ihr Hund mich beißen sollte, würden wir das unter Sportunfall abhaken und ich würde sie gewiss nicht anzeigen. Denn sie hatte gerade noch erzählt, der Hund würde sicher keinen amtsärztlichen Wesenstest bestehen. Zu solchen Wesenstest kommt es aber, wenn Hunde Menschen verletzen. Sie ließ sich tatsächlich darauf ein. Ihr Hund kam schnüffeln, ich blieb unbewegt, versuchte ihn nicht zu streicheln oder ähnliches, mein Großer kam und schob sich sanft aber deutlich zwischen mich und dem Hund, um zu zeigen: mein Mensch! Und der Hund reagierte interessiert und freundlich. Ich glaube, wir haben eine neue Bekanntschaft gemacht, was für uns alle eine wichtige Erfahrung war. Auf solche Experimente würde ich mich immer einlassen. Auf Experimente einlassen, ist aber etwas anderes, als Experimente auf Kosten anderer machen!
Eine Wissenschaft, die um Insekten zu kategorisieren, sie auf Nadeln aufspießt, begeht in meinen Augen ein Verbrechen an der Natur. Das gilt auch generell für Tierversuche, wobei ich Ausnahmen nicht ausschließe. Aber sie müssen schon die Regel der Achtung vor der Würde der anderen Lebewesen und der Landschaften bestätigen.

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Welche Experimente würdest du gerne mit anderen Menschen durchführen?

Ich weiß nicht, ob sich diese Frage auf meine Ausführungen über Professor Autenrieth bezieht. Seine Experimente mit giftigen Substanzen an ihm anvertrauten Patienten, eiskalte Bäder, Masken die den Menschen aufgesetzt wurden, um durch eine starre Physiognomie eine Stabilisierung der Psyche zu erreichen etc. sind Folter und keine Experimente. Für mich kann es nur Experimente der gemeinsamen Art geben: lass uns das oder jenes ausprobieren. Natürlich können Experimente schief laufen, das Risiko ist aber gemeinsam zu besprechen, zu kalkulieren und gemeinsam einzugehen. Aus professoraler Selbstherrlichkeit an anderen Menschen zu experimentieren, ist absolut verwerflich. Wenn aber meine Maxime ethisch anerkannt wird, gehen keine Tierversuche, denn Tiere können nicht ein Experiment gemeinsam abstimmen und entscheiden.
Meine Hundefreunde zeigen ihren eigenen fragenden Willen zum Beispiel dadurch, dass sie an Wegkreuzungen oder Gabelungen stehen bleiben und anzeigen, ob wir nicht den Weg gehen können, den sie lieber möchten. Oft stimme ich zu und wir probieren einen neuen Weg aus. Heute sind wir so in einem etwas sehr versumpften Waldboden gelandet, hatten aber alle Spaß, uns durch den Sumpfboden stapfend vorzubewegen. Aber ich habe unseren Großen vorgehen lassen, er bildet sowieso oft die Vorhut und macht sich manchmal ganz selbstständig und geht im Bogen, während ich geradeaus gehe und der Kleine doch meistens lieber bei mir bleibt, weil er sich nicht so weit weg traut, wie der Große.
Gestern trafen wir eine Frau mit ihrem Hund, die uns schon häufiger über den Weg gelaufen ist und immer ganz streng jeden Kontakt zu meinen Jungs vermeiden wollte. Wir begegneten uns auf einem engen schwammigen Waldpfad, sie konnte nicht gut ausweichen und wir kamen ins Gespräch. Ihr Hund greift wohl unvermittelt andere Hunde und Menschen, sogar das eigene Frauchen panisch an, wenn jemand irgendeine falsche Bewegung macht. Meine Jungs gingen sowieso auf Abstand und warteten. Ich...

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Gedankenstrich 2/2024 Teil 3 Ich könnte mich einen “notorischen Idealisten” nennen. Die Moderne funktioniert am besten mit Psychopathologisierung. Wer sich nicht normgerecht verhält, ist nicht normal, also “gestört”, “krank”, fehlentwickelt. Etwas alltagssprachlicher könnte ich auch sagen: Spinner!

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Das bezieht sich auf mich. Ein "notorischer Idealist" = Spinner. Könnte doch im Kreuzworträtsel vorkommen. Ich glaube, die erste Wissenschaft, die sich nach dem Durchbruch des neuen astronomischen Weltbildes (Kopernikanische Wende) modernisiert hat, war die Medizin. Professor Authenrieth gründete in Tübingen das Klinikum und darin auch die Psychiatrie. Und eines seiner Opfer wurde ein Dichter, der es nicht so wie seine Freunde zu gut bürgerlichem und standesgemäßem Leben brachte wie seine Kameraden im Tübinger Stift: Friedrich Hölderlin. Es müssen abenteuerliche Zeiten gewesen sein, weit weg von bürgerlicher Staatlichkeit, alles sehr adelig, fürstlich autoritär organisiert, wo Immanuel Kant schon als Aufrührer galt und die Lektüre seiner Schriften als Aufrührerei. Nichts mit "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" Eher galt: "Wer bist du, dass du es wagen kannst, gegen Fürstenherrschaft, Kirche und Adel, gegen die natürlichen, gottgegebenen Autoritäten den Kopf zu erheben?" Da zog es Friedrich Hölderlin in Gedanken und Träumen ans Mittelmeer, unter den blauen Himmel Griechenlands, da gab es einst, was auch schon zweitausend Jahre zurücklag, so etwas wie eine Mitbestimmung kluger, weiser Bürger, was sich Demokratie nannte und das gesellschaftliche Leben, die Polis, strukturierte. Hölderlin konnte wahrscheinlich überhaupt kein Demokratie-Verständnis haben, das mit unserem vergleichbar wäre, womit ich gar nicht sagen möchte, dass unseres so wundervoll perfekt wäre. Aber Parteien, Parlamente als gesetzgebende Instanzen, eine unabhängige beurteilende und verurteilende Instanz, eine eigenständige und frei auch gegen die Oberen ermittelnde Polizei und dann die Meinungs- und Pressefreiheit als die "vierte Gewalt", die allesamt unseren Demokratiebegriff strukturieren, durften Friedrich Hölderlin sehr fremd gewesen sein. So fremd, dass er sie nicht im Entferntesten denken konnte. Er hatte gar keine andere Chance, als Freiheit unter freiem Himmel zu suchen, in der Natur, im Wald, in den Flüssen und Tälern oder Weinbergen Süddeutschlands oder Frankreichs. Dichtend und leidenschaftlich verliebt, schier wahnsinnig liebend durchwanderte er die Landstriche, streunerte umher, vagabundierte, weil in der herrschenden Ordnung und der Macht, seine innigst geliebte Bankiersehefrau, sich mit ihm nirgends frei vereinigen durfte. Sie ließ es sich aber auch von ihrem Ehemann nicht nehmen, sich mit ihrem geliebten Dichter und Träumer zu treffen und zusammen zu sein. Letztendlich aber erkrankte sie und starb, was Hölderlin völlig ins Streunerelend stürzte, bis er eingefangen und in die neugegründete Tübinger Psychiatrie eingewiesen bzw. verschleppt wurde. In die Herrschaftssphäre des Professors Autenrieth, den ich gruselig finde, der vielleicht aber so schlecht gar nicht war - wer weiß? Aber er machte im guten Glauben, das Rechte zu tun, giftige medizinische Experimente mit seinen Patienten und folterte sie. Siehe Autherieth-Maske!

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Gedankenstrich 22024 Teil 3
Ich könnte mich einen notorischen Idealisten nennen

Gedankenstrich 2/2024 Teil 2 Erzähle mir niemand, dass Philosophen von den Entwicklungen der Moderne völlig unberührt und unbeeindruckt im 20. Jahrhundert philosophiert hätten! Aber ich schweifte ab und wollte doch auf @DerBilal eingehen^^

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Die Kulturindustrie konnte traditionelles Kulturgut bestens ersetzen. Um Ludwig Wittgenstein besser einzuordnen, sei vermerkt, dass der erste Wolkenkratzer der Welt laut WikiPedia in Chicago bereits vier Jahre alt war, als er in Wien am 26. April 1889 zur Welt kam. Die industrielle Moderne begann gerade die Welt zu erfüllen und die urbane Atmosphäre sowie Mentalität zu prägen; die Städte waren nicht mehr so wie Immanuel Kants Königsberg oder Goethes und Schillers Weimar und Jena. Noch nicht einmal Hegel, etwa eine Generation jünger als die genannten, konnte die Anfänge des Wandels zur urbanen Moderne in Berlin direkt miterleben: 1770 bis 1830. Die ersten Gas-Straßenlaternen in Berlin sollen im Jahr 1826 Unter den Linden geleuchtet haben. Die Entwicklung der elektrischen Glühlampen ließ noch auf sich warten; in den Genuss dieser wird wohl eher Ludwig Wittgenstein in Wien gekommen sein: “Die erste Probebeleuchtung mit elektrischem Licht wurde schließlich 1882 am Graben vorgenommen. "Es folgten 40 Laternen im Volksgarten bis in den 1940er Jahren fast ganz Wien mit den neuen Beleuchtungskörpern ausgestattet war”, erzählt uns https://cityabc.at/index.php/Stra%C3%9Fenbeleuchtung
Fortschritt jedenfalls wurde erlebbar und anfassbar: Autos, elektrisches Licht, erleuchtete Schaufenster, Radio, Musik vom Grammophon von einer Zinkschallplatte abgespielt soll auf das Jahr 1887 zurückgehen. Wir können auch an die Londoner U-Bahn denken - ohne Elektrizität nicht denkbar! Philosophie ohne Technikgeschichte führt uns in Irrwege und Verschrobenheiten. Ich muss hier weniger Bilal als mich selbst auf den Boden der harten Fakten zurückholen. Mit dem 20. Jahrhundert verändert sich in Kultur und Zivilisation etwas, was sich nur unter Preisgabe der Erkenntnis, geschweige denn der Weisheit ignorieren lässt.
Ich verliere mich in Abstraktionen. So bin ich geschult und gebildet worden, ge- bzw. verformt. Ich habe zwar schon in meiner Zeit als Schülervertreter, also noch vor dem Abitur bemerkt, dass mit Gymnasiasten etwas nicht stimmt und dass das dreigliedrige Schulsystem mit Gymnasium, Realschule und Hauptschule tatsächlich Menschen “bildet” im Sinne von “formt” und “gestaltet”, wie “bildende Künstler” Skulpturen aus einer Stoffmasse bilden, aber mir ist auch etwas Wichtiges, Wesentliches verborgen geblieben. Mein Leben lang! Schaffe ich es jetzt, es aus mir heraus zu holen und vor mich hin zu stellen zur sachlichen, objektiven Betrachtung?
Natürlich liegt deine Antwort auf die Frage “Was wolltest du als Kind schon immer haben, das du dir als Erwachsener dann geholt hast?” sehr nahe! Und ich muss mich schwerst über mich wundern, dass ich nicht an Fahrrad, Motorrad, Stereoanlage oder was weiß ich noch alles gedacht habe. Erst dein Hinweis ließ mich mit der Hand an die Stirn klatschen. Aber ja natürlich: wir könnten auch an Zigaretten, Schokolade oder Cola denken. Ich komme aber statt dessen mit Psycho-Sozialem, Emotionalem oder Idealem.
Und das ist mein Problem!

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Gedankenstrich 2/2024: Von "lehren", "lernen" und von "Philosophie als Liebe zur Weisheit" - und dazwischen schwebt bei mir so ungewiss und unfeststellbar der Begriff des "Wissens". "Unfeststellbar" sollte aber auch die Persönlichkeit sein: https://ask.fm/DerBilal/answers/173346435400 :

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Lassen wir die Kurzdefinition der Philosophie, die sich auf die Wortbedeutung wörtlich genommen reduziert bzw. konzentriert, so stehen. Schließlich bleiben die schwer bestimmbaren Elemente paraphrasiert und dadurch etwas offen gelegt, nämlich “Liebe” und “Weisheit”, dennoch im Vagen. Ludwig Wittgenstein hatte sich in der ersten Phase seines Denkens darauf konzentriert, die Vagheit im Denken durch logische wie empirische Genauigkeit auszumerzen. Am Anfang des 20. Jahrhunderts, zur Blütezeit der (Wiener) Moderne standen Naturwissenschaftlichkeit und Exaktheit nicht zuletzt durch technologische Erfolge hoch im Kurs. Endlich flog der Mensch, Flugzeuge überwanden die Schwerkraft und machten den Menschen schier vogelgleich, ein alter Menschheitstraum von der Antike bis zur damaligen Gegenwart erfüllte sich; die Fortbewegung zu Lande, zu Wasser und in der Luft mit Hilfe von dafür konstruierten Maschinen zeigte maßgeblich den Fortschritt. Fortbewegung war das Mark der Kultur. Und es ist kein zufall, dass Ludwig Wittgenstein ein philosophierender Ingenieur war, der auch ein Patent auf eine bestimmte Form eines Flugzeugpropellers anmeldete. Was hatten die “Alten” bis dato falsch gemacht? Wittgenstein konnte von Platon bis Kant oder Schelling eine Linie quer durch die Philosophie ziehen, um sie durchzustreichen. Nun gab es die Elektrizität, den Rundfunk, Dampf- und Verbrennungskraftmaschinen, Flugzeuge, Fahrzeuge aller Art, die Urbanität leuchtete hell auf, Zivilisation und kultur fielen darin zusammen und kulminierten zu neuen Utopien - es ging nicht um Atlantis, diese Traumstadt war versunken und verschwunden, es ging um Metropolis. Die technologische Urbanität als Utopie war geboren…, nein! War in Labors, Werkstätten und Fabriken produziert! Nicht zuletzt zählten dazu die Filmstudios, dieses neue Zeitalter hatte auch ein neues Medium: den Film! Als Eckpunkte können also aufgezählt werden: die Medien, die Fortbewegung, die Elektrifizierung. Der Weisheit bedurfte es hier scheinbar immer weniger. Den Umstand, dass Kants kritische Philosophie darauf ausgerichtet war und sich damit beschäftigte, die Metaphysik auf die neue Zeit, die er geistesgeschichtlich durch Kepler, Galilei, Newton aufsteigen sah, einzustimmen, konnte Ludwig Wittgenstein mit einem groben Strich wegwischen. Man konnte nun auch das Wissen viel besser auf die Probe stellen: es war ein technologisches Know How. Die Antwort auf die Frage: “wie funktioniert das?” war Wissen! “Liebe” und “Weisheit” waren romantische, vage, überkommene Sentimentalitäten alter zwischenmenschlicher Bande, die laut Marx die Bourgeoisie, wo sie zur Herrschaft gekommen, zerrissen hatte und nichts anderes übrig gelassen als das nackte Profitinteresse. Und Geld verdienen konnte man mit Reisen, Fahrzeugen, technischem Allerlei wie Glühbirnen, Filmprojektoren, Rundfunkgeräten, Kühlschränken, Waschmaschinen usw. usf. Auch mit Musik und Schallplatten ließ sich Profit erzielen. Eine ganz andere Welt als die Kants o. Hegels!

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