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Kann ich dir auch Fragen ohne Inhalt stellen oder widerspricht das dem Begriff der Frage?

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Der Begriff der Frage ist ja auf dieser Plattform recht weit gefasst. Alles, was über das Fragenfeld im Rahmen von 300 Zeichen kommt, gilt als Frage - auch Kommentare, Nachrichten und alle möglichen und unmöglichen sprachlichen Äußerungen in Schrift. Für mich ist die Frage die Äußerung des Bedürfnisses etwas zu erfahren. Dabei sehe ich von rhetorischen Fragen ab, die ja eine rhetorische oder argumentative Intention haben. Aber natürlich sind auch rhetorische Fragen Fragen. Sie widersprechen nur meiner obigen Definition von Frage als Äußerung eines Bedürfnisses etwas zu erfahren. Womit schon meine Definition in Frage gestellt wäre. Nennen wir dies Dialektik :) Wenn du nun ganz viel erfahren möchtest, stellst du eine Frage ohne Inhalt, also eine leere Frage, die nicht die Eigenschaften von vielen Shoutouts hier erfüllt. Das sind ja häufig keine leeren, sondern hohlen Fragen. Eine Frage ohne Inhalt, wäre nur dann eine solche, wenn wir die Leere nicht als Inhalt betrachteten. Aber ein ganz leeres Fragenfeld kannst du hier im System nicht abschicken ;) Du kannst natürlich auf semantischen Sinn verzichten und entweder wilde Zeichenfolgen ins Fragefeld eintragen oder sinnfreies Dada-Vokabular verwenden. Ich gehe ohnehin davon aus, dass der Begriff der Frage nicht normativ erfüllt werden muss und auch nicht eng und eindeutig bestimmt ist. Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache, so Ludwig Wittgenstein, während du dich mit deiner hiesigen Frage ein bisschen dem logisch-empirischen Wittgenstein nahe stehst. Dem späteren Wittgenstein folgend würde ich die Bedeutung, den Begriff der Frage, nicht semantisch und logisch vereindeutigen wollen, sondern würde für eine möglichst breite Vielfalt plädieren. Da du aber auch noch das Personalpronomen "dir" in deiner Frage hast, würde ich noch hinzufügen: Mir kannst du hier alles stellen, was nicht ohne Zeichen ist und auch nicht über 300 Zeichen geht. Der Sinn des Gedankenstrichs war meiner Meinung nach im früheren ask.fm-Diskurs die größtmögliche Offenheit in der Frage für eine Antwort, die sich auf alles beziehen kann. Da die Gedankenstriche meistens nicht anonym kamen, konnte ich darin auch eine gewisse Wertschätzung meines hiesigen Schreibens sehen und freute mich über Gedankenstriche. Mittlerweile ist das Nostalgie, so schnelllebig ist das Netz.

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Kann ich dir auch Fragen ohne Inhalt stellen oder widerspricht das dem Begriff

Gedankenstrich 10 - Ja, mach nur einen Plan...

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Eine fülle von Gedanken hat sich angesammelt, liegt neu an, gehört nicht zu jenen, für die ich recherchiert, Notizen gemacht und geschrieben habe. Mit dem Projekt der “365 Gedankenstriche”, was natürlich suggerieren soll, dass jeden Tag im neuen Jahr ein Gedanke geschrieben und ein Gedankenstrich gefüllt wird, kommen aber auch neue Gedanken, Ideen, Einfälle, der Prozess läuft weiter. Die Rechnung mit dem einen Gedankengang pro Tag, der zu einem Gedankenstrich vertextet wird, ist im Januar natürlich nicht aufgegangen. Ich habe ein ambivalentes Verhältnis zu Vorhaben, das ist, glaube ich, mittlerweile nicht nur mir bekannt. Auch darüber wird zu schreiben sein, aber ich nehme es mir lieber nicht vor, denn mir ist das zu behandelnde Thema bzw. Phänomen zu ernst und wichtig dazu. Eine Andeutung soll fallen: es geht um das Leben, um Planungen im Leben, um Projekte und Ziele, damit auch um die Themen der Zweckrationalität und Teleologie. Ich halte nicht jede Planung für teleologischen Ursprungs. Aber genau diese feinen Unterschiede herauszuarbeiten, stellt die Herausforderung und den Gedanken und irgendwann den Inhalt höchstwahrscheinlich einiger Gedankenstriche dar. Also mache ich mal die Rubrik auf: Leben-Plan-Projekt-Teleologie! Und sofort schreit in mir die Poesie und Musik eines großartigen Dichters, der im Land der heroischen Planschmiede gelandet und in Elegien verfallen ist: «Ja, mach nur einen Plan, sei ein großes Licht. Mach dann einen zweiten Plan, gehen tun sie beide nicht.» Die krächzenden Disharmonien von Kurt Weill sind meine Lebens- und Seelenmelodie - vielleicht nicht immer und nicht nur, schon gar nicht ausschließlich, aber durchaus wesentlich und keineswegs marginal.
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Schon im Zusammenhang mit der Poetischen Hermeneutik habe ich angefangen, mich mit Brechts "Buckower Elegien" zu beschäftigen. Man kennt sie, zum Teil ist es Schullektüre, aber das Wort “Schullektüre” könnte mich schon wieder auf einen anderen Strang bringen: Schullektüren verleiden Menschen Texte, statt sie ihnen näherzubringen. Und das hat nicht oder nicht ausschließlich etwas damit zu tun, dass in der Schule Texte detailliert analysiert werden. Analyse schließt nicht per se Sensibilität und Empfindungen aus. Auch das ist nur ein Klischee. Wir sollten uns unserer Klischees bewusst werden und uns ihrer entledigen, wenn wir der Kultur auf die Spur kommen wollen, die uns vitalisiert und nicht das Vitale in uns in Zeichensystemen und autoritären Codierungen sublimiert. Ich weiß nicht, ob 365 Gedankenstriche ausreichen, um dies evident darzulegen. Aber einen Versuch ist es wert. Außerdem muss nun genau im Zusammenhang mit dem Viereck “Leben-Plan-Projekt-Teleologie” die Frage erlaubt sein, was mich denn auf 365 Gedankenstriche beschränkt? Was hat die Anzahl der Tage eines Jahres so Wichtiges zu bedeuten, dass Gedankengänge sich nach ihr richten müssten? Wenn sich eine erst heuristisch gemeinte Hilfestellung verselbständigte, hätten wir 5x365...

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Geister, Geisterseherei, Spuk und Träume! Wie soll das alles bitte schön in die griechische Aufklärung passen? Blau und sonnig erstrahlt der antike Himmel, das Mittelmeer glitzert im Sonnenschein, doch in SOKRATES ist es Mitternacht. Folge 507:

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Der Delphin lachte, schnatterte und machte wilde Sprünge im Wasser, träumte Wolfi. «Ach Herr je! Da verliert der Theaterphilosoph den Kopf, ohne dass ihn ihm jemand abschlägt!», brummte Magister Wigbold zwar bedauernd, aber nicht ohne Spott. «Was soll man denn nun davon halten! Auf den Planken, die die Welt bedeuten kopflos!» Jonathan schnupperte am leblosen Körper, der auch geruchlos war. «Komisch, er riecht ja nach gar nichts!», wunderte sich der Wolfswelpe. «Ja, weißt du denn nicht, dass hier nur die Seelen sind, die nicht mehr ausdünsten?», fragte Rudi. «Ach was!», rief Magister Wigbold (1365-1401) abwehrend dazwischen. «Du redest mit gespaltenem Rüssel, den du nicht in Sachen stecken solltest, von denen du nichts verstehst! Seelen existieren nicht, wie Giordano Bruno (1548-1600) uns lehrt!» «Wie kann dich Giordano Bruno etwas lehren, der rund 150 Jahre nach deiner Hinrichtung geboren ist?», fragte der Schlitzrüssler Rudi. Und Magister Wigbold konterte: «Wie kann ein Hispaniola Solenodon sprechen und so dumme fragen stellen?» Wolfi verstand gar nichts von dem, was die Leute sprachen und worüber sie sich stritten. «Basti, lieber Basti, lass mich hier nicht alleine zurück auf diesem Schiff, Basti, lieber Basti, nimm mich wieder mit!» jammerte und weinte Wolfi im Traum. «Da siehst du! Nun hast du das Welpchen erschreckt, du vorlaute Ratte, du kleine missratene Ameisenbärimitation», schimpfte Magister Wigbold mit Rudi. Wolfi wollte schnell weg. Das war ja schlimmer als in der schwarzen Kiste. Am liebsten aber wäre er wieder bei dem Mädchen, das ihn gefunden und so lieb getragen hatte. Wie hieß sie bloß? Wie hieß sie bloß? Wolfi konnte sich nicht an ihren Namen erinnern. Aber er würde sie am Geruch wiedererkennen und sich dann auch ihren Namen merken. Das nahm er sich fest vor, wenn er nur schnell hier wieder wegkäme. «Basti, lieber Basti, nimm mich wieder mit in dein Zimmer und lass mich schön neben dir im Bett kuscheln!», jammerte und weinte das Wölfchen. Uri Nachtigall war irritiert. Er hörte das Heulen des kleinen Wölfchens im Haus. Da ging die Zimmertür auf. Die beiden Damen waren noch gar nicht weiter zu Wort gekommen, da kam auch Ben @Gedankenkammer ins Zimmer. Die Anstaltsleiterin wollte ihn schon rügen, aber der Theaterphilosoph reagierte freudig und erleichtert auf Bens Erscheinen. «Ben! Gut, dass du kommst! Es ist heute eine besonders unruhige Nacht. Da gibt ein Besuch dem nächsten die Klinke in die Hand!» Noch nie hatte Uri Nachtigall so inständig gehofft, dass jemand seine Gedanken las. Ben entging der schier verzweifelte unsichere Blick seines neuen Philosophenfreundes nicht. Aber auch die Frau in der Begleitung der neuen Leiterin wirkte sehr beunruhigt. Else nahm sofort ihre Rolle als fürsorgliche Leiterin ein: «Wer hat Sie denn gegen Ihren Willen besucht? Wenn Sie keinen Besuch empfangen wollen, Herr Bül... ach, Herr Nachtigall, dann werde ich dafür sorgen, dass sie nicht mehr gestört und belästigt werden!»

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Wir brauchen auch unbedingt in der Sokrates-Geschichte einen Dingo namens Ingo, weil Dingos sind knuffig. Und zwar am liebsten in weiß, bitte.

Maulwurfkuchen’s Profile PhotoDinofino ~ O-Reh Gano
Die Dingos sind doch eine SOKRATES-FOLGE 506 wert:
Der Spaziergang war seine Leidenschaft geworden, vielleicht weil er das Abenteuer liebte, sich aber von seinen Konventionen, Gewohnheiten und seinem feigen Sicherheitsbedürfnis nicht ganz verabschieden konnte. So viel Sicherheit hatte er in seinem Leben eigentlich gar nicht - die Einrichtung einer bürgerlichen Existenz im Gefühl der Geborgenheit hatte ihn weder gereizt noch motiviert, sich dafür stark zu machen oder seine Kräfte einzusetzen. Das hatte er für Zeit- und Kraftverschwendung angesehen. Er wollte sich auf etwas anderes, seiner Meinung nach Wertvolleres konzentrieren als auf eine bürgerliche Existenz, deren Erreichung und Einhaltung einem Menschen sehr viel abverlangte. Seiner Meinung nach: zu viel! Er war ein Phantast und in seiner Phantasie ruhte er in sich, alles andere, das hatte er mittlerweile herausgefunden, kam wie von allein zu ihm. Manche nannten es in Esoterik-Videos "The Secret" oder "Das Gesetz der Anziehung", er hatte die ideologischen Diskussionen, die er in seiner Jugend und in seinem jungen Erwachsenenalter geführt hatte, einfach nur satt, er war sie nicht nur überdrüssig geworden, er hatte deren Sinnlosigkeit und Falschheit erkannt und sich von ihnen abgewandt. Da war ja das Streben nach einer bürgerlichen Existenz noch sinnvoller als diese ewigen Politdiskussionen. Wohin auch die literarisch-philosophische Reise ging, eines wurde ihm immer deutlicher bewusst: das Leben war kostbar, das Kostbarste der Welt und dieses Leben hatte ihn auf die Sonnenseite gestellt. Er hatte einen toleranten und weisen Vater gehabt, eine kluge und engagierte, aber auch sehr konventionell orientierte Mutter, er hatte wichtige Freundschaften gehabt - jeweils passend zu seiner Entwicklungsphase, Liebesbeziehungen - von allem etwas und von allem etwas Gutes. So machte er sich am 31. Januar 2022 um 11.30 Uhr auf den Weg mit seinem besten vierbeinigen Freund bei Wind und Wetter spazieren zu gehen. Erst lustlos sein Kumpel, aber dann immer mehr in steigender Streunerlaune. So steuerten sie gemeinsam den Südwestfriedhof an, das war ihr Terrain. Es war mehr eine Parkanlage mit Gräbern, Grabsteinen, Blumen, Bäumen, Blumenkränzen, tausend Düften, die seinen weißen großen Freund interessierten und die teilweise nur er riechen konnte als ein Friedhof im herkömmlichen Sinne. Eine alte historische Schmiede am Mühlbach war auch da, das Fachwerkhaus romantisch wie nostalgisch anzusehen. Diesen Park konnte er immer genießen - zu jeder Tages- und Jahreszeit! Sein freund war schon durch und durch nass und er selbst hatte eine durchnässte Regenjacke, darunter aber Filzjacke, zwei Pullover und ein Baumwollunterhemd. Nässe und Kälte konnte ihnen nichts anhaben. Der Freund ging sogar noch in den Bach. So schlenderten sie, beschnupperten die Gräber, lasen die Grabsteine und dachten an Dingos und nackte griechische Statuen, die nicht kulturell verkleidet waren, sondern sich in Lebensherrlichkeit zeigten.

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Was genau ist "poetische Hermeneutik"? Der Versuch, Hölderlin mit Hölderlins eigenen Mitteln zu verstehen! Zugleich aber muss diese Methode über Hölderlin hinausführen, denn Hermeneutik will den Dichter besser verstehen, als er sich selbst verstanden hat! Oh! oh! SOKRATES Folge 505:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
«Es ist auch gut, und sogar die erste Bedingung alles Lebens und aller Organisation, daß keine Kraft monarchisch ist im Himmel und auf Erden. Die absolute Monarchie hebt sich überall selbst auf, denn sie ist objectlos; es hat auch im strengen Sinne niemals eine gegeben.» (F.H. Scardanelli)
«Madame Annieux, meine Liebe!» Die Inspektorin zuckte zusammen. «Ich habe das Deuxième Bureau» kontaktiert und mit einigen Freunden und Kollegen gesprochen. Sie verweisen auf das Blaue Palais und drücken sich nebulös und verworren aus. Sie wissen nichts Genaues, können wir sagen!» Bondeux machte eine kleine Pause; seine Untergebene machte einen skeptischen, aber keinesfalls ängstlichen Eindruck auf ihn. «Marianne, ich würde Sie von Ihren momentanen Fällen und Arbeiten frei stellen und Sie mit dieser Mission beauftragen: kümmern Sie sich um den deutschen Polizisten, bekommen Sie heraus, was hinter all dem steckt und geben Sie mir und nur mir einen ausführlichen Bericht darüber! Sie erhalten die benötigte flankierende Hilfe vom Deuxième Bureau, aber das alles bleibt inoffiziell. Offiziell sind Sie beurlaubt. Aber Sie können auf mich zählen. Ich bin für Sie da!» Der Polizeichef sah erwartungsvoll die Inspektorin an. «Was hat der französische Geheimdienst genau gesagt?», fragte sie im kühlen Ton. Bondeux wusste nicht, ob er sich über diese Reaktion mehr wundern oder freuen sollte. Schließlich schien die Inspektorin ganz sachlich an die Sache heranzugehen. «Alfred Ross ist den Kollegen bisher nicht untergekommen. Entweder fliegt er gut unter dem Radar oder er ist ein kleiner Fisch. Der Aufwand, der nun betrieben wurde, passt nicht dazu. Andererseits ist von einem cyberforensischen Experiment die Rede. Streng geheim. Darin spielt das Landesinnenministerium eine Rolle und ein geheimer Zirkel von Wissenschaftlern. Vielleicht sind auch Politiker dabei und private Geldgeber; es kann aber auch sein, dass alles eine Seifenblase oder ein Ablenkungsmanöver ist. Und eine Erklärung für den Würfel hat das Deuxième Bureau auch nicht.» Marianne Annieux hatte zugehört, ohne eine Miene zu verziehen. Es hörte sich alles so an, als wäre man sehr schnell bereit, sie über die Klinge springen zu lassen. Es konnte sehr leicht passieren, dass sie als fleischgewesener Teil eines Betonpfeilers endete. «Ich bin nicht geheimdienstlich ausgebildet!», stellte sie sachlich fest und fragte: «Warum übergeben wir den Fall nicht unseren Fachleuten?» Mit dieser Frage hatte der Polizeichef gerechnet. «Weil es gar keinen Fall gibt, Madame! Wenn Sie sich nicht kümmern wollen, habe ich Verständnis dafür, rufe im Krankenhaus an und lasse den Mann frei.» Er wollte ihr keine Zeit zum Nachdenken lassen und griff zum Telefon. Wahrscheinlich würde Marianne Annieux diese ihre Reaktion bald bitter bereuen, aber ihr tat der weiße Mann im Krankenhaus leid. «Natürlich kümmere ich mich», antwortete sie Ross‘ Augen vor sich sehend. Sie brachte es nicht übers Herz, ihn seinem ungewissen Schicksal zu überlassen.

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Bist du immer aus dem Herzen heraus ganz ehrlich, wenn du Fragen zu deiner Person beantwortest?

Was ich auch bin und was ich auch mache, ja, ich mache es aus dem Herzen oder gar nicht, denn Lustlosigkeit mündet bei mir in Unterlassung! Ich beantworte bestimmt nicht alle Fragen zu meiner Person, was ich aber beantworte, beantworte ich aus dem Herzen und das nur eine andere Ausdrucksweise für "ganz ehrlich". Das Herz kann sich täuschen, es kann auch falsch liegen, aber lügen kann es nicht.
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Bist du immer Ehrlich zu dir selbst ?

Wenn ich ganz ehrlich bin, kann ich das gar nicht selbst richtig beurteilen. Wahrscheinlich bin ich es nicht, aber mir fehlt die Außenperspektive, die sich geschickt ergänzend mit der Innenansicht vereint und mir meine Fehler und Falschheit zeigt. Lebenslügen sitzen tief, wer sich hierüber täuscht, täuscht sich gründlich. Allein schon die Annahme, dass man sich selbst gegenüber ehrlich sein könne, könnte eine böse Täuschung sein. Aber ich habe etwas anderes entdeckt: ich bin nicht allein in meinem Denken und mit meinen Gedankengängen! Ich bin ein Teil einer Geistesströmung, was mir gar nicht bewusst war und der ich mich nicht bewusst und ideologisch angeschlossen habe. Das aber wiederum begeistert und ermutigt mich zur Zeit ungemein. Ich fange an, zu mir selber zu stehen und nicht zu suchen und etwas sein zu wollen, nur weil gesellschaftliche Konventionen es von mir erwarten und alle es mir anraten: Mach doch das und lies doch dies, versuche doch jenes! Ich werde mich in der Strömung, in der ich mich befinde, finden - ich werde zu mir selbst finden! Ganz ehrlich: dieser Mut ist neu, den hatte ich lange nicht; ich glaubte etwas werden zu müssen, was mir Konventionen vorgaben. Nun aber bin ich Hölderling auf Hölderlins Schultern! Ich werde getragen. Das zu fühlen, ist ein großes Glück. Ganz ehrlich: nun ist mir das Wort "immer" in deiner Frage so was von egal - mich bewegt etwas ganz anderes!

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Simona sucht Kant und dessen kategorischen Imperativ; von allen Goetheanern verlassen widme ich mich Hölderlin und Nietzsche, derweil die SOKRATES-Vorräte zu Neige gehen. Und was spielt sich zwischen Annieux und Ross ab? SOKRATES-Folge 504:

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«Sie bleiben hier in Polizeigewahrsam. Mal sehen, was Ihre Botschaft zu Ihrem Fall sagt.» Wieder wandte sie sich zum Gehen. Er musste auf Zeit spielen, was anderes blieb Ross nicht übrig. Er misstraute der „schwarzen Inquisitorin“, wie er sie für sich titulierte, um ja nicht weich zu werden. Vielleicht hatte sie ja überhaupt nicht recherchiert, vielleicht war sie einfach mit Informationen gefüttert worden, um aus ihm etwas herauszubekommen.Er wollte jetzt tatsächlich lieber allein sein und seine Gedanken sammeln. Man wollte ihn gar nicht umbringen, das war eine Verhörmethode. Sie wollten irgendetwas von ihm erfahren. Er war fast erleichtert, auf diesen Gedanken gekommen zu sein. Die Inspektorin spürte, dass sie von Ross momentan nichts mehr erfahren würde. Er hatte sich innerlich zurückgezogen, aber sie hatte auch den Eindruck gewonnen, dass er tatsächlich im Dunkeln tappte und nicht wusste, warum er in diese Situation geraten war. Er sollte einen „Theaterphilosophen“ verhaftet haben, gegen den er nicht einmal selbst ermittelt hatte – was für ein Quatsch!
Bondeux selbst war indessen auch nicht untätig gewesen; er hatte die Wege erkundet, über die der Container mit dem Polizisten aus Deutschland gekommen sein könnte und die Suche hatte ihn ziemlich schnell zu dem privat benutzten Regierungsjet der deutschen Luftwaffe geführt, was im Diplomatenbereich am Flughafen parkte. Eine wichtige außergewöhnliche Persönlichkeit sei dem Flugzeug entstiegen, aber kein Regierungsbeamter. Von einem Container wollte niemand etwas gehört haben. Wie konnte man eine derartige Ladung unbemerkt löschen? Der Polizeichef war sich nicht sicher, ob er die richtige Spur hatte. Da wurde ihm die Inspektorin gemeldet. «Madame Annieux, mit welchen Nachrichten beehren Sie mich?» Die Inspektorin stutzte ob des überschwänglichen Empfangs. So viel Freundlichkeit und Freude vom weit in den Himmeln lebenden Polizeichef einer Untergebenen gegenüber, die er gerade mal zum zweiten Mal sah, verhieß sicher nicht Beförderung, sondern eher erhöhtes Risiko: hohe Erwartungen, große Enttäuschung, Zwangsversetzung in die Provinz! Sie bewahrte neben ihrem Realismus auch Haltung und blieb so sachlich wie möglich: «Bon jour, Monsieur. Ich fürchte, ich kann so schnell keine Klarheit in die Sache bringen. Die Vernehmung der Person war wenig informativ. Er könnte unter einer posttraumatischen Persönlichkeitsstörung leiden und einen Teil seines Gedächtnisses verloren haben, womöglich simuliert er, aber dann müsste er nach all den Strapazen und Gefahren fast ein Übermensch sein. Er kann sich selbst nicht genau erklären, was mit ihm passiert ist und er mißtraut uns, ob wir nicht mit denjenigen zusammenarbeiten, die ihn in den Würfel gesteckt haben.» Einen besseren Bericht konnte es nicht geben, und doch stand die Enttäuschung Bondeux deutlich ins Gesicht geschrieben. Aber die Zwangsversetzung in die Provinz kam nicht. Statt dessen gab es eine Überraschung schlimmer als die Versetzung in die Provinz.

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Wie lautet deine moralische Hauptregel und von wem ist sie inspiriert?

simonalein_’s Profile PhotoSimona ⁽⁽⁽i⁾⁾⁾
Meine moralische Hauptregel lautet: Lebe deine Lust und finde das Leben! Sie ist von der Idee des Universellen in Ableitung von Hölderlins Poetik inspiriert. Und wunderbar fügt sich alles Stein für Stein zu einem kosmischen Bild zusammen. Da gibt es in meinem Kopf nun die zu reflektierende Information, dass für Friedrich Nietzsche Hölderlin eine lebensbegleitende Lektüre war. Die Fäden, die sich in meiner poetischen Hermeneutik unsichtbar ziehen verleiten mich zum Gedankentanz. Ein Sprung und ich erkenne den vitaphoben, lebensfeindlichen, morbiden Strang des Rationalismus, der sich auf den Lehrstühlen universitärer Apparate und Schulwisserei breit macht und die hauchdünnen, seidenen, schier unsichtbaren Fäden, die luftig und leicht eine lebensfreundliche Philosophie in jede Zelle des Körpers einpflanzen. Ich brauche keinen kategorischen Imperativ. Ich weiß, dass Lust und Leben und Lust am Leben vitalisierende Wellen nach allen Seiten aussenden.

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Gedankenstrich 9 - Ein Definitionsversuch in Andeutungen...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Ich möchte nicht “Kultur” präskriptiv definieren und festnageln: Das und jenes ist Kultur und alles andere nicht… das wäre der Tenor des Autoritären, womit der Kultur keinen Gefallen tut. Erst recht nicht, wenn es sich um die Kultur einer demokratischen, sozial gerechten und offenen Gesellschaft handeln soll. Versuche mich besser von vielen Seiten und differenziert wie vorsichtig an unser Kulturverständnis und eventuell an mögliche grundlegende Änderungen dieses Verständnisses anzunähern - wissend, dass die offene Gesellschaft und freiheitliches Denken viele Feinde haben und einige davon an ganz unerwarteten Stellen sitzen und wirksam werden. Ein schönes Beispiel dafür ist die Aufklärung und die ihr innewohnende Dialektik, worin sich Aufklärung in ihr Gegenteil, in Autoritarismus verkehrt. Dieser Vorgang muss kritisch beleuchtet werden, ebenso die These von der Dialektik der Aufklärung an sich - stimmt sie überhaupt? Und wie sehen die Phänomene, die dafür sprechen könnten, konkret aus? Die Arbeit an diesen Phänomenen kann nur durch detaillierte Beschreibung geleistet werden und höchstwahrscheinlich ist es von einem allein gar nicht ordentlich zu leisten. Im Grunde muss ich einen offenen Diskurs anstoßen und genau auf diesen Diskurs und auf die Vielzahl von Perspektiven und Stimmen setzen. Aber sind nicht ohnehin ganz ohne mein und anderer Leute Zutun Vielfalt der Meinungen in der Welt? Irgendwo spricht, schreibt, erzählt, spekuliert jemand immer über Kultur und vermehrt die Stimmenvielfalt. Gewiss ist das so, der Diskurs aber entsteht erst, wenn die Dinge aufeinander bezogen und unter welchem Gesichtspunkt auch immer gesammelt werden. Ein einfaches Beispiel dafür ist eine Google-Anfrage. Schnell wird unter dem Gesichtspunkt der Anfrage zusammengestellt, was in irgendeiner Weise mit der Anfrage zu tun haben könnte. Und nun kann innerhalb dieser Zusammenstellung sortiert werden, es besteht dabei auch die Möglichkeit, dass neue Assoziationen zustande kommen. Aspekte auftauchen, die nicht in die unmittelbare Nähe der Suchanfrage gehören und dennoch "interessant" sind. Was aber bedeutet "interessant"? Und wann wird etwas interessant? Es geschieht vor dem Hintergrund und durch Aktivität eines präformierenden und selbst präformierten Bewusstseins, das selbst initialisiert, formatiert und in seinen Strukturen gestaltet ist. Interesse setzt Kontext und Subtext voraus. Und die Zusammenhänge, die eine Rolle spielen und Einfluss üben, stellen in ihrer Komplexität den Diskurs dar. Ein vernetzendes, sortierendes, assoziierendes Bewusstsein, das zudem auch evaluiert, distinguiert, zwangsläufig perspektiviert gehört ebenso dazu wie jene strukturellen Regeln, die wiederum diesem Bewusstsein zugrunde liegen und es zu dem machen, was es ist und wie es wirkt. Das Subjekt ist nicht autonom, und das Ganze nicht chaotisch; Ganzes und Einzelnes bilden Muster, weisen Regeln und Regelmäßigkeiten auf. Wäre es möglich, diese Regelmäßigkeiten als Kultur zu begreifen?

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Welche Frage(n) sollte(n) in deiner Welt womöglich besser unbeantwortet bleiben?

Schlagtot’s Profile PhotoBedufter™
Wenn Fragen einmal gestellt sind, bleiben sie nicht unbeantwortet, auch Schweigen, Lügen, Ausreden sind Antworten, wenn auch mit mehr Interpretationsbedürftigkeit als andere Antworten. Das Schlimmste aber sind die nicht gestellten Fragen.

Wenig Spielraum in Libreville. Alfred Ross könnte den Rückflug auch in einem Metallsarg antreten. Indessen entwickelt sich jenseits der Erzählung eine Hölderling-Philosophie - man beachte das "g"! Eine Ungeheuerlichkeit: «Wir können auf den Schultern des Meisters weiter sehen!» SOKRATES - Folge 503:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Sie sah ihm direkt in die Augen. Er versuchte ihrem Blick auszuweichen. Schwieg. Was sollte er sagen? «Machen Sie ruhig so weiter», sagte Marianne Annieux, «Sie fliegen in einer Holzkiste zurück.» Er hatte etwas Weiches und Entspanntes in seinen Gesichtszügen, lächelnd erhob er sich von seinem Stuhl. Doch dann wurde es ihm schwarz vor Augen, die Luft blieb ihm weg und ein unsäglicher Schmerz zog sich durch sein Unterleib bis zum Bauch. Sie hatte ihm einen Tritt zwischen die Beine verpasst. Er torkelte. «Soll ich den Arzt rufen?», fragte sie. Seine Augen tränten, er schüttelte den Kopf. «Sie dürfen sich nicht so plötzlich bewegen, Sie sind noch nicht genesen», sagte die Inspektorin mütterlich. Er saß wieder gekrümmt auf seinem Stuhl. «Hat der Theaterphilosoph zu viel Theater gemacht?», fragte sie. «Ich weiß es nicht. Ich sollte ihn verhaften, also habe ich es getan. Aber da war noch was...» Sie bemerkte, dass er ins Grübeln kam. «Ja, ihre Partnerin!», versetzte sie streng. «Das hat mit mir nichts zu tun!», wehrte Alfred Ross ab. «Sie liegt im Koma und das hat nichts mit Ihnen zu tun?», empörte sich die Inspektorin. «Wie sagt man so schön auf Deutsch? Sie sind ein Arschloch!» Sie wandte sich ab zum Gehen. «Nein bitte, gehen Sie nicht!» «Was denn? Werden wir noch anhänglich?» zischte sie. Er schwieg, seine Genitalien schmerzten noch. «In welchem Dezernat arbeiten Sie?» «Sonderdezernat Politische Kriminalität und Terror», antwortete er sofort. «Ja klar, Sonderdezernat Politische Kriminalität und Terror – das macht Sinn, da verhaftet man schon mal einen Theaterphilosophen!» «Gibt es so etwas nicht hier bei Ihnen?», konterte Ross. «Theaterphilosophen? Keine Ahnung, noch nie was davon gehört!», erwiderte Marianne Annieux. «Haben Sie wirklich keine Ahnung, warum man sie loswerden will?» Sie sah kurz Hoffnung in seinen Augen aufblitzen, dass sie mehr wissen könnte als er. Er hatte also wirklich keine Ahnung. «Es heißt, ihre Partnerin sei bei einem Autounfall fast ums Leben gekommen. Wissen Sie mehr darüber?» Die Kollegin schien ein bisschen recherchiert zu haben. Wie viel wusste sie wirklich? Und was wollte sie? Ihn beschützen oder ausspionieren? Ross wollte nichts über die Villa, das Päckchen von Johanna oder über Maya Maylya erzählen. Er wusste nicht, was genau er preisgab und was damit ausgelöst werden könnte. Er wusste aber auch nicht, ob es so sinnvoll war, darauf zu bestehen, mit jemandem aus der Botschaft zu sprechen. Wer auch immer ihn in diese Situation gebracht hatte, er hatte Macht und einen mächtigen Apparat auf seiner Seite – höchst wahrscheinlich war das ein staatlicher Apparat. Und vielleicht wollte dieser Apparat ihn genau hier haben, wo er sich gerade befand. Erst ein schwarzer Raum, dann eine schwarze Inquisitorin! Sie war gefährlich und mit allen Wassern gewaschen. Warum sollte sie ihm helfen wollen? Er durfte ihr auf gar keinen Fall trauen! Die Inspektorin hatte auch bemerkt, dass sie sich in einer Sackgasse befanden.

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Wie weit kannst du gehen, um jemandem klar zu machen was du von ihr/ihm denkst? Wie weit bist du bereit zu gehen?

Ich kann eine zerstörerische verbale Kraft entwickeln. Das ist allerdings nicht sehr konstruktiv: wenn ich in den Modus polemischer Kritik komme, gibt es nichts, was mich zurückhält. Allerdings bessert man dadurch weder die Welt noch andere Menschen.

«Smutje, Smutje, wirf deinen Kopf hinab!» Nur für wenige Folgen verlassen wir diese Traumwelten verträumter Intersubjektivität. Im Hattinger Wald geht Rufus um und in einem Krankenhaus in Libreville muss sich die Inspektorin Marianne Annieux mit Ross herumschlagen. SOKRATES-Folge 502

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Die Polizisten in Zivil vor der Krankenzimmertür nickten freundlich, es sei alles in Ordnung und ließen Frau Inspektorin eintreten. Als die Tür geöffnet wurde, sprang Ross aus dem Bett. «Wieder fit!», bemerkte die Inspektorin süffisant. «Entspannen Sie sich! Ich habe ein paar Fragen an Sie.» Er setzte sich auf den einzigen Stuhl, der an einem kleinen Tischchen stand. «Hauptkommissar Alfred Ross. Sind Sie das?» «Ja, das habe ich aber auch schon gesagt!» «Dann sagen Sie es eben noch mal! Bis Sie kapieren, dass Sie nicht in diesem Ton mit mir reden dürfen! Hauptkommissar Alfred Ross – Sind Sie das?» «Ja, ich bin Hauptkommissar Alfred Ross...», er wollte weiterreden, zog es aber dann vor zu schweigen. «Sie sind wegen Ihres Benehmens nicht erst hier mir aufgefallen.» Ross schwieg. «Kooperieren Sie lieber mit mir! Ich bin nicht diejenige, die Sie in die Kiste gesteckt und in ein Flugzeug verladen hat. Viele Freunde haben Sie nicht in Ihrer Heimat, das kann ich Ihnen sagen!» Ross wurde etwas rot. Sie konnte nicht einschätzen, ob es Wut oder Scham war. «Ich kooperiere», sagte Ross sich räuspernd. Hatten die ihn in Deutschland womöglich zum Abschuss frei gegeben und wollten, dass jemand anders die Drecksarbeit erledigte? «Ich habe den Verdacht, dass Sie vogelfrei sind, Herr Kollege!», sagte die Inspektorin. «So etwas gibt es in meinem Land nicht!» er machte eine kleine Pause und Marianne Annieux zog zweifelnd die Augenbrauen hoch. Er ergänzte: «Nicht mehr! Vogelfrei war im Mittelalter.» «Ja klar, ich weiß, und das moderne Europa ist aufgeklärt und human! Der Würfel aus Aluminium, in dem Sie steckten hatte eine Campingtoilette und Wasser zu trinken in einem gekühlten Wasserspender. Das Wasser versetzt mit Psychopharmaka! Ging durch unser Labor – sie haben viel stehen lassen! War ihr Glück, würde ich sagen.» «Ja. Und nun?» «Nun sind Sie ein diplomatisches Ärgernis!» Die Polizistin grinste. «Aber so ganz verstehen wir hier das alles nicht! Denn wären Sie in Ihrem magischen Würfel gestorben, hätten wir nicht weniger Ärger gehabt. Ein deutscher Polizeibeamter in Libreville auf dem Marktplatz tot aufgefunden! Jemand will Sie loswerden und uns ärgern.» «Sehen Sie das so?» «Nein, ich sehe nur einen weißen rassistischen Grobian! Mein Chef sieht das so und ich soll mich um den Fall kümmern!» «Am besten, ich gehe wieder in den Würfel zurück», brummte Ross. «Ja, Riesenbaby! Das macht alles einfacher! Woran haben Sie zuletzt gearbeitet?» Ross‘ Gesichtszüge wurden trotzig, aber er kam nicht zu Wort: «Keine frechen und dummen Antworten!», herrschte die Inspektorin ihn an. Er blies die Backen auf: «Uff! Sie sind eine harte Nuss!» «Und Sie werden sich ihre Zähne an mir ausbeißen, Grobian!» «Woher wissen Sie, dass ich grob sein kann?» «Habe ich erraten! Menschenkenntnis!» Sie warf einen Blick auf den Fernseher. Sein Blick suchte die Fernbedienung, aber sie lag auf dem Bett. «Ich habe einen Theaterphilosophen verhaftet und...» Er brach ab. «Und?»

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Lässt du dir auch genug Raum für die unerforschten Winkel im Universum?

simonalein_’s Profile PhotoSimona ⁽⁽⁽i⁾⁾⁾
Ich bin mir nicht sicher. Ich hoffe es, ich wünsche es mir und ich erwarte es eigentlich auch von mir. Aber genau diese Frage ist sehr heikel bezüglich der Selbstzufriedenheit und des Selbstbetrugs. Wer sie unumwunden mit Ja beantwortet, lügt mir zu deutlich in die Tasche. Die unerforschten Winkel des Universums können sowohl im Mikro- als auch im Makrokosmos liegen, tief im Subjekt oder weit draußen in undenk- und unvorstellbarer Ferne weit außerhalb des Subjekts. Man muss sich die Einsteinsche Raumzeit und all ihre Krümmungen und Verschiebungen vorstellen, um vielleicht eine entfernte Vorstellung vom Nächstliegenden zu bekommen; die Falle in deiner Frage aber ist das Wort "genug"! Kann man denn überhaupt "genug Raum für die unerforschten Winkel im Universum" anberaumen? Genug ist niemals genug. Aber auch niemals kann sich in Raumzeit relativieren. Mich beschäftigt die Frage, ob überhaupt unterschiedliche Subjekte in ein und demselben Universum sein können, oder ob sich nicht immer zwischen zwei Subjekten ein unerforschter Winkel auftut wie zwischen zwei Geraden, die von einem Punkt aus gezogen sind, den sie gemeinsam haben. Ich versuche jedenfalls mit dem Raum auf Zeit und mit der Zeit in den Raum zu spielen. Willkommen im SOKRATES-Roman. °-°

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Gedankenstrich 8 - kulturphilosophische Betrachtungen

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Eine Dame sagte beim Hundespaziergang, der ich ab und an begegne: “Mit Leckerlis erzieht man keine Hunde!” Natürlich wäre die erste Frage: Wer ist “man” und wer bestimmt, was “man” tut oder nicht tut? Aber mir schießt durch den Kopf, dass ich keine Lust auf Diskussion habe und die Dame bestimmt schon auf diese nicht gestellte naheliegende Frage auch schon eine Antwort hat: «Es gibt dem Individuum und seinem Gutdünken übergestellte Regeln, junger Mann!» oder so etwas ähnliches. Mich juckt es in den Fingern und auf der Zungenspitze, etwas anderes zu sagen: «Ach, Frau Oberst, wissen Sie? Sie haben es hier mit einem Anarchisten zu tun und Ihre Belehrung ist vergebliche Liebesmüh! Ich erziehe keine Hunde, ich liebe sie!» Aber ich lächle schweigend und mein Triumph ist, dass ich die gestrenge Lady “Frau Oberst” getauft habe. Am nächsten Tag treffe ich einen Hundefreund, der auf den Hund seines Enkels aufpasst. Als mein kleiner Freund mich fragend anschaut, sage ich: «Alle, alle. Jetzt gibt’s keine Leckerlis!», weil der Kleine alle 25m so fragend schaut. Der Mann springt freundlich ein. «Ist nicht schlimm! Ich habe noch welche!» Und lächelnd greift er in die Tasche und fragt, ob er geben darf. Aber ja, sehr gerne! Und dann kläre ich ihn über mein Verhalten auf und sage, dass ich das nächste Mal in die Tasche fassen werde, was auch etwa 25m später der Fall sein wird. Und zwischendurch erzähle ich ihm von Frau Oberst und er lacht sich schelmisch kaputt über den Namen, den ich der alten gestrengen Dame verpasst habe. Ich habe das Gefühl, ich habe nun einem Menschen eine klitzekleine Freude gemacht und mir obendrein Ärger erspart. Manche Diskussionen führt man durch Schweigen. Ich sammle bei meinen Hundespaziergängen Weisheiten, Ideen, Erkenntnisse und schöne Dialoge. Der Hundespaziergang ist das offene Geheimnis des zynischen Philosophen. Aber mir geht auch immer wieder durch den Kopf, dass ich auf den Begriff der “Naturverfallenheit des Menschen” aus der “Dialektik der Aufklärung” noch eingehen muss. Nicht, weil “man” das halt in der Philosophie macht, sondern weil es mir ein seelisches Bedürfnis ist. Mit rhetorisch wundervoll ausformulierter Skepsis gegen Technokratie, Bürokratie, Kapitalismus und Wissenschaft in der Gestalt des Positivismus beladen, ist für mich die Einleitung zu diesem Werk, das mittlerweile 75 Jahre alt ist - meine Güte! Dreiviertel Jahrhundert alt! ein Faszinosum. Als ich meine Sätze zur Poetischen Hermeneutik formulierte, die einen Gedankentanz ergeben sollten, ergriff mich dieses Faszinosum so, dass ich Marx nicht in die Liste der acht auf mich einflussreichsten Philosophen nehmen musste, weil ich Adorno und Horkheimer als eine Einheit als sehr einflussreich empfand. Im SOKRATES-Roman ist immer mal wieder von der “Paradiesologie” die Rede - ein Buch aus dem Archiv ungeschriebener Texte! Darin müsste sich ein Kapitel gänzlich nur mit dem Begriff der “Naturverfallenheit” beschäftigen. Ein Synonym für die Vertreibung aus dem Paradies.

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Also an Instagram soll es nicht scheitern. Wer Nacktfotos von mir erwartet, wird nicht enttäuscht: ich betreibe überall Seelenstriptease.
Einerseits habe ich, bevor ich das Account eingerichtet habe, gedacht: Bilder sind nicht ganz so mein Medium; aber ich glaube, sie sind es doch! Denn ich denke sehr metaphorös.
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Gedankenstrich 7 - kulturphilosophische Betrachtungen

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Der Skunkenruf @Schlagtot eines schönen Tages um 11:55 Uhr, es ist fünf vor Zwölf und höchste Eisenbahn, um den Point of No-Return nicht zu verpassen! Wir sollten immer im Revidierbaren denken, damit uns der Dogmatismus nicht zum Verhängnis wird. Es ist jener Dogmatismus, der womöglich das einzig Interkulturelle in der Menschheitsgeschichte ist, wo doch heute allenthalben nach Interkulturalität gefragt, gesucht und geforscht wird. Grenzenlos ausgebreitet haben sich die katholische Kirche und der Despotismus! Der Waffenhandel und militärische Drohgebärden und Bombardements gehen auch immer! Wobei ich betonen möchte, obwohl ich beides in einem Satz nenne, ich sie nicht gleichsetzen möchte: den grenzenlosen Katholizismus und Rom und den grenzenlosen Militarismus, ganz ohne Zentrum. Warum haben sich nicht kleinere und größere Inseln antiautoritärer anarchistischer Kommunen in der Welt ausgebreitet? Diese Frage ist weder polemisch noch rhetorisch gemeint und hier findet keine Gegenrede zur Idee des Anarchismus statt! Fragen und Phänomene sind es, die in der Luft liegen! Was ist grenzenlos? Militarismus, Autoritarismus, Technokratie, Bürokratie! Der erste Teil der 5 vor 12 Frage! «tätest du immer nur, was du dürftest und meistens, was du solltest» wir sind im Kern der Freiheitsphilosophie! Aber eigentlich würde der Hölderling gerne ungestüm seine Aufmerksamkeit auf den Willen richten! Also auf den zweiten Teil des Fragesatzes, der insgesamt eine Implikation formuliert, die 5 vor 12 nicht fragwürdiger sein kann! Natürlich habe ich einen Strich durch die Frage gezogen, aber nicht dass er mir noch zu einem Bruchstrich umgedeutet wird! Eine darlegende ausführlichere Analyse könnte eine beruhigende Wirkung haben. Dabei wollte der freche Lehrling Hölderling auch etwas über sein Verhältnis zum Meister erzählen, nun aber muss das hintenan stehen. Und vielleicht bildet es so den Klangkörper für die angeschlagenen Gedankentöne. Ich betone noch einmal um des heiteren Wortspiels wegen: die Gedanken sind angeschlagen und tönen vor sich hin. Und nicht das Cogito! Es tönt nicht, sondern denkt eisern… möchte ich fast sagen, aber das klingt so furchtbar mechanistisch, als würde das Cogito aus einer Nadelwalze bestehen. Aber wir sind ja schon nicht nur im Zeitalter der elektronischen Algorithmen und schwingenden Siliziumatome, sondern wie eh und je auf dem Boden der grauen evolutionär gewachsenen grauen Zellen mit ihren biochemischen Prozessen in ihren synaptischen Spaltereien! Wohin also führt dieser Gedankenstrich? In die Eingeweide des Denkens über die Freiheit in der Gebundenheit an Bilder, metaphern und Sprache überhaupt? Es gehört schon eine gehörige Portion Poesie dazu, um sich aus den Fesseln der Sprache zu winden, ein linguistic turn wird nicht reichen! Also stelle ich noch einmal unumwunden die klassische Anarcho-Frage neu - wer bestimmt denn über “Dürfen” und “Sollen”? Ich fühle mich noch immer als ein selbstbestimmtes Subjekt!

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Dann: Viel Glück und keinen Segen auf all deinen Wegen! Herzlichen Glückwunsch :)

StadtderNebel’s Profile PhotoMel Whatever
Wir müssen den Begriff des Segens aus den Fängen des religiösen Diskurses befreien! Kann sein, dass das die Inquisition nicht gerne sieht. Aber sie sieht nur willige Bauernopfer gerne und lodernde Scheiterhaufen, Daumenschrauben und Räderwerk mit Menschenfleisch darin, die Wunden mit Blei ausgegossen, sie zum Besseren zu bekehren - so heilig ist die Schrift! Wäre diese von mir angeregte Befreiung nicht auch ein Segen für die Menschheit?

Alles Gute zum Geburtstag, Uri. :3

Maulwurfkuchen’s Profile PhotoDinofino ~ O-Reh Gano
Mich hat ein lustiges Geburtstagsfoto erreicht. Das möchte ich Dir und den anderen auf meiner Seite nicht vorenthalten. Danke, dass du an meinen Geburtstag gedacht hast. Und nicht ganz unbeabsichtigt habe ich an meinem Geburtstag das nächste Google-Dokument mit SOKRATES angefangen und die Folge 501 veröffentlicht. Aufmerksam wie Du bist, wird Dir nicht entgehen, dass die Chronologie der Ereignisse immer wieder etwas durchbrochen wird. Ich versuche mich gedanklich und stilistisch an die Vierte Dimension anzunähern, was vielleicht kaum mehr als eine Marotte werden wird, aber probieren möchte ich es schon! Ich glaube, dass das Gesetz der Anziehung, was als ein universelles Gesetz eher in Esoterikkreisen verbreitet wird, in einer entdogmatisierten Gestalt durchaus Wirkung und Geltung haben kann. Mich beschäftigen auch die Einwände, die Mel Whatever @StadtderNebel geäußert hat. Sie betrafen eine wie auch immer getarnte Religiosität. Da muss ich klarstellen und es wird sowohl in SOKRATES als auch in den Gedankenstrichen sein, dass ich nicht religiös bin! Wenn ich den Satz verwende, «ich glaube...», dann ist das eine Paraphrase von «ich vermute» oder «ich weiß es nicht sicher, halte es aber wenigstens für möglich» und das betrifft zum Beispiel ganz eindeutig nicht die Annahme der Existenz eines Gottes, was ganz typisch für Religiosität ist. Ich vermute nicht, ich bin mir sicher, dass «Gott» eine menschliche Erfindung und Projektion ist. In manchen philosophischen Theorien wird Gott zur Metapher für Universelles, aber ich halte dies für völlig unbrauchbar, weil es eben wieder religiösen Vorstellungen Vorschub leistet. Also bin ich auch kein Pantheist, der davon ausgeht, dass Gott in der Natur zu finden sei, sondern konsequenter Atheist, der sagt: Gott ist nur in Geschichten und religiösen Schriften als bloßes Wort und reine Vorstellung zu finden. Jetzt gehe ich damit schon in die Inhalte einiger Gedankenstriche, die noch kommen werden, ein. Ich wollte aber mal andeuten, wohin die Gedankenreise mit mir geht. Heute las ich einen Artikel über die Vierte Dimension und Einsteins Begriff von Raumzeit und der falschen Metapher der Kugeln auf einem elastischen Tuch. Das ist etwa so wie mit dem Pantheismus - die Worte evozieren eine Gottesvorstellung bzw. die Vorstellungen der klassischen Mechanik. Aber genau so kommen wir nicht zur materialistischen Spiritualität und auch nicht zur Relativitätstheorie. Das Thema gewinnt für mich an Brisanz und Spannung, ich versuche mich dem anzunähern, mit welchen Mitteln auch immer. Irgendwie befindet sich der Hattinger Wald in SOKRATES in der Vierten Dimension. Ich male mir das erst einmal literarisch aus. Von Deiner Idee mit der vegetarischen Fleischfressenden Pflanze habe ich gestern Freunden erzählt. Sie fanden Deine Idee gut und sind gespannt, wie ich das in SOKRATES umsetze. Der Dinofino Blaubeerseebär ist auch noch höchst aktuell. Es bleibt kreativ in den ersten Tagen des neuen Lebensjahres. Ich freue mich *-*

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Alles Gute zum Geburtstag Uri 3

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