@Klugdiarrhoe

Uri Bülbül

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Basti @Maulwurfkuchen bombardiert mich mit seinen Lieblingsantworten. Bin ich froh, dass er wenigstens im Fortsetzungsroman SOKRATES schläft, wovon jemand mir geschrieben hat, der Titel würde ihn anschreien. Dabei haben die Großbuchstaben doch einen schönen Wiedererkennungseffekt :( Teil 94...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Er soll sich aber noch zur Verfügung halten.» Die Sekretärin sah irritiert und Hilfe suchend zu Doktor Albermann. Dieser aber hatte Kontrolle und Herrschaft abgegeben – über sich, über sein Büro, ja auch über sein Leben. Sollte doch geschehen, was wollte; er konnte es doch nicht aufhalten!
Doktor Leopold Lauster kam, klopfte kurz an, betrat das Büro des Polizeipräsidenten, der alles abgegeben und losgelassen hatte und sich so frei wie im freien Fall fühlte. Ja, dann sollte doch Leopold Lauster kommen – warum auch nicht? Ihm war alles egal und recht, recht und egal, am Ende recht egal. Leopold Lauster erblickte den Sonderbeauftragten und schritt mit offenen Armen auf ihn zu: «Arthur, mein Lieber! Wie schön dich zu sehen! Mein Gott, was für eine Karriere!» Die beiden Männer umarmten sich: «Hallo Leopold, ach was! Nicht der Rede wert!» «Oh doch, mein Bester! Und ob das der Rede wert ist! Direkt aus der Weimarer Klassik in die höchsten Kreise der größten Geheimnisträger! Und das allergrößte Geheimnis ist: wie macht er das bloß?» Arthur lächelte bescheiden. Und Alfons Albermann hatte ein sehr genaues Gefühl davon, wie diese Frage zu beantworten sei. Aber er bekam den Mund nicht auf und schwitzte statt dessen blöde vor sich hin, während es in seinem Hirn einen einzigen Satz immer wieder hämmerte: «Franz-Joseph Metzger ist tot!» Und dann stand noch die Frage des Sondergesandten aus dem Ministerium im Raum: «Ist das ein Polizeipräsidium oder ein Klatschcafé?» Und genau diesen Satz brüllte er nun unvermittelt aus sich heraus, schleuderte ihn gegen den unerträglichen Frohsinn des Oberstaatsanwalts. Dieser sah ihn mit offenem Mund und vor Staunen weit aufgerissenen Augen an: «Alfons, mein Lieber», brachte er endlich heraus: «Was ist mit dir?» Arthur lächelte milde und beschwichtigend. Dann kam aus seinem Mund, als wäre es eine nebensächliche Bemerkung wie etwa: «Morgen könnte es regnen» «Franz-Joseph Metzger ist tot. Er ist von einer Beamtin aus diesem Präsidium erschossen worden – genau genommen von seiner eigenen Tochter.» Leopold Lauster hätte vom Schlag getroffen tot umfallen können, er stand da, und es schien wirklich mehr als angebracht, nach dem Notarzt zu rufen. Wortlos ließ er sich erst einmal auf einen Stuhl fallen. Dann kam nur noch ein «Oh mein Gott!» Mitleidig sah er zum Polizeipräsidenten: «Das war's dann wohl, Alfons!» Arthur widersprach: «Nein, das war's nicht – noch nicht. Niklas Hardenberg ist unterwegs, im Präsidium herum zu schnüffeln!» erklärte lispelnd der Geheimagent. In diesem Augenblick kam der Dezernatsleiter Oberkriminalrat Reiniger. «Herrschaften! Was sind das nur für Nachrichten! Ich kann es nicht fassen! Ich werde dieses Miststück eigenhändig erschießen! Ihren eigenen Vater! Sie hat ihren eigenen Vater kaltblütig niedergestreckt und dann auch noch auf ihn gespuckt. Ich kann es einfach nicht fassen. Unfassbar ist so etwas! Sie, Dr. Lauster, müssen sofort Haftbefehl beantragen und diese Bestie einsperren!»

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geht es jetzt nur um antworten zu deinen fragen oder generell um alle antworten zu jeder frage?

Da ich ja wissen will, was andere interessant finden, geht es natürlich um alle möglichen Antworten auf alle möglichen Fragen. Einen Überblick über die Antworten auf meine Fragen habe ich so in etwa.

Wozu soll man dir Lieblingsantworten von sich schicken?

Mein Plan ist folgender:
Ich gebe meine Antworten in mehreren Kapiteln als Buch heraus. Der Titel des Buches lautet: «1001 Antwort. Mein Jahr als Klugdiarrhoe auf ask.fm». In diesem Buch beschreibe ich für Menschen, die sonst nichts mit so einer Plattform zu tun haben, was ask.fm ist und wie es ungefähr funktioniert, welche Profile hier vorkommen, welche Fragen auftauchen und gestellt werden, und wie diejenigen, denen ich folge auf meine Fragen geantwortet haben. Ich kann und will natürlich nicht jede Antwort in dieses Buch aufnehmen, die ich bekommen habe. Auch nicht die privaten Nachrichten, die mir über das Fragenfeld gekommen sind. Es geht darum, einen allgemeinen Eindruck über ask.fm zu vermitteln, so wie er in meinem Gesichtsfeld entstanden ist.
Um dieses Gesichtsfeld etwas zu erweitern, damit ich auch ein klein wenig die Chance habe, über meinen eigenen subjektiven Tellerrand zu schauen, mein Aufruf, dass auch andere mir ihre Lieblingsantworten zuschicken mögen. Natürlich wird dadurch meine Subjektivität nicht ganz aufgehoben; wer meinen Aufruf liest, bewegt sich ja auch schon irgendwie in diesem Feld, wobei es sicherlich Menschen gibt, die rein gar nichts mit meinem Profil anfangen können. Aber ich will und kann ja auch gar nicht DIE objektive Wahrheit über ask.fm verkünden, ich kann nur von meinen Erfahrungen berichten und aus meinem Umfeld schöpfen.
Ich werde natürlich noch einmal alle Profile kontaktieren, aus denen ich zitiere. Vielleicht bekomme ich ja noch mehr Hinweise und Anregungen. Und so entsteht ein - ich möchte mal etwas aufgebauscht sagen: sozialphilosophisches Buch über ask.fm. Und wenn es in meinem realen Umfeld auf Interesse stößt, kann ich das Werk ja erweitern und verfeinern und ein zweites Buch machen. Es ist erst einmal ein Versuchsballon.
Vielleicht noch zum Hintergrund: ich arbeite ja als freiberuflicher Hausphilosoph im Katakomben-Theater Essen, dessen Sprecher ich auch bin. Da gibt es von einigen überhaupt ein grundsätzliches Interesse, was so ein Hausphilosoph betreibt und womit er es zu tun hat. Dann habe ich auch hier und da schon von ask.fm und meinen Erfahrungen erzählt, was auch auf Interesse gestoßen ist. So kann ich demnächst bei uns im Theater einen Leseabend machen und aus 1001 Antwort vorlesen :)

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was heißt Zacken aus der Krone brechen?

«sich einen Zacken aus der Krone brechen» ist eine Redewendung für jemanden, der etwas nicht gerne und äußerst widerwillig macht, eher verschleppt als erledigt. Zu dieser Person kann dann ein anderer sagen: «Du brichst dir schon keinen Zacken aus der Krone, wenn du die Sache erledigst». Will sagen: es kostet dich nicht so viel, also stell dich mal nicht so an.
Ich weiß natürlich nicht, welche Schulbildung Gundel hat und wer genau sie ist. Ich habe diese Antwort rein rhetorisch auf ihre Frage hin gegeben, in der sie auf einen alten Schlagertext zurückgriff.
Es gibt im Bewusstsein immer wieder Bewusstseinsverschachtelungen, worauf der Text mit: Wenn du denkst, dann denkst du nur, du denkst ironisch anspielt. Im Denken kann man Irrtümern erliegen wie in der Wahrnehmung ja auch: man glaubt etwas gesehen zu haben, täuscht sich aber. Und dieses Gesehene war gar nicht da. Ebenso kann man etwas denkend für wahr halten, was aber falsch ist. Und dies kann man auch auf das denken selbst beziehen: man denkt, dass man denkt und täuscht sich, denkt also gar nicht. Daher: wenn du denkst, dann denkst du nur, du denkst, aber in Wahrheit denkst du nicht, was eigentlich darauf hinaus läuft, dass einer nicht denken kann ;)
Eine solche Person wäre einfach nur eingebildet und dumm.

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Wenn du denkst das du denkst, denkst du dann das du denkst oder denkst du wirklich?

HeuteBinIch14’s Profile PhotoGundel Gaukel ey
Du solltest weniger alte Schlager hören. Sonst kommst du immer schräg drauf und denkst, du wärst tiefsinnig, womöglich wirst du später melancholisch, dann depressiv und heulst wieder herum, du hättest die Schule nicht abbrechen sollen. Aber was sage ich immer: es ist besser du brichst die Schule ab als dir einen Zacken aus der Krone. Und bist du überhaupt schon so alt, dass du dich an den Quatsch noch erinnerst? Oder bist du so eine Wiederentdeckerin aus der kulturellen Rumpelkammer:
https://youtu.be/F30H2_sd-acKlugdiarrhoe’s Video 129065512121 F30H2_sd-acKlugdiarrhoe’s Video 129065512121 F30H2_sd-ac

http://ask.fm/sopzock/answer/127982841157 nur mal so aus interesse: weißt du wer das ist?

sopzock’s Profile PhotoSam
Meine Götzen Karl Marx und Friedrich Engels scheiden aus; Stalin sieht er auch nicht ähnlich. Lenin ist er auch nicht - den würde ich erkennen. Jesus am Kreuz? Fehlt das Kreuz. Marilyn Monroe hatte keinen Bart. Mann, gleich weiß ich mir keinen Rat mehr. Brigitte Bardot scheidet ebenfalls aus, es sei denn, sie hat sich im Alter umoperieren lassen und sich einen Bart angeklebt. Hmmm warte, gleich komme ich darauf: Er ist der Lieutenant Castillo von Miami Vice. Ja, die Ähnlichkeit ist eindeutig. Jedenfalls viel größer als mit Georg Wilhelm Friedrich Hegel - hieß der überhaupt so? Kann ich mir nie merken, bei den vielen Vornamen. Wie ein Fußballer sieht er jedenfalls nicht aus. Daniel Ortega war auch fotogener als dieser Typ, den du mir da servierst und für den du auf deinem Profil schon eine Menge Herzen bekommen hast. Das nenne ich Personenkult: du packst irgend eine Fresse auf deine Seite, fragst, wer das ist und kassierst likes. Also könnte ich auch annehmen: du bist eine Likehure, bettelst aber mit fremden Ärschen, weil du womöglich selbst keinen in der Hose hast???
Also gut, das ist es auch nicht.
Ich bin auf der falschen Spur. Aber schau dir mal Castillo aus Miami Vice an: ist der dem Typen bei dir auf dem Profil nicht ähnlich?
Warum kann ich nicht einfach zugeben, dass ich den Typen nicht kenne?

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httpaskfmsopzockanswer127982841157     nur mal so aus interesse weißt du wer das

Ist dir eher die Empathie oder die Intelligenz bei einem anderen Menschen wichtiger, und warum genau diese Eigenschaft?

derherbstinmir’s Profile PhotoLara Evans
Eine rein kognitive Intelligenz, die sich auf Merkfähigkeit, logisches Schließen und kombinieren, geometrisches Vorstellungsvermögen, Leseverstehen u.ä. beschränkt, verdient für mich diesen Namen kaum. Ja, das können von mir aus Leute «Intelligenz» nennen, die in ihren akademischen Legehennenbatterien wissenschaftliche Ergebnisse für Technik und Forschung produzieren lassen, um eine Menge Geld zu verdienen und die irrwitzigsten Dinge im Namen des Fortschritts zu produzieren. Ohne Empathie und ohne den ungetrübten Blick, was Menschen wirklich nützt und was ihnen gar nichts hilft oder sogar schadet, sie in ihrem Leben, in ihrer Würde verletzt, gibt es keine menschliche Intelligenz, sondern nur intelligente Menschen.
Noch sind sie gefragter als Roboter, aber irgendwann werden sie überflüssig sein. Und sie sind dann auch doof genug, sich überflüssig zu fühlen.

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Kann man sich durch das Internet verlieben?

Ich denke schon. Liebe kennt keine Grenzen und auch keine Grenzen in ihren Möglichkeiten. Aber vielleicht auch deshalb nicht, weil sich das Meiste im eigenen Kopf abspielt, wenn Herz und Hormone rasen und alles in Wallung gerät.

Zielstrebig geht es auf die 100. Folge zu. Wir sind schon bei SOKRATES Folge 93. Nach der 100. Folge gibt es ein Büchlein: SOKRATES, der kafkASKe Fortsetzungsroman Band 1 :) Erst einmal aber gibt es ungeahnte Wellen.

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Francis Arthur Suthers aber blieb gelassen, auch wenn er nicht genau einschätzen konnte, ob der Polizeipräsident es wagte, ihn zu veralbern. Pfeilschnell und absolut treffsicher, wie die Zunge eines Chamäleons nach einer Mücke peitscht, zielte Arthur, ohne größere Regung auf den wundesten Punkt des Doktor Albermann, der zu Albernheiten zu neigen schien: «Wie geht es deiner lieben Frau, Alfons?» Es klang wie die nette Frage eines alten Schulfreundes. Nun war aber der junge Mann weder alt noch ein Schulfreund des Polizeipräsidenten. Sie sahen sich zum ersten Mal und schon war eine derart bösartige Vertrautheit da, dass Albermann schier keinen Ton heraus brachte. Suthers lächelte freundlich. Wie konnte jemand so jung schon ein Sonderermittler werden? Das Naturtalent konnte man diesem großen, dünnen Mann nicht absprechen: «Danke der Nachfrage» sollte alles sein, was Doktor Alfons Albermann zu diesem Thema zu sagen haben wollte. Aber der Lord hatte seine Daumenschrauben schon angesetzt und drehte gnadenlos zu, dass der Polizeipräsident schon vor Schmerzen schreien wollte und es nicht mehr aushielt: «Der Rechtsanwalt Markus Kolbig hat schon etwas gerochen, mein Lieber Alfons. Er hat Niklas Hardenberg angerufen und beauftragt, den Fall zu untersuchen.» «Was?» entfuhr es Alfons Albermann, der plötzlich seinen Schweißausbruch spürte und die Kontrolle über seinen Körper wie über seine ganze Person zu verlieren schien. «Das darf nicht wahr sein!» «Ja, nicht wahr?» sagte Arthur, «Vor allem darf so etwas nicht passieren? Aber ein Unglück kommt selten allein. Nun ist Franz-Joseph Metzger tot, Niklas Hardenberg auf den Plan gerufen, es fehlt das dritte Unglück...» schmunzelte Arthur. Wie konnte er in dieser Situation so gelassen bleiben? Alfons Albermann war jedenfalls die Stimmung gehörig verdorben. Nicht den leisesten Hauch von Souveränität konnte er ausstrahlen. «Ist das ein Polizeipräsidium oder ein Klatschcafé?» hörte er den Sonderermittler fragen. Was sollte er darauf antworten? Er ging ans Telefon: «Ross soll sofort zu mir kommen!» Arthur sah lächelnd den Polizeipräsidenten telefonieren, ohne dass nur ein Hauch von Fassung in seinem Verhalten übrig geblieben wäre. Er fragte sich ernsthaft, was in einer solchen Situation ein grober Klotz wie Alfred Ross ausrichten konnte? Und noch mehr interessierte es Arthur, was sich Albermann von dieser Aktion versprach. Die Daumenschrauben wurden noch ein bißchen enger zugedreht: «Der Notarzt hat in seinem Bericht schon festgehalten, dass der Erschossene bespuckt wurde. Das sieht nach einer hasserfüllten Hinrichtung aus!» «Möchten Sie die Täterin?» fragte Alfons Albermann, als habe er einen Hoffnungsschimmer erblickt. Arthur schüttelte über so viel Unverstand den Kopf. «Damit es noch mehr Ärger gibt?» fragte er. Es klopfte an der Tür. Die Sekretärin meldete Hauptkommissar Alfred Ross. Arthur reagierte schneller als der Polizeipräsident: «Er kann wieder gehen. Wir brauchen ihn doch nicht!

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TF Welcher Akt begeistert dich? Poste/ berichte.

DerApfeltyp’s Profile PhotoRuu
Immer der erste Akt, danach wird es öde. Ich bin ein Mensch der Anfänge, ein Anfänger sozusagen; dann kann ich auch mal Ausdauer entwickeln. Aber ein Abschluss hört sich für mich nach einem Gefängnis an. Den Schlussakt überlasse ich lieber den Schließern.

Mach bitte eine unglaublich fantastische, bezaubernde, einzigartige Liebeserklärung an wen oder was auch immer du möchtest.

HeuteBinIch14’s Profile PhotoGundel Gaukel ey
Wenn Gott vom Himmel herabsteigt und ein neues Wunder vollbringt, indem er mich von einem alten Stinkstiefel in einen eleganten Damenhandschuh verwandelt, könnte ich endlich deine Nähe suchen.

Kannst du mir 3 Gründe nennen, weshalb du mir mir etwas trinken gehen würdest? Kannst du mir auch 3 nennen, weshalb nicht?

Nicolai1995’s Profile PhotoialociN
Ich kann dir einen Grund nennen, warum ich mit dir etwas trinken gehen würde: wir könnten uns kennen lernen.
Und wenn wir uns kennen gelernt hätten, könnte ich dir vielleicht mehr als drei Gründe nennen, warum ich nicht mehr mit dir trinken gehen würde.
Aber wie gesagt: VIELLEICHT. Das ist zunächst nur Spekulation ;)

So. Was hältst du von den Brüdern, wer ist dein Favorit? D., der Maßlose (Schillertyp, vgl Mortimer aus MariaStuart) I., der Unbedingte, der Ungenügsame, A., wohl Dost.'s Liebling, mir unsympathisch, da berechnend und S., die sehr kluge Missgeburt (vgl Grenouille, Wurmschwanz etc)Oder doch der Alte?

Wie ich dir schon als Frage mitgeteilt habe, habe ich leider die «Brüder Karamasow» nicht gelesen. Ich fürchte, ich werde auch in nächster Zeit nicht dazu kommen. Aber ich kann deine Frage auch ein wenig umdeuten, dann kann es darum gehen, welchen Typus von Mensch ich favorisiere.
Auch wenn Dostojewskij in seinen Romanen Menschen typisiert, betreibt er mit ihnen doch im Laufe der Handlung so etwas wie Charakterstudien. Die Figuren werden auf die Probe gestellt. Ihr Charakter, ihr Denken werden in der laufenden Handlung belastet, hinterfragt, sondiert. Das macht ihn als einen guten Romanschriftsteller aus. Er stellt keine Typen auf, um eine reine Handlung voranzutreiben; die Handlungen dienen dazu, für die Figuren Situationen zu erzeugen, in denen sie sich bewähren müssen oder scheitern können, um daraus Erkenntnisse zu gewinnen. Die Romanfiguren sind wie Ratten im Labor und Leser und Autor können mit Spannung verfolgen, was sie aus den angelegten Versuchsanordnungen, aus dem Labyrinth machen. Darauf kann man seine Aufmerksamkeit richten und studieren, was das Geschehen für Schlussfolgerungen erlaubt.. Was passiert mit dem Maßlosen? Was mit dem Ungenügsamen und was passiert mit der «klugen Mißgeburt»? Wo liegen ihre Stärken, wo ihre Schwächen?
Ich selbst favorisiere keine Typologien und keine Typen. Damit liege ich keineswegs in einem erfolgreichen Trend in Menschenkenntnis. Aber mir kommt es auch nicht darauf an zu erkennen, ob jemand verschlagen und hinterhältig, naiv und gutgläubig, aggressiv und hinterhältig oder was auch immer ist. Lassen wir uns doch überraschen. Das finde ich spannender und offener im Umgang mit Menschen. Ich kann aus allen Begegnungen lernen und ich versuche alle Menschen aus reinem Interesse zu verstehen. Der Erfolg meines Handelns mit den Menschen und ihnen gegenüber ist mein Lernen. Alles andere ist mir nicht wichtig und oberflächlich. Ich kann leider fasziniert beobachten wie mich jemand rein zu legen versucht und ihm auch gerne auf den Leim gehen, nachdem ich ihm signalisiert habe, dass ich ihm vertraue, nur um zu beobachten, ob dieser Mensch durch das ihm entgegen gebrachte Vertrauen sich nicht doch verändern lässt, oder kaltblütig, dumm und ignorant seinen Betrug durchzieht.
Und ich kann nie vorhersagen, wie solch ein Versuch ausgehen wird. So lese ich auch Dostojewskijs Figuren.

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was bedeutet jur.?

«jur.» ist die Abkürzung für Jurist. Wenn jemand seinen Doktorgrad von der philosophischen Fakultät erhält, dann bekommt er die Abkürzung «Dr. phil.», von der Medizinischen Fakultät gibt es die Abkürzung «Dr. med.» und von der juristischen: «Dr. jur.»
Als jemand, der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie mag und sich mit kritischer Theorie und «kritischer Wissenschaft» beschäftigt hat, interessiert mich natürlich auch im kafkASKen Fortsetzungsroman, wie Menschen sich als Akademiker in der beruflichen Praxis und im Verwaltungswesen verhalten. Sind Doktoren tendenziell dünkelhafter oder kompetenter als nicht promovierte Menschen? Wurde durch ihre akademische Entwicklung ihr Verhältnis zum Leben, zur Alltäglichkeit oder praktischen Problemen im Beruf beeinflusst?
Diese sind wahrhaft kafkASKe Fragen.

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Sollte man bei einem One Night Stand auf den Charakter achten?

Nicolai1995’s Profile PhotoialociN
Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, Sexualität auf einer rein körperlichen Ebene zu sehen. Auch wenn wir es verdrängen oder nicht wirklich wahr haben wollen: Anziehung spielt sich im Kopf ab: derselbe Geruch eines Menschen kann den einen abstoßen, weil er ihn an etwas erinnert, was er nicht mag und einen anderen wahnsinnig anziehen, weil er ihn an etwas anderes erinnert.
Selbst wenn es eine Liebe ohne Sexualität gibt, gibt es keine Liebe ohne Körperlichkeit; wenn ich einen Menschen nicht sehe, sondern nur durch ihn hindurch schaue, wenn ich seine Präsenz nicht wahrnehmen kann ebenso wenig wie seine Abwesenheit, wie liebe ich ihn dann?
Von diesem Gedanken ausgehend, kann ich sagen, dass nicht allein das Körperliche zählt, und dieses Körperliche allein nicht gibt; Wahrnehmung und emotionale Färbung der Wahrnehmung geschehen in der Psyche. Kann man aber daraus schließen, dass der Charakter eines Menschen gemeint ist, wenn man ihn anziehend findet?
Nein, ich konnte bei zwei Ehen und etlichen Beziehungen den Charakter nicht erkennen, wie zum Teufel soll ich es in einer Nacht schaffen?

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Sollten Gedankenverbrechen bestraft werden? Hast du schon mal ein Gedankenverbrechen begangen?

Eine meiner Maximen ist sicherlich: Die Gedanken sind frei. Sie kriminalisieren zu wollen, halte ich selbst für ein Verbrechen. Selbst die Planung einer Straftat ist doch an sich, solange man bei der Planung selbst nicht schon Straftaten begeht, in dem man sich zum Beispiel Schusswaffen besorgt oder illegal Telefone abhört, meiner Meinung nach nicht unter Strafe zu stellen. Nein, nicht Absicht zählt, sondern die Tat. Und erst nach begangener Tat oder geschehenem Verbrechen, kann man bei der Beurteilung die Absichten in die Waagschale werfen. Hat jemand die Tötung einer Person von langer Hand geplant? Was waren seine Motive? Gibt es mildernde Umstände oder muss man gar auf Notwehr plädieren? All diese Fragen stellen sich erst nach geschehener Tat und nicht nach einem gedachten Gedanken.
Das stark moralisierende Christentum kennt Gedankenverbrechen in der Bergpredigt. Die Moderne sollte über diesem Ansatz stehen. Natürlich ist die Idee eines reinen Herzens sehr schön; aber Menschen haben nun mal nicht immer ein reines Herz, sie sollten sich aber wenigstens ihrer Gedanken wegen nicht schämen oder fürchten müssen. Denn das erhöht den Druck und fanatisiert eher als das Leben schöner zu machen.

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Willst du bekanntgeben, wem du alles folgst?

Ich denke, man kann es eigentlich wissen, ob ich jemandem folge oder nicht ;) Nein, ich will hier keine Liste meiner Verfolgten machen. Ich will die Spannung steigern: jeder soll sich verfolgt und niemand mehr in Sicherheit vor mir fühlen - ha, ha.

Wie entscheidest du, ob du jemandem hier folgst oder nicht?

Nicolai1995’s Profile PhotoialociN
Dies geschieht meistens sehr spontan und intuitiv. Es ist kein wirkliches Qualitätsmerkmal aus meiner Sicht, wenn ich einem Profil folge. Die Qualität entwickelt sich erst aus den einzelnen Fragen und Antworten und ich hoffe auch immer auf eine etwas mehr oder weniger persönliche Kommunikationsebene. Nicht, dass ich meine Freunde alle privat und persönlich ausfragen wollte, aber natürlich interessiert mich ihre Individualität. Mit dieser Einstellung kann man nicht massenhaft anderen folgen und auch keine Massen von Followern für sich generieren. Aber es kommt eben auf die Qualität und nicht auf die Quantität an.
Ich hatte ja tatsächlich auch das Glück, einige direkt persönlich kennen zu lernen, was mich sehr gefreut hat. Die Schiene der persönlichen Begegnung mit ideellem und kreativem Austausch würde ich gerne weiter ausbauen wollen, weiß aber noch nicht ganz genau, wie ich es organisieren will. Es gibt da durchaus Möglichkeiten: in Essen-Steele gäbe es ein Bildungswerk mit Übernachtungsmöglichkeiten und sogar Selbstverpflegung, wenn man es möchte. Auch andere Übernachtungs- und Tagungsmöglichkeiten gibt es, die ich aktivieren und organisieren könnte. Es wäre ja auch nicht die erste Tagung, die ich mache. Ich habe auch schon Ideen und sehe Pläne am Horizont, nur sind sie noch nicht zum Greifen nah.
Ob ich also jemandem folge oder nicht, ist erst der Anfang, dann denke ich mir, dass sich weitere Entwicklungsschritte ergeben können und dann wird es interessant. Man kann sich schreibend austauschen, zusammen etwas Künstlerisches oder Philosophisches oder Künstlerisch-Philosophisches auf die Beine stellen, man könnte zusammen schreiben oder auch sich in freiem postdramatischem Theaterspielen ausprobieren, was ich persönlich sehr mag.
Aber jede Reise fängt mit dem ersten Schritt an; und das ist auf ask bezogen, jemandem zu folgen. Von meinem Gefühl her sind wir beide beispielsweise aus dieser Phase hinaus und könnten uns über Literatur und Selbstverfasstes austauschen, wenn ich mal aus dem Quark käme und mich deiner Anregungen annähme. Das habe ich mir auch schon seit Langem vorgenommen.

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„Kohlewittchen“ soll nach Luisa die schwarze Prinzessin heißen, die ihr im Wald begegnet ist. Johannas SchwesterCHEN unterwegs in die Psycho-Villa im einsamen Wald, fehlt nur noch ein Wolf; die Prinzessin aber hat schon einen anderen Namen und die Paranoia im Präsidium ist schon perfekt. SOKRATES 92

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
«„Schneewittchen“ ist der falsche Name», dachte sie, «Diese Erscheinung müsste „Kohlewittchen“ heißen» und weil ihr der Schalk im Nacken saß, um sie ein wenig von ihrer Angst abzulenken, die sie gruseln ließ, dachte sie an ein albernes Wortspiel: «Nein, nicht „Kohlewittchen“ - diese Prinzessin ist ein „Kohleflittchen“», dachte sie und grinste einsam und irre vor sich hin, bis sie vor Schreck wieder erstarrte. Denn in etwa zwanzig Metern Entfernung stand sie wieder vor ihr auf dem Weg. Die schwarze Prinzessin schlenderte gemütlich auf sie zu. Luisa überlegte kurz, das Moped fallen zu lassen und einfach in den Wald zu rennen. Aber wahrscheinlich hatte sie keine Chance gegen sie, die an einer Stelle verschwinden und an einer ganz anderen wieder auftauchen konnte. Sie machte auch ein paar Schritte auf die dunkelhaarige Erscheinung mit einem Krönchen auf dem Kopf, die so bösartig und furchterregend gar nicht wirkte.
Im Polizeipräsidium herrschte große Unruhe. Die einzige Nachricht, die nun alles zu beherrschen schien, lautete: Franz-Joseph Metzger ist tot, und noch bevor er das Leichenschauhaus erreicht, ist ein Sonderermittler aus dem Innenministerium eingesetzt, der den Fall untersuchen soll. Ein junger Mann, knapp über 1,90 m, blond mit Locken und einem deutlichen Stich ins Rötliche im Haar, rosa Bäckchen, freundlich lächelnd, kein Typ, den man je als unsympathisch oder mit einem unangenehmen Auftrag in Verbindung bringen könnte. Wer den Sonderermittler das erste Mal sah, wunderte sich über ihn, weil er etwas ganz anderes erwartet hätte. Ein Sonderermittler strahlte schon dem Begriff nach etwas Inquisitorisches, Dunkles, Gefährliches, ja auch etwas Hinterhältiges aus. Lord Francis Arthur Suthers hingegen, der trotz seines so englischen Namens in einer deutschen Behörde arbeitete, war das genaue Gegenteil von einem Inquisitor: freundlich, neugierig und offen wirkte er – durchaus als jemand, dem man gerne sein Herz ausschüttete und mit dem man schnell vertraut und herzlich werden konnte. Ruhig und gelassen betrat er das Büro des Polizeipräsidenten und bot ihm auch ohne Umschweife das Du an: «Lieber Alfons, das ist ja ein schöner Schlamassel! Frau Ministerialdirigentin Katja Hardenberg möchte so wenig Aufsehen wie möglich – natürlich.» Das Erste, was Dr. jur. Alfons Albermann unweigerlich auffiel, obwohl es nun wirklich die nebensächlichste Sache der Welt war: Der Sonderermittler Arthur, wie er genannt werden wollte, lispelte ein wenig. «Ja, natürlich. Niemand möchte, dass diese Angelegenheit, sich zu einem Fall ausweitet. Franz-Joseph Metzger ist quasi eines natürlichen Todes gestorben – ganz natürlich für sein Leben», sagte der Polizeipräsident und verfluchte sich selbst zugleich für seine ungeschickte und undiplomatische Art, sich auszudrücken. Wie konnte einer nur mit solch einer Treffsicherheit genau die falschen Worte wählen?

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