Bevor ich noch mehr Fragen beantworte, so zum Beispiel, was ich über Politik denke und wie wichtig sie mir ist und ob ich auf dem gefrorenen See bedenkenlos tanze, kommt noch eine weitere Folge SOKRATES Teil 134...
...Kopf. Genau in diesem Moment raschelte es vor ihm in ein paar Metern Entfernung hinter dem Farn und den Sträuchern. Neugierig und auch etwas erschrocken spähte er in die Richtung. Zunächst konnte er nichts sehen, dann aber bewegte sich schnüffelnd und schnaubend ein grau-rosanes Tier aus dem Gebüsch, etwa so groß wie ein Ferkel und einem solchen auch nicht unähnlich, lediglich die Schnauze glich eher der eines Ameisenbärs. Basti war sich sicher, dass dieses sonderbare Tier wusste, dass er es beobachtete. Aber noch schien es sich nicht von ihm bedroht zu fühlen. Und umgekehrt ging von ihm auch keine Bedrohung für Basti aus. Eine Begegnung mit einem Wildschweineber, einem Säbelzahntiger oder einem Tyrannosaurus Rex Baby (all dies hielt Basti für durchaus möglich) wäre weit gefährlicher. Was aber vor ihm stand und den Boden kräftig beschnüffelte war eine Hispaniola solenodon. So lautete der wissenschaftliche Name für Schlitzrüssler, die ihren natürlichen Lebensraum auf Karibischen Inseln hatten. Sie erinnerten ein wenig an überdimensionierte Spitzmäuse und ernährten sich von Insekten. Das Exemplar vor Basti wirkte nicht besonders scheu, so dass Basti, spontan den Impuls in sich verspürte, sich dieser Hispaniola vorsichtig anzunähern, wobei er auch ein wenig die Hoffnung hegte, sie streicheln zu können. Tatsächlich flüchtete der Schlitzrüssler nicht, als sich Basti mit kleinsten Schrittchen ganz vorsichtig an ihn zu pirschen begann. Bis auf eine Armlänge konnte er sich ihm annähern und völlig beglückt betrachtete er das borstige Fell des Tieres, die kleinen dunklen Augen und den niedlichen feuchten Rüssel. Die Hispaniola hörte nun auf zu schnüffeln, um reglos die nächsten Sekunden abzuwarten, in denen sie sich für Flucht oder Bleiben entscheiden würde. Im Grunde war die Flucht nur von einem Augenblick zum nächsten aufgeschoben und nicht aufgehoben. Und plötzlich war sie da, die Flucht, und die Hispaniola solenodon verschwand bltzschnell rennend zwischen den Sträuchern. Sie hatte einen Bruchteil von einer Sekunde schneller Lara gehört, als ihr Ruf Bastis Ohr erreichte, der ärgerlich aufsprang: «So, jetzt können wir weiter!» «Oh, du hast sie erschreckt! Jetzt hast du das niedliche Tierchen erschreckt!» «Was für ein niedliches Tierchen? Ich habe nichts gesehen. Ich dachte, du willst jetzt schnell weiter.» Enttäuscht sah Basti noch einmal in die Richtung, in der die Hispaniola verschwunden war. «Du hast sie erschreckt. Und jetzt ist sie weg», schmollte er. «Das tut mir Leid, das wollte ich nicht. Aber sicher gibt es noch mehr Tiere hier und sicher auch noch mehr von diesen Hispaniolas. Ich bin gespannt, was wir hier noch alles entdecken werden.» Basti sah Lara mit einer Mischung aus Verwunderung und neugierigem, überraschtem Erstaunen an: «Dann verweilen wir hier noch ein bißchen in diesem Wald und gehen nicht sofort wieder zurück?» «Ja, lass uns noch hier erst einmal umsehen und Spazieren. Ich bin schon sehr gespannt, auf wen wir noch alles treffen.»
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Dinofino ~ O-Reh Gano