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Uri Bülbül

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Scheiß Anhänger der Konsumgesellschaft, atme weiter Luft ein, um die Ausbeutung des Proletariats auszuweiten, ganz tolle Leistung

Ein bißchen erinnert mich dieser Hinweis über das Fragenfeld an mich geschickt an «Wir essen jetzt Oma» und «Wir essen jetzt, Oma.» Fehlen die Satzzeichen kann man sich viele Gedanken über den Sinn machen und kommt nicht recht zu einem Schluss. Warum bekomme ich diesen Satz? Und ist «atme weiter Luft ein» als ein Imperativ zu verstehen oder ist es eine Elipse, in der das Wort "ich" weggelassen wurde - und worin besteht die Leistung? Und was habe ich getan oder Ärgerliches geschrieben? Mit welcher Leistung soll ich die Ausweitung der Ausbeutung des Proletariats ausgeweitet haben?
Konsumgesellschaft wie Ausbeutung des Proletariats sind abzulehnen - soweit verstehe und gehe ich d'accord. Aber irgendwie trifft mich der Satz nicht, auch wenn er mir nicht gleichgültig ist. War das womöglich, was dein Name verspricht - ein toppflop?

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Liked by: Lola van Unbehagen

Da sitzt ein junger Philosoph im Garten der Psycho-Villa und denkt über Menschen, Kant und Kritiken. SOKRATES, der kafkASKe Fortsetzungsroman Teil 136...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
...die billige Kopie, die plumpe Fälschung. Vielzu grobschlächtig war er und hatte nichts von der Feinsinnigkeit eines Zodiac. Wenn er ironisch oder zynisch werden wollte, konnte man bestensfalls nur noch über seine kläglichen Versuche lachen. Benjamin konnte Rufus überhaupt nicht ernst nehmen und konnte sich, ehrlich gesagt auch niemanden vorstellen, der ihn ernst nahm. «Ach, geh mir bloß aus der Sonne!» sprach er alleine vor sich hin, mit sich selbst, im Geiste aber auch zu Rufus, womit er die Gedanken an diesen seltsamen Gärtnergehilfen wie eine lästige Fliege zu vertreiben suchte. Ihm mißfiel der Spruch, den der großartige Diogenes von Sinope, Alexander dem Großen auf den Kopf zugesagt haben soll, als der große König und Eroberer zu dem eigenwilligen Philosophen kam, um mit ihm zu reden und ihm dabei offerierte, er könne sich von ihm wünschen, was er wolle. Diogenes aber war fast wunschlos glücklich. Das Einzige, was er sich wünschte, war, dass der aufgeblasene König ihm aus der Sonne ging. Rufus konnte keinen Alexander abgeben; Benjamin aber war in seiner Selbsteinschätzung nicht weit von dem großen Zyniker entfernt. In seinem E-bookreader hatte er aber nicht die Sprüche des antiken Philosophen ohne Werke aufgerufen, sondern den Königsberger Denker mit seiner Kritik der reinen Vernunft. «Wie hätte sich wohl Diogenes in Königsberg geschlagen?» fragte er sich. «Hätte er Kants Kritiken gelesen?» Wie sollte man sich diesen Typen überhaupt vorstellen? Las er viel? Hatte er Platons sämtliche Schriften gelesen? War er je in Platons Akademie gegangen und hatte er sich mal unter die Schüler gemischt? Bei diesem Gedanken durchzuckte es ihn; ein Ekelgefühl stieg aus seinem Inneren von ganz tief unten auf. Schule? Nein, sie tötete in ihm jede Motivation und Lust auf das Lernen. Dabei war er durchaus wissbegierig; Mathematik fiel ihm leicht und für Literatur und Philosophie hatte er auch etwas übrig. Aber nicht in der Schule. Für die Schule hatte er immer weniger übrig - genaugenommen, wenn man mal ganz ehrlich sein und nichts verschönern wollte: hatte er überhaupt gar nichts für die Schule übrig. Er kam sich dort vor wie in der Fabrik - wenn man also konsequenter Weise nichts verschönern wollte, kam er sich wie ein Zwangsarbeiter in der Fabrik vor. Mit diesem Gefühl erstarb jegliche Motivation für die Themen. Er beobachtete in der Schule aufmerksam das Verhalten der Lehrer und das seiner Mitschüler. Und je mehr er beobachtete, desto mehr fiel er aus dem Betrieb heraus, wie eine Schraube, die sich unbemerkt aber stetig lockert und irgendwann plötzlich abfällt. «Nicht weiterdenken!» gebot er sich selbst; denn diese Gedanken waren noch ekelhafter als die dümmliche Eitelkeit des Gärtnergehilfen, der so sein und aussehen wollte, wie der Psychologe dieses wundersamen Sanatoriums. «Ich muss sagen, dass ich nie etwas erzwinge, ich tue immer nur das, was mir leicht fällt», ging es ihm durch den Kopf; aber es waren nicht seine Worte und nicht seine Gedanken.

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Wer, glaubst du, hat dir die letzte anonyme Frage gestellt?

Ich hoffe, ask hat sein Überwachungssystem so weit im Griff, dass die Redaktion mir wenigstens in dieser Frage einen Schritt voraus ist. Oder werden nun wieder sinnlos Antworten gelöscht?
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wann gibt es den nächsten Geschichten-Teil? :3

Maulwurfkuchen’s Profile PhotoDinofino ~ O-Reh Gano
Die 136. Folge von SOKRATES, dem kafkASKen Fortsetzungsroman gibt es in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag. Basti und Lara sind über die Wendelschraube in ein Tal gestiegen und sind in einem sehr mysteriös anmutenden Wald gelandet. Sie begegneten dort nicht nur Nadia in einem wunderbaren Kleid, sondern auch einem sonderbaren Tier, das einer Mischung aus Ameisenbär und Ferkelchen ähnelt. Lara erschreckt unabsichtlich dieses wundersame Tierchen, das schnell im Gebüsch verschwindet. Basti hofft, es wieder zu sehen und sich mit ihm anfreunden zu können. Am liebsten würde er es in die Villa mitnehmen, ohne es in Gefangenschaft zu halten. Ihm ist eine freundschaftliche und auf Freiwilligkeit basierende Bindung zu Hispaniola solenodon wichtig. Er möchte es Rudi nennen.
Aber die 136. Folge wird sich nicht diesem Handlungsstrang widmen. Wir dürfen nicht vergessen, da rast eine Kriminalpolizistin, die ihren Vater erschossen hat, in Richtung Psycho-Villa, wo sie ihre Schwester Luisa antreffen und mit nach Hause nehmen möchte. Aber in gewisser Weise ist sie ein wenig in Panik. Vielleicht wähnt sie auch ihre Schwester in Gefahr, was so falsch nicht sein muss, wenn ich an den Gärtnergehilfen Rufus denke, während Luisa sich bei Uri Nachtigall und Betti @Liebeanalle in Sicherheit fühlt und entspannt mit dem schriftstellernden Philosophen plaudert, der in einem Theater arbeitet, wo ihn keiner so recht vermisst. Aber das ist ein Kapitel für sich.
Während also die Kommissarin Johanna Metzger durch den Wald zur Villa rast, widmen wir uns in der Folge 136 mal den Gedankengängen des jungen Benjamin, der mit seinem E-Bookreader und geladener "Kritik der reinen Vernunft" an den Gartenteich setzt. Zunächst kreisen seine Gedanken um Rufus und später um etwas anderes. Aber das kann ich jetzt noch nicht verraten.
Und ich, Uri Bülbül, nur echt mit einem "r" frage mich, was an meinem Statement, Standpunkt: «Ich bin gegen den Organhandel und diesen werde ich bestimmt nicht mit einem Spendeausweis unterstützen.» eine «etwas schwammige Begründung» sein soll. Denn ganz ehrlich sehe ich an dieser Aussage überhaupt keine Begründung und Argumentation - eine schwammige schon gar nicht^^ Der Fragesteller mit diesem Urteil hat eine 5 in Logik locker verdient und den Vogel abgeschossen, aber nicht die Nachtigall ;)

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wann gibt es den nächsten GeschichtenTeil 3

Wenn du auf einer einsamen Insel gestrandet wärst und du nur eine Person bei dir sein könnte, wen würdest du dir dafür auswählen?

Ach, da mache ich mir gar keine großen Gedanken. Ich wäre am liebsten allein. Mir können alle gestohlen bleiben. Internet wäre aber nicht schlecht. Aus der Ferne ertrage ich sogar Menschen.

Hast du einen Organspendeausweis?

Ich bin gegen den Organhandel und diesen werde ich bestimmt nicht mit einem Spendeausweis unterstützen.

Warum dreht sich die Erde?

Müsstest du eigentlich mal einen Astrophysiker fragen, wenn du tatsächlich WARUM meinst, wenn du "warum" schreibst. Ich denke mal, dieser Urdrall hat etwas mit dem Urknall zu tun.
Und wenn du mit "warum" WOZU meinst, kann ich als Philosoph sagen: ganz ohne Grund. Sie dreht sich halt, es gibt Tag und Nacht, die Jahreszeiten, eine wunderbare Atmosphäre, Leben auf dem Planeten und eine wunderbare Natur. Und wozu? Damit der Mensch alles zerstört? Kann doch nicht sein. Ist aber so.
Aber hast du bemerkt, dass ich deine Frage am 7. Tag erst beantworte, nachdem du sie gestellt hast ;)

Weißt du, welche Frage mich so verrückt macht? Warum hat er sich die Mühe gemacht, die Toilette zu betreten und den Ort, der dafür vorgesehen ist, zur Verrichtung seiner Notdurf zu verwenden, ihn dann aber dadurch zu pervertieren, dass er die Brille bescheißt und nicht das Klowasser nur mm weiter?

Ich habe von Menschen gehört mit dem WC aus Gewohnheit, Erziehung und Herkunft nicht klar kommen. Sie haben es gelernt, ihre Notdurft entweder im Freien zu verrichten, in der Hocke oder auf den Plumpsklos, bei denen man in die Hocke gehen muss. Soll die natürlichste und gesündeste Form für den Darm sein. Das wissen diese und andere Menschen zwar nicht, aber sie machen es einfach. So wie wir nicht wissen, dass wir es dem Darm schwer machen, dafür aber bequem sitzen können, und es dennoch tun.
Diese Menschen stellen sich auf die Klobrille und gehen auf ihr in die Hocke. Aber selbst dann müssten sie doch Abfluss treffen, oder? Vielleicht war da jemand abgerutscht oder hat aus irgendeinem unglücklichen Grund sein Ziel verfehlt. Aber macht man dann nicht alles sauber als soziales Wesen und hinterlässt die Sauerei nicht den Nachfolgenden?
Aus dieser Debatte können wir nun Folgendes lernen:
1. Mit Klugdiarrhoe kann man über jeden Mist philosophieren;
2. Jeder Mist kann auf den Zustand der Welt, Gesellschaft und des menschlichen Bewustseins hindeuten;
3. Die Verrichtung der Notdurft ist eine Frage der Kultur; und es gibt Länder wie Indien, in denen eine enorm große Anzahl von Menschen keine Toiletten besitzen und Frauen nur im Dunkeln ihre Notdurft zu verrichten wagen und Männer ihnen zur Vergewaltigung auflauern. In so einer Welt also leben wir: da ist ein hochkultiviertes Land, das Tempeln zu bauen, Mathematik zu betreiben, Musik zu spielen, märchenhafte Kleider und Stoffe zu produzieren, Gewürze zu erzeugen und in der Moderne mit Computern umzugehen und Atomwaffen zu entwickeln, in der Lage ist, aber keine Sanitäranlagen in ausreichendem Maße für seine Bevölkerung produziert.
4. Wir haben in Deutschland eine Kultur der Entfremdung, dass sich der Mensch nicht als Mensch fühlen kann, sondern als Teil eines Apparates, ein kleines Rädchen in einem System, wobei dieses System immer unmenschlicher wird und Menschen wie Tiere wie Pflanzen nur noch aus Effizienzgründen hält. Wir haben Massentierhaltung, wo wir hinsehen. Der Mensch depriviert und vermasst und die Menschlichkeit geht zugrunde - auch an Schulen und Universitäten, und auch in den viel gelobten Kindergärten, wohin Eltern ihre Kinder hinschicken müssen, damit sie arbeiten und Karriere machen können oder einfach nur Geld verdienen für das Überleben; es werden keine Kleingruppen gefördert, keine fürsorglichen Elterninitiativen, sondern die systematische Vermassung mit Massenküchen usw.
Da wird es immer schwieriger, meine ich, die Klobrille zu treffen. Das kann einen auch schon mal in den Wahnsinn treiben. Aber ich schlage vor, werde besser nicht verrückt. Die Welt ist schon aus den Fugen.

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schwierig:/

anamachtihrcomeback’s Profile PhotoAnastasia
Versuchen wir es mal mit etwas Poesie ;)
+++
Warum die alten Gebeine ausgraben?
Die schon zu Lebzeiten morschen Knochen und
gichtigen Überwürfe?
Warum die alte Frage neu stellen?
Die alles und nichts entscheidende?
Warum ein Sein-oder-Nichtsein?
Warum in die Gräber sehen?
In die Höhlen einstiger Augen mit starrem Blick,
glasig und leer? In den Mund riechen
bei herabgefallenem Kiefer?
+++
Ja, das ist jetzt echt schwierig bis schwermütig.

Hättest du lieber nie mehr Zugang zum Internet oder nie mehr die Möglichkeit, mit einem Flugzeug zu fliegen?

Selten fällt mir eine Antwort so leicht wie diese: das Fliegen ist mir total egal. Ich wüde sofort auf das Fliegen verzichten.
Liked by: Jonas Vogel

Als ich neulich in der Uni die Klotür öffnete, sah ich eine Kotwurst, die jemand auf die Klobrille geschissen hatte. Vollgeschissenes Klopapier lag auf dem Spülkasten verteilt. Jetzt bin ich am Überlegen: War das ein politisches Statement oder gar eine Anklage an das Bildungssystem?

Nein, als ein politisches Statement würde ich das nicht werten - nicht auf dem Klo. Wenn du nun den Kothaufen auf dem Pult des Professors im Vorlesungssaal gesehen hättest, wäre ich zu einer anderen Interpretation geneigt. In diesem Fall aber muss ich leider, leider zu meinem Bedauern über die völlig missratene Kultur und Bildung schreiben. Auch Scheiße ist sozusagen nicht kontextfrei. Auf dem Pult kann sie sehr wohl Protest oder gar eine Anklage sein; das aber würde schon bei demjenigen, der dies getan haben könnte, ein politisches und kulturelles Bewusstsein voraussetzen, was der Fall, den du beschreibst vollkommen vermissen lässt.
Und das wäre mein Anlass zu meinem Klagelied. Was ist nur aus unserer Gesellschaft geworden, dass selbst an der Alma Mater die Sanitäranlagen durch unkultiviertes, barbarisches Verhalten vollkommen misshandelt werden. Ach was barbarisch! Man muss schon mehr an Affen als an Barbaren denken, wenn man so etwas sieht^^
Und man muss sich wirklich fragen, warum sich Menschen zu derart depriviertem Verhalten verleiten lassen. Ist es die Architektur? Das Unpersönliche? Das Massentierhafte? Ob man Legebatterien betreibt oder Schulen oder Universitäten - sie sollen alle nach derselben Effizienzlogik funktionieren und können dazu führen, dass Lebewesen sich darin nicht wohl fühlen und ihrer Natur gemäß verhalten können. Papageien rupfen sich, wenn sie unglücklich sind, die Haare aus und einige Menschen verrichten ihre Notdurft scheinbar auf die Klobrille.
Insofern haben wir es hier nicht mit einem Statement zu tun, sehr wohl aber mit einem Symptom.

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Eine halbe Stunde bis Mitternacht. Der Mond scheint durch das Fenster, hat schon ein Stück von seiner rechten Seite verloren an die Finsternis, das Runde ist nicht mehr so rund, die Zeit verrinnt. Bald beginnt der Oktober. Dann kommt die Winterzeit, doch zuvor SOKRATES Teil 135...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Die Fotosession mit Nadia schien Lara ermutigt und motiviert zu haben. «Nadia meinte, wir sollten Richtung Westen gehen; da wäre es dann am längsten hell.» Und sie zeigte entschlossen in eine Richtung. «Möchtest du nicht besser wieder zurück in der Villa sein, bevor es dunkel wird?» fragte Basti erstaunt. «Ach, keine Ahnung. Es wird ja noch nicht dunkel. Wenn wir schon mal hier sind, dann sollten wir uns auch gründlich umsehen. Möchte mal wissen, was es hier noch so für seltsame Tiere und womöglich andere Wesen gibt», sagte Lara überraschend sorglos. «Was ist, wenn wir einem grauen Wolf begegnen? Oder einem Säbelzahntiger?» fragte Basti. Nicht dass er wirklich Angst vor einem Wolf oder einem Säbelzahntiger gehabt hätte, vielmehr wollte er wissen, wie Lara auf diesen Gedanken reagierte. «Ich mache Fotos von ihnen», antwortete Lara völlig unbeschwert, «besonders wenn wir einem Säbelzahntiger begegnen. Den muss ich unbedingt fotografieren, sonst glaubt uns keiner, dass wir ihn gesehen haben. Säbelzahntiger sind nämlich schon vor einer Ewigkeit ausgestorben.» «Das weiß ich», brummte Basti, «jetzt versuchst du meine Wünsche zu verscheuchen, wie du die Hispaniola verscheucht hast. Dinosaurier sind angeblich auch schon ausgestorben und Drachen auch, aber ich möchte nicht ausschließen, dass wir ihnen auf unserem Spaziergang begegnen können.» «Ja, tut mir Leid», sagte Lara versöhnlich. «Ich möchte es auch nicht ausschließen und deine Wünsche verjagen möchte ich auch nicht. Ich wollte auch nicht dieses Rüsseltier verscheuchen. Es ist aus Versehen passiert.» Lara nahm Basti an der Hand und zog ihn sanft mit sich Richtung Westen. Die Sonne stand nicht mehr gar so hoch.
Benjamin ging an den Gartenteich, wo er sich auf eine Bank setzte, die aus einem der Länge nach halbierten Baumstamm bestand. Die eine Hälfte diente als Sitzfläche, die andere als Rückenlehne. Das Holz war gegen Witterungseinflüsse behandelt und angenehm glatt. Nach der Begegnung mit Nadia ein wenig verstört nahm er auf der Bank Platz und legte „Die Kritik der reinen Vernunft“ rechts von sich auf die Bank. Er betrachtete den Teich mit den Seerosen und dem hohen Schilfgras auf der gegenüber liegenden Seite und malte sich in seiner Phantasie Symmetrien mit Seerosen aus, die er wie Schachfiguren auf dem Brett auf der Wasseroberfläche hin und her schob. «Was ist das nur für ein Kerl – dieser Rufus?» quakte es aus dem See wie ein Frosch in seinen Kopf. Er hatte etwas Kaltes in den Augen, aber auch Stumpfsinniges. Und Benjamin fragte sich, ob Stumpfsinn und Gefühlskälte sich nicht ausschlossen. Er musste irgendetwas Wichtiges falsch gemacht haben; denn Nadia war ihm vehement in die Parade gefahren. Eigentlich interessierte ihn Rufus nicht. Auffällig war nur, dass er sich gerne so gab wie Zodiac. Mit seiner Frisur und seinem Anzug, den er in seiner Freizeit trug schaffte er es auf einige Entfernung wirklich dem stellvertretenden Leiter der Villa zu ähneln. Wenn man aber näher kam, erkannte man...

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ich hab dir mal irgend so einen schwachsinn geschrieben der mit den worten "wes brot ich fress des lied ich pfeif" anfing und wollt mal fragen, warum du darauf nie geantwortet hast und ob du die frage noch hast?

Ich bin ein ziemlich zerstreuter und chaotischer Typ und doch zugleich auch (was für ein Widerspruch!) ein Liebhaber von Systematik. Ich habe 2655 Fragen unbeantwortet in meinem Archiv; davon muss man natürlich einige abziehen, die zwar als Frage kamen, aber private Nachrichten an mich waren. Dann aber bleiben immer noch eine Menge Fragen unbeantwortet. Ich habe kein bestimmtes System, nach dem ich die Fragen beantworte. Manche bleiben erst einmal liegen, weil ich das Gefühl habe, dass sie eine besondere Aufmerksamkeit verdienen und ausführlich beantwortet werden sollten; dann geraten sie mir aber aufgrund von Tagesereignissen und anderen Fragen aus dem Blick. Leider durchforste ich nicht meine alten Fragen - jedenfalls nicht oft und schon gar nicht gründlich genug.
Aber an das Zitat erinnere ich mich. Ich habe heute keine Ahnung, warum ich darauf nicht sofort geantwortet habe; an der Frage jedenfalls kann es nicht gelegen haben. Warum schreibst du, dass es ein Schwachsinn war, was du mir geschrieben hast?
Ironie?

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Vllt hättest du mir Platz für die Politik Frage...wenn du nicht die ersten 35 Zeilen darüber geschrieben hättest das du kein Platz hast

Oh, da ist ein Neunmalkluger :) Aber ja, du hast recht, ich hätte mehr Platz und der Gedanke, der von dir unverstanden geblieben ist, wäre nicht einmal geschrieben worden.

Tanzt du, ohne Acht zu geben, auf dem zugefrorenen See?

Das denken manche Leute von mir; sie halten mich für waghalsig und blind risikofreudig. Aber nein, sie sind zu ängstlich und manchmal wirklich feige. Ich hingegen bin vorsichtig, werde schon auf der Uferpromenade beim Tanzen schief angesehen. Was soll ich da auf dem See?
Liked by: никто

Lupus pilum mutat, non mentem.

Ja, das ist der berühmte Wolf im Schafspelz; er will die Geißlein fressen und will bestimmt nicht zur liebevollen Mutter mutieren. Man kann aber auch denken, ein echter Wolf singt nur solange die Lieder derjenigen, deren Brot er isst, solange er die Hand nicht zu fassen bekommt, die ihn füttert. Also sei auch du schön ein Wolf in diesem System, auch wenn du brav zur Schule gehst.
Liked by: никто Anastasia

Siehst du es als Grund zum Entfolgen an, wenn jemandem Antworten von Usern gefallen, die du nicht magst?

Nicolai1995’s Profile PhotoialociN
Nein, das ist für mich sicher kein Grund zum Entfolgen. Es kann ganz verschiedene Gründe geben, warum einem Antworten von Usern gefallen oder nicht gefallen. Die Welt ist da sehr facettenreich - zum Glück. Vielleicht entdecke ich ja neue Facetten, wenn ich begreife, warum andere Antworten liken, die ich nicht mag. Für mich gibt es nur einen wesnetlichen Grund zum Entfolgen: Langeweile. Wenn ein Profil für mich so ganz und gar uninteressant wird, dann folge ich ihm auch nicht mehr.

Wie stehst du zur Politik?

Diese Frage ist so eminent wichtig und so komplex, dass eigentlich knappe 3000 Zeichen Platz niemals ausreichen können. Und dennoch ist es leichter einen Berg zu besteigen, als eine Wüste zu durchqueren, weil man bei einem Berg den Gipfel sehen kann und diesen als Ziel vor Augen hat. Während die Wüste endlos scheint und schon beim ersten Schritt ein wenig entmutigt, weil man nicht weiß, wann man sie durchquert haben wird; sei sie auch nur ein großer unübersichtlicher Sandkasten.
Will sagen: es ist besser nicht ein unebschränkt langes Buch auf diese Frage zu schreiben, obwohl dies ohne Zweifel möglich wäre, denn ich habe einiges an politischen Erfahrungen angesammelt, die ich auch wirklich einmal verarbeiten müsste.
Vor einem Jahr noch hätte ich auf ask zumindest diese Frage in zwei oder drei Teilen beantwortet und damit die Anzahl der Zeichen verdoppelt bzw. verdreifacht. Aber aufgrund einer Tendenz, die nicht von mir ausgelöst wurde und auch nicht recht beeinflusst werden kann, werden die Antworten auf ask immer kürzer und wenn ich meine Startseite ansehe, auch immer blöder. Blöder werden aber auch die Fragen und seltener diese schönen, interessanten wie diese. Aber auch das gehört zur Politik.
In deiner Frage steckt zunächst das Verständnis von Politik als ein gesellschaftliches, öffentliches Teilsystem der Welt, so wie es Staat, Gesellschaft und Politik geben kann, um drei Systeme hervorzuheben, die wie Zahnräder ineinander greifen. Wenn man Politik in diesem Sinne versteht und damit auch wesentlich das parlamentarische Parteiensystem meint, stehe ich skeptisch gegenüber Politik und sehe eine Menge strukturelle Disfunktionen. Parteien befördern Opportunisten, verbandsschlaue Apparatschiks, die nie etwas Vernünftiges gelernt haben als Karriereleitern zu erklimmen und dafür die notwendigen Verhaltensformen an den Tag zu legen. Für sie sind nicht Inhalte wichtig, sondern nur Regeln, die man schnell erlernen kann und einhalten muss, um in der Hierarchie schnell aufzusteigen und einen Posten nach dem andern zu ergattern. Da für diese Leute Inhalte an sich nicht viel zählen, kämpfen sie auch für keine Überzeugungen, sie sind biegsam, elastisch und austauschbar. Sie führen die Demokratie ad absurdum.
Wenn man aber Politik als eine Kategorie des Denkens versteht, bin ich sehr für Politik; denn sie kommt von der Polis, der demokratischen Gemeinschaft einer Gesellschaft, die in Öffentlichkeit um den besten Weg des Zusammenlebens ringt. Natürlich beschäftigt man sich auch mit Begriffen wie Tyrannei, Diktatur, Demokratie, Sozialismus, Kommunismus, Parlamentarismus, Staats- und Rechtsphilosophie und vieles andere mehr. Wenn man ohne Scheuklappen und ideologische Vorurteile an all diese Begriffe geht und die Realität analysiert, dann ist mir Politik äußerst wichtig.

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können wir dann nochmal so einen Schlitzrüssler treffen und es Rudi nennen und mit nach Hause nehmen? :3

In was für einem Wald seid ihr beiden nur gelandet? Da kann und wird noch einiges passieren. Manchmal kommt mir der Gedanke, wie es wäre, wenn Lara und du euch aus den Augen verlieren und eine Weile getrennte Wege gehen würdet. Ich bin diesbezüglich noch recht unentschlossen. Aber einiges von deinen Wünschen wird sich im Hattinger Wald auf jeden Fall realisieren lassen. Dieser Ort ist ein magischer Ort: Weiße Elefanten, Tiger, Flugsaurier, Drachen, Seeräuber... hier könnte wirklich ein Tohuwabohu der Phanatsie herrschen. Und dann wäre da noch der Schlitzrüssler. Er hat sich ja nicht nur von der ganz scheuen Seite gezeigt. Sollte das der Anfang einer Freundschaft werden? Ohne eine Freundschaft jedenfalls kannst du den Schlitzrüssler nicht mit nach Hause nehmen. Er muss freiwillig mit dir mitkommen und du musst schön auf ihn aufpassen, damit er nicht auf Rufus' Grill landet.
Aber im Moment bin ich mir auch noch ganz unsicher, wielange ich diesen unsympathischen Typen noch schalten und walten lasse. Eigentlich müsste man ihm das Handwerk legen.

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