@Klugdiarrhoe

Uri Bülbül

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Das war mir bekannt, die Symbolkraft der Windel hatte ich allerdings unterschätzt :D Nun, diese Folgefrage muss sein … was symbolisiert aus deiner Sicht ein Schnuller?

Noch deutlicher als bei der Symbolkraft der Windel tritt doch beim Schnuller das Symbolische in den Vordergrund - der Schnuller steht für unbefriedigte elementare Bedürfnisse nach Nahrung und zugleich auch Zuneigung, Nähe, Wärme und Liebe. Es genügt keinesfalls, Babys nur Nahrung zuzuführen und ihnen ansonsten Liebe und Zuneigung in Form von körperlicher Nähe zu entziehen. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, gibt es sogar grausame Experimente, in denen Babys Nahrung bekamen und auch ihnen die Windeln gewechselt wurde, sie aber ansonsten keinerlei Berührung erhielten. Das Ergebnis: die Babys verkümmern und sterben.
Von diesem Extrem abgesehen, findet ein Stück Liebesentzug statt, wenn man Babys nur zur Nahrungsaufnahme an die Brust lässt und den Rest mit einem Schnuller erledigt. Es ist eine Entfremdung vom Leben und von Wärme und die frühe Einführung des Menschen in die Welt des Kapitalismus, in der Waren alle Bedürfnisse befriedigen sollen. Menschliche Nähe, Freundschaft und Solidarität aber nicht viel zählen. Im Alter kann man dann von Robotern alte Menschen pflegen lassen wollen!
Einerseits werden menschliche Beziehungen sexualisiert und andererseits dadurch auch tabuisiert oder mit Verhaltensnormen aufgeladen. Wenn sich zwei Männer umarmen, gelten sie als schwul. Und wenn Mann und Frau sich umarmen, gilt das schon als eine Annäherung in sexueller Absicht.
Gerade bei Kleinkindern, die sehr viel Nähe und Zärtlichkeit von ihren Eltern erfahren und nicht abgewiesen oder Ersatzgetröstet werden, entwickelt sich ein deutlich beobachtbares Selbstbewusstsein und Experimentier- und Expeditionslust, die sie ohne Verlustängste zu neuen Dingen und Orten zieht. Sie gehen eher in andere Zimmer, in denen Kinder spielen aber ihre Eltern nicht sind oder können sich gut selbst beschäftigen und wollen nicht immer die Aufmerksamkeit der Eltern erheischen. Denn der Mensch hat durchaus neben seiner Anhänglichkeit und Sehnsucht nach Nähe auch den Wunsch, individuell und alleine seinen Aktionskreis zu erweitern. Je größer die emotionale Rückversicherung an Gemeinschaft ist, desto leichter können sich Menschen auch alleine ver- und unterhalten.
Der Schnuller hingegen steht für die Welt der Ersatzbefriedigungen, für eine Plastikwelt, die beim Schnuller beginnt und über Dildos und Plastiksexpuppen bis zur Prostitution und Käuflichkeit von "Liebe" und "Liebes"gerätschaften führt. Damit kann man Geschäfte machen - auch und nicht zuletzt mit Menschenhandel. Mit Menschen, die nicht von früh an ersatzbefriedigt werden, kann man das nicht so gut.
Schnuller sind kein Ersatz für Zuneigung und Babyflaschen kein Ersatz für Muttermilch. Das sind Produkte einer kapitalistischen Zivilisation der Warenfetischisten, die krank machen.

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Nachdem du Strampler unappetitlich findest, wie stehst du zu Windeln? Philosophiere doch mal ein wenig ;)

Ich habe mal in Kinder- und Entwicklungspsychologie eine Geschichte gehört, die mir nicht aus dem Kopf will. Afrikanische Frauen, die ihre Kinder nackt auf den Rücken oder um den Bauch binden und mit ihnen alle Tätigkeiten ausführen, die sie auch ohne die Kinder um sich gewickelt ausführen würden, sollen mal auf eine Frage von Ethnologen, woher sie denn wüssten, wann ihre Kinder müssen, so reagiert haben...
Die Ethnologen hatten scheinbar beobachtet, dass die Frauen die Kinder aus ihrer Tragetasche nehmen und mit ausgestrecktem Arm von sich weghalten, wenn die Säuglinge ihre Notdurft verrichten.
Die Frauen schauten die Ethnologen und Dolmetscher völlig verständnislos und irritiert an und fragten zurück: woher sie denn selbst wüssten, wann sie mal müssen :) Mal abgesehen davon, dass Menschen in Afrika häufig mal für einen ethnologischen Quatsch herhalten müssen: ich glaube, dass es eine innige empathische Verbindung zwischen Menschen geben kann, so dass sie selbst ihre intimsten Bedürfnisse erkennen. Dass diese Verbindungen in Europa und unter den Euripiden verloren gegangen ist oder womöglich nie vorhanden war, wird auch durch die Windeln symbolisiert.

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Nun spinnen wir mal den Faden der Geschichten weiter. Der Begriff der «phänomenologisch-rhizomatischen Erzählweise» ist im Fall von SOKRATES bisher zu hoch gegriffen. Es gibt halt mehrere Fäden - mehr auch nicht bisher: SOKRATES Teil 206:

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Hauptkommissar Alfred Ross hatte eine schlaflose Nacht hinter sich. Das alles ging nicht in seinen Schädel, dafür aber schien die Welt aus den Fugen zu geraten. Methusalem alias Marcellus Adonis Narrat hatte in gewichtigen Andeutungen zu ihm gesprochen. Angeblich war er Geheimrat und Ministerialdirigent im Innenministerium und Leiter einer Spezialabteilung zu Terrorabwehr. «Mehr kann ich Ihnen nicht sagen, Hauptkommissar. Aber ich zähle auf Sie als einen unserer vertrauenswürdigsten Leute!» Ein Ministerialer lud ihn zum Kaffee ein und sprach äußerst höflich und zuvorkommend mit ihm. «Sie müssen diese Ratte so schnell wie möglich aus dem Verkehr ziehen, bevor er mit seinem schwachsinnigen Gefasel irgendeinen Schaden anrichten kann. Machen Sie ihn zur Schnecke.» Ross äußerte sich nicht weiter; hörte ernst und verstört zu, war in Gedanken bei Johanna. Durfte er diesem hohen Tier aus dem Ministerium Fragen stellen? Oder sollte er einfach nur zuhören und im Stillen seine Schlussfolgerungen ziehen? Mit jeder Frage konnte er auch etwas über sich selbst verraten. Und irgendetwas in ihm riet zur Vorsicht. Erst einmal musste er etwas mehr über diesen Narrat erfahren. «Luisa nehme ich in meine Obhut, bis es ihrer Schwester wieder besser geht und alles sich geklärt hat. Sie wird es bei mir sehr gut haben und sich von ihrem momentanen Schock sehr schnell erholen.» Ein Pornokönig! Durchzuckte es Ross' Gehirnwindungen. «Ich möchte Luisa immer erreichen können!» brummte der Kommissar. «Sehr gut, Ross! Sie sind vernünftig und wachsam! Wir bräuchten noch mehr Leute wie Sie! Gleich wenn wir wieder auf der Station sind, können Sie sich ja Luisas Handynummer geben lassen und ihr Ihre Karte geben, dann können Sie sich beide verabreden, wie, wann und wo Sie wollen!» Ross nickte wieder ernst. Dieser Typ tauchte auf wie in einem Märchen ein alter weiser Magier, der die Dinge wieder ins Lot bringt. Aber Märchen waren Märchen, dies jedoch war die Realität, in der seine Kollegin mit einer fremden Waffe ihren Vater angeblich in Notwehr erschossen hatte. Die Entdeckung des Arztes, dass der Tote bespuckt worden war, drehte Alfred Ross den Magen um, verursachte ihm Übelkeit und Bauchschmerzen! Was hatte das zu bedeuten? War das vielleicht doch Mord oder provozierte Notwehr? Ross war sich noch nicht einmal sicher, ob er tatsächlich diese Geschichte als einen aufzuklärenden Fall betrachten wollte. Aber ihn interessierte nun einmal die Wahrheit. Sollte er sie um jeden Preis aufdecken wollen? Hatte dieser Methusalem auch etwas mit dem Fall zu tun? Er war doch nicht rein zufällig aufgetaucht! Wie auch immer, hielt sich Ross mit Fragen zurück. Ganz anders hingegen Marcellus Adonis Narrat: «Was hat Ihnen Ihre Kollegin eigentlich über diesen wundersamen Vorfall erzählt, dass sie ihren Vater erschossen hat?» Darauf also wollte der Alte hinaus! Ross' Vorsicht und Mißtrauen waren mehr als gerechtfertigt! «Ich darf mit Ihnen nicht über den Fall sprechen!» antwortete Ross.

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Du bist im Gefängnis. Man sagt dir, du wirst nächste Woche zwischen Montag und Freitag erhängt und es wird eine Überraschung für dich sein. Wann wird das geschehen?

Wieso für mich? Die Überraschung wird für die anderen sein, wenn ich weg bin.
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Warum schmeißt du den Ballast nicht einfach weg, weil es reist sich doch viel besser mit leichtem Gepäck? Meinst du nicht auch, dass es nur wenig ist was man wirklich braucht?

Ich reise nicht. Ich verfolge meine Ziele mit allen mir gebotenen Mitteln. Ich handle nach der Maxime, von der ich wollen kann, dass sie für alle Menschen gelte, richte mein Leben nach dem Glück aus und hoffe, alle tun es mir nach. Langsam fange ich, den einen oder anderen mit meiner Art zu irritieren. Mehr kann ich im Moment nicht tun.
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Warum sollte man heutzutage noch heiraten?

Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass diese Frage immer und immer wieder kommt. Nun aus Spaß an der Freude sollte man heiraten, sonst besser die Finger davon lassen und man sollte auf jeden Fall nach der Scheidung gute Freunde bleiben :) Oder erst werden.
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Was meinst du sind die Gründe für die Ungleichheit in der Welt? (Mit Ungleichheit meine ich, dass jmd in Europa durchschnittlich das 30fache verdient gegenüber jmd in Afrika.)

Eine auf imperialistische Ausbeutung von Menschen und Ressourcen gegründete Weltwirtschaftsordnung, die immer perfidere und perfektere Ausbetungsmechanismen und Methoden entwickelt hat bringt Rassismus, Faschismus, Kolonalismus, und alle Menschen fügen sich diesem System. Selbst die intelligentesten Köpfe erfinden Argumente, warum dieses System das Beste der Welt sein muss, obwohl ganz offensichtlich nichts dafür spricht. Woran kann das liegen, dass Menschen Raketen entwickeln, um zum Mond zu fliegen, aber keinerlei Technik finden, um die Ungleichheit der Menschen auf der Erde zu beseitigen?
Ich bin ratlos und frage mich, ob Aufklärung auch gegen Verblendung hilft, wo sie doch schon so viel Licht ins Dunkel des menschlichen Denkens, Meinens und Empfindens nicht gebracht hat!

Was passiert eigentlich mit Lara und Basti bei Bellarosa? Was mit dem Sonderermittler in der Zelle? Was mit der durch den Wald irrenden Betti und was mit der träumenden Nachtigall? Was mit der trauernden Luisa? SOKRATES Teil 205:

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«Erst tust du ganz groß mit deinem Minirevolver, und dann kennst du die einfachsten Sachen nicht!» «Immerhin weiß ich im Gegensatz zu dir, wo Ayleen steckt. Und ich will gar nicht wissen, was „Akteneinsicht“ bedeutet. Das kann man sich auch denken: Einsicht in die Akten eben!» «Und ich will gar nicht wissen, wo Ayleen steckt! Sie hat mich in das Irrenhaus verwiesen und hat sich nicht mehr blicken lassen! Eine tolle Freundin ist das! Und während des Prozesses lässt sie mich wahrscheinlich im Stich. Ich werde mir einen anderen Anwalt suchen! Sie ist ja schließlich nicht die einzige Anwältin auf der Welt! Und dieser brutale Ross bekommt eine Dienstaufsichtsbeschwerde an den Hals. Das schwöre ich dir!» «Ist mir egal! Lass uns lieber über die Zwillinge reden», erwiderte Basti. «Ophelia soll einen anderen Delphin kennenlernen und mit ihm Zwillinge machen!» «Von mir aus kann Ophelia machen, was sie will. Was habe ich damit zu tun? Warum erzählst du mir das?» Basti kicherte, wie manchmal Delphine ganz böse kichern können. «Du begreifst wirklich nichts. Warum musste ich ausgerechnet an dich geraten?» schimpfte er. «Wenn du etwas begreifen könntest, könntest du vielleicht auch mal begreifen, dass du ein Delphin sein kannst. Oder wie sonst gedenkst du deine „Paradieseologie“ zu schreiben?» «Paradieseologie? Was weißt du von der Paradieseologie?» Wieder kicherte Basti ganz böse. «Du hast ein dickes Brett vor dem Kopf. Das steht schon mal fest.» Und plötzlich steht Basti unmittelbar vor Uri Nachtigall. Das Wasser ist weg, das Meer, in dem er schwerelos trieb, schlagartig ausgetrocknet. Uri Nachtigall schwebt kurz durch die Luft, um dann völlig haltlos abzustürzen. Es geht in einem rasanten Tempo abwärts. «Falle ich nun aus allen Wolken?» scherzt er noch völlig unangebracht, um Basti zu beweisen, wie unbeeindruckt er von all diesen Wunderwerken der Traumwelt ist! Basti klopft an das besagte dicke Brett vor dem Kopf des Unverbesserlichen wie an eine schwere dicke Holztür einer Blockhütte. Es klopft heftig und drängend an der Tür. Uri Nachtigall fällt und fällt. Wo ist das Meer? Und vor allem? Wo ist plötzlich Basti? Es klopft zwar an dem Brett vor dem Kopf; aber es ist nicht mehr Basti, der klopft. «Ich mag keine Holzhütten, keine Blockhütten und auch keine Baumhäuser aus Holz!» ruft Basti aus der Ferne. Aber das Klopfen macht es schier unmöglich für Uri Nachtigall den Ruf des Jungen zu hören. Mit einem plötzlichen Ruck endet der Fall aus allen Wolken. «Ich habe jetzt die Schnauze voll von Warten! Los öffnen Sie sofort die Tür!» ruft eine Männerstimme. Uri Nachtigall möchte noch im Traum fragen: «Welche Tür?» Aber da hört er auch schon, wie seine Zimmertür von außen aufgeschlossen wird. Schläft er noch, oder ist er schon wach? Träumt er oder kann er einen klaren Gedanken fassen? Ein Himmelreich für eine gute Antwort, könnte eine passende Antwort sein; aber er hat keine Himmelreiche zu vergeben.

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Was würdest du tun, wenn morgen schon der Rest deines Lebens beginnt?

Was ist nur los mit dir? Immer hat man den Rest den Lebens vor sich. Nur weil du jung bist, glaubst du, du hättest das "ganze Leben" vor dir. Das haben nur Leute, die einen Vertrag mit dem lieben Gott abgeschlossen haben. Die anderen sollten besser so leben, als könnte der heutige der letzte Tag sein.
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Angeregt durch @xfartherawayx will ich meine Gedanken zu Eigentum und Besitz noch ein bißchen weiterführen :)

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Das bürgerliche Gesetzbuch kennt und definiert den Unterschied zwischen Eigentum und Besitz und es ist bestimmt kein Zufall, dass gerade im bürgerlichen Gesetzbuch dies thematisiert wird. Gerade das Bürgertum ist der Stand, der seine Existenz und gesellschaftliche Macht in der Moderne dem Eigentum zu verdanken hat.
Ohne die Abstraktion des Besitzes und die Aufwertung der Verwaltung durch Bürokratie, wäre das Bürgertum nie zur Bourgeoisie und der Manufakturbesitzer nie zum Kapitalisten an der Börse herangereift. Das Geheimnis ist die Abstraktion der Besitzverhältnisse.
Den Respekt vor dem einfachen Besitz lernt man ja schon im Kleinkindalter. Wenn ein Kind im Kindergarten mit einem Spielzeug spielt, dieses Spielzeug also in seinem Besitz ist, dann kann ein anderes, vielleicht älteres oder körperlich stärkeres Kind nicht einfach dem spielenden Kind SEIN Spielzeug wegnehmen. Ich schreibe das Possessivpronomen deshalb groß, weil Possessivpronomina in dreifacher Hinsicht mehrdeutig sind. Zum einen drücken sie Besitzverhältnisse aus wie im Fall des Kindergartenkindes, das mit einem Spielzeug spielt, dessen Eigentümer der Betreiber des Kindergartens ist. Das Kind darf im Kindergarten mit dem Spielzeug spielen, es aber im Regelfall nicht mit nach Hause nehmen und schon gar nicht es erst mit nach Hause nehmen und dann einem anderen Kind schenken.
Zum zweiten drücken Possissivpronomen aber auch Eigentumsverhältnisse aus: Warum darf das Kind das Spielzeug nicht mit nach Hause nehmen? Weil es nicht SEIN Spielzeug ist.
Dann gibt es noch einen weiteren Gebrauch von Possessivpronomen, der eigentlich gar nichts mit Besitz zu tun hat, aber zum Verwechseln nah daran angesiedelt zu sein scheint. Vielleicht liegt es daran, dass eigentlich die Possessivpronomina in diesem Fall Teekesselwörtchen sind, die als solche nicht erkannt werden: ich meine den Ausdruck von menschlichen Verhältnissen durch Pronomina: Wenn jemand sagt: «Das ist mein Freund», dann erhebt er sich damit nicht zum Eigentümer eines anderen Menschen, auch nicht zu dessen Besitzer; vielmehr wird hier ein menschliches Verhältnis der Freundschaft zum Ausdruck gebracht: Nicht jemand gehört jemand anderem, sondern jemand gehört ZU jemand anderem. Was bei Freundschaften relativ klar zu sein scheint, gerät in Schieflage bei Beziehungen, in denen dann Besitzansprüche formuliert werden; wenn ein Ehemann seine Ehefrau wie sein Eigentum betrachtet. Diese Verwechslung ist weder zufällig noch allein einem Sprachmißverstandnis geschuldet. Aber darüber schreibe ich ein andermal. Bleiben wir erst im Kindergarten: wenn das größere Kind dem anderen sein Spielzeug wegzunehmen versucht, gilt als Beschwichtigung höchstens, dass die beiden Kinder im sozialen Miteinander gemeinsam mit dem Spielzeug zu spielen angeregt werden. Der Besitz nicht geteilt wird, sondern für ein soziales Erlebnis sorgt. Wenn ich auf diesem Wege weiterdenke, komme ich zum Begriff des Kommunismus.

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Wie reagierst du, wenn ein Vertreter anruft/ an der Haustür steht? Darf man irgendwann grantig werden oder muss man höflich bleiben? Was war deine verrückteste Erfahrung mit einem Vertreter?

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Anrufen ist bei mir schier unmöglich. Telefon auf stumm geschaltet. Ich lasse mich ungern in unpassenden Momenten in Gespräche verwickeln. Meine Strategie ist ganz einfach: ich habe nichts, ich brauche nichts und kann es nicht bezahlen. Solche Kunden sind für Vertreter immer völlig uninteressant.
Als ich 19 oder 20 war, klingelte es mal an der Tür und ein bildhübsches Mädchen stand vor mir, sah mich mit ihren bezaubernden Augen an und wollte mir ein Zeitungsabo andrehen. Als ich sie abwimmeln wollte, fragte sie, sie sei schon so müde und habe keine Lust mehr und ob sie sich nicht kurz mal bei mir ausruhen könne.
Wie hätte ich da Nein sagen sollen? Ich bat sie herein, gab ihr ein Glas Cola und sie meinte, ich könne ja erst einmal den Aboschein unterschreiben und dann binnen einer Woche wieder zurücktreten. Und sie hätte für heute ihren Soll erfüllt. Ich konnte ihr diesen Wunsch unmöglich abschlagen.
Da klingelte es wieder an der Tür. Sie bat mich, falls es ihr Kollege sei, zu sagen, sie sei nicht bei mir. Ich öffnete und tat, wie geheißen. Aber der junge Mann antwortete: «Ach komm, lüg mich nicht an! Ich habe gehört, wie du sie in die Wohnung gelassen hast.» Ich bat ihn auch herein zu kommen, er bekam auch eine Cola - die beiden gehörten zu einer Drückerkolonne und mussten natürlich auch aufeinander achtgeben. Dem Mädchen konnte ich mit meinem Abozettel also nur kurzfristig helfen. Aber ich habe es getan.

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Dies ist kein Märchenland, doch das ist egal. Wenn du an mich glaubst, dann werde ich für dich real. Wer bin ich?

Schnöder Mammon!

Welche charakterliche Eigenschaft teilst du mit deiner Mutter?

Meine Mutter war eine äußerst agile, aktive, engagierte Frau; sie wusste, wie sie vorgehen musste, um zu bekommen, was sie wollte. Keine Tür, auch keine behördliche Tür blieb ihr verschlossen. Da sie mich häufig mitnahm, weil sie keine Babysitter für mich fand, konnte ich von früh an beobachten und erleben, wie sie vorging. Das hat mich durchaus geprägt. Was Aktivität und Agilität anbelangt, habe ich aber die Charaktereigenschaft nicht ganz übernommen. Mein Vater war eher ein zurückhaltender und beobachtender Mann, ein ausgezeichneter Beobachter menschlichen Verhaltens. Meine Mutter fand ihn daher eher lahm. Und manchmal sagte sie mir auch, ich käme nach meinem Vater. Ich hingegen bin der Meinung, dass ich sehr gut mein Engagement dosieren kann, damit es nicht in blinden Aktionismus ausartet.

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Tut es dir leid, dass du nicht immer ehrlich warst?

Woher weißt du, dass ich nicht immer ehrlich war? Oder nimmst du das einfach mal an, weil kein Mensch immer ehrlich ist. Aber wenn es so ist, dann tut es mir natürlich nicht leid, dass ich nicht immer ehrlich war. Ich habe kein Jesus-Syndrom. Ich halte, immerwährende Ehrlichkeit auch nicht für eine besondere Tugend, auf die man stolz sein könnte. Es hat eher etwas Hilfloses der Vielfalt des Lebens gegenüber mit seinen unterschiedlichen Situationen und verschiedenen Facetten.

Der Bitte nach der Alterskorrektur von @Maulwurfkuchen bin ich nachgekommen. Das war das geringste Problem. Jetzt aber kommt SOKRATES Teil 204:

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«Also! Was ist nun?» «Was soll sein?» fragt er noch immer wunderbar schwerelos. «Kann Ophelia in der Geschichte einen blauen Delfin kennen lernen und damit Zwillinge machen und das eine Kind...» «Welche Ophelia?» unterbrach er Basti, den er immer noch nicht sehen konnte, aber seine Stimme war eindeutig da und in seinem Kopf! Das musste so sein. Ein Traum, denkt er, so etwas kann es doch nur im Traum geben und dann wacht man auf und alles ist ganz anders und man vergisst bald den Traum. Er hält nicht mehr bis zum ersten Schluck Kaffee! «Traum oder nicht! Ich will Geschwister. Ich will, dass Ophelia Zwillinge bekommt. Ich will Geschwister!» insistierte Basti. «Ich will, ich will, ich will! Ich will auch so Vieles! Und?» «Du willst nur eine Kugel in den Kopf! Wenn wir jetzt in der Villa wären, würde ich dir wieder die Smith & Wesson an den Kopf halten. Dir sollte man das Hirn aus dem Schädel pusten! Du bist so blöd, dass du damit sowieso nichts anfangen kannst!» Uri Nachtigall lacht provokant. Er lässt sich nicht einschüchtern, nicht jetzt und nicht von diesem Jungen! «Was anderes kannst du nicht denken! Das macht mich richtig wütend!» Uri Nachtigall sagt: «Na und? Du hast meine Frage immer noch nicht beantwortet: welche Ophelia? Und wie willst du mich überhaupt erschießen, wo doch Schwester Maja dir den Revolver abgenommen hat. Ach was sage ich: Revolver! Diese Spielzeugpistole mit dem abgesägten Stummellauf! Kennst du Dirty Harry? Clint Eastwood hat einen Revolver – mit einem Lauf, der ist so lang wie mein Unterarm! Deine komische Special Mag ist ja wohl ein Witz! Und dann kommt ja noch die belanglose Nebensächlichkeit dazu, dass Schwester Maja eben diese Wunderwaffe an sich genommen hat!» «Nein, das war nicht Schwester Maja, du Schwachkopf! Das war die Kommissarin, in die du verknallt bist. Und was ist mit ihr passiert? Sie ist gegen einen Baum gedonnert und liegt im Koma!» «Sag bloß, du hast deine Finger da im Spiel!» «Vielleicht, vielleicht auch nicht! Wichtig ist etwas anderes: ich habe wieder so eine Special Mag und kann jederzeit wieder an eine andere kommen, wenn ich nur will! Dir wird das Lachen schon vergehen!» Noch immer will bei Uri Nachtigall keine rechte Angst aufkommen. Dieser Zustand der Schwerelosigkeit macht ihn zugleich angstfrei, furchtlos, eigenartig entspannt: «Apropos etwas anderes. Ich habe auch noch etwas anderes: Wieso erzählst du mir das eigentlich mit den Zwillingen?» «Hast du schon heraus gefunden, wer uns schreibt? Nein, natürlich nicht. Du willst lieber in der Ahnungslosigkeit vor dich hin treiben! Wer ahnungslos ist, dem wird schon nichts passieren, denkst du. Aber wenn du dich da mal nicht täuschst! Wo ist eigentlich deine Freundin Ayleen abgeblieben?» «Keine Ahnung! Sie hat mich auf diese Villa aufmerksam gemacht und ward seitdem nicht mehr gesehen! Ich hoffe, sie hat wenigstens schon mal Akteneinsicht gefordert!» «Was ist „Akteneinsicht“?» fragte Basti.

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Der Bitte nach der Alterskorrektur von Maulwurfkuchen bin ich nachgekommen Das

Hast du eine n ghostwriter?

Ha, ha, wie kommst du denn darauf? Ich habe selbst mal hier und da mich als Ghostwriter betätigt, aber nie als mein eigener. Das wäre nun ein interessanter Grenzfall. Du bringst mich noch auf Ideen :)
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Hallo mein Name ist Mr. Spam und ich kenne leider deine Email-Adr. gar nicht, deswegen wollte ich dich auf diesem Wege mal fragen, ob du eventuell eine Penisverlängerung brauchst?

Ja, und zwar genau um eine Stunde.

Eoine Antwort weder erbeten noch erwartet: Aber sagen Sie mal Uri; Ihre Antwort da, auf die Frage der @Steffi .....mussten Sie über den Mist nicht selber lachen ? Eine Gesellschaft ohne Strukturen ? ..Ohne Hierarchie ? Das wird doch weiter nichts als Anarchie..und endet im Kanibalismus.

Wenn keine Antwort erbeten oder erwartet, was schreibst du mir diese Urschrift einer Ideologie aus dem Kaiserreich?
Die Sache ist die:
Ich antworte auf Steffi @rising_paradise Frage, «Wenn du eine Sache an der Welt ändern könntest, was würdest du ändern?» mit:
Ich würde sofort den Kapitalismus abschaffen, die nationalen Staaten auflösen, eine auf Vernunft und Konsens gegründete nonimperiale Weltregierung gründen, die sofort und augenblicklich damit beginnen kann, die Welt so zu ordnen, dass die Freiheit eines jeden einzelnen Menschen das Maß für Freiheit aller wird.
Da meldet sich ein AfD-Onkel unter einem Zylinder mit dem Uraltschwachsinn: Oh, da will einer die Strukturen abschaffen, die Anarchie einführen und das alles wird dann in Kanibalismus enden.
Aber was ich geantwortet habe, soll Mist sein. Steig in deine Zeitmaschine und reise in deine Zeit zurück: Kaiser Wilhelm wird sich freuen, seinen Schuhputzer gesund und munter aus der Zukunft zurück erhalten zu haben. Dann kannst du ihm, während du seine Stiefel blank leckst berichten, wie es um sein Reich in Zukunft bestellt ist.
Aber selbst in eurer Zeit muss es schon bekannt gewesen sein, dass Kanibalen nicht aus Anarchie, sondern aus rituellen Gründen Menschenfleisch gegessen haben. Immer noch besser als in Schützengräben des Stellungskrieges Senfgas einzusetzen.
Mir ist ein Kanibale tausendmal lieber als ein Stiefellecker des Kaisers, der sich in unsere Zeit verirrt hat.

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Findest du, dass Besitz, grundsätzlich etwas schlechtes ist?

Nach den §§ 854 und 855 BGB wird der Besitz vom Eigentum unterschieden. Du kannst also Dinge besitzen, ohne dass sie dir gehören ;) Geschieht dies mit Zustimmung des Eigentümers, kann nach bürgerlichem Recht kaum etwas Schlechtes daran sein, es sei denn der Besitz einer Sache ist überhaupt widerrechtlich wie zum Beispiel Drogenbesitz. Wenn man dich mit Drogen erwischt, kannst du dich schlecht damit herausreden, dass du nicht der Eigentümer der Drogen bist, sondern nur der Besitzer.
Haben wir es aber nicht mit illegalem Besitz im strafrechtlichen Sinne zu tun und auch nicht mit umstrittenem Besitz nach bürgerlichem Recht, ist nach eben diesem an Besitz grundsätzlich nichts Schlechtes.
Betrachtet man das Ganze mal politisch, gibt es den berühmten anarchistischen Satz: Eigentum ist Diebstahl. So gesehen ist Eigentum grundsätzlich verwerflich, während Besitz natürlich zweckdienlich ist und nichts Verwerfliches hat: wenn du zum Beispiel im Besitz einer Wohnung bist, hast du ein Dach über dem Kopf, wie man so schön sagt. Eigentümer von Wohnungen zu sein, ist kapitalistisch und in meinen Augen verwerflich.
Eigentum ist zwar meiner Meinung nach kein Diebstahl, weil ja der Begriff des Diebstahls bereits Eigentum voraussetzt und wir somit einen Zirkelschluss haben; aber Eigentum ist schlecht und verwerflich. Du kannst als Eigentum nur das betrachten, was du am Ende deines Lebens auch ins Grab mitnimmst, wenn du es nicht gerade wie die alten Ägypter betrachtest. Also nur dein eigener Körper ist dein Eigentum.
Und um noch was zu den alten Ägyptern zu sagen: sie haben einfach alles mit ins Grab genommen, was sie als Eigentum angesehen haben; das aber bedeutet nur, dass sie auch Dinge mit ins Grab nahmen, was ihnen nicht gehörte :)

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