Kennst du David Hume?
Ja, letztens waren wir Bier trinken. Da hat er mir erzählt, dass er sehr gut vom Absatz seiner Bücher leben könne und es ihm egal sei, ob der Vatikan seine Texte auf den Index setzt. «Es ist sogar eine gute Idee, Bücher zu verbieten», sagte er mir, «dadurch erhöht sich der Verkauf. Sie werden interessanter und man hat sofort einen genialen Werbeeffekt.» Er fragte mich, ob ich auch eine Philosophie hätte, die der Vatikan auf seine Liste «Index Librorum Prohibitorum» setzen könne.
Ich sagte, ich sei nicht so wichtig wie er. Ein kleiner ask-Philosoph, der von einem epikureischen Garten träume und eine vitalistisch-sensualistische Philosophie des Lebens in hierarchiefreier Logik vertrete. Ein Diogenes der Postmoderne bestenfalls. Er lachte, wir waren schon beim dritten Bier angelangt, eine sensualistische Anarchie der Lebensbejahung - das müsse unbedingt auf den Index. Es sei eine Schande, mich zu ignorieren. Die Inquisition solle mich unbedingt verbieten und mir Folter androhen. Nur dadurch ließe sich philosophische Wirkung erzielen. Man sehe das doch am Cartesianischen Unfug - diesem subjektivistisch verbrämten Gottesbeweis der Meditationen. Heutzutage würden alle dieses cogito ergo sumsum (wie Bienengesumse) für das Nonplusultra der Philosophie halten. Aber Descartes habe quasi von Augustinus abgeschrieben um einfach nur die Herren der Heiligen Theologischen Fakultät zu Paris milde zu stimmen. Er habe die Annahme einer göttlichen Existenz durch das Vorhandensein der Idee einer solchen begründet. Das sei Idealismus pur!
Nach dem fünften Bier bin ich mir nicht sicher, ob ich ihn tatsächlich richtig verstanden habe und nach dem heiligen siebten wusste ich gar nicht mehr, ob David und ich tatsächlich Brüderschaft getrunken haben. Heute habe ich jedenfalls nur einen Brummschädel. Und kein Hume ist weit und breit zu sehen.
Ich sagte, ich sei nicht so wichtig wie er. Ein kleiner ask-Philosoph, der von einem epikureischen Garten träume und eine vitalistisch-sensualistische Philosophie des Lebens in hierarchiefreier Logik vertrete. Ein Diogenes der Postmoderne bestenfalls. Er lachte, wir waren schon beim dritten Bier angelangt, eine sensualistische Anarchie der Lebensbejahung - das müsse unbedingt auf den Index. Es sei eine Schande, mich zu ignorieren. Die Inquisition solle mich unbedingt verbieten und mir Folter androhen. Nur dadurch ließe sich philosophische Wirkung erzielen. Man sehe das doch am Cartesianischen Unfug - diesem subjektivistisch verbrämten Gottesbeweis der Meditationen. Heutzutage würden alle dieses cogito ergo sumsum (wie Bienengesumse) für das Nonplusultra der Philosophie halten. Aber Descartes habe quasi von Augustinus abgeschrieben um einfach nur die Herren der Heiligen Theologischen Fakultät zu Paris milde zu stimmen. Er habe die Annahme einer göttlichen Existenz durch das Vorhandensein der Idee einer solchen begründet. Das sei Idealismus pur!
Nach dem fünften Bier bin ich mir nicht sicher, ob ich ihn tatsächlich richtig verstanden habe und nach dem heiligen siebten wusste ich gar nicht mehr, ob David und ich tatsächlich Brüderschaft getrunken haben. Heute habe ich jedenfalls nur einen Brummschädel. Und kein Hume ist weit und breit zu sehen.
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Naacal