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Uri Bülbül

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Für Kurama Lektorat: ask.fm/TumblrWolf/answer/105903156107

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Unbewegt.
Ihr liefen Tränen die Wangen hinab - blutrot. Sie schluchzte nicht, ihr Gesicht eingefroren. Um sie herum war es dunkel. Der Mond stand jedoch hoch oben am Himmel. Sie war allein. Weinte sie vielleicht deswegen? Aber wieso Blut? Sie fing an, mit ihren Füßen zu wippen, schwankte leicht.
Die ganze Szenerie löste etwas in mir aus. Ich wusste was passiert war.
Behutsam nahm ich sie in meine Arme. Sie wich nicht zurück und war auch weiterhin still. Wer ihr das antat, fragte ich sie vorsichtig. Keine Reaktion.
Nach einiger Zeit ließ ich sie los. Sie stand augenblicklich auf und verschwand in der Dunkelheit. Plötzlich verspürte ich ein Brennen in meinem Brustkorb, dann in meinem ganzen Körper. Es schien durch meine Adern zu fleißen. Schnell. Vor Schmerz schreiend fiel ich zu Boden. Zuckend. Minutenlang.
Dann war es vorbei.
(Die Word-Datei dazu mit verfolgten Änderungen: http://www.schreibhaus.de/lektorat/kurama_bewegungslos.doc)

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Hi

Schönheit erregt Aufmerksamkeit, und wenn sie nicht schnell genug und gebührend registriert und mit Aufmerksamkeit beschenkt wird muss etwas nachgeholfen werden. Dann gibt es auch schwerfälliges Publikum, es will und will nicht begreifen, wie schön man ist. Darunter aber auch Trottel, die, wenn sie die Schönheit entdecken, ihr nachgaffend gegen eine Laterne laufen oder radeln.
Ja, ich glaube, zu solch einem Mißgeschick zur Erheiterung aller wäre ich auch fähig. RRRUMMMS, Aua!
Ansonsten fasse ich http://ask.fm/jckpt45/answer/105243410531 natürlich als ein Kompliment auf. Danke, wirklich sehr liebenswürdig. Aber hier träfen wirklich Alters- und Epochenunterschiede aufeinander. Ich lege lieber einen kühlenden Gedanken auf meine Beule und bleibe bei der Philosophie.

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Du hast zwar die Fähigkeit dich sehr eloquent auszudrücken, doch birgen deine Texte viele Rectschreibtfehler.

Ha, ha, da hast du recht. Ja, ich bin immer so aufgeregt beim Schreiben und Abschicken, dass ich kaum Korrektur lese. Aber solange du mich nicht für einen Analphabeten hältst, sind wir im Grünen Bereich, würde ich denken. Hoffentlich habe ich jetzt nicht so viele Fehler gemacht wie du in deiner Fragestellung ;-)

Ich bin nicht sie, obwohl ich gerne im Besitz ihres Intellekts wäre.

Bürde des Menschseins
Du bist nicht eine andere, nicht die Besserwiserin und nicht sayuri - du bist eben du! Das ist eigentlich mehr als klar. Aber vielleicht bist du ein Teil der anderen, so wie wir alle ein Teil des Kosmos sind. Wir fließen alle ineinander über und geben ein Stückchen von uns ab und nehmen Teile von den anderen in uns auf. Um es einmal ganz mystisch zu sagen: wir tauschen seelisch-stoffliche Elemente miteinander aus, bilden Schnittmengen und kommunizieren miteinander, partizipieren aneinander. Und bei alldem hat ein jeder einen anderen Intellekt. Aber was lässt deinen so kollabieren und dich dem Tod nahebringen?
Deine Worte «Du inspirierst Menschen, vor allem aber mich. Ich bin kein Mensch von hoher Intelligenz, mein Verstand ist bereits kollabiert und ich werde wohl nicht mehr lange leben, aber ich möchte, dass du weisst, dass du meine letzten Tage verschönerst. Jedes deiner Worte lässt meine Laune aufblühen» sind so ungeheuer rührend wie der letzte Monolog des tragischen Helden vor seinem Untergang. Ich wünschte, ich könnte durch mein Schreiben alles abwenden und aufhalten und dir ein glückliches langes Leben bescheren. Wie machtlos aber sind wir angesichts der Naturgewalten des Lebens? Der Welt? Des Universums? Und was für eine Schaubühne ist ask.fm so ganz ohne Bretter und doch so viel Weltbedeutung?
Küss mich, geliebter Mensch aus der Ferne, bevor ich ein letztes Mal die Lippen öffne, auszuhauchen, was mir nur geliehen war.
Und der Vorhang fällt. Mögen uns die Herzen zufliegen.

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Du inspirierst Menschen, vor allem aber mich. Ich bin kein Mensch von hoher Intelligenz, mein Verstand ist bereits kollabiert und ich werde wohl nicht mehr lange leben, aber ich möchte, dass du weisst, dass du meine letzten Tage verschönerst. Jedes deiner Worte lässt meine Laune aufblühen.

Bürde des Menschseins
Ich ahne etwas, es ist eben Intuition - ich bin mir nicht sicher, und was ich jetzt schreibe nicht Gewissheit. Aber ich denke, die Bürde des Menschseins ist mit der Besserwisserin identisch: http://ask.fm/jckpt45 . Vielleicht gebt ihr beiden mir mal ein Zeichen?

Uri, bedeutet das Studienfach "Germanistik: Deutsche Literatur" das gleiche wie (normale) Germanistik. Gibt es da Unterschiede und wenn, welche?

point_man’s Profile PhotoName_Datum_Unterschrift
Die Germanistik scheint begrifflich zu veralten. Hinter dem Namen steckt noch die Vorstellung von Philologie als eine Wissenschaft, die Sprache, Kultur und Mentalität als eine Einheit zu betrachten versuchte. Dementsprechend gab es einzelsprachliche Philologien und damit auch verbunden hier und da seltsame Auswüchse oder Nebeneffekte.
Zunächst fiel das Angloamerikanische unter die Anglistik, emanzipierte sich dann aber stärker in der Ausdifferenzierung zu Amerikanistik und Anglistik. Die romanischen Sprachen bildeten die Romanistik, wobei man gerne vergaß, dass Rumänisch auch zu den romanischen Sprachen gehört und nicht nur Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch. Und unter der Germanistik konnte man zum Beispiel in Bochum auch die Niederlandistik finden.
Mentalitäts- und Kulturgeschichte wurde in den Philologien recht unsystematisch und je nach Interessenlage der Professoren unterschiedlich gewichtet behandelt, gehörte irgendwie zum besseren Verständnis der Sprache und der Literatur dazu. Aber das Ganze war sehr Auslegungssache.
Eine andere Ausdifferenzierung -dieses Mal sprachenübergreifend- ergab sich durch die Unterteilung in Sprach- und Literaturwissenschaft und die Sprachwissenschaft wiederum in die Unterteilung in diachrone (also historische) und synchrone Sprachwissenschaft. Die synchrone Sprachwissenschaft kristallisierte sich zur Linguistik und die diachrone Sprachwissenschaft betrachtete die unterschiedlichen signifikanten Sprachentwicklungsetappen im Deutschen zum Beispiel: Althochdeutsch, Mittelhochdeutsch und Neuhochdeutsch.
Die Linguistik hätte sich mit einer einfachen Dreiteilung niemals zufrieden geben können. Es gibt so viele Disziplinen der Linguistik wie Methoden der Spracherforschung.
In den letzten zwanzig Jahren wurde immer mehr auch auf Medien- und Kulturtheorien wertgelegt. Die Filmwissenschaft oder die Theaterwissenschaft haben zwar ihre Wurzeln irgendwo in der Philologie, wobei sich da die Slawistik, Romanistik und Anglistik ganz gut machten aber sie haben dann auch bald ihren Anspruch auf eigene Institute mit eigenen Studienordnungen formuliert. Radio, Fernsehen und auch der Printjournalismus passten auch nicht so recht durch das Nadelöhr der Mentalitäts- und Kulturforschung. Die Ansprüche waren höher als sich mit Aussagen wie "Der gebildete Europäer liest gerne im Café oder beim Frühstück die Zeitung" zu begnügen.
Aber Medien- und Kulturwissenschaften etablieren sich erst so langsam und die Publizistik ist, wenn überhaupt, den Ruch von Praxisferne, was Journalisten so wichtig ist, erst frisch losgeworden. Insofern ist die Konkretisierung in deiner Frage, was nun genau in der Germanistik gemacht werden soll, gar nicht so sinnlos. Da Universitäten und darin die Professoren recht selbständig sind und an keine Lehrpläne gebunden - sie haben die Definitionsmacht über ihr Gebiet- gibt es auch Unterschiede von Universität zu Universität, weshalb es sinnvoll war, zu sagen wo und bei wem man studierte.

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Und? Bist du ein Schurke?

Ich? Ein Schurke? Weit gefehlt, sagt der Schurke in mir: Natürlich bin ich kein Schurke. Weit entfernt, könnte man aber auch sagen, vom Schurkesein wie von dir ;-)

Du bist in meinen Augen attraktiv, ja.

Vielen Dank. Die Schönheit, sagt man, liege im Auge des Betrachters, in diesem Fall der Betrachterin. Attraktivität, was ja Anziehung bedeutet, erst recht.
Wenn man den Fotos Glauben schenken darf, und ich will es so gerne, dann bist du ein wunderhübsches Mädchen, dessen Erklärung, es finde jemanden attraktiv, diesen niemals kalt lassen kann.
Was soll ich verhehlen? Ein Lügner wäre ich, wenn ich nicht zugeben würde, wie sehr du mir geschmeichelt, mich beglückt und aufgewühlt hast. Und ein Schurke, wenn ich wollte, dass sich daraus mehr entwickelt.

Na Abend Uri, Ich schaue Grade die Rede Obamas zu Mandelas Tod, so sehr ich auch gerührt bin wegen Nelsons Tod, sosehr musste ich über Baracks Worte lachen. Diese Selbstironie so überzeugend rübergebracht. Hast du die Rede auch gesehen (lief gerade auf ZDF)?

point_man’s Profile PhotoName_Datum_Unterschrift
Gut, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast. Ich habe Obamas Rede und die Nachrichten über die Trauerfeierlichkeiten erst vor etwa einer Stunde im Internet gesehen. Ich fand das zitierte Gedicht sehr beeindruckend und schier magisch.
Umfängt mich auch die tiefste Nacht
Schwarz wie ein Pfuhl und ohne End'
So dank ich doch der höheren Macht,
Dass meine Seel' sich unbesiegbar nennt.
Im harten Griff des Zufalls unerbittlich
Hab' ich nicht laut geschrien noch geseufzt,
Unter den Schlägen eines Schicksals unergründlich
Ist mein Haupt blutig aber ungebeugt.
Nach diesem zornigen Jammertal
Grause Todesschatten locken.
Noch drohen viele Jahre Qual.
Doch bin und bleibe ich unerschrocken.
Wie eng das Tor meines Strebens,
Wieviele Strafen ich auch immer für mich zähle,
Ich bin der Meister meines Lebens.
Ich bin der Käptn meiner Seele.
Das könnte für mich ein deutlich bedeutenderes Nachtgebet sein als ein Vaterunser.
An Nelson Mandela finde ich faszinierend, dass er sich weder brechen noch zur Niedertracht und Gemeinheit verleiten ließ, sondern von sich als ein ungebrochenes, glückliches und integres Subjekt überzeugt, konnte er die Gemeinheit seiner Peiniger und Schergen als deren Mangelhaftigkeit und Fehler sehen und auch es ihnen in gewisser Weise nachsehen. Darin sehe ich eine Menschen- und Feindesliebe - gewachsen aus Selbstachtung. Im Mund von Obama verkommt all dies zur Lächerlichkeit. Aber ich lache über Obama und nicht die Worte, die nicht mal seine sind!

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Liked by: Merlin Mr. Jxker

Was machen Philosophen so, wenn sie sich nicht auf wichtigen Kulturveranstaltungen befinden?

Ich würde denken, sie bereiten ihre nächsten Irrtümer vor. Aber mir erscheint es schon als eine Fehlannahme, dass du unser Treffen nicht als «wichtige Kulturveranstaltung» einstufst. Wir haben auf unsere Art Philosophiegeschichte geschrieben oder zumindest ihr noch ein Viertelstündchen angehängt. Wir haben auf den unleugbaren Zusammenhang zwischen Geist und Körper hingewiesen, durstlöschende Mittel benutzt, die Ästhetik gestreift und auch die körperlichen Auswirkungen des Alterns nicht außer acht gelassen.
Ich habe ja auch noch zwei wichtige Hilfsmittel des Philosophierens aus dem Bereich der philosophischen Bildung vorgestellt: den dtv-Atlas zur Philosophie mit Tafeln und Texten, von dem ich mir eine genauere Ausarbeitung der Gegenwartsphilosophie wünschen würde und das kürzlich erst erschienene Buch von Jonas Pfister «Werkzeuge des Philosophierens», das bei reclam dieses Jahr erschienen ist. Sein größter Vorteil und seine innovative Kraft in diesem Bereich ist, dass er nicht wie tausendfach zur völligen Langeweile aller möglichen denkenden Wesen mit der Philosophiegeschichte beginnt und allen Leuten erzählt, wer schon wie was gedacht hat, so dass man am Ende nicht mehr weiß, wo einem der Kopf steht, sondern mit ganz praktischen philosophischen Tätigkeiten wie:
Argumentieren, Analysieren, Argumentationsmuster, Logik, logische Analyse eines Satzes, Lesen und natürlich zuletzt das SCHREIBEN.
Ich hätte das Schreiben nicht an das Ende gestellt und mir fehlt das Kapitel über das FRAGEN, schließlich lernt man nicht im Schrank die Werkzeuge kennen, sondern durch ihren Gebrauch. Daher meine Empfehlung: das Kapitel über das Schreiben bitte nicht erst zum Schluss lesen.
Und unser Ergebnis will sich sehen lassen :)
http://youtu.be/TjH17dWBHZcKlugdiarrhoe’s Video 106210258361 TjH17dWBHZcKlugdiarrhoe’s Video 106210258361 TjH17dWBHZc

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Danke, furchtbar nett von dir, Uri! Ich hab mich sehr über deine Worte gefreut, aber meine Entscheidung steht fest. Es war mir eine Ehre dich kennengelernt zu haben, auch wenn es nur sehr kurz war. Den Link zu deiner HP hab ich gespeichert. Alles Gute, wohin auch immer das Leben dich tragen mag. :)

herbularasa’s Profile Photoशिव
Ich habe zu danken. Das Leben mag mich dahin tragen, wo sich unsere Wege vielleicht mal kreuzen, das wünsche ich mir und dir wünsche ich alles Gute auf all deinen Wegen, Glück und Frohsinn und Gesundheit sei auch mit dabei. Nichts destotrotz werde ich dich vermissen. Vielleicht bleibe ich ja solange, bis der letzte Follower geht.

Weswegen?

Ich hatte in deiner Aussage sofort die eitle Hoffnung, du könntest meine Antworten und in der logischen Konsequenz mich für intelligent halten und dann auch noch in der weiteren ganz logischen Konsequenz für attraktiv. Das schmeichelt, irritiert und macht unkonzentriert: es ist der Blick des Narziss ins Wasser. Er verliert damit all seine Natürlichkeit und damit auch seine Schönheit.
Siehst du? Jetzt hast du mich wirklich aufs Glatteis geführt!

Du MUSST garnichts. Wie gesagt, man will sich eh nur vergleichen, eine Art Onlineschwanzvergleich. Ich habe und werde die Zahl auch nicht angeben, nicht weil ich mich ihrer Schäme, sondern weil ich mich nicht in das ganze Vergleiche einreihen möchte.

THEGLORIOUSMERLIN’s Profile PhotoMerlin
Ich schließe mich deiner weisen Entscheidung an und habe ganz schnell meine dumme Frage, ob es auch einen eregierten Zustand der Likezahlen gebe, zurückziehen müssen. Was für ein Quatsch! Die Follower liken ja nicht immer und alles.

Es gibt nun eine neue Funktion Uri, schau mal unter deine Likes, dort steht wie viele User dir folgen. ^^ Das kannst aber nur du sehen. Da die Leute sich hier so gerne Vergleichen wollen sie natürlich auch wissen wie viele dir denn Folgen. Die bereitstellung dessen ist aber optional. ^-^

THEGLORIOUSMERLIN’s Profile PhotoMerlin
Ha, das ist ja lustig :-) Jetzt freut sich der Opa über eine neue Entdeckung. Danke, Merlin. Ich habe es wirklich erst durch dich gesehen. Muss ich jetzt einfach eine Zahl sagen, darf ich auch lügen? Oder muss ich einen Screenshot hochladen? Wie sind die Gepflogenheiten? Auch bei Optionen kann man sich übel vergreifen. Ganz unter uns: Mir ist es (fast) egal, wieviele mir folgen, viel wichtiger finde ich, wer mir folgt. Das versuche ich anhand der Likes und der Fragen zu erkennen, bisher war ich glücklich: jetzt werde ich immer auf diese Zahl schielen. Dann kann ich wirklich ohne Maske zum Maskenball.

Wie viele Follower hast du?

Das weiß ich nicht. Ich habe aber mittlerweile ein Gefühl für die Personen, die meine Antworten liken und manche von ihnen geben auch über das Fragefeld Rückmeldungen. Es ist eine wunderbare Kommunikation. Ich folge knapp über 50 Personen. Es könnte eine schöne Peergroup sein.
Und warum bist du anonym? Hast du vergessen das Häkchen wegzuklicken? Oder bist du selbst gar nicht auf ask.fm angemeldet?
Na ja, du kannst mir ja wieder schreiben, wenn du magst. Ich konstruiere aber erst mal keine Identität unter Anonymen; diejenige Person, die irgend etwas von einer Anzeige in die Tastatur tippte, und du seid bestimmt nicht identisch, nicht wahr?

Das schmeichelt mir wirklich sehr :-) Danke. Du hast recht, es wirkt noch besser wenn ich die ersten, seichten Sätze streiche. Dieser Staatssekretär und seine Untergebenen scheinen gute Schauspieler zu sein, da kannst du ihnen doch nicht die Show stehlen ;-) Eigentlich war die Miniatur nur... -1-

point_man’s Profile PhotoName_Datum_Unterschrift
ja, manch einer denkt, der Rotstift sei eine Bedrohung für den Autor. Aber es ist wie mit jedem Werkzeug - es kommt auf seinen Gebrauch an; es kann eine Waffe zum Totschlagen werden oder sehr sinnvolle Dinge verrichten helfen. Es gibt leider eine Tyrannei der selbst geschriebenen Sätze: keiner von ihnen, sei er noch so überflüssig, will gestrichen sein, und der Autor selbst bringt es oft wirklich nicht über das Herz oder sieht es erst gar nicht, dass es besser wäre, den einen oder anderen Satz zu streichen. Mir geht es mit meinen eigenen Texten in dieser Hinsicht nicht besser.
Schlimm aber wird es erst, wenn Autoren anfangen, schlechten Stil, der leicht zu verbessern wäre, zu verteidigen. Bin ich froh, dass du dich da offener zeigst. Natürlich ist nicht jeder Vorschlag von mir gut; das weiß ich auch durch meine Lektoratsarbeit; aber zu prüfen und auszuprobieren lohnt sich immer. Manchmal machen auch andere Satzstellungen oder Satzumstellungen im Text eine Menge aus - ganz ohne Rotstift.
Der Staatssekretär Bernd Neuendorf im Kulturministerium NRW hat brav seine diplomatischen Aufgaben erledigt. Kurzfristig gehört ihnen der Sieg; mittel- bis langfristig hat die Interkulturarbeit in NRW erheblich an Qualität eingebüßt. Wenn Frau Kraft in diesem Bereich nicht bald eine Kurskorrektur vornimmt und immer versucht, sich dem konservativen Lager anzubiedern, wird es ein böses Erwachen allein schon deswegen geben, weil die CDU mit weitaus offeneren und fortschrittlicheren Konzepten im Interkulturbereich aufwarten könnte. Den Tatsachen Rechnung zu tragen, hat der Politik weniger geschadet als auf reine Schauspielerei zu setzen.
Die smarten Bananen der Liberalen haben mit ihrem Dauergrinsen auch nicht viel erreicht.
Das nordrheinwestfälische Interkulturgeschwätz verkommt zur Lächerlichkeit und das dämliche Schielen auf neue Finanzmittel für kulturelle Bildung mit dümmlichen Konzepten, die mit Anglizismen kaschiert werden sollen, wird nicht tragen. Der Ast bricht, auf dem die Clowns sitzen. Und ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt noch sägen muss ;-)
Außerdem, also bitte! Ich bin doch kein Show-Dieb! Ich habe den Integrationslords des Kulturministeriums nichts gestohlen. Wenn jemand von der Bühne fällt, habe ich ihm doch nicht das Bein gestellt.
Ein wichtigtuerischer Opportunist als Intendant eines traditionsreichen und wirklich berühmten Schauspielhauses macht in Sachen gesellschaftlichem Konservativismus einen Bückling vor einem verspießerten Ministerialdirigenten, der weder Taktstock noch Taktgefühl hat. Anselm Weber hat im Namen des «Audience Development» die Kunst zum Knecht einer schäbigen Interkulturpolitik gemacht und alles über die revolutionäre Kraft des Theaters Lügen gestraft. Ich hatte mal geschrieben: das Theater sei außen Brecht, innen schlecht. Jetzt hat mich Anselm Weber korrigiert und eines besseren belehrt: Es ist nicht mal außen Brecht.

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...als Schmuckelement gedacht. Aber sie hat wohl deine ganze Aufmerksamkeit gefesselt ;-) So ist das eben. "Jede Objektivierung der Phantasie durch einen kreativen Prozess bringt auch eine Verselbständigung der geschaffenen Inhalte mit sich." ;-) In diesem Sinne wünsch ich dir einen schönen Sonntag.

point_man’s Profile PhotoName_Datum_Unterschrift
Oh ja, ich stand heute Morgen vor dem großen Problem: was mache ich zu erst, was mache ich überhaupt und welche Aufgaben werden heute unerledigt bleiben? Ich musste in irgendeiner Form das gestern Erlebte verarbeiten. Ein kampflustiger Artikel hätte anstehen können; dann hätte ich auch eine Rundmail schreiben können und weil ich nicht genau wusste, womit beginnen, habe ich mich erst einmal auf ask.fm umgesehen und da kam deine Frage gerade recht. Ich habe mir die Seite angeschaut und blieb tatsächlich bei der Miniatur hängen, kam also gar nicht bis zu der Schulfrage, was nicht heißt, dass sie ungelesen und unbeachtet bleiben wird. Aber die Schule des Lebens und der Kulturpolitik konnten erst einmal Vorrang haben.
Ich glaube, etwas gewinnt auch dadurch an Wirklichkeit, indem es an Wirksamkeit gewinnt. Die unterschiedlichen Wirklichkeitsgrade, wovon ja in den Diskussionen die Rede war, sind auch Wirksamkeitsgrade. Ein Traum kann ungeheuer wirksam sein, wenn er einem den Tag versüßt oder verdirbt; wenn er einen ganz benommen und ängstlich macht, schreckhaft und unkonzentriert.
Ich finde, dein Text hat als «Schmuckelement» wunderbare Dienste erwiesen. Auch wenn es häufig nicht so gesehen wird, ich habe es bereits in der Philosophie der KulturAkademie-Ruhr formuliert: ein zentrales Problem der Kultur ist das Thema um «Broterwerb & Brotlose Kunst». Jemand hat sich bei uns für den Studienabschluss um ein Praktikum beworben und kommt aus der sozialen und sozialpädagogischen Ecke; generell ist Kultur für diese Leute ein «Schmuckelement» oder Therapiemöglichkeit. deshalb bekam diese Person die Aufgabe eine Kurzabhandlung über das Thema «Kunst und Ökonomie. Utilitaristisches Denken und ästhetische Praxis» von 5000 Zeichen zu schreiben. Die ask.fm-Struktur ist in meiner Aufgabenstellung für den Praktikumsanwärter unverkennbar, finde ich. Wenn die besagte Person sich dieser Aufgabe zu meiner Zufriedenheit stellt, ist sie im Praktikum, wenn nicht, dann eben nicht.
Diesbezüglich werde ich Ende Januar schlauer sein. Aber eigentlich sollte ich das Thema auch mal hier rundschicken. Mal sehen, was zurückkommt.
Ich hatte übrigens einen schönen Sonnatg. Vielen herzlichen Dank, du hast dazu wirklich etwas beigetragen.

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Ich werde diesen Leser von dir erneut ins Unverstehen stürzen (http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/105959381433) Es gibt wieder Links zu Bildungsfragen ;-) Ich hoffe das Warten hat sich für dich gelohnt: http://suthers.wix.com/genie-oder-wahnsinn#!bildungsleitbild/cnec

point_man’s Profile PhotoName_Datum_Unterschrift
Hallo Arthur,
ich habe deine Kurzgeschichte, eine feine Miniatur gerne gelesen. Sie hat meine Aufmerksamkeit erregt. Ihre Stärke liegt meiner Meinung nach in dem pointierten Stil: du bringst die Situation kurz und genau auf den Punkt; kein langes Geschwafel, kein Schwelgen in Krisengefühlen, sondern wirklich auch sehr geschickt eingesetzte Symbolik. Das Thema so alt nur leider nicht gar so berühmt, aber nicht minder essentiell wie die LIEBE - es ist das Thema «Beruf & Berufung» oder «Broterwerb & Brotlose Kunst». Dieses Thema hat mein Leben und meine Arbeit so sehr geprägt wie die Liebe. Und seltsamerweise kreuzt sich das auch immer wieder. Gestern war ich auf der Eröffnung der Zukunftsakademie des Landes NRW im Schauspielhaus Bochum und unvermeidlich lief ich auch meiner ehemaligen Lebensgefährtin über den Weg, die dort als Dramaturgin arbeitet und eine der kleineren Strippenzieherinnen dieser Akademie ist, die aus prestige- und Geldverschwenungsgründen aufgebaut und eröffnet wurde. Das Land kümmert sich sozusagen um die Zukunft und setzt erst mal einen Wasserkopf in die Welt als Kopfgeburt machtarroganter Ministerialbeamter.
Hinter den Fassaden (die Ministerin selbst ist ein grinsendes, freundliches Nichts kompetenz- und talentlos) der mächtigste Stripenzieher des Ministeriums, in der Hierarchie an dritter Stelle, unkündbar und seit Jahrzehnten im Geschäft, egal welcher Minister aus welcher Partei das Ministerium übernimmt. Bürokraten live zu erleben, ist etwas Herrliches - kann ich jedem empfehlen, der sich für Demokratie, Politik und Macht interessiert.
Meine ehemalige Lebensgefährtin war sehr freundlich und in Gesprächslaune, musste sich aber entschuldigen, weil sie sich auch um andere Gäste zu kümmern hatte: die Kammerspiele waren mit 400 Personen gut gefüllt. Viele aus der Kulturszene der Stadt, die als Rednerin angekündigte Ministerin blieb lieber weg - wahrscheinlich, weil sie sich der Diskussion und dem Konflikt nicht aussetzen wollte: schließlich gibt es ja auch Leute, die sagen, dass diese Zukunftsakademie eine Kopfgeburt der Beamten ist und eine Aftergeburt der Politik und des Apparates. Über die Anatomie der Bürokratie müssten wir uns mal gesondert unterhalten :) Statt selbst zu kommen, schickt sie ihren Staatssekretär, den zweiten Mann im Ministerium in der Hierarchie. Wieviel Strippen er in die Hand nehmen wird und kann, weiß man noch nicht, denn er ist erst seit einem Jahr im Amt. Beim Besuch unseres Theaters hatte ich die «Ehre» ihn in unserem Haus (wie es so schön im Ministerialdeutsch heißt) herumzuführen und mit ihm unter vier Augen offen zu sprechen: Ich sagte ihm (was kostet's mich?) seine Untergebenen namentlich Landmann und Krämer im Kulturministerium NRW würden eine Politik des «Teile und Herrsche» unter der freien Kulturszene betreiben und die gefälligen Speichellecker, die...
Fortsetzung: http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/106081628857

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