@Klugdiarrhoe

Uri Bülbül

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Harrsche Kritik Herr Bülbül, aber wir kennen ja unsre Standpunkte schon längere Zeit. Und aus diesem heraus, agitiert man nun halt. Einiges finde ich richtig, Allerdings der alte "DDR-Bananen-Witz" ist eher ne Abwertung Ihrer ausführlichen Darlegungen( musste nicht sein, weil Mist ) Danke trotzdem

Danke für diese faire Antwort auf meine Antwort. Ja, Sie haben natürlich recht, was den Bananenwitz angeht, wenn man die Banane nicht tatsächlich als Südfrucht sieht; Bananen wachsen nicht bei uns im Garten und der Strom kommt nicht aus der Steckdose - will sagen: wir können nicht die Früchte der Globalisierung isoliert von den negativen Folgen der Globalisierung sehen wie auch nicht jeder zuhause eine Tiefkühltruhe betreiben kann, nur weil er zu faul ist häufiger einkaufen zu gehen und über die Klimaerwärmung klagen, weil bei der Stromerzeugung der CO2-Ausstoß so groß ist. Zugleich will jeder (meiner Bekannten) beim Asiaten Stäbchen, weil es schick ist, geschickt wie ein Asiate mit Stäbchen zu essen, während niemand fragt, woher das Holz für diese Demonstration der unschicklichen Geschicklichkeit kommt. Dann jammern alle wieder, wenn Urwälder (die globale Lunge der Erde) abgeholzt werden.
Diesen Grundwiderspruch kann man nur in einem global verantwortlichen Denken und Handeln lösen. Konsumwahn (das unterstelle ich Ihnen nicht) und Umweltschutz vertragen sich nunmal nicht. Wir könnten auch über den industriellen Fischfang sprechen und über leckere Fischstäbchen usw. usf.
Außerdem stand ich als Jugendlicher unter Schock, als mein Deutschlehrer mal mit einem Film über die United Fruit Company und ihre Machenschaften in Lateinamerika auf die Hintergründe der Bananenexporte aufmerksam machte. Für Bananenplantagen haben Todesschwadrone indigene Bauern aus ihren Dörfern vertrieben, Maisfelder angezündet und Massenmorde begangen, als diese sich zu organisieren suchten. Gefödert und gedrillt wurden diese Todesschwadrone zum Teil von "Experten" aus den USA (CIA Leute). Ich weigerte mich zwischen meinem 15. und 19. Lebensjahr Bananen zu essen. Habe dann den Boykott nur geringfügig aufgelockert.
Die Banane ist sozusagen ein Symbol der Globalisierung. Nur so kann ich meine in dem Beitrag zu kurz gekommene Anspielung rechtfertigen. Aber in der von Ihnen bezeichneten Form haben Sie völlig recht. Da verkommt die Anspielung zu einem blöden Witz.

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Ottos Rundfrage: Geht Ihr demnächst wählen? Oder greift bei Euch schon die ( angerat'ne ) Politikverdrossenheit. WEN wählt Ihr? Und warum. Los raus mit der Sprache. Es geht um die schwindente "Eisscholle Deutschland" Noch einen vierjährigen 'Zyklus des Hochverrat's', hält'se nich mehr durch

Ja, ich gehe wählen. Und ich wüsste nicht, von wem Politikverdrossenheit angeraten wird. Alle Parteienvertreter, die ich kenne, fordern zur Wahl auf.
Deutschland als eine „schwindende Eisscholle“ zu sehen, zeugt von einer provinziellen Verblendung. Wir leben in einer hochkomplexen und sich verändernden Welt, die sich globalisiert und von den beschränkten menschlichen Geistern verlangt, einmal das Ganze zu betrachten. Und das Ganze ist nichts weniger als die Welt als Globus. Sie ist eine zusammenhängende Einheit - das muss irgendwann auch in der lange abgeschirmten und vermauerten Provinz der ehemaligen DDR in den bananengierigen Köpfen ankommen, was natürlich lange dauert und auch zu katastrophalen politischen Fehleinschätzungen führen kann, so dass einige von einem „Zyklus des Hochverrats“ (eine Kategorie aus dem Kaiserreich) sprechen.
Tatsache ist: die Kriege in der Welt, die ökologischen Probleme und Katastrophen sind durch den Imperialismus als höchste Stufe des Kapitalismus gemacht: es werden Kriege angezettelt, Waffen geliefert und Diktatoren und furchtbare Schlächter in Afrika, Balkan, Asien, arabische Halbinsel, eigentlich überall in der Welt gefördert. Wenn Menschen vor diesen Kriegen flüchten, werden sie diffamiert, beschimpft, isoliert, ignoriert und zur Zeit im Mittelmeer ersäuft.
Das ist in etwa so, wie wenn ich meinem Nachbarn das Haus anzünde und wenn er vor dem Feuer in meinen Garten flieht, das Betreten des Gartens verbiete, weil es MEIN Garten ist.
Die BRD lebt von Exporten und davon ein erheblicher Teil sind Rüstungsgüter; von der Bundesrepublik aus werden Drohnenkriege geführt und die Stützpunkte als militärstrategische Umschlagpunkte benutzt. Das zu verhindern und für eine radikale Friedenspolitik einzutreten wäre mal eine Aufgabe der Politik - eine Herausforderung, der die Menschen mit schlichten Gemüter und noch schlichterem Verstand nicht gewachsen sind: statt dessen brüllen sie herum und wollen AfD oder andere nazistische Parteien wählen. Als hätte der Faschismus irgendeine Lösung geschweige denn ein glorreiches Irgendwas anzubieten.
Die drängenden Fragen der Zeit, wie kann eine gerechte und menschliche Wirtschafts- und Friedensordnung in der Welt global geschaffen werden, wie können die verheerenden Kriege beendet und deren Folgen eingedämmt und beseitigt werden, wie ist eine solidarische Menschlichkeit und vor allem auch ein Miteinander möglich und einzurichten, müssen beantwortet werden.
Wer wie die AfD und die anderen Nazis nur in der Lage ist, auf den Opfern der Politik und Wirtschaft herumzuhacken, zeigt einmal mehr das totale Versagen der menschlichen Vernunft, wovon wir nur hoffen können, dass es nur partiell ist und die braunen Regionen der Hirnrinde betrifft.
Ich wähle DIE PARTEI, um zu verdeutlichen, dass das Parteiensystem dringend der Reformierung bedarf, damit der Lobbyimus eingedämmt und eine humane Politik für eine globale Zukunft möglich werden kann.
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Wer ist aus den falschen Gründen berühmt?

Johann Wolfgang von Goethe: er wollte als Universalgelehrter oder als Wissenschaftler berühmt werden und alle halten ihn für einen Dichter, weil er auch gedichtet hat. Aber Dichtung sollte nur ein Teil und nicht einmal der wichtigste davon sein, was seine Arbeiten ausgemacht hat. Aber seine Farbenlehre hat sich ebenso wenig durchgesetzt wie seine Evolutionstheorie und seine wissenschaftlichen Erkenntnismethoden einer ganzheitlichen Morphologie spielen in den Naturwissenschaften auch kaum eine Rolle. Dafür wird immer der Faust aufgeführt und ich kann den „Erlkönig“ auswendig.
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Bekennst du dich zum Fallibilismus?

Politisch-philosophische oder erkenntnistheoretische Fragen und Ansichten sind keine Bekenntnissache. Zu „Bekenntnissen“ gehören immer gesellschaftliche Strukturen und Organisationen, die solche jenen Menschen abverlangen, die darin Mitglied werden wollen. Ich bekenne mich selten, meist meine ich oder vertrete meinen Standpunkt und ja, man muss dabei bescheiden bleiben, denn Irrtümer sind nie ausgeschlossen. Es gibt ein Gedankenkonstrukt, was ich gerne erwähnen möchte, das ein Bekenntnis zur Unfehlbarkeit verlangt: die katholische Argumentation, dass der Papst als Vertreter Gottes, der ja bekanntlich per definitionem schon allwissend, allmächtig und allgegenwärtig ist auf Erden selbst unfehlbar sein muss. Denn warum sollte Gott sich von einem fehlbaren Vertreten lassen? Und selbst wenn der Papst mal sich irren sollte, macht Gott aus dem Irrtum qua Allmacht wieder Wahrheit, weil er hinter seinem Vertreter steht.
Klingt irgendwie sehr witzig - vor allem, wenn man bedenkt, dass ein allgegenwärtiger Gott ja eben überall selbst ist und genaugenommen gar keinen Vertreter auf Erden bräuchte. Da vermischen sich mythologische Vorstellungen von Allgegenwart und Gott als Vater im Himmel.
So viel zum menschlichen Verstand, der sich solche Konstrukte nicht nur ausdenkt, sondern auch zu den vielen, vielen Menschen, die so etwas dann auch noch glauben.
Meine Schlussfolgerung: Der Irrsinn ist kein Ausnahmezustand des menschlichen Geistes, sondern die Regel. Ich würde mich dazu auch bekennen, wenn mich jemand als Hauptredner zum internationalen Psychiaterkongress einladen würde.

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Die vergessenen Lego-Steine wurmen meine Nachbarin Ilona. Über den Gartenzaun unserer Kleingärten macht sie mir Vorwürfe, übt Kritik und provoziert Diskussionen. Dabei hat sie selbst eine Idee zu einem Roman und er wird ganz anders als SOKRATES Folge 329:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Die gelben Legosteine, die Basti @Maulwurfkuchen sich von Luisa gewünscht hatte, lagen auf dem Schreibtisch in Lapidarias Schwesternzimmer. Schwester Lapidaria selbst war im Büro des Chefs, der das Sanatorium verlassen zu haben schien und ihm dessen Schicksal und das der Patienten und Angestellten darin anscheinend vollkommen gleichgültig war. Selbst ein karrieresüchtiger Irrer höchstwahrscheinlich hatte sich anderen Aufgaben und Herausforderungen gewidmet oder sich als Aussteiger aus der Leistungsgesellschaft nach Indien abgesetzt, um dort eine Sekte zu gründen, mit der er seinen Geltungstrieb befriedigen konnte. Er konnte dort freie Liebe predigen und den Leuten ihr Geld abknöpfen; denn wer wirklich frei sein wollte, brauchte all die irdischen Güter nicht, der Meister nahm seinen Schülern diesen unnötigen Ballast ab, damit sie neu zu sich selbst finden konnten. «Aber nein, dieses Format besitzt er nicht!» wehrte Schwester Maja den Gedanken ab. «Er wird nie ein Guru. Er kann immer nur durch Abwesenheit glänzen. Und dort, wo er sich zu Wort meldet, spielt er immer nur mit ein und demselben Gedanken in tausend Phrasen: Normalität-Wahnsinn-Wahnsinn-Normalität, ansonsten ein Abtauchen in die Anonymität, ja nichts von sich preis geben und mit einem unsichtbaren Ego um Aufmerksamkeit buhlen.» Doktor Zodiac zog die rechte Augenbraue hoch. So beredt, um nicht zu sagen: „geschwätzig“ hatte er Lapidaria nur selten erlebt. Er widersprach ihr: «Aber er hat sich doch gemeldet. Und warum sollte er sich uns zeigen? Ist die Erscheinung einer Person nicht reine Äußerlichkeit? Sie, meine Liebe, seit Sie sich Ihrem Lehrerexamen nähern und Angst haben müssen, dass Ihre Anonymität auffliegt, weil Sie sich ja auch in reinen Äußerlichkeiten auf aks.fm entblödet haben und es mit Ihrem wortkargen Zynismus und Ihrer, ich möchte mal sagen, schier sadistischen Art zu einer Art von Berühmtheit und Prominenz gebracht haben, dass dieser Taugenichts von Kleinschriftsteller Sie zum Vorbild einer Romanfigur nahm, Sie haben ja ihren Account deaktiviert.» «Ich werde mich jetzt einem Gast widmen», sagte Lapidaria mit eiskalter Stimme und völlig unbewegter Miene, «Sie reden ja nur noch Stuss! Und machen Sie sich mal keine Hoffnungen auf den Stuhl des Anstaltleiters. Er ist ihnen viel zu groß, da kommen Sie mit den Füßen nicht auf den Boden, Kleinkind!» «Er hat sich aber gemeldet! Er wird kommen! Er ist im Moment in einer anderen Anstalt und bereitet sich auf eine große Auseinandersetzung vor», trotzte Zodiac. Das allerdings ließ Schwester Lapidaria eiskalt. Ohne geringste Regung, die sich als Reaktion auf das Gesagte deuten ließ, ging sie aus dem Büro. «Tu nicht so cool! Er wird dich finden, er wird die Dokumente deines Unwesens dem Dezernenten im Regierungsbezirk Düsseldorf aushändigen; einen ganzen Ordner voll Screenshots und Downloads, du ahnst ja nicht einmal, dass derselbe Dezernent nicht nur für Schulen zuständig ist, sondern auch für freie Kultur.» Er begann irre zu kichern.

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Ich lese Dich....jawollja....Du Uri?....die "Lapidaria"....also mein Job...also ich...da geht doch noch was....so richtig was....die ist doch in Wirklichkeit. ...hm...ja was ist die eigentlich....ich wollte dir nur mal kurz winken....schön, oder?:)

Ach Elschen, wir müsen Missverständnissen vorbeugen und deine Formulierung «Ich lese Dich» lässt mir das Herz höher schlagen, erinnert mich an unsere sehr gute und liebe Freundin Philomena; Lapidaria in Wirklichkeit ist auf dem Wege, das Lehramt in der Schule anzutreten: sie wird also Hirnknastwärterin. Und glaub mir, die Wirklichkeit ist grausamer als mein Roman: man muss die Kinder und Jugendlichen vor solchen Wesen schützen, aber das ist keine individuelle Frage, sondern ein Systemproblem, solange es Hirnknäste gibt, wird es immer eine Menge Lapidarias geben und der einen etwas vereiteln zu wollen, wird im Grunde nichts ändern, außer den Hass in der Welt zu mehren. Das aber widerspricht meinen Absichten - eine kämpferische und polemische Sprache ja, aber nicht um den Hass zu schüren, sondern der Liebe Bahn zu brechen. Ich habe aber schon einige Male der Lapidaria-Real aus der Ferne zugewunken und ich bin eitel genug zu glauben, dass mein Winken etwas damit zu tun hatte, dass sie ihren Account auf ask deaktiviert hat. Sie weiß, wie ich kämpfen kann und ich weiß, wie giftig sie ist. Aber der schreibende Philosoph in mir fragt natürlich: Wie ist sie nur zu dem geworden, was sie ist? Warum ist sie so? Was hat sie geprägt? Also bin ich natürlich auch der Lapidaria-Real gegenüber nicht bösartig. Es ist nicht schwer, die eigenen Feinde zu lieben, wenn man sich mal in ihre Lage versetzt. Es wird dann eines klar, ohne dass man gleich Jesus dazu sein muss: sie sind so, denn sie wissen nicht, was sie tun!
Aber nun kommen wir mal zu deinem Job, die Meisterhexe mit Erwachsenenstammtisch ist auserkoren, die Anstalt zu leiten. Lapidaria wird bestenfalls deine Gegenspielerin, deine Antagonistin, die bösartige Widersacherin. Und ob da noch etwas geht!!! Aber ich brauche auf jeden Fall noch mehr Botschaften von Dir und winke dir zu und grüße Dich.
Gleich kommt die Folge 329. Bald aber wird es auch eine schöne Überraschung in SOKRATES geben, die uns an den Frühling erinnern wird. Ich bin in Gedanken ganz intensiv bei @HamburgMittendrin

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Was geht ab

MadeMyDayx3’s Profile PhotoG
Hey Gamze, du orientalische Schönheit! Was soll schon abgehen? Ich bin froh, wenn ich meine sieben Sinne beisammen halten kann - nix Rausch, keine durchgemachten Nächte. Schön ruhig koche ich mir meinen Ingwertee und schließe die Satzarbeiten an meinem 3. SOKRATES-Buch ab, als kafkASKer Fortsetzungsroman sind da einige user hier in das Buch involviert. Du allerdings bisher nicht.
Diesbezügliche wünsche nehme ich aber gerne entgegen ;)
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Wie gehst du mit Fehlern um?

The_open_door’s Profile Photoet immutati
Ich versuche erst die Folgen abzuschätzen, wie schwerwiegend sind sie tatsächlich, was passiert nun, da der Fehler eben passiert ist;
im nächsten Schritt versuche ich zu analysieren, was zu dem Fehler geführt hat, warum konnte er überhaupt passieren und war er zu vermeiden, wird er sich wiederholen oder kann ich lernen, ihn zu vermeiden; bei Fehlern, die sowieso schon an sich einen Einmaligkeitscharakter haben, kann man sich auch wirklich einige Gedanken ersparen; ich bin da sehr bequem;
dann aber gibt es eine besondere Art von Fehlern, man bemerkt sie erst gar nicht, man macht sie und die Folgen stellen sich erst einmal gar nicht sofort ein, aber es wäre auch ein Fehler, immer mit dem Gefühl herumzulaufen, möglicherweise einen Fehler gemacht zu haben ;)

Was tust du mit Leidenschaft, was mit Vernunft?

Für mich ist es ein ganz wesentlicher Teil meiner Lebensphilosophie und ich halte diesen Teil auch für objektivierbar und allgemeingültig, bin bereit darüber zu diskutieren und argumentativ zu streiten, dass Vernunft und Leidenschaft sich nicht grundsätzlich widersprechen. Dieser Widerspruch ist ein Ausdruck der entfremdeten Lebensweise der Menschen, die unter objektiven Zwängend leidend das sich Einfügen in diese Zwänge als "vernünftig" erzählen, da alles andere ihnen ja schaden würde, und ihre Leidenschaften ins Persönliche und Private ziehen. Ich kann für mich sagen, dass ich mit aller Vernunft meine Leidenschaften auslebe und verwirkliche und leidenschaftlich für die Vernunft streite, wo der subjektivistische Relativismus sich in "Jeder hat seine eigenen Wahrheiten" flüchtet, was natürlich nicht sein kann. Dieser Relativismus hat auch nichts mit gelebter Toleranz zu tun, ist einfach nur ein Ausdruck großer Verwirrtheit und des Versagens unseres Bildungssystems, was die Menschen nur noch zum Roboten abrichtet und ihnen menschlich nichts mehr (bei)bringt. Staat, Gesellschaft und Familie versagen auf ganzer Ebene - es ist ein Totalversagen westlicher Zivilisation, die eine Zivilisation der Technokratie geworden ist. Das vertrete ich mit leidenschaft und ist ziemlich vernünftig, oder?

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Wie vufiele Fragen hast du ignoriert..... wow-wow-wow! ))?

Oh no, no, no! So viele Fragen sind es gar nicht, die ich ignoriere; denn diese werden dann bewusst gelöscht. Insofern ignoriere ich überhaupt keine Frage. Es ist vielmehr so, dass ich alle Fragen brav sammle und durchgehe, welche ich im Moment beantworten kann und über welche ich noch nachdenken möchte. So hatte ich schon mal über 3000 Fragen gesammelt, einschließlich privater und nicht zur Veröffentlichung bestimmter Nachrichten; dann hat ask eine Modernisierung der Seiten durchgeführt und meine Fragen auf 500 reduziert. Im Moment habe ich soger weniger als 500 unbeantworteter Fragen auf dem Konto, aber ich will sie nicht ignorieren, sondern beantworten.
Heute allerdings habe ich mit einem Freund in meinem Wohnzimmer einige Passagen unseres neuen Videos «Der Gang zum Archiv Teil 2» gedreht. Hier ein Szenenfoto mit einem Gemälde des deutsch-schweizer Künstlers MALÜE!, mit dem ich auch zwei Bücher produziert habe.

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Wie vufiele Fragen hast du ignoriert wowwowwow

Gibt es überhaupt noch eine klitzekleine Chance auf Rettung für den Brutalokommissar Alfred Ross? Wird ihn je jemand vermissen? Und Basti? Warum vermisst ihn eigentlich niemand in der Psycho-Villa? SOKRATES Folge 328:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Der Mond ging gerade auf, als Basti am Bassin ankam, und tauchte das Wasser des Sees, das sich bei leichtem Wind kräuselte, in ein silbernes Licht. «Schade, dass Lara jetzt nicht da ist, sie fehlt mir ein bißchen», ging es ihm durch den Kopf. Er hörte den Ruf einer Eule; am Efeu bewachsenen Ufer plätscherte das Wasser. Basti wollte erst laut nach Rudi rufen, aber dann schwieg er doch lieber, weil ihm die Geräusche des nächtlichen Waldes so schön vorkamen, dass er nicht stören wollte. Wenn seine Hispaniola irgendwo in der Nähe war und zu Basti zurückkehren wollte, dann würde sie sich schon zeigen. Er ging am Ufer entang ohne eine bestimmte Absicht. «Wenn Rudi nicht wieder auftaucht, will er vielleicht gar nicht mit mir in die Villa, dann werde ich ihn eben nicht Schwester Lapidaria vorstellen und wir werden nicht gemeinsam im Garten spazierengehen. Dann baue ich eben aus Lego mein Kamel, wie ich es schon immer wollte und das Kamel wird mein Freund und Begleiter und Rudi kann dort leben, wo es ihm am besten gefällt. Und das gelbe Kamel lebt bei mir. Wo steckt eigentlich Luisa? Hoffentlich kann ich mich auf sie verlassen und sie bringt mir die gelben Legosteine. Ich war mir so sicher, dass sie mich nicht vergisst. So einen Auftrag von einem sprehenden Delphin erhalten, vergisst man doch nicht, obwohl viele Menschen ihre Träume im Laufe des Tages vergessen. Manche führen aber auch ein Traumtagebuch. Luisa bestimmt nicht» spekulierte Basti. «Und Johanna auch nicht! Sie hat jetzt eine Menge Probleme, da wird sie kaum an ein Traumtagebuch denken. Eigentlich müsste ich Johanna auch mal wieder besuchen und natürlich auch Luisa. Ich sollte noch einmal mit beiden reden, dann werde ich auch erfahren, was aus meinen Legosteinen geworden ist. Schließlich wollte ich mein Bananenauto und das Kamel gleichzeitig fertig haben! Aber naja, vielleicht treffe ich auch Rudi gleich.»
Während Basti in der monderleuchteten Nacht am Bassin im Hattinger Wald spazierte und auf jedes Rascheln im Gebüsch, in den hohen Gräsern und zwischen den Farnen achtete, da Rudi überall hervorkommen konnte, sah Luisa verträumt aus dem Fenster des Flugzeuges, das in den Sinkflug übergegangen war und Libreville ansteuerte. «Wir werden uns einen Tag in Gabuns Hauptstadt Libreville aufhalten, dann fliegen wir weiter auf die Malediven», erklärte Adonis. Es war für Luisa alles wie im Traum. Sie hätte gerne gwusst, wie es ihrer Schwester ging, unweigerlich bekam sie feuchte Augen und Tränen kullerten über ihre Wangen. Adonis hörte sie schniefen, ging zu ihr, um ihr sanft seine Hand auf die Schulter zu legen, sie neigte ihren Kopf und berührte zart mit der Wange seine Hand. Sie war sehr froh, dass er bei ihr war. Es gab ihr das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Er war ein starker und mächtiger Mann. Luisa trauerte in diesem Moment nicht nur um ihre Schwester, sie konnte es auch nicht fassen, dass ihr Vater tot sein sollte. Die Legosteine hatte sie tatsächlich schon völlig vergessen.

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Würdest du lieber mit der Person deiner Träume sein oder lieber eine unerschöpfliche Menge an deinem Lieblingsessen haben?

Ganz pragmatisch betrachtet, sind Menschen eine Enttäuschung, wenn man sich von ihnen etwas erhofft. Und gerade von der Person meiner Träume würde ich wahnsinnig viel erwarten, also wäre die Ernüchterung wahnsinnig groß. Mein Lieblingsessen würde mich nicht enttäuschen, aber im Grunde brauche ich davon keine so gigantische oder gar unerschöpfliche Menge, aber ganz klar würde ich lieber auf das Essen setzen als auf die Person meiner Träume. Ich bin nicht unfreundlich und auch nicht frustriert, aber ich bin eben ernüchtert. Die Menschen sind seltsam, ich verstehe sie nicht, wir folgen alle irgendeinem Irrsinn. Also ziehe ich mich bequem zurück, genieße mein Lieblingsessen mit einem Lächeln auf dem Gesicht und freue mich auf alles, was noch kommen mag.
Wenn ich die momentane Arbeitsetappe hinter mir habe, werde ich mich intensiv um einige Profile kümmern und ihnen meine Kritiken und Vorschläge zukommen lassen. Ich habe da einiges im Blick und im Angebot.

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Bist du momentan glmeücklich?

Oh, nicht so unglücklich jedenfalls wie mein Freund und Kollege, der gerade seine Satzdatei einer Presseerklrung zu unseren neuen Büchern gelöscht hat und sich in Schimpfkanonaden über Welt, Verschwörung, Computer und Profit ergeht und worüber noch alles, möchte ich hier gar nicht wiedergeben. Ich habe ihm schon vorgeschlagen, die Logos und die beiden Fotos mit Text neu zu setzen, aber er will lieber schimpfen.Auf ask hat sich das Layout etwas verändert, ich bekomme keine Fragen mehr, es ist seltsam ruhig hier. Die nächste SOKRATES-Folge kann im Moment nicht geschrieben werden, weil ich einfach zu viel mit den zu produzierenden anderen Büchern zu tun habe und auch noch die Projektpapiere und Sachberichte geschrieben werden müssen; statt dessen aber widme ich mich dieser Frage, ob ich momentan glücklich sei. Ja, im Grunde läuft alles besser als ich es mir je vorgestellt habe. Wenn sich das Blatt nicht wendet, kann ich sehr, sehr glücklich sein.

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Zeit ist etwas von Menschen erschaffenes. Wir haben so unsere Welt und unser Leben eingeteilt. Was wäre denn, wenn wir keine Zeit kennen würden?

Nur weil etwas von Menschen geschaffen ist, heißt es ja nicht, dass es nicht in der Welt eine Rolle spielt und aus der Welt, dem Leben und dem Universum kommt. Diese Vorstellung, dass das Argument „x ist von Menschen geschaffen“ x schier bedeutungslos erscheinen lassen soll, ist Quatsch.
Der Tagesablauf, der Lauf des Mondes, der Sonnenstand, die Jahreszeiten, die sich wiederholenden Abläufe in der Natur sind nicht vom Menschen erschaffen, dass er diese Abläufe zu einem Kalender und den Tag in Stunden, Minuten und Sekunden extrapoliert hat, Chronographen der verschiedensten Exaktheit entwickelt, um Zeit auf Sekundenbruchteile genau zu messen, bedeutet nicht, dass das was Menschen erschaffen wurde, nicht mit dem Universum korrespondiert.
Erst wenn wir diese Erkenntnis uns vergegenwärtigen, können wir die scheinbar zeitgebundenen Abläufe entschleunigen und der Zeit entreißen. Das Phänomen der Menschen in der hiesigen Gesellschaft, dass sie für alles und jeden sofort einen Terminkalender zücken müssen, hat nichts mit der grundsätzlichen Existenz der Zeit zu tun, sondern, dass wir mit dieser Existenz im Maschinenzeitalter angefangen haben ganz anders umzugehen und was sich im Informations- und Elektronikzeitalter noch verschärft hat. Welche Rolle die Zeit in unserem Leben spielen soll, müssten wir viel mehr reflektieren und Zeiträume neu schaffen. Aber zu dieser Idee und zu dieser Handlung fehlt uns die Freiheit und der Mut, sich diese Freiheit zu erkämpfen. Also werden wir Roboter und Sklaven der Zeit.
Dabei müssten wir uns nur mal klar machen, dass 19.00 Uhr im Sommer nicht dasselbe bedeutet wie 19.00 Uhr im Winter ;) Auch ohne Zeitumstellung.

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Eines Tages wird der letzte Mensch für immer Sterben und die Menschheit mit ihm. Wann denkst du wird es so weit sein? Und unter welchen Umständen?

sopzock’s Profile PhotoSam
Dein „für immer“ steht an der falschen Stelle: jeder Mensch stirbt für immer, selbst wenn es so etwas wie Reinkarnation gäbe, würde nicht derselbe Mensch wieder geboren, sondern ein anderer. Auch unter diesem Aspekt bleibt der einzelne Mensch ein Individuum.
Das „für immer“ macht mehr Sinn, wenn es heißt: „und die Menschheit für immer mit ihm“. Das würde das Aus der Gattung Mensch für immer bedeuten. Es kann niemand genau voraussagen, wann das sein wird; wenn kein Nuklearkrieg, der jeden Moment ausbrechen kann aber nicht ausbrechen muss, der Menschheit ein Ende setzt, kann die Menschheit meiner Einschätzung nach selbst bei sich verschlechternden klimatischen Verhältnissen mehrere Jahrhunderte überleben. Dafür muss sie aber mehr Umsicht in Politik entwickeln, Wissenschaftliche Erkenntnisse mutiger einsetzen, radikale Veränderung Richtung sozialem und wirtschaftlichem Leben zulassen. Die genaue Aufzählung der Maßnahmen sprengt hier den Rahmen, aber ich bin ja bereit, ja geradezu heiß, diese Perspektiven zu diskutieren.
Schaut man aber den gegenwärtigen Bundestgaswahlkampf an und die Entwicklungen in der Welt: USA Trump, Türkei Erdogan, Nordkorea - wie heißt dort der Irre? Merkel in Deutschland, die für eine echte Führungskraft gehalten wird, die nichts anderes kann als mutige Phrasen dreschen und aussitzen, ist der Mensch im Moment den historischen Erfordernissen zur Optimierung seiner Überlebenschancen als Gattung nicht gewachsen. Aber auch das kann sich rasch ändern, denn ich sehe eine Menge Potenziale in der Technik, in der Kommunikation, im Engagement vieler Menschen und auch am Interesse vieler Leute, die mir ins Blickfeld rücken. Also muss es auch noch eine Menge anderer geben, die ich nicht kenne und sehe. Das finde ich durchaus einen optimistischen Gedanken.
Trotzdem hielte ich es für sehr gewagt, davon auszugehen, dass die Menschheit es noch ein Jahrtausend schafft.

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Ich nehme die Umverteilung in die eigenen Hände und plane einen Banküberfall. Bei der Planung heute mit meinem Team habe ich erfahren, dass das Fluchtfahrzeug ein Diesel ist. Ist das Unterfangen noch ethisch vertretbar mit einem solchen Fluchtfahrzeug? -> https://pod.geraspora.de/posts/6792962

Simona, Simona, wer hetzutage noch einen Banküberfall plant, kann auch mit einem Fahrrad zur Bank. Der Skandal um die Abgaswerte ist für mich so unbeschreiblich. Unser ganzes System hat sich derart zu einer Farce entwickelt, dass mir wirklich nichts mehr einfällt. Und dann höre ich die Kanzlerin irgendetwas von Brückentechnologien erzählen - so viel Irrsinn auf der Welt; da kannst du auch für eine Umverteilung eine Bank überfallen, achte darauf, dass du nicht eine Parkbank erwischst, worauf ein Diesel geparkt ist ;)

Was wirst du am Wochenende machen?

Ich hoffe, nur Dinge, die mir Spaß machen und Freude bereiten. Gerade habe ich ein interessantes aber doch sehr anstrengendes Buchprojekt abgeschlossen: «Versuch!, Kafka, neu zu denken». Nun freue ich mich auf den Garten und zwei Projektpapiere, die fertig geschrieben werden sollten.
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https://ask.fm/The_open_door/answer/144138965644?utm_source=copy_link&utm_medium=iOS Bist du in der Lage dieses Zitat von Leonardo da Vinci zu lesen, ohne einen Spiegel zu benutzen? :)

The_open_door’s Profile Photoet immutati
Ja, schon, aber ich klassifiziere Leute nicht nach ihren Seh- oder Erkenntnisfähigkeiten. Für mich zählt die emotionale Erkenntnisfähigkeit eines Menschen, seine Empathie und eine daraus resultierende Achtung den anderen gegenüber mehr als alles andere; ob Schachgenie, Mathegenie, Musikgenie, Philosophiegenie, usw. usf. A_loch bleibt A_loch, wenn es nicht empathisch ist oder seine Empathie nur dazu da ist, den eigenen Narzissmus zu befriedigen. Im Moment distanziere ich gerade einen solchen Menschen aus meinem engeren Kreis; er hat einen permanenten Rede- und Erzähldrang, ohne natürlich permanent interessant sein zu können; er kann weder zuhören noch mitfühlen; er ist aber äußerst sensibel, wenn es darum geht, zu erkennen, wie aufmerksam der andere ihm gegenüber ist. Wirklich ekelhaft. Intellektualität ist schön, wenn man mal sich über Philosophie, Literatur oder ähnliches unterhalten will, wie es schön ist, dass jemand Schach spielen kann, wenn man gerne selbst Schach spielt. Aber eine echte Klassifizierung für Menschen gibt es nicht; je nach Empathie halte ich sie mir vom Leib oder lasse sie an mich herankommen; und umgekehrt gehe ich gerne auf Frauen zu, die mir erotisch attraktiv erscheinen, um festzustellen, dass je nach Grad der Neurotik die Anziehung schnell nachläst, da könnte die Dame eine Schönheitskönigin sein.

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Was tust du, um dem allerorts verhassten Montag entgegenzuwirken? Welchen Tipp kannst du notorischen Montagshassern geben?

Nicolai1995’s Profile PhotoialociN
Für mich ist der Montag wie ein Tag jeder andere. Für einen frei lebenden Menschen ist das so. Ich teile meine Woche selbst ein, unternehme, was ich will und lege meine Schwerpunkte, wie ich es mag. Da gibt es keinen Grund, irgendeinen Tag von vornherein zu fürchten oder zu hassen. Jedem, der den Montag hasst, empfehle ich ein freies Leben.

Wir werden uns noch einwenig mit Alfred Rossens Vergangenheit befassen. Wie das wirkliche Leben kennt auch der SOKRATES-Roman keine Haupt- und Nebenfiguren. So etwas ist nur eine Frage der Perspektive und des Geschichtenkonstruktes. Mir sind alle Figuren gleich wichtig. SOKRATES Folge 327:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Ute Friederika Ross geborene Lindemann war Kunsthistorikerin und Germanistin, eine wunderbare Magistra, die ihre Doktorarbeit wegen Schwangerschaft nicht beendet hatte. Ihr Einserexamen hatte ihr zu einem Promotionsstipendium verholfen. Ihr Doktorvater hielt sehr viel von ihr und manchmal auch ihre Hand: «Sie sind so wunderbar, Frau Lindemann; wie recht Sie haben, Frau Lindemann, ausgezeichnet formuliert, Frau Lindemann; das können Sie uns sicher erklären, Frau Lindemann... usw. usf.» Alles deutete auf eine Universitätslaufbahn hin, Ute aber hatte keinerlei Interesse an ihrem Professor, der ihr mal mehr und mal weniger deutlich den Hof machte. Mit dem Stipendium wurde er aufdringlicher. Dann aber lernte sie Alfred Ross kennen; er kam ihr wie gerufen, was sie ihm so nie gesagt hatte, er kam als Polizist, weil im Institut in einige Büros eingebrochen wurde. Sie verliebte sich schon bei der ersten Befragung in ihn, fühlte sich magisch von ihm angezogen und konnte schier nicht von seiner Seite weichen, wenn er eine Woche lang immer wieder mit Fragen und Zweifeln an die Uni kam und auch sie über den Stand der Ermittlungen auf dem Laufenden hielt. Der magische Satz zwischen ihnen wurde: «Der Staatsanwalt will die Ermittlungen einstellen.» Es kam spontan aus ihr heraus: «Dann haben wir gar keine Gelegenheit mehr uns zu sehen.» Er war überrascht, konnte aber seine Freude kaum verbergen: «Es sei denn...» Sie brachte den Satz zu Ende: «...wir verabreden uns privat.» Sie biss sich auf die Lippe. Es war der spannendste und nie enden zu wollende Augenblick ihres Lebens – würde er sich nun hinter seinen Vorschriften verkriechen? Gab es überhaupt eine Vorschrift, die eine Verbindung zwischen einem ermittelnden Kommissar und einer möglichen Zeugin in einem Verfahren, das eingestellt werden sollte, verbieten konnte? Aber das war für Ute nicht der Punkt; viel wichtiger war es, ob Alfred kneifen würde; aber er kniff nicht: «Sehr gute Idee!»
Alice @Gehirn_Zelle rechnete nicht damit, so schnell in den Mittelpunkt des Dialogs gezerrt zu werden wie ein unschuldiger Zuschauer auf die Tanzfläche oder in eine Schlägerei. Philomena wandte sich, als habe sie die Frage des Attachés nicht gehört, unvermittelt an sie: «Also liebes Pseudonym, wann brechen wir auf?» «Äh...» sie warf einen Blick auf ihren Chef. Aber dieser hielt sich gentleman like zurück. «Ja, also unser Flug geht schon um 06.00 Uhr morgens, aber wir müssen schon um 05.00 Uhr am Flughafen sein und einchecken. Wir werden heute eine kurze Nacht haben.» Wieder warf sie einen Blick zum Attaché. Er ließ die beiden Frauen wohlwollend gewähren. War ihm die Frage nach Philomenas Auftrag nicht wichtig? Oder hatte er sie nur prüfen wollen und kannte die Wahrheit schon längst. @Gehirn_Zelle hätte sie auch gerne gekannt. «Eine kurze aber schöne Nacht», sagte Philomena fröhlich. «Dann fahren wir sofort nach Casablanca und verbringen die Nacht bis zum Abflug in Rick's Café. Schlafen können wir auch im Flugzeug noch.»

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Die Technisierung schreitet immer weiter voran und Dank den Social Networks kann man Menschen auf der ganzen Welt erreichen. Ich frage mich: Leiden wir an einer "Überkünstlerung" oder ist es eine positive Entwicklung, dass sich jeder, der will Maler, Musiker oder Autor nennen kann?

Nicolai1995’s Profile PhotoialociN
Bevor wir klären können, woran wir leiden, müsste doch erst einmal völlig klar sein, dass wir leiden. Ich sehe in dem genannten Zusammenhang kein wirkliches Leid. Die konservativen Kunst- und Wertvorstellungen von guter Kultur und Kunst, die auf Botschafts- Offenbarungs- und Genieideologien basieren, mögen ja an den Kommunikationsmöglichkeiten der Gegenwart leiden; aber das ist nicht mein Leid. Zumal viele Künstler sich im 20. Jahrhundert schon dafür stark gemacht haben, dass jeder Mensch ein Künstler sei. Der Punkt ist, dass Künstlersein nicht an prophetischer Offenbarungskompetenz und auch nicht an den Offenbarungsprodukten hängt. Wer bestimmt denn, wer sich „Maler“, „Musiker“ oder „Autor“ nennen darf? Der kapitalistische Kunstmarkt?
Künstlersein ist eine Lebensform der Freiheit und Kreativität.
Die Produkte sind nur Äußerungen der Lebensform. Man kann auch sagen „Emissionen“. Im Kapitalismus wird damit der Warencharakter der Kunst betont und das Künstlersein selbst auf künstlerische Arbeit reduziert. Allerdings hatte die Weimarer Klassik schon eine Ahnung davon, dass die Unterwerfung des Menschen unter ökonomische Zweckkategorien ebenso falsch ist wie der Prophetismus der früheren Epochen. Der Mensch sei dort ganz Mensch, wo er spielen könne. Das Gegenteil von Spiel aber ist nicht „Ernst“, sondern Wirklichkeit. Erst durch die Theorie und Kunst kann er sich geistig entfalten und die Welt in der Wirklichkeit maßgeblich beeinflussen. Man muss ein Vorstellungsvermögen davon haben, dass Samen in die Erde gesteckt wieder Pflanzen und Ernte bedeuten. So legt man Felder und Äcker an, sät und erntet, weil man nicht vor der Materialität des Herbstes oder Winters geistig kapituliert. Das ist der Kern der Kultur und der Ausgangspunkt von Kunst. Der Kapitalismus aber entfremdet den Menschen geistig genau von dieser Erkenntnis, nur so kann er ihn zum Teil einer Maschinerie machen und in Apparate der Bürokratie und Industrie einbinden.
Ich sehe eine Chance darin, dass der ganze alte verkalkte Mist der Offenbarungskultur endlich auf den Misthaufen der Kulturgeschichte kommt.
In Deiner Frage, lieber Nicolai, steckt schon der Geniegedanke, dass nur auserwählte ästhetische Propheten sich Maler, Musiker, Autoren nennen können sollten. Du scheinbar mit der Freiheit, dass sich jeder so nennen und damit beschäftigen kann, womit er will, Probleme hast. Durch einige Lyriklektorate weiß ich ja auch von Dir, dass Du an das unmittelbare aus der Tiefe Deiner Seele stammende Originalität Deiner Worte glaubst, die du für unabänderlich hältst, damit sich nichts verfälscht. Ästhetische Kriterien aber entwickeln sich einfach weiter und man kann sich mit ihnen selbst weiterentwickeln, wenn man Kunst nicht mystifiziert. Es ist nur so, dass die momentanen Kunstideologien noch nicht mit dem technischen Stand gewachsen sind und sich noch nicht verändert haben. Dein Kunstverständnis, was in dieser Frage implizit erkennbar wird, stammt einfach aus dem 18. Jahrhundert.

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Das Erste und Wichtigste ist zu begreifen, dass man nicht zu vorschnell die Handlungsweisen von Menschen be- und schon gar nicht verurteilen sollte. Erbärmlich ist, wer zu schnell urteilt. Das legt die ganze abgrundtiefe Dummheit seines Urteilsvermögens offen. Aber auch hier können wir sagen: auch dies sollte nicht zu schnell verurteilt werden: sicher hast du einen Grund, so erbärmlich zu sein.
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