Uri Bülbül

«Oh ja, das wäre genau das Richtige. Ich habe schon wieder Kohldampf!» rief Basti. Und schon phantasierte er wieder wild drauf los: «Stell dir nur vor: wir gehen immer weiter Richtung Westen und kommen an einen See; an diesem See ist eine Pommesbude, die Piraten gehört. Die Freundin eines Piraten, vielleicht sogar die des Käptns, macht die leckersten Pommes der Welt. Sie will aber dafür Gold- oder Silbertaler. Unser Geld will sie nicht. Sie will aber auch nicht richtige Gold- oder Silbertaler, sondern die, die nur so aussehen wie Gold- oder Silbertaler und innen aus Schokolade sind.» Lara musste trotz ihrer Laune, die allmählich in den Keller wanderte, laut auflachen. Der Gedanke an diese absurde Situation erheiterte sie. Der Weg wurde anstrengend. Sie standen vor einem großen Hügel. Während Lara überlegte, ob man ihn nicht einfach umgehen konnte, beschleunigte Basti schon seinen Schritt, um den Hühel zu erklimmen: «Los, komm schon! Wir müssen wissen, was uns da oben und dahinter erwartet!» «Oh nein! Ich habe keine Lust mehr!», bockte Lara, aber es hatte wenig Sinn. «Hast du Pommes da oben gerochen?» rief sie ihm nach. Aber Basti reagierte nicht darauf, setzte seinen Weg einfach fort. Lara verdrehte die Augen, bevor sie sich wieder in Bewegung setzte. «Na schön, dann schauen wir eben, was auf und hinter dem Hügel ist. Vielleicht ein Wegweiser Richtung Villa!» Sie befürchtete jedoch, dass sie auf dem Hügel stehend wieder nur Wald vor sich und um sich sehen würden, Wald und wieder nur Wald, nichts als Wald. Vielleicht würde ja wieder das Mädchen in dem schönen Kleid auftauchen und ihnen einen nützlichen Tipp geben. Aber bestellen konnte man sich das nicht. Während Lara langsam den Hügel erklomm und hier und da ausrutschte und sich mit der flachen Hand am Boden aufstützen musste, fragte sie sich, ob das mit dem Gang Richtung Westen überhaupt ein guter Tipp gewesen war, oder ob sie nicht dadurch in die Irre geführt wurden. Aber wenn die schwarzhaarige Schönheit sie in die Irre geführt haben sollte, musste das irgend einen Sinn haben. Plötzlich rief Basti «Ich habe es gewusst! Ich habe es gewusst!» vom Hügel herab. Schnaufend und schwitzend blieb Lara stehen. Es trennten die beiden fast dreißig Meter voneinander: «Was?» «Dahinten, da unten! Da ist ein See!» Sofort rannte Basti los. «Warte! Warte doch auf mich!» rief Lara vergebens. Nun beeilte sie sich auch, schnell auf den Hügel zu kommen. Was sie dort zu sehen bekam, überraschte sie in der Tat ein wenig; unruhig sah sie sich um, weil sie Basti aus den Augen verloren hatte und nirgends wieder entdecken konnte. Der Hügel führte in etwa 200m zu einem riesigen Bassin von etwa 2 km² Fläche, worin grünlich schimmerndes veralgtes Wasser ruhte wie in einem unwirklichen Swimmingpool aus vergangenen Jahrhunderten. Zweifellos war dieses gigantische Wasserbecken künstlich angelegt und kein natürlicher Waldsee. An den Ecken des Bassins waren kleine sechseckige Gebäude.

View more

Spontan hätte ich beinahe geantwortet: wie auf hoher See bei Windstärke 12. Aber wollen wir mal nicht übertreiben, es käme ja auch noch auf das Bötchen an, mit dem man unterwegs ist. Jemand findet meine youtube-videos gruselig. Ha, ha, das freut mich natürlich. Mir hat auch schon jemand gesagt: sie seien langweilig, weil man nicht so viel sieht. Dabei versuche ich wirklich auf meine minimalistische Art Spannung zu erzeugen.

---

Wenn man in meinen Filmen im Kopf wäre, wäre das ein erotik-grusel-thriller-langweiliger Lehrfilm der Philosophie.

---

In meinem halbwegs ausgefeilten Roman verirrt sich mein Ich-Erzähler in einem labyrinthartigen Universitätsgebäude und landet irgendwann im botanischen Garten, wo Guerilleros einen Dschungelkrieg führen.

---

Ab und an gibt es auch Gewitter in meinem Kopf, Blitz und Donner vom Feinsten. Oft aber auch strahlenden Sonnenschein.

---

Heute aber ist ein komischer Abend.

View more

Mir fehlt sowohl in deiner Frage als auch in deiner Antwort, die du auf mein Nachfragen gegeben hast eine deutliche Bestimmung der Begriffe Produktivität und Entwicklung oder Fortschritt. Einen undefinierten generellen Fortschritt gibt es nicht. Wir können wirtschaftlichen Fortschritt durch Wachstum der Wirtschaft definiert messen oder technischen Fortschritt in der Steigerung der Leistung der Apparate und Maschinen. Wir können uns auch in Kombination von wirtschaftlichem und technischem Fortschritt eine gesellschaftliche Entwicklung vorstellen, was nun wirklich nicht originell ist und sich an tausend Stellen findet. Wir schreiten auch fort in der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und entwickeln ganz ohne Nationalsozialismus erneuerbare Energien, energieeffizientere Geräte usw.

---

Gerade der wissenschaftlich-technologische Diskurs zeigt, dass der grenzenlose und schnelle Austausch von Informationen über die ganze Welt den Fortschritt beschleunigt. National begrenzt ist in diesem Bereich kaum etwas.

---

Wenn wir über ethischen Fortschritt nachdenken wollen, kann ich deine Formulierung mit ins Spiel bringen: «sinnloses Verharren an einem Standpunkt»; Konkurrenz, Gewalt, Ausbeuten der Schwächeren in einer Zeit, in der der Mensch durch Wissenschaft und Technik fast alles Natürliche in zivilisierte Formen gebracht hat, sind wirklich ein «sinnloses Verharren an einem Standpunkt». Ich würde gesellschaftlichen Fortschritt am Schutz der Individuen messen; da ist eine Ideologie, die dem Individuum sagt: «Du bist nichts, dein Volk ist alles» das so ziemlich Zurückgebliebenste der Welt. Oder möchtest du einen Ameisen- oder Bienenstaat zum Vorbild deines Gesellschaftsideals machen?

---

Und Menschen, die sich ständig einreden müssen, dass sie etwas Besseres sind als andere, sind sozial so instinktgesteuert und zurückgeblieben wie ein Ziegenbock. Ich sehe darin das Überlegene, Vorwärtsweisende und Fortschrittliche nicht. Und produktiv ist das Ganze erst recht nicht, weil es auf die Destruktion anderer setzt.

---

Wie schon gesagt, hat der technische Fortschritt nichts mit Nationalsozialismus zu tun. Gegen den technischen Fortschritt an sich spricht auch nichts, wenn er nicht sich zum Selbstzweck erhebt und die Menschen zu seinen Handlangern macht. Die Frage ist in der Tat: wer dient wem?

---

Wenn du den ideenlosen Materialismus ablehnst, was in deiner Antwort anklingt, dann kannst du das viel besser mit dem Humanismus als mit Nationalsozialismus. Er ist viel komplexer und ideenreicher als ein Denken, das auf Herrschaft und Sklaverei, Unterdrückung und Gewalt setzt. Wenn du dich über das moralische Getue von Pseudolinken aufregst, kann ich nur sagen: ja, unbegründet den Zeigefinger heben ist die Kommunikation eines Hundeführers und nicht humanistisch^^

View more

Stein schüttelte verstört den Kopf. «Ich habe den Unfall nicht gemeldet. Ich wollte den Unfall melden...» Mit strengem Blick unterbrach ihn der lange Polizist: «Und? Warum haben Sie nicht?» Stein schüttelte wieder den Kopf: «Doch, doch, ich habe angerufen, aber in der Notrufzentrale sagte man mir, der Unfall sei schon von einer Frau gemeldet worden; sie müsste eigentlich auch hier sein!» «Ist sie aber nicht! Kennen Sie ihren Namen?» kam die Frage in einem strengen, schier einschüchternden Ton. Verstört, wie Stein war, fühlte er sich schuldig. Aber er ahnte noch nicht, was das für einen Verdacht bei den Polizisten weckte. «Nein, hier war niemand als ich ankam – nur sie...» Er deutete mit dem Kopf in Richtung des Unfallwagens. «Wir müssen Ihre Personalien aufnehmen, falls wir Fragen haben, kommen wir wieder auf sie zu!» «Frank Norbert Stein, ich wohne und arbeite in der Villa des Doctor Parranoia; es ist ein psychiatrisches Sanatorium.» Während der Mann mit seinen riesigen Pranken einen kleinen Notizblock und einen kleinen Kugelschreiber hielt und leise die Informationen vor sich hin murmelte, verfinsterte sich sein Gesicht bei dem was er hörte. Einer, der im psychiatrischen Sanatorium wohnte und arbeitete, erweckte stark seinen Argwohn. Sein Kollege mit der kleineren und etwas rundlicheren Statur, der den Quad in Augenschein genommen hatte, fragte ebenso streng: «Ist das Ihr Fahrzeug?» Der Hausmeister nickte. «Dann hätte ich gerne mal die Papiere gesehen und den Führerschein, bitte.» Hektisch tastete der Hausmeister seine Taschen von außen ab: «Verdammt! Ich habe meine Papiere nicht dabei.» Die Polizisten wechselten bedeutungsvolle Blicke. Der Lange, der auch der dienstältere zu sein schien, sagte: «Dann steigen Sie mal zu uns in den Wagen. Wir fahren Sie nach Hause, und Sie zeigen uns dort Ihren Führerschein und den Fahrzeugschein des Quads.» Mit alldem hatte Frank Norbert Stein nicht gerechnet. Noch immer hatte er die Bilder der blutenden ohnmächtigen jungen Frau vor Augen. Wie hatte sie sich diese Verletzung nur zugezogen? Es sah aus wie ein Bauchschuss. Der Lange begleitete den Hausmeister sanft aber bestimmt zum Polizeiwagen. Die Rettungskräfte, die noch immer herum standen, beobachteten insgeheim den Verdächtigen.

---

«Ich weiß wirklich nicht, wie wir je aus diesem Wald wieder heraus finden und nach Hause kommen sollen», stöhnte Lara. «Man muss auch nicht immer alles wissen und trotzdem findet sich ein Weg», erwiderte Basti. Langsam wurden sie beide müde und verloren allmählich die Lust, immer weiter zu gehen. Immer mal wieder blieb Basti stehen horchte aufmerksam in den Wald, streckte seine Nase in die Luft und schnupperte demonstrativ, als könnte er mit seiner Nase die Himmelsrichtung für den richtigen Weg bestimmen. «Was machst du da?» fragte Lara, «Was soll das werden? Du schnüffelst in der Luft herum, als würden wir eine Pommesbude suchen!» Das allerdings war nun ein ganz falsches Stichwort.

View more

Schau dir dieses wundersame Profil an: @Maylya Diese Person ist echt fame, wenn man nach dem Like-Verhältnis geht. Auf eine Frage bringt sie es auf rund 28 Herzchen, dieses Herzchen. Ihre Antworten lapidar, arrogant, zynisch, eiskalt. Gut @DavidCockerfield mein Lieblingszyniker und zynischer Poet, der sich zu wahnwitzigen Antworten aufschwingen kann, deren Rhetorik ich immer wohlwollend zur Kenntnis nehme, schafft es bei einer Frage durchschnittlich rund 31 Herzchen zu erhalten, aber er hat auf seinem Profil seit mehr als drei Wochen keine Frage mehr beantwortet :( Ihn nun auch noch in ein Camp zu stecken, erscheint mir ungerecht, zumal ich ihn gut leiden kann, was man von der sich Gott nennenden Hexe nicht behaupten kann, obwohl sie nicht unfaszinierend zu sein vermag.

---

Natürlich wäre da in engerer Auswahl auch der Oberphilosoph oder Philosophenoberst, der Preußens Gloria darstellt und wahrscheinlich auf ein Friedhofsplätzchen neben Hegel hofft: @visconte mit einem schier sagenhaften Likeverhältnis von sage und schreibe 243 Herzchen auf eine Frage. Aber ein edler Philosoph würde doch im Dschungelcamp niemals in den Ausruf verfallen: «Ich bin ein Star! Holt mich hier raus!» Unter den widrigsten Umständen, bei den härtesten und ekelhaftesten Aufgaben, würde er, diese nebenbei erledigend die Sinnhaftigkeit dieses Treibens analysieren, großartige hermeneutische Studien durchführen und womöglich noch eine neue Systemphilosophie des Dschungels entwerfen. Für mich wäre es ein reiner Genuss ihm dabei zuzusehen. Aber ich sollte nicht immer an mich denken in Sachen ausgefallener Kunst.

---

Also fällt meine Wahl auf @Maylya, und ich würde mir wünschen, dass sie einen Abend lang alle meine Antworten anderen vortragen und dabei Mehlwürmer wie Erdnussflips verspeisen müsste. Daran hätten alle Spaß, selbst Gott.

View more

Ui, jetzt bin ich aber beleidigt. Ich werde ask verlassen - vielleicht für immer, heul :'( Ich zitiere da mal mein großes Vorbild, einen Baum der Erkenntnis sozusagen:

---

--------------------- ich werde hier in nächster Zeit nicht aktiv sein------------------ habe vorerst genug von Ask, nicht von allen Usern aber im Allgemeinen, bedankt euch bei den Nörglern, Trollen, Verständnislosen-------------------------

---

https://ask.fm/DerApfeltyp/answers/133287043403

---

Ach, übrigens wer "wild um sich schlägt", handelt selten vernünftig.

---

Heute kommt erst einmal die 153. Folge des kafkASKen Fortsetzungsromans. Über den Fall Känguru @DerApfeltyp habe ich alles geschrieben, was zu schreiben war. Nein, der Bärtchenschmierer-Vergleich war ganz witzig. Noch witziger finde ich allerdings, was so alles als Baum der Erkenntnis durchgeht.

View more

Was verstehst du unter "ehemaligen" Nazis? Sind das solche, die mit dem Ende des 2. Weltkrieges, sich einfach auf die Seite der Sieger geschlagen haben, wovon es übrigens nicht nur welche oder viele im Westen gab, sondern auch im Osten?

---

Im Grunde blieben die sogenannten "ehemaligen" diejenigen, die sie waren: konform und mit sozialem Machtinstinkt ausgestattet, bereit zur Unterordnung und zu Gehorsam, wo es angebracht schien. So waren sie halt ehemalige Nazis, weil das Nazireich untergegangen war und wurden zu Demokraten, Sozialisten oder zu sonst etwas gesellschaftlich angebrachtem. Man wurde im Osten SED-Funktionär, im Westen Demokrat. Die beruflichen Fähigkeiten waren und blieben verwertbar. KZ-Ärzte verschwanden nach Lateinamerika und konnten dort Folterknechte ausbilden und andere "sinnvolle" Dinge für das Unterdrückungssystem leisten.

---

Was die SPD anbelangt, hatte sie sich noch nicht mit ihrem Godesberger Programm zu einer Volkspartei sterilisieren lassen. Geheimdienste denken in Eventualitäten und malen sich die Dinge in ihrer Paranoia bunt aus. Es sind Planspiele immer mit der Frage was wäre, wenn... Ein Putsch wäre aber nicht die moderne und adäquate Antwort auf eine demokratische Entscheidung gewesen; die Manipulation über die Bolschewismus-Angst war da effektiver im kapitalistischen Machterhalt.

---

Man konnte mit einer schnell wachsenden Konsumwirtschaft viel besser punkten als mit Gewaltherrschaft. Auch die Dynamik der politisch-historischen Ereignisse später hat das bestätigt. Implodiert ist das sozialistische Wirtschaftssystem und nicht das kapitalistische.

---

Und dennoch ist es mir schier unbegreiflich, dass der "Ostblock" nicht ein für sich autarkes und in sich abgeschlossen funktionierendes sozial attraktives System geschafft hat. Hätte es zu wenig Bananen produzierende warme Länder in diesem Block gegeben?

---

Ich kreise immer wieder um die Antwort, dass autoritäres Denken auch linke humanistische Alternativen infiziert und sie ihrer Ausstrahlungskraft beraubt. Die ideologischen Reflexe auf Krisen oder Probleme bleiben dieselben und dadurch scheitert der Humanismus. Ein konsensuales Aushandeln wird eher ignoriert als positiv verstärkt; ideologische Grabenkämpfe bis aufs Blut werden eher gefördert als durch dialektisches Aufeinanderzugehen beseitigt.

---

Aber du merkst schon, dass ich mich hier am Rande erkenntnisfähiger Theorie bewege; mein Lieblingsphilosophiedozent pflegte mich in solchen Momenten an einen alten Hegelschen Satz zu erinnern: Die Wahrheit ist immer konkret; können Sie das bitte einmal auf den Alltag anwenden, was Sie gerade gesagt haben, Herr Bülbül? Nein, kann ich nicht. Der BND aber kontrolliert und regiert nicht die Regierung. Kann man daraus was machen?

View more