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Uri Bülbül

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Noch ist die SOKRATES-FOLGE 556 nicht fertig formuliert, da kündige ich schon 557 an. Aber wenn ihr das lest, wird die Realität weitergewandert sein - von einer Folge zur andern. https://www.borsig11.de/wordpress/2023/02/vollmond-talk-multiple-realitaeten/ Und sie wird noch weiterwandern. Folge 557:

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«Sehr schön! Ein gebildeter, feiner Mensch, wohlerzogen und zivilisiert, ganz nach meinem Herzen, junger Mann, das sehe ich gerne. In dieser Gegend gibt es fast nur grobes, schlichtes Bauernvolk. Die Herzen der Menschen sind gut, in der Regel zumindest, es gibt aber auch lustige Bauernschlaue und Gauner. Viele junge Lümmel Die Unbildung verhindert die Emanzipation der jungen Mädchen und Frauen. Sie tun mir am meisten leid. Hier gibt es auch Ehrenmorde und Blutrache. Natürlich darf man nicht alle über einen Kamm scheren, aber es gibt eben diese finsteren Dinge hier. Und Sie reisen durch die Weltgeschichte? Da haben Sie sicher schon viel gesehen und erlebt.» Gaston nickte verständnisvoll. Nein, er war weit davon entfernt, alle über einen Kamm zu scheren. Dazu hatte er in seinen Reisen schon so viel gesehen und erlebt. Weiser war er vielleicht nicht geworden, und er wusste auch nicht, wie sich Weisheit bei einem Menschen einstellte, aber vorsichtiger war er in seinem Urteil als Folge seiner Entwicklung. «Madame», hob er vorsichtig an, «ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, ohne ihre wundervolle und so gut gebildete Aufgeklärtheit zu verletzen oder gar zu beleidigen, denn das müssen Sie mir bitte herzlich glauben, nichts liegt mir ferner als das.» «Sie werden Ihre Gründe schon haben, bei dem, was Sie mir sagen möchten», entgegnete die Landvermesserin. Es zeugt nicht unbedingt von höherer Bildung, wenn man glaubt, so aufgeklärt zu sein, dass kein Phänomen der Welt mehr einen überraschen kann.» Da lächelte Gaston de Pawlowski erleichtert. «Ihre Ansicht ist mir sehr sympathisch, danke Ihnen sehr dafür», sagte er und nahm ihre Hand, um sie höflichst zu küssen, sie aber erschrak und zog ihre Hand blitzeschnell zurück! «Nein, nein, mein Lieber! Mit solchen Anzüglichkeiten fangen wir gar nicht erst an!» Gaston verbeugte sich höflich, bescheiden und entschuldigend: «Bitte um Vergebung, Madame. Manchmal bin ich trotz meiner vielen Reisen durch Zeit und Raum einfach zu sehr Franzose.» Sie lächelte nun ebenfalls nicht unfreundlich: «Und ich bin zu sehr auf mich allein gestellt in dieser Männerwelt, als dass ich Ihre Frankophilie gelassen tolerieren könnte. Man entwickelt als Frau gewisse Mechanismen», erklärte sie ihr Verhalten. Gaston kam die Gelegenheit nutzend auf sein eigentliches Thema, was er schon angedeutet, was aber zu seinem Bedauern die Ingenieurin überhört hatte: «Es wird eine Zeit kommen, Madame, da werden mehr feministische Sprachregelungen eingeführt und zur Norm erhoben: da wird es nicht mehr ohne Tadel heißen: „Man entwickelt als Frau“, sondern einfach: „Frau entwickelt“ oder „Mensch“ entwickelt...» Sie sah ihn fragend an. Was genau wollte er ihr damit sagen? «Die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist ein sehr ernstes Thema», sagte sie, als wollte sie ihn zur Vorsicht gemahnen. Sie hatte immer noch nicht das gehört, was er ihr zu Gehör und zum Verständnis bringen wollte. Blendete sie das etwa geflissentlich aus?

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wie trinkst du deinen Kaffee?

Kultig. Das muss ich erzählen, gut, dass jemand danach fragt.
Ich mache meinen Kaffee jeden Morgen in einer klassischen Espresso-Kanne mittlerer Größe. Die Kanne aus Metall, die aus drei Teilen besteht: unten kommt das Wasser hinein, darauf ein Sieb mit einem Rohr in der Mitte, das mit Kaffeepulver aufgefüllt wird, was für mich ein Ritual ist: schön vorsichtig Löffel für Löffel auffüllen und während des Füllens den Löffel auch wie eine Schaufel nutzend, das Pulver gleichmäßig und locker verteilen. Wenn das Sieb randvoll ist, wird es in den Wasserbehälter eingelassen und dann wird der Wasserbehälter mit dem oberen Teil der Kanne zusammengeschraubt. Die Herdplatte angemacht wird das Wasser durch Hitzedruck von unten durch das Kaffeepulver nach oben gedrückt und es entsteht so gurgelnd, rauschend, pfeifend der Espresso. Ich finde auch die Geräusche sehr wichtig und zum Kult gehörend. Dann wird der Kaffee in eine Tasse gefüllt, bekommt drei Löffel Zucker, etwas Chili oder Tabasco und Zimt. Umrühren und genießen.
Mit diesem Kult endet die Nacht, die Schlaf- und Müdigkeits- und Angst- und Depressionsphase, meine Moral steigt mit jedem Schluck, die Phanatsie beginnt zu arbeiten, ich werde erst kreativ, dann aktiv und irgendwann nach vollbrachten phantastischen Taten geht es mit Diego hinaus in die Welt. Der Vormittag gehört dem phantastischen Kaffeekult und der Nachmittag gehört Diego und unseren Spaziergängen, bei denen ich auch sehr viel Zeit habe, nachzudenken, zu sinnieren und mir alles hin und her zu überlegen. Und oft spielt dabei auch eine dicke Portion Melancholie eine Rolle. Nachmittags oder abends trinke ich keinen Kaffee. Aber jetzt nehme ich mir einen kräftigen Schluck aus meiner Tasse.

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Was liegt am Strand und spricht undeutlich? Eine Nuschel

krisusplatan’s Profile PhotoFlohooo
Vor zwei Tagen: mieses Wetter, miese Stimmung, die Bedrückung eine echte Last; Perspektiven verschwinden hinter einer Angstnebelbank, Hoffnungslosigkeit macht sich breit und das Gefühl, dass man jeden Moment auflaufen könnte. Man wagt kaum, den Arm auszustrecken. Blindflug. Dann plötzlich ein kleiner Lichtpunkt... «Was liegt am Strand und spricht undeutlich? Eine Nuschel» Ich muss schmunzeln, habe ein Aufflackern des fröhlichen Gemüts.
Ich setze mich zu der Nuschel und höre ihr zu - den Horizont und Sonnenaufgang gibt es auch, wenn man sie nicht sieht.

Was hast du aus deiner letzten Beziehung gelernt?

Man täuscht sich immer im anderen. Auch da, wo die Enttäuschung am größten ist, weil man denkt, man habe sich so getäuscht, täuscht man sich. Aber dann die Frage: kann ich überhaupt ganz ohne Vorstellungen vom anderen, den anderen lieben? Möchte ich das überhaupt? Oder möchte ich nur die Vorstellungen lieben, die ich von irgendwoher habe? Was sehe ich wirklich im andern? Und wie werde ich gesehen? Werde ich überhaupt gesehen?
Da fällt mir die Stelle im Korinther-Brief ein: «Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.»
Erkenntnis durch Liebe in der Liebe wäre so schön, aber... gibt es ein Aber?
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Ich habe Freiheit für SOKRATES gefordert - in Majuskeln gleichbedeutend mit dem kafkASKen Fortsetzungsroman in schier unendlichen Folgen! Nun ist es auch Zeit für einen auktorialen Klugschiss: «Die Seele ist semantisierte Energie.» Oha! SOKRATES-Folge 556:

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Aber dann hörte Basti auch, wie das Wasser an die Planken der “Bunten Kuh” schlug. Dieses Geräusch hatte schon manch einen Seemann in den Wahnsinn getrieben. Die Seeräuber aber waren dagegen gefeit. Es war auf der “Bunten Kuh”, wie es eben war und niemand störte sich daran. Niemand hatte Sehnsucht oder Ehrgeiz, einen anderen Ort zu suchen. Sie freuten sich über den rosa Delphin, der sie ab und an besuchte, sie fanden Rudi als ihr Haustier wundervoll, verwöhnten ihn mit Futter und Streicheleinheiten. «Es muss doch eines Tages weitergehen! ihr müsst doch mal weitersegeln», hörten sie den Delphin sagen, aber sie machten sich keine weiteren Gedanken über seine Worte. Sie hätten auch nicht genau gewusst, wohin es weitergehen sollte. Plötzlich empfand Basti diese Stimmung auf der “Bunten Kuh” in sich und das erfüllte ihn mit Trauer. Der Blauwal sah ihn aus seinem kleinen Äuglein mitleidig an. Basti konnte ihn sprechen hören, obwohl er schwieg. «Je mehr du dich in dieses Schweigen begibst, desto mehr wirst du hören, sehen, schmecken, fühlen!» Basti hörte in der Ferne einen Motor. Ein Motorboot? Nein, er fühlte einen kühlen Luftzug, obwohl er tief unter Wasser im Bassin war. Es war der Motor eines Autos. Obwohl sich Basti mit Automarken nicht so gut auskannte und schon gar nicht mit jenen historischen Autos, die es schon längst nicht mehr gab, erkannte er den Borgward der Landvermesserin. Beim Schalten ließ sie das Getriebe knarren und die Kupplung schleifen. Sie war eine ausgesprochen schlechte Autofahrerin. Der Blauwal lächelte aus seinem Auge den rosa Delphin an. Durch dieses Lächeln hindurch konnte Basti den altmodischen Radfahrer sehen, der sich am hinteren Kotflügel des Borgward festhielt und sich etwas ziehen ließ, bis die Fahrerin ihn bemerkte und sofort anhielt. «Lass das bleiben, du Lümmel! Willst du dir den Hals brechen und Kratzer in mein Auto machen?» «Aber Madame, verzeihen Sie! Ich bin sehr vorsichtig, uns kann nichts passieren und gewiss würde ich niemals einen Kratzer in Ihr Auto machen!» «Es ist ein deutsches Auto und ich bekomme hier überhaupt keine Ersatzteile dafür! Dieses rückständige Bauernland macht mich wahnsinnig! Es wird noch Jahrzehnte dauern, bis es halbwegs einen Anschluss an Europa gefunden hat!» «Gewiss, Madame, aber es ist ein zweifelhaftes Vergnügen, den Anschluss an Europa zu finden», erwiderte der junge Mann auf dem Fahrrad. «Sie scheinen ein gebildeter und wohlerzogener Mensch aus gutem Hause zu sein, kein Herumtreiber wie viele dieser Bauernlümmel, schaffen die mittlere Reife nicht, betreiben Trainspotting, Trainhopping und werden Tagelöhner!» «Was ist denn Trainhopping, Madame? Ich bin von Beruf Journalist, vornehmlich schreibe ich Sportreportagen, aber auch Berichte aus den Gerichtssälen der verdrehten Paragraphenwelt. Gaston Williams Adam de Pawlowski, Doktor des Rechts, ich reise ohne ein bestimmtes Ziel durch die Weltgeschichte, Madame.»

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Erzähl mir, wie ein gutaussehender deutscher Mann mit Geld wie ich ein Mädchen mit Kopftuch wie dich erobert 😙

Lass dich beschneiden!

Hatten wir nicht kürzlich erst die Frage, ob hier nicht Antworten verschwinden, von Robots, künstlicher Intelligenz oder sonst wem aus der Redaktion gelöscht werden? Tja, nun fehlt https://ask.fm/Klugdiarrhoe/answers/174053044153. Darum sage ich immer: Nachtigall sei wachsam °-°

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Und warum fehlt die Antwort wohl? Habe ich jemanden beleidigt, beschimpft oder alle zu irgendwelchen unmöglichen Dingen aufgefordert? In der Antwort habe ich, glaube ich, nicht einmal "schlimme" Wörter benutzt, oder? Die Frage jedenfalls enthielt ein Fekalwort: K*ack*st du gerne?
Nun ja. Gerne klug. Daher auch der Nickname "Klugdiarrhoe".
Und die Einleitungsfrage zu meinem hiesigen Fortsetzungsroman unter Mitwirkung einiger ask-User für die Folge 556 ist auch schon diesbezüglich formuliert und der auktoriale Klugschiss, der zugleich auch der aktuelle Klugschiss ist, lautet: «Die Seele ist semantisierte Energie».
Der gute alte Sokrates in Athen beschäftigte sich u.a. mit der Frage, warum es besser sei Unrecht zu erdulden als Unrecht zu tun und begründete dies damit, dass die Seele unsterblich sei. Wenn man Unrecht täte, leide daran die Seele einen Schaden; wenn man aber Unrecht erlitte, dann leide daran der Körper und die materiellen Dinge des Lebens Schaden. Wenn man zum Beispiel zu Unrecht geschlagen wird, oder überhaupt das Schlagen Unrecht ist, beträfe das nur die physische Welt, wenn man geschlagen würde. Ebenso sei es mit dem Bestohlenwerden und im schlimmsten Fall mit dem zu Tode verurteilt Sein, wie es ihm nach einem Schauprozess passierte. Sokrates' Schüler wollten ihm zur Flucht verhelfen. Das aber sah er als Unrecht an, was man tue, während zum Tode verurteilt sein, sei ein Unrecht das man erleide.
Die physischen, materiellen Dinge sind ja bekanntlich vergänglich, wie auch der Körper, der altert und sowieso stirbt, die Seele aber sei unsterblich, weshalb der Schaden, den sie erleide größer sei als der Schaden, der dem Körper zugefügt werde. Deshalb also sei es auch besser Unrecht zu erleiden als Unrecht zu tun.
Selbst wenn die Unsterblichkeit der Seele nun stichhaltig bewiesen wäre, frage ich mich, ob die Seele nur durch eigenes Fehlverhalten Schaden leiden kann oder auch beschädigt wird, wenn andere Menschen einem etwas zufügen - z.B. seelische Grausamkeit, die man erleidet.
Und kann es nicht sein, dass man seelisch (psychisch) einen Schaden bekommt, für den man gar nichts kann?
Und dann noch die Sache mit dem Gold! Ist das Gold das Abbild der Seele in der materiellen Welt, weil unvergänglich?
So wird es nun höchste Zeit, dass ich nach diesem Intermezzo die 556. Folge des SOKRATES-Romans veröffentliche, wo der Phantasie keine Grenzen gesetzt sind und meine verstorbene Mutter in ihrem ersten eigenen Auto durch den Hattinger Wald fährt und auf Gaston de Pawlowski trift, den sie als einen gebildeten jungen Mann anerkennt. Vielleicht aber schreibe ich auch etwas anderes in der 556. Folge, denn auch ein Versprechen kann die Freiheit der Phantasie einengen, oder?

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Ich denke über das Paradies nach und das nicht erst seit heute, aber heute an einem verregneten grauen Februar-Samstag ohne fließend Leitungswasser im Gartenhäuschen scheinen philosophische Kurzfassungen besonders zu gelingen…

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
«Der gefallene Engel ist viel interessanter als ein Engel, der immer ein Engel blieb; denn daraus ergibt sich ja nicht einmal eine Geschichte», sagt Hannah Arendt in einem Gespräch mit Joachim Fest 1964. Ich möchte hier gar nicht über die Dämonisierung des Bösen nachdenken. Vielmehr interessiert mich der Begriff der „Geschichte“. Wenn etwas immer ist, wie es ist und es bleibt, ist das langweilig. Da passiert nichts, da gibt es keine Ereignisse und die Hintergründe, die zu diesen Ereignissen geführt haben (könnten), da gibt es keine Abfolge der Ereignisse, also auch keine Geschichte. Aber nicht darum soll es in der Paradiesologie gehen. Sie ist auch nicht die Geschichte von Adam und Eva und der Schlange. Es kommt in der SOKRATES-Erzählung bis jetzt nicht zum Vorschein, worum es in der Paradiesologie überhaupt gehen soll. Vielmehr bleibt die Erzählung magisch gebannt wie das Kaninchen von der Schlange bei Uri Nachtigall hängen, der dieses Buch nicht geschrieben hat oder haben will, obwohl es in seiner Autorschaft erschienen ist. Es sind mehrere Möglichkeiten offen: 1. es kann sein, dass die Paradiesologie etwas verrät, was Faustisch gesprochen, das ist, was die Welt im Innersten zusammenhält; 2. es kann sein, dass dieses Buch der Schlüssel ist, das Tor ins Paradiesische zu öffnen; 3. es kann auch sein, dass durch die Endung „-logie“ angedeutet, einfach nur systematisch über das nachgedacht wird, was unterschiedliche Menschen und Kulturen für paradiesische Zustände halten; 4. darauf deutet das hin, was Uri Nachtigall mit dem Buch erlebt: Jeder schreibt für sich die Paradiesologie neu.
Der erste Gedanke, den ich mit der Paradiesologie verfolgen wollte, war, warum sich der Apfelbaum überhaupt im Paradies befindet; der nächste Gedanke war das Naschverbot! Es geht bei der Vertreibung aus dem Paradies als Konsequenz der Übertretung des Verbots nicht um Strafe. Ich sehe Gott hier an seiner Grenze, wie er etwa auch in seiner Allmacht keine Mauer bauen kann, die so hoch ist, dass er sie nicht zu überwinden vermag. So muss logisch zwingend der Baum der Erkenntnis im Paradies sein, um das Paradies auch zu einem besonderen Ort zu machen als Garten Eden, der von einem anderen Ort um ihn herum abgegrenzt und abgesondert ist. Sonst wäre ja das ganze Universum mit seinen unendlichen leblosen Weiten auch das Paradies. Erkenntnis aber ist nicht einfach ein Zugewinn: «Und ihr werdet erkennen, was Gut und Böse ist und ihr werdet sein wie Gott!» Nein, der Rat der Schlange ist falsch: wer Gut von Böse trennen kann, verliert die paradiesische Unschuld, wird nicht wie Gott, sondern verliert zwangsläufig das Paradies, so dass Gott nicht verboten, sondern gewarnt hat, vom Baum der Erkenntnis zu naschen. Wer nascht verliert das Paradies nicht als Gottes Strafe, sondern zwingend notwendig – so zwingend, dass auch Gott dieser Notwendigkeit unterworfen ist, wie er eben auch keine Mauer bauen kann, über die er nicht zu springen vermag.

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Gibt es von Grunde auf schlechte und böse Menschen?

Ich denke in meinem Humanismus: "nein", aber wahrscheinlich denke ich, was nicht sein kann, was nicht sein darf.

Titel zum aktuellen Hundi-Foto: "Nach getaner Arbeit ist gut ruhn". Aber was anderes Herr Kollege; Sagen Sie, hinter dem Vertiko da, was da hervorlugt, Ist das etwa ein begonnenes Bild,..ein Gemälde ? 🏕 Nun sagen'se bloß, Sie malen obendrein noch, WAS ?? Dazu sag ich nur; "ICH AUCH" !👀

Bei Zeus! Ihnen entgeht aber auch nichts. Adlerauge! °-° Selig ist das Herrchen, wenn die Hunde ruhn. Dies als ein Poem zu Ihrem Bildtitel! Aber nun kommen wir doch zur Sache: Dass Sie das Bildchen hinter dem Vertiko erspäht haben, imponiert mir schon in gewisser Weise. Doch will ich mich nicht mit fremdem Federn schmücken. Das Werk eine bearbeitete und auf Leinwand gedruckte Fotografie stammt von meinem Freund und Kollegen Jo Ziegler, der ab und an und vor allem in den vergangenen Jahren vor Corona so einiges mit mir unternommen hat. Die Kulturlaube starteten wir gemeinsam - nun bin ich einsam, könnte ich etwas larmoyant werden. Aber ganz so ist es nicht und es wäre eben poemisierte, gestelzte Larmoyanz. Wie ich Sie kenne, würde Ihnen auch das nicht entgehen und gefallen würde es Ihnen erst recht nicht! Dieses dichterische auf die Tränendrüse drücken ist nichts für Kerle wie wir. Schlafende Hunde hingegen können uns wirklich rühren. Nicht wahr, Herr Meister Kollege? Nun stecken Sie den Stecker wieder in die Dose und kommen Sie zurück! Lassen Sie mich bloß nicht allein hier auf weiter Flur.

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Titel zum aktuellen HundiFoto  Nach getaner Arbeit ist 
gut ruhn  Aber was

Du sollst dich in das verlieben, was ich bin und nicht in das, was ich habe 😘

Was bist du und was hast du? Hast du schöne Augen oder bist du schöne Augen? Hasr du lange Haare oder bist du lange Haare? Hast du große Brüste oder bist du große Brüste? Hast du einen schönen Charakter oder bist du ein schöner Charakter?
Nach all diesen Fragen denke ich selber noch einmal über meine Antwort und über deine Frage nach.
Vielleicht finde ich ja eine andere Antwort.

Ich weiß gar nicht, ob es eine gute Idee ist, SOKRATES nach 555 Folgen als Buch zu beenden, oder ganz einfach entfesselt weiterzuschreiben und zu schauen, wieviele Folge noch entstehen, bevor das Buch fertig gesetzt ist. Freiheit für SOKRATES! Folge 555 und kein Ende in Sicht!

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Der Blauwal blickte Basti aus seinem kleinen Auge an; er hatte so einen grßen Kopf, dass Basti nur ein Auge des Wals sehen konnte. «Ist es dir nicht zu eng hier in diesem Bassin?», fragte Basti besorgt. «Nicht so eng, wie es einem im Herzen werden kann, wenn man an die Situation der Menschheit denkt», antwortete der Wal. «Weißt du? Daraus müsste man einen Ausweg finden - aus dieser misslichen Lage der Welt. Dann wäre dieses Becken auch kein Problem mehr. Für die Seeräuber oben nicht und für mich hier unten auch nicht.» Der rosa Delphin dachte kurz nach. Wie sollte das eine mit dem anderen zusammenhängen? Auf der einen Seite der Bassin, worin die Seeräuber in der Flaute stecken und es kein Voran-, geschweige denn ein Fortkommen gab, worin der Blauwal lebte und scheinbar gar nicht so sehr sich danach sehnte, aus dem Bassin ins offene Meer zu gelangen. Und auf der anderen Seite die “missliche Lage der Welt”, wie sich der Wal ausdrückte. «Du kennst mich. Aber wie ist dein Name?», fragte der rosa Delphin; er war überrascht und glücklich aufgeregt, dass er einen Blauwal so unvermutet getroffen hatte, der so viel zu wissen schien. Er wollte ganz viele Dinge von diesem Wal erfahren, natürlich auch, woher er Bastis Namen wusste. «Ich heiße Claudius und war eine nicht sehr lange Weile König von Dänemark als des alten Königs Hamlet Nachfolger, bis ich…», er machte eine Pause, um nach den richtigen Worten zu suchen, «… bis ich mich, na sagen wir mal, in einen Wal in diesem Bassin transformierte.» «Du warst König, bevor du dich transformiertest?» Basti war höchst erstaunt über diese Nachricht. «Ja,lieber Basti. Und es ist nicht weiter verwunderlich, dass ich dich kenne, wenn man unsere Geschichte kennt; das aber ist eine lange und etwas komplizierte Geschichte.» «Das macht nichts», schnatterente Basti jetzt viel aufgeregter durch das, was er vom Wal in Andeutungen gehört hatte. «Komplizierter und dadurch auch langweiliger als diese SOKRATES-Geschichte kann sie nicht sein. Außerdem würde sie ja wenigstens erklären, woher du meinen Namen kennst, ich aber nicht deinen!» «Claudius», wiederholte der Blauwal kurz. «Ja, ja, jetzt kenne ich deinen Namen, aber Claudius… Claudius… Claudius…» Basti wieder holte den Namen des Blauwals mehrmals, während er überlegte, ob er ihm nicht irgendwie bekannt vorkommen müsste, aber er kam nicht weiter. «Ich kenne die Könige von Dänemark nicht», sagte er schließlich. «Horch!», sagte der Wal plötzlich und erklärte: «Wenn du ganz still und konzentriert in dich hineinhorchst, so wie Nietzsche einst vom Abgrund sagte; wenn man lange genug in ihn blicke, blicke er zurück in dich. So kannst du, wenn du lange genug still bist, den Echo der Welt in dir vernehmen.» Basti wollte alle seine Fragen stellen und alles sagen, was ihm noch in den Sinn kam, aber er wollte auch ausprobieren, was der Wal behauptet hatte. Also schwieg er. Er hörte das Rauschen und Gurgeln und Blubbern des Wassers. Mehr hörte er erst nicht.

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Du hast doch neulich gemeint, dass wenn ich dir verrate, wann ich Geburtstag hab, dann schreibst du mir eine Extra-Geburtstags-Folge als Ausgleich für dass du mein Geburtstag wieder vergessen hattest. Und ich finde schon irgendwie, dass das zu versprechen zählt.

Maulwurfkuchen’s Profile PhotoDinofino ~ O-Reh Gano
Da siehst du mal, wie vergesslich ich bin. Aber so neulich kann das doch nicht gewesen sein, oder? Wie auch immer: natürlich ist das ein Versprechen und ich gedenke auch nicht, es zu brechen. Du erinnerst mich an meine Versprechen und bekommst deine Geburtstagsfolge. Heute ist der 12. Februar 2023 und ich habe mich, wenn ich heute deine Geburtstagsfolge veröffentliche exakt um einen Monat verspätet. Das tolerierst du ja, weil du sowieso gesagt hast, ich sollte bis zum letzten März-Tag dir die Folge schreiben oder gar nicht!
Die Folge ist geschrieben, sie ist die 554. und veröffentlicht; du wirst dich vielleicht freuen, weil es indirekt und direkt um dich und deine Wünsche geht und du eine unerwartete Begegnung haben wirst. Irgendwie gehört aber das Thema, das wir indirekt in dieser Folge haben, auch zu meinen Lieblingsthemen. Ereignisse und Eintönigkeit des Lebens in einem Wechselspiel und Spannungsverhältnis. Momentan passieren sehr viele Dinge in der Welt, aber eigentlich ist es doch immer so, dass sehr viele Dinge in der Welt passieren - von einigen nehmen wir über Zeitungen und andere Medien Notiz, von wenigen durch direkte Kontakte wie von Freunden, die solche Ereignisse selbst miterleben, von vielen aber nehmen wir keine Notiz und erlangen keine Kenntnis darüber, obwohl sie passieren und für andere Menschen ganz folgenreich sind. Das alles beschäftigt mich sehr - Ereignisse in Nah und Fern, innerhalb unseres Erfahrungshorizontes oder medial vermittelt oder jenseits unseres Horizontes - auch, was unser Vorstellungsvermögen betrifft. Manchmal sagt man lapodar: «Sachen gibt's, die gibt's gar nicht!» °-°
SOKRATES ist so gesehen auch eine Erzählung, um das alles so erforschen, quasi eine epische Forschungsreise, eine literarische Expedition. Wir sind aufgebrochen und du bist mit an Bord! Da ist es nur recht und billig, dass ich an deine Geburtstage denke und dir Geburtstagsfolgen schreibe. Es sollte nicht nur ein Ausgleich sein, weil ich deinen Geburtstag vergessen habe. Übrigens wird es immer unwahrscheinlicher, dass ich deinen Geburtstag wieder vergesse, weil wir schon so einiges darüber kommuniziert haben und du genau eine Woche vor mir Geburtstag hast.
Ich schicke dir einen Link als Frage und bin gespannt auf deine Meinung und deinen Kommentar zu der Geburtstagsfolge. Aber ich habe Dir auch in meinen anderen Antworten schon einiges nicht nur über das SOKRATES-Konzept verraten, sondern auch über die Handlung und Charaktere; sie liegen mir alle am Herzen so wie du mir am Herzen liegst und in der SOKRATES-Geschichte nicht zu kurz kommen sollst. Mir hat dein Wort «geduldigkeitstechnisch» so gut gefallen. In der Tat wirst du auch geduldigkeitstechnisch ganz schön gefordert von meiner Erzählweise; aber mittlerweile ist doch ein ganz schöner SOKRATES-Kosmos entstanden und es macht mir Spaß, in meiner Phantasie in diesen Kosmos einzutauchen wie du in das Wasser des Bassins, wo sich die «Bunte Kuh» in der Flaute befindet.

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Einiges ist in Zwischenstücken, Intermezzi, schon erzählt. Diese aber werden nur deutlich erkennbar im Fließtext im Buch oder in der Textdatei. SOKRATES ist ein langer ruhiger Fluss in der literarischen Landschaft. Bastis Geburtstagsfolge alias Dinofino Blaubeerbär Folge 554:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Manchmal kommen Lösungen unerwartet aus dem Universum; man erkennt ihre Herkunft nicht, so nah sind sie bei uns. Und manchmal sind sie so nah bei uns, dass man vor lauter Bäumen den Wald nicht sieht. Sie bleiben unerkannt oder werden verkannt und fehl eingeschätzt. Auch das gehört zum Universum; die Negation und ihre Negativität. Das Frühstück nahm in der Villa seinen Lauf. Die neue Leiterin mischte sich unter die Gäste, setzte sich mit Kaffee und Blaubeerquark an einen Tisch, nahm sich Brötchen und beteiligte sich am Frühstück. Sie hörte den Menschen freundlich zu, auch wenn sie sich zurückhielten und erst einmal wenig gesprächig waren. Sie konnte auch gut hören, was am Nachbartisch bei Lara, Betti und dem Theaterphilosophen gesprochen wurde. Da ging es lebhafter zu. Lara freute sich sehr über das Wiedersehen mit dem Welpen und gab ihm Würstchen zu naschen. Nebenbei war Basti @Maulwurfkuchen Thema; es wurde bedauert, dass er nicht am Frühstück teilnahm, wogegen Lara einwandte, er habe es bei seinen Ausflügen auch sehr schön. Aber so ganz ihre Welt sei es eben nicht und so nett sie ihn finde, wolle sie doch nicht wieder mit ihm losziehen. Uri Nachtigall sagte, er habe auch etwas Angst vor Basti, dieser Vorfall, bei dem er so eindringlich Uri gefragt… nein, eigentlich aufgefordert… nein, eigentlich gedrängt und genötigt hatte herauszufinden «wer uns schreibt», hätte auch etwas Schlimmes passieren können. Betti aber schien ganz gelassen, was den Vorfall betraf. Nein, nein, Basti sei sehr freundlich und friedfertig. Else glaubte noch etwas anderes aus dieser Aussage herauszuhören, aber es war etwas, was sie nicht genau einordnen konnte. War es ein Rumoren in einer unbekannten märchenhaften Tiefe, wo auch Abenteuer warteten oder Gefahren lauerten? Das Leben konnte ja ein langer ruhiger Fluss sein, aber allzu eintönig sollte es nicht werden. Eine Geschichte, in der nichts aber auch rein gar nichts passierte, war langweilig oder sie war überhaupt keine Geschichte oder überhaupt kein Leben! Else glaubte herauszuhören, dass Betti schon zu viel erlebt hatte und es gar nicht schade fand, wenn sie in ruhiges Fahrwasser kam.
Apropos Wasser: Basti schwamm als rosa Delphinjunge um den Seeräuberschiff in der Flaute, tauchte in die Tiefen des Bassins auf der Suche nach einer guten Idee, wie er den Seeräubern helfen konnte, da sah er plötzlich einen riesigen Schatten in der Tiefe. Neugierig schwamm er auf den Schatten zu und erkannte schnell, dass es ein Blauwal war. Er schickte ihm sofort Grußsignale als Delphin unter Wasser und wurde vom Wal tatsächlich verstanden: «Grüße Dich, Basti Dinofino!», antwortete der Blauwal: «Du suchst nach einem Ausweg, stimmt‘s?» fügte er fragend hinzu. «Ausweg? So hätte ich es nicht genannt, etwas Ereignistechnisches suche ich. Es muss doch etwas passieren. Sonst ist die Geschichte völlig langweilig und uninteressant! Du kennst meinen Namen, aber ich kenne dich noch gar nicht!» Jetzt war Basti bei dem Blauwal angekommen.

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Kriege ich eigentlich mein Geburtstags-Extra-Sokrates-Geschichtenstück noch dieses Jahr nachträglich irgendwann oder erst nächstes Jahr am 12. Januar? Weil bis der nächste Januar ist, dauert es noch richtig lange und deshalb wär das geduldigkeitstechnisch schwierig irgendwie, finde ich.

Maulwurfkuchen’s Profile PhotoDinofino ~ O-Reh Gano
Ich habe die konkrete Idee vor meinem geistigen Auge, wie es "geschichtenerzähltechnisch" mit Dir bald weitergehen muss. Du bist im Hattinger Wald im See bei den Seeräubern und daran knüpft die weitere Erzählung an: Basti und die Seeräuber und die Reise nach... aber da müssen wir unbedingt auch Meister Otto @druide0815 mitnehmen, schließlich war es seine Idee, wohin die Reise gehen sollte und klar übernimmt er die Leitung der Expedition. Der Kapitän bleibt Kapitän; der Delphin ist ein guter Begleiter, Späher und Lotse und der Dichter kocht als Smutje und betätigt sich als Chronist der Ereignisse, denn es kann ja nicht nur immer eine Flaute geben. Momentan ist es aber auch so, dass Meister Otto noch in Marokko weilt, mit einem Notizzettel in der Hand, der ihn aufgefordert hat, nach Elisabeth Käsemann zu forschen und in der Villa alle außer Dir am Frühstückstisch sitzen und gerade der schönen Rede der neuen Leiterin Else @Erwachsenenstammtisch zugehört haben. Ich meine, die Einführung in der Villa ist gelungen, die Aufgaben mit den Lösungsschritten kommen noch. Ich weiß nicht, ob sie, wo sie doch in der Villa alle Hände voll zu tun haben wird, den fliegenden Teil der Expedition auf ihrem Besen übernehmen kann. Uri Nachtigall unterhält sich noch mit Lara und Betti und Wolfi fühlt sich pudelwohl im Speisesaal. Wer wird sich nur um ihn kümmern, wenn du eine Zeitlang auf Expedition bist? Es sind ja auch neue Menschen und Charaktere aufgetaucht in der Geschichte, was du ja nicht so lustig findest, weil sie das Vorankommen der Geschichte durch Ereignisse zu behindern scheinen und die Anzahl der Charaktere nun wirklich überhand nimmt. Es sind so viele, dass ich nun selber sortieren und gut aufpassen muss. Es heißt, um es mal mit Meister Otto zu sagen: «Aufgepasst, Dichter-Kollege und volle Konzentration voraus!» Ein schneidiges «Jawoll» ist schnell dahin geschmissen, aber das muss man auch einhalten! Dabei helfen mir die Zwischenspiele, Kommentare und Fragen - nicht zuletzt deine.
Martha und Anton von Schuch sind in der KfZ-Werkstatt aufgetaucht und haben einen Sonderwunsch, bei dem Ali ganz andere Talente einsetzen muss als die zur ordentlichen Reparatur eines Kraftfahrzeugs notwendigen. Auch der Security-Igor und seine Schwester Nadeschda mit ihren Kindern hat mit Alis Werkstatt zu tun und, wie ich finde gar nicht weiter verwunderlich, auch der Mann mit dem Spitznamen “Ördek”, was auf Türkisch “Ente” heißt und idiomatisch “Greenhorn” bedeutet. Diesen Spitznamen hat er von Ali bekommen und den Auftrag, jemanden vom Bahnhof abzuholen. Diese Person ist keine geringere als unsere Else, die sich ein Taxi nehmen wollte, der Taxifahrer aber panisch davon fuhr, als er erfuhr, wohin die Fahrt gehen sollte. So stehen die Dinge, zumindest ein Teil der Dinge. Angesichts dessen wäre es wirklich «geduldigkeitstechnisch» eine Zumutung, Dich auf “Deine” Geburtstagsfolge fast ein Jahr warten zu lassen.
Hatte ich dir denn Geburtstagsfolgen versprochen?

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Es ist so weit: mein 6000. Beitrag auf ask steht an. Da möchte ich den Inhalt nicht nur selbst bestimmen, sondern auch ganz selbstbestimmt und auf mich selbst bezogen SOKRATES widmen - womöglich hätte ich jetzt schon wieder @DerBilal Narzissmus vorgeworfen, wenn er so etwas täte ^^ Folge 553:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Selbstgerechtigkeit sollte mir bitte schön fremd sein! Selbstbezogenheit dagegen würde ja bedeuten, dass ich nicht ganz bei mir bin, mit mir irgendwie uneins, würde ich mich dann auf mich selbst zu beziehen suchen: das träfe eher zu; denn ich bin nicht immer meiner Meinung. Die Kräfte in mir wirken nicht in eine Richtung, sie entfalten nicht einfach in ihrer vektoralen Summierung die volle Kraft von A nach B in gerader Linie.
So könnte es auch im Tagebuch des Theaterphilosophen in seinem Türmchen stehen, wo Schwester Maya ihm ein Zimmer eingerichtet und ihn als "Gast" eingeladen hat, im psychiatrischen Sanatorium zu verweilen, wohin er ratsuchend sich auf Anraten... nicht seines Therapeuten, sondern seiner Rechtsanwältin und guten Freundin Ayleen Heersold wandte, um mit dem Sanatoriumsleiter zu sprechen. Dieser aber ist schweigsamer gewesen als Deus absconditus: «Fürwahr, du bist ein verborgener Gott... [und ich dein verlorenes Geschöpf]» hätte er ergänzen mögen, wenn er nicht eigentlich irgendwo Atheist gewesen wäre. «Ich bin Geschöpf und Gast in dieser Welt», hätte der Theaterphilosoph im Sanatorium sprechen können; sein Freund Ali als KfZ-Mechaniker par excellence hätte schlechterdings den monetären Aspekt des Aufenthaltes angesprochen - und zwar in einem Gespräch, was im Fließtext noch gar nicht stattgefunden hat. Das Thema: Prof. Dr. Robert Anton Freiherr von Schuch, Extraordinarius an der Universität Halle: «Der Schuch ist an der Universität so etwas wie ein Spezialist für Vergaserbeleuchtung bei KfZ-Meisters.» «Meister», korrigierte ihn die Nachtigall. «Pass mal auf, du Klugdiarrhoe! Du stehst inmitten von Hundekacke und riskierst noch eine dicke Lippe. Sieh lieber zu, dass du aus diesem Sanatorium kommst! Wer bezahlt eigentlich deinen Aufenthalt dort?» «Ich bin hier Gast...» «Ja, klar, Blödmann! In der Gaststätte bist du auch Gast und im Hotel auch und was kommt am Ende?»
Von wem reden wir hier eigentlich? Von dem Theaterphilosophen in der Psycho-Villa unter der Obhut der unheimlichen Schwester Maya alias Lapidaria (wie sie sich ganz und garnicht gerne nennen lässt) oder sprechen wir von Uri Bülbül seines Zeichens "Ex-Theaterphilosoph", wobei @StadtderNebel schon zurecht einmal fragte: «Was macht ein Theaterphilosoph ohne Theater»? Hier wäre die Antwort konkret: er schreibt die 6000. ask-Antwort selbstbestimmt und ohne Fremdeinwirkung! Aber nicht ohne dabei auch an andere zu denken: seine Mitmenschen im Theater könnten jene sein, deren Gedenken loszulassen, ihm gut täte. «Vergiss, mein Freund, was hinter dir liegt und schau nach vorn und sage nicht schon weider, dass das Vergangene nie vergangen ist und immerfort auch wirkt! Denn du kannst, Menschenskind! Du kannst diese Wirkung unnötig verstärken oder dämmen! Denk an deine Freiheit!» «Soll sich doch mein Avatar in SOKRATES mit diesen Leuten herumschlagen!», wäre doch womöglich eine sinnvolle Antwort darauf, oder? Viel Erzählraum haben sie bisher ohnehin nicht erhalten.

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Es ist so weit mein 6000 Beitrag auf ask steht an Da möchte ich den Inhalt nicht

Du bist aufgeflogen Tony ;)

Deckname Tony! Ein Spezialagent oder eine Spezialagentin - man weiß nicht, in wessen Auftrag - könnte auch KI generiert sein- versucht Einfluss auf die verworrenen Dinge und Verläufe in der SOKRATES-Erzählung zu nehmen. Elektromagnetische Wellen, Psi-Phänomene, Paranormales, wo man geht und steht. "Aktion Tony" oder auch "Operation Tony" genannt, soll an eine Person gebunden sich manifestieren. Aber da kommt die Meldung in den Posteingang: «Du bist aufgeflogen Tony ;)»
Die Sprachanalytiker machen sich sofort an die Arbeit: vielleicht kann man anhand der Interpunktion ein Raster aufstellen und den Personenkreis der Infragekommenden eingrenzen. Der Absender benutzt alte Smilie-Zeichenkombinationen und nicht die neuen Icons. Ein Semikolon für ein Zwinkern. Ist das nun als eine Verschwörungsgeste zu deuten? Der Name "Tony" mit Y geschrieben und nicht mit einem "i" deutet auf eine anglizisierende Sprachverwendung hin; könnte zu einem jüngeren Menschen gehören, der sich in den 20ern seines Lebens befindet oder darunter ist. Das Verb "aufgeflogen" entlehnt entweder dem Geheimdienstmilieu, oder der kriminellen Szene, wobei man sich natürlich in der Selbstreflexion auch fragen kann: wo denn die Grenze zu ziehen ist zwischen Kriminalität und Geheimdienst. Kann man "Kriminalität" einfach definieren als "nicht staatlich legitimierte und mit sanktionen belegte Handlungen"? Oder muss man auch einen ethischen Aspekt in die Definition einbeziehen? Aber kommen wir zurück auf die Satzanalyse: auffällig ist, dass die Interpunktionsregeln nicht eingehalten werden und die Anrede nicht durch ein Komma vom inhaltlichen Satzteil "Du bist aufgeflogen" getrennt wird. Die Jugend- und Socialmedia-Orthographie ist in dieser Hinsicht sehr freilassend. Der Satz entstammt höchstwahrscheinlich einem in sozialen Netzwerken heimischen Menschen, der sehr gut ein Millenial sein könnte.
So weit also die Analyse und Interpretation des linguistischen Profilers. Sie wird an die Abteilung "Informatik" zur Bekämpfung der Cyber-Kriminalität weitergegeben, wo versucht wird, die Absender der anonymen Shoutouts ausfindig zu machen - sie müssten als ask-user auf der Plattform registriert sein.
Zugleich aber erhebt sich die Frage: wer ist der Adressat dieser Message? Die Beobachtungen haben ergeben, dass auch persönlich gemeinte Nachrichten anonym via Shoutout durchgegeben werden, um die Konfusion zu steigern und sich in diesem Nebel selbst als Absender besser zu schützen. Es ist aber ebenso möglich, dass "Tony" keine konkrete Person ist, weshalb die eingangs aufgestellten Hypothesen über einen Spezialagenten mit Decknamen "Tony" mit Vorsicht zu genießen sind. Die Tatsache, dass der Autor dieser Zeilen einen Garten- und Schreibfreund namens "Toni" hat, was er hier unumwunden preisgeben kann, erscheint eher Zufall zu sein. Aber der SOKRATES-Abschirmdienst ist alarmiert und obeserviert verstärkt den Feed, um weitere Hinweise und Erkenntnisse zu gewinnen.
Big Data is watching you!

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