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Uri Bülbül

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Wenn Du Dich mit einem Tier vergleichen müßtest, welches Tier würde Deine Eigenschaften am besten beschreiben?

Erwachsenenstammtisch’s Profile PhotoElse's (っ◕‿◕)っ
Ich bin Steinbock - so das Sternzeichen. Ja, ich finde Steinböcke toll, aber dank der Gentechnik bin ich eine Mischung aus Steinbock und Orang Utan. Bei dieser Gensynthese haben aus Versehen auch Hundegene sich in der verunreinigten Maschine befunden. Und schau dir dieses Uri an! Ich bin doch wirklich ein Argument für erhöhte Reinheit im Genlabor.

"es gibt keinen ethisch konsequenten Grund, Tiere nicht Pflanzen aber verspeisen zu dürfen" - selbstverständlich gibt es den. Tiere sind höher entwickelte Lebewesen, die in der Lage sind Schmerz und Leid zu empfinden und die ein Interesse an einem unversehrten Leben haben. Pflanzen jedoch nicht.

Ach was! Das ist Speziesismus! Wenn Tiere aufgrund einer angenommenen "höher Entwicklung" (wer hat hier den Maßstab gesetzt?) nicht gegessen werden dürfen, Pflanzen aber schon, dann kann der Mensch aufgrund seiner höheren Entwicklung auch Tiere essen. Und wenn es ein weiter entwickeltes Wesen gäbe als der Mensch, dann dürfte es wohl auch in den Genuss desselbigen kommen.
Die Ethik muss schon lückenlos eine moralische Haltung begründen können und das kann die Ethik des Veganismus nicht. Dort wo Veganismus moralisiert, d.h. anderen Menschen, die nicht vegan sich ernähren ein schlechtes Gewissen zu machen versucht, ist er schlicht und ergreifend unethisch.
Aber das ist nur eine Facette, ein Aspekt des Veganismus, den ich auf gar keinen Fall in Bausch und Bogen ablehnen will. Dort, wo Veganismus nicht moralisiert und allen Menschen Verhaltensvorschriften bezüglich ihres Lebens macht; die Wahl der Nahrung ist ein erheblicher Einschnitt in das Leben der Menschen, eröffnen sich ganz andere Aspekte: die Sensibilisierung für den Umgang mit Natur, mit Tierzucht, mit Landwirtschaft, die Sensibilisierung für Ausbeutungsverhältnisse, der Einstieg in einen umfassenden antikapitalistischen Widerstand sind die begrüßenswerten Facetten des Veganismus.
Allerdings ist der Veganismus dort Opium für das politische Bewusstsein, wo er dem Individuum das Gefühl gibt, mit seiner Verzichts und individuellen Verhaltensideologie moralisch so besser gestellt zu sein, dass es schon genug getan hat. Und leider ist auch genau dies häufig zu beobachten.
Im bürgerlichen Leben brav knechten gehen und durch diese Bravheit sich sozial-ökonomisch gut absichern, ein funktionierender Teil des Systems sein und sich dann zur moralischen Besserstellung vegan ernähren, ist politisch-ethisch brüchig.
Dieses Verhalten aber ist nur als Phänomen zu beobachten in der Modeerscheinung des Veganismus; das ist nicht dem Veganismus immanent und notwendig mit ihm verknüpft. Daher würde ich den Veganismus nicht pauschal ablehnen.
Im Gegenteil finde ich die intolerante Besserwisserei, was "gesunde Ernährung" anbelangt, von Fleischanhängern unerträglich. Sie argumentieren gegen Menschen, die theoretisch und ganz praktisch in ihrem individuellen Verhalten versuchen, die Systemkonformität aufzubrechen. Ihnen unter dem Deckmantel der Gesundheit (was ja falsch ist) die systemkonformen Konsumverhaltensweisen aufzuzwängen, finde ich widerlich^^

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Demnach bist du ein freund des Speziesismus?

Gleich vorweg: ich bin für eine artgerechte Tierhaltung, für weniger profitorientierte Landwirtschaft und gegen die industrielle Tierzucht und finde es zutiefst verabscheuungswürdig Kücken zu schreddern, weil sie einfach nicht in ein bestimmtes industrielles Konzept passen.
Wer aus geschmacklichen Gründen kein Fleisch essen mag, entscheidet sich persönlich gegen Fleisch, was ein unantastbares Freiheitsrecht einer Person ist. Dasselbe gilt auch für Veganer.
Aber eine moralische Rechtfertigung und ethische Begründung des Veganismus ist inkonsequent; denn auch Pflanzen sind Lebenwesen; und es gibt keinen ethisch konsequenten Grund, Tiere nicht Pflanzen aber verspeisen zu dürfen!
Ich bin ein Speziesist insofern als ich mir als Mensch und allen Menschen vom Gleichheitsprinzip ausgehend dieselben Rechte einräumend das Recht auf Leben bejahe, wozu der Stoffwechsel und die Nahrungsaufnahme gehören. Und Tiere sind Nahrung für Menschen - zumindest einige Tiere.
Veganer sind insofern Speziesisten, als sie zwar Tieren menschenähnliche Rechte zusprechen und diese nicht ausbeuten wollen, ansonsten aber völlig ignorieren, dass dadurch keinerlei Ausbeutungsverhältnisse abgeschafft sind und sie permanent Nutznießer von diesen Ausbeutungsverhältnissen werden, ganz gleich welchen Schritt des Konsums sie im Kapitalismus auch unternehmen. Und zum Zweiten, weil sie den Pflanzen als Lebewesen nicht dieselben Rechte einräumen wie den Tieren. Wie ist das ethisch zu begründen?
Jede Zugfahr, jedes Tanken, jeder Computer, jedes Handy mit Dienstleistungen, Apps usw. jeder Stromverbrauch, ganz gleich ob ökologischer Strom aus erneuerbaren Energiequellen oder fossilen Energiequellen oder Atomkraft basiert auf Ausbeutung von Menschen und manche davon eben auch einer Ausbeutung der Natur, die auf eine unvertretbare Weise geschieht wie bei der Kernkraft. Immer und überall werden Menschen zur Lohnarbeit gezwungen und ausgebeutet. Das ist okay und wird hingenommen, aber einem Huhn soll man bitte schön das Ei nicht nehmen? Das ist eine empörende Inkonsequenz, die man auch Heuchelei nennen könnte. Natürlich kann man darauf nun erwidern: Ja, auf das Ei eines Huhns kann man verzichten, auf den Kapitalismus nicht. Aber das ist in meinen Augen eine Fleischfresserargumentation à la «ich brauche täglich mein Schnitzel».
Meine Position: Esst, was ihr wollt, aber erhebt euch deswegen nicht moralisch über andere Menschen - bleibt einfach mal auf dem Teppich! Politisch ist der Veganismus Opium für das Gewissen.
Ich bin nicht nur ein Freund des Speziesismus; ich bin Speziesist wie eigentlich die Veganer auch, denen ein Pflanzenleben nichts bedeutet! Ich kenne auch das Argument, dass Veganer ja Äpfel essen und keinen Apfelbaum. Okay, aber warum dann kein Ei, wenn schon kein Huhn?

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«Glauben Sie an Geister? Dann lesen Sie doch mal Immanuel Kants „Träume eines Geistersehers“! In Uri Bülbüls SOKRATES geht es um Delphine, die in Träumen der Menschen auftauchen können, um gespenstische Frauengestalten und Polizistinnen, die ihre Väter erschießen.» SOKRATES Teil 186:

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«Vielleicht... vielleicht...», stotterte Benjamin, «vielleicht hat Rufus den Wagen auf den Parkplatz hinter der Villa gefahren. Doktor Zodiac will nicht, dass hier am Wegrand geparkt wird.» «Dann muss ich Dr. Zodiac nach dem Schlüssel fragen, aber zuvor will ich auch auf dem Parkplatz nachsehen.» Sie gingen auf dem Weg am Gesindehaus vorbei hinter die Villa, bogen links auf den Parkplatz ab; Uri Nachtigalls Mercedes war aber nicht zu sehen. Sie hatten ein paar Schritte lang geschwiegen. «Weg. Das Auto ist weg», murmelte Uri Nachtigall. «Haben Sie noch eine Idee, wo es sein könnte.» Auch @Gedankenkammer hatte ein Bedauern im Gesicht. Er ließ seine Unterlippe etwas herunter hängen, als er die Achseln zuckte. «Ich wäre so gern ins Krankenhaus gefahren» sagte Uri Nachtigall resigniert. Aber insgeheim erhoffte er sich auch einen Lösungsvorschlag von seinem Begleiter. «Das Mädchen im schwarzen Kleid mit den schwarzen langen Haaren hat bestimmt etwas gesehen. Aber ich weiß nicht, wo sie wohnt.» «Ein Mädchen im schwarzen Kleid mit langen schwarzen Haaren», wiederholte Uri Nachtigall sinnlos. «Ja, das Kohlewittchen», erwiderte der junge Mann leise, als wollte er nicht gehört werden. «Glauben Sie an Geister», schob er sodann die Frage nach, die ihn in Uri Nachtigalls Augen völlig disqualifizierte. «Ich glaube, der Titel des Buches führt ein wenig in die Irre», antwortete er. Peinlich berührt versuchte der junge Mann das Reclam-Heft in seiner Hosentasche zu verstauen. Der Theaterphilosoph sah sich suchend um. Dabei fiel ihm in einiger Entfernung ein Schatten auf, der sich in den Wald entfernte. «Da ist ja Betti», rief er. «Sie geht jetzt noch in den Wald, wahrscheinlich ihre Tochter zu suchen.» Er überlegte kurz ihr zu folgen, entschied sich aber dagegen. Es würde in kaum einer halben Stunde so dunkel werden, dass man im Wald nichts mehr sah. Insofern konnte es nicht sehr lange dauern, bis Betti wieder zurückkam. «Die Ausdehnung ist etwas, worüber man sich Gedanken machen muss; Raum, Ausdehnung und das Leib-Seele-Problem», sagte @Gedankenkammer. Dem Theaterphilosophen war diese Bemerkung nicht entgangen, obwohl seine Aufmerksamkeit von Bettis Gang in den Wald abgelenkt war. «Ich hoffe, sie ist vernünftig genug, umzukehren», brummte er. «Sie ist eine tolle Mutter», erwiderte @Gedankenkammer. Es gelang ihm immer wieder Uri zu verblüffen. «Ich glaube, ich gehe jetzt zu Dr. Zodiac. Ich muss wissen, wo mein Auto ist und wer meine Autoschlüssel hat!» Schweigsam begleitete ihn der junge Mann. Kaum, dass sie den Parkplatz hinter sich gelassen hatten, schoss Uri Nachtigall eine Frage durch den Kopf: «Wo steht eigentlich Schwester Majas Auto?» Wieder bekam er nur ein Schulterzucken als Antwort. «Sie kennnen nicht zufällig noch andere Parkplätze hier in der Nähe?» fragte er. Benjamin schüttelte den Kopf.

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Moin. Ich habe evtl. auch von dir noch 1-2 Beiträge nicht beantwortet. Wenn dem so ist, dafür erstmal pardon. Was denkst du, wenn du Beiträge sendest und vorerst wird nicht reagiert? Machst du Unterschiede in puncto des jew. Adressaten, fliegt der Mensch von deiner Fragenliste? Bleibst du gelassen?

Ich folge mehr als 200 Leuten auf ask. Klar antworten sehr viele erst einmal nicht, da ich nicht häufig Rundfragen verschicke und wenn, sind sie nicht ohne Überlegung mal eben zu beantworten. Umso komischer wäre es, wenn ich mich über verspätete Antworten aufregen würde. Ich freue mich immer über Antworten und Kommunikation, habe einen kleinen Kreis von Leuten, mit denen ich mich immer wieder persönlich schreibe und kann mich nicht beklagen :)
Manchmal streiche ich auch Leute von der Liste meiner ask-Freunde, offensichtliches Desinteresse, zu oberflächliche Antworten, offensichtliche Differenzen tiefgreifender Art und andere Gründe spielen dabei eine Rolle. Aber im Grunde ist es ganz leicht und ganz schwer von meiner Liste gestrichen zu werden.
Ab und an habe ich sogar Leute, die mir schreiben, dass sie keine Fragen von mir erhalten möchten. Das respektiere ich natürlich auch.

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Ist die Menschheit es wert gerettet zu werden?

Ich verstehe die Frage etwas anders: sie ist es wert zu überleben; denn wir sind Menschen und sollten das Positive und Kreative, Soziale und Empathische in uns suchen und kultivieren. Dazu gehört auch eine prinzipielle Lebensbejahung. Ich habe eine Menge positiv utopischer Visionen im Sinn.
Aber wenn ich den realen gegenwärtigen Zustand der Menschen anschaue, fällt es mir nicht leicht, die Misanthropie aus meinen Empfindungen fernzuhalten.
Gerettet werden kann die Menschheit aber nicht, weil diese Formulierung eine Macht außerhalb der Menschheit voraussetzt, die die Menschheit rettet. Die Menschheit muss es auf jeden Fall selbst tun.
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Was ist der Unterschied zwischen Blumenerde und anderer Erde?

Der Unterschied wird im Wesentlichen am Torf- bzw. am Lehmanteil liegen, denke ich. Faszinierend finde ich das Granulat, was in manchen Blumentöpfen verwendet wird. Aber wenn ich die Wahl hätte, würde ich immer Blumenerde bevorzugen.

Wie findest du deutschen Rap?

Indem ich google.
Nein, okay, jetzzt im Ernst: einige Texte sind von beachtlicher lyrischer und poetischer Stärke. Auch greifen sie soziale und politische Themen unverblümt auf. Das mach den Rap stark; der musikalische Aspekt der Rezitation entspricht nicht meinem Gechmack. Sie hat etwas Gebetsmühlenartiges; das ständige Wiederholen ist wie eine negative Meditation. Ich würde den Rap also lieber lesen als hören.
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Wut, Furcht, Glück und Traurigkeit: Gibt es noch mehr Gefühle als diese oder lassen sich alle anderen Gefühle auf diese vier zurückführen?

Warum machen wir es nicht ganz klassisch und folgen einfach einem opiumsüchtigen Wiener Nervenarzt?
Es gibt zwei Grundgefühle: Eros und Aggression. Die Furcht (Angst) ist eine Äußerung des Selbsterhaltungstriebes und kann auch als eine Form der Autoerotik angesehen werden (nicht zu verwechseln mit Sex im Auto).
Wenn sich die real begründete Angst verselbständigt und von den Auslösern loslöst, wird sie neurotisch und entwickelt sich zur Phobie.
Wut entsteht aufgrund von unerfüllten Wünschen, wobei sich die aggressiven Elemente des unerfüllten Triebes nach außen kehren. Nach dem besagten Nervenarzt haben alle Triebe sowohl aggressive Anteile (zur Durchsetzung des Triebes) als auch erotische Anteile. Der Trieb zerfällt bei Hemmung.
Glück ist ein vorübergehender Zustand der Erfüllung der Triebe. Und Trauer die Autoaggression bei Verlust der Objekte, die die Triebe befriedigen können.
Alle Gefühle lassen sich also nicht auf vier, sondern auf zwei Grundelemente zurückführen.
Du kannst auch alles mit der Henne und dem Ei erklären - das ist dann Wiener Wald Psychologie.

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Ich habe mit einem schrecklichen wie abschreckenden Vorwort zum 1. Band den Auftritt des SOKRATES-Romans als Buch gehörig versalzen :( Das war eine echte Nachtigall-Aktion! Iwie sind mein Avatar und ich verwandt, wenn auch nicht identisch. Teil 185:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Es konnte also längst nicht damit abgetan sein, sich nach seinem Schlüsselbund zu erkundigen. Viel zu lange schon hatte er sich in diesem Irrenhaus gedanklich wie häuslich eingerichtet. Womöglich verlor er kostbare Zeit – und nicht nur das. Womöglich verlor er mit der Zeit alles, was ihm wichtig war. Er wollte handeln. Er musste etwas tun. Allerdings konnte er nicht sagen, was es sein sollte, wobei sein erster Impuls in diesem Moment Betti war. @liebeanalle erschien ihm als eine Person, der er vertrauen und von der er wirkliche Hilfe erwarten konnte. An seiner halb offenen Zimmertür war still und unbemerkt @Gedankenkammer erschienen. Der junge zögerliche Mann konnte ihn halb verdeckt am Schreibtisch stehend sinnieren sehen. Dann fasste sich Benjamin ein Herz – nicht zuletzt angetrieben davon, dass er die halboffene Tür unerträglich fand und klopfte an, so dass er beim Anklopfen die Tür auch weiter aufstoßen konnte. Aus den Gedanken gerissen und nicht wirklich geistesgegenwärtig sah ihn Uri Nachtigall nicht unfreundlich aber deutlich verwirrt an. «Ich habe hier ein Büchlein, worüber ich sehr gerne mit Ihnen reden würde», sagte Benjamin. «Ein Büchlein?» wiederholte Uri Nachtigall entgeistert. Der junge Mann hielt ein dünnes gelbes Reclam-Bändchen in der Hand, das er nun etwas hoch hielt, wobei er sich aber sogleich vorkam, wie ein Schiedsrichter, der einem Fußballer die gelbe Karte zeigt. Von seinen eigenen Gedankengängen verunsichert zog er die Hand mit dem Büchlein wieder zu seinem Körper. «Ich suche meine Autoschlüssel, meinen Schlüsselbund suche ich eigentlich. Ja, mit all meinen Schlüsseln!» stammelte der Theaterphilosoph. «Steht Ihr Auto noch an seinem Platz?» fragte Benjamin, womit er Uri Nachtigall in Erstaunen versetzte. Das war eine sehr pragmatische und zutreffende Frage, und er musste zugeben, dass er es nicht genau wusste. Er hatte sich seit seiner Ankunft in der Villa nicht ein einziges Mal um sein Auto gekümmert. «Kommen Sie, lassen Sie uns gemeinsam nachsehen. Dabei können Sie mir auch Ihr Anliegen erläutern», forderte er den jungen Mann auf. Vielleicht war er bei aller Schüchternheit ein sehr aufmerksamer und vertrauenswürdiger Begleiter. «Was ist das für ein Buch?» Es war das schmale Bändchen von Immanuel Kant «Träume eines Geistersehers». Sie traten vor die Villa. Uri Nachtigall schlug den Weg Richtung Straße und Gesindehaus ein. Sie konnten sehen, wie eine Limousine der S-Klasse mit drei Personen darin abfuhr. «Vielleicht werden Sie enttäuscht von diesem Buch sein. Kant macht sich am Ende seiner vorkritischen Phase eher lustig über die Geisterseherei. Seine Hinwendung vom Rationalismus zur sinnlichen Philosophie der Erkenntnis ist nicht romantisch. Kant beginnt lediglich neben der Vernunft auch die Anschauung als Erkenntnisquelle zu betrachten.» Mit offenem Mund blieb er stehen. «Mein Auto ist weg! Ich hatte es hier abgestellt.» Er wies mit der Hand auf den Straßenrand unweit vom Gesindehaus.

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Weißt du zufällig, was dein erstes Wort war? Was glaubst du, weshalb gerade dieses?

Nicolai1995’s Profile PhotoialociN
Wenige Tage nach meiner Geburt habe ich meiner Mutter klar zu machen versucht, dass die Diskussion über den Binomialkoeffizienten bei der Menge der Geistesblitze, die ich habe, ins Unendlich geht. Da sie sich etwas begriffsstutzig zeigte, rief ich empört «Mama!» Sie hat mir später erzählt, mein erstes Wort sei «Mama!», dabei meinte ich aber (m².a²)! also die Fakultät von m².a². Ich glaube, man kann statt dessen auch schreiben ma². Aber ich habe das nur mit der 2 und der 3 ausprobiert :)

Wenn ich bloß könnte, dann würde ich sofort:

Die Weltherrschaft an mich reißen. Das schreiben doch wahrscheinlich viele, nicht wahr? Die eigentliche Frage aber ist: was mache ich nur mit der Weltherrschaft. Die Probleme sind so komplex, kann ich es wirklich wagen, meine Utopien und für gut gehaltenen Ideen zu realisieren? Oder würde ich damit weitere Katastrophen und noch mehr Elend und Ungerechtigkeiten produzieren? Ich habe heute schon eine sehr anstrengende Diskussion mit einem Freund und Kollegen geführt. Er setzt voll und ganz auf den genetischen Überlebenstrieb. Weil die Gene überleben wollten, so seine Behauptung, würde uns Menschen als die Erfüllungsgehilfen unserer Gene schon etwas einfallen im rechten Moment. Schließlich habe die Evolution immer schon eine Idee gehabt, wie es weiter geht. Wenn ich bloß könnte, wäre ich der genetisch und evolutionär notwendige Wunderknabe, der die Welt wieder ins Lot bringt, in den ursprünglichen paradiesischen Zustand ohne Kriege, ohne Ausbeutung, mit dem größtmöglichen Maß an persönlichem Glück für jedes Individuum und mit einem Freiheitsverständnis, das nicht mit Willkür verwechselt wird (jeder kann machen, was er will), sondern Freiheit schöpferisch verstanden wird (jeder macht für sich und alle das Beste, und weil es keinen Widerspruch zwischen allen und dem Einen gibt, ist alles, was einer für sich macht, auch gut für alle).
Der Kollege aber sieht den Egoismus in Widerspruch zum Altruismus und sagt, das sei genetisch so angelegt. Wenn ich bloß könnte, würde ich sofort die Gene abschaffen. Ihm habe ich gesagt, es sei bloß eine Ideologie, alle Schuld bei den Genen zu suchen. Denn viele Lebewesen beweisen immer und immer wieder, dass sie zu sozialem Handeln und zur Empathie fähig sind. Der Mensch aber hat auch bewiesen, wozu er sonst so in der Lage ist. Wenn ich bloß könnte, würde ich sofort heraus bekommen, woran das liegt und die Ursachen direkt abschaffen.
Wenn ich bloß könnte, dann würde ich, einen epikureischen Garten gründen und Diogenes unter dem Pfirsichbaum ein neues Fass schenken.

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Für die Berufstätigen: Würdest du sagen, dein Job trägt zu deiner Bildung bei? Oder bewirkt er eher das genaue Gegenteil? Wie äußert sich das? Für Schüler, Arbeitslose und Berufsunfähige: Denkst du dass Arbeit und Bildung eng miteinander verbunden sind?

Nicolai1995’s Profile PhotoialociN
Warum ist die Frage so aufgeteilt? Ich bin weder "berufstätitg", habe einen "Job" noch bin ich "arbeitslos", "berufsunfähig" oder "Schüler". Die ganze Misere der kapitalistischen Gesellschaft mit ihrem entfremdeten Arbeitsbegriff steckt in dieser einen Frage.
In erster Linie gilt: ich bin FREI. In erster Linie müsste gelten: Alle Menschen sind frei. Sind sie aber nicht. Gerade in hochentwickleten Industriestaaten ist das Maß an Freiheit am geringsten.
Der Mensch wird in Strukturen eingebunden, sein Leben wird verwaltet, reglementiert und in Bahnen gelenkt - am besten so früh wie möglich, damit der gesellschaftliche Erfolg messbar an Statussymbolen, Macht und Geld möglichst groß ausfällt. Um Kreativität, Bildung, Persönlichkeitsentfaltung geht es dabei längst nicht mehr.
Der Ausdruck "Job" steht für entfremdete Arbeit. Was aber ist gemeint, wenn von "Entfremdung" die Rede ist? Sie hat zwei Aspekte: einen wirtschaftlichen Aspekt: man arbeitet für jemand anderen gegen Lohn und dieser andere schöpft den Mehrwert, der durch die eigene Arbeit geschaffen wird, ab. D.h. Lohnkosten, Materialkosten und weitere Produktionskosten werden zusammengezählt, der Gegenstand, der durch die Arbeit hergestellt wurde, wird zu einem wesentlich höheren Preis verkauft und die Differenz wird als Profit von demjenigen, für den man gearbeitet hat, einbehalten.
Diese wirtschaftliche Entfremdung ist in einer hochkomplkexen Industriegesellschaft nie ganz aufzuheben; man kann nicht einfach den erarbeiteten Mehrwert in der Herstellung eines Produktes einfach eins zu eins dem Arbeiter geben. Die Organisation der Arbeit, die dazu gehörigen Immobilien, die Maschinen, Werkzeuge, Material, Transport usw. usf. fließen immer mit in die Rechnung ein, so dass man nicht sagen kann: ich habe in der Schmiede aus einem Stück Eisen ein Hufeisen hergestellt und die DIfferenz zwischen Eisen und Hufeisen gehört mir! Der dazu gehörige Ofen, die aufgebrachte Energie, das Haus, in dem der Ofen steht, die Werkzeuge - all das hat seinen Preis. So sagt man: die Arbeit ist gesellschaftlich und nicht individuell. Also müssen die Früchte auch gerecht gesellschaftlich aufgeteilt werden, damit die Entfremdung aufgehoben ist.
Der andere Aspekt der Entfremdung betrifft die psychische Seite: wie fremdbestimmt ist man in der Wahl seiner Arbeit, im Einsatz der eigenen Kreativität, der Motivation, des Wissens und Könnens? Diese Art der Entfremdung hat keine Industriegesellschaft je aufgehoben. Die Ausbildungswege sind normiert, die Bemessung der Qualifikation, der Talente, alles folgt mechanischen Verfahrenstechniken. Arbeit ist überhaupt nur innerhalb dieser Normen definiert. Wer auf der Wiese liegt und über Alternativen nachdenkt, arbeitet nach diesem Verständnis nicht, sondern faulenzt. Und nichts wird in dieser Gesellschaft mehr verachtet wie das Faulenzen. Dabei ist das der erste Schritt aus dem Käfig mit dem Hamsterrad.

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Wovor fürchtest du dich?

Ich will darauf mit einem Gleichnis antworten, denn ich kann nicht sagen, dass ich besonders mutig bin oder gar ein Held.
Bei älteren Automodellen mit viel PS/KW kann man das Phänomen beobachten, dass der Motor hohe Betriebstemperaturen bei längerem Stehen im Stau erreicht. Der Motor läuft heiß und heißer, je mehr das Stop-and-Go andauert. Gerade im Moment des kleinsten Vorankommens ist die Materialbeanspruchung am größten und zugleich ist das Ganze äußerst ineffektiv.
Die schönsten und stärksten Seelen laufen im Stau einer völlig entfremdeten Gesellschaft, die keinem Menschen mehr wahre individuelle Freiheit bietet, sondern alles vereinnahmt, sogar die Freizeit und die Zeit zur Erholung und Regeneration von entfremdeter Arbeit, allmählich heiß, nutzen sich sinnlos ab, überhitzen und gehen langsam aber sicher kaputt. Je kleingeistiger die Seele, desto geringer ist die psychische Überhitzung.
Furcht und Angst sind Anzeichen dieser Überhitzung, des Leerlaufens mit großen Kräften auf engstem Raum, wo es kein Vor und Zurück und kein Vorankommen gibt.
Die Sache ist, dass jeder Mensch einen und am besten seinen individuellen Weg aus dem gesellschaftlichen Stau finden muss.
Ich selbst habe zur Zeit (dreimal auf Holz geklopft) einen freien und guten Lauf.

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"Wir haben unsere Träume weggeworfen und haben uns gefügt. Das Schöne an der Bescheidenheit ist, man kann nicht scheitern." Was gibt es Schöneres?!

Das Schöne am Tod ist, dass man nicht mehr sterben kann. Wer seine Träume wegwirft, stirbt. Ich kann nur die Verwirklichung der Träume empfehlen und nichts anderes. Sonst lebt man das Leben der lebenden Toten.

Wie fühlt man sich denn so, wenn man so gerne helfen will, aber niemand die Hilfe nötig zu haben scheint und man einfach links liegen gelassen wird? SOKRATES Teil 184:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Er war als Mensch plötzlich marginalisiert, spielte keine Rolle mehr; alle gaben ihm das Gefühl, dass es nun ernst wurde und man keine Zeit und keine Aufmerksamkeit mehr für ihn als belanglose Person hatte. Auch wollte niemand seine Hilfe, die er zwar anbot, die er aber offensichtlich in Tat und Wahrheit gar nicht zu leisten vermochte. Dann war vor ihm die Erinnerung an die letzte Begegnung mit Johanna; er sah ihre Augen, ihr Lächeln, dieses sehr vertraute und ihn ergreifende Gesicht. Er musste unbedingt wissen, was mit ihr passiert war. Johanna war für ihn längst keine Fremde mehr und eigentlich auch nicht die Feindin, die ihm in den Bauch getreten hatte, als er mit blutender, gebrochener Nase auf dem Boden lag. Sie war die sympathisch schmunzelnde aus dem Badezimmer oder die zärtlich und warm lächelnde, die ihm beim Abschied länger als nötig gestattete ihre Hand in der seinen zu halten. Und nun diese unfassbar aufwühlende Nachricht, dass ihr etwas zugestoßen war. Damit ließen ihn aber alle allein. Nachtigalls Befindlichkeit interessierte im Moment niemanden; alle hatten etwas Wichtigeres zu tun. Sogar dieser widerliche Alte. Uri Nachtigall rannte auf sein Zimmer, begann wie wild nach seinem Autoschlüssel zu suchen: auf dem Schreibtisch, in den Schubladen, im Schrank, in seinen Taschen – sein Schlüsselbund war weg. Er sah sogar unter dem Bett nach, was vollkommen absurd war; aber er wollte nichts und keinen Platz ausgelassen haben, nicht den unwahrscheinlichsten. Der Schlüsselbund war weg: sein Wohnungsschlüssel, sein Autoschlüssel und seine Schlüssel für das Gartentor und sein Gartenhaus in einer Schrebergartenkolonie, die er liebevoll «mein Dorf» nannte. Er versuchte sich zu erinnern, wo sein Schlüsselbund abgeblieben sein konnte. Aber nach seiner Ankunft in der Villa hatte er keinen einzigen Gedanken mehr an seine Schlüssel verschwendet und nun plötzlich erfüllte es ihn schockartig mit einem abgrundtiefen Bedauern. Wen sollte er nach seinen Schlüsseln fragen? An wen konnte er sich in diesem Moment wenden? Alle waren mit etwas wesentlich Wichtigerem beschäftigt, niemand würde auch nur eine Sekunde an ihn und seine Schlüssel verschwenden wollen. Natürlich kam ihm auch etwas Verschwörungstheoretisches, etwas schier Paranoides in den Sinn: vielleicht hatte ihm jemand seinen Schlüsselbund abgenommen, als er in den tiefen Schlaf verfallen war. Wie ein Geistesblitz schlug es nun in seinem Kopf ein: dass er da nicht früher auf die Idee gekommen war! Schwester Lapidaria musste seine Schlüssel an sich genommen haben, denn schließlich hatte sie seine Bücher, Arbeitsutensilien und seinen Laptop aus seiner Wohnung ins Sanatorium bringen lassen, damit er seinen Aufenthalt angenehm und kreativ gestalten konnte. Das war der scheinbare und vorgeschobene Grund. Um was aber ging es ihr tatsächlich, wenn sie nicht selbst nur Werkzeug anderer Mächte im Hintergrund war? Und was konnten diese von ihm wollen?

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Womit verschönerst du dein Kiez?

Ich bin mehr der Ideentyp. Mal eine neue Idee, ein weiterer Vorschlag, eine Initiative und immer ganz wichtig: mit wirklich guter Laune. Ein Sotunalsob reicht niemals aus.

Habs nochmal versucht.

Und es ist gelungen :) Man muss den Ansatzpunkt ändern, die Perspektive, die eigene Einstellung. Man muss ja nicht immer wieder mit dem Kopf durch die Wand wollen und schon gar nicht immer und immer wieder an der selben Stelle auf die selbe Art und Weise. Man muss manchmal den Hebel an einer anderen Stelle ansetzen, einen neuen Trick probieren.
Ein neuer Versuch lohnt sich immer, vorausgesetzt er ist wirklich neu.

ja leider :<

Inspiriert von den Fotos, die du gepostet hast, von einigen deiner Antworten und deinem Stil darin, inspiriert auch von deiner politischen Einstellung und deinen Likes, die du mir geschenkt hast, was mich immer sehr freut und nicht zuletzt inspiriert durch die kleinen Korrespondenzen, die wir miteinander hatten, habe ich dich sehr gerne als eine etwas geheimnisvolle und mystische Figur in meinen Roman eingefügt und hätte mir natürlich auch gewünscht, dass du den Roman liest. Aber wenn du keine Lust oder keine Zeit dafür hast, ist das für mich völlig okay :)
Vielleicht lernen wir uns ja auch demnächst mal persönlich kennen, würde mich sehr freuen.
Heute kommt der nächste Teil des SOKRATES-Romans. Uri Nachtigall in der Psycho-Villa findet seinen Autoschlüssel nicht, um mit der Schwester der verunglückten Kommissarin ins Krankenhaus zu fahren. Der Theaterphilosoph etwas unbeholfen, während ein Methusalem namens Adonis Marcellus Narrat plötzlich aufgetaucht sich zum gönnerhaften reichen Onkel aufspielen darf.

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Sind Ideale zum Erreichen da?

Diese Frage verleitet mich dazu, an den Esel zu denken, der einen Reiter auf dem Rücken trägt und einer Möhre hinterher rennt, der die Möhre dem Esel mit einem Stock vor die Nase hält.
Aber ich frage mich auch, würde der Esel die Möhre nicht riechen und nicht den Geschmack kennen, würde er dieser Möhre dann auch nachlaufen? Insofern sind Ideale nicht irreal, sondern manchmal eben zum Greifen nah. Und wenn man annehmen würde, dass eine Möhre nicht zum Essen da ist, würde der Esel dieser Möhre auch nicht nachlaufen.
Will sagen: Ein Ideal, das nicht erreicht werden will, ist gar kein Ideal, es entfaltet überhaupt keine Wirkung - ganz unabhängig davon, ob man diese Ideale erreichen kann oder nicht, muss man versuchen, sie zu erreichen und annehmen, dass Ideale erstrebenswert und zum Erreichen da sind. Das steckt schon im Begriff des Ideals.

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Was hältst du eigentlich von der türkischen Sprache und was findest du an ihr besonders schön?

Du fragst mich nach meinem Geschmacksurteil. Ich kann es dir sagen, aber das sagt nicht wirklich etwas über die Sprache aus, deshalb fange ich mal mit Aussagen über die türkische Sprache an:
sie gehört zu einer eigenen Sprachfamilie und unterscheidet sich wesentlich in ihrer Grammatik von europäischen Sprachen; sie ist agglutinierend d.h. sie bilden ihre Verbformen und Substantivformen durch Endungen. Türkisch hat im Satzbau sehr viel Ähnlichkeiten mit dem Latein und die Satzteile werden nicht durch Nebensätze als Ergänzungen eingefügt, sondern mit Partizipien, mit dem Gerundium oder Gerundivum in den Hauptsatz eingeflochten, dessen Prädikat erst am Ende des Satzes kommt und nicht an zweiter Stelle wie im Deutschen, Englischen oder bei den romanischen Sprachen.
Man kann so etwas im Deutschen zwar auch machen, wirkt aber stilistisch verkrampft und nicht natürlich: «das zu betreuende Kind mit verlorenen Eltern Verhaltensauffälligkeiten besonderer Stärke aufweisend war» Hmmm... klingt irgendwie so, als könnte man es auch besser anders ausdrücken.
Im Türkischen aber klingt so etwas sehr natürlich und normal, ebenso der häufige Gebrauch des Genitivs ist ganz normal, was beim Übersetzen ins Deutsche plötzlich schwerfällig und unnatürlich wirkt: «Sohn einer käuflichen Frau er ist». Das deutsche Kompositum dazu ist ja mittlerweile recht geläufig hier ;)
Da ich intellektuell mit dem Deutschen aufgewachsen bin, ist meine Ausdrucksfähigkeit im Türkischen nicht gut und bleibt weit hinter dem zurück, was ich denke und gerne sagen möchte.
Ein weniger persönliches, sondern wirkliches Problem des Türkischen ist seine Vokabelarmut. Es gibt nur sehr wenige wirklich türkische Wörter, vieles sind Lehnwörter aus dem Arabischen, Persischen, Englischen, Französischen und ein wenig auch aus dem Deutschen. Wer sehr gut mit Türkisch umgehen kann, wird wahrscheinlich seine Grammatik faszinierend finden; mit ihr kann man ganz andere Bezüge herstellen und Aspekte in einen Gedanken hinein legen und auch andere Wort- und Gedankenspiele machen.
Was für mich wirklich ein absolutes Nogo ist, ist das Ausländerkauderwelsch, was die Deutschtürken in Deutschland sich angewöhnt haben - das macht sie zu einer ganz besonderen Gruppe: sie können nicht richtig gut Deutsch und nicht richtig gut Türkisch; sie sind in beiden Sprachkulturen fremd. Ein gebildeter Türke kann über das Türkisch der Deutschländer nur den Kopf schütteln. Und in Deutschland können sie mit dem Kauderwelsch auch nur sich untereinander unterhalten oder in der Bahn anderen Leuten auf den Keks gehen. Realität aber ist, dass sich eine neue sprachliche Form herauskristallisiert hat, egal, ob man das schön findet oder nicht. Sie zeigt auch, dass man eben zu einer bestimmten Gruppe von Menschen gehört. Für mich persönlich ist auch das Codeswitching ein echtes Problem, dieser Wechsel mitten in der Rede von der einen in die andere Sprache.

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Language: English