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Uri Bülbül

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TA : ( Trau dich das, es ist nicht schlimm aber lehrreich ) Dusche kalt, berichte danach von diesem Erlebnis und wie du dich fühlst.

DerApfeltyp’s Profile PhotoRuu
Es ist nun 23 Tage her, dass du diese Tagesaufgabe gestellt hast, und ich wollte sie irgendwie nicht angehen, aber auch nicht löschen. Heute habe ich mich ganz besonders dieser Aufgabe erinnert, weil ich privat persönlich eine ziemliche Enttäuschung erlebt habe und wahrscheinlich in den kommenden Wochen noch erleben werde. Eigentlich ist man doch enttäuscht, wenn Erwartungen nicht erfüllt werden oder unerwartete negative Dinge sich ereignen. Ich aber wusste, dass die Dinge auf mich zukommen und bin doch so sehr überrascht, dass ich es wusste.
Daher ist es doch nur konsequent, sich auch realiter und nicht nur metaphorisch eine kalte Dusche zu gönnen, oder?
Kurz vor 22.00 Uhr, am Ende eines verschwitzten Gartentages, an dem ich am Abend fast vier Stunden für einen Gartenteich ein Loch ausgehoben habe, nahm ich vor der Laube den Gartenschlauch und Seife und duschte mich schön ab. Das im Schlauch befindliche Wasser ist zunächst warm, das kalte kommt etwas später, so dass ich Weichei, eine kurze aber wichtige Phase Zeit hatte, mich an das kalte Wasser zu gewöhnen. Dann seifte ich auch meine Haare ein und begann das kalte Leitungswasser zu genießen, so dass ich mir sogar eine zweite Runde mit Einseifen und Abduschen gönnen konnte. Dann hatte ich mich so sehr an das Wasser gewöhnt, dass ich sogar eine dritte Runde hätte genießen können. Aber ich wollte nicht übertreiben. Und nun sitze ich erfrischt und munter vor meinem Thinkpad.
Ja, es ist tatsächlich nicht nur nicht schlimm, sondern wirklich lehrreich, weil ich mich einfach besser fühle. Auch wenn die Enttäuschung bleibt, weiß ich, dass ich sie gut verkraften kann und sie mir so gut tun wird wie eine kalte Dusche. Danke für die Aufgabe.

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Was ist ein Germanist?

Ein Germanist ist jemand, der sich durch Studium mit der Sprache und Kultur der Deutschen beschäftigt hat und weiter beschäftigt. Er kennt sich mit Sprachgeschichte, mit Literatur und mit Grammatik aus, aber auch sollte er Ahnung von Geographie, Dialekten und Mentalitäten der Deutschen haben. Die Germanistik (wobei in dem Wort eben der «Germane» steckt) wurde eher von der Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft und Kulturwissenschaft abgelöst. Es ist aber ein klassisches Fach, das man bis vor kurzem genau unter diesem Titel studieren konnte. Ich glaube, daran hat sich noch nichts geändert, auch wenn das Wort «Germanistik» nicht mehr so häufig Verwendung findet.
Solche Fragen kann man aber auch ganz gut Wikipedia stellen und sich auf ask.fm mehr auf weltanschauliche, ideelle, lebensphilosophische, politische usw. Fragen konzentrieren. Reine Faktenfragen finde ich total langweilig.

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Gibt's ein anderes Wort für Synonym?

RubyBuby’s Profile Photoichbineindunkindonut.
Ja, ich denke schon: «gleichbedeutend». Man spricht von einem Synonym, wenn ein Wort das gleiche bedeutet wie ein anderes. Allerdings gibt es auch die Theorie, dass zwei scheinbar gleichbedeutende Wörter niemals genau dasselbe bedeuten, sondern es in den Nebenbedeutungen (Konnotationen) Unterschiede gibt. Sind zum Beispiel «Auto» und «Kraftfahrzeug» synonym? Oder gibt es Unterschiede.
Man könnte «Kraftfahrzeug» auch als einen Oberbegriff verstehen oder als einen juristischen, bürokratischen Ausdruck ansehen. Würde ein Freund dich fragen: «Kannst du mir mal dein Kraftfahrzeug leihen?» Wohl kaum.
Oder sind «Fahrrad» und «Drahtesel» synonym? Vollkommene Synonyme müssten sich in ihrem Gebrauch ohne einen Beigeschmack ersetzen lassen. Probiere es selbst aus! Letztendlich muss dein Sprachgefühl entscheiden, wenn es dich denn nicht gänzlich im Stich lässt.

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Meine Güte, wie die Zeit vergeht! Könnt ihr euch überhaupt noch an die 27. Folge von SOKRATES, dem kafkASKen Fortsetzungsroman erinnern: http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/115926631097 ? Es wird höchste Zeit für die Folge 28...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
«Wer? Wie? Was? Wo?»
«Ha, ha, ha, ha...» Luisa lachte schallend über ihre Schwester, die gerade von der Arbeit gekommen und vollkommen durcheinander und geistesabwesend war. «Du bist die lustigste Schwester, die ich habe! Und die ich kenne.» Langsam schien sich Johanna in der Welt wieder zurecht zu finden: «Ja, ja», sagte sie, «Ich bin auch deine einzige Schwester.»
«Ja, und die süßeste der Welt, wenn du manchmal so verwirrt bist und völlig neben dir stehst. Wo warst du nur mit deinen Gedanken? Das würde ich gerne mal wissen. Hattest du einen schweren Tag? Einen schwierigen ungelösten Fall? Oder hast du andere Probleme?»
«Ich war in Gedanken im Irrenhaus bei einem jungen, hübschen Psychiater.» Wieder lachte Luisa laut. «Bei einem jungen hübschen Psychiater im Irrenhaus! Und hat er dir wenigstens die richtige Therapie verpasst?» Jetzt musste auch Johanna grinsen und sagte ganz verschmitzt: «Sei nicht so neugierig, Schwesterchen! Sonst wirst du noch ganz neidisch. Komm lass uns jetzt essen.» Beim Essen erzählte Luisa von Freunden und Reiseplänen, von Computerspielen und neuen Versionen, die sie unbedingt haben wolle. Auch eine Shoppingtour kam in Betracht. Das Gespräch fiel jedenfalls nicht mehr auf den Anruf der Mutter. Die Schatten der Vergangenheit wurden von Luisas Erzählungen überstrahlt.
Indessen hatte in der Villa des Doctor Parranoia sich Schwester Maja des Neuankömmlings fürsorglichst angenommen. Sie hatte ihm ein Zimmer hergerichtet und brachte ihn die Treppen hoch in den ersten Stock, half ihm sich zu entkleiden und ins Bett zu gehen. Sie legte seine Bekleidung sorgfältig zusammen und verstaute sie im Schrank, strich ihm noch einmal über die Stirn, um ihn zu beruhigen und zugleich zu fühlen, ob er Fieber habe. Alles schien in Ordnung. So zog sie die Tür von außen leise zu und überließ ihn seinen Träumen.
«Sie sind so gütig zu mir, Schwester... wie war doch gleich ihr Name? Dieser Kerl aus dem Gesindehaus, wissen Sie... ach, verstehen Sie mich... Ich... Ich bin Ihnen so dankbar, meine Liebe. Bei Ihnen fühle ich mich richtig wohl, so, als wäre ich in der Südsee.»

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Der heißeste Tag des Jahres; kurz vor Mitternacht - die Umstände erfordern eine Videobotschaft...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Jemand schrieb mir unlängst, meine Videos machten ihm Angst. So gesehen, habe ich mal wieder einen Horrorfilm gedreht - so kurz vor Mitternacht. Ich höre auch verdächtige Geräusche. Hört ihr sie auch? Was mag sich nur hinter dem Fenster verbergen? Ich habe meinem Film den Titel «Aus dem Paradies» gegeben.
http://youtu.be/MmmrtXVenVUKlugdiarrhoe’s Video 116396081081 MmmrtXVenVUKlugdiarrhoe’s Video 116396081081 MmmrtXVenVU

Wann war das letzte Mal, dass du etwas ganz Neues ausprobiert hast?

Heute Nachmittag; ich sollte eigentlich zwei riesengroße Löcher für einen Teich graben; da sah ich die fertigen Teichschalen aus Plastik vor der Laube, füllte die eine mit Wasser und legte mich in die überdimensionierte Badewanne mit kühlem Nass. Nach 17.00 Uhr kam ein Gartennachbar, der mir beim Graben helfen wollte, aber die Aktion war "leider" abgeblasen, ha, ha :)
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Ich mach mir auch meine eigenen Gedanken zur Welt und leg sie zurecht, wie es mir passt :3

Maulwurfkuchen’s Profile PhotoDinofino ~ O-Reh Gano
Das ist doch klar. Nur weil du Vater und Mutter hast, heißt das ja nicht, dass du nicht selber denken kannst. Sonst könnte ich auch nicht selber denken. Es gibt aber auch Kinder, die kommen nie so richtig aus der Einflusssphäre ihrer Eltern hinaus. Du scheinst nicht ein solches Kind zu sein. Ich hoffe, ich bin es auch nicht.

Was denkst du darüber?: "Die Politik macht uns zu Untertanen, denn ohne Sklaven kann man ein Land nicht kontrollieren!" Begründe.

DomeUnso’s Profile PhotoHavoc
Oh, liebe/r @DomeUnso, dich haben sie wohl ein wenig zu lange auf die Schule geschickt; du fragst ja schon wie ein/e Lehrer/in :) Aber es war ja nicht alles schlecht in der Schule. Ich habe auch gute Streiche gespielt und manch einen witzigen Witz gerissen, neben all den unwitzigen ha, ha. Ich werde jedenfalls nicht nur diese deine Frage beantworten, sondern auch dieselbige dir zurückschicken, damit du sie auch mal beantworten kannst.
Die Politik regelt und reguliert den Staat. Sie ist das Instrumentarium der Regierung einer Gesellschaft, welcher Regierungsform auch immer. Ob Formen der Parteiendemokratien, des Faschismus, der Diktatur, Monarchie, Tyrannei - keine Regierung ohne Staat und kein Staat ohne Politik. Politik macht Staat und Gesellschaft kompatibel. Macht und Gewalt werden über Politik verteilt und reguliert. Aber das impliziert einen weiten Politik-Begriff, nicht nur den, den wir aus unserer Parteien- und Parlamentsdemokratie kennen. Politik ist auch, wenn man Journalisten besticht, Verlage kauft, Massenmedien zur Manipulation einsetzt, indem man versucht, eigene Gefolgsleute zu Fernseh- und Rundfunkintendanten zu machen, damit alle Sendungen entsprechend den eigenen Interessen und Ideologien gestaltet und mit Inhalten gefüllt werden können. Das ist übrigens auch in unserer Parteiendemokratie üblich. Die öffentlich rechtlichen Anstalten bekommen ihre Intendanten nach parteipolitischem Proporz.
Wenn reiche, wirtschaftsmächtige Personen Politiker und Parteien finanziell fördern, ist das Politik. Politik ist aber nicht nur das, was von den Mächtigen und Einflussreichen der Gesellschaft oder von Politikern gemacht wird; wir alle machen Politik, wenn wir öffentlich und gesellschaftlich agieren oder bewusst auf solche Aktivitäten verzichten und uns lieber ins «Private» zurückziehen. Irgendwie verhält man sich immer auch als Teil der Gesellschaft zur Gesellschaft, ganz gleich, wieviel Individualismus man dabei empfinden mag.
«Land» bringt die geographische Komponente mit ins Spiel; Einheit von kulturellen, geographischen ethnischen und staatlichen Grenzen nennt man Nation. Diese Einheit ist eigentlich ziemlich selten und realitätsfremd, obwohl die Nation zur Zeit in der Weltpolitik die wichtigste Einheit zu sein scheint. Die meisten Nationen sind Viel- bzw. Mehrvölkerstaaten.
«Sklave» hat als Begriff zwei Komponenten: eine gesellschaftsrechtliche (man ist sozusagen bar jeder bürgerlichen und menschlichen Rechte) und eine wirtschaftliche (man muss ohne jegliche Entlohnung nur für Kost und Logie) arbeiten. In der vorliegenden Frage aber schwingt auch eine moralische Bewertung mit: es ist verwerflich, Menschen zu Sklaven zu machen. Allerdings kann man nicht im Umkehrschluss daraus ableiten, dass eine Gesellschaft ohne Sklaven moralisch integer wäre. Es gibt viele Sauereien, die man auch ohne Sklaverei anstellen kann. Ein Staat aber braucht immer Getreue, Beamten.

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Like meine Neueste Antwort Und ich like 10 Antworten bei dir ✌ Versprochen bin neu :)

Mann, Mann, Mann, neu auf ask oder eher neu auf der Welt? ^^
Ich wusste nicht, dass Aliens auch Deutsch schreiben. Ich dachte immer, sie hätten eine klebrige lange Zunge, mit der sie die Herzen an sich reißen.
Liked by: Zeitspiel tssf Dilαrα

Aber Heckenschütze ist mein Papa und Tyler hat gar nix damit zutun glaub ich :3

Maulwurfkuchen’s Profile PhotoDinofino ~ O-Reh Gano
Ja, ja, du armes Kind. Es wird schon so sein, wenn du es sagst. Aber weißt du? So alte Männer wie ich machen sich ihre eigenen Gedanken zur Welt und legen sie so zurecht, wie es ihnen in den Kram bzw. in ihr alterndes Weltbild passt, obwohl alles ständig im Wandel begriffen ist und fließt und ein dieser Wirklichkeit entsprechendes Weltbild ein sich ständig farbenfroh wandelndes sein müsste. Lieber @Maulwurfkuchen, hier und da verkalkt mal eine graue Zelle und versteht die Welt nicht mehr und kommt zu ganz abstrusen Hypothesen - du würdest wahrscheinlich sagen zu bananengansabstrusen ^^
Wie auch immer, ich bin nun damit beschäftigt, den Delphin, die süße Ophelia, die von ihrem wahnsinnigen Geliebten auch «Nymphe» genannt wird, in den SOKRATES-Roman einzuarbeiten. Und bald wird es so weit sein, dann schreibe ich dir noch einmal eine Nachricht, wie ich es dir versprochen habe.
Ach, es gibt einfach zu wenig Treue in dieser Welt.

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:D

RyoMcCauley’s Profile PhotoTyler Durden
Ha! Ein lautes Gelächter also über meine These, dass @Maulwurfkuchen dein Sohn ist, den du in einer einsamen Stunde (es muss verdammt einsam gewesen sein), als du @Heckenschuetze75 ziemlich heftig und hart ran nahmst, zu eurer beider Überraschung gezeugt wurde. Ein Rotzlöffel im besten Sinne des Wortes; selbstbewusst, großschnauzig, frech und so manches Mal nicht unintelligent. Und in allem, was er von sich gibt, unkonventionell.
Ich bin ja nur ein Hermeneutiker, der mit den üblichen Methoden der Kunst des Verstehens ausgestattet und dem philosophischen Werkzeug seines alternden Verstandes versucht, die Welt, damit auch @Maulwurfkuchen zu verstehen, und dich du Schuft, der du mich lauthals auslachst und den armen Heckenschuetzen hinter der Hecke nach vollzogenem Akt einfach sitzen ließest.
Nun glaubt unser Basti, du hättest ja gar nichts damit zu tun und @Heckenschuetze75 (in Wahrheit nun von dir geschwängert und verlassen) in der erzieherischen Doppelrolle; er versucht, so gut es geht, wie jede verlassene Frau, dem armen Halbwaisenkinde Vater und Mutter zu sein, und der kleine Balg glaubt, sie (@Heckenschuetze75) sei sein Vater. Ja, ja, lach du nur :-|

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Ist "Aber die Antwort von Flipper @Maulwurfkuchen ließ auf eine eigenartige Weise tief blicken" positiv oder negativ?

Mein lieber Basti, Flipper, Bananengans @Maulwurfkuchen,
ich glaube, du bist das Kind von @Heckenschuetze75 und Tyler Durden @RyoMcCauley. Ich denke, Heckenschuetze ist deine Mama und Tyler dein Vater. Sie haben dich gezeugt und ausgetragen und ich lerne nun, dich mit einigem Humor zu ertragen. Ein Selfi, wie du mit deinen kleinen Autos spielst oder an der Regenrinne aus eurem Haus kletterst, könnte mich vom Gegenteil überzeugen, wenn dir denn so viel daran liegt, was ich über dich denke.

TF1 Jemand ( egal ob Männlein oder Weiblein) möchte mit dir ins Gespräch kommen, in der Realität, du bist gerade unterwegs irgendwo hin, wie sollte die Person vorgehen?

DerApfeltyp’s Profile PhotoRuu
Wenn ich unterwegs bin, bin ich unterwegs, wenn ich in einer Besprechung bin, bin ich in einer Besprechung, auf der Bühne bin ich erst recht auf der Bühne, bei einer Lesung bin ich bei mir und meinem Publikum, wenn ich denn welches habe ;) , wenn ich schreibe, will ich unbedingt ungestört sein. In meinem Leben ist eigentlich überhaupt kein Platz für ein Telefon, Handy und andere Telefonersatzstoffe wie Skype.
Ich liebe Emails. Sie sind nicht aufdringlich; sie erreichen mich und ich antworte, und räume Emails immer einen für sie günstigen Platz ein. Ansonsten schätze ich sehr persönliche Gespräche mit körperlicher Anwesenheit. Ein Kaffeetrinken oder Grillen im Garten und man kann über alles in Ruhe sprechen. Ich treffe mich auch ganz gerne in unserem Theaterbüro mit Leuten. Immer zu Gesprächen bereit - nur nicht am Telefon. Von mir nicht ganz so geschätzt wie eine Email, aber noch in Ordnung, finde ich eine SMS.

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Liked by: manduechenQ Ruu

Meine Ansichten und Kommentare zum Thema des hinterfragten Bildes http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/116133181881 und zu euren Antworten.

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Wozu stelle ich euch Fragen?
Die Antwort darauf ist zunächst ganz einfach und wahrscheinlich eine, die ihr alle teilen könnt: ich bin neugierig auf eure Antworten, ich freue mich auf die Kommunikation und schließlich erhalte ich auch sehr gerne Fragen von euch. Vor nicht ganz einem Jahr habe ich auf ask zu schreiben begonnen und wollte die Plattform einfach ausprobieren. Schon nach wenigen Fragen und Antworten hat mich die Begeisterung gepackt.
Es gibt unterschiedliche Fragentypen: offene Fragen, geschlossene Fragen, Sachfragen/Wissensfragen, die sich auf Fakten richten: wie z.B. «Wie groß ist der Erdumfang?» oder «Wie weit ist der Mond von der Erde entfernt?», es gibt politische Fragen, von denen ich noch einige offen habe und noch gerne beantworte, und persönliche Fragen wie z.B. «bist du politisch engagiert». Diese gehört zu der Kategorie von persönlichen Fragen, die ich auch gerne beantworte, während es natürlich auch solche persönlichen Fragen gibt, auf die ich nicht antworten werde.
Jede Frage aber enthält auch eine Implikation, eine stillschweigende Voraussetzung. Und aus philosophischem Interesse bin ich auch gespannt auf Fragen und versuche sie für mich zu deuten. D.h. diese stillschweigenden Voraussetzungen heraus zu filtern. Sehr bald hat sich für mich herausgestellt, dass ask.fm ein sehr interessantes praktisches Feld der angewandten Philosophie sein kann. Nirgendwo werde ich literarisch wie philosophisch so gefordert wie hier. Dafür bin ich allen, die mir folgen und auch allen, denen ich folge und die mir antworten zu Dank verpflichtet. Die Kommunikation mit euch belebt mein Hirn und bewahrt es hoffentlich lange vor der Verkalkung. Der Dialog ist es, der mich interessiert und die Ansichten von euch. Meine eigenen kenne ich teilweise und teilweise komme ich zu neuen Ansichten und Einsichten durch die Fragen von euch. Kurzum: ask.fm ist für mich eine geistige Bereicherung. Und eine persönliche obendrein, wenn ich an die hier entstandenen virtuellen wie reellen Freundschaften denke.
Der Dialog als schriftstellerische Arbeitsform hat mich schon immer interessiert und mein erstes Buch «Der Auftrag» ist ja auch ein Drama mit einem neben das Drama gestellten Erzählteil. Ich hatte euch auch schon mal nach eurer Meinung dazu befragt. Mein zweites Buch, das ich veröffentlichen werde, ist eine Hommage an ein Drama, an den Klassiker der Moderne Samuel Becketts «Warten auf Godot». Es trägt den Titel «Brachland».
Kurz bevor ich aus ask.fm gestoßen wurde, schrieb ich an einem kulturphilosophischen Buch in Gesprächsform, wobei ich mir noch zwei Mitstreiter ins Boot geholt und zwei Gesprächsteilnehmer sogar noch hinzugedichtet hatte. Die Arbeit gestaltete sich zwar schwierig aber nicht unmöglich, es entstanden über 200 Seiten, dann aber kam ask.fm und beim Buchprojekt gab es zugleich persönliche, private Probleme. Ich werde es zwar fertig stellen, aber «1001 Antwort» erscheint mir im Moment viel reizvoller.

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Meine Ansichten und Kommentare zum Thema des hinterfragten Bildes http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/116133181881 und zu euren Antworten. Teil2...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Na und?
Also schreibe ich auf ask.fm und versuche, was wir alle wahrscheinlich versuchen, das Menschliche zu ergründen. «Anatomie des Verrats» («Der Auftrag») ist ja auch nichts anderes gewesen. Krieg und Gewalt gehören ganz offensichtlich auch zum Menschlichen, wie Liebe, Hass und Gier, aber auch Angst, Mut, Tapferkeit, Wissensdurst, Eitelkeit, Moral, Faulheit u.v.a. mehr - der ganze Kosmos menschlicher Eigenschaften fällt mir auf Anhieb gar nicht ein.
Und das Bild?
Auf das Bild bin ich zufällig gestoßen, weil der Freund und Kollege, der mich bei dem erwähnten Buch mit den Gesprächen begleitete, mir ein anderes Projekt antrug, was wir eigentlich schon vor etwa zwei Jahren bearbeiten wollten und auch zu bearbeiten anfingen: Eine erfundene Figur erzählt sich durch einen kleinen Ausschnitt der Welt- und Ideologiegeschichte und zwar ab 1959 bis 1989. Wenn aber jemand ab 1959 erzählen will, muss er 1945 geboren sein. Religionsmündigkeit und damit auch das Zutrauen der Gesellschaft an einen heranwachsenden Menschen, schon halbwegs eigenständig zu denken, beginnt kulturell codiert mit 14. Das hat nicht wirklich etwas mit den Geheimnissen der menschlichen Realität zu tun. Ich will nicht behaupten, der Mensch beginne erst mit 14 selbständig zu denken. Es wird nur kulturell so angenommen. Und so kam ich auf 1945 und stieß auf das Foto, das mich wirklich auf der Suche nach Facetten der Menschlichkeit brennend interessierte und ich sofort und leider ein wenig zu hektisch auch eure Meinungen dazu haben wollte.
Bei einigen kam meine Formulierung der Frage, mal ganz abgesehen von dem fehlerhaften Link zum Bild, so an, als wollte ich euch zur Betroffenheit moralisch verpflichten. @xbukowski zum Beispiel schreibt: «Ich sollte wohl zutiefst traurig, betroffen oder wütend sein. Aber das wäre dann geheuchelt.» Von mir aus musst du das alles nicht sein und schon gar nicht heucheln. Ich habe die Formulierung «Gedanken und Gefühle» in meiner Frage benutzt, weil ich tatsächlich sowohl an den Gedanken als auch an den Gefühlen Interesse habe. Wenn euch etwas kalt lässt, warum auch immer, ist das für mich auch eine emotionale Aussage. Und da ich kein Pastor, Pfaffe oder Guru (@HeuteBinIch14) bin, bewerte ich eure Aussagen sowieso nicht moralisch. Ein «Wie kannst du nur!» müsst ihr euch woanders abholen :)
Aber die Antwort von Flipper @Maulwurfkuchen ließ auf eine eigenartige Weise tief blicken inklusive der Herzen, die sie bekommen hat: «Wieso erwartet eigentlich immer jeder, dass wenn ich mir irgendein Bild angucke, ich dazu automatisch irgendwas denken und andere Gefühle haben muss als sonst?
Das ist halt einfach ein schwarz-weiß-graues Bild und sonst nix weiter. »
«immer jeder»? Dazu möchte ich mich lieber nicht äußern. Aber «automatisch» ist das Stichwort. Jedes Bild löst «automatisch» irgend etwas in einem aus.

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Meine Ansichten und Kommentare zum Thema des hinterfragten Bildes http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/116133181881 und zu euren Antworten. Teil3...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Es war vielleicht von mir nicht nur ein Fehler, das Bild falsch zu verlinken, sondern auch überhaupt in seinem vorgefundenen Kontext zu lassen. Ich bin mir nämlich selbst gar nicht so sicher, ob ich auf Anhieb den Bezug zum zweiten Weltkrieg hergestellt hätte, wenn ich das Bild ganz ohne Zusammenhang gefunden hätte. Wenn man ihn aber einmal hat, bleiben natürlich die anderen Bemerkungen, die mehrmals in den Antworten vorkamen nicht aus: Warum machen Menschen so etwas? Wie schrecklich muss es für diejenigen, die davon betroffen waren, gewesen sein? Kann uns das nicht auch passieren? Was müssen die Menschen erlitten und gelitten haben? In diesem Zusammenhang kam eine sehr interessante und anregende Antwort von Bonnie @catchlightninginabottle , die aufgrund meiner Verlinkung beim "falschen" Bild gelandet war: « Ich denke an den zweiten Weltkrieg und welche Zerstörungen er mit sich brachte. Auf dem Bild ist Berlin zu sehen, zerstört und trist. Die Menschen räumen die Straßen auf; das muss sehr viel Arbeit gewesen sein. Auch alte und schwache Leute halfen mit, obwohl sie bestimmt innerlich durch Verluste genau so zerstört waren wie Berlins Straßen. Doch sich selbst aufzuräumen war schwerer als die Umgebung wieder aufzubauen.»
In der Tat denke ich, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Inneren und Äußeren gibt und man nicht einfach nur äußerlich die Trümmer aufräumt, sondern auch versucht, dadurch innerlich wieder aus den psychischen Trümmern aufzuerstehen. Gewiss haben die Bombardements deutscher Städte die dort lebenden Menschen, die teilweise oder größtenteils einem «Führer» gefolgt waren, der ihnen das «Tausendjährige Reich» versprach, auch innerlich schwerst getroffen, wenn nicht gar ruiniert. Mit der Stunde Null sollte eine Tabula rasa beginnen. Das ist auch ungefähr der Gedanke von Lilith @lifeissowonderful , wenn sie schreibt: «Doch dieses Bild spricht für mich nicht nur von Ende, sondern auch von einem Neuanfamg. Altes muss zerstört werden, sodass neues errichtet werden kann.
"Destroy to create".» Ja, zweifellos ist das wahr. Wenn man das Alte nicht zerstört, entfernt, kann man nichts Neues an derselben Stelle schaffen; "Destroy to create" Ja, okay, aber eine Abrissbirne statt eines Weltkrieges wäre mir lieber :)
Allerdings würde das zuvor in ihrer Antwort von Lilith Beschriebene auf einen konventionellen Krieg zutreffen, ganz gleich wie furchtbar dieser Krieg wäre; ich denke, er wäre so, wie sie ihn beschreibt: «Häuser wurden zerbombt, Familien getrennt, Mütter verloren ihre Söhne und Ehemänner, Kinder ihre Väter und alle ihre Freunde und Brüder. Die, die nach dem Krieg zurück kamen, waren nicht mehr die, die sie vor dem Krieg waren, sie tragen ihre Narben am Körper und im Herzen.» Besonders ihren letzten Satz möchte ich besonders unterstreichen: Wer in den Krieg zieht, kommt nicht wieder - so oder so nicht. Selbst wenn er es überlebt, ist er ein anderer. Aber der Punkt, auf den ich hier hinaus möchte ist: die Menschen in Hiroshima...

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Meine Ansichten und Kommentare zum Thema des hinterfragten Bildes http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/116133181881 und zu euren Antworten. Teil 4...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
...hatten nicht irgendeine Zeit, Trennungsschmerz, körperlichen Schmerz oder Trauer und Wut über die Zerstörung ihrer Häuser zu empfinden. Sie verdufteten, wenn mir in diesem Zusammenhang dieser Wortwitz erlaubt ist, im wahrsten Sinne des Wortes, sie verdampften, wurden binnen Bruchteilen von Sekunden atomisiert und lösten sich einfach auf. Hier und da blieben Schatten von ihnen durch den Lichtblitz in die Erde eingebrannt übrig. Damit hatte der Weltkrieg qualitativ eine neue Stufe erreicht. Das Vernichtungspotential der Menschheit war kategorisch revolutioniert. Und als Demonstration der Macht, dass dies nicht eine einmalige und zufällige Aktion war, wurde der Effekt der Atombombe wiederholt in Nagasaki.
Es ist eine nicht ganz unerhebliche Nebensächlichkeit, dass die Entwicklung der Vernichtungspotentiale mit den Hiroshima- und Nagasaki-Bomben keinesfalls ihren endgültigen Höhepunkt erreichte. Vielmehr wurde später die Wasserstoffbombe entwickelt, die die Sprengkraft der ersten Atombombe um ein Vielfaches übertraf. Nun ist die Menschheit in der Lage, die Erde selbst zu pulverisieren. Von einem Krieg, aus dem man etwas lernen und geläutert hervorgehen könnte, ist mittlerweile nicht mehr viel übrig geblieben, wenn Atombomben zum Einsatz kämen. Dieser Gedankengang, dass Kriege eine elementare menschliche Erfahrung sein könnten, wurde auch ein, zweimal angeschnitten. Void @hoIIywoodsfinest zum Beispiel legt den Finger auf diesen Punkt:
«Diese Antwort werden vermutlich einige jetzt als etwas respektlos und verachtend empfinden, obwohl ich das nicht so meine, doch ich sage es ganz ernst: Ich würde gerne einmal Krieg erleben.» Ich finde diese Antwort nicht als respektlos und verachtend und möchte in diesem Zusammenhang auf den Autor Ernst Jünger aufmerksam machen, der ebenfalls ein solches Bedürfnis und Interesse am Krieg formulierte und meines Wissens auch mal als junger Mann in den Krieg zog. Zugleich aber ist, wie schon oben erwähnt, darauf hinzuweisen, dass der Krieg, von dem die Rede ist, nichts mit einem atomaren Vernichtungsschlag zu tun hat. Die Suche nach Extremsituationen, in denen man sich als Mensch bewähren muss, kann ich gut nachvollziehen. Der Krieg ist aber bestimmt nicht die einzige Extremsituation, in die man sich auf der Suche nach elementaren Erfahrungen begeben kann.
Der letzte Aspekt, auf den ich eingehen möchte, ist eigentlich der, der mich überhaupt veranlasste, euch die Frage zu stellen. Einige haben ähnliche Assoziationen gehabt wie ich. Interessant fand ich unter anderem Jakes Reaktion @JakesMonstersmile «Es sieht aus wie eine Postkarte. Eine alte Postkarte.
Ironischerweise habe ich, beim Gedanken an Postkarten, immer positive Gefühle, obwohl das offensichtlich nicht positiv ist.
Irgendwie bedrückend und es tut mir leid um die Leute die damals dort waren. Und morbid, dass die Karte von einem Amerikaner stammt. Auch noch von einem Piloten. Diesem speziellen Piloten? Wer weiß, ich kenne mich damit nicht so aus.
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Meine Ansichten und Kommentare zum Thema des hinterfragten Bildes http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/116133181881 und zu euren Antworten. Teil 5...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Versuchen wir es mal mit Verdrängung und denken nicht weiter darüber nach.» Ja, mich machte das fassungslos. Das Kopieren des Links und Formulieren der Frage an euch war irgendwie auch eine Hilfesuche. Mir fällt schier nichts mehr dazu ein - das war meine Reaktion. Und über Jakes Verdrängungsversuch konnte ich wenigstens schmunzeln. Ja, man weiß ja sowieso nicht, was man mit dieser Postkartenwidmung anfangen soll. Klar gab es dazu auch deutlichere Stimmen wie z.B. von Texters Kettensägenmassage @ReenRoundhousePoke «Nimmt man also jetzt mal alles Wissen um die Zeit des Fotos sowie den Hintergrund weg und spricht sich selbst zu, das dieses Foto eine Postkarte wäre, so wirkt das Land wie eine einsame trockene Landschaft mit den wenigen Gebäudekomplexen. Kein wirklicher Urlaubsort aber dennoch mit der Signatur wirkend wie ein Gruß in Form von: "Ich war mal hier, seht euch mal diese Landschaft an die ich entdeckte. Ich will sie mit euch teilen".
Mulmig wird es dann wiederum mit dem Wissen, das es sich hierbei um den Ort handelte, der von der Atombombe dezimiert wurde und kalt sowie still sein Dasein beweist. Das es hierbei dann eine Postkarte wäre macht es schon beinahe grenzwertig kalt und geschmackslos.»
Ja, Texters Kettensägenmassage bringt es auf den Punkt und doch konnte ich mich auch sehr gut mit der Fassungslosigkeit von Echelon @sopzock identifizieren:
«...die Signatur auf dem Foto. warum? eine Trophäe? 300.000 tote. und die Signatur darauf. warum?» Dieses letzte Warum wird mich noch eine ganze Weile beschäftigen. Wird der Krieg aus der Distanz nur noch zu einem technischen Akt: Wir fliegen ein Flugzeug oder eine Drohne und werfen Atombomben ab, indem wir Hebel und Knöpfe bedienen, als würden wir ein Computerspiel spielen? Ein Screenshot und eine Signatur: Uri was here... Mir fällt dazu nur noch ein Gedicht ein, das aber die Frage warum? auch nicht richtig beantwortet:
Marie Luise Kaschnitz
Hiroshima
Der den Tod auf Hiroshima warf
Ging ins Kloster, läutete dort die Glocken.
Der den Tod auf Hiroshima warf
Sprang vom Stuhl in die Schlinge, erwürgte sich.
Der den Tod auf Hiroshima warf
Fiel in Wahnsinn, wehrte Gespenster ab.
Hunderttausend, die ihn angehen nächtlich
Auferstanden aus Staub für ihn.
Nichts von alledem ist wahr.
Erst vor kurzem sah ich ihn
Im Garten seines Hauses vor der Stadt.
Die Hecken waren noch jung und die Rosenbüsche zierlich.
Das wächst nicht so schnell, dass sich einer verbergen könnte
Im Wald des Vergessens. Gut zu sehen war
Das nackte Vorstadthaus, die junge Frau
Die neben ihm stand im Blumenkleid
Das kleine Mädchen an ihrer Hand
Der Knabe der auf seinem Rücken saß
Und über seinem Kopf die Peitsche schwang.
Sehr gut erkennbar war er selbst
Vierbeinig auf dem Grasplatz, das Gesicht
Verzerrt vor Lachen, weil der Photograph
Hinter der Hecke stand, das Auge der Welt.

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