Uri Bülbül

Ja, zapperlott und donnerlüttchen, was ist denn nun - kommt nicht ins tüttchen! Hab ich alles übergangen, die Lesung ist längst vergangen und Otto völlig ignoriert, ist er zum Zoodirektor mutiert.

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Ich muss mich nun ernst und ernster an Sie wenden mit der Bitte um Nachsicht für die Verspätung der Antwort. Eine kleine vortreffliche Lesung am Abend ist völlig erlabend, der Dank kommt spät aber mit Applaus, nun sitzen sie hoffentlich nicht vor dem Affenhaus.

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Als Zoodirektor bei der Inspektion muss schließlich alles seine Ordnung haben.

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Ich jedenfalls dichtete mächtig an SOKRATES weiter: Riesenlibellen, rosa Delphine, Else @Erwachsenenstammtisch mitten im Getümmel. Sie hat den Auftrag und ihre Verbeamtung durch Ihre Hilfe erhalten, aber ganz gewiss wird sie sich bestens bewähren und sich Ihres Vertrauens würdig erweisen. Dafür sorgt am PC der dichtende Türkendichterfürst.

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Er passt zum bunten Treiben, man kann ihm maskiert gegen Viren vom Halse bleiben!

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«Ich will meinen Kumpel mitnehmen! Ich habe ihn eben erst kennengelernt und möchte, dass wir zusammen fliegen!» «Nur eine Person», sagte Lili bestimmt. «Flieg du nur, Basti», sagte der Landvermesser, «Wenn es Viktor recht ist, bleibe ich hier und warte auf deine Rückkehr mit dem Wolfswelpen! Und wir unterhalten uns hier oder ich lese Zeitung, wenn Viktor etwas anderes vorhat.» «Ja, flieg du los!», rief Viktor und legte seinen Arm freundschaftlich um die Schulter des sympathischen Landvermessers. Lili streckte ihren Hinterteil In Richtung Basti, so dass sein Abdomen wie eine Gangway für den Fluggast fungierte. Basti wollte ganz nach vorne klettern, aber Lili gab ihm die Anweisung sich hinten hinzusetzen und gut festzuhalten. Ehe sich Basti verabschieden konnte, setzten sich die Flügel in Bewegung und Lili hob ruckartig ab. Sie war eine Wanderlibelle mit gigantischen Flugfähigkeiten. Kurz blieb Basti die Luft weg, wie rasant sie an Höhe gewannen und die schiefe Hütte mit den beiden Freunden davor weit unter sich ließen. Das Winken der beiden war schon nach wenigen Sekunden nicht mehr erkennbar. Und bald war unter ihnen nur der Wald als eine große zusammenhängende Fläche in unzähligen Grüntönen zu sehen. «Wahnsinn», murmelte der Landvermesser, der noch etwas in den Himmel Lili und Basti nachzuschauen versuchte. Aber der Himmel war wolkenlos blau und weit und breit kein Flugtier zu sehen. Basti aber erkannte schon nach wenigen Flugminuten den verschraubten Steg, der aus der Tiefe des Waldes die Klippen empor zu dem Hochland führte, wo die Villa lag. Um vom Flugwind nicht weggeweht zu werden, machte sich Basti ganz flach und drückte sich liegend auf Lilis Schwanz.

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Ein „ordentliches Berufungsverfahren“? Hatte sie es durchlaufen? «Sag ich nicht!» Sie sagte es scherzhaft, flüchtete ein wenig in einen mädchenhaften Ton, um ihn flirtend abzulenken. Er lächelte ihr zu. «Schauen Sie nach vorne!», ermahnte Else ihn sofort. «Jawohl, Frau Professorin!», entgegnete er prompt, worauf Else rot anlief; sie spürte die Hitze deutlich in ihren Wangen. „Verdammt! Nicht das jetzt auch noch!”, schoss es ihr durch den Kopf. Ördek hakte nach: «Haben Sie Ihre Habilitation über Parapsychologie geschrieben?» Sie wollte ihn nicht belügen, aber vielleicht war es auch äußerst unklug, ihn alles wissen zu lassen. So einen wie ihn brauchte die Unterwelt sehr dringend. Und wenn er verhaftet wurde, könnte sie ihm ganz offiziell zur Seite stehen und ihn unter ihre Fittiche nehmen. Aber momentan könnte er auch für die Unterwelt spionieren. «Und Sie? Sie waren noch nie in der Villa?», wich sie ihm aus. Wieder sah er sie an, lächelnd, herzlich, warm: «Schauen Sie nach vorne!» «Ich wollte nicht indiskret sei, aber war es wohl. Es geht mich doch wirklich nichts an.» Kurz hielt er inne, eine kleine Gedankenpause: «Parapsychologische Forensik – was genau muss ich mir darunter vorstellen?» Die geschlossene Ortschaft lag jetzt hinter ihnen. Zur Feier begrüßte er dies mit einem Kickdown.

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Wie ein unsichtbarer Schutzengel wachst du über meine Antworten und stehst mir hilfreich zur Seite. Ich habe real nur eine Handvoll Freunde und Follower auf ask. Die Anzahl, die angegeben wird, hat sich zwar auf 605 erhöht, aber ich nehme an, da sind viele, die einfach ihre Aktivitäten hier eingestellt haben, ohne mir zu entfolgen und ihren Account zu schließen. Aber ich kann ohnehin nur mit einer übersichtlichen Menge von Menschen kommunizieren und ihre Fragen beantworten. Ich mache mich zwar über die Shoutouts lustig und beantworte manche davon mit einer Tendenz zum Sarkasmus, zur Ironie und Satire. Aber andererseits muss ich auch bedenken, dass viele gut durchdachte, aufmerksame und treffsichere Fragen, mich überfordern könnten. Wenn ich irgendwann mal die Gelegenheit haben sollte, eine Plattform einzurichten, möchte ich auf jeden Fall darauf achten, dass viele User mit der Kommentarfunktion untereinander kommunizieren können. Academia.edu bietet so eine ähnliche Diskussionsmöglichkeit , wie ich sie mir wünsche, aber Layout und Funktionsweise ist nicht so recht optimiert. Facebook bietet ja auch Möglichkeiten, aber auch dort befriedigt die Kommentarfunktion nicht ganz. Das soziale Problem bei sozialen Medien, dass eine Diskussionskultur häufig fehlt, ist natürlich auf diesem Wege nicht zu beheben. Je mehr ich mir die Dinge anschaue und je mehr Gedanken ich mir mache, desto mehr festigt sich meine These, dass die Schule zu keinem demokratischen Diskurs zu erziehen in der Lage ist, was ich als ein strukturelles Problem der Schule sehe.

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Ich nutze nun deinen treffenden Hinweis, für den ich Dir dankbar bin, weil er zeigt, dass Du mir bzw. meinen Antworten gegenüber aufmerksam bist. In Sachen "Lernmodelle" - ich möchte nun das Wort "Schule" meiden - können wir im virtuellen Raum die Köpfe zusammenstecken. Das funktioniert auch ganz gut auf ask. fm unter auch in der Kommentarfunktion meiner Blogs.

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Mein Problem derzeit ist, dass ich viele thematische Baustellen habe, die mich bewegen und fesseln. (Klingt das nicht so schön paradox?) Aber eine Sache neben der Schuldiskussion hat Dich vor längerer Zeit schon interessiert - und zwar war es das "Hardenberg-Projekt" - serielles Erzählen in einem dokumentarliterarischen Roman über die freie Kulturszene. Das Projekt geriet ins Hintertreffen, weil ich unsere Februar 2020 gegründete Gesellschaft für Kulturelle Bildung www.globalkultur.org mit meinen Kolleginnen in just dieser Szene zu etablieren versucht habe. Der Prozess hat sich aber dann nicht nur durch die Corona-Krise verzögert. Es wäre falsch zu sagen, dass die Projekte auf Eis liegen. Die Pflanzen sind sowohl im Geist als auch virtuellen Raum des Internets gepflanzt und wachsen und werden sich bald wieder in Texten und Videos manifestieren. Auf Instagram hatte ich die folgenden Screenshots gepostet. Ich möchte sie dir auch hier nicht vorenthalten...

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Ich vor ein paar Tagen kurz vor der Rasur: «Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?» Mein Hintergedanke: wow, wenn der Spiegel mir jetzt einen Tipp gibt, schreibe ich diese Person an!
Der Spiegel: «Frau Königin, Ihr seid die Schönste im Land. Aber hinter den Sieben Bergen bei den sieben Zwergen...»
Ich: «Bist du blind? Ich bin nicht die Frau Königin!!! Sag doch gleich, dass du keine Ahnung hast!»
Der Spiegel: «Sie haben Schaum vor dem Mund vor Wut, Ihre Majestät!»
Ich: «Das ist Rasierschaum, du Schwachkopf!»
Der Spiegel: «Ich schweige besser, Ihre Hochwohlgeboren scheinen einer Konversation über Kosmetik eher abgeneigt!»
Ich: «Ach, halt die Klappe, du Leberwurst, du beleidigte!»
Der Spiegel: «Ach sehen Sie nur, wunderschöne Königin! Sie bluten ja!»
Also da fallen mir nur Dinge ein, die allerhöflichst der Selbstzensur zum Opfer fallen müssen; aber ein Wort noch zum guten Schluss: «Ich habe kein Land! Ich bin Kleingärtner!»

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Aber warum nannte er sich einen “Taugenichts” oder warum wurde er ein “Tagedieb” genannt. Noch bevor sie fragen konnte, kam er mit einer Frage: «Und Sie? Was treibt Sie in unsere Stadt und in die Villa?» Sollte sich Else diese Ablenkung gefallen lassen? Rätsel und Mysterien löst man nicht mit Gewalt und Zwang. «Mein neuer Job. Ich wurde berufen, die Leitung der Villa zu übernehmen.» «Oh, Frau Professorin, also! Sind Sie eine Psychologin oder eine Psychiaterin?» Der Mann schien sich mit akademischen Dingen auszukennen. Das bestätigte Elses Annahme, dass er wahrscheinlich ein Berufsstudent war. Solche Leute bereicherten die Unterwelt; sie waren klug, gebildet aber in der bürgerlichen Gesellschaftshierarchie randständig. Nun konnte sich Else auch von Berufs wegen für solche Menschen interessieren. Sie war ja schließlich und endlich Professorin für parapsychologische Forensik mit Schwerpunkt Prävention und Therapeutik, aber daran musste sie sich erst noch ein bisschen gewöhnen. Das Ausgeben ihres dicken Gehaltes z.B. beim Autokauf fiel ihr da deutlich leichter. «Los, sagen Sie schon: Psychologin oder Psychotherapeutin?», wiederholte Ördek seine Frage. Seine Stimme war warmherzig; Else konnte ihm gar nicht böse sein. «Ich bin zur Professorin für parapsychologische Forensik mit Schwerpunkt Prävention und Therapeutik ernannt worden», sagte sie. Er schmunzelte. «Noch können Sie sich mit Ihrer Aufgabe nicht identifizieren, nicht wahr? Weil Sie eben „ernannt“ sagten, statt „berufen“. Haben Sie nicht ein ordentliches Berufungsverfahren durchlaufen müssen?» Er kannte sich wirklich aus, was Else entwaffnete: «Sag ich nicht!»

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Lili schimmerte bordeauxrot am Kopf und türkis am Körper, der lang und dünn gezogen und gut und gerne zwei Meter Länge nach der Schätzung des Landvermessers erreichte. Er stand schweigend in der zweiten Reihe und beobachtete alles aufmerksam. Viktor war von der Größe des Insekts nicht überrascht. Er kannte Lili wohl schon. Basti trat auf die Libelle zu, etwas Bewunderung konnte er nicht verhehlen, aber auch an ihm war ob der Größe des Insekts keine Spur von Angst zu erkennen. Die beiden kennen sich in diesem Wald auch aus, sagte sich der Landvermesser. Er freute sich über die Begegnungen und Erfahrungen, die er hier machte. Kurz stach ein blitzartig zuckender Gedanke durch seinen Körper, verschwand aber auch ebenso schnell wieder: «Wie bin ich hierher gekommen? Und in wessen Auftrag muss ich das Land vermessen?» Er fühlte in sich, alles an ihm schien in Ordnung. So konnte er sich auch auf die Gegenwart konzentrieren. Die riesigen Komplexaugen der Libelle beeindruckten den Landvermesser sehr, und natürlich war es auch schier unglaublich, dass die Libelle sprechen konnte und Basti aufforderte, schnell aufzusitzen, wenn er es denn eilig hätte, den Wolfswelpen zu retten. «Es ist ein Märchenland», sagte sich der Landvermesser, gespannt darauf, wie er die Aufgabe der Kartographie angehen wollte.

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