@Klugdiarrhoe

Uri Bülbül

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...anderer Hundefreund mit Hund. Wir kennen uns vom Sehen...

«Heute ist Leinentag mit Leinenzwang!» Ich schaue den Mann erstaunt an. Er wirkt sonst immer völlig humorlos und unfreundlich. Meiner geht nun auf dieselbe Wiese, wo auch seiner herumschnuppert: «So punktgenau hört mein Kumpel nicht. Er hat einen Kangal in den Genen», sage ich. Und der Mann: «Meiner hört sofort». Hmmm, ja, das stimmt. WIe gesagt: wir kennen uns vom Sehen. Der Mann grinst, wie er noch nie gegrinst hat: «Ich habe gar keine Leine dabei!» Da muss ich lachen.
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Wer oder was bringt Dich zum Lachen?😃😄😂

Was soll immer dieser «kein VIP» Zusatz im Namen? Ich weiß, ich weiß, man soll Fragen nicht mit Gegenfragen beantworten. Aber so ist es mit mir, ich mach nie, was man nicht soll. Gehe heute mit meinem besten Kumpel spazieren - zugegeben, er sieht etwas furchterregend aus, wenn man von Hunden nicht versteht, begegne Leuten mit Hunden, mein Kumpel trottet so seines Weges, ist in völliger Schnüffellaune und hat Nullbock auf andere Hunde - ist eher ignorant heute; die kleinen bellen schon mal vorsichtshalber: «Komm mir nicht zu nahe, Alter! Ich mach dich fertig! Ich kann Hundekarate mit Todesbiss!» Mein Kumpel hat die Ohren auf Durchzug: was interessiert ihn Hundekarate mit Todesbiss? Spielerisch hat er, seit ich ihn kenne, sämtliche Kampferfahrungen gesammelt, wenn es ernst wird, kommt er lieber zu mir: «Hey, was will der von mir? Verstehst du das? Du kannst doch so gut mit Hunden?!» Gestern war ein Aggressiver seiner Größe: mit Zähnefletschen und allem drum und dran. Meiner will fliehen, der andere stellt ihn und will ihn besteigen. Ich nenne das «Knastbruderspiele»! Klar kommt meiner aus der Affäre und direkt zu mir; der andere auf Angriff, bis ich mich aufbäume, dann lieber will er zu Frauchen, die 20m weiter wartet: sie hat bestimmt in der Hundeschule gelernt, dass man bei kämpfenden Hunden nicht dazwischen gehen soll, sondern so etwas wie einen Schlüsselbund dazwischen werfen. Ich habe noch nie so ernsthaft verbissen kämpfende Hunde gesehen, als dass ich nicht dazwischen gehen würde. Also sage ich dem Aggressor, dass es jetzt reicht! Zugleich ruft Frauchen, er macht sich auf den Weg - ist gut, wenn er nun den Gehorsamen spielt. So kommt er ohne Gesichtsverlust aus der Affäre. Denkste! Mein Kumpel rennt ihm ein Stück weit hinterher und bellt: «Ich mach dich fertig beim nächsten Mal!» Bevor es sich der Aggressor allerdings anders überlegt und doch noch mal kommt: «Was war das gerade? Was genau willst du?» Bleibt meiner stehen, hat ja seinen Mut angedeutet, dreht sich um und kommt zu mir: «Na, Dicker!», sage ich, «Dem haben wir's aber gezeigt! Darauf ein Leckerli!» Und meiner kann wirklich tief und groß bellen. Heute im Wald ein kleiner Kleffer aus der Ferne; wir schon am Hang oben, können den Hügel nach unten nur halb überblicken: Der Kleine muss meinen gewittert haben, bellt und bellt. Ich sehe aus der Ferne den Kleffi und wie sein Frauchen hinterher kommt. Meiner war etwas voraus gegangen und kam nun zurück, schaut den Hang hinab, geht an mir vorbei und bellt sein Gefährlichstes. Ich kann nur sehen, wie Frauchen und Kleffi sich umdrehen und das Weite suchen. Ich zu meinem: «Bist du heute ein Held, oder was? Los, wir gehen querfeldein!» Und ach ja, dann fast am Ende des Spaziergangs ein Ehepaar mit zwei Trethupen. Meiner in Schnüffellaune geht seines Weges: die beiden: «Nehmen Sie bitte Ihren Hund an die Leine» - ich kann's nicht mehr hören! «Er ist harmlos, gehe Sie einfach weiter.» Da sind wir auch schon an ihnen vorbei. Dahinter ein ....

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Die nächste Folge ist im Anmarsch und wir können nur grob ahnen, wen Ben im Kaminzimmer der Psychovilla getroffen haben könnte. Der geschwätzige Autor macht hier und da spoilernde Bemerkungen. SOKRATES Folge 428:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
«Guck, guck!» Der Landvermesser sah durch das Messgerät wie durch ein Fernglas, schien seinen Augen nicht zu trauen und forderte Basti auf, ebefalls durch das Fernglas zu schauen. Basti ahnte schon, was der lustige Mann ihm zeigen wollte: «Guck! Guck!» «Ja, ich guck ja schon!» Basti sah kurz durch das Fernrohr, sah dann wieder zu dem Mann mit den funkelnden grünen Augen, der auf eine Reaktion gespannt wartete. Basti aber blieb gelassen, fast gleichgültig: «Ja, ja, da sind die Seeräuber!» «Seeräuber?», wiederholte der Landvermesser erstaunt, als habe er das Wort „Seeräuber“ noch nie gehört. «Ja, ja», sagte Basti, der sich schon fast wie der ältere Bruder des Landvermessers fühlte, der doch eigentlich sein Opa hätte sein können. Im Alter werden Menschen manchmal kindlich, hatte er schon gehört, aber der Landvermesser schien dieses Kindliche einfach schon in seinem Charakter zu haben ganz unabhängig von seinem momentanen Alter, was ja auch hin und her schwanken konnte, wenn seine Armbanduhr nicht kaputt war, sondern die richtige Zeit anzeigte, was sich der Geodät natürlich nicht vorstellen konnte. Er fand es selbstverständlich komisch, dass es nun eine Viertelstunde früher war als vor einer Viertelstunde, aber das schob er auf einen Defekt seiner Uhr, obwohl er bisher noch nie rückwärts laufende Uhren gesehen hatte. Die kaputten blieben einfach stehen oder gingen nach, aber sie gingen nie rückwärts. Und dann auch noch in der exakten Zeit, in der sie hätten vorwärts gehen sollen. Die Zeitspanne von 15 Minuten stimmte ja, aber die Richtung der Zeit stimmte nicht. Aber woher wusste er das so genau? Warum war er sich so sicher, dass die Zeitspanne stimmte? Das hatte etwas mit dem Sonneneinfallswinkel zu tun. Eine Viertelstunde konnte er als gelernter Landvermesser an der Schattenwanderung der Sonne ablesen. Er hätte die Zeit nicht auf die Minute genau sagen können, aber eine Viertelstunde war ihm problemlos möglich. Es sei denn, die Naturgesetze setzten im Hattinger Wald komplett aus. Mit diesen Fragen hatte sich Basti nicht beschäftigt. Er kannte sich aus im Hattinger Wald und das reichte ihm. Dazu musste man eben auch wissen, dass die Topographie und Geographie des Waldes sich permanent änderten und nichts an seinem Ort blieb, was sonst eigentlich an seinem Ort bleiben müsste: die Bäume nicht, der Bassin nicht, Viktors schiefe Hütte natürlich auch nicht. Aber wenn man einen Weg einschlug und diesen konsequent ging, kam man schon irgendwo an. Und das reichte Basti. Für einen Landvermesser war das ein Ding der Unmöglichkeit. «Komisch», sagte der Geodät, der wieder durch das Fernrohr seines Theodoliten geschaut hatte, «komisch, komisch!» «Das sind die Seeräuber», wiederholte Basti zur Erklärung, als sei der Mann etwas schwer von Begriff, und dieser erwiderte auf diese Bemerkung ein verständnisloses «Hä?» «Piraten!», sagte Basti, als würde das Verständnisproblem an der Sprache und an dem Wort liegen. «Piraten?», fragte der Mann erneut.

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Ich studiere Gartenbau und befasse mich dabei mit der Kultivierung von Obst, Gemüse und Zierpflanzen. Es ist greifbar und war Mal ein Ingeniersstudiengang. Deine Anspielung auf Faust hat mich - nebenbei bemerkt- zum Schmunzeln gebracht

Du hast geschrieben: «Ich befasse mich mit lebenden Organismen», und ich habe sofort an Mikroorganismen gedacht. So wurden meine Gedanken durch meine Fehlinterpretation irre geleitet. Ich hatte mich in Biologie und speziellen Unterabteilungen festgebissen und wäre nicht mehr aus diesem Erkenntnistrichter hinausgekommen, um noch einmal den Blick zu weiten und dann vielleicht noch auf Gartenbau zu stoßen. Ich hatte noch drei Versuche, hatte aber auch schon aufgegeben.
Aber Hey! GARTENBAU und der Kleingärtner-ask-Philosoph! Ich erzähle allen meinen Besucherinnen und Besuchern im Garten, wenn ich meine kulturtheoretischen Monologe anstimme, dass Obstbäume und Gärten überhaupt nicht Natur seien, sondern Kultur; man dürfe Leben, Natur und Kultur nicht verwechseln und vermischen. Es gebe einen rationalistischen und leblosen Kulturbegriff, der zu unserer technologischen und bürokratischen Zivilisationskultur passe, aber es gebe eben auch sensualistische Alternativen hierzu, wonach Kultur gepflegte Aktion und sozialer Umgang, Kommunikation mit ästhetisierten Zeichen sei. Der Umgang also mache Kultur aus und Kunst sei lebendiger Umgang mit ästhetischen Zeichensystemen. So könne Kunst ebenso lebendig sein wie die Obstbäume in meinem Garten.
Und nun kommst DU °-° Kultivierst Obst, Gemüse und Zierpflanzen und wir philosophieren über Leben, Lebendiges und Totes und du witterst sofort eine Faustanspielung: wir sind im Thema, wir sind im Kern der Fragen aller Fragen: natürlich suchen wir, was die Welt im Innersten zusammenhält und nicht das, was Kleindöfchen wissen möchte. Hinter deinem nebenbei bemerkten Schmunzeln versteckt sich eine Welt und ich muss dir für deine wohltuenden Worte, dein Lob und deine Anerkennung danken; sie sind eine kühlende und schmerzlindernde Salbe auf meine zerschundene Seele auf einer Wanderschaft, die ich mir selbst ausgesucht habe. Ein bißchen Jammern und Wehklagen über die Blasen an den Füßen und den Muskelkater gehört doch zum Wandern dazu, nicht wahr?
Apropos dazu gehören: der Tod also gehört deiner Meinung und Formulierung nach zum Leben dazu, ist aber kein Teil des Lebens. Chapeau^^ Friedhofsgärtner, Bestatter, Pathologen, Sargschreiner, Pfaffen und Trauerredner - ich muss sie alle gegen deine gewagte These mobilisieren, aber mein Herz ist bei Dir. Ich würde gerne ein kleines Schrittchen weitergehen: ist es nicht sogar so, dass wir den Tod im Leben ignorieren, verdrängen, abschieben, während Zellen in uns altern oder absterben oder kanserogen mutieren? Du hast Epikur als Kronzeugen bei dir und ich nenne meinen Garten oft den epikureischen Garten: es sei töricht, sich vor dem Tod zu fürchten. Da, wo wir seien, sei der Tod nicht. Und wo der Tod sei, seien wir nicht mehr. Ich fürchte den Tod nicht, es ist nur schade, nicht gelebt zu haben.

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+3 answers in: “Das klingt spaßig! Jura studiere ich nicht. Das ist mir zu trocken und staubig. In meinem Studium muss hingegen hin und wieder im Regen stehen. Meist in Gummistiefeln (falls nicht vergessen), damit die Schuhe nicht matschig werden. Du hast noch sechs Versuche :)”

Ich finde, wir können das Wolfi in der Sokrates-Geschichte auch einfach Wolfi nennen, weil es ist ja halt ein Wolfi und außerdem passt Wolfi namenstechnisch auch gut zu Basti, weil das auch 5 Buchstaben hat und mit i aufhört und so. :3

Wir können Wolfi so nennen, wie Du gerne möchtest. Aber eins muss aus dramaturgischen Gründen sein: Das Wolfi ist nicht harmlos und ein niedliches Kuscheltierchen; Lara @derherbstinmir hat es zwar im Hattinger Wald (sehr niedlich) gefunden und es einfach mit in die Villa gebracht, aber Lara, wie ich sie mir vorstelle, hat ein reines Herz und die daraus erwachsende Naivität ist nicht immer gut gegen die bösartigen Phänomene dieser Welt gewappnet. Manchmal aber funkelt auch in ihren Augen das Böse auf. Ich weiß aber, dass Basti @Maulwurfkuchen alias Dinofino auch sehr gerne das Böse relativiert. Das finde ich äußerst sympathisch und herzlich und teile diese Weltsicht mit dir. Es ist eine uralte philosophische/ethische Frage, ob es das Böse als eigene Entität überhaupt gibt, oder ob das Böse nicht vielmehr aus Mangel an Einsicht, Gewissen und Moral sozusagen defizitär entsteht. Mit anderen Worten: es gibt also das Böse an sich gar nicht, sondern böse ist, wem es an Gutem mangelt. Also müssen wir viel Gutes an die Menschen herantragen, um das Böse zu mindern - ist doch eine Aufgabe, oder?
Lara @derherbstinmir wird jedenfalls ihre Rückkehr in den Roman schon in der nächsten Folge haben, noch bevor sie aus dem Roman geschrieben worden ist. Und darüber freue ich mich sehr. Lara ist zurück mit einem anderen Profil und die Veränderungen, die sie inzwischen erfahren hat, werden Ben @Gedankenkammer beschäftigen. Dann aber wird es auch etwas geben, was Lara, Ben und Uri Nachtigall gleichermaßen beschäftigen wird: das wundersame Buch in der Bibliothek mit dem Titel „Paradiesologie“, dessen Autor Uri Nachtigall sein soll, der sich aber nicht erinnern können will, dieses Buch je geschrieben zu haben. Schwester Lapidaria kümmert sich um solche Gedächtnislücken liebend gern. Das Wolfi ist gerettet, aber wie das geschah, haben wir noch nicht erzählt. Also wird es Zeit, dass die Folge 428 erscheint. Demnächst auf diesem Profil. Lasst den Klugdiarrhoe mal in Ruhe scheißen, wie es Antonin Artaud in der Psychiatrie schon als Theatermacher und Theaterphilosoph gefordert hat - Artaud aber für Artaud und nicht für die Nachtigall, die man hier und da und ab und an trapsen hören kann.

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Auch Biologie studiere ich nicht. Ich spezialisiere mich auf eine bestimmte Gruppe von Lebewesen. Mein Studiengang ist nicht ganz so bekannt wie Biologie

Ich werde diesen Platz schamlos ausnutzen, um meine kruden wissenschaftstheoretischen Betrachtungen loszuwerden. Das mag auf den ersten Blick unpassend erscheinen, ist es aber nicht. Philosophie, Jura, Physik, Medizin und leider auch die Theologie sind die Ursprungsfakultäten neuzeitlicher Hochbildung. Wie sich die Theologie hier einschleichen konnte, weiß der Geier - einer neuzeitlichen Hochbildungsanstalt hätte es besser zu Gesicht gestanden, wenn die Theologie exkludiert worden wäre. Aber wahrscheinlich hätten die Theologen zur Besitzstandwahrung sämtliche Werke aus der Universitätsbibliothek mitgenommen und die Fakultäten auf dem Trockenen sitzen lassen, also gab man sich als Nicht-Theologe gläubig, zumal die Inquisition in der Neuzeit ja auch nicht ihre mörderischen und qualvollen Aktivitäten eingestellt hatte. Moderne Mathematik, Infinitessimalrechnung ja, aber bitte mit Gottes Segen und in Gottes Namen, Physik mit einem leisen ("und sie dreht sich doch"), Medizin mit Leichenstehlen des Nachts vom Friedhof - irgendwie musste man ja an die Leiber kommen, die man untersuchen wollte, wenn man nicht nur an Aderlass glauben wollte, die Philosophie ein jammervoller Opportunismus mit theologischem Vokabular und Geschwätz vom «absoluten Geist» oder logisch strengen Versuchen der Trennung von Glauben und Denken. Nun ja, so watschelt die Moderne wie eine Ente und gebiert aus sich eine Technologie nach der andern und irgendwann wollen die Technologen an die Universität, weil sie den gesamten Wohlstand der Industrialisierung ermöglichen - die Welt ist bereit für Kanonen, Bomben, Flugzeuge: Massenvernichtung? Kein Problem! So kommt auch alles, was knallige Anwendung findet, an die Universität als Hochbildungsanstalt und selbst Ingenieure dürfen sich nun mehr «Akademiker» nennen. Ich hätte ja gerne widerspruchslos hingenommen, dass neben Physik und Medizin (die ja auch nicht einfach nur eine Wissenschaft ist, sondern überwiegend von der Anwendung lebt) auch Biologie sich zu den Fakultäten hinzugesellt. Aber ich habe meine liebe Not damit, dass so etwas wie Maschinenbau, Bauingenieurswesen, Elektrotechnik u.ä. sich auch zu den Wissenschaften zählen darf, als ob der Erfindergeist allein den Wissenschaften innewohnen könne. Ich habe einen Gartenfreund, der Ingenieur ist für Wasserwesen - den Fachausdruck seines Faches habe ich mir nicht gemerkt, wahrscheinlich studierst du auch so etwas, was ich gar nicht wirklich benennen kann. Untersuchst das Wattenmeer, wenn sich das Meer zurückgezogen hat oder den Klärschlamm und sorgst für die bakterielle Reinigung des Wassers von sonst ungenießbarem Zeugs. Gibt es nicht sogar Bakterien, die Ölverschmutzung auffressen? Ich glaube, du bist Spezialistin für solche Spezialitäten und ich muss mich geschlagen geben, weil ich den Fachausdruck für deinen Bereich nicht kenne. Aber philosophieren kannst du gewiss wie eine Weltmeisterin - davon bin ich überzeugt.

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Sehr geehrter Herr Bülbül. Vorab erstmal herzlichen Dank daß Sie zu meiner hochbrisanten "Rentier-Frosch-Weihnachts Umfrage" auch Ihren Senf dazu gegeben,...ähm Ihre Meinung geäußert haben. Sie haben sich für den Frosch entschieden. Was lässt sich von dieser schwerwiegenden Entscheidung ableiten ?

druide0815’s Profile PhotoDr. med.nerv. Otto von A bis Z
Sie müssen den Frosch solange küssen, bis er sich in einen Nikolaus verwandelt. Ich dachte, das ist besser als, wenn Sie das Rentier küssen, bis es ihnen verrät, wo es den Nikolausi gelassen hat.

Jura ist zwar notwendig, wirkt aber mich nicht sehr spannend. Ich widme mich lieber einer meiner Meinung nach interessanteren Notwendigkeit, bei der mich unliebsame Regenschirme tatsächlich stören würden. Archäologie ist es allerdings nicht. Ich befasse mich mit lebenden Organismen

Nun ist es selbst für Philosophen müßig darüber zu diskutieren, ob Jura notwendig ist; sie gehört zu den ältesten Fakultäten der Universität und heute ist eine Welt ohne Paragraphen unvorstellbar. Du fandest Jura aber staubtrocken, was ich nicht ganz nachvollziehen kann, wenn ich aus der Perspektive der Philosophie die Sache betrachte. Immanuel Kants Kritik der reinen Vernunft ist staubtrocken; das Strafgesetzbuch oder das Handelsrecht oder das Bürgerliche Gesetzbuch hingegen sind doch fast wie aus dem Leben gegriffen, oder?
Apropos Staub: Schau dir das mal an, ist nicht nur für meinen Fortsetzungsroman SOKRATES von Interesse, sondern doch auch für dich, die du... und nun komme ich zu meinem dritten Versuch - Jura studierst du nicht, stehst ab und an mit und manchmal auch ohne Gummistiefel im Regen, aber Archäologie trifft dein Studium auch nicht - nun verrätst du mir, dass du dich mit lebenden Organismen befasst - was bleibt mir denn nun anderes übrig als auf BIOLOGIE zu tippen? Ich bin nun aber sehr freudig erregt °-° Ich werde mit einer Biologin über das Leben philosophieren und nicht nur über den SINN des Lebens, denn wollte die Evolutionsbiologie uns nicht den Sinn des Lebens ausreden und machte eine Dialektik aus Mutation und Selektion zur Antriebsfeder der Entwicklung des Lebens?
Wenn du aber nun sagst, dass du auch nicht BIOLOGIE studierst, muss ich darauf bestehen, dass ich noch vier Versuche habe - da halte ich mich brav an Adam Riese!
Ach, jetzt hätte ich doch beinahe den Faden verloren: zur Biologie und zum Leben an sich gehört doch auch der Tod, wenn die Entropie zunimmt und der Organismus nicht mehr sein Ordnungsgefüge halten kann und sich atomisiert:
«StGB § 168 Störung der Totenruhe
(1) Wer unbefugt aus dem Gewahrsam des Berechtigten den Körper oder Teile des Körpers eines verstorbenen Menschen, eine tote Leibesfrucht, Teile einer solchen oder die Asche eines verstorbenen Menschen wegnimmt oder wer daran beschimpfenden Unfug verübt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine Aufbahrungsstätte, Beisetzungsstätte oder öffentliche Totengedenkstätte zerstört oder beschädigt oder wer dort beschimpfenden Unfug verübt.
(3) Der Versuch ist strafbar.»
Wir, liebe Victoria Amazonica, werden auf gar keinen Fall beschimpfenden Unfug treiben - mit Lebenden nicht und mit Toten erst recht nicht, obwohl mein Nachbar sagt, der Unfug fände immer jemanden, der ihn treibt. Soll er doch bitte schön weitersuchen! Wir widmen uns der Betrachtung des Lebens im Regen wie im Sonnenschein: du in Gummistiefeln, ich in Arbeitssicherheitsschuhen.

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+3 answers in: “Das klingt spaßig! Jura studiere ich nicht. Das ist mir zu trocken und staubig. In meinem Studium muss hingegen hin und wieder im Regen stehen. Meist in Gummistiefeln (falls nicht vergessen), damit die Schuhe nicht matschig werden. Du hast noch sechs Versuche :)”

Kannst du mal vielleicht bitte eventuell, wenn du Lust hast, erklären, was man, wenn man ein Essay schreibt, dafür am besten als Anfangssatz nimmt und was als Endsatz? Und kannst du das bis spätestens nächstes Jahr am Anfang vom März beantworten? Weil ich muss das bis dahin unbedingt wissen. :3

Maulwurfkuchen’s Profile PhotoDinofino ~ O-Reh Gano
Ein Essay ist, wenn ich eine Definition versuchen soll, obwohl gerade diese literarische Gattung sich einer Definition sträubt: der erste große literarische Widerspruch eines Sachtextes zum Sachzwang! Er will Lockerheit, er will die Erde auflockern, den Beton sprengen und will eine zärtliche Graswurzelrevolution. Der Essay ist der Löwenzahn der literarischen Pflanzenwelt. Der Giersch im Garten des Botanikers, die Vielfalt in der Einfalt der Phantasielosigkeit des Denkens. Aufsätze, Abhandlungen, Analysen, Interpretationen - sie alle folgen zu sehr einem vorgeschriebenen Regelwerk, wohinter die schönen sachlichen den Phänomenen immanenten Regeln und Rhythmen verlorengehen! Der Essay versucht ihnen nachzuspüren, insofern ist er die sachlichste Gattung des Sachtextes. Und da man kein Phänomen richtig beschreiben kann, ohne den eigenen Standpunkt mit einzubeziehen, ist der Essay auch subjektiv. Er lässt Gedankenexperimente zu, wie zum Beispiel: nehmen wir einmal an… Im Essay fühlt sich der Konjunktiv wohl, die Annahme, die sich ihres spekulativen Charakters bewusst ist und gerade dadurch Denkräume eröffnet. Der Essay riecht geradezu nach Freiheit. Er ist das Mittel der Auflehnung gegen äußere Zwänge, aber im Gegensatz zur Polemik leistet er einen tänzerischen Widerstand gegen Gewalt und Zwang der äußeren Regeln. Er lässt sich nicht auf den Schlagabtausch ein, sondern sagt, wie wäre es mit einem Tänzchen? Natürlich kann er auch polemisch zuschlagen, aber bitte doch nicht, wenn andere es von ihm erwarten. Er folgt seinem inneren Liedchen und tanzt zu seiner Musik

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Kannst du Biden als Präsident der USA besser leiden?

simonalein_’s Profile PhotoSimona ⁽⁽⁽i⁾⁾⁾
Nein, mir sind die Präsidenten der USA fast egal, wenn es weltpolitisch nicht so traurig wäre, was die USA seit dem 2. Weltkrieg veranstalten. Schon das Ende jenes Krieges war mit den Atombombenabwürfen auf Japan äußerst unrühmlich. Was dem folgte ist einfach eine Katastrophe oder Tragödie - nicht davon hat mit Freiheit, Humanismus und Demokratie zu tun. Da hat kein Präsident, da hat keine US-Regierung eine Ausnahme gemacht. Der Clown mit der Tolle hat aber dem Ganzen ein sehr hübsch passendes Gesicht gegeben; nun werden es die Karikaturisten schwerer haben, obwohl der verbissene Zug um Bidens Mund vielleicht zeichnerisch was hergibt - mal sehen.

Das klingt spaßig! Jura studiere ich nicht. Das ist mir zu trocken und staubig. In meinem Studium muss hingegen hin und wieder im Regen stehen. Meist in Gummistiefeln (falls nicht vergessen), damit die Schuhe nicht matschig werden. Du hast noch sechs Versuche :)

Jura ist der unglaubliche und babilonische Versuch, das Leben in Gesetze, Regeln und Formalismen zu kleiden; entscheiden sollen und müssen aber diese Regeln anwendend die Menschen: also die Richter. Wer natürlich im Studium ab und an in Gummistiefeln im Regen steht, kann diese menschliche Gigantomanie, die zur wahnsinnigen Bürokratie geführt hat, schon mal staubig und trocken finden. Franz Kafka war ein promovierter Jurist, Du aber hast scheinbar in diese Richtung gar keine Ambitionen. Ich glaube, Kafka könnte dich sehr gut verstehen, obwohl natürlich im Bürokraten- und Paragraphendschungel die Menschen im Regen stehen stehen gelassen werden und sicher weder Regenschirm noch Gummistiefel haben.
Wie ich dich einschätze, wirst du sowieso nicht viel von Regenschirmen halten, oder täusche ich mich? Du vergisst ja manchmal sogar deine Gummistiefel, sagst du.
Der Regenschirm wäre auf dem praktischen Feld deines Studiums ohnehin hinderlich. Apropos praktisches Feld: ich schwanke zwischen zwei Möglichkeiten beim Raten für den 2. Versuch, die eine Möglichkeit erscheint mir eher aus Gewohnheit möglich, während ich denke, dass diese, die ich dir nun sage, für mich viel spannender klingt: ARCHÄOLOGIE!

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Hast du Arbeitsmoral? Wie sieht sie aus?

StadtderNebel’s Profile PhotoMel Whatever
Ja, ich habe eine Arbeitsmoral: ich bin in erster Linie meiner Kreativität, meinen inneren Impulsen, den Überlegungen und den Linien verpflichtet, den diese Überlegungen folgen - nicht immer habe ich und niemals möchte ich sie in der Hand, geschweige denn fest im Griff haben. Die einzige Disziplin, die ich mag, ist die der Strukturiertheit und freue mich, wenn sich Strukturen wie Fügungen herausbilden, ohne einem rationalistischen Plan zu folgen. Ich mache mir aber auch Pläne, gebe mir und manchmal auch anderen Versprechungen ab und merke, dass dies oft mit meiner erst beschriebenen Haltung kollidieren. Rationalistische Pläne, die ein Diktat der Vernunft aufbauen und eigentlich nur der Konvention folgen, dass man gesetzte Ziele auch erreichen muss, machen mich eher wütend und erfüllen mich mit Abscheu. Diese Pläne übertönen in ihrer lauten Tyrannei der Pflicht die schönen Klänge der inneren Rhythmen, die Kunstvolles entstehen lassen. In dieser Tyrannei spüre ich die Gewalt der protestantischen Arbeitsmoral, die auf karge Pflicht und Pflichterfüllung setzt. Ich möchte eigentlich ausschließlich den meiner Kreativität immanenten Regeln verpflichtet sein, denn allein hier fallen Pflicht und Neigung zusammen. Man darf dabei eines nicht unterschätzen: auch die sich erfüllende Neigung verlangt oftmals nach Selbstdisziplin. Man spürt genau die Momente, in denen es ganz wichtig ist, sich am Riemen zu reißen und Schritte zu tun, auch wenn man schon müde und der Sache überdrüssig zu werden droht. Ansonsten können Arbeiten voller Kreativität und Schönheit auch verlottern und verfaulen. Manches muss aber auch mal liegen bleiben - zum Nachreifen z.B. oder für eine der Korrektur nötigen Distanz. Wenn ich einen Text, den ich soeben geschrieben habe, sofort korrekturlese, finde ich weitaus weniger Fehler als nach einpaar Tagen. Aus diesen einpaar Tagen sollten aber keine Wochen und Monate werden, weil das einfach die Arbeit aufschiebt und kaum Vorteile bringt.
Ich habe einige Fragen von Dir in der Warteschleife - nicht zuletzt die nach der SOKRATES-Zusammenfassung! Diese Frage ist relativ frisch und doch wollte ich diese erst beantworten, weil es mir im Moment tatsächlich selbst ein Bedürfnis ist, meine Arbeitsweisen zu reflektieren. Natürlich kenne ich auch das Phänomen der Prokrastination gut an mir und weiß, dass ich es nicht schön reden darf! Ich schiebe manche Dinge auch vor mir her, weil sie mich unangenehm berühren, triggern und seelisch belasten. Das Hardenberg-Projekt gehört zum Glück nicht zu ihnen; es reift in mir und wächst und modifiziert sich auch durch die Corona-Zeit; mehr dazu schreibe ich Dir unter der entsprechenden Frage; aber meine Internetseite WWW.KULTURPROGRAMM.DE gammelt wegen Prokrastination vor sich hin und die Aufschiebung der geplanten Druckversion ist eine Mischung aus Prokrastination und guten Argumenten. Ehrlichkeit in der Selbstevaluation! Ich darf nicht mich selbst belügen und Dinge beschönigen. Ob das gelingen kann?

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Hofftest du, dass der Wahnsinn weit entfernt von dir ist?

Wann wird einem der Wahnsinn überhaupt bewusst? Ich denke, wenn man ihn in einiger Entfernung erkennt. So gesehen, ist der Wahnsinn als solcher nur dann erkennbar, wenn man ihn nicht in sich zu tragen meint, sondern von außen erblicken kann. So ist in dem Wort Wahnsinn die Entfernung schon inbegriffen. Halluzinationen, gehörte Stimmen, Empfindungen von Verfolgtsein oder was auch immer, sind doch im Moment ihres Auftretens so real, dass das betroffene Ich von deren Realität ausgeht und keineswegs wähnt, dem Wahnsinn verfallen zu sein. In Momenten des Selbstdistanzierung oder in den Augen der anderen, was ja auch schon Distanz bedeutet und voraussetzt, wird der Sinn als wahnhaft „erkannt“, oder sollen wir besser sagen: „angesehen“? Der „alltägliche Wahnsinn“, in dem wir leben und wovon wir bisweilen mit dieser Bezeichnung zu sprechen pflegen, ist jener übermächtige Wirkungszusammenhang, in dem wir uns gefangen und dem wir uns ausgeliefert sehen, der zugleich unsere Ordnungsvorstellung sprengt oder zumindest strapaziert, ohne aber uns aus unserer Wirklichkeit hinauszuschleudern. Im Gegenteil steckt der „alltägliche Wahnsinn“ in der Stabilität der Ordnung, die uns solch eine Sicherheit gewährt, dass wir ironisch von „Wahnsinn“ sprechen können, ohne dass wir den „Wahn“ darin ernstnehmen. Wir distanzieren uns nur ein klitzekleines Stück von unserer wirkungsmächtigen Normalität. Was aber, wenn die Suggestionen der gesellschaftlichen Norm so stark sind, dass wir für real halten, was Wahnsinn ist? Wir erkennen diesen Wahnsinn nicht und leben in der trügerischen Hoffnung, dass unsere Ordnung uns tragen wird durch unser ganzes Leben hindurch. Manchmal aber entstehen Risse in den Bildern, scheint nun durch diese Risse der Wahnsinn in unsere Welt oder die Realität, die uns eine Dimension zur Distanzierung zeigt, damit wir den „wahren Wahnsinn“ erblicken? Im Grunde sind diese Gedankengänge uralt und wir finden sie in der platonischen Höhle, an deren Wände Schatten projiziert werden, die die Höhlenbewohner für real halten und zwar für die einzige wahre und wirkliche Realität. Was mich persönlich bei Platon wirklich beschäftigt hat, war seine Frage, was wohl passiert, wenn man den Wahnsinnigen ihren Wahnsinn erklärt. Wer ist wohl wahnsinniger: der Aufklärer oder der Schattengläubige?

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Weit über 400 Folgen und noch immer keine Zusammenfassung. Der Dichter macht es spannend... SOKRATES Folge 427:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Ein weißer Hund mit etwas Grau auf dem Rücken und einem mächtigen Kopf wie von einem Dogo Argentino mit hellblauen strahlenden Augen wie von einem Huskie war dem Theaterphilosophen im Traum erschienen, was vorerst noch nicht so seltsam wirken mag wie die traumhaften Dinge um Nadia, Gaston de Pawlowski und Ben @Gedankenkammer. Ben konnte Nadias Ärger über Gastons Aufdringlichkeit schier am eigenen Körper spüren. Natürlich würde sie sich niemals mit dem französischen Schriftsteller, Journalisten und Juristen niemals auf ein Fahrrad schwingen, um 20m über dem Erdboden schwebend in den Hattinger Wald zu blicken. Nadias Empörung erfasste Ben körperlich, dass sein Herz zu rasen begann. Endlich stand Norbert auf und verabschiedete sich zum Gehen. Ben konnte ihm also nicht helfen. Mit hängenden Schultern zog er Bens Zimmertür hinter sich zu. Als Ben die sich entfernenden Schritte hörte atmete er erleichtert auf und begann sich zu entspannen. Der Theaterphilosoph indessen dachte ganz entspannt und fast schon etwas schläfrig, was für schönes Tier der weiß-graue Hund war, von dem er geträumt hatte. Und welch ein freundliches Wesen er zu haben schien. Er rannte zwar vor und auch seitlich in die Büsche, über den Hügel zum Friedhof und verschwand, tauchte aber immer wieder bei dem Mann im dunkel olivgrünen Regenmantel mit Kapuze auf, den er sehr zu lieben schien und an dem er sehr hing. Er stellte sich vor den Mann, ließ sich von ihm sehr loben und stupste seine linke Jackentasche, woraus der Mann daraufhin Leckerchen rausholte, um sie an seinen vierbeinigen Freund zu verfüttern. Nach zwei, drei Stückchen leckte der Hund kurz die Hand des Mannes als Dankeschön und setzte seinen Weg mit Expeditionen und Exkursionen in die Büsche links und rechts des Weges fort. @Gedankenkammer wartete eine Weile, nachdem Norbert gegangen war und verließ selbst sein Zimmer, um in die Bibliothek mit dem Kamin zu gehen. Gerade als er die Treppen zum Entrée hinunter ging, war ihm, als würde unten Basti Richtung Salon huschen. Hatte er sicu getäuscht? Hatte er nur einen Schatten wahrgenommen, oder ihn sich eingebildet? Ben hielt inne, denn er hatte im Moment keine Lust auf Begegnungen. Er musste sich getäuscht haben; unten bewegte sich nichts und niemand. Es war nichts zu sehen und zu hören. Ben setzte seinen Weg fort, war aber innerlich in Unruhe, als würde er etwas Verbotenes im Schilde führen. So erreichte er die Bibliothek. Bevor er die Türklinke hinunterdrückte, sah er sich vorsichtig um und lauschte zugleich, ob er jemanden in der Bibliothek hören könne. Es war still in der Villa – eine unheimliche Stille. Fast wollte er es eine «Totenstille» nennen. Ihm fröstelte bei diesem Gedanken. Die Bibliothek aber barg eine Überraschung für ihn, die beinahe sein Herz still stehen ließ. Er konnte einen kurzen Aufschrei der Überraschung nicht unterdrücken, was ein erschrockenes tiefes Luftholen bei der jungen Frau auslöste, die gedankenverloren am Bücherregal stand und nun sich umdrehte.

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Hast du eine Lieblingsdefinition vom frei sein?

StadtderNebel’s Profile PhotoMel Whatever
Ein Freund, der meinem Vortrag «Was ist frei an der freien Kulturszene» am 20. August 2020 freundlicherweise gefolgt war, machte im Anschluss daran im Vieraugengespräch auf den Punkt aufmerksam, das Adjektiv «frei sein» in zweierlei Richtungen näher zu bestimmen: «wovon frei» und «wozu frei». Da ich aber in meinem Vortrag mich im Punkt der Definition der «Freiheit» länger aufgehalten hatte, hatte ich leichte Schwierigkeiten, den Einwand einzuordnen. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass das Adjektiv «frei» vom Substantiv «Freiheit» so streng zu unterscheiden sei wie «flüssig» vom «Fluss» ;)
Dann aber in der o.g. Unterscheidung konnte ich ihm recht geben.
Nun komms du mit der Formulierung «frei sein». Das Freisein muss nicht definitorisch bestimmt werden, sondern adverbial: wovon und wozu.
Die Freiheit hingegen bedarf einer definitorischen Bestimmung, die ich am treffendsten in der Formulierung finde, die Hegel zugeschrieben wird: Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit.
In meinem o.g. Vortrag hatte ich drei Typen von Kulturschaffenden zu skizzieren versucht: Hegel (der Philosoph), Schiller (der Dichter mit dem Lehrstuhl in Geschichte) und Hölderlin (der Dichter in der Gnadenobhut im Türmchen). Jemand, der frei sein will in der Kulturbranche, kann eine Verbeamtung finden oder eine Gnadenobhut suchen oder sich in der Kulturindustrie populär vermarkten, d.h. sich und seine Kunst verdinglicht zur Ware machen. Mir persönlich ist Hölderlin der sympathischste, mein Vater hätte mich lieber wie ein Hegel aufgehoben gewusst im Schoße des Vater Staats - ich aber, ich werde das Gefühl eines pädophilen Mißbrauchs in einem solchen Bild nicht los. Natürlich hatte mein Vater eine ganz andere Assoziation - nämlich die eines gewichtigen Staatsbeamten! Vor einer Woche sah ich eine Inszenierung einer sehr lieben und guten Regiekollegin unter dem Titel «Kafka, der ewige Sohn»! Ich sagte ihr im Nachgespräch, dass dies Franz Kafka beschneide und reduziere, was er sehe, sei die Veränderungsbedürftigkeit einer überadministrierten brutalen ungerechten Gesellschaft. Heute frage ich mich, ob ich nicht auch etwas von einem ewigen Sohn habe, der sich darin wohl eingerichtet hat, seinem Vater zu simulieren, er werde das Amt eines Professors anstreben. In Tat und Wahrheit aber von diesem Amt und dessen Idealisierung weit entfernt war, weil er von «der» Revolution träumte. Frei sein könnte man doch von gesellschaftlichen Überformungen der eigenen Ideale. Mensch, das wäre ein schönes Gefühl, da könnte ich wirklich frei sein.

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Ich möchte meine Kulturepochenskizze der Moderne und Postmoderne noch etwas fortführen...

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Ich empfehle auch den folgenden Artikel dazu zu berücksichtigen. https://www.deutschlandfunk.de/klimaschutz-global-2000-der-bericht-an-den-praesidenten.1310.de.html?dram:article_id=303529 Das Resümee für mich ist, dass bei allem modernistischen Gelaber von wissenschaftlichen Erkenntnissen und technologischem Fortschritt die Menschheit ihre strukturellen Probleme wider besseres Wissen nicht in den Griff bekommt. Damit hat sich die Moderne vollkommen ad absurdum geführt. Bis heute hat man vielleicht für die zumindest ideell und theoretisch aber auch technologisch eröffnete neue Epoche, wofür das 1971 veröffentlichte Manifest „Rhizom“ steht, keinen sinnigeren Name gefunden: das Wort „Postmoderne“ rekurriert noch vielzu stark und linear auf die Moderne und verdeutlicht uns auch, dass uns die Worte fehlen, den Paradigmenwechsel zu beschreiben. Ich würde notfalls: „Zeitalter des www“ vorschlagen oder kurz: „www-Zeitalter“. Darin findet sich auch die Rhizomstruktur des Denkens wieder. Die Wissenschaft ist ja nicht in einem Entweder-Oder nun ad acta zu legen, sondern muss ihren Platz aber auch ihre neuen Entwicklungen in einem emergenten Netzwerk des Globalrhizoms einnehmen. Das erfordert durchaus auch ein verbindliches Denken, Urteilen und konsequentes Handeln, was im Unterschied zur Moderne bedeutet: niemand muss über die Klinge der Wahrheit springen; Fortschritt darf weder Arten- noch Kulturvielfalt eliminieren - viele Dinge, die früher in einer Linearität des Fortschritts als „zurückgeblieben“ gedacht wurden, können in der Gleichzeitigkeit ihres Vorhandenseins mit anderen Dingen gleichberechtigt exxistieren. Die sogenannte „Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen“ gehört selbstverständlich in eine tolerante Synchronität, in der „leben und leben lassen“ das Leitmotiv sein muss.
Diese neue Epoche aber hat Probleme. Im Moment lebt sogar Vormodernes wie der Islam radikal und brutal auf, es werden aber auch im sogenannten westlichen Bündnis Kriege organisiert und geführt. Die zerstörerische Gewalt der untergehenden Epoche ist enorm, ob die neue überhaupt eine Chance hat, darf bezweifelt werden.
Dennoch ist der „Anti-Ödipus“ so wichtig wie „Das Kapital“, und so können die philosophisch-wissenschaftlichen Werke gleichberechtigt nebeneinander stehen und sich sogar ergänzen. In der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen findet auch die Dialektik als Denkmethode ihren relativen Platz. Die Beliebigkeit des Subjektivismus, was man der Postmoderne unterstellt und ganz gewichtig auf die Wahrhaftigkeit des Analogen verweist, muss einer Multiperspektivität der Phänomenologie weichen und zu einer neuen Methode der politischen Kommunikation führen, wovon die bürgerliche Demokratie als Parteiensystem weit entfernt ist, geschweige denn die totalitären Formen der Tyrannei durch Diktaturen. Eine globale Weltregierung würdig des www-Zeitalters ist nicht in Sicht. So kann es durchaus passieren, dass der Mensch an seiner Antiquiertheit (G.Anders) untergeht.

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+1 answer in: “Wieso ist deleuze und Guattari bei so vielen beliebt? Was ist deine Meinung zu den autoren?”

Wieso ist deleuze und Guattari bei so vielen beliebt? Was ist deine Meinung zu den autoren?

Für mich ist das „Rhizom“ das Manifest der Postmoderne, wie das „Kommunistische Manifest“ zur Moderne gehört und leider darüber nicht hinauszuweisen vermochte. Die Dialektik als Methode reibt sich in positivistischen und szientistischen Vorurteilen sinnlos auf. Der „wissenschaftliche“ Kommunismus als eine „wissenschaftliche“ Anschauung der Welt, der Politik, Wirtschaft und Geschichte degeneriert schnell in wichtigtuerischen Gesten der Erkenntniseuphorie der Naturwissenschaften zu Nonsens. Dem fallen die wichtigen und richtigen analytischen Ansätze der Ökonomie und der Philosophie zum Opfer. Als ich in meiner dogmatischen Jugendphase von 21 Jahren meinen Dozenten sinnieren hörte, es sei zu hinterfragen, ob der marxistischen Theorie der Stalinismus nicht letztendlich immanent und darin vorprogrammiert sei, hielt ich das für einen bürgerlichen Antimarxismus, um der Theorie ihr revolutionäres Potenzial zu rauben und ein Wellenbrecher zur Rettung der Ausbeutergesellschaft zu sein. Sicherlich gibt es eine Menge Interpretationen des Marxismus, die genau zu diesem Zweck in die Welt gesetzt werden. Aber es gibt auch berechtigte Gründe, über die Frage meines Dozenten nachzudenken. Letztendlich bin ich nun am Vorabend meines Lebens der Meinung, dass der Marxismus an seinem Modernismus scheitert und alles Moderne letztendlich totalitär werden muss, und daher auch Stalinismus und Faschismus nicht nur in ihren Gewalt- und Unterdrückungsmechanismen Ähnlichkeiten aufweisen, sondern tatsächlich in ihrer Modernität wesensverwandt sind.
Die Moderne wird gekennzeichnet durch ihre Wissenschaftsgläubigkeit, totale Kontrolle des Lebens und der Natur, Verabsolutierung der Technologie, Bürokratie und dem Machbarkeitswahn. Penicilin, Raumfahrt, Atomenergie, Erschließung der Welt durch die Logistik zu Wasser, zu Lande und in der Luft, eine sich vereinheitlichende Weltwirtschaft und der Kampf um nationale Vorherrschaft in der Weltordnung mit zwei Weltkriegen und dem anschließenden kalten Krieg sind Auswüchse der Moderne. Der Mensch in prometheischer Hybris!!!
Die logische Ordnung der Moderne spiegelt sich in der begrifflichen Ordnung des Modells des Arbor porphyrii wider. Die Quantenphysik spielt eine ambivalente Rolle, indem sie die klassische Mechanik eines Newton relativiert aber auch durch die Macht der Atomenergie die Moderne beschleunigt.
Die 70er Jahre zeigen zwar schon das Ende der Moderne an, die Ölkrise, die Grenzen des Wachstums, der Bericht an den amerikanischen Präsidenten des Club of Rome „Global 2000“, aber da sind wir noch eine ganze Weile in der Epoche des vordigitalen Zeitalters; www ist nicht in Sicht, wenn auch nicht weit entfernt. Da entsteht durch die beiden Autoren und ihren Arbeiten zu Kapitalismus und Schizophrenie, zur Neubewertung der Psychoanalyse und mit dem Entwurf eines neuen Begriffsmodells als Alternative zum Arbor porphyrii das Manifest der Postmoderne: „Rhizom“.

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Wieso ist deleuze und Guattari bei so vielen beliebt Was ist deine Meinung zu
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Bei der Sokrates-Geschichten-Folge 424 fehlt bei "Basti" das t.

Basti soll es an nichts fehlen und an einem T schon mal gar nicht! Stilistisch und in der Rechtschreibung ist SOKRATES natürlich hier und da wirklich überarbeitungsbedürftig, aber das mache ich dann mal für die Buchversion, die ich nun vorbereite. Schau, ich habe bei dieser Gelegenheit noch einen Fehler im Text gefunden:
Basi @Maulwurfkuchen hat mir mal erzählt, Viktor sei sein Freund und wohne in einer schiefen Hütte im Wald und habe dort unter seiner Hütte ein großes ausgehöhltes Labor.» «Vielleicht trifft er sich dort mir Doktor Parranoia oder Zodiac», murmelte Norbert und fügte hinzu: «Hauptsache, er bleibt dort und kommt nicht in die Villa!»
Es müsste nicht „mir Doktor Parranoia“ heißen, sondern „mit“ - wieder ein T also ;)
Ich finde, es ist nichtsdestotrotz eine schöne Begegnung zwischen Norbert und Ben und es wird eine Menge erzählt. Bens seherische Fähigkeiten, die eben nicht nur ein Segen sind, sondern auch eine Belastung für ihn und Norbert, der als eine literarische Figur aus einem alten Roman in SOKRATES übergesprungen ist, um sich als Hausmeister in der Psycho-Villa niederzulassen. Sein Gehilfe Rufus ähnelt ja Dr. Zodiac und scheint dem Assistenzarzt nachzueifern. Ich habe aber auch an die Version gedacht, dass Rufus ein anderes Ich von Dr. Zodiac ist und die beiden Personen ein und derselbe Mensch. Ich bin aber noch nicht so recht überzeugt von dieser Idee; ich habe auch noch eine weitere Version für Rufus, der ja aus dem Polizeibus beim Gefangenentransport auf eine sehr mysteriöse Weise verschwunden ist. Da liegt die Frage nicht weit, ob er überhaupt in dem Bus war, worin der Häftling ja von vier Polizisten bewacht werden sollte - hinzugerufen waren ja die als zuverlässig geltenden Wachtmeister Kruse und Winkelmann. Diese beiden werden mir immer sympathischer und ich trage mich mit dem Gedanken, ihre Rollen weiter auszubauen, zumal sie ja auch den mysteriösen Sturz aus Niklas Hardenbergs Balkon aufgenommen haben. Das war in den Folgen 177 https://ask.fm/Klugdiarrhoe/answers/136749867449
und 178: https://ask.fm/Klugdiarrhoe/answers/136809386937
Dann sollten sie Rufus sicher ins Präsidium geleiten. Aber auch da passierte etwas Mysteriöses. Diese Dinge verlangen schon nach Erklärungen, die ebensowenig fehlen sollten wie das T in deinem Namen.
Erzählerisch habe ich dich mit meinem Papa im Hattinger Wald am großen Bassin alleingelassen. Dieser Strang wird sehr bald aufgenommen, vielleicht sogar schon in der Folge 427, die noch nicht geschrieben ist.
Hier an dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ganz, ganz herzlich für deine Mitwirkung und deine Aufmerksamkeit bedanken und mitteilen, dass einige solcher Einschübe in der Buchausgabe als Intermezzi zwischen den Folgen aufgeführt werden. Die Grundlage für die Buchversion kann ja auf Google-Docs gelesen werden: https://docs.google.com/document/d/1h1HZ1wLyJ-klREpEtMe5ohnR7Y34-M8PB3-ngerLJHY/edit?usp=sharing

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@StadtderNebel wünscht sich eine Zusammenfassung und Basti eine Antwort auf die Frage, was ein Essay sei und wie der erste und letzte Satz eines Essays lauten könnten und ich präsentiere schon mal die Folge 426 des SOKRATES-Romans: Ein Kubus ohne Mekka aus Blech...

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Die Geräusche, die er verursachte, waren draußen vernommen worden, ein Streifenpolizist, der für Ordnung auf dem Marktplatz sorgte, kam hinzu, besah sich den Würfel und verständigte seine Kollegen. Diese wiederum kamen, bestaunten das Phänomen und wollten das „Ding“, wie sie es nannten, nicht anrühren, da es ihnen unheimlich und irgendwie außerirdisch erschien. Vielleicht war es auch ein Gerät der Regierung oder der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich; außerdem hörten sie keine Geräusche aus dem „Ding“, wie es ihr Kollege beharrlich behauptete. Dieser Kollege aber war irgendwie unbelehrbar und unvorsichtig. Er stellte per Handy einen Kontakt zur Präfektur und bekam letztlich den Präfekten höchstpersönlich zu sprechen, denn zu wichtig erschien ihm die Angelegenheit, als dass er sie hätte auf sich beruhen lassen können. Seine Kollegen verzogen sich indessen in andere Gebiete und Bereiche und nahmen Abstand vom unheimlichen „Ding“ und ihrem Kollegen, den sie für dumm und naiv erklärten, dass er so einen Wirbel um etwas machte, was zu mysteriös war, als dass man sich seiner annehmen konnte. Der Präfekt aber befahl, das Ding öffnen zu lassen, er mache sich sofort auf den Weg und wolle das „Ding“ und sein Innenleben sich höchstpersönlich anschauen. Doch wie sollte man dieses Metallding öffnen? Einer der Umstehenden quatschte etwas von einem Dosenöffner, was den Polizisten auf die Idee brachte einen KFZ-Schweißer aus der Nähe zu kontaktieren, der auch die Karosseriearbeiten an Polizeiautos erledigte. Dieser war etwas später da und noch etwas später war ein Loch mit gut 50 cm Durchmesser in den Würfel geschweißt, man konnte den Kopf hineinstecken, mit einer Taschenlampe hineinleuchten und sich nur wundern! Schnell musste das Loch vergrößert und der darin liegende Körper untersucht werden. Bis der Präfekt eintraf, war auch der Krankenwagen zur Stelle. Und der Präfekt wusste nicht, vor welchem Rätsel er nun stand. Ein weißer Mann, kräftig, etwa 50 Jahre, ohnmächtig in einem etwa 2 Kubikmeter großen Aluminiumwürfel, worin sich auch eine Campingtoilette für seine Notdurft und ein Trinkwasserspender befanden. Das alles war zu professionell, um von hiesigen kriminellen Banden konstruiert zu sein, was auch überhaupt nicht zu ihrem Schema passte, unliebsame Menschen loszuwerden. Fast bedauerte der Präfekt seine Entscheidung, diese Büchse der Pandora öffnen zu lassen. Nun waren auch Sanitäter zur Stelle, der Krankenwagen, brachte den Mann ins nächste Krankenhaus – die Dinge nahmen unaufhaltsam ihren Lauf, was dem Präfekten nicht mehr schmeckte. Aber andererseits konnte er sich auch fragen, ob es denn besser gewesen wäre, den Würfel zu ignorieren, bis andere sich der Sache angenommen hätten, um ihm womöglich dann auch noch Vorwürfe zu machen. Wie er es drehte und wendete, behaglich und karrierefördernd erschien ihm das „Ding“ nicht. Oder sollte er alles auf den Streifenpolizisten schieben? Vor dem Polizeipräsidenten druckste der Präfekt hilflos herum.

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Was ruft bei dir ein wirklich unbehagliches Gefühl hervor?

Leute, die mich nach meiner Herkunft und Abstammung fragen. Ganz offensichtlich können sie mit mir in meiner Gegenwart und gegenwärtigen Verfassung nichts anfangen, sie müssen mich in eine Schublade stecken und brauchen dafür Hinweise, Etiketten. Ich muss ihnen sagen: ich bin... Mit diesen Leuten ist nichts anzufangen und sie sind gefährlich dumm. Sie kleistern mit ihren plakativen Vorstellungen und lautem Getue die Menschlichkeit in der Gesellschaft zu, verhindern ein von Angesicht zu Angesicht. Ein Sehen und gesehen werden ohne Vorurteile und Klischees. Behaglichkeit sieht anders aus.

Vorresti ricevere le mie domande?

Oh wow -das klingt total verführerisch. Was bedeutet das? Soll ich zum Googleübersetzer, der fast nur Unfug mit einem treibt? Vielleicht werden alle meine heimlichen Wünsche wahr.

In welchen Punkten unterscheidest du dich in deiner Sicht- und Verhaltensweise am deutlichsten von der Allgemeinheit?

herbularasa’s Profile Photoशिव
In meiner Lebensweise unterscheide ich mich doch sehr von der Allgemeinheit. Ich bin ein Kulturmönch, dessen Kloster seine Kulturarbeit ist; das aber verbindet mich mit der Allgemeinheit, denn ohne sie gäbe es weder Kultur noch Arbeit.

Der Frühsozialist Charles Fourier stellte die These auf, dass die Gesellschaft den Einzelnen bedingungslos mit allem Lebensnotwendigen versorgen müsse, weil ihre Regeln und Gesetze den Menschen ihr "Erstes Naturrecht" (Jagen, Sammeln, Fischen) entriss. Was hältst von diesem Argument?

ssippi’s Profile PhotoOlli Wer?
Die Gesellschaft sollte erst recht nach sozialistischer Auffassung, in der doch das Soziale im Mittelpunkt steht, allen ein so weit wie möglich gutes Leben vermitteln und ermöglichen. Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist in dieser Hinsicht zu gewährleisten.
Die Begründung dafür halte ich für schwachsinnig. Vielmehr gilt: wer frei von Existenzsorgen sein kann in einer Gesellschaft, entspannt sich, tut anderen Menschen gut und bereichert die Gesellschaft in Verbundenheit, weil sie ihm gut tut. Das ist für mich das Hauptargument: Jagen, Sammeln und Fischen sind wirklich kein Argument. Charles Fourier hätte besser utilitaristisch denken sollen - da hat er wohl versagt. Aber das spricht nicht gegen den Sozialismus.

Kann man seine Prinzipien über den Haufen werfen um ein Ziel zu erreichen?

Nein, dem Begriff und Verstand nach nicht! Denn die Prinzipien sind schon der Wortbedeutung nach die ersten, also obersten Grundsätze in der Hierarchie der Werte. Alle Ziele müssen den Prinzipien untergeordnet sein, sonst sind Prinzipien keine Prinzipien und die Ziele, die man erreichen möchte, werden zu Prinzipien. Daher spricht man auch von „Prinzipientreue“. Wer seinen Prinzipien untereu wird, verrät diese und entmachtet sie.
So weit die Theorie.
Ich halte diese Theorie für lebensfern. Ein Moralismus, der sich einem in den Lebensweg stellt und hinderlich ist; denn alles im Leben ändert und wandelt sich - auch die Sicht der Dinge und auf deren Wertigkeit. Daher sollte man von Prinzipien absehen, denn sie können nur aus einem beschränkten Horizont aus aufgestellt und definiert worden sein. Wenn du eine Reise antrittst kannst du einfach nicht sagen, dass du nie von der Spur abweichen wirst. Es kommen unvorhersehbare Dinge, die im Weg stehen, dann muss man manövrieren und ausweichen können, sonst ist das Scheitern vorprogrammiert. Dann kannst du auch wie der Mann vom Lande bei Kafka in „Vor dem Gesetz“ vor dem ersten Türwächter stehen bleiben und zugrunde gehen. Prinzipien setzen also schon in der Theorie, wie ich oben angefangen habe, ein absolutes Wissen um eine absolute Wahrheit voraus. Dieses absolute Wissen gibt es nicht, also Finger weg von Prinzipien ;)

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