@Klugdiarrhoe

Uri Bülbül

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Würdest du dir mit einer FFP2 Maske den arsch abwischen wenn du jemanden aussuchen dürftest der sie trägt? 😂

Wieviel Perversion muss ein Mensch in sich tragen? Was muss ihn dazu gemacht haben? Hat er selbst Minderwertigkeitskomplexe? Hat er so viel Erniedrigung in seinem jungen Leben schon erfahren, dass er Phantasien entwickelt, wie er andere eventuell erniedrigen kann? Hat da jemand seine anale Phase nicht ganz überwunden? Eine Frage, die so viele Fragen nach sich zieht ^^
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Was macht dich an einem schlechten Tag glücklich?

nonameherooo’s Profile PhotoQueen G
Wenn ich das wüsste, hätte ich keine schlechten Tage mehr, sondern nur noch glückliche.

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Ich weiß dir geht es im Moment schlecht. Aber ich hol mir dein Herz dann wird das alles vergehen ich verspreche es dir❤️

Das klingt wie eine Morddrohung!
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Ich will einfach nur Gewissheit - G

Ja, das will uns das G suggerieren. Zwei-G, Drei-G - wir regeln alles, haben alles im Griff und leben in Gewissheit, dass alles zum Besten steht mit uns, mit der Welt, mit der Gesellschaft, mit der Wirtschaft, mit der Gesundheit, mit dem Globus! Die Miesmacher sind die Nicht-Geimpften, sie zweifeln an allem, verbreiten Skepsis und hinterfragen alles! Diese gilt es zu isolieren und mit Gewissheit zum Schweigen zu bringen. Das Geschäft läuft - so ist es mit dem G. Es wird zum Buchstaben des 21. Jahrhunderts.
;)
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Wenn nichts über der Natur stehen kann, sollten wir dann vielleicht zur Abwechslung mal an Unternatürliches glauben - und machte das überhaupt einen Unterschied zum status quo?

Schlagtot’s Profile PhotoBedufter™
In meiner Antwort auf die Frage «Glaubst du an übernatürliche Wesen?» spiele ich auf die Vorstellung eines „unbewegten Bewegers“ sprich eines Gottes an, der außerhalb des Kosmos stehend das Weltall, Universum oder den Kosmos erschaffen haben soll, ohne selbst erschaffen worden zu sein. Denn Gott wird als die letzte und oberste Ursache angenommen. In der Fragestellung ist der Plural benutzt, so dass nach mehreren oder gar vielen „übernatürlichen Wesen“ gefragt ist - könnten Engel, Gespenster, der Teufel, Gott oder wer weiß noch was alles sein. Zu beachten ist, dass die Frage direkt auf den persönlichen Standpunkt des Beantworters abzielt: «Glaubst du...». Wenn wir in einem Ursachen-Genesis-Diskurs bleiben, müsste alles aus etwas Vorangegangenem entstanden sein; nichts wäre ohne Ursache. Bezieht man das aber auf das Universum, müsste auch das Universum eine Ursache haben, die außerhalb des Universums liegen müsste, das wäre Gott, und Gott wäre die Ursache seiner selbst (causa sui). Ich habe implizit angenommen, dass Natur und Universum sprich Kosmos gleich sind, womit das Weltall, das Sonnensystem, Sonne, Mond und Sterne allesamt zur Natur gehören. Natur wäre demnach also nicht nur Wolken, Wasser, Berge, Flüsse, Tiere, Pflanzen, sondern das Weltall. Es ist logisch schon schwierig, außerhalb der All-Menge zu stehen - die Theo-Logie kann das und sieht in dieser Außenposition den Schöpfer des Weltalls. Meine ironische Pointe liegt darin, dass zumindest Theologen und Religiöse an mindestens ein „übernatürliches Wesen“ glauben. Ironisch ist meine Haltung deswegen, weil in der Fragestellung wahrscheinlich nicht an Gott, Engel, Teufel usw. gedacht wurde, sondern an Gespenster, Untote u.ä. Ich habe das religiöse Personal mit diesen in einen Topf geworfen.
Ich glaube zwar in deiner Frage einen etwas zynischen Unterton zu bemerken: „...sollten wir dann vielleicht zur Abwechslung mal...“, verstehe aber deinen ironischen Standpunkt nicht ganz. Ich sehe den Status quo, also den Ist-Zustand in einer unsäglichen Allianz von theologisch-religiösem und naturwissenschaftlichem oder positivistischem Glauben. Die Bereiche sind dualistisch abgesteckt und je nachdem, in welchem Bereich man sich aufhalten möchte, kann man an Gott und an Naturwissenschaften glauben. Das Strukturmerkmal des Glaubens aber ist in jedem Fall die Intoleranz. Der Begriff des „Unternatürlichen“ macht mir insofern keine Probleme, als ich die Technik als unternatürlich ansehe: eine Libelle fliegt natürlich, ein Hubschrauber technologisch der Libelle nachgebaut unternatürlich - Technik wird ja auch die „zweite Natur“ genannt. So gesehen gäbe es keinen Unterschied zum Status quo. Aber ich sehe meine besagte Antwort nicht als Teil des status quo. Ich möchte Skepsis, wo Glauben herrscht ;)

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Glaubst du an übernatürliche Wesen?

Nein, definitiv nicht. Nichts im Kosmos ist übernatürlich - auch die Dinge und Phänomene nicht, die wir uns mit unseren "Natur"-Wissenschaften nicht erklären können. Sowohl diese "Natur"- als auch die sogenannten "Geistes"-Wissenschaften stecken voller Fehlannahmen und Fehlinterpretationen dessen, was sie zu erklären vorgeben. Nicht nur ihre Geschichte, sondern auch ihre Gegenwart steckt voller Fehlannahmen, Fehlinterpretationen, Irrtümer. Ich empfehle Wissenschafts- und Erkenntnisskepsis. Wir müssen uns mit diesen Dingen immer und immer wieder auseinandersetzen, auch auf die Gefahr hin, dass wir uns natürlich auch selbst täuschen können. Das gehört zur Erkenntnis dazu. Der Irrtum ist die andere Seite derselben Medaille, und niemand sollte so tun, als habe er die Wahrheit für sich gepachtet. Ich bin für eine Erkenntnistheorie der Multiperspektivität und Pluralität in der Erkennung und Deutung von Phänomenen. Letztendlich ist es wichtig, dialogisch mit anders Denkenden eine Gesamtorientierung für sich und die Gesellschaft als politische Konsequenz zu finden, die zum Wohle aller und zum geringsten Nachteil von Mensch und Ökologie ist. Ein Erkenntnispluralismus, wie ich ihn befürworte, ist auch kein erkenntnisrelativistischer Subjektivismus, wonach halt jeder so seine eigene zurechtgeglaubte Wahrheit hat und damit in Ruhe gelassen werden muss. Logik und sprachliche Grammatik, erlauben uns nicht Beliebigkeit, sondern die Kommunikation zur Orientierung in der Vielfalt. Selbst Erkenntnisdifferenzen und Wahrnehmungsunterschiede lassen sich kommunizieren und nachvollziehbar machen, wozu aber das aufmerksame und tolerante Zuhören unabdingbar ist. Diese wahrhaft demokratische Kultur hatte sich in der Menschheitsgeschichte noch gar nicht voll entwickelt, war rudimentär aber eben doch schon in diesen rudimentären Ansätzen vorhanden und wird in den letzten Jahren besonders massiv, zuvor aber auch schon immer wieder stark und deutlich demontiert, angegriffen und zerstört. Das Wiedererstarken monotheistischer Religionen trägt ebenso zu diesem Zerstörungsprozess bei wie der quasi religiöse Glauben an Naturwissenschaft und Technologie. Der Mensch entmündigt sich immer mehr, indem er immer mehr Bereiche seines individuellen und gesellschaftlichen Lebens der Technik überlässt. Das ist die Dialektik der Aufklärung, die Horkheimer/Adorno schon vor ca. 70 Jahren formuliert haben. Aber in diesen 70 Jahren hat keine nennenswerte Kurskorrektur stattgefunden. Mein Vater, selbst ein begeisterter Ingenieur, hätte gesagt: «70 Jahre sind doch gar nichts in der Menschheitsgeschichte!» Ja, mag sein, aber wir müssen auch sehen, dass der negative Fortschritt exponentiell wächst und ungeheuer beschleunigt und gefahrvoll ist. Kurzum: das "Übernatürliche" rührt vom Mangel und von der Beschränktheit unseres Verständnisses vom Natürlichen her! Nichts im Kosmos ist übernatürlich, die Menschheit aber endlich :(

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Ich bin in SOKRATES-Laune: Die Ästhetik (Poetik?) der 4. Dimension: Die Verschränkungen und Verschiebungen mit Überschneidungen der verschiedenen Erzählrealitäten und Katja hat viele Fragen: Woher wusste Igor von dem bevorstehenden Karrieresprung? Das war niemals vorhersehbar! Folge 482:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Katja zermarterte sich das Hirn über Igor! Sie wollte es nicht, sie wollte sorglos und entspannt sein, aber das gelang ihr nicht, je mehr sie es wollte, desto schlimmer kreisten die Gedanken um Igor. Woher wusste Igor von dem bevorstehenden Karrieresprung? Es war zu jenem Zeitpunkt unmöglich, davon erfahren zu haben; der Schlaganfall des Staatssekretärs war von niemandem vorherzusehen und zu jenem Augenblick noch lange nicht passiert. Und woher wusste Igor, dass das Los auf sie fallen würde? Auch das war nicht vorhersehbar! Wie konnte Igor oder die Organisation, für die er arbeitete, dies so einfädeln? Hatte Igor doch übersinnliche Kräfte? Sie rief ihre Gedanken zur Räson! Aber Räson hin, Räson her! Eine vernünftige Erklärung fand sie nicht. Sie musste an Igor dranbleiben! Sie konnte ja das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden! Da meldete sich ihre Sekretärin: der Herr Minister wolle über das Projekt „Leviathan“ unterrichtet werden und erwarte einen persönlichen mündlichen Bericht von ihr! Das klang ernst und dienstlich! Er hätte sie für ein persönliches und eher ins Private gehendes Gespräch nicht auf diese Weise kontaktiert. War etwas vorgefallen? Katja blieb kühl und sachlich: «Hat er einen Termin vorgeschlagen?» Die Antwort war eindeutig und deutlich: «Ja, sofort!» «Danke, Frau Helferich!» Sie sprang natürlich nicht sofort auf. Sie war doch keine Marionette! Sie musste sich erst einmal ganz in Ruhe einiges zurechtlegen. Das brauchte seine Atempause!
Zeitsprünge sind für jemanden, der die Vierte Dimension entdeckt hat und reisen kann, wie er mag und begegnen, wem er mag, gar kein größeres Problem. Gaston de Pawlowski behauptet das jedenfalls in seinem Buch „Die Reise ins Land der vierten Dimension“. Vielleicht müsste sich Ben @Gedankenkammer mit Gaston de Pawlowski und diesem seinem Buch beschäftigen statt mit dem Reclamheftchen des großen oder großmäuligen Aufklärers Immanuel Kant, dem polemischen Dünnschiss unter dem Titel „Träume eines Geistersehers“. Ben mit seinem Problem, was eigentlich ein Geschenk des Universums sein sollte, wurde natürlich vom Titel des Kantischen Werkes eher angesprochen. Hätte er im Bücherregal die Wahl gehabt, „Die Träume eines Geistersehers“ oder „Die Reise ins Land der vierten Dimension“ heraus zu greifen, hätte er das erstere gegriffen, denn er hatte keine Probleme mit dem Reisen, sondern eben mit den Erscheinungen, die ihm das Leben schier zur Hölle machten. Er war sehr froh, als er hörte, ein Theaterphilosoph sei im Sanatorium eingetroffen. Er konnte sich zwar unter einem „Theaterphilosophen“ nichts Genaues vorstellen, aber das war auch wirklich egal! Wenn er denn ein Philosoph war, musste er ihm beim Verständnis des kleinen Büchleins behilflich sein können, auch wenn sein Spezialgebiet das Theater war und nicht die Geisterseherei. Ben war aber tendenziell enttäuscht von dem Theaterphilosophen. Verunsichert und geistesabwesend wirkte er und hatte außerdem eine gebrochene Nase, was ihm Schmerzen bereitete.

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Uri, ich hab was überlegt wegen der Sokrates-Geschichten-gesamtheitsmäßigen Handlungssituation. Und zwar nämlich finde ich, wir sollten uns weniger mit Leuten beschäftigen, sondern uns mehr auf interessantere Sachen des Lebens konzentrieren, zum Beispiel Legokamele und Libellen und Wölfe und so.

Maulwurfkuchen’s Profile PhotoDinofino ~ O-Reh Gano
Ich habe heute erst angefangen, eine Liste der mehr oder weniger wichtigen Personen in SOKRATES zu erstellen. Und ich muss sagen, ich komme auf eine sehr große, ja vielleicht zu große Menge von Personen. Und nun, da ich dir schreibe und endlich auf deine Anregung eingehen will, merke ich, dass ich eine ganze Reihe von Personen, die ich für wichtig halte, noch gar nicht auf meiner Liste habe: z.B. die Deutschlehrerin, die Luisa Metzgers Handy konfisziert hat, den Mitschüler, der Luisa seinen Motorroller leiht, damit sie zur Psycho-Villa fahren kann, und der in Luisa verliebt ist. Dafür fielen mir sofort die beiden Streifenpolizisten ein, weil sie auch in den ganz neuen Folgen eine Rolle spielen werden: Kruse und Winkelmann. Die meisten aus dem Polizeipräsidium hatte ich heute Morgen vergessen in meiner Liste zu erwähnen: Alfons Albermann, den Polizeipräsidenten, Staatsanwalt Leopold Lauster; natürlich fehlten aber dafür Alfred Ross und Johanna Metzger nicht, das eigentliche Kommissarduo, wobei Johanna im Koma und Alfred Ross in dem schwarzen Würfel gelandet ist. Ich hatte ja auch schon überlegt, ihn in diesem Würfel sterben zu lassen. Aber erinnerst du dich noch? Du warst dagegen. Du wolltest, dass alle gerettet werden, und das fand ich auch prima. Und nun sind Wolfi und Ross gerettet. Das ist doch schon mal was.
Die netten Mitbewohnerinnen im Sanatorium, die in einem Preisausschreiben den Aufenthalt in der Villa gewonnen haben: Lara @derherbstinmir und Betti @liebeanalle habe ich nicht vergessen, obwohl Betti gar keine Lust mehr hat, am Roman mitzuwirken. Sie hat mir mal geschrieben, sie hätte nur mir zu Liebe, zugestimmt. Erst war ich ein bisschen enttäuscht, aber im Grunde muss ich das als einen Freundschaftsbeweis ansehen. Betti interessiert sich halt nicht für solche Romangeschichten. Betti wollte schon im Roman zusammenpacken und mit ihrer Tochter Lara abreisen, die sich mit dir auf einen Ausflug in den Hattinger Wald begeben hatte und von ihrer Mutter vermisst wurde. Sie war deswegen sogar bei der Polizei und Kommissar Hoffmann nahm sich liebenswürdig und freundlich ihrer Angelegenheit an. Lara ist aber schon wieder zurück, und es ist ihr nichts passiert. Aber der Roman-Basti und sie haben sich aus den Augen verloren. Die "reale" Lara sehe ich immer auf Instagram und wir folgen einander und manchmal liket sie meine Bilder und ich habe ihr heute Morgen noch eine Nachricht auf ihre Story geschrieben.
Ich glaube, du bist auch auf Instagram. Jedenfalls folge ich dort jemandem, der meiner Meinung nach du sein könnte. Und Nadia, in deren Badewanne du als Delphin zweimal gelandet bist, versuche ich auch zu folgen, so gut ich kann. Sie hatte zwar auch zugestimmt im Roman zu sein, aber auch ihr Interesse ist nicht groß dafür - Menschen entwickeln sich und so verändern sich auch ihre Profile. Für mich sind es wichtige Charakterstudien, wobei ich immer schön auf die Persönlichkeitsrechte achte. Ich möchte aber auch den Roman im Auge behalten:)

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Panta rhei:Wisst ihr wirklich, wie weit wahre und wahrhaftige Unfähigkeit es in der Politik bringen kann? Meine Antworten werden lapidarer, meine Hoffnungen vergraben sich im Leichenkeller, ich möchte Heraklit, den Dunklen, zum Leben erwecken. Er aber zählt zu den Vorsokratikern. SOKRATES Folge 481:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Sie sah sich die Unterlagen auf ihrem Schreibtisch an. Erlasse, Verordnungen, Referentenentwürfe für Gesetzeskorrekturen und Novellierungen, Projektanträge, Budgetierungen. Der Durchlauf durch das Ministerium spülte alle Vorgänge letztlich auf ihren Schreibtisch, das meiste erforderte lediglich das Vermerk „Gesehen und genehmigt“. Manches musste mit Fragen und Kommentaren versehen an die Referate zurück; ein routinierter, verwaltungstechnisch geschulter Blick war in jedem Fall vonnöten und sehr von Vorteil, sonst war man eigentlich aufgeschmissen. Und viele Politiker, die solche hohen Ämter ergatterten und einfach nur durch Politik und Sitzfleisch mit einer Prise Integrantentum groß geworden waren, mussten mit dieser Routine hoffnungslos überfordert sein. Um sich zu behelfen, schufen sie kleine informelle Netze um sich herum, Vertraute und Referenten, auf deren Wort und Sachkenntnis sie sich verließen, die Dinge nicht selbst beurteilten, sondern beurteilen ließen, um selbst nur noch die Unterschrift zu leisten. Obwohl Katja Hardenberg Theologie, Germanistik und Geschichte studiert hatte und über das Gymnasiallehramt quer in die Ministerialbürokratie eingestiegen war, legte sie akribisch wert darauf, die Dinge inhaltlich zu verstehen und selbst zu beurteilen. Das war von ihr als Referentin und Referatsleiterin am Ende sogar verlangt worden und sie hatte sich gut geschlagen. Polizei, Geheimdienste im Inneren, Verfassungsschutz, Staatsschutz und juristische Verwaltung waren ihr Hauptgebiet geworden. Sie hatte sich noch vor Abschluss ihres Studiums nach den Vorfällen mit Niklas darauf gestürzt und zwangsneurotisch kapriziert. Ihre beste Freundin aus Studienzeiten, Susanne, hatte Filmwissenschaft und Germanistik studiert und ihr Trauma durch Flucht in die USA verarbeitet. Sie fand nach ihrem Magisterabschluss eine Praktikumsstelle in New York, im Museum of Moderne Arts, die später in Festeinstellung überging. Sie wollte mit Deutschland nichts mehr zu tun haben, als gäbe es solche Geschichten, wie sie ihnen widerfahren waren, nicht auch in den USA. Susanne aber hatte einen anderen Ansatz: sie sagte, was passiert sei, sei aber nicht in den USA passiert, sondern in Deutschland! Katja hatte sich verbissen: so etwas dürfe niemals mehr passieren und schon gar nicht ihr! Das hatte die notwendige Konsequenz, dass sie Kontrolle und Macht wollte! Gesellschaftliches Ansehen und gutes Leben in materieller wie sozialer Sicherheit waren ihr zwar nicht nachrangig, aber doch angenehme Nebeneffekte dessen, was sie anzustreben gewillt war. Niklas lebte im Wolkenkuckucksheim und war nicht sonderlich ernst zu nehmen. Was er schrieb und dachte, vor sich hin palaverte und für wichtig und gewichtig hielt, war in Katjas Augen lächerlicher sozial-philosophischer Kitsch, was den Namen Idealismus gar nicht erst verdiente. Außerdem war durch sein verräterisches Handeln deutlich geworden, was von seinem Gefasel tatsächlich zu halten war. Nur seinen Namen behielt sie noch.

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SOKRATES will, SOKRATES braucht eine weitere Folge in der Welt. Langsam spitzen sich die Dinge zu und ein dickes Buch entsteht. SOKRATES Folge 480:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Immer und immer wieder drückte Basti den Welpen an sich, streichelte und kraulte ihn mit dem Zeigefinger genau zwischen den Augen und berührte ihn Nase an Nase. «Wir müssen Wolfi schnell etwas zu trinken und zu essen geben», sagte er. Und Else hatte im Grunde nichts dagegen. Sie sah einen glücklichen etwas kindlich wirkenden jungen Mann und wollte ihn gewähren lassen; doch plötzlich nahmen sie eine Gestalt vor der Tür wahr, was Else und Ördek das Blut in den Adern gefrieren ließ. «Eine Schraube am Hals und er wäre Original das Monster aus Doktor Frankensteins Labor», ging es Ördek durch den Kopf und ironisch, um sich etwas zu fassen, sagte er sich noch: «Boris Karloff lebt!» Else fand erst überhaupt keine Worte für sich, die riesenhafte Erscheinung an der Tür zu beschreiben. Sie kannte den Horrorklassiker nur aus Plakaten und Büchern und hatte ihn sich nie angesehen. Aber es war dennoch unverkennbar, dass die Person vor ihnen ein Doppelgänger der Figur aus dem Film zu sein schien. Else fand zwar nicht die passenden Worte, um diese Person zu beschreiben, dafür aber fand sie am schnellsten zu sich selbst wieder und ergriff als erste das Wort noch bevor die monströse Erscheinung irgendetwas sagen konnte: «Darf ich mich vorstellen? Ich bin Else @Erwachsenenstammtisch, die neue Anstaltsleiterin! Ich habe Doktor Paranoia abgelöst! Er fühlte sich für das Sanatorium scheinbar nicht mehr zuständig!» Ördek dachte, dass die leibhaftige Paranoia nun vor ihnen stand. Er zog es vor, nichts zu sagen und sich im Hintergrund zu halten. Einzig der Junge schien überhaupt keine Angst vor diesem Mann zu haben: «Wolfi ist befreit! Und du wirst ihm nichts antun!», sagte er sehr bestimmend zum Riesen. «Das ist Norbert, der Hausmeister», erklärte er den beiden. «Er hat Wolfi in die Kiste eingesperrt und wollte ihn töten! Ich werde das verhindern und seine Eltern suchen!» So schrecklich die Erscheinung im ersten Moment gewesen war, er war weit davon entfernt, den Personen, die vor ihm standen Vorwürfe zu machen oder gar bedrohlich zu werden. «Wenn ihr das so entschieden habt...», sagte er sanftmütig. «Ich schließe die Tür von meiner Werkstatt aber trotzdem wieder ab. Dann nimm den Welpen mit!», sagte er an Basti gewandt. «Ja, er kann bei mir schlafen», rief Basti freudig. «Erst einmal nur diese Nacht», versuchte Else zu regeln. «Dann muss er eine ordentliche Bleibe bekommen. Und vielleicht auch noch einen richtigen Namen», fügte Else hinzu. Damit war das Thema Welpe für sie fast erledigt, bis Ördek eine Bemerkung fallen ließ, was sie aufhorchen ließ: «Der Welpe gehört in einen Zoo!» Der Karloff-Doppelgänger nickte verständnisvoll und zustimmend. Sofort protestierte Basti: «Zoo? Niemals? Er gehört zu seinen Eltern oder zu uns!» Else sah Ördek fragend mit hochgezogenen Augenbrauen eine Erklärung fordernd an. Und Ördek lieferte die Begründung: «Das ist ein Wolfswelpe und kein Hundebaby!» Wieder nickte der Hausmeister. «Wir klären das morgen», entschied die Chefin.

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Was ist die eine Sache, die zwischen dir und der Verwirklichung aller deiner Träume steht?

simonalein_’s Profile PhotoSimona ⁽⁽⁽i⁾⁾⁾
Diese eine Sache, die zwischen mir und der Verwirklichung all meiner Träume steht, bin ICH! Ein Produkt der mich umgebenden und beeinflussenden und einengenden Wirklichkeit! Diese Frage kommt heute wie gerufen! Mir stehen wichtige aber auch anstrengende und mir viel Geschick abverlangende Herausforderungen in meinen Plänen bevor. Alles kann gelingen, alles kann zu Bruch gehen. Die Chancen stehen 50:50. Aber die wichtige Erkenntnis ist, dass mein ICH nicht aus mir heraus und in aller Unschuld, Unberührtheit und Originalität entstanden ist, sondern ein Produkt der wirklichen, auf mich wirkenden Welt ist, in die ich hineingeboren wurde. Vielleicht muss ich ganz radikal fragen: wie viel von den Träumen, die ich verwirklichen möchte, sind denn nun eigentlich meine eigenen, meine ur-eigenen Träume? Wo renne ich denn den mir von meinen Eltern und ihnen woher auch immer implementierten Träumen hinterher? Wer ist dieses ICH, das träumt? Bin ich das selbst? Ich will mich jetzt nicht in einer amorphen Masse von Selbstzweifeln auflösen. Aber so unberechtigt erscheinen mir die Fragen nicht, zumindest nicht, wenn ich mir meiner selbst bewusst werden möchte! Und Selbstbewusstsein in allen Varianten der Wortbedeutung werde ich nötig haben, wenn ich die Sache zugunsten der Träume entscheiden will. Ich kann mich auch selbstgefällig und gebeugt der Wirklichkeit hingeben und die Träume als Schäume fallen lassen - ja, sagen wir doch, wie es ist: Mich selbst und meine Träume verraten! Aber wen werde ich dann im Spiegel sehen, wenn ich mal wieder im Bad stehe und versuche meine Hände in Unschuld zu waschen? Ist es denn so falsch, wenn man all dem destruktiven, oberflächlichen, Mensch, Gesellschaft und Umwelt zerstörenden Getue in der Welt widerstehen und eine Kultur des Lebens der Kultur des Todes, der Zerstörung und Ausbeutung entgegensetzen möchte? Einerseits muss ich mich mit der Realität arrangieren, einige Gegebenheiten als solche akzeptieren, andererseits dieses Arrangement genau so einrichten, dass ein Schleusentor sich öffnet und die Träume in die Wirklichkeit einfließen können. Denn das allein wäre die Ver-Wirklichung. Es ist ein Kunststück. Aber bange machen gilt nicht!

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Ernsthaft Dankeschön für deine Kritik. Und ich bin tatsächlich ein großer Fan deinerseits, von einer Denkweise und auch von deinem Schreiben her. Da auch mir die Zeichenbegrenzung nicht reichen wird verlinke ich dich spontan in meiner folgenden Antwort auf deine Kritik :)

ShortMan679’s Profile PhotoSaturas
Vielen Dank für Deine offene und ehrliche Reaktion. Das ist doch ein toller Dialog: Danke sehr auch für Dein Lob für meine Schreibe. Ich einem Punkt muss ich mich etwas genauer ausdrücken: mir ist völlig klar, dass du persönlich Frauen nicht als Güter ansiehst - mit solchen Menschen kann man auch nicht ernsthaft solche Dialoge führen, wie wir es hier praktizieren. Sie verstünden meine Kritik auch nicht im Ansatz und es wäre doch meinerseits vergebene Liebesmüh, mich lange mit diesen Leuten aufzuhalten. Leider muss ich Dir zustimmen, dass 90% der ask-User eine ernsthafte Antwort kaum noch verdienen, das macht mir den Aufenthalt hier auch schwerer, was ich in meinen vorangegangenen Beiträgen zum Ausdruck zu bringen versucht habe. Ich fühle mich für die harte Zeit hier entschädigt, wenn ich solche Kommunikationen wie diese nun mit Dir habe. Der Strand ist nun einmal nicht voll von Perlen, sondern von Sand. Und so ein Lapsus könnte mir ebenso gut passiert sein, insofern hoffe ich doch sehr, dass du meine Kritik nicht als Kritik an deiner Person nimmst, sondern lediglich an der Äußerung. Da habe ich mal etwas von dir auf die Goldwaage gelegt, weil diese Äußerung auch gute Gelegenheit zum Nachdenken bot und außerdem auch die Gelegenheit, wie eine konstruktive kritische Kommunikation aussehen kann - da habe ich auf dich gezählt und wurde nicht enttäuscht! Mir hat diese von uns praktizierte Pragmatik in linken Diskussionszusammenhängen so oft sehr gefehlt. Da sagt jemand etwas, was andere für falsch oder in der Ausdrucksweise für politisch unkorrekt halten und schon wird gnadenlos über die Person hergezogen - dieses Moralisieren in politischen Diskussionen hat etwas äußerst Antiaufklärerisches, weil ein rationaler Austausch von Argumenten und eine Einsicht von Fehlern schier verunmöglicht wird. Was fehlt, ist eine Debattenkultur, was wir praktiziert haben, ist meiner Meinung nach ein Stück von dieser Kultur, wovon sich andere mal eine Scheibe abschneiden sollten. Aber all diese „klugen Köpfe“ sind natürlich nicht auf ask :)))

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So, lieber Uri, bitte erläutere ein wenig deine Kritik zu meiner Antwort, was genau missfällt dir an ihr? https://ask.fm/ShortMan679/answers/169046604930#_=_

ShortMan679’s Profile PhotoSaturas
Es ist doch sehr schön, wenn es zu etwas kontroversem Meinungsaustausch kommen kommen kann, ohne dass man sich gleich rhetorisch oder einfach nur verbal die Köpfe einschlägt. In der Tat war der von mir fälschlich kopierte Link, der sich auf die Wanderfrage bezog, nicht ganz unwitzig.
Frage: Gehst du gerne wandern? 👀 leo
Antwort:
Najaaa.... mehr oder weniger... Die Natur ist immer wunderschön, allerdings die Schmerzen an den Füßen eher weniger ;)
Und ich poltere dazwischen, dass ich die Antwort blöd finde. Dabei sind doch Blasen an den Füßen viel blöder, und in der Tat bin ich ein Freund von ausgiebigen Hundespaziergängen, nicht aber von Wanderungen. Über die Unterschiede könnte ich mich auch stundenlang auslassen, das aber war eigentlich nicht das Thema ;)
Sondern:
Frage: Warum sind die Frauen die ich am sympathischten finde immer vergeben 😔 sniffy93
Antwort:
Vielleicht weil du zu hohe Ansprüche hast?
Wenn ich Hartz IV bekomme, kann ich mir auch keinen Ferrari leisten :)
Mich könnte, das „vielleicht“, womit du die Antwort einleitest, etwas milde stimmen, spüre aber doch, dass du an einer ernsthaften Antwort als Ursachensuche nicht großes Interesse hast. Was mich stört ist Dein Vergleich mit einem sozial-ökonomischen Macht- und Statussymbol und Frauen im Vergleich zu Luxusautos, die man sich nur „leisten“ kann, wenn man etwas zu „bieten“ hat.
Liebe, Zuneigung, Freundschaft, gegenseitiges Interesse als Warenangebot, ein Preis-Leistungsverhältnis! Du bedienst damit einen Diskurs der entmenschlichten menschlichen Verhältnisse. Die Psycho-Ökonomie aber geht andere Wege und Liebe ist kein Tauschgeschäft von Geld/Leistung gegen Ware.
Die Frage kommt von einem Individuum, das scheinbar keine glückliche und erfüllte Liebe erfährt. Ihm ein Defizit vorzuwerfen: Du hast zu hohe Ansprüche und nichts zu bieten, finde ich sehr anmaßend und falsch.
Womöglich greifen da Psychomechanismen, die eine Reflexion wert wären: eine ambivalente Haltung zu Frauen: ich liebe in minnehafter Verehrung, wenn diese Person in sicherer und unerreichbarer Entfernung zu mir ist, weil ich die Gefahr scheue, in tatsächlichen Bindungen und Nähe zu erfahren, dass Menschen auch ihren Zauber verlieren können.
Das wäre eine aber sicher nicht die einzig mögliche Antwort. Denn man kann niemanden analysieren, der nur eine Frage gestellt hat und sonst nicht bekannt ist.
Aber sich der Problematik mit einem unmöglichen Vergleich quasi zu entledigen, missfällt mir. Und am meisten missfällt mir eben daran der materialistische, sozial-ökonomische Aspekt. Aber by the way: Wenn Statussymbole (Ferrari) als wahre Luxusgüter daher kommen, werden sie zu Kunstwerken und einfach schön. Frauen aber sind weder Güter noch Kunstwerke - sie sind überhaupt keine Gegenstände, sondern beseelte Subjekte - ich weiß, dass ich dir da nichts Neues verrate :)

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Würdest du behaupten das du ein schwerer Mensch bist?

Selbstdisziplinierung ist alles - gerade dann, wenn um einen herum das Chaos zu wachsen scheint. Ob es tatsächlich so ist, oder ob sich die Wahrnehmung ändert, weil man in eine Umbruchsituation wächst, oder ob von allem ein bisschen eine Rolle spielt, sei mal dahingestellt. Ich selbst habe mir eine gelbe Karte erteilt! Kurze lapidare und zynische Antworten können man mal sein - selbst Heraklit in der Antike soll dafür bekannt gewesen sein - aber sie sollten nicht Überhand nehmen! Also verzichte ich hier wortreich darauf, mich über die Fragestellung lustig zu machen. Wer weiß, wer diese meine Antworten lesen und verstehen wird. Weltraumforscher senden mathematisch codierte Nachrichten und Zeichen ins Weltall, das eventuell von intelligentem Leben irgendwo im Universum verstanden werden soll. Ja, ja, die Hoffnung stirbt zuletzt, und ich meine, meine Chancen auf ask auf jemanden zu treffen, der meine Antworten decodieren und verstehen kann, stehen deutlich besser - ich habe auch eindeutige Reaktionen, die mich in der Annahme und Hoffnung bestätigen. So ganz einsam fühle ich mich weder hier noch im realen Leben - aber so recht aufgehoben fühle ich mich auch nirgends. Viele Auseinandersetzungen stehen mir noch bevor, ich gehe die Dinge an, so wie ich eben kann - falscher Ehrgeiz ist nicht sinnvoll. Oberflächlichkeit und Unbedachtheit sind wahrscheinlich Phänomene, die den Menschen schon seit einer Ewigkeit begleiten; Theodor W. Adorno gebraucht in dem Buch „Dialektik der Aufklärung“ ein Wort, dessen Tiefe auszuloten sich wirklich lohnt: „Naturverfallenheit“! Das passiert aber gewiss nicht erst in der Moderne, in der Hochphase der technologischen Zivilisation seit dem 19. Jahrhundert - die „Naturverfallenheit“ ist schier archaisch, so dass wir auch meinen könnten, sie gehöre zu unserem menschlichen Wesen! Aber genau damit finde ich mich gewiss nicht ab, frage nach dem Wesen des Lebens, der Kultur, der Natur und der Verhältnisse zueinander; ein essenzialistischer Fatalismus à la „ist halt so, gehört zum Wesen des Menschen“ akzeptiere ich nicht. Ich sage mal dialektisch provokant, um vielleicht auch den Bogen zum guten alten Heraklit zu spannen: nichts ist, wie es ist und bleibt, wie es ist! Man kann es konservativ bedauern oder dialektisch begrüßen: alles fließt! Wie sich die Dinge auch entwickeln mögen, ich als denkender und fühlender Mensch muss mich positionieren, mal mit und mal gegen den Strom schwimmen, mich mal in Strudel begeben und auch hinabziehen lassen, sollte mich aber nicht aufgeben, sondern die Kräfteverhältnisse um mich nutzend kann ich wieder nach oben treiben. Ordentlich ausgedrückt, müsste deine Frage lauten: „würdest du behaupten, dass du ein schwieriger Mensch bist?“ „schwer“ bezieht sich meist auf das Gewicht, obwohl man auch Aufgaben als „schwer“ empfinden kann und ich meine Lebensaufgabe auch nicht gerade als „leicht“ empfinde. Es gibt ja auch die Last der Sorgen, die einen erdrücken kann - so nah liegen „schwer“ und „schwierig“

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«Reiß dich zusammen, Bülbül!», sage ich mir. Ich muss diese harte Probe durchstehen und der wachsenden Geistlosigkeit widerstehen - ohne lapidare und zynische Antworten! Okay, dann halt mit einer weiteren SOKRATES-Folge! Nadeschda steht mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen. Folge 479:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Nadeschda empörte sich noch eine ganze Weile über Ali und ihren Bruder. Noch im Eiscafé schimpfte sie: «Ihr Jungs seid albern! Nichts könnt ihr ernst nehmen. Ich finde es gar nicht gut, wie Ali diesen Ördek oder wie er heißt, so auf den Arm genommen hat! Er soll eine Frau vom Bahnhof abholen, deren Ankunft du von einem sprechenden Igel erfahren haben willst! Was für ein Schwachsinn!» Igors Nichte war da weitaus praktischer als ihre Mutter: «Ich möchte den sprechenden Igel auch mal sehen, Onkel Igor! Bitte, bitte, lass mich doch den Igel mal sehen!» Igor schmunzelte sanftmütig: «Ja, meine Kleine! Sehr gerne! Wenn die Mama auch Lust hat, dann fahren wir zu mir und schauen uns den Igel an.» Nadeschda verdrehte wütend die Augen. «Ja, weil Mama auch nichts Besseres zu tun hat, können wir das gerne machen!» Igors Nichte hörte den wütend zynischen Tonfall in der Stimme ihrer Mama gar nicht und war hell auf begeistert, dass sie dem Unterfangen zugestimmt hatte. So gingen die drei zu Igors Wohnung, wo auf dem Anrufbeantworter des Festnetzanschlusses eine Überraschung auf Igor wartete.
Katja Hardenberg kam schlecht gelaunt im Büro an. Sie wurde am Eingang freundlich begrüßt und konnte natürlich ohne Kontrollen durch die Sicherheitsschleusen. Im Vorzimmer sagte sie in einem etwas unnötig scharfen Ton die heutigen Termine ab und wollte keine Telefonate durchgestellt haben bis natürlich auf den Chef des Hauses höchstpersönlich, falls er sich melden sollte. Sie hatten vor einigen Jahren eine Affäre gehabt, er war noch nicht Minister und sie nicht im höheren Dienst; sie nahm an einer Tagung zur inneren Sicherheit die Rolle des Verfassungs- und Staatsschutzes dabei teil, und ihr jetziger Chef war einer der leitenden Referenten an diesem Seminar. Ein nicht unattraktiver Anfang Fünfziger, der Kompetenz und Selbstbewusstsein ausstrahlte, ohne dabei eitel und arrogant zu wirken. Er war Jurist und Verwaltungsfachmann bei der Polizei und politisch interessiert und engagiert obendrein. Für gewöhnlich wurden solche kompetenten Menschen nicht zu Ministern im eigenen Kompetenzbereich, sondern übernahmen irgendwelche anderen Ressorts, aber er hatte Verstand und Beziehungen genug, sich genau in seinem Fach als Minister zu etablieren. Sie ging in seine Arbeitsgruppe, sie gingen gemeinsam in die Mittagspause und dann später gemeinsam Abendessen, einen Wein in er Kleingruppe trinken, bis nur sie beiden übrig blieben und dann gingen sie in sein Zimmer. Er war ein von sich überzeugter Liebhaber, wie er in allem, was er tat und sprach von sich überzeugt war, sie ließ ihn gewähren und ließ ihn in seinem Glauben. Schließlich war es für sie ja auch eine Prestigesache, mit dem Referenten und Leiter des Seminars ein Verhältnis zu haben. Er überhäufte sie am nächsten Tag mit Komplimenten und Kommentaren, wie feinsinnig und sachkundig sie argumentiere; er werde sie bei Gelegenheit an entsprechender Stelle weiterempfehlen, solche Persönlichkeiten brauche das Ministerium dringend.

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