Der Herr Staatssekretär erleidet plötzlich einen Schlaganfall, und Hermes will davon nichts gewusst haben, nicht nur Katja Hardenberg bekommt dadurch unerhofft eine neue Stelle, nun zieht, obwohl die Folgen anders geschrieben waren, nun Else zu Ehren ihrer Wiederauferstehung auf ask in die Villa ein
SOKRATES - Folge 441 zu Ehren von Else @Erwachsenenstammtisch ...
Eine Frau, eine Dame mit Hut und zwei großen Koffern, die sie hinter sich her zog, erreichte den Westeingang des Bahnhofs, der für sie Ein- und Ausgang zugleich sein sollte. Der Ausgang aus dem Bahnhof am Ende einer nicht allzu langen Reise von Leipzig bis hierher und der Eingang in einen neuen Lebensabschnitt mit einer neuen Aufgabe. Graf Otto aus Marokko hatte sie angerufen, wo er in der Hauptstadt noch immer als Militärattaché festsaß. "Also, wer sich so etwas ausdenkt!", schnaubte er wütend, "der ist doch zu doof, ein Kasperletheater zu schreiben, wo die Oma vom Krokodil bedroht, aber vom Kasperle gerettet wird! Soll den doch Räuber Hotzenplotz mit der Pfefferpistole holen! Das ist doch kein Schicksal so was, das ist einfach Unvermögen! Mich in Rabat vergessen! Und unsere geliebte und geschätzte Philomena in Casablanca in dieser filmhistorischen Spelunke von einem Café eines amerikanischen Propagandaspielfilms! Wer will diesen Mist denn sehen? Wenigstens hat der Widerstandskämpfer etwas Widerstandsgeist, kommt aber in dem Amischinken etwas verweichlicht rüber!" So ganz schlau wurde Else aus Ottos Rede nicht. Was war mit Philomena? Wo war sie abgeblieben? Und Otto nicht in seiner geliebten Heimat, sondern in Rabat? Und sie sollte sich auf eine Stelle in einem Sanatorium bewerben - aber flott? Das war die Quintessenz des Telefonats: die Bewerbung im Innenministerium des westlichsten Bundeslandes der Republik. Kurzer Lebenslauf, tabellarisch genügt! Und die Stelle sollte ihre sein. Ein psychologisches Sanatorium am Rande des Waldes zu Hattingen, eine schöne Villa aus dem 18. Jahrhundert, sehr romantisch mit großem Garten und wie gesagt direkt am Wald, eigentlich schon im Wald. Schöner kann man schier nicht wohnen! "Also diesen Sanatoriumsquatsch habe ich mir nicht ausgedacht!", betonte Otto noch einmal und damit war Else genug informiert. Sie bewarb sich, bekam positiven Bescheid und dann die Berufung. Kein Vorstellungsgespräch nichts! Das wunderte sie, aber sie hielt die Ernennungsurkunde in einem Umschlag aus dem Briefkasten in ihrer Hand, eine offizielle Urkunde in amtlichem Grün mit dem Landeswappen und Siegel des Innenministeriums. Eine Ernennungsurkunde, kein Arbeitsvertrag! Else gehörte nun ohne Habilitation, ohne Bewerbungs- und Auswahlverfahren, ohne einen öffentlichen Probevortrag und ohne ein Auswahlgespräch und ohne eine Disputatio zur Riege der Professorenschaft. Wer denkt sich denn so etwas aus? Aber das sollte von nun an noch die geringste Frage sein. Sie stand am Ausgang, stellte die Koffer hinter sich ab und warf einen orientierenden Blick um sich. Die Sonne stand schon tief im Westen, der Himmel war leicht bewölkt, die Nacht konnte kühl, sehr kühl werden! Der Taxistand war unübersehbar. Sie schritt nach tief Luft holen und die Stadt Beschnuppern die Koffer hinter sich her ziehend langsam auf das einzige Taxi zu, das am Stand wartete.
Eine Frau, eine Dame mit Hut und zwei großen Koffern, die sie hinter sich her zog, erreichte den Westeingang des Bahnhofs, der für sie Ein- und Ausgang zugleich sein sollte. Der Ausgang aus dem Bahnhof am Ende einer nicht allzu langen Reise von Leipzig bis hierher und der Eingang in einen neuen Lebensabschnitt mit einer neuen Aufgabe. Graf Otto aus Marokko hatte sie angerufen, wo er in der Hauptstadt noch immer als Militärattaché festsaß. "Also, wer sich so etwas ausdenkt!", schnaubte er wütend, "der ist doch zu doof, ein Kasperletheater zu schreiben, wo die Oma vom Krokodil bedroht, aber vom Kasperle gerettet wird! Soll den doch Räuber Hotzenplotz mit der Pfefferpistole holen! Das ist doch kein Schicksal so was, das ist einfach Unvermögen! Mich in Rabat vergessen! Und unsere geliebte und geschätzte Philomena in Casablanca in dieser filmhistorischen Spelunke von einem Café eines amerikanischen Propagandaspielfilms! Wer will diesen Mist denn sehen? Wenigstens hat der Widerstandskämpfer etwas Widerstandsgeist, kommt aber in dem Amischinken etwas verweichlicht rüber!" So ganz schlau wurde Else aus Ottos Rede nicht. Was war mit Philomena? Wo war sie abgeblieben? Und Otto nicht in seiner geliebten Heimat, sondern in Rabat? Und sie sollte sich auf eine Stelle in einem Sanatorium bewerben - aber flott? Das war die Quintessenz des Telefonats: die Bewerbung im Innenministerium des westlichsten Bundeslandes der Republik. Kurzer Lebenslauf, tabellarisch genügt! Und die Stelle sollte ihre sein. Ein psychologisches Sanatorium am Rande des Waldes zu Hattingen, eine schöne Villa aus dem 18. Jahrhundert, sehr romantisch mit großem Garten und wie gesagt direkt am Wald, eigentlich schon im Wald. Schöner kann man schier nicht wohnen! "Also diesen Sanatoriumsquatsch habe ich mir nicht ausgedacht!", betonte Otto noch einmal und damit war Else genug informiert. Sie bewarb sich, bekam positiven Bescheid und dann die Berufung. Kein Vorstellungsgespräch nichts! Das wunderte sie, aber sie hielt die Ernennungsurkunde in einem Umschlag aus dem Briefkasten in ihrer Hand, eine offizielle Urkunde in amtlichem Grün mit dem Landeswappen und Siegel des Innenministeriums. Eine Ernennungsurkunde, kein Arbeitsvertrag! Else gehörte nun ohne Habilitation, ohne Bewerbungs- und Auswahlverfahren, ohne einen öffentlichen Probevortrag und ohne ein Auswahlgespräch und ohne eine Disputatio zur Riege der Professorenschaft. Wer denkt sich denn so etwas aus? Aber das sollte von nun an noch die geringste Frage sein. Sie stand am Ausgang, stellte die Koffer hinter sich ab und warf einen orientierenden Blick um sich. Die Sonne stand schon tief im Westen, der Himmel war leicht bewölkt, die Nacht konnte kühl, sehr kühl werden! Der Taxistand war unübersehbar. Sie schritt nach tief Luft holen und die Stadt Beschnuppern die Koffer hinter sich her ziehend langsam auf das einzige Taxi zu, das am Stand wartete.
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Else's (っ◕‿◕)っ